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Danke für den Essay. Er bringt die Dinge gut auf den Punkt. Was etwas fehlt neben der „Fülle“, ist der “Sinn”. Die Religionen konnten das ueber die Transzendenz relativ leicht liefern. Heute wird das offenbar durch mehr “Eifer”, mehr Intensitaet, wettgemacht.

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Finde ich treffend. Irdische Intensität als Ersatz für die Transzendenz scheint als neuer Sinnstifter zu fungieren. Übrigens, da Herr Kienholz eben schon einen interessanten Buchhinweis gab: Der junge französische Autor Tristan Garcia hat sich in seinem Buch "Das intensive Leben" näher mit dem neuen Kult der Intensität beschäftigt - lesenswert.

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Super, dass ihr das Thema Religion aufgreift und den Status Quo so schön undogmatisch auslegt. Eine saubere Analyse – gerne mehr davon.

Was ich noch vermisse:
Viele Religionen sind ja ursprünglich nicht als kulturelle Machtinstitutionen gegründet worden. Sie waren Anfangs kleine Gruppen von Praktizierenden, die – ähnlich wie es Wissenschaftler im Äusseren tun – in ihrem Inneren nach Wahrheit gesucht haben. Sprich: Es waren mystische Unternehmungen, mit dem Ziel, das eigene Dasein zu verstehen.

Neben den im Artikel erwähnten individuellen Zugängen und der Unterwerfung an alte Regelwerke sehe ich, gerade im persönlichen Umfeld, oft Leute, die sich in solchen mystischen Traditionen der Introspektion und dem Verständnis aus dem eigenen Erlebnis widmen. (Im Artikel wird das m.M.n. mit dem folgenden Satz leicht angetönt: «Heute gilt die Suche einer Intensivierung des einzelnen Lebens – es ist dies die Suche nach einem unmittelbaren, nach einem spontanen, direkten, individuellen Erlebnis des Heiligen.»)

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr euch auch dem Thema der Mystik in einer ähnlichen Art annehmt.

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Der Beitrag dieser Autorin ist wie eine sehr viel grössere, weiter gefasste Antwort auf Phänomene, von denen ich einzelne seit etwas mehr als dreissig Jahren (Mitte 80er-Jahre) beobachte, seit dem ersten (Wieder)Aufkommen von etwas, was sich dann irgendwann Esoterik (mit kinderknallfarbenen sogartigen, oft auch kitschigen Buchumschlägen) genannt hat - auf etwas, was ich seit da beobachte und immer wieder dran rumgerätselt habe; ohne es jedoch halbwegs sinnvoll einordnen zu können. Das Wiederaufflammen der Freikirchen und das Aufkommen der anderen, nicht mehr so richtig in ihre alten Traditionen eingebetteten (und daher oft extremeren, und eben viel trennenderen) religiösen Strömungen kamen mindestens 15 bis 25 Jahre später erst so richtig hinzu, wie mir scheint. - Jedenfalls finde ich hier wie auch in der Leseprobe des im Artikel mit erwähnten, offenbar neusten Buches der Autorin eben effektiv Antworten auf langjährige Fragen, die ich so richtig bzw wirklich und klar noch nicht mal hatte oder hätte formulieren können.
—> Die Republik übertrifft immer und immer wieder - wenn ich mal wieder eine Runde zum Lesen komme - alles, was ich für menschenmöglich zu erreichen gehalten hätte, im Voraus. Dann noch in so kurzer Zeit.
Bei jedem Reinlesen neue entweder höchst gestandene Namen oder neue hoch faszinierende, von denen ich vorher noch nie gehört hatte; die sich aber nach kürzest Recherchieren zuverlässig als brillant spannend erweisen. Und durchaus nicht nur in einer Richtung irgendwie ideologisch geprägte Namen; sondern einfach schlicht Menschen, deren Haltungen, Texte, Beiträge, Recherchen schlicht Sinn machen, sinnvolle Hilfen zum Verständnis heutigen Lebens und Fühlens und Denkens darstellen; und uns so unsere demokratische Denk- und Handlungsfähigkeit (wieder) geben.
Das Abo habe ich längst schon verlängert - obschon ich gleichzeitig plötzlich fast so wenig Zeit habe wie die allermeisten Menschen rundherum seit Jahrzehnten schon - doch wenn ich auch nur 1-2 Tage pro 1-2-3 Monat•e dazu käme, wieder mal in der Republik zu lesen, ich würde das Abo trotzdem kaufen und trotzdem noch einen Solibeitrag dazu zahlen.

