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Es erstaunt mich, mit wie wenig Wissen und Intelligenz man es heute an die ETH schafft. Lebewesen sind Klimaflüchtlinge seit es sie gibt. 97% aller je existierenden Arten sind ausgestorben. Das Klima schützen zu wollen ist etwa so aussichtsreich wie Ebbe und Flut zu stoppen. Dort wo sich diese sogenannten AktivistInnen anklebten, lag vor einigen Tausend Jahren ein Gletscher und der hat sich ganz sicher nicht wegen den Feuern der Höhlenbewohner zurückgezogen. Der Mensch ist das erste Lebewesen, das es in der Hand hat, sich dem Klimawandel aktiv anzupassen. Dass er es nicht in dem Masse tut, als es notwendig wäre (dazu gehört auch der Verzicht auf Liebgewonnenes, z.B. fossile wertvolle Rohstoffe zu verbrennen), ist ein Versagen der Politik aller Länder. Wir schaffen es, Erdgas aus dem hintersten Sibirien nach Europa zu transportieren und beklagen Dürren in den Mittelmeeranrainer-Staaten, obwohl wir wissen wie man Meerwasser entsalzt und dorthin transportiert wo es benötigt wird. Da waren die Römer schon weiter.
Mit ihren hirnlosen Aktionen verhindern die sogenannten AktivistInnen vernünftige Lösungen. Mit den Massnahmen zur Erfüllung ihrer Träume erreichen sie allenfalls den Eindruck beim Bürger, dass jede staatliche Massnahme zur Verbesserung unserer Umwelt eh nichts bringt, wenn derselbe nicht einmal in der Lage ist, unter Umständen lebensbedrohende Blockaden von ein paar Verwirrten zu verhindern.
Man kann nur hoffen, dass ihr Name "Letzte Generation" Programm ist und eine vernünfigere nachkommt.

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Klar, beginnen Sie Ihre Tirade einfach mal indem Sie den Interviewten Wissen und Intelligenz absprechen und würzen das Ganze mit 'verwirrt' und 'hirnlos'.

Erlauben Sie mir im Gegenzug ihre Fähigkeit in Zweifel zu ziehen, konsistent zu argumentieren: Einerseits ist bei Ihnen der Mensch nicht schuld am Klimawandel, andererseits, kann der Mensch eh nichts dagegen unternehmen. Dann müssen wir aber plötzlich trotzdem wieder darauf verzichten 'fossile wertvolle Rohstoffe zu verbrennen' und die Politik hat versagt. Die dummen Menschen müssen sich halt einfach anpassen, wieso haben sich die Bewohner der untergehenden Pazifikinseln nicht längst Schwimmhäute und Kiemen wachsen lassen (Bei Kevin Costner hats ja auch funktioniert)? Wenn das nichts nützt, müssen halt technische Lösungen her und wir sollten mehr Meerwasser entsalzen (was mehr Energie benötigt). Staatliche Massnahmen sind nötig (obwohl wir ja eigentlich eh' nichts tun können) und die Klimaaktivisten unterminieren diese Anstrengungen, weil dadurch den Bürgern der Eindruck entsteht, dass eh' alles nichts bringt. Was denn nun? Was möchten Sie EIGENTLICH sagen?

Mir drängt sich der Eindruck auf, dass Sie am Karfreitag im Stau standen (der von Renovate Switzerland ja nicht einmal verursacht wurde, sondern einfach ein bisschen verlängert) und Ihren Frust immer noch nicht überwunden haben.

Zugegeben: Dieser Post ist nicht wirklich Etikette-konform und er trägt definitiv nicht zu einer entspannten, lösungsorientierten Diskussion bei. Ihrer aber genauswo wenig. Vorschlag an den Community-Support: Verbergen Sie doch einfach beide!

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Ich kann Ihnen versichern, dass es mir nie in den Sinn käme mit dem Auto in den Süden zu fahren, weder am Karfreitag noch sonst wann. Dazu haben wir den ÖV. Ich halte die Aktionen schlicht und einfach für kontraproduktiv, da sie vermitteln wollen, dass man mit ein bisschen gutem Willen den Klimawandel stoppen könne. Fossile Energieträger zu verbrennen, war schon immer unsinnig, ganz einfach weil sie endlich sind, aber ihren Verbrauch nun sofort zu verbieten, wird den Klimawandel nicht aufhalten, allenfalls etwas verlangsamen. Wir kommen nicht umhin, uns mit gezielten technischen Massnahmen zu schützen, so wie es die Menscheit schon immer getan hat.

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Eine unglaublich bequeme Perspektive, die Sie sich hier erlauben. Halten wir erst mal fest, dass die heutige, anthropogen verursachte Aussterberate alle Massensterben der Weltgeschichte in den Schatten steht. Das Problem ist nicht die Veränderung an sich, sondern die atemberaubende Geschwindigkeit, mit der sie abläuft: Die Ökosysteme können sich daran schlicht nicht schnell genug anpassen. Ihr Glaube, dass wir die Ökosystemdienstleistungen durch Entsalzungsanlagen und andere technische Entwicklungen vollumfänglich ersetzen können, ist komplett naiv.
Mit ihren Aktionen bringen die Klimaaktivist*innen das Thema in die Medien und tragen damit massgeblich dazu bei, dass die Leute das Thema nicht mehr ignorieren können. Das ist ein grosses Verdienst und eine wichtige Basis für die dringend nötigen Veränderungen.

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· editiert

Wenn Sie schon auf wissenschaftlicher Ebene argumentieren möchten, dann tun sie es bitte. Bequemlichkeit ist kein wissenschaftliches Argument. Was kann im Moment getan werden, um dem Klimawandel zu begegnen? Ich leugne die Geschwindigkeit des Wandels keineswegs, ebensowenig wie die Ernsthaftigkeit der Lage. Die Massenmigration aus Afrika wegen nicht mehr bewohnbaren Gebieten und die Dürren in Europa sind echte Bedrohungen, die sich aber ganz bestimmt nicht durch Klebeaktionen einer sektenähnlichen Organisation, bewältigen lassen. Junge Menschen so zu indoktrinieren, dass sie sich ohne Wissen wann und wo sie an einer u. U. für sie lebensbedrohlichen Aktion beteiligen müssen, halte ich im übrigen für eine längst überwunden gedachte Methode aus dem Mittelalter.

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mitreden
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Herr W., können Sie so schnell rennen, wie Sie es bräuchten um dem Klimawandel davonzurennen? Gehören Sie zu "freie Fahrt für freie Bürger"? So viel Zorn! Haben Sie auch schon davon gehört, dass die Lebewesen, inkl. Menschen, im Lauf der Geschichte viel viel Zeit hatten sich über Generationen den veränderten Gegebenheiten anzupassen? Plädieren Sie für eine Entwicklung der Menschen hin zu Reptilien? Vielleicht wird ja die Menschheit wirklich aussterben - aber wenn unsere direkten Nachkommen nicht mehr leben können:

  • weil es zu heiss wird

  • weil es zu trocken wird und nichts mehr wächst

  • weil das Trinkwasser aus dem Permafrost schon ins Tal und ins Meer gerauscht ist?
    macht das Ihnen nichts aus, weil Sie keine Nachkommen haben?

Und ich wiederhole mich heute: was ist mit immer häufiger stattfindenden unerwarteten Blockaden durch Murgänge auch auf Hauptverkehrsachsen? Haben da auch schon die Römer passende Antworten gehabt?

Was für vernünftige Lösungen verhindern die hirnlosen Aktivisten, wenn sie sich auf die Strasse kleben? Lebensbedrohende Blockaden von ein paar Verwirrten sollen die Behörden auflösen können, nur das? Und wenn sie das vermehrt tun - dann ist die Welt wieder in Ordnung?

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Ich gehöre nicht zu der Sorte Bürger, deren Gedankengut Sie mir plump unterstellen, sondern zu denen, die die Auswirkungen des unbestrittenen Klimawandels sofort aktiv mindern möchten und dazu das notwenige Knowhow vor langer Zeit an genau der ETH erworben hat, an der die Interviewten heute ihre Träume verwirklichen möchten. Ich hoffe, dass diese eines Tages einsehen, dass Betroffenheit allein nicht genügt.ü

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blauäugige Bürgerin
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Das sagt sich leicht daher, wenn man persönlich Ende Jahrhundert schon ausgestorben ist, so wie ich und wohl auch Sie. Haben Sie Kinder? Enkel? Wissen Sie, dass CO2 jahrzehntelang in der Atmosphäre bleibt? Dass die Temperatur daher jahrzehntelang nicht sinken würde, sogar wenn wir weltweit subito auf netto Null kämen? Haben Sie den aktuellen Hitzerekord in Spanien mitbekommen? Etwa 5 Grad über den bisherigen April-Höchstwerten, also ähnlich viel höher wie damals unter der Hitzeglocke im Nordwesten der USA? Ist Ihnen bewusst, dass heutige Junge drei Grad Erderwärmung miterleben werden? (Heute sind wir erst bei 1.2!) Ist Ihnen klar, dass dann nicht nur Bangladesh unbewohnbar wird, sondern bald auch Italien? Mögen Sie sich mal ausmalen, was dann passiert? Schon jetzt sind solche Rekordwerte auch hier möglich, und dann? Fünf Grad höher als der Rekord heisst über 44 Grad in Genf, über 43 in Basel, und in Bern und Zürich immer noch über 40. Und das geht jetzt noch ein paar Jahrzehnte so weiter, weil wir nicht handeln. Eher kollektiver Untergang als Anpassung, oder?

edit: typo

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Ja, ich habe Kinder und Enkelinnen und kenne die aktuellen Klimadaten. Betroffenheit und Aktivismus, werden uns allerderdings nicht aus der Klemme helfen. Wie sie richtig erwähnen, helfen auch keine überstürzten Verbote. Wir hätten allerdings genügend Wissen und Können sinnvolle Aktionen sofort in Gang zu setzen, z.B. Bewässerungssysteme um Dürren zu verhindern.

