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Es gibt einen sehr guten Grund, warum es das Aktienrecht gibt, das versucht zu verhindern, dass die Geschäftsleitung zu viel Macht bekommt, stattdessen die Eigentümer als natürliches Korrektiv gilt.

Das scheitert allerdings auch bei Grossunternehmen, wenn es keinen Ankeraktionär mit ausreichend grossem Einfluss auf die Besetzung des Aufsichtsrats gibt.

Migros und Coop zeigen sehr deutlich auf, was passiert, wenn aus Genossenschaften Gossunternehmen mit einer "Aktionärsstrukur" entstehen, die die Geschäftsleitung nicht kontrollieren können - es fehlt das natürliche Korrektiv.

Die einzige logische Folge kann eigentlich nur sein, dass die Genossenschaftsgesetze angepasst werden müssen, um dies zu verhindern. Es kann und darf nicht sein, dass die zu kontrollierenden Organe ihre Kontrolleure selbst bestimmen - und alles andere verhindern.

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Meine Rede. Man kann gegen Aktiengesellschaften haben was man will, aber immerhin ist dort der Prozess zur Einflussnahme gesetzlich geregelt inkl. Offenlegungspflicht von Minderheitsbeteiligungen. Danke für den Artikel, jetzt bin ich aber leicht deprimiert...

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Ein Beispiel wie unsere Genossenschaften in Sachen Nachhaltigkeit so drauf sind, zeigte im Juni ein Betrag im Kassensturz. Es ging um konventionell produziertes oder Biofleisch. Während beim konventionell produzierten Fleisch der Gewinn in etwa zwischen Bauer, Verarbeiter und Grossverteiler gedrittelt wird, verdienen Bauer und Verarbeiter bei Biofleisch, das doppelt so viel kostet, nur marginal mehr. Den Hauptgewinn, über die Hälfte, streicht der Grossverteiler ein. Mehraufwand bei Biofleisch hat aber nur der Bauer und sollte dafür doch auch belohnt werden! Verarbeiter und Verkäufer haben bei Biofleisch keinen Mehraufwand. Coop hat sich auf Anfrage nicht geäussert und der Migros-Sprecher hat sich gewunden und irgendetwas von Aktionen geplappert.

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Vielen Dank für den Hinweis, solche Zahlen wollte ich schon lange mal sehen!

Hier gehts direkt zum erwähnten Kassensturz-Beitrag.

verdienen Bauer und Verarbeiter bei Biofleisch, das doppelt so viel kostet, nur marginal mehr.

Das stimmt so nicht ganz, siehe Grafik zum Poulet.

Die grösste "Verarsche" sind die Label-Produkte, die nicht der Bio-Norm entsprechen: Dort kassieren die Detailhändler ungleich viel mehr, während bei echten Bio-Produkten die eigentlichen Produzenten doch 2–3x mehr einfahren und die Detailhändler "nur" ~1.5x so viel kassieren. Zumindest beim Poulet. Bei den anderen Beispielen siehts dann nochmals deutlich unschöner aus. 😑

Ich bleib wohl bei meiner bewährten Einkaufsstrategie: Entweder Bio oder dann gleich M-Budget/Prix Garantie. 🤪

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Sie schrieben "unsere Genossenschaften" und meinen damit jene "falschen Genossenschaften", die einzig für den kommerziellen Vorteil die Struktur der Genossenschaft nutzen. Diese gibt es auch unter den Wohnbaugenossenschaften. Daneben gibt es viele Genossenschaften, deren Statuten durchaus im Sinne der Genossenschafter*innen wirken.

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Verlegerin
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Coop könnte jetzt noch etwas Konstruktives machen wenn sie den Wink mit dem Zaunpfahl spüren würde:
Eine gross angelegte Basisbefragung mit klugen Fragen.
Die FDP war ja dann auch sehr erstaunt, wie viel weiter die Basis in Sachen Klimaschutz ist als die Elite.

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Wenn in den Kommentaren jetzt Foodcoops als Alternative vorgeschlagen werden hat das ja schon eine gewisse Ironie. Coop ist vor 100 Jahren aus Foodcoops (Konsumvereinen) entstanden.
Mich würde extrem interessieren was der Antrieb von Coop und Migros ist zu wachsen und ihren Gewinn zu maximieren. - Sie haben ja keine Anteilseigner denen sie Gewinn abliefern müssen. Wer profitiert den von der Strategie? Warum sind beide auf Wachstum fixiert und verstehen sich nicht einfach als "Service-Public"?

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Die Antwort von Migros und Coop: Die Kunden profitieren. Denn die Gewinne würden investiert – in tiefere Preise. So schräg das klingt, es ist nicht ganz falsch. Aber auch nicht die ganze Wahrheit. Seh viel wird in die Unternehmensexpansion im Ausland expandiert (siehe Transgourmet/Bell bei Coop und Tegut bei Migros). Davon haben die Schweizer Genossenschafterinnen nichts.

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Ausstellungsmacher in progress
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Danke für diese Präzisierung! Es ist tatsächlich ironisch, dass die Entstehungsgeschichte, zumindest gegen aussen, am besten wohl noch im Namen "Coop" erinnert wird.