  • Hoffe fest darauf, dass die allermeisten MitVerleger•innen (Abonnent•innen) das ebenfalls sehen und honorieren und weiter dabei bleiben und weitere Bekannte noch anwerben werden. :-)
    Tut mir leid, mich jedes Mal wieder zu wiederholen (kann aber nicht anders; es muss einfach sein):
    Kompliment, Kompliment, Kompliment !!!

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Wow! Was für eine tolle Rückmeldung. Wir nehmen das auch als Auftrag für 2019. Haben Sie vielen Dank!

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Gerne - und gut so ;) Lustiges Motto haben Sie in Ihrem Portrait aufgeschaltet, welches in sich eine weitere Bestätigung des oben Gesagten ... Toitoitoi allen; und gute Feiertage.

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Ich danke Ihnen vielmals für den anregenden Essay. Ich habe schon seit längerem das Religiöse als Thema des Republik-Journalismus vermisst. Vergisst man die Prägekraft, die die Religion auf alle gesellschaftlichen Bereiche hat, büsst man viel an Verständnis der Wirklichkeit ein. Nun also mal ein fundierter, gut recherchierter Essay zur Form der Religion in unseren Tagen. Merci!

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Kritisieren möchte ich an diesem interessanten Beitrag die Verwendung von Begriffen, die nicht zur Klärung der Positionen beitragen, weil die Autorin nicht näher auf die mögliche Bedeutung der einzelnen Begriffe eingeht (eingehen kann): z.B. "das individuelle Erlebnis des Heiligen", "dabei wird das liberale Arrangement untergraben", "das fehlende Verständnis der spirituellen Bedürfnisse", um nur einige wenige zu nennen.
Der wichtigsten Aussage - meiner Meinung nach - wird aber sehr wenig Platz eingeräumt: Das neue sich Hinwenden zu religiösen Formen des Versuchs, das Leben besser zu verstehen oder sogar zu gestalten, sei "eine Entscheidung, die der Einzelne als autonomes, selbstbestimmtes Subjekt trifft". Nebenbei wird dann noch hinzugefügt, dass es "oft eine Entscheidung zur Unterwerfung" sei. Ganz genau! Das ist der springende Punkt, und hier liegt ein wichtiger Teil der Erklärung, glaube ich. Immer noch scheint es für sehr viele Menschen unerträglich, nur provisorische Wahrheiten gelten zu lassen, die man immer wieder mal revidieren kann und sollte. Lieber schafft man sich eine relativ einfache, von aussen oder einer anderen Person erblickten sogenannten Wahrheit (in sehr engem Rahmen) und wendet alle seine Kräfte auf, sie und sich nicht mehr verunsichern oder gar erschüttern zu lassen durch Widersprüche, die zu Fragen und Zweifel führen - lieber unterwirft man sich der Idee, der Bewegung oder sogar der Person. Das verbindet die heutige religiöse Haltung mit der vergangenen - nicht viel Neues also in der Weiterentwicklung der Säkularisierung - leider!!

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Lieber Herr B., bei dem, was Sie zum Problem der freiwilligen Unterwerfung schreiben, kann ich nur zustimmen. Exakt so funktioniert dogmatisches Denken (oder auch Nicht-Denken), und zwar ganz unabhängig von einem Glaubensbekenntnis.
Was den ersten Teil Ihres Beitrags angeht, meine ich für die Autorin sprechen zu können: es ist viel einfacher, als Sie denken. In den Beispielen, die Sie nennen, verwendet Isolde Charim keines der Worte als Fachbegriff. Sie sind alle genau so verwendet wie im gewöhnlichen Sprachgebrauch. Doppelte Böden oder versteckte Anspielungen sind - jedenfalls soweit ich sehe - hier keine eingebaut.

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Der Artikel gefällt mir gut, er bringt Denkanregungen, die ich bisher so nicht erhalten habe.

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Eine wichtige Unterscheidung fehlt im Artikel: Die zwischen Religion und Spiritualität. Religion ist ein organiserte Ausdrucks- und Lebensform von Dogmen. Diese Dogmen wurden von den Religionsgründern festgelegt und, im besten Fall, mit der gesellschaftlichen Entwicklung entsprechend angepasst. Spiritualität hingegen, ist die offene und persönliche Suche nach dem Sinn und die Gestaltungsmöglichkeiten der eigenen Existenz unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen und sozialen Gegebenheiten. Eine offene Spiritualität kommt auch ohne Metaphysik aus. Religion ist das gemachte Bett, in dem man Ruhe, Wärme und Komfort sucht. Spiritualität ist der Weg auf dem man mit offenen Augen durch die Welt geht und sich nicht vor unbequemen Fragen oder Antworten scheut.
In diesem Zusammenhang verweise ich gerne auf Sam Harris, amerikanischer Philosoph und Neurowissenschaftler.