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Mir fehlt die Erklärung, warum sie DIESE Aktionen machen und nicht etwas Positives, wie z.B.: Bäume pflanzen. Die Akteure scheinen in einer Blase zu leben, wo sie nicht mehr sehen, was ihre Aktionen wirklich bringen.Die Politik kann dem Klima nur begrenzt helfen, weil zu langsam; jeder von uns muss tun, was er kann. Und da kommen nun junge Leute und verärgern die Gutwilligen indem sie dem Klima, das sie schützen wollen, noch mehr schaden.

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Klimaschutz ist positiv und bringt Lebensqualität. Die Klima-Kleber machen das pure Gegenteil davon. Die Strafen sollten rasch massiv verschärft werden, bevor es zu Todesfällen wegen sinnlosen Blockaden kommt. Die SP ist hier leider befangen, weil auch SP-Häuptling Wermuth früher bei sinnlosen Autoblockaden mitgemacht und sich straffällig gemacht hat.

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mitreden
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Todesfälle wegen Blockaden - oder unerwarteten Murgängen, weil der Permafrost viel früher als erwartet und viel stärker taut? Wer soll bestraft werden, die Aufschieber von nötigen Gesetzen und Massnahmen oder die Warner?

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blauäugige Bürgerin
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Glauben Sie wirklich, dass mit schärferen Strafen etwas gelöst wäre?

Zufällig beschäftige ich mich halbberuflich mit der europaweit einmaligen Repression gegen die Zürcher 80er. Das hat nicht funktioniert. Klügere Köpfe als ich sehen Zusammenhänge zwischen der harten Durchgreifen der Behörden und dem - dreimal dürfen Sie raten:

dem Drogenelend am Platzspitz.

Verzweiflung schafft man nicht durch Strafen aus der Welt.

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Liebe V. M.

  1. Woher wissen Sie, dass die Aktivist:innen nicht beides machen: unbequem Aufmerksamkeit erzeugen UND Bäume pflanzen?

  2. Sie haben da einen guten Vorschlag für andere. Haben Sie selbst diesen Vorschlag umgesetzt und z. B. Bäume gepflanzt?

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Jeder von uns muss tun, was er kann UND VOR ALLEM muss die Politik die Leitplanken setzen.

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Einerseits bewundere ich diese Leute. Andererseits bin ich aber überzeugt, dass ihre Aktionen schon lange nicht mehr mit ihrem Ziel verbunden sind. Für die grosse Mehrheit sind es einfach Querulanten. Was ich im ganzen Interview vermisse: Konkrete Ideen, was jetzt zu tun wäre. "Wir müssen jetzt sofort etwas tun" ist keine Massnahme. Und die Tatsache, dass wir in einer Demokratie leben, macht die Sache auch nicht einfacher. Der Bundesrat hat keine Möglichkeit, mit Notmassnahmen irgendwelche Verbote zu erlassen wenn die dringende Notwendigkeit nicht gegeben ist. Das Problem des Klimanotstandes ist: Es ist eine schleichende Entwicklung.

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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Renovate Switzerland hat konkrete Forderungen und der Notstand ist absolut gegeben. https://renovate-switzerland.ch/de/…forderung/

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Auch das Ausrufen eines Notstandes muss nachträglich durch das Parlament gutgeheissen werden. Und schon jetzt heisst es, der Bundesrat setze dieses Instrument zu oft ein. Das ist einfach nicht realistisch – ausser es gäbe eine grosse Katastrophe die eindeutig auf den Klimawandel zurückgeführt werden könnte. Was Renovate Switzerland fordert, kann so nur in einer Diktatur umgesetzt werden. Da nützen auch alle Klebeaktionen nichts.

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Strategischere Kommunikation
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Es gibt dort zwar einfache Forderungen, aber keine Begründung, was welche Massnahme bringt.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Wer jetzt noch fragt, was denn zu tun sei, dem kann ich auch nicht helfen.
Welche Massnahmen ergriffen werden müssen, ist doch völlig klar. Wir müssen den motorisierten Verkehr und die Energieverschwendung einschränken.
Wie man dies erreicht ist auch völlig klar. Man erhebt auf fossilen Brennstoffen eine steigende Lenkungsabgabe und finanziert mit den Einnahmen den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft.
Das ist weder kompliziert, noch unmöglich. Das wurde schon x Mal gemacht (FCK, Bleibenzin) und hat jedes Mal funktioniert. Das einzige was kompliziert oder unmöglich scheint, ist eine Mehrheit dafür zu gewinnen.
Und weil das so ist, muss der Bundesrat eben Notrecht anwenden. Das konnte er, um die UBS und die CS zu retten. Eine Volksabstimmung dazu wäre zu 100% abgelehnt worden.
Warum nicht für das Überleben der Menschen?

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Die Rettung der CS wäre mit Sicherheit angenommen worden. Denn einen Zusammenbruch unseres Wirtschaftssystem hätte wohl nur Wenige riskieren wollen. Eine sog. systemrelevante Bank zu retten heisst auch die Existenz von hunderttausenden von Menschen und Unternehmen zu retten. Eine Bank besteht nicht nur aus Bonzen, die unverschämt abgesahnt haben und auch nicht nur aus deren Angestellten.

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Was wir tun müssen, sagen andere laut und deutlich (kein Fleisch, keine Flüge, Konsum einschränken wären Schlagworte dazu).
Ich betrachte es mehr global inzwischen. Es gibt verschiedene Akteure, jeder „schraubt“ an einer anderen Stelle.

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"Erlauben Sie sich zum Beispiel das Fliegen?
V.: Nein, aber ich werde dieses Jahr nach China fliegen, um meinen Vater zu beerdigen."

Das ist der Kern des Problems: Jede*r definiert für sich selber die Ausnahmen.

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Ich unterstütze den modernen "Ablasshandel" mit dem "Zukauf" des synthetisch und hoffentlich mit grüner Energie hergestellten Kerosins. Swiss bietet dies an.

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Werner Fuchs
Unternehmer
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Leider nein, es gibt faktisch kein grünes Kerosin das ist Träumerei. Diese Art Treibstoff wäre massiv teurer und wird derzeit in labormässigen Mengen hergestellt. Wie die Idee Wasserstoff beim Auto, Greenwashing um weiter zu machen wie bisher. Die Physik wird ignoriert.
Es wird zuviel gereist, bei der Luftfahrt sogar steuerfrei und somit oft billiger als mit der Bahn. Die Ausrede, dass man selber nicht Teil des Problems ist, finde ich zudem nicht zutreffend. Siehe Gotthard oder den Andrang am Flughafen.

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das ist böse , zynisch und total unempathisch, so zu reagieren, Herr Enz. Mir hat diese Antwort sehr weh getan, denn Herr V. reist, um den vater zu beerdigen Er war es, der zum Neugeborenen gratuliert.. Ich möchte Ihnen kondolieren, Herr Vögtli

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Wenn ich mit meiner Aussage die Gefühle von Herr V. oder Ihre Gefühle Frau O. verletzt habe, tut mir das leid.
Es geht in meiner Bemerkung nicht um den Grund der Reise, vielmehr um den Umstand, dass jede*r seine Gründe selber definieren kann. Ich vermute, dass eine Mehrheit die eigenen Gründe für legitim erachten.

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Durch Covid waren die Linienflüge dezimiert. Grosse Zunahme bei Privatflügen, weil Covid, man wollte sich nicht anstecken.

Es muss ein mir unbekanntes Menschenrecht geben, was lautet: Fliegen können, ist unter Menschenrechte zu rechnen wie Luft zum Atmen, Essen, Trinken, Dach über dem Kopf, Arbeit, Schulunterricht etc.

Die Frage sollte meiner Meinung nach lauten: Was brauchen Menschen und nicht, was alles können sie bekommen.

Die Klebaktion hat sehr vielen, gerade das Zusammenkommen mit ihren Familien verlangsamt. Aber wenn der eine Aktivist selbst betroffen ist, fliegt er zur Beerdigung seines Vaters.
Andern wird vermiest, was man selbst für sich beansprucht. Es geht nicht auf das Konzept, einfach nicht. Gerade die Schweiz hat viele ArbeitsnehmerInnen, die wenigstens über Feiertage in ihre Heimatländer zurück wollen zu ihren Familien.

Allen, die durch den Gotthard fahren zu unterstellen, es gehe um Ferienvergnügen, ist unzutreffend.