Mir ging es in meinem Kommentar ebenfalls vorwiegend um die Skalierungsfrage (deshalb "kleine, lokale Foodcoops"). Mich interessiert, welche ökologischen/sozialen/ökonomischen Ziele sich auf welchem Massstab wie effizient, nachhaltig bzw. überhaupt umsetzen lassen. Die Möglichkeit, schweizweit bspw. Torferde oder März-Erdbeeren aus dem Sortiment zu nehmen, scheint ja eigentlich sehr verlockend... Gleichzeitig ist aber auch der ganze Verpackungs- und Normierungswahn zumindest in Teilen den grossskaligen Verarbeitungs- und Transportwegen der Grossverteiler geschuldet.

Ein Feld voller Widersprüche, wo man aufpassen muss, dass man nicht versehentlich verschiedene Ansprüche gegeneinander ausspielt – etwa die Qualität von Arbeitsplätzen, nüchterne Energiekalkulation von Transport und Verarbeitung, die konsequente Förderung nachhaltiger Produkte, gleichzeitig die Gewährleistung sozialer Preise, der Umgang mit Konkurrenzdruck, ...

Wie sehen klein- und grossskalige Modelle konkret aus, die all das zusammenzudenken? Denn die Notwendigkeit, unsere Lebensmittelketten grundlegend neu zu denken, steht ja ausser Frage.

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Der Antrieb von Coop und Migros heisst Macht. Schlicht und einfach. Das spielt überall, so waren die Freisinnigen ursprünglich Revoluzzer (les radicaux) und bald hatten sie 7 Bundesräte.
Service Public hatte zu Beginn funktioniert, als Duttweiler die Einkaufslandschaft veränderte.

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Beachtenswert ist die drastische Kaltschnäuzigkeit des Coop-VR. Die Massnahmen könnten nicht deutlicher sagen, dass jegliches demokratische Mitspracherecht unerwünscht ist.
Die eigentliche Frustration ist also, dass Coop genau weiss, wie sie einen kurzen Shitstorm aussitzen können - und das auch tun werden.

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... erinnert mich irgendwie an die Aktion gegen Facebook heuer im Sommer. Woraufhin Zuckerberg sagte, dass ihm das ganz schnurz ist, weil in vier Wochen eh alle wieder da sind und er ohne Probleme mal eben auf 10% Umsatz verzichten kann. Und genau so ist es wohl auch bei Coop. Das ist halt immer so, wenn bei einem Spiel kein Schiedsrichter anwesend ist. ... und dann soll man nicht zynisch werden?
Man könnte jetzt sagen: "Ja, dann muss die Politik hier gesetzliche Tatsachen schaffen und das Gesnossenschaftsrecht entrümpeln." .... aber so naiv bin ich nun wirklich nicht.
Also ist es wie immer: Alles bleibt besser.

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Warum nicht mit diesem ganzen pseudo-genossenschaftlichen Getue aufhören und diese „Alibi-Wahlen“ ganz abschaffen. Eine Genossenschaft ist Coop längst nicht mehr.

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Skeptiker
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Danke für den Beitrag. Ich bin gespannt, was Frau Leuthard zu der Sache sagt. Können Sie den Artikel mit einem kurzen Update veresehen, falls noch eine Antwort reinkommt?

Ich sehe die Grossverteiler ganz generell eher als Problem. Sie sind omnipräsent, bequem zum Einkaufen, günstig und die Sortimente lassen wenige Wünsche offen. Was passiert aber hinter dem Vorhang? Kleine Geschäfte gehen kaputt oder müssen sich ihren Fortbestand hart erkämpfen. Bei den Bauern werden die Preise gedrückt. Nicht perfekt anzuschauendes Gemüse hat einen tieferen Wert oder wird gar kompostiert. Überschüssige oder schlecht gewordene Ware wird fortgeworfen, weil die Regale immer voll sein müssen.
Ich wünschte mir in jedem Dorf und in jeder Stadt kleinere, unabhängige Lebensmittelgeschäfte mit möglichst lokalen und frischen Produkten, einem überschaubaren Sortiment und Preisen, welche noch bezahlbar sind, aber dem Produzenten und der Umwelt auch gerecht werden. Aber ist das noch realistisch?

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Ein Update ist vorgesehen, sobald Frau Leuthard antwortet. Bis jetzt hat sie das noch nicht getan.

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Die Republik hat Leuthard am Freitag per Mail angefragt. Sie blieb bis Redaktions­schluss eine Antwort schuldig.