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Ich glaube, würden wir die Begriffe und Spiritualität mit Ethik ersetzen, kämen wir ein Stück weiter.

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Inwiefern weiter? Wohin? Bzw. was ist das Ziel?

Ich denke die Menschen sind auf der Suche nach Spiritualität, nicht nach Ethik. Wobei die (gefundene) Spiritualität die Ethik formt.

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Den Verweis auf die Ethik finde ich interessant. Aber ich fürchte, ich verstehe ihn nicht richtig. Wo genau würden Sie in diesem Zusammenhang die Rolle der Ethik sehen?

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Insofern der Mensch ein Du-haftes Wesen ist - Martin Buber: Das Ich wird ich erst am Du - und die Kultur die genuine Welt des Menschen ist, scheinen mir Religion und Kultur untrennbar. Weil der Mensch ein zur Welt offenes (Gehlen) und zugleich exzentrisches (selbsttranszendentes) Wesen (Plessner) ist, erfährt der Mensch letztlich sein Wesen und sich selber nur Du-haft, in der Auseinandersetzung mit dem Du, allerdings nicht in völliger Selbstaufgabe, weil er sich selber, ganz exzentrisches Wesen, auch als Ich wahrnimmt: Ich nehme wahr, DASS
ich denke, fühle und handle, und ich nehme wahr, WAS ich denke, fühle und handle - und welche Folgen es für das Du hat. Nun kann unsere Du-Erfahrung bei einem konkreten Menschen beginnen - für uns weltoffene Wesen kann sie jedoch bis zum allgemeinsten Du vorstossen, zu einem Wesensgeund, wo Anfang und Ende, Alpha und Omega zueinander kommen - das Unfassbare, aber für uns exzentrische und weltoffene Wesen immer als Du wahrgenommen und erfahren. Das Du ist für uns EXISTENTIELL (wie die Kultur), deshalb kennt es keine Grenzen - Glauben, Religion sind der Ausdruck dieses im Du fassbar Unfassbaren. Interessant auch die christliche Vorstellung: „Am Anfang war Gott, und Gott war das Wort“ - Gott selber hat sich in der Schöpfung ein Du geschaffen - weshalb sollte er Worte schaffen, wenn nicht an ein Du gerichtet?!? Das Du liegt so gesehen schon im ersten Akt der christlichen Schöpfungslehre. Und ich vermute, dass auch Buddha unter dem Baum der Erleuchtung dem existentiellen Du begegnet ist - zuvor versuchte er, eine Antwort auf seine Frage nach dem Letzten durch alle Arten der Selbstkasteiung zu erhalten - ohne Erfolg: Das Ich wird ich erst am Du... Es ist für uns Menschen existentiell und daher zwingend auch kulturell. Du und Kultur sind der Inbegriff des Menschseins. Der Autorin stimme ich insofern zu, dass dieses Menschsein sich an enorm vielen Optionenen entzünden kann, auch an solchen, die sich als falsch herausstellen, insofern als sie uns nicht zum Du und zugleich zum Ich führen. Im guten Falle führt dies zu einem Lernprozess, im schlechten Falle in die Diktatur - etwa des Neoliberalismus der Wall Street und von Washington D.C. in den USA, etwa des Xin Jinpingismus in China oder in die Diktatur der Algorithmen und der KI aus dem Silicon Valley - sie alle wollen uns an einem definitiv fixierten Ich und Du festzurren - was dem Menschen als weltoffenem, exzentrischen Wesen zutiefst widerspricht: Wo keine Bewegung mehr, lauert der geistige Tod des Menschen und damit sein Tod schlechthin - er wird dadurch aus der sich immer ändernden, dynamischen Schöpfung hinausgerissen. Aber der Geist des Menschen lässt sich nie für immer in die Flasche sperren: Das 1000-jährige Reich überdauerte gerade einmal 10 Jahre, die Sowjetunion als Arbeiterparadies vielleicht 70 Jahre... Die Fortsetzung? Wir dürfen gespannt sein - die Würde und die Freiheit - auch die Freiheit zur Verantwortung des Menschen - liegen in seiner Unberechenbarkeit - es gibt kein Ende der Geschichte! Eines suchen wir immer: Das Ich und uno actu das Du...

