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Und was können wir tun?

  • Gletscherinitiative (welche seeehr moderat ist) unterschreiben

  • Bundesbern umwälzen im Herbst

  • Klimastreikbewegung unterstützen

  • mitstreiken, demonstrieren, diskutieren.

  • Beharrlich Veränderungen anstossen (vergiss die Angst, lästig zu sein. Jetzt wird Klimaschutz salonfähig)

  • seltener, gar nicht mehr fliegen

  • biodiversität und soziale Fragen nicht vergessen

  • usw! Siehe auch das tolle Wiki Klimastreik:
    https://de.climatestrike.ch/wiki/Hauptseite

Zum Glück passiert ja auch einiges jetzt:

  • zurich-versicherung steigt sukzessive aus dem fossilen Geschäft aus (woz)

  • der Bundesrat will die Verwaltung bis 2030 auf Klimaneutral trimmen (leider auch Kompensation im Ausland)

  • green new deal in Graubünden und anderswo angestossen

  • fdp wird durchgeschüttelt

  • climate change ist US-Wahlkampfthema

  • Klimaschutz wird salonfähig
    ...

Etwas ratlos machen mich die geopolitischen Zusammenhänge.

Können wir das Ziel von plus 1.5 Grad schaffen? Oder gehen wir halt einfach Gelato essen und Klimaanlagen kaufen?

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Vielen Dank für die hervorragende Daten-Visualisierung, die wunderbar zur Ferienzeit passt - gerade für jemanden, der heuer hier bleibt.

Beim ersten virtuellen Flug bemerkt man beiläufig: Zwischen Bern und Mailand liegen die Alpen. Was wohl mit diesen geschieht? Und den Wäldern? Allgemein mit der Flora und Fauna?

Für anthropozentrische Menschen sind die urbanen Anthropotope kultürlich näher. Und so auch die Prognosen für diese. Was sie - hoffentlich - eher zum Handeln motiviert.

Doch trotz allem not-wendigen Optimismus ist auch Pessimismus angesagt. Ist doch unser short-termism und unsre Alles!Überall!Jetzt!-Mentalität ubiquitär. Unsere kurzfristige Befriedigung von Lust und Vermeidung von Unlust lässt uns die "Mediterranisierung" mit noch mehr Gelati geniessen, anstatt zu Verzicht anzuhalten.

Oder wie Hume lapidar sagte:

Es läuft der Vernunft nicht zuwider, wenn ich lieber die Zerstörung der ganzen Welt will, als einen Ritz an meinem Finger. [...] Es verstößt ebensowenig gegen die Vernunft, wenn ich das erkanntermaßen für mich weniger Gute dem Besseren vorziehe und zu dem Ersteren größere Neigung empfinde, als für das Letztere.

Deshalb ist auch Luhmanns Frage so virulent wie berechtigt:

Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?

Um in seinem berühmt-berüchtigten zynischen Ton zu konstatieren:

Es mögen Fische sterben oder Menschen, das Baden in Seen oder Flüssen mag Krankheiten erzeugen, es mag kein Öl mehr aus den Pumpen kommen und die Durchschnittstemperaturen mögen sinken oder steigen: solange darüber nicht kommuniziert wird, hat dies keine gesellschaftliche Auswirkungen. Die Gesellschaft ist ein zwar umweltempfindliches, aber operativ geschlossenes System. Sie beobachtet nur durch Kommunikation. Sie kann nichts anderes als sinnhaft kommunizieren und diese Kommunikation durch Kommunikation selbst regulieren. Sie kann sich also nur selbst gefährden.
Um diesen wichtigen Ausgangspunkt noch einmal in anderer Formulierung festzuhalten, kann man auch sagen, dass die Umwelt des Gesellschaftssystems keine Möglichkeit hat, mit der Gesellschaft zu kommunizieren. Kommunikation ist eine exklusiv gesellschaftliche Operation. Es gibt auf der Ebene dieser spezifisch gesellschaftlichen Operationsweise weder Input noch Output. Die Umwelt kann sich nur durch Irritationen oder Störungen der Kommunikation bemerkbar machen, und diese muss dann auf sich selbst reagieren [...].

Diese Irritationen mögen Angst hervorrufen. Und diese Angst ist selbst eine durch kein Subsystem wegzuregulierende systemische Irritation, die noch durch politische oder moralische Rhetorik selektiv gesteigert wird, bis sie womöglich das System zum kollabieren bringt - oder eine neue Werte-Initiation provoziert.

Oder wie Greta Thunberg in stoischem Zorn den Leuten um den Global Líder zurief:

Ich will, dass ihr in Panik geratet!