Das war letzten Freitag? Heute ist Montagmorgen, Redaktionsschluss war wohl gestern Sonntag...
Ansonsten: spannender Artikel, relativ ernüchternd. Abgesehen vom Grössenunterschied genau zum richtigen Zeitpunkt, um sich noch einmal mit der Statutenrevision von Projekt R zu befassen, insbesondere mit dem Vorschlagsrecht des Vorstandes für sein Kontroll- und Aufsichtsorgan, den Rat; und der Möglichkeit für Mitglieder zu Initiativen und Petitionen.
Zum Artikel selber: gut, dass es immer mehr alternative Vertriebskanäle gibt, Märkte, Direktbezug, Agrarcooperativen, Fair Trade, vorläufig noch im kleinen Rahmen, aufwändiger, preislich oft höher, dafür dezentral, überschau- und für den Einzelnen in der Regel besser kontrollierbar. So wie Migros und Coop ursprünglich wohl auch einmal angefangen haben.

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ich pflichte Ihnen bei Herr G. und nehme an, Frau Leuthard wird sich nicht äussern oder dann ausweichend. Etwas an der Machtballung zu ändern liegt wie immer an uns Konsument*innen. Das ist zwar unbequem, man muss sich kümmern, aber schlussendlich ist die Wahlfreiheit der mächtigste Hebel, Dinge zu verändern. Ich danke der Republik für ihr Engagement!

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Die Wahlfreiheit wird nie genügen, um etwas zu verändern. Schauen Sie mal, was sich M + C alles zusammengekauft haben. Konnte man sich als Migros-Mitbesitzer jemals dazu äussern, was mit Hotelplan, Globus oder Micasa passieren soll? Bei Coop sieht es kein bisschen besser aus. Es wären längst politische Entscheide fällig, die Genossenschaftern adäquate Rechte geben würden. Da können wir noch lange waren. Geld und der zugehörige Filz regieren die Schweiz.

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Die Begründung für die Verschärfung ist offensichtlich eine Ausrede. 2% bleiben 2%, auch bei einer Verdoppelung der Mitgliederzahlen (in absoluten Zahlen muss man auch doppelt so viele Unterschriften erreichen). Ist man auf physische Unterschriften angewiesen helfen die elektronischen Hilfsmittel nur minimal, oder akzeptiert Coop digitale Unterschriften? Wohl kaum.

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Genau! Eine Verdoppelung der Mitgliederzahl würde eine Reduktion des Prozentsatzes rechtfertigen. Sicher nicht eine Verdreifachung, schon gar nicht bei gleichzeitiger Reduktion der Frist.

Ich bin kein Jurist, aber verstösst das Vorgehen des VR nicht gehen das in ZGB Art. 2 verankerte Vertrauensprinzip?

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Tja, ausser Spesen nix gesesen. Dann können wir die Coopzeitung jetzt ja wieder abbestellen.

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Das wäre aus Nachhaltigkeitsgründen sowieso zu begrüssen. Man denke mal wie viele Tonnen Papier jede Woche in der ganzen Schweiz verteilt werden. Aber solche Konzerne dürfen sich ´nachhaltig´ nennen und wegen ein paar Bioprodukten im Angebot glaubt ihnen der grösste Teil der KundenInnen diese Lüge.

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im Feld
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Man versucht ja schon immer, nicht naiv zu sein, anzuerkennen, dass „unser“ Coop auch nur innerhalb unseres Wirtschaftssystems wirtschaften kann, schluckt über Jahre die redaktionellen Tricks in der Coopzeitung, wo im Mantel die Religion der Nachhaltigkeit und des internationalen Menschen- und des nationalen Tierwohls und der Knospe vorgebetet und im Aktionsteil für Masthähnchenfilets aus Slowenien und Prixgarantiekartoffeln geworben wird.
Und man findet vielleicht, so wie die Geheimaktion Von uns für uns etwas sehr jugendlich frisch und mittels Buebetrickli ans Werk ging, um es mit dem Altherren-/damenclub dort oben aufzunehmen, Medienprofis hin oder her, sei dessen Reaktion schon fast „self fulfilling“.
Und ist dann trotzdem enttäuscht und um einen frommen Wunsch ärmer, weil Coop wie auch Migros irgendwo tief in der limbischen Heimat-DNA abgespeichert sind. Und diese Gefühlsklaviatur auch künftig munter bespielen werden für miich und diich. Also: Detailwandel reloaded!!!

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Billo Heinzpeter Studer
Präsident fair-fish international
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Der M-Frühling hatte es in den 1980er Jahren mit rechtlichen Schritten geschafft, einen Teil der Hürden niederzureissen, welche die M-Manger gegen die oppositionellen M-Genossenschafter errichtet hatten.
Den Machern hinter dem Projekt C würde ich empfehlen, eine Klage gegen die Coop-Führung zu prüfen, und zwar daraufhin, ob sie mit ihrer Hauruck-Änderung des Wahlreglements nicht Genossenschafterrechte verletzt hat.
Parallel dazu wären auch weitere rechtlich und politische Schritte zu prüfen, um Konzernen wie Coop und Migros das steuerlich sehr vorteilhafte Genossenschaftsstatt zu entziehen – ein Statut, das beide Konzerne bis zur Lachnummer ausgehöhlt haben. Die jeder Kontrolle entzogenen Konzernspitzen in Basel und Zürich gehören mal so richtig in den Windkanal.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Vielen Dank für den Artikel. Genau deshalb unterstütze ich die Republik.