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Religion ist für mich die Fähigkeit, Glauben und Moral einer Menschenmenge derart auszurichten, dass durch übermenschliche Kooperation „Wunder“ möglich sind; z.B. prunkvolle Kultbauten, oder ein Rückgang an Gewalt, weil die Religion dies gebietet.
Oder: Wenn wir den Klimawandel abwenden, indem alle am gleichen Strick ziehen.
Nach dieser Vorstellung funktioniert Religion nicht, wenn sie Privatsache ist. Für aufgeklärte Menschen sollte Demokratie unsere Religion sein. Insbesondere wenn die Demokratie heute auf Abwege kommt, sollte sie - und ebenso Klima und unsere Umwelt - mit religiösem Eifer verteidigt werden.

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Danke für diesen differenzierten und anregenden Beitrag, der helfen kann, etwas Durchblick zu einem verwirrend vielfältigen Thema zu geben.
Ich möchte in diesem Zusammenhang auf das Buch von Frédéric Lenoir "Les Métamorphoses de Dieu" hinweisen, in dem dieses Thema auch sehr differenziert und fundiert behandelt wird.

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Mit Ethik meine ich eine klar umrissene, humanistische Grundhaltung, wohingegen Begriffe wie Glaube und Spiritualität gerne schwammig daher kommen. Eine positiven Werten verpflichtete Haltung meint die Einstellung, die ich mir selbst und anderen gegenüber vertrete. Sie fusst oft auf sog. Volksweisheiten (sei ehrlich, schade niemandem, sei freundlich zu Mensch und Tier) und verweist Spiritualität und Religion in den Bereich des Übersinnlichen.
Spiritualität heisst "Vergeistigung" und meint für viele den Glauben, dass das Mensch das Materielle noch in diesem Leben überwinden soll und kann. Ebenfalls beinhaltet Spiritualität den Glauben an den Geist und an Geister, letztere vor allem in Zusammenhang mit (Natur)Religion. Spiritualität ist Religionsersatz und Ersatzreligion.

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"Und diese Hoffnung auf eine andere, bessere Zukunft, auf eine andere, bessere Gesellschaft, ist verbraucht. Sie lässt sich nicht mehr reaktivieren." Diese Aussage der Autorin ist mir zu apodiktisch. Wie soll sich denn eine Linke erneuern (worauf offenbar auch Isolde Charim setzt), wenn sie nicht ein utopisches Moment ins Spiel bringen kann - die Vorstellung einer Welt ohne Hunger und Krieg beispielsweise? Die materiellen Voraussetzungen dafür wären gegeben. Woran es fehlt, ist der Glauben an die Kraft der Subjekte! Das ist auch eine religiöse Frage.

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Danke für diesen tollen Beitrag. Und dass dieses zentrale Thema aufs Tapet kommt.
Als Ergänzung empfehle ich allen Interessierten die integrale Sicht, wie sie beispielsweise KEN WILBER in seinen Büchern äußerst brillant und erhellend darstellt. Zum Beispiel "Naturwissenschaft und Religion" oder "The Religion of Tomorrow". Oder Gott 9.0.de

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Vielen Dank für diesen Beitrag. „Religiöse Bedürfnisse“ verstehe ich. Aber was sind „spirituelle Energien“? Also, was genau ist hier mit Energie gemeint?