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Erstens war sowieso Rekordstau, die Aktion war da ja zeitlich eher nebensächlich. Gibt es Statistiken dazu, wer im Stau stand und aus welchen Gründen, oder wie kommen Sie darauf, dass die Protestierenden Leute abgehalten haben, ihre lang vermisste Familie zu sehen? Ist es ein Grundrecht, am Gotthard im Stau zu stehen, wenn doch Fliegen keines ist? (da bin ich übrigens sehr einig mit Ihnen!)

Keiner in meinem Bekanntenkreis, der in letzter Zeit geflogen ist, hat dies aus familiären Gründen getan. Sondern wegen dem Sandstrand, dem American way of life, der spannenden Stadt, der tollen Safari, oder einfach weil sie irgendwas gebucht haben um mal weg zu kommen. Ich finde es erfreulich, dass Herr V. so ehrlich ist, und finde es schwierig, wie ihm das nun zur Last gelegt wird, dass er (ich vermute : einmalig und ausnahmsweise) fliegt. Oder würden Sie in seiner Situation auf den Flug verzichten, und falls ja, wie würde es Ihnen damit gehen?

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genau, die stehenden autofahrerinnen sind wütend, aber die andere seite ist auch wütend. also? wieso eigentlich müssen sich an diesen längeren wochenenden oder auch an ferienterminen so viele menschen in ihr vehikel setzen und gen süden donnern? das stehenbleiben an den neuralgischen punkten wiederholt sich jahr für jahr, alle seufzen und fluchen, aber, he, sobald sich drei mutige menschlein dem strom entgegenstellen, ist das verdammenswert??? wieso verdammt nochmal, müssen sich immer noch soviele menschen in ihr auto hocken, um ferien erleben zu können? ich finde schon, dass dieses verhalten durchaus als schlechtes verhalten im persönlichen gespräch dargestellt werden darf! wir sind einfach immer noch viel zu lieb ind brav.

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Das geht nicht um Ferien, sondern viele fahren zu ihren Familien. Es gehe um Ferienverkehr ist eine Unterstellung. Dieses Jahr hatte der Tessin leere Betten.

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Wirklich jetzt? Vielleicht wollten einige einfach nicht im Stau stecken bleiben. In der Bahn war noch reichlich Platz ...

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Ein wirklich notwendiges Interview. Langsam sehe ich auch bei grossen Boulevardblätter bzw. bei Blick.ch oder Watson.ch, wie diese ihre Verantwortung wahrnehmen und, nebst den obligaten Empörungs-Schlagzeilen, die Aktivisten zu wort kommen lassen. Es geht wirklich etwas.

Was mich interessiert ist, wie "Renovate Switzerland" gesteuert wird. Die Männer/Frauen an der Front wissen erst kurz vor der Aktion wo sie hinmüssen. Wer entscheidet das?

Und wer sagt, mit Abstützung auf welches Wissen, dass 1% der Bevolkerung genügen damit Anliegen auf BR Ebene durchgesetzt werden?

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Zürich Coordinierer - Renovate CH
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Es funktioniert auf Vertrauensbasis. Die Teilnehmer*innen wissen, was sie tun werden (Blockieren einer Straße) und was sie erwartet. Der genaue Ort ist für die körperliche und geistige Vorbereitung eigentlich nicht wichtig.

Das 1 % ist eine altbewährte Theorie des sozialen Wandels, die sich immer wieder bewährt hat. Wenn man 3,5 % der Bevölkerung dazu bringt, in verschiedenen Formen aktiv zu werden, schafft man die Voraussetzungen dafür, dass sich das politische Zentrum verschiebt und ein grundlegender Wandel stattfinden kann. 3,5 % ist die Schwelle, bei der der Erfolg fast sicher ist. Oft ist 1 % ein wichtiger Meilenstein, wo dann schon genug ist, um den Wandel zu schaffen.

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Dann hoffen wir, dass sich die altbewährte Theorie auch in der heutigen Praxis bewähren wird.

Kurzer Hinweis: Die schilderungen von Hr. Bischof widersprechen der Aussage "Der genaue Ort ist für die körperliche und geistige Vorbereitung eigentlich nicht wichtig" eher als sie sie bestätigen.

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Ich würde nie etwas machen, was einem Menschen oder der Erde schadet. Diese Aussage wirkt hohl und daneben. Mit Blockaden schadet man immer vielen Leuten. Einige kommen zu spät zum Arzttermin, andere verpassen ihr Flugzeug und müssen nachzahlen, andere mit selbständiger Erwerbstätigkeit verlieren Verdienst, etc. etc. Die Klimadioten sind egoistisch, gedankenlos, anti-demokratisch und daneben.

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mitreden
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Kennen Sie Leute, denen das passiert ist, was Sie aufzählen? Es geht momentan um die Blockade am Gotthard: wer kommt da zu spät zum Arzttermin und verpasst sein Flugzeug? Wer verliert als Selbständiger seinen Verdienst? Staus gehören schon länger zu unserem Leben und wer Auto fährt und damit ein Ziel zu einem bestimmten Zeitpunkt erreichen will weiss das und rechnet damit. Warum setzen Sie Blockaden und Stau nicht gleich?
Bei Ihrer Argumentation fällt mir auf, dass die Blockaden vielleicht ganz direkt etwas nützen würden fürs Klima: wenn Reisende nicht nur mit Staus, sondern auch mit Blockaden rechnen müssten, würden Sie die Reise anders planen: mit dem OeV, der funktioniert nämlich in der Schweiz trotz Lawinen, Murgängen, Personalmangel, Unwetterstürmen ziemlich zuverlässig

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ja, zum Glück haben wir in der Schweiz die Wahl zwischen Zug und Autobahn. Gestützt auf die Zunahme des Verkehrs ist der Zug oft besser. Die Wahl soll aber bei uns liegen. Wenn 5 Klimadioten ihre Minderheitsmeinung der Mehrheit aufzwingen wollen, wird es egoistisch, antidemokratisch und gefährlich.

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Die Klmadioten gefährden das wichtige Klimagesetz:https://www.blick.ch/politik/klima-…25763.html

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  1. 2021 datiert, auf den www Seiten des Bundes: Im 2020 grosse Nachfrage nach Föredergeldern für Haussanierungen in der Schweiz. 291 Millionen flossen, die Nachfrage ist gross.
    Also könnte es stimmen, was teilweise geschrieben wurde, die ursprünglichen Programme dieser unterschiedlichen AktivistInnen kommen aus dem englischsprachigen Raum, beziehen sich auf dortige Gebäudemissstände und schwupps, copy and paste, und das hat mit der Situation punkto Gebäude in der Schweiz nicht nichts zu tun, weil Gebäudesanierung immer ein Thema ist, aber, weil schon am Laufen, gibt es umwelttechnisch Schlimmeres, was anzugehen wäre.

Man müsste, wenn schon in den Medien präsent zu sein ein Ziel ist, Innovation bieten, was woran man noch nicht gedacht hat.
Verärgere Menschen und sie beginnen nachzudenken, so wurde nicht einmal meine Generation erzogen, das kommt aus Urzeiten.
Lobe Menschen und wenn du mehr weisst, aber nur dann, zeige auf, was noch getan werden kann und langweile sie nicht zu Tode.
Bisher war alles, was man von den AktivistInnen gelesen hat, kontraproduktiv, eine zusätzliche Umweltverschmutzung. Ganz viele Betroffene schafften Arbeitstermine nicht, in Bern mal an einem Arbeitstag wurden Strassen blockiert.
Wenn allein diese AktivistInnen den realen Schaden, den sie angerichtet haben, hätten bezahlen müssen, dann wären sie ganz rasch zur Besinnung gekommen. Fertig Studium ab Geld verdienen.
Das läuft nur, weil diese Jungen noch nicht zur Verantwortung gezogen werden können in der Schweiz.
Irgendwo wurde ein Flughafen blockiert. Rechne den Umweltschaden aus, all die Ersatztransportmittel, die geplatzten Termine etc. etc. Bezahle den Gesamtschaden.

Weil ich nun ein älteres Semester bin, erinnere ich mich an die Ölkrise in den 70er Jahren, danach wurden Bauprojekte bereits besser isoliert, weil Energieknappheit ins Bewusstsein der Menschen gedrungen war.
Ich vertrete die Position Menschen warm anzuziehen in den Wohnungen, Häusern, dann bleiben Babies, Behinderte, Kranke, Alte die eine warme Umgebung brauchen.
Der Mensch braucht seine 36°, ein Gebäude nicht, um seine Bausubstanz zu erhalten. Aber lüften muss man, sonst gibt es Schimmel.

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Es geht bei Renovate primär darum, Aufmerksamkeit zu erregen. Für die Klimakrise. Dafür müssen neue Wege beschritten werden. Denn offensichtlich ist der Klimawandel bei weitem noch nicht im erforderlichen Mass in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wenn unbescholtene Bürgerinnen und Bürger auf die Strasse sitzen, dann müsste das dem Rest der Gesellschaft zu denken geben. Man kann es als einen weiteren und dieses Mal zweifellos verzweifelten Versuch verstehen, die Gesellschaft aufzurütteln. Wir sollten uns einfach bewusst sein: Mit jeder solchen Bewegung, die scheitert, mit jedem Jahr, das ohne dezidierte Klimaschutz-massnahmen verstreicht, schwindet die Chance, die Menschheit doch noch zu retten.