Ich habe mal versucht die Migros zu einer Deklaration der Klimagasemmisionen pro Produkt zu bewegen. Bisher ohne Erfolg. Jetzt wird versucht dies über eine Motion zu machen. Das wichtigste Argument der Gegner ist, dass dies zu aufwendig sei. Wenn man bei der Umsetzung aber erlaubt, dass die Deklaration auch online erfolgen darf, zum Beispiel via openfoodfacts oder eaternity, und die angegebenen Klimagasemissionen auch höher als die tatsächlichen Emissionen sein dürfen, dann is der Aufwand extrem gering.

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Märchentante*onkel
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In aller Regel würgen Machthabende demokratische Prozesse ab, um sich ihre Pfründen, Korruption oder heimliche Bereicherung zu erhalten (für mich statt dich).

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einwohner
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Man kann einfach wieder weniger bei Coop einkaufen und seinem Umfeld erklären, warum man das tut. Und wenn es viele tun, wird sich zeigen, welche Macht KonsumentInnen haben. Vielleicht kann die Gruppe jetzt um so mehr über die Social Medien ein solches Programm verbreiten: ich kaufe ein, wenn Du mich mitreden lässt. Allen Aktiven und Aktivisten eine gute Woche und dranbleiben :-)

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Und wo soll man stattdessen Einkaufen? Bei Pot ? Die gibt es leider noch nicht dort wo ich wohne.

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Die Macht der KonsumentInnen hält sich in Grenzen, wenn bald nur noch zwei Riesenplayer im Spiel sind. Nicht jede(r) kann beim Hof nebenan ein gut Teil einkaufen (wie wir) Ausserdem hat es hier im Dorf so gut wie nur noch zwei Läden mit Food- o.k. noch zwei Bäckereien dazu. Dann befinden sich die Einkaufszentren erst noch am Dorfrand- für älteres Publikum alles andere als Ideal.

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"Was aus Detailwandel.ch wird, wisse er noch nicht, sagt er."
Vorschlag: Verein Hofladen.ch mit örtlichen, gemeinsamen Einkaufsstrukturen, wie sie sich während Corona herausbildeten. Dies ist ganz im Sinne von Share Economy und dann findet auch Bauernverbandspräsident Ritter jene Solidarität, die er beim Jagdgesetz so schmerzlich vermisste.

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Ich denke, dass man auf zwei Schienen fahren muss:
Zum Einen sollten möglichst viele Konsument/innen mit den Füssen abstimmen gehen und ganz einfach woanders einkaufen als bei den zwei Grossverteilern (ich sehe absolut keinen Unterschied beim Verhalten der zwei). Aber passt dabei auf, dass ihr nicht statt dessen bei einer der Tochterfirmen der zwei GV's einkaufen geht (z.B. Denner, etc.). Es gibt in der Schweiz ganz viele andere Verteiler und auch viele Dorfläden, auch in etwas abgelegeneren Dörfern. Plus die mittlerweile ebenfalls vielen Hofläden. Natürlich ist so einkaufen nicht so bequem, wie alles in einem der GV's zu besorgen - aber genau diese Bequemlichkeit gibt diesen zwei Riesen ja genau ihre Macht! Das wäre also das Gebot der Stunde!

Und zum Andern braucht es da wirklich eine Änderung der Genossenschafts-Gesetze. Da wäre also die Politik gefordert. Nur: wie gross ist die Verflechtung der zwei GV's mit der Politik? Immerhin hat sich die COOP ja grad eine ehemalige Bundesrätin schnappen können... Was die wohl an Jahrestantiemen verdient?...

Der Initiative detailwandel.ch empfehle ich, sich keineswegs aufzulösen, sondern einen guten Plan 'B' in Angriff zu nehmen. Hätten wir davon gewusst, wir wären sofort beigetreten.

Aber dieses leidige, zentnerschwere und ressourcenvernichtende COOP-Reklameheft haben wir abbestellt. Frage: Erlischt damit eigentlich auch die Mitgliedschaft in diesem Verein?

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Ja, die Mitgliedschaft erlischt, ausser du forderst konkret, dass deine Mitgliedschaft beibehalten wird.

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Danke für die Info!

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Guter Artikel, der mich sehr an die Zeit im Migros Frühling erinnert. Dazu noch eine kleine Korrektur. Sie schreiben: "Letztlich schafften es nur einzelne Vertreter in die Genossenschafts­räte. Zu wenig, um etwas zu verändern." Das ist nicht ganz richtig, denn wie bei den Wahlen in Amerika gilt bei Migros: The winner takes it all. Obwohl der Migros Frühling in einzelnen Regionen bis zu 30 Prozent der Stimmen erhalten hat, wurden in keiner Region Vertreter des Migros Frühlings gewählt.

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Philipp Albrecht
Redaktor Wirtschaft
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Vielen Dank für Ihren Hinweis, Herr Mäder. Wir haben das angepasst.

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Schade hat Coop die Chance verpasst. Auf weitere Chancen und neue Ernährungssysteme!

