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Historiker
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Eine interessantes Panel, ein anregendes Einführungsreferat, und trotzdem gestaltet sich die Diskussion mühsam. Warum? Daniel Binswanger vermag sich schriftlich konzis auszudrücken; als Gesprächsleiter ist er eine Katastrophe. Wer den ersten Satz nicht flüssig zu Ende bringt, sondern schon ein langes ääh einschiebt, ermuntert nicht zu Lebhaftigkeit. Wer nach dem ersten Votum ein skeptisches OK ertönen lässt und markiert, dass er es besser weiss, ermuntert nicht zu pointierten Aussagen. Nur eine fragende Neugierde bringt ein Gespräch in Schwung. Die Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer brachten zum Teil auch nicht die besten Voraussetzungen mit. Wir Schweizerinnen und Schweizer sind im allgemeinen schwerfällig, sobald wir öffentlich reden sollen. Statt sich damit abzufinden und es als charmante Eigenart anzunehmen, könnte man es vermehrt üben und mit der Videokamera trainieren. Nicht nur der Inhalt ist wichtig, sondern auch die Art und Weise, wie man ihn herüberzubringen versucht!

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was ich an Roger de Weck besonders schätze ist die Klarheit und Einfachheit und Genauigkeit in der Sprache (und natürlich der Gedanken). Hohe Kunst und ein Genuss. Ein wichtiges Buch sein neues, denke ich. Ich hoffe viele der Ideen darin werden sich mit der Zeit dann auch verwirklichen lassen. Gute Erinnerung habe ich auch an seine Interviews an der Bar.

Podien an sich sind halt ein schwieriges Format. Ohne jemandem zunahe treten zu wollen, es liegt auch am Format, es verführt zur Selbstdarstellung

warum hat die Republik (alternierend mit der woz? )noch keinen Sendeplatz auf "Standpunkte" auf tvdrs?

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In der Mitte der Demokratie gibt es eine Leere, sagte Lukas Bärfuss sinngemäss, und ich finde, da hat er recht. Eine Möglichkeit, mit der wir diese Leere zu füllen versuchen, führt Roger de Weck dann eindrücklich vor Augen: wir äussern kluge Gedanken und versinken dann in unser Handy, entziehen uns dem Versuch der Sitznachbarin (hier im konkreten Fall Melinda Nadj Abonji), Blickkontakt aufzunehmen und in einen Austausch zu kommen.
Silja Häusermann berichtet angeregt aus ihrem Forschungsgebiet zu der Frage, ob materielle oder kulturelle Deprivation mehr Frustration auslöse, was Daniel Binswanger sichtlich leer schlucken lässt. Aus meiner Sicht stört es in keiner Weise, wenn ein Gesprächsleiter sich - unter Umständen ruhig auch kontrovers - zu einem Thema äussert, solange er seine Funktion nicht aus den Augen verliert (was hier nach meinem Empfinden nicht geschehen ist). Auch was die Art der (Selbst)Präsentation anbelangt, sind die Geschmäcker verschieden: optimal ist sicher engagierter Inhalt in geschliffener Form, aber wenn ich zwischen beidem wählen müsste, würde ich persönlich mich auf den Inhalt konzentrieren.
Zu überlegen wäre bei einem nächsten Podium vielleicht, ob die Teilnehmer*innen in bequemen Sesseln im Halbrund um einen kleinen Tisch eventuell entspannter wären und sich besser aufeinander beziehen könnten. Grundsätzlich fand ich die Zusammenstellung der Gäste interessant, und wie immer schätze ich die Möglichkeit, das Verpasste zuhause in Ruhe nachzugeniessen.

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Auch für mich, sowohl als besorgten Zeitgenossen als auch als Republik-Leser, hat Frau Häusermann die Podiumsdiskussion gerettet, indem sie Fakten darlegte und die daraus möglichen Gedanken und Überlegungen intellektuell und intelligent zu Ende dachte und formulierte.