Wichtig erscheint mir, dass die konkrete Forderung legitim, einfach verständlich und einfach umsetzbar ist. Das ist hier meines Erachtens der Fall. Die Rate der Gebäudesanierung im Sinne von Wärmedämmung ist übrigens auch in der Schweiz ungenügend, bisher.
Trotzdem: Im Prinzip ist diese Forderung sekundär. Denn wie gesagt geht es hier primär um simples Aufrütteln. Selbstverständlich braucht es noch ganz andere Bemühungen, um die Klimakrise zu lösen.

Ist das wirklich so schwer verständlich? Klar soll man bei sich selbst schauen, bspw. einen Pullover anziehen. Aber dafür und einiges mehr braucht es einen starken moralischen Kompass. Wer hat den schon? Die wenigsten, leider. Ich wiederhole mich gerne nochmals: deshalb gilt es aufzurütteln und das geht angesichts der Dringlichkeit nur mit neuen Mitteln (in alten Schläuchen, um das bewährte Sprichwort umzukehren; sprich die Methode des zivilen Widerstand ist ja nicht neu).

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Ich stimme Ihnen bei, dass der Klimawandel uns zum Handeln veranlassen muss. Aber bitte zu konkretem Handeln und nicht mit den Mitteln der Erpressung von an der Klimakrise Unschuldigen unter Inkaufnahme von möglichen lebensbedrohlichen Folgen für die Beteiligten auf beiden Seiten. Den Klimawandel aufzuhalten ist unmöglich, vielleicht können ihn wir etwas bremsen, aber um aktive Massnahmen um unsere Lebensräume zu erhalten oder zu rekultivieren kommen wir nicht herum. Das drängendste Problem der Dürren könnten wir rasch lösen und es braucht auch keine grosse Überzeugungskraft um die Notwendigkeit politisch und gesellschaftlich zu "verkaufen". Wasser ist nun mal die Grundlage allen Lebens, was glaube ich jedermann bewusst ist. Das Ausrufen eines Klimanotstandes ist reine Symbolpolitik und bringt konkret gar nichts.

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Das Interview hat mich sehr beeindruckt. Sind 38 Minuten Blockade nicht zumutbar angesichts der Bedrohung der ganzen Menschheit?
Moritz, Daria und Max,
ein einfaches Danke reicht nicht um euch zu danken für euren Mut. Und für euer Verständnis den Ferienfahrer gegenüber.

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Die Antwort können Sie sich selber geben bezüglich der Zumutbarkeit. Stellen Sie sich einfach vor, dass jemand der Ihnen nahe steht in einer blockierten Ambulanz liegt, und es um Minuten geht ihn zu retten.

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Würde es sich nicht um einen Notstand handeln Herr W., würde ich Ihre Argumentation verstehen.
Die drei junge Menschen die hier befragt wurden, sind keine unüberlegte Hobbydemonstranten. Sie würden für eine weniger wichtige Sache wohl andere Mittel benützen um sich Gehör zu verschaffen.
Hier begeben sie sich in grosser Gefahr um auf eine grosse Katastrophe aufmerksam zu machen. Sie tun das für die ganze Menschheit.
Die Verantwortungsträger zeigen diesen Mut nicht. Ein Teil davon setzt sogar alles daran um notwendigen Massnahmen zu verhindern.

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Wären die Autofahrer nur ein wenig diszipliniert, würden sie im Stau unverzüglich eine Gasse bilden und nicht auf der Autobahn herumlungern!

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Strategischere Kommunikation
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Ich finde extreme radikalisierungsfragen wie “Würden sie auch eine Pipeline in die Luft sprengen?” nicht hilfreich für die politische Debatte und schon gar nicht als Aufhänger für eine breitere politische Bewegung für Klimaschutz

Edit: autovervollstandigungsfehker gefixt

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Das habe ich mich auch gefragt. Aber vielleicht ist es genau richtig, wie es Jan Hartman kurz ausführt.
Apropos Radikalisierung: ich bin gespannt auf die Entwicklung dieses Diskurses, inwiefern es zur Verschiebungen in der Wahrnehmung kommt bezüglich was radikal ist oder eben nicht: Fliegen vs. Langsamreisen; SUV vs. ÖV/Velo, FastFashion vs. OldFashion oder SecondHand, Oppulenz vs. Suffizenz etc.

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Das zeigt die Untauglichkeit der Methoden all dieser längst radikalisierten sog. "letzen Generation".
Kehren sie nicht zu Vernunft, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zurück, dann folgen die Konsequenzen, rechtsstaatlich.
Es ist das Vorrecht der Jugend über die Stränge zu schlagen rechtsstaatlich und nicht so wie sie es tun.

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Ich habe hier mal etwas mitdiskutiert, liege immer im Bett, weil z. B. ich viel liegen muss.
Sorry, solche "UmweltaktivistInnen" sind nur lästig, denken nur an sich, kosten unendlich viel punkto wirtschaftlichen Schaden, den sie mit jeder ihrer Klebeaktion verursachen, die Polizei muss blitzschnell ausrücken, um ihre Gesundheit zu schützen, bevor irgendwas passiert, dass sie dann echt Opfer von ihrer eigenen Politik werden.

Worte werden umgedreht, Unterstellungen gemacht.

So wird das nichts, weil auf ganz vielen Ebenen klappts nicht und nicht alle in der Schweiz leben locker im Mittelstand. Ich z.B. spende fürs "Tischlein deck dich".

Es gibt Menschen, die haben in der Schweiz nicht genug zu Essen. Für solche ist Umwelt ein Luxusproblem, verschmutzen tun sie nichts, Freizeitvergnügen ist ihnen ein Fremdwort.

Eine politische Diskussion wäre, lernen zu wollen, warum andere anders denken. Dann Kompromiss bzw. Konsenssuche.

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Ich habe mir Ihre Argumentation mehrmals durchgelesen, aber sie ergibt einfach keinen Sinn.

Worte werden umgedreht, Unterstellungen gemacht.

Das sind eher die Mittel der Leute, die gegen diese Aktivist:innen schreiben und somit extrem polarisieren. Wieso wird z.B. in Deutschland so wenig über die Forderungen der letzten Generation geschrieben, die wirklich nicht zu viel verlangt sind? Weil ebendiese Forderungen nicht zum Bild passen, das in den Medien gezeichnet wird. Wenn man von "Klima-Terroristen" spricht, dann kann man im nächsten Satz nicht schreiben, dass diese unter Anderem nur Dinge wie ein Tempolimit fordern.

So wird das nichts, weil auf ganz vielen Ebenen klappts nicht und nicht alle in der Schweiz leben locker im Mittelstand. Ich z.B. spende fürs "Tischlein deck dich".

Der Grossteil derer, die nicht "locker im Mittelstand" leben, ist nicht von den Aktionen betroffen. Sowieso geht es um die Aufmerksamkeit, die man (leider) nicht auf andere Art erhalten kann. Wer z.B. redet heute noch von FFF? Sehr wenige, weil die vielen Menschen, die protestieren gegangen sind, nicht stören und nicht anecken. Deswegen kann man sie einfach ignorieren, was bei den Aktionen der letzten Generation u.Ä. deutlich schwieriger ist. Des weiteren ist es sehr lobenswert, dass Sie spenden, aber das hat nichts mit dem hier besprochenen Thema zu tun. Es geht darum, dass wir unser Verhalten ändern müssen, weniger konsumieren und v.a. eine Veränderung in der Politik bewirken müssen. Das passiert nur zum Teil durch spenden und wenn schon, dann eben an solche Organisationen, wie die im Artikel besprochenen.

Es gibt Menschen, die haben in der Schweiz nicht genug zu Essen. Für solche ist Umwelt ein Luxusproblem, verschmutzen tun sie nichts, Freizeitvergnügen ist ihnen ein Fremdwort.

Inwiefern hat das mit den Aktionen zu tun? Diese Menschen profitieren schlussendlich sogar von den Aktionen, da die Ärmeren bekanntlich am stärksten unter der Krise leiden (werden).

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Keiner der sich ernsthaft mit der Klimaproblematik auseinandersetzt verurteilt die Forderungen der AktivistInnen, wohl aber deren Methoden und völlige Konzeptlosigkeit. Ein Tempolimit in Deutschland, das ich durchaus befürworte, bringt dem Weltklima gar nichts, ebenso wenig wie die sinnlosen Klebeaktionen. Es war noch nie so einfach wie in der heutigen digitalen Welt ein riesiges Publikum zu finden und Ideen zu propagieren. InfluencerInnen erreichen mit weitaus weniger wichtigen Botschaften Millionen.
Auch als Einzelperson kann man, erst noch vor Ort, unendlich viel für die Bewusstseinsbildung tun, aber das ist halt dann etwas anstrengender als sich von der Polizei nach ein wenig sitzen zur nächsten Borsteinkante tragen zu lassen. Ich empfehle dazu das Buch "Mit Maus und Machete". Die Erlebnisse eines jungen Schweizer Lehrers beim eigenhändigen Bau und dem Betrieb einer Schule im Peruanischen Nebelwald. Über 200 Kinder lernen dort mittlerweile mit ihrer Umgebung sorgsam umzugehen.