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Ausstellungsmacher in progress
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Danke für den ernüchternden Bericht. Ein spannender Nachfolgeartikel wäre jetzt ein Beitrag über kleine, lokale Foodcoops, wie etwa die Rampe21 in Zürich – welche nicht nur mit viel Sympathie punkten können, sondern (bei vergleichbaren Produkten) auch preislich oftmals günstiger sind, als Coop und Co.!!

Mich würde eine sachliche (vielleicht sogar optimisitische?) Analyse sehr interessieren, wie gross der Hebel ist, wenn man mit eigenen Kooperativen direkt bei den Kund:innen ansetzt. Ich denke, es stellen sich hier ganz andere Fragen bzgl. Skalierung, Sortiment, Diversifizierung und Pflege des Kund:innenstamms, Lieferungen, Nachfrage Stadt/Land, etc.
Gerade bezogen auf Aspekte wie Regionalität oder Soziale Gefüge, sehe ich bei kleinen Foodcoops viele Chancen, welche bei Detailriesen wie Coop kaum zu erreichen sind – für bürogeplagte Städter:innen etwa die freiwillige/obligatorische Mithilfe auf dem Feld und ganz generell ein engerer und bewussterer Bezug zu den konsumierten Produkten.

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Rampe 21 kann ich sehr empfehlen https://grassrooted.ch/rampe21. Als Mitglied kann ich sagen, dass es sehr transparent ist. Einmal im Monat treffen sich die MitgliederInnen und man kann seine Ideen einbringen, Wünsche zum Sortiment angeben, etc. Dort gibt es unter anderem die Gemüsegrösse zu kaufen, die nicht bei Migros und Coop anzutreffen ist und deswegen als Biogas enden würde (weil zu klein oder zu gross). Das kleine aber feine Bio-Sortiment an Grundnahrungsmittel in grösseren Packungen überzeugt. Und alles Nähe Bahnhof Zürich. Den Laden gibt es seit diesem Sommer.
Es gibt auch viele andere neue Projekte wie das Quartierdepot Buchegg. Wenn man in solchen Läden einmal in der Woche einkauft, noch dazu ein Bio-Gemüse Abo hat, Märkte besucht und bei den Nachbarn pflücken geht, braucht man aus Coop und Migros kaum noch was. Es braucht etwas mehr Zeit, aber man ist in Kontakt zu vielen Menschen, man isst gesund und regional und hat ein gutes Gewissen gegenüber den Produzenten und der Umwelt. Ja, wir haben alle zusammen als KundInnen eine grosse Macht. Nutzen wir diese!

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Ich finde das Vorgehen von Coop auch daneben.
Aber das hier auch:
„Die Republik hat Leuthard am Freitag per Mail angefragt. Sie blieb bis Redaktions­schluss eine Antwort schuldig.“
Das ist jetzt nicht Euer Ernst, oder? Der Artikel wurde am Montagmorgen um 5 oder 6 Uhr aufgeschaltet. Dazwischen war ein Wochenende. Ich halte es für absolut unlauter, unter solchen Umständen Frau Leuthard eine Nichtantwort zu unterstellen.

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Chefredaktion
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Lieber Anonym, danke der Nachfrage, wir kennen die journalistischen Regeln für Konfrontationen und Einholen von Statements.

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Na dann fällt es sicher leicht diese hier oder an anderer Stelle knapp und prominent zusammenzufassen.

Danke!

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Eine unhöfliche Antwort, leider wie schon oft bei Ihnen, wenn mal etwas Kritik angeflogen kommt. Passt gar nicht zum sonstigen gepflegten Umgang der Republik mit ihren Lesern und Leserinnen.

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Wieso ist es unlauter, wenn diese Umstände klar kommuniziert werden und die Antwort tatsächlich bisher ausblieb?

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Wir sind doch alle alt genug um uns eine Meinung zu bilden, ob Leuthard nun auf bösartige Weise bisher nicht geantwortet hat oder einfach ihr Wochenende genossen hat, oder? Der Artikel weist weder auf die eine Schlussfolgerung noch eine andere hin.

Unlauter wäre es, nicht zu schreiben, dass Leuthard erst am Freitag angefragt wurde oder gar nichts zu schreiben. Schliesslich drängt sich die Frage auf, was denn Frau Leuthard dazu sagt. Man kann also höchstens der Republik vorwerfen, dass sie die Antwort von Leuthard hätte abwarten sollen um ein kompletteres Bild der Sachlage zu vermitteln. Der Satz hingegen ist absolut nötig.

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Früher anfragen wäre auch noch eine Idee gewesen, aber wahrscheinlich haben die Autoren erst am Freitag morgen beschlossen, den Artikel zu schreiben. So dass es halt nicht früher ging. Da sind wir jetzt gespannt, ob Leuthard überhaupt noch Stellung nehmen mag zu einem Artikel, der schon lange draussen ist. Mir wäre an ihrer Stelle die Zeit zu schade. Das war ja wohl auch der Sinn der Übung: den Regeln ist Genüge getan. Und über Leuthard kann man schreiben, sie sei angefragt worden, aber eine Antwort schuldig geblieben.