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Die Maximaltemperatur im Juli in Bern ist 22.3 Grad? Das kann doch nicht sein, oder habe ich da den Begriff falsch verstanden? Ist vielleicht der höchste 24h-Mittelwert gemeint?

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Lieber Herr Zeller

Genau, es geht um die durchschnittliche Höchsttemperatur im wärmsten Monat. Wir haben das etwas verkürzt geschrieben als Maximaltemperatur. Man kann das plusminus auch übersetzen als: wie warm ist es im Juli tagsüber in Bern. Auf diesem Klimadiagramm sieht man die jährliche Verteilung der Höchst- und Tiefsttemperaturen in Bern: https://www.wetter.com/reise/klima/…H0324.html

Herzliche Grüss
Simon Schmid

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Ich denke, diese Formulierung "durchschnittliche Höchsttemperatur" mit ein Grund wieso es für Normalsterbliche so schwierig ist, sich da was Konkretes vorzustellen. Und das Tempo zu begreifen mit dem sich das Klima verändert, wenn wir nicht jetzt radikal umsteuern.

Wir hatten ja gerade (nicht durchschnittliche) Maximaltemperaturen von 45 Grad in Frankreich.

Wenn wir dann bereits mit RCP 4.5. (im Moment sind wir ja zurzeit auf Kurs zu RCP 8.5) ab 2045 Maximaltemperaturen haben, die nochmals deutlich höher sind (50-55 Grad?), dann würden vielleicht die Letzen merken, dass es nicht nur ein bisschen wärmer wird.

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Ein sehr verständlicher Artikel mit tollen Grafiken. Was mir besonders gefällt, dass die ETH zumindest indirekt für einmal Lösungen aufzeigt. Durch die illustrative Verschiebung der Städte in die Wärme, wird jedermann klar, dass der Heizenergiebedarf sinkt, sprich der CO2 Ausstoss sinkt.
Noch illustrativer wäre zu zeigen, welche Städte im Meer versinken. Damit bricht, der Autoverkehr in diesen Städten zusammen und der CO2-Ausstoss sinkt noch mehr. Vielleicht würden auch einige Menschen in Sturmfluten ertrinken. Die könnten dann definitiv nicht mehr Autofahren.
Noch spannender finde ich es zu zeigen, dass durch das Wegschmelzen kein Wasser mehr zur Verfügung steht für die Stromproduktion mittels Pumpspeicherwerke, die Batterien Europas. Das hilft schnell zu einem europäischen Stromblackout zu kommen. Dies würde noch besser gleich den ganzen Verkehr in allen Städten lahm legen, alle Tiere in der Massentierhaltung töten, das Finanzsystem zusammenbrechen lassen, die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser unterbrechen und vermutlich einige Millionen Menschen das Leben kosten. Vielleicht würde es in einem, noch besser, gleich in mehreren Atomkraftwerken, mangels Stromversorgung und ausgefallener Kühlung, zum GAU kommen. Damit würde sichergestellt, dass Europa durch Menschen nicht mehr bewohnt werden kann und sich die Natur erholen kann vom Virus Mensch. Was für ein tolles Szenario. Europa würde kaum noch von Menschen bewohnt und würde in die Geschichte eingehen, als die Gesellschaft die ihren grössten Beitrag geleistet hat zur Verhinderung des globalen Klimakolaps und dies im vollen Bewusstsein, vorher wissenschaftlich belegt und medial ausführlich und mit tollen Grafiken den Lesern näher gebracht.
Schade nur, dass nach diesem Vorfall keine Republik mehr gibt, die uns vom Untergang Europas berichten kann.
Ah, was ich noch vergessen habe. 2019 kam es in jedem Monaten zu einem beinahe Blackout und im Juni gleich zu dreien.
Urs Anton Löpfe Visionär

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Ganz grosse Klasse! Ich finde es eine angenehme Abwechslung zu den oft etwas schwer verständlichen Beiträgen zum Klimawandel. Macht ruhig weiter mit letztere, denn ich bin auch Verlegerin um herausgefordert zu werden. Aber wenn die Debatte zwischendurch mit solchen klaren und anschaulichen Texten aufgelockert wird, ist das sehr willkommen.

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Toller Beitrag Danke. Wie sieht es 2050 mit der Wasserversorgung in der Schweiz aus wenn alle Gletscher weggeschmolzen sind und es weniger Niederschlag gibt? Wird es zu Engpässen kommen?