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Was getan werden müsste, ist längst klar - und angeblich sogar noch aussichtsreich (siehe den neuen Bericht des Club of Rome: Earth for All):
1.  Eine “Kehrtwende“ (sprich: grundlegende Änderung) der internationalen Wirtschaftsbeziehungen
2. Eine Kehrtwende bezüglich der sozialen Ungleichheit
3. Eine globale Fortschreibung der Emanzipation von Frauen
4. Eine Kehrtwende bei der Ernährung
5. Eine Energiekehrtwende (durch vollständige Elektrifizierung).

Gemessen an diesem Aufgabenkatalog ist der Fokus der hier gefeierten Aktivisten sehr eng (und erweist sich so selbst als symbolische Politik noch verkürzt).

Das eigentliche Problem ist die Machtfrage. Denn die oben genannten “Kehrtwenden“ könnte man ebenso gut als Revolutionen übersetzen. Wir benötigen also nichts weniger als einen ganzen Kanon an Revolutionen. Wie die zustande kommen sollen, zumal in demokratischen Gesellschaften, die strukturell zur Trägheit neigen, ist mir schleierhaft. Und in dem kompakten Bericht des Clubs findet sich zu dieser Kerfrage - so gut wie nichts.

Die Zukunft ist schon längst entschieden: die wirklich Mächtigen, die durch ihren unglaublichen Reichtum nicht nur die Geschicke des Wirtschaftens lenken, sondern durch Besitz an Medien auch die Öffentlichkeit mindestens manipulieren können, wissen sich an irgendeinem lebenswerten Ort auf diesem Globus zurück zu ziehen, nehmen die Katastrophe für sich persönlich also nicht so ernst. Der Rest gerät früher oder später in Turbulenzen (also unter die Räder) - und da lautet dann das stets wirksame Motto und Prinzip: rette sich, wer kann! Die Armen werden es nicht können, und wir sind ja schon munter dabei, uns abzuschotten vor denen, die sich retten wollen. Schwieriger wird es, wenn die Migration zum sich Retten innerhalb Europas einsetzt, was wir jetzt am Horizont schon sich abzeichnen sehen.

Wir müssten auch längst schon mit Macht Vorkehrungen betreiben, um mit den eintretenden Großkrisen umzugehen (also vorbereitet sein, wenn sie eintreffen werden). Statt dessen findet weder eine ernsthafte Anstrengung zur Abwendung der Globalkrise statt noch ein angemessenes Vorbereiten auf deren Vorboten (die ohnehin nicht mehr abzuwenden sind). Das sagt eigentlich alles.

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Es geht bei Renovate doch primär darum, Aufmerksamkeit zu erregen. Für die Klimakrise. Wenn unbescholtene Bürgerinnen und Bürger auf die Strasse sitzen, dann müsste das dem Rest der Gesellschaft zu denken geben. Man kann es als einen weiteren und dieses Mal zweifellos verzweifelten Versuch verstehen, die Gesellschaft aufzurütteln. Man muss sich einfach bewusst sein: Mit jeder solchen Bewegung, die scheitert, mit jedem Jahr, das ohne dezidierte Klimaschutz-massnahmen verstreicht, schwindet die Chance, die Menschheit doch noch zu retten.
Wichtig erscheint mir, dass die konkrete Forderung legitim, einfach verständlich und einfach umsetzbar ist. Das ist hier meines Erachtens der Fall. Im Prinzip ist sie jedoch sekundär. Denn wie gesagt geht es hier primär um simples Aufrütteln. Selbstverständlich braucht es noch ganz andere Bemühungen, um die Klimakrise zu lösen.

Ist das wirklich so schwer verständlich?

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Wieso man heute, wo in einem fort und auf unterschiedlichen Ebenen von der “Klimakrise“ die Rede ist, noch meint, es ginge darum, “Aufnerksamkeit“ zu erzeugen, ist mir schleierhaft. Es es in meinen Auge eine Zwecklüge derjenigen, die glauben, symbolische Politik/Aktionen seien jetzt gefordert. Wir brauchen überzeugende Lösungsvorschläge, die sich nicht nur mir dem Ziel beschäftigen, sondern den Weg dorthin aufzeigen - einschließlich von Antworten auf die vielen Fragen, die sich unterwegs ergeben werden/würden (etwa den Broterwerb derer betreffend, die davon leben, dass wir alle ein zur Katastrophe führendes Leben führen, also die Landwirte etwa oder die mit der Autoindustrie verbundene Menschen).

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blauäugige Bürgerin
·

Funktioniert das mit dem Rückzug der Reichen und Mächtigen ohne Personal und externe Infrastruktur wie Lieferketten? Ja, es gibt so haarsträubende Bunker-Reportagen. Zum Lachen? Zum Weinen? Wir stecken da alle zusammen drin. Persönlich glaube ich, es gibt kein Entrinnen, wenn ringsum Tumult ist.

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Enarchist & Anfänger
·

Diesen Frühling habe ich an Klimagesprächen teilgenommen und festgestellt, wie viel ich als Individuum schon tue. Mein Fussabdruck ist deutlich unter dem Durchschnitt und trotzdem reicht es nicht. Sogar wenn ich mich vergraben würde, würde das Gesamtbild nicht besser.
Das heisst, ich, wir „Klimabewegten“ und ernsthaft Besorgten müssen lauter werden und Resonanzen erzeugen, die das System erschüttern und viele Menschen ins Handeln bringen.
Kleben werde ich mich nicht, aber ich suche mir meine gezielten Reibungsflächen.
Danke für dieses Gespräch mit drei Menschen, die ihre Radikalität mit Kleben leben. Das macht sie menschlich und verstehbar und mir Mut, meine eigene Radikalität auf meine Weise auf die Spitze zu treiben.
Werden wir radikal!

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Super Vorschlag, die "gezielten Reibungsflächen". Machen wir jede/r seine Liste seiner Reibungsflächen? Tauschen wir untereinander diese Listen? Nach dem Vorbild der Pfadi könnten dann jede/r jeden Tag eine Reibung machen sich vornehmen. Buch führen, sich austauschen, weiterfahren. Das gäbe eine riesige Wirkung, breitflächig.

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Reibung entsteht schon, wenn man möglichst konsequent klimaneutral lebt, ggf auch für einen Mehraufwand finanzieller oder zeitlicher Art. Ein Hauptargument ist ja, dass es zu teuer oder unrentabel sei. Handeln wider dieser angeblichen Vernunft erzeugt erheblich Reibung, v.a. offenbart es die kognitive Dissonanz der Zögerlichen und Verweigernden.

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Mitglied Genossenschaftsrat Project R
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Die Verrohung der Autofahrer*innen ist gruselig zu beobachten; körperliche Übergriffe werden zunehmend normalisiert.
Zivilcourage auf dem Trottoir wird bei dieser Aktionsform leider immer wichtiger werden.

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Viel schlimmer sind junge Väter mit Kinderwagen. Einer davon hat "nur" mein Auto geschlagen. Wie manches Jahr muss ich warten, dieser erboste Mann zerrt mich aus dem Auto und verprügelt mich?
Die Ausfahrt Schönbühl Solbad geht über ein Trottoir. Weil ich den Sicherheitgurt ausklinken muss, um mit der rechten Hand, das Ticket vor der Barriere reinzuschieben, legte ich den Gurt an, bevor ich weiterfuhr.
Das dauert wenige Sekunden.

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Mitglied Genossenschaftsrat Project R
·

Ich habe echte Angst vor mit Autos bewaffneten Personen, die (zunehmend enerviert über anhaltende Irritationen durch Klimaaktivist*innen) vor körperlichen Übergriffen nicht mehr zurückschrecken.
So fürchterlich der Schlag auf Ihr Auto wohl war: vor diesem Hintergrund lässt mich die Gleichstellung, die Sie in ihrem Kommentar suggerieren, vor den Kopf gestossen zurück.

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· editiert

Liebe Frau von Graffenried, offensichtlich hatten Sie Pech, an jemanden geraten zu sein, der sich flegelhaft oder gar strafbar verhielt. Aber deshalb alle Väter mit Kinderwagen im einen Topf werfen...? Ich denke, solche Pauschalisierungen sind suboptimal für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

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Daniel Reichenbach
Filmer, Fotograf
·

Aber unsere Demokratie ist nicht für solche Krisen­situationen gemacht.

Letzte Woche lief der DOK-Film „ Todesfalle Haute Route“, eine eindrückliche Dokumentation über den Erfrierungstod von 7 Menschen aus einer 10er-Gruppe in der eisigen Alpenhölle. Was mir am meisten zu denken gab, war die Tatsache, wie Gruppendynamiken verhindern, dass sich einzelne, zweifelnde Mitglieder, gegen das Leittier (Bergführer) auflehnen und so die Katastrophe hätten verhindern können.
Eine Demokratie hat ähnliche Schwächen in Krisensituationen: Sie ist zu träge, basiert mehr auf Befindlichkeiten, Bauchgefühlen und Gruppendynamiken denn auf Wissen und Tatsachen. Wenn dann noch die Führung schwach ist oder irrt (Bundesrat=Bergführer), sind Fehlentscheidungen und zu spätes Handeln eine katastrophale Mixtur.
Daher finde ich zivilen Ungehorsam angebracht. Auch wenn sich mir als Vernunftmensch alle Nackenhaare sträuben beim Gedanken.