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Der Artikel geht davon aus, dass es ein Grundbedürfnis des Menschen sei, Unverstandenes mit übernatürlichen Phänomenen zu erklären, und das in einer Gruppe von Gleichgeschalteten zur absoluten Wahrheit zu verklären.
Ich gehe eher davon aus, dass das Grundbedürfnis ist, sich nicht allzu sehr mit der Welt und ihrer Komplexität beschäftigen zu müssen.
Dafür gibt es seit sehr langer Zeit Spezialisten, welche praktischerweise alle zum Schluss gekommen sind, dass es etwas Übergeordnetes geben müsse, welches der Mensch nicht verstehen könne. Super, dann kann ich ja nichts mehr falsch machen, spare mir die Anstrengung selbst zu denken und finde auch noch Zuspruch von gleich Denkfaulen.
Die Spitzen dieser Einstellung finden wir in Massenphänomenen wie Katholizismus, Islamismus, Evangelikalismus, Hinduismus, Buddhismus oder auch Kapitalismus. All diesen Strömungen ist gemeinsam, dass das Denken an Spezialisten ausgelagert wird und der gemeine Mensch nur noch darüber sinniert, ob er den Ansprüchen der Denker wirklich genügt.
Das Aufkommen von sektenähnlichen Gemeinschaften mit spirituellen Bedürfnissen erklären zu wollen greift völlig daneben. Diese Gemeinschaften entstehen weil die grossen Denker die Menschen überfordern. Der Mensch sucht Sicherheit und Anerkennung. Wenn die grössere Gruppierung dies nicht mehr liefern kann tut es halt eine Kleinere. Sei es mit klareren Hierarchien oder einem noch einfacheren Weltbild.
So entstehen im absurd komplizierten und unlogischen Christentum unzählige Sekten, im etwas klarer gelegenen Islam mehrere Untergruppen und im fast schon logisch aufgebauten Kapitalismus im wesentlichen zwei Gruppen.
Diese Entwicklungen zu beobachten und einzuordnen wäre die Aufgabe eines Artikels in der Republik und nicht die lapidare Feststellung, dass es ein spirituelles Bedürfnis des Individuums gebe

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Lieber Herr Reber,
ihr Beitrag atmet ein hohes Mass an Geringschätzung des andern, ich glaube nicht, dass das ihre Religion ist, aber man könnte es leicht meinen. Beste Grüsse!

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Ich geringschätze tatsächlich die Denkfaulheit vieler Menschen. Sie sind die Grundlage einer unglaublichen Kette von vernichtenden Ideologoen, welche vielen Millionen Menschen und unzähligen Tieren den frühen Tod gebracht haben. Weder die Beutezüge der griechischen Stadtstaaten, die Eroberungen asiatischer Reitervölker, die Zwangsunterwerfungen des römischen Reiches, die rigorose Gehirnwäsche der abrahamitischen Religionen, die brutale Ausbeutung des Kolonialismus noch die weltweite Zerstörung aller Lebensgrundlagen durch den Kapitalismus wäre ohne eine breite Masse von bequemen Nichtdenkern durchführbar. In jeder Epoche gab es weitsichtige Menschen, die auf die Folgen des kurzsichtigen Tuns aufmerksam machten. Meist wurden sie unter dem Jubel der Masse getötet...
Aber ich geringschätze nicht andere Meinungen, solange diese mit echter Denkleistung untermauert werden. Jeder Denkansatz ist berechtigt, aber hirnloses nachplappern geht gar nicht

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Danke für den lehrreichen Artikel, die klaren Gedanken und die verständliche Sprache!
Ich bin davon überzeugt, dass "Religion" auch im Versuch, die Tatsache des Todes zu "regeln" (z.B. i.S. einer Hoffnung auf ein Jenseits) zu verstehen sei. So zumindest verstehe ich den Hinweis Freuds, dass Glauben mit halluzinatorischer Wunscherfüllung in Verbindung stehe. Aus diesem Grund hätte ich es begrüsst, wenn die Autorin sich auch mit dem postmodernen Verhältnis zum Tod beschäftigt hätte; z.B. Gesundheitswahn und Todeswahn (z.B. Selbstmord-Attentate) könnten dann vielleicht auch im Zusammenhang mit den im Artikel so schön aufgezeigten Entwicklungen etwas besser verstanden werden?
Betriebswissenschaft sei die neue Leitwissenschaft ist oft zu hören. Diejenige Form von Betriebswissenschaft, die wir immer wieder antreffen kennt nur die Kennzahlen des Quartalsabschlusses, die Zukunft (des Betriebes, des Planeten) verliert an Bedeutung gegenüber den Profitzwängen der Gegenwart: ist es da ein Wunder, dass die "kulturell gebundenen Aspekte von Religion", die wir ja auch als Vertröstung auf die (bessere) Zukunft verstehen können, in diesem ökonomischen Umfeld an Bedeutung verlieren gegenüber Vorstellungen, welche im Hier und Jetzt buchstäblich höllisch intensiv das Instant-Paradies suchen?

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„Und diese Hoffnung auf eine andere, bessere Zukunft, auf eine andere, bessere Gesellschaft, ist verbraucht.“ Hmm — Da frage ich mich, weshalb es überhaupt so viele politische und religiöse Strömungen gibt? Ist nicht das Streben nach einer besseren Gesellschaft die Triebkraft all uneserer Handlungen?

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