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Danke für diesen Artikel. Ich glaube mein Stück Zoof bliebe mir heute im Hals stecken, wenn es aus dem Coop wäre. Echt traurig krass sowas. . . . s Passt ja prima zu den Arbeitsbedingungen des coop Personals: ach ja genau, ich weiss das, darüber schweigt man auch bei coop ! etwas gutes hat das Ganze: Mein inneres „Migroskind“ das aufs Alter hin sich auch den Einkauf im coop leisten konnte
(und irgendwann merkte, dass da gar kein echter Preisunterschied zur Migros mehr besteht),
das darf jetzt erst recht getrost und ohne ‚Prägungsdellen’ im MANOR und ALDI go poschte und noch viel häufiger direkt bei den Produzenten und in den kleinen Läden. Fertig mit mitten im Sommer in Bergen von spanischem Gemüse eine Tomate aus hiesiger Produktion zu suchen! Das „Schäm-di“ ist grad weggeflogen. :)

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Ich habe nicht das Gefühl, dass man etwas verändert, wenn man statt bei Coop bei Migros, Manor oder Aldi einkauft. Bioläden, Quartierläden, Hofläden, Märkte, Unverpackt-Läden oder online auf Gebana.ch haben da wohl mehr Wirkung

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Einfach nochmals durchlesen. . .
Für mich macht es Sinn STATT bei coop und migros eben direkt bei den Produzenten, in den kleinen Läden, sowie bei Grossisten wie ALDI (als Arbeitgeber im Detailhandel fair und gut) und Manor (die meisten Frischprodukte sind aus der Region und das Personal parat und freundlich) einzukaufen.

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Das ist alles schön und gut, aber die wirkliche Macht liegt bei den Kundinnen. Wer diese organisieren kann, verändert die coop Genossenschaft. Deshalb, liebe Kundinnen des coop: geht eine Woche in die migros einkaufen.

Fragt sich nur, wer jetzt den Lead übernimmt...

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Das ist genau ein Teil des Problems, dass die KonsumentInnen nicht organisiert sind und auch nicht ohne weiteres organisiert werden können, da deren Interessen und Werte nicht homogen sind und sie nicht für dasselbe einstehen.
Anstatt eine Woche bei Migros einzukaufen, würde ich eher vorschlagen langfristig bei Hofläden, auf Märkten, in Quartierläden, Reformhäusern, auf gebana.ch oder Unverpackt-Läden einzukaufen.

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Lieber Anonym4: einverstanden.

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Buchtipp:
"Die Einkaufsrevolution - Konsumenten entdecken ihre Macht" von Tanja Busse, 2006.

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Vielen herzlichen Dank für den Hinweis. Gerade bestellt...

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Interessante Geschichte. Wie COOP auch schon herausfand, skalieren heutzutage solche Vorhaben mit den sozialen Medien besser. Natürlich nicht mit einer geheimen Gruppe von 500 Leuten. Wenn COOP das will, .. mir erscheint es machbar, 165'000 von 2.5 Millionen zu motivieren, teilzunehmen. Die Aktion sollte aber etwas Vorlauf haben, zum organisieren der Mitglieder. Nur den Kopf nicht hängen lassen.

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Was für ne tolle und gewiffte Aktion! Danke dafür und für den Bericht!
Ich bin auch in vier Jahren dabei wenns drum geht „unsere“ Coop zu demokratisieren!

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Gewifft? Das Ganze ist ja aufgefolgen!

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Über 65 Jahre
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Das Vorgehen von Coop erinnert mich daran, wie das Initiativrecht der Schweiz zustande kam. Nachlesen sehr empfohlen. Schon im Vorfeld sah die Konservative Seite den grossrn Nutzen - Menschen weg von den Strassen, keine Streiks mehr - und die Möglichkeiten der Verschärfung der Unterschriften-Sammlung - Anzahl erhöhen oder/und Unterschreiben nur noch auf dem Amt (nicht mehr auf der Strasse).
Kann uns auch noch blühen 😬

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War meine Suche unsauber oder sind die im Artikel geschilderten Vorgänge den beiden großen Zürcher Tageszeitungen bislang keine Erwähnung wert?
Kaufen die großen Detailhändler eigentlich viel Werbefläche in den Printmedien?

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Guten Morgen Herr G. Ja, das tun sie. Je nach Publikation stammen zwischen 20 und 50 Prozent des gesamten Brutto-Werbedrucks von den Grossverteilern Migros und Coop. Hier die Details (Punkt 7): https://www.republik.ch/2019/01/17/…nternehmen

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Ein Grossteil der Wirtschaft, jenseits der Brutto Sozial Produktion will sich ganz offensichtlich dem demokratischen Konsens entziehen.
Den despektierlichen Sachverhalt der Öffentlichkeit darzulegen, wie hier die Republik sich bemüht, ist hilfreich und bemerkenswert. Danke.
Den Sachverhalt zur Kenntnis zu nehmen ist nur "ein" Teil unserer Gesellschaftlichen Verantwortung.
Ohne persönlichem Einsatz, in direkter Ansprache an die Verantwortlichen des derzeitigen devoten Machtgehabes in Wirtschaft und Politik, lassen sich unsere demokratischen Grundwerte nicht erhalten.
Leserkommentare und Boykott Aufrufe gut und schön; am Wirksamsten sind direkte, höflich formulierte Statement wider sein devot antidemokratisches Verhalten an die Privat Adresse des Herrn Herrn Hansueli Loosli, Coop Verwaltungsrats-Präsident selbst.