Verdammt: Es ist fünf nach Zwölf und wir retten kurzfristig Bankensysteme statt langfristig Menschen und Gletscher. Die Politik versagt auf breitester Front und scheint das falsche Vehikel, um den Karren rechtzeitig aus dem Dreck zu ziehen.

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Senftube
·

Das sehe ich anders: Aktivismus ist eine Form von Politik. Diese Betrachtung hat auch den Vorteil, dass man nicht (ungewollt) Wasser auf die Mühlen von Faschisten schaufelt…Ein totalitäres Regime würde auch nicht helfen. Die zeichnen sich vor allem dadurch aus, für den eigenen Machterhalt zu arbeiten - was in dafür nicht direkt relevanten Bereichen heisst, dem „Volk“ zu folgen. Also Klimaschutz zu machen, wenn ihn die Bevölkerung will. Sonst nicht. Dann lieber gleich eine Mehrheit in einer Demokratie überzeugen.

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Daniel Reichenbach
Filmer, Fotograf
·

Apres moi le déluge: Menschen lassen sich nur zur Vernunft bringen durch Gebote, Verbote - oder Katastrophen. Im Grunde sind wir noch immer die trotzenden Bälge, die im Supermarkt der Begehrlichkeiten am Boden zappeln und schreien, wenn sie nicht bekommen, wonach ihnen der Sinn ist. Auch ich bin auch dafür, dass wir uns über demokratische Prozesse selber zügeln. Nur fehlt uns schlicht die Zeit dafür. Statistiken Hochrechnungen und aktuelle Ereignisse (Hitzwelle in Spanien) sprechen Bände, schreien gegen Wände. In Zeiten großer Unsicherheit feiert stattdessen die Lethargie Urständ. Keine Ahnung, ob dies eine urmenschliche Überlebensstrategie ist, um genug Kräfte zu sammeln für den Säbelzahntiger. Doch das Klimading ist unendlich gefräßiger und tödlicher, da müssten wir schon mal unsere Strategien überdenken.

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Moritz, Daria und Max, ihr habt erreicht was beabsichtigt war. Medienwirksame Aufmerksamkeit. Nichts schmerzt den Schweizer mehr,als wenn er in seiner Selbstbestimmung und Freiheit, auch sei es nur ins Tessin zu fahren, eingeschränkt wird.
Dass ihr mit eurem Namen an der Öffentlichkeit auftretet, unterstreicht eure Dringlichkeit. Chapeau vor soviel Mut.
Jedoch ist ein Ankleben auf der Strasse nicht zielführend. Welcher Kleber verwendet ihr? Der Strassenbelag mit Bitumen als Bindemittel kann durch Lösemittel Schaden nehmen. Schlaglöcher durch Ausbrüche können die Folgen sein. Dadurch muss das Astra den Belag vorzeitig partiell erneuern lassen.
Eine Belagsfräse schluckt bis 28liter/h Diesel! Und der neue Belag wird mit fossiler Energie auf 400Grad im Werk augeheizt,im Thermosilo (LKW) angeliefert und mit einem Strassenfertiger 22liter/h eingebracht und gewalzt. Bauarbeiten verschlingen Unmengen an Ressourcen. Ganz zu Schweigen von dem Altbelag,der in Deponien deponiert wird. Und hier schliesst sich der Kreis mit den Protesten in Rümlang… Bitte denkt bei solchen Aktionen auch an Nachhaltigkeit resp. Schäden an der Infrastruktur. Ich klebe mich auch nicht auf eure Bürotische ;-)

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Das Ziel ist richtig, die Methode leider falsch.

Ein globales Problem wird zur lokalen Auseinandersetzung zwischen einem Autofahrer, der zufällig in der ersten Reihe blockiert wird, und den Klebern. Das ist beiderseits viel zu stressig - und gefährlich.

Man bedenke: ist dieser Autofahrer nicht aggressiv, wird er zum Komplizen der Kleber.

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mitreden
·

Komplize der Kleber? Komplize zur Einsicht? Ein Welt-(wunsch)bild lässt sich nicht mit dem Fuss auf dem Gaspedal durchdrücken. Aber vielleicht sorgt der auftauende Permafrost je länger je mehr für Ordnung und Ruhe auf den Strassen.

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Liebe Frau D.,

versetzten Sie sich bitte in die Lage des vordersten Fahrers. Tausende warten, hupen, fluchen hinten an. Der psychologiche Druck auf Sie, Winkelried zu spielen, und den Weg für die anderen zu öffnen, ist enorm. Im Gegensatz zum Kleber habe ich diese Rolle nicht gesucht. Die Umstände machen mich zum Entscheider.

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· editiert

Was wir am wenigsten brauchen, sind Alte/Boomer, die uns die ganze Schei**e eingebrockt haben, weil sie ihren Finger nicht aus ihrem A*sch ziehen konnten, und nun mit erhobenem Finger den Jungen/Letzten Generationen Vorwürfe machen, sie wären nicht genug öko und zu wenig pragmatisch. Pardon my French, aber da bleibt uns nur, ihnen den Stinkefinger zu zeigen.

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Danke Anonym für den Stinkefinger. Ich bin Babyboomerin und genau, als ich geboren wurde, war die Welt noch perfekt.
Die Welt braucht keine Menschen, aber der Mensch braucht die Welt.
Die paradisischen Zustände kommen später.
Als Mensch mit Behinderungen bin ich absolut dringendstens auf Autos angewiesen und lasse mir nicht von StudentInnen vorschreiben, ob und wann ich mich tonnenschwer bewege.
Selbst zuerst den Finger, wo auch immer rausnehmen und Gott auf den Knien danken, dass keine Behinderung der eigenen Person vorliegt, man nicht im Viehwagen, pardon Gepäckwagen, im Zug transportiert wird.
Es gibt nicht eine Perspektive sondern ganz viele. Das sieht man, wenn der Finger nicht als Zeigefinger, wie eine LehrmeisterIn in die Höhe gereckt wird, mit der unzutreffenden Überzeugung, alleine Recht zu haben.

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Denkfehler eins: Anspruch auf "perfekte Welt" bei der eigenen Geburt.
Denkfehler zwei: Anspruch darauf sämtliche Ressourcen zu haben bis ans selige, eigene Ende in hohem(!) Alter.
Denkfehler drei: Die erste Generation zu sein, die sich mit dem Ende der Menschengeschichte konfrontiert glaubt, bisher hat die Menschheit alle solchen Untergangsprophezeihungen wider Erwarten überlebt.
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Irgendwann trat eine Greta auf und wurde überall mit Ehren empfangen. Ausgerechnet Trump liess verlauten: "Diese zornige, junge Frau...." Etwas vom Grässlichsten, wenn Menschen mit Behinderungen instrumentalisiert werden von zu ehrgeizigen Eltern.

Kontraproduktiv in der Schweiz überhaupt und besonders im Wahljahr, es ist zu erwarten, dass die Extrempositionen gestärkt werden, die blockieren sich im Parlament gegenseitig.

Die Zukunft wird nicht Strassenkleben sein, sondern eine wirtschaftliche, politische Mitte, Innovationen evtl. heute noch unbekannt.

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Neueinsteigerin
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Danke für diesen Artikel - werde ihn mir noch ein zweites mal anhören.
Möchte die Aktivist/innen* , auf einen gravierenden Denkfehler aufmerksamst machen.
Und hoffe Sie werden Ihre Aussage und deren Wirkung diesbezüglich überdenke.
Im Gegensatz zu einem Fahrrad entweicht die Luft in einem Autopneu (je nach Ventil) langsam und es ist zum teil auch nicht sofort zu spüren.
Also fährt Frau zum Beispiel direkt auf die Autobahn . Sie können sich ausrechnen dass das im dümmsten Fall sehr schnell fatale Folgen haben kann (was in manchen Fällen genau so gedacht ist).
( Schreibe aus mehrfacher Erfahrung. Fahre keinen SUV!)

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Hier ist das nicht die Absicht: https://t.me/tyreextinguishers

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Sehr guter und informativer Beitrag. Leider hat der grösste Teil der Schweizerinnen und Schweizer nicht begriffen, was die Klimakrise wirklich bewirkt, wie absolut verheerend sie sich auswirkt, dass es billiger wäre, jetzt sofort alles zu tun was zumutbar ist, als noch zuzuwarten und Pflästerlipolitik zu machen. Diejenigen, die nicht wirklich handeln wollen (z.B die SVP) nimmt den Untergang der Zivilisation in Kauf.

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Ich denke, es ist eher Unwissenheit. Es ist Aufgabe der Wissenden, geduldig und einfühlsam das Manko zu schliessen. Schimpfen ist keine Lösung. Gehen wir doch an alle Stände und Anlässe der SVP, an den Autosalon, in die Flughafenbar. Dort ist Potenzial, hier im Chat eher nicht.