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Wer die Querverlinkung unter dem Artikel vermisst:

Demokratie-Check
< Teil 3 - Die Schweiz als Avantgarde des Populismus [teil 5 - die digitalisierung ist politisch>] (https://www.republik.ch/2020/03/05/…-politisch)

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Chefredaktion
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Vielen Dank. Die Übersichtsseite mit allen Teilen des Schwerpunkts erreichen Sie auch über den Link in der Box.

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Rudolf Weiler
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Die Titelfrage impliziert indirekt, dass "unsere" Republik mindestens einen Beitrag zur Rettung unserer helvetischen Demokratie leisten könnte oder sollte. Die Buchpublikation de Wecks zum Thema findet erst in ein paar Tagen statt. Mir stellte sich die Frage, wieviel der frühere Programmdirektor von SRF zu ebendieser Rettung hätte beitragen können, als er noch im Amt war. Der rechten Partei wurde doch bei jeder Gelegenheit ein grossartiges Podium geliefert, um ihre Demokratiedemontage weiter zu treiben. Dass er auf dem Podium sein Handy benutzte fand ich merkwürdig.
Auch das R-Podium bot Leuten Gelegenheit, auf ihre Person aufmerksam zu machen, sich zu be-werben. Binswanger von der Republik, die zwei Literaturpreisträger und de Weck, voll überzeugt hat mich Silja Häusermann. Abonji und Baerfuss hatten dann doch zu
wenig Substanz einzubringen. Erstere beklagte zu Recht fehlende Möglichkeiten für AusländerInnen, sich in die demografische Meinungsbildung einzuschalten/abzustimmen/ wählen zu können. Und Baerfuss gefällt sich offensichtlich in der Rolle des Agent provocateur, diese Masche hat sich ja für ihn bereits bestens ausbezahlt, s. Büchnerpreis u.a.

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Auch schon auf die Idee gekommen dass Roger de Weck so digitalkompetent ist, dass er das Handy für seine Gesprächsnotizen verwendet hat?

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Demokratie ohne Blickkontakt? Das würde ich jetzt nicht unbedingt mit Digitalkompetenz gleichsetzen.

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Ich staune hier Roger De Weck anzutreffen. Ich fürchte um die Neutralität der „Republik„. Er als ehemaliger SRG Direktor mit einer politischen Einstellung die eindeutig links einzuordnen ist, wird die „Mainstream Medien“ optimal vertreten.

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Chefredaktion
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Neutralität ist keine journalistische Kategorie, "links" oder "rechts" spielt in keiner vernünftigen Redaktion in der alltäglichen Arbeit nicht die geringste Rolle und Mainstream-Medien ein Kampfbegriff ohne inhaltliche Bedeutung. Roger de Weck ist übrigens seit Anbeginn dabei, seine Gespräche an der Bar sind inhaltliche und formale Highlights. Herzliche Grüsse aus der Redaktion.

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Die Diskussionsrunde war erhellend
zur stetigen Unfertigkeit von Demokra-
tien, der Sorge und Anstrengung um sie,
vergleichbar dem Strassenverkehr mit
seinen Gesetzen und Regeln. Auch hier
regiert grundsätzlich Gleichberechtigung.

Aber diese ist egoman, wenn sie nicht
durch GEGENSEITIGKEIT ergänzt wird.
Gleichberechtigung erfordert aus sich
heraus Gegenseitigkeit. Und ebenso ist es
mit der Meinungsfreiheit: sie impliziert,
recht verstanden, RESPEKT vor andern
Meinungen. Ohne Respekt und Gegen-
seitigkeit ist Gleichberechtigung sowie
Meinungsfreiheit blosse Farce.

Es muß heissen: Gleichberechtigung & Gegenseitigkeit sowie: Meinungsfreiheit
& Respekt vor anderer Meinung. Ohne
diese Intention herrschte auf Strassen das pure Chaos, das 'Recht des Stärkeren', der sich rücksichtslos durchpaukt usw. usf.

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