Sie ist im Baugesuch der Gemeinde Wettingen ersichtlich, veröffentlicht durch das Printmedium „Limmatwelle“ , Seite 4:

https://issuu.com/az-anzeiger/docs/…woz_liwanz

Die juristische Frage, wieweit eine Weitergabe einer Link Adresse unter dem gegebenen öffentlichen Interesse unstatthaft ist, entzieht sich meinen Kenntnissen.
Gelegenheit, eine Wissenslücke eines Ungebildeten schliessen zu helfen...

Die Coop Zentrale direkt zu kontaktieren, ist aus Genossenschaftlicher Sicht, bezüglich der unschuldigen Mitarbeiter und den finanziellen Konsequenzen der Genossenschafter kontraproduktiv.
Mdm. Doris Leuthard, ein Abbild der derzeitigen devoten persönlichen Egomanen,
auf Ebene der politischen & wirtschaftlichen der "Macht Besessenen".

Bei aller Kritik zu Politik und Organisationen; die Wähler steuern ihre zukünftige Lebensgestaltung, wie auch jener der nachfolgenden Generationen in 1. Priorität mit der Auswahl ihrer „politischen Stellvertreter".
Die Qualifizierung zu Amts Tauglichkeit muss jeder Wahlberechtigte explizit und zwangsweise - vor Wahllisten Abgabe in persönlicher Handarbeit selbst prüfen...

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Interessant - und jetzt warte ich nicht nur auf das Votum der ex-Bundesrätin sondern stelle mir die Frage, wie gezielte Boykotte einzelner Produkte geplant und durchgeführt werden können. Vielleicht hilft auch hier nur Druck. Und die Initianten können vielleicht auch von den Erfahrungen von BDS-Schweiz lernen, die - gemünzt auf den Israel/Palästina-Konflikt - ja mittlerweile Einiges an Erfahrungen haben mit den hiesigen zwei Grösst-Verteilern.

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Interessant sind auch die immer neuen Aktionen. Was sind Aktionen, welche übrigens vom Hersteller getragen werden, nicht vom Grossverteiler ?

  • Vorstellen neuer Produkte

  • Umsatzziele erreichen, sowohl fuer den GV, sowie auch den Hersteller

  • Ladenhueter pushen, Lager abbauen

  • Ueberproduktionen auffangen

  • zu kurzes Ablaufdatum

  • an der Qualitaetskontrolle vorbei, aber noch verkaufbar
    Der Sonderaufwand fuer eine Aktion, sei das prominenter Verkaufsplatz, Werbung, verschnellertes Handling, usw laesst sich durch eine hoehere Marge rechtfertigen. Wenn der Konsument 30% Nachlass bekommt, muss der Hersteller 30-50% guenstiger liefern.

Edit : Mit Aktionen laesst sich auch der Markt untersuchen. Werden bei tieferem Preis eines Produktes mehr verkaufen ? Zudem, eine Aktion ist eine Preissenkung, ohne Verpfichtung diese auch weiterhin zu geben.

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Ergänzend zum Bild der autokratischen Genossenschaft Coop passt, dass sich Coop nach Manor, Landi, Loeb etc. der „Einkaufskooperation“ Markant angeschlossen hat und alle seine Lieferanten dazu verpflichtet, ihre Konditionen mit Markant auszuhandeln und deren „Dienstleistungen“ zu beziehen - eine Wahl bekommen die Lieferanten nicht. Welche monopolartige Macht Markant über die Lieferanten auf diese Weise erhält, zeigt sich in welch gebieterischem Ton Markant mit den Lieferanten „kommuniziert“. Manor, Coop, Landi etc. profitieren nicht nur von tieferen Einkaufspreisen, es fliesst dazu noch ein Prozentsatz des Gesamtumsatzes zurück in die Finanzabteilungen der Detailhandelskonzerne. Diese traurige Geschichte beschäftigt seit ein paar Monaten die Weko. Wie verzweifelt muss der Detailhandel sein, sich solch einer Zeckenorganisation anzuschliessen? Immerhin geschäftet Migros bis dato nicht mit Markant.

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Kopfüber
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Hochinteressant - die meisten werden im Alltag nicht einmal einen Gedanken dran verschwenden, dass ein solcher Konzern, bei dem wir unser täglich Brot kaufen, zumindest potenziell demokratisch kontrolliert werden kann - eine Konsumgenossenschaft eben. Die utopische Wucht dieser Idee ist immer wieder elektrisierend. Umso ernüchternder, dass diese Idee in der Praxis unserer Grossveteiler längst ausgehöhlt ist bzw. war (siehe die historischen Beispiele).