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Ich glaube nicht, dass es Unwissenheit ist, die das Handeln der meisten lähmt. Seit Anfang 80er-Jahre habe ich an vielen Publikationen für Umweltorganisationen mitgewirkt, Material für Schulen erstellt, Unterschriften gesammelt. Heute erkennen meine Enkel die wichtigsten Ursachen der Klimaveränderungen, auch durch Schulfächer wie "Mensch und Umwelt". Was sie aber nicht davon abhält, die geilen Autotests auf Youtube mit Begeisterung zu konsumieren. Ich bin aber zuversichtlich, dass sie irgendwann Verantwortung für ihr Denken und Handeln übernehmen. Ich denke, die Konsequenz des eigenen Handelns zu übernehmen, ist der Punkt.

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Zürich Coordinierer - Renovate CH
·
· editiert

Danke für Ihre Kommentare. Falls Sie mehr über Renovate Switzerland und den zivilen Widerstand erfahren möchten.

Wir führen wöchentliche Info-Gespräche, in Zürich jeden Montag um 19:00 Uhr (31 Geroldstrasse, 8005) und jeden Mittwoch online am 19:00.

Einzelheiten finden Sie auf unserer Website.

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mitreden
·

Wir brauchen den Klimanotstand

Der Bundesrat muss den Klima­notstand ausrufen und der Bevölkerung sagen: Leute, wenn wir jetzt nicht handeln, werden Leute sterben.

Mir fällt auf, dass darüber nicht diskutiert wird, nur über die Aktion, aber nicht über das angepeilte Ziel.
Und dann habe ich mich gefragt, warum sich wohl fast niemand auf diesen Punkt eingelassen hat. Ich nämlich zucke zurück. Nicht weil ich es nicht richtig fände, überhaupt nicht, aber
aber wenn ich fordern würde, dass der Klimanotstand ausgerufen würde, dann wäre es wirklich so weit, dann wäre es ernst, dann gäbe es kein Zurück mehr, dann könnte ich mir nicht mehr vormachen, das alles sei nur ein böser Traum.
Nun sehe ich, dass es auf Wikipedia eine Seite gibt mit Schweizer Kommunen, die den Klimanotstand ausgerufen und in ihren Gesetzen verankert haben. Viele davon 2019. Srf hat 2021 eine Sendung zum Thema gemacht, aus der ersichtlich wird: die Städte lassen sich Zeit, haben kein Geld für nötige Investitionen etc. Also: kaum Konsequenzen, vielleicht auch wenig Einsicht.

Auch wenn es mir Angst macht: der Bundesrat und alle Parlamentarierinnen unseres Landes müssen Verantwortung übernehmen für das Wohl unseres Landes. Und da ist wohl die Ausrufung des Klimanotstandes auf nationaler Ebene, mit nationalen Regeln und Gesetzen der richtige Weg.
Gerettete Banken: was tragen sie zur Sicherstellung unserer Lebensgrundlagen bei? Schaffen sie Trinkwasser? Ein Meter fruchtbarer Boden braucht 15 000 Jahre zu seiner Entstehung, Tag für Tag verschwindet wieviel davon oder wird unfruchtbar gemacht? Viele meinen, da sei einfach Dreck, aber wo bitte sollen unsere Lebensmittel wachsen, die wir so sorglos verschwenden?
Wer übernimmt Verantwortung für die Zukunft unserer Lebensgrundlagen, wer fängt ganz konkret jetzt an damit?

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Das Ziel muss sein, dass wir, hier in der sauberen Schweiz, mit der gedankenlosen Verschwendung von Energie, Rohstoffen und Arbeitskraft aufhören. Zwischen gutem Leben und protzigem Luxus gibt es einen riesigen Graben.
Das Ziel muss sein, dass sich Kantone wie Zug und Genf nicht bereichern am Elend der geschundenen Bevölkerung des globalen Südens. Die Privilegien einer winzigen Minderheit hier, der Notare, Treuhänder, Banker und Juristen, dürfen nicht höher gewichtet werden, als die Rechte der Menschen hier und anderswo.
Gerade im Finanz- und Rohstoffbereich, dürfte die berühmte Hebelwirkung gewaltig sein. So klein die Schweiz flächen- und bevölkerungsmässig auch sein mag, in diesen Bereichen ist sie ein Gigant. Und dieses Gewicht sollten wir zum Vorteil künftiger Generationen einsetzen und nicht um arroganten Krawattenträgern goldene Klobrillen zu finanzieren.

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Fühlt sich besser an, wenn immer die jeweils anderen das Problem sind, oder?
Aus der Perspektive jener Menschen, für die Sie vermeintlich gerade argumentieren, gehören wir aber (fast)* alle zu der "winzigen Minderheit", auf die Sie mit dem Finger gezeigt haben.

  • laut dem Global Inequality Report geht hervor, dass lediglich die Armen (Empfänger von Unterstützungsgeldern) der EU und der USA "bereits heute fast und mitunter sogar vollständig" die Reduktionsziele des Pariser Klimaabkommens bis 2030 für die Pro-Kopf-Emissionen erreicht haben (siehe S. Neckel (2023): Zerstörerischer Reichtum. In: Blätter für Dt. + Intern. Politik, S. 47-56; dort auf. S. 55).

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Lieber Max, lieber Moritz, liebe Daria
Ich bewundere Euch. Auch wenn ihr bewusst den kurzsichtigen Zorn der Autofahrenden auf euch zieht, auch wenn euch Hass für diese Aktion entgegenschlägt, überlegt sich vielleicht doch der eine oder die andere, was Euch antreibt. Schliesslich riskiert ihr viel: Gewalt, Bestrafung, Karriere und Zukunft.
Eure Zukunft für unsere Zukunft?
Lohnt sich das?
Neulich fragte mich meine Tochter - gerade volljährig und in der Studienwahl -, ob es wichtig sei, dass sie im Zwischenjahr etwas in die AHV einzahle. Ich antwortete mit "ja", konnte aber meine Tränen nicht wirklich zurückhalten. Ich musste ihr erklären, dass es um die Solidarität zwischen den Generationen gehe. Sie selber wird in 45 Jahren kaum mehr in einem funktionierenden Sozialstaat leben, wenn wir den Klimawandel nicht aufhalten können.
Es lohnt sich, um jedes Zehntelgrad weniger Klimaerhitzung zu kämpfen.
Mit eurer offenen und ehrlichen Art überzeugt ihr hoffentlich noch viele Neugierige an Euren wöchentliche Informationsabenden.
Einfach: Danke

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Zürich Coordinierer - Renovate CH
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Danke Marcus, für all deine Unterstützung und wie Du uns hilfst weiter zu wachsen und die Regierung in bewegung zu bringen.

Viele Solidarität an dich und deine Familie.

Danke 

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Sehr geehrter Herr V.,
x Kommentierende haben nicht den Umweltschutz, sondern Ihre Methoden in Frage gestellt.
Der Staat Italien distanziert sich von Ihren Methoden, in Deutschland diskutiert heute der Verkehrsminister mit der dortigen "letzten Generation" und sagt im Deutschlandfunk wörtlich, dass er sein Berufsleben lang über die Themen nachdenke, die von der "letzten Generation" usurpiert werden.
Ziel: Demokratie, Diskussion, Austausch, Methoden Ihrer Bewegung ändern, weil nicht sinnvoll.
Ein Versuch Sinn in Ihre Sinnlosigkeit zu bringen.

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Architekt
·
· editiert

Der Klimastreik hat mich 2019 für das Problem Klima- und Biodiversitätskrise sensibilisiert. Daraufhin habe ich als Experte punktuell mitgeholfen den Klima Aktionsplan (Klimastreik) zu verfassen. Es folgte die Mitgründung von Countdown2030.ch - und eine aktive Teilnahme am Fachdiskurs. Dieser hat sich seither radikal verändert. In Fachkreisen ist die Klimakrise angekommen. Besonders gefreut hat mich, dass auf meine Initiative der SIA Schweizerische Ingenieur- und Architekten Verein an der DV vom 28.04.2023 beschlossen hat einen SIA Aktionsplan Klima Energie Ressourcen zu verfassen, mit dem Ziel 1.5C. M.it hoher Wahrscheinlichkeit zu erreichen. Dass der wichtigste Planerverband (Baunormen) einen solchen Beschluss einstimmig fasst, ist ein Paukenschlag. Bauten haben min. 1/3 Anteil vom CH Fussabdruck der THG-Emissionen. Wenn wir als SIA aufzeigen können, wie sich dieser Anteil auf Netto-Null reduzieren lässt, ist ein nächstes wichtiges Etappenziel erreicht.

Ohne Klimastreik wäre diese thematische Festlegung nicht denkbar gewesen.
Ich bin gespannt was Renovate Switzerland bewirken wird. Aber leider ist die Forderung „Thermische Isolierung aller Häuser“ kaum Zielführend. Es braucht eine ganzheitliche Betrachtung der Emissionen über den gesamten Lebenszyklus und eine kreislauffähige Nutzung der Ressourcen. Nur eine zukunftsfähige und qualitativ hochwertige Baukultur wird uns da langfristig weiterhelfen.
Gut wäre die Forderung: „Alle Bauten sind mit Netto-Null THG Emissionen zu erstellen, zu betreiben und rückzubauen.“ Überlasst doch bitte uns Planern die Wahl, mit welchen Mitteln wir das Ziel am besten erreichen.