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Tolle Überfluggrafiktexte; diesmal funktionieren sie auch auf meinem Phone :) Fast ein wenig wie das frühere WWF-Spiel mit Weltkarte und Tierhabitaten und farbigen Plexiglasquadrätchen zum Drauflegen irgendwo.
—>Aber eine Rückfrage: Wärmster Monat Maximaltemperatur ist für Bern (aktuell) mit knapp über 22 Grad C angegeben. Die letzten Wochen (und seit fünf Jahren öfter mal) hatten wir aber beinahe jeden Tag effektive 27 Grad (laut MeteoSchweiz - [ziemlich genau die eth-temperatur von 2050 für bern]; meine Thermometer zeigen dann überdies regelmässig 35 Grad im Schatten) —> ist mit Wärmster Monat Maximaltemperatur daher allenfalls Wärmster Monat maximale Durchschnittstemperatur gemeint?
Apropos, etwas flapsig: freie Sicht aufs Mittelmeer haben wir also klimatisch bereits; nur optisch noch immer mit den Alpen dazwischen.

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Siehe Antwort weiter unten: Gemeint mit Maximaltemperatur ist die Tagestemperatur im wärmsten Monat. Herzlich, Simon Schmid

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Interessant ist diese Temperatur-Gegenüberstellung. Allerdings sind das ja Hochrechnungen, die vielleicht so eintreffen.
Was nicht besonders gefällt sind die Diagramme, die teilweise nicht korrekt sind, geprüft am Beispiel von Bagdad und Basra.
Mit einem Liniendiagramm würde klar sichtbar, dass Bagdad beim wärmsten Monat Basra klar überholen werde. Völlig daneben ist das Diagramm beim Niederschlag. Basra werden deutlich mehr Niederschläge prognostiziert, während Bagdad offenbar keine Veränderung gibt.
Bei Printmedien werden die mangelnde Prüfung der Korrektheit bei Diagrammen jeweils mit dem Abgabedruck entschuldigt. Welche Gründe werden bei der Online-Veröffentlichung angeführt?

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Ich verstehe nicht ganz, was an dem Diagramm Bagdad-Basra falsch sein soll. Können Sie das präzisieren? Merci!

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Lieber Herr Schmid
Durchschnittlich und maximal geht irgendwie einfach nicht zusammen. Und der Begriff Tagestemperatur hilft auch nicht. Die Tagestemperatur lag ab ca 11.00h morgens bis spät in den Abend, die Nacht hinein ja grad kürzlich wirklich deutlich höher.
Bin ja nicht die einzige, die diese Begriffe unklar findet für einen normalen Zeitungsartikel (also für Nichtgeografinnen, Nichtklimatologen).
Schaue mir gern nun die verlinkte Grafik noch an, da wirds dann wohl klarer. Finde aber, ein Text sollte auch ohne Zusatzlinks voll verständlich sein. Bei 22 Grad denken alle: DAS ist ja nicht viel; auf 20 Grad heizen wir ja die meisten sogar im Winter - und bei 18 Grad müssen wir uns auch zuhause in Fasis und Wolldecken einpacken.
Danke für die, bis auf obigen Kritikpunkt, interessante Zusammenstellung.

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Also habe nachgeschaut auf Ihrem Link zu wetter.com: effektive maximal gemessene Werte in Bern: Juni|Aug: 34 Grad; Juli 35 Grad. Hierzu zusätzliche 5 Grad im Sommer sind australische 40 Grad dann.
Für die Temperaturkurven von wetter.com wäre es sinnvoller (hier und auch dort) anzuschreiben mit:
—> höchste Durchschnittstemperaturen pro Monat und
—> niedrigste Durchschnittstemperaturen pro Monat für die eingemitteten Werte.
(Das Substantiv gibt die zentrale Idee an, das Adjektiv ergänzt; deshalb macht diese Umstellung einen Sinnunterschied.)

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christian balke, der Fliegendruck
erst, einzig und letzter Fliegendruck
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"Das Klima verschiebt sich .. um Hunderte von Kilometern nach Süden», sagt Jean-François Bastin. "
heisst, warmes Klima ist zukünftig einzig Klima, kühles Klima verschwindet.
Ich möcht wissen, wohin das Klima wandert, das aktuell in Phoenix schwitzt, weil LasVegas ist doch heut schon wärmer, als n Backofen.

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Spannender Artikel – danke für den Beitrag. Allerdings wird mit den Bezeichnungen verfehlt, was die Studie sich als festes und wichtiges Ziel vorgenommen hat: Verständlichkeit und Vorstellbarkeit! "Maximaltemperatur" scheint mir deshalb sehr verwirrend. Es sollte unbedingt noch angegeben werden, dass sich diese Messung auf 24h bezieht, sprich auch die kältere Nacht miteinbezieht. "Maximaltemperatur" kennt man normalerweise als Angabe für das Tages- bzw. Monatshoch – mich hat das zuerst auch verwirrt. Ich würde dies auch unbedingt deshalb anpassen, damit man nicht zum Schluss kommen kann: "das ist ja gar nicht so viel / schlimm."

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