Wann kommt es einmal gut und uns allen gehören nicht nur die Krümel, sondern die ganze Bäckerei?

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Chefredaktion
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Vielen Dank für die Rückmeldung, Herr K. Ihnen gehört als Republik-Verleger immerhin fast die Hälfte eines kleinen Medienkonzerns. Ein Trost? (Wenn auch zugegebenermassen noch ein kleiner, aber immerhin: grösser als ein Krümel.) Grüsse in die Nacht!

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Hans Knaus
Treuhandunternehmer
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Wandel ist angesagt, soll die Markwirtschaft überleben. Inclusive capitalism ist eine der Losungen. Nun ersticken ausgerechnet Genossenschaftsbarone jegliche Art von Opposition im Keim. Wovor haben sie Angst? Danke für den Beitrag, es sieht schon danach aus, dass die aktuellen Marktstrukturen die Produzenten benachteiligen und die Innovation behindern. Die REPUBLIK darf sowas schreiben dank der fehlenden Abhängigkeit von Werbung, what a USP!

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Bähnler
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Krass ist wie gut die Green washing Kampagnen von Coop bei mir funktioniert haben! Ich dachte immer, dass die Umwelt für Coop wichtig sei. Da gehe ich doch besser ins Pooc.

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(durch User zurückgezogen)

Das die Aktion Detailwandel gescheitert ist finde ich gut auch wenn ich deren Ziele begrüsse. Aber die Art und Weise wie dies versucht wurde ist kindisch. Offenheit und Transparenz sind für mich langfristig in allen Lebensbereichen der einzige erfolgreiche Weg um Ziele zu erreichen.

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Von der anderen Seite her überlegt... für egal welchen der Duopol Grossverteiler. Eine Idee formiert sich, in den Detailhandel einzusteigen, gegen die Mächtigen anzukämpfen. Resp man ist bereits drin, und will überleben. Ich weiss grad nicht, wer damals das Geld gegeben hat. Zumindest bei Duttweiler war das Problem glaub, die Nachfolgereglung. Ich glaub mich zu erinnern, die Konsum Läden hatten das Monopol beliefert zu werden und auch zu verkaufen, denn sie schafften es, dass Duttweiler keinen Ladenplatz bekam. Im Kanton Basel, dem Heimatort von Coop ist es jetzt noch so, dass Migros blockiert wird. Deswegen musste Duttweiler mit Lastwagen als temporären Läden arbeiten. Duttweiler wollte also die Zukunft seiner Idee nicht in wenigen Leuten konzentrieren, zB einer Familie, oder einer Handvoll Reichen, an welche er den Laden (resp Organisation) hätte verkaufen können. Die zur Verfügung stehende Rechtsform war die Genossenschaft. Migros wuchs während Dekaden sehr stark und wurde zum Grössten. Markenherstellen boykottierten Migros während der ganzen Zeit, eigentlich heute noch. Markenartikel laufen über Denner. Deswegen arbeitet(e) Migros mit Eigenmarken, resp serbelnden Fabriken welche er aufkaufte. Ich bin auch nicht ganz sicher, aber glaube mich zu erinnern, dass Coop die Summe der Verlierer der damaligen Zeit waren, die damaligen Monopollaeden, Konsum und dergleichen. Wie auch immer sich diese auch zu einer Genossenschaft zusammenformten.
Also, da sind dann also Organisationen, welche durch eigene Arbeit soweit kamen wie sie nun eben sind. Ohne Aktionariat. Nun kommen also ein paar Schwätzer, welche nichts können und nichts haben und wollen mitreden, weil's vielleicht lustig wird. Bei einer Aktiengesellschaft kann man das machen, indem man die Mehrheit, oder in dieser Richtung der Aktien kauft. Was wäre der Börsenwert eines Coop oder einer Migros ? Nehmen wir konservativ - gleich dem Umsatz. Dann wollen also Schwätzer mitreden können, ohne 10 Milliarden in die Hand zu nehmen .. ein netter Versuch, kostet ja nichts. Wie soll/kann/muss das Management auf eine solche Übernahme reagieren ?
Weiter. Welche Unternehmensform wäre denn passend, und wie würde eine Umwandlung ablaufen ?
Es ist leider so, dass diese Unternehmen sehr stark auf ihre Zahlen fokussiert sind. Coop ist ultra stolz, dass sie grad die besseren Zahlen wie Migros haben. Und Migros hat Panik bekommen, weil sie grad nicht mehr die Grössten sind. Damit ist deren beider Tag gelaufen. Was die Kunden wollen ist nicht so wichtig. Das einzige, was die Kunden machen können ist das Einkaufsverhalten. Und Coop und Migros sollen allenfalls etwas hinhören.

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Ich wundere mich etwas über diese Berichterstattung: Wenn ich richtig verstanden habe, versuchte der Verein Detailwandel.ch, ihm genehme Delegierte in den Regionalrat zu bringen. Es geht nicht um eine Urabstimmung der Genossenschafter. Ich bezweifle stark, dass die Mehrheit der