Klar wird obige Forderung alleine nicht ausreichen… z.B.: ohne Adressierung der Wohnflächeneffizienz, wird das Ziel nicht zu erreichen sein. Wie wärs mal mit einem Artikel zu Lenkungsabgaben auf Wohnflächen oder auf die max. BGF von Parzellen? So wäre auch noch die Wohnungsnot klimagerecht gelöst…

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Mitbürgerin
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Ich verstehe irgendwie alles. Und dennoch bin ich recht irritiert ab einer Aussage wie "Ich will einfach überleben." Ja, wenn du gesund bleibst, wirst du wahrscheinlich lange leben, weil du in der Schweiz bist.

Die Welt ist jetzt schon ungerecht. Vielen Schweizer*innen wird es höchstwahrscheinlich lange gut gehen und das wissen die Meisten.

(Als Vergleich und Beispiel: Die Schweiz hat Impfdosen aufgekauft, dann vernichtet, weil sie es sich leisten kann. Sie hat sich aus Eigeninteresse aktiv dafür eingesetzt, dass die Patente nicht ausnahmsweise fallen. Und viele, die sich für NoCovid einsetzten, fanden dann: Ja, das ist halt so, Patente wichtig blabla. Ungeachtet den Schaden, den dieses Vorgehen angerichtet hat (auch den langfristigen). Und manche meinten später sogar: "Bei einer allfälligen Triage im Spital sollte der Impfstatus eine Rolle spielen.")

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Der Bundesrat muss den Klima­notstand ausrufen und der Bevölkerung sagen: Leute, wenn wir jetzt nicht handeln, werden Leute sterben.

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Vorgestern kam in unserer Familie ein kleines Mädchen zur Welt. Eigentlich ein freudiges Ereignis, doch ich hätte am liebsten geweint, weil ich mich geschämt habe für das, was wir dem kleinen Wurm hinterlassen.
Und dann hätte ich noch einen kleinen Wunsch, eine Sofortmassnahme die nichts kostet. Bei jeder Wettermeldung müsste angegeben werden wieviele Grad die Temperatur über dem langjährigen Schnitt ist.

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Leider ist die dadurch generierte Aufmerksamkeit mehrheitlich negativ und wenn die Mehrheit der Bevölkerung sich nicht mobilisieren lassen wird sich durch solche Aktionen auch nichts ändern. Warum keine Initiative oder Menschen auf eine positive Art auf das Thema aufmerksam machen.

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Bravo, bitte weiter Aktionen starten. Ich leide, weil die Welt die unsere Eltern bekommen haben nicht mehr existiert für unsere Kinder. Und alles was 99. 9% tun ist nichts, bestensfalls beim abstimmen den Kugelschreiber zücken und dann das Ergebnis, auch wenn es eine wissenschaftlich bewiesene Katastrophe ist, stillschweigend hinnehmen. Nein. Werde mich auch festkleben gehen.

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Zürich Coordinierer - Renovate CH
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Danke für Ihre Unterstützung. Sie können auch gerne an einer zukünftigen Aktion teilnehmen.

Unser nächster Info-Talk ist diesen Montag am 19:00 Uhr auf der Geroldstrasse 31.

Kommen Sie gerne vorbei und finden Sie heraus, was wir gemeinsam noch erreichen können.

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Republik , vielen Dank für diesen Beitrag…. Die Wellen gingen hoch! Gut, dies zu sehen und zu fühlen! Das Thema "Klima" benötigt vieles: Aufruhr UND neue Bäume UND vielfältigen Mut! ABER : Brave, herzige, stille Freundlichkeit — das bringt's nicht mehr. Immerhin: den Tunnel-Eingang zu blockieren ist nicht wirklich zerstörerisch…. Er besteht ja noch!! Schon dieses Wochenende (1.Mai) gab es wieder lange Kolonnen, ohne Klebende!! Bald kommt Pfingsten, und wir werden Warteschlangen sehen — ohne Klebende — und vielleicht müssen die Hintersten in den Schlangen laut hupen, weil sie nicht wissen, was zuvorderst geschieht…. und die kleinen Kinder in den AUtos werden weinen, weil sie die Warterei nicht mögen…. !! Klima!!

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Einige Kinder werden nicht nur weinen, behinterte Kinder nässen sich ein. Wir, meine Generation musste warten, im Auto, bis die nächste Toilette kam.

Bevor wir uns ins Auto erbrachen, mussten wir neben dem Auto gehen. 30 Min. mehr Zeit einrechnen, was kein Mensch zum Voraus wissen konnte und das hat ganz kleine Konsequenzen, worüber niemand nachdenkt.
Sobald irgend ein grösseres Problem eintritt, z.B. irgendwer erleidet einen Herzstillstand, die Ambulanz kommt nicht durch, dann ist fertig mit Klebereiaktionen und Sympathien.
Den Schuss vor den Bug hatten sie vor Monaten in Berlin, die Amulanz kam nicht vom Fleck, die betroffene Frau, konnte nicht gerettet werden.

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Ich finde die Aktionen von Renovate Switzerland gut, würde aber nicht daran teilnehmen - ich bin zu feige. Die Verzweiflung über die Klimakrise spüre auch ich und wenn ich daran denke, was für eine Welt ich den Enkelkindern hinterlasse, werde ich wütend und traurig.

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Deutschlandfunk heute Morgen, die letzte Generation ist in Deutschland bereits so radikalisiert, dass man sie z.B. mit der RAF vergleicht, die landeten alle, die weder tot noch in die DDR geflohen waren im Hochsicherheitstrakt von entsprechenden Gefängnissen.

Die "letzte Generation" kokettiert mit Sterilisation von wegen weniger Kindern.

Es ist seit Ewigkeiten bekannt, dass Ausbildung, Schulung insbesondere von Frauen, sie finanziell unabhängig zu machen, in viel weniger Nachkommen endet.

Per Schulung, per Berufsbildung Menschen zum Ernähren ihrer immer kleiner werdenden Nachkommen zu befähigen, ist mit Abstand der beste Umweltschutz.

Radikalisierung, laute Parolen, behaupten, die eigene kleine Gruppe sei die erste, die klar denken könne, nennt sich in Grosskirchen Sektenkunde:
Gerade sind Dutzende christliche Menschen den Hungertod gestorben, ihr Sektenführer hatte ihnen suggeriert, der Hungertod führe sofort zu einer Begegnung mit Jesus Christus. Er selbst ist nicht(!) verhungert, wollte Jesus offenbar nicht sofort kennen lernen, ist nun verhaftet worden.

Das ist Radikalisierung, zu Recht wehren sich Staaten dagegen mit Rechtsmitteln.

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Multifunktional
·

Spannender Einblick in die Gedankenwelt dieser drei Aktivisten. Auch wenn ich eher zur Fraktion derer gehöre, die nicht vom Nutzen dieser Aktionen überzeugt bin, habe ich Respekt vor ihrem Handeln aus innerer Überzeugung. Einmal mehr denke ich jedoch, dass es entscheidend wäre, die Medien aufzuwecken. Man konnte gerade wieder beobachten, wie die TA-Medien mit ihrem Fokus auf die „10-Millionen-Schweiz“ die politische Themensetzung stark beeinflussten, wenn nicht sogar lenkten. Eine fundierte Serie zur Klimakatastrophe in allen Zeitungen könnte entsprechend sehr viel bewirken und möglicherweise endlich zum Handeln führen.

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Eigentlich müssten sich alle Menschen, die verstanden haben, um was es geht, auf der Strasse festkleben.
Je mehr Menschen da kleben, um so geringer werden die Beschimpfungen etc. ausfallen.
Ich bewundere den Mut sehr! Mir war aber gar nicht klar, was für Ängste sie ausstehen!
Ich denke, es ist wichtig zu erwähnen und sich immer daran zu erinnern, dass bereits einiges passiert ist Richtung Klimaschutz, dass es Firmen gibt, die unterwegs sind, dass es kleine Gruppierungen überall gibt, die Ideen anschubsen.
Es braucht alle, die „Störfaktoren“, die sich festkleben genauso wie die guten Beispiele.
Was bleibt uns anderes übrig als uns zu entscheiden, wie und wo wir uns engagieren möchten und müssen?

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Wir "Beiträgeschreiber" müssen uns vernetzen, um aktiv vor Ort mithelfen zu können. Wie ist das möglich?

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Software Engineer
·
· editiert

Die Menschen sehen, dass wir uns vor Autos setzen, wahnsinnig viel riskieren und in Kauf nehmen, dafür verurteilt zu werden. Das kann sie motivieren, ihre Passivität abzulegen und zum Beispiel Unter­schriften zu sammeln.

Ich würde mich nie auf die Strasse kleben. Ich finde diese Aktionsform nicht sehr sympathisch. Aber ich sehe, welche Risiken, welches Ungemach die Aktivisten auf sich nehmen. Und so habe ich gestern an der Aktionärsversammlung der SNB teilgenommen und zusammen mit zahlreichen anderen Aktionären die vielen Ansprachen zugunsten einer nachhaltigeren Investitionspolitik unterstützt. Ich gehe in einigen Wochen Wahlflyer verteilen. Das mache ich, weil ich weiss, dass die Klimakleber viel mehr opfern, als ich jemals bereit wäre zu opfern.

Euer Aktivismus wirkt. Macht weiter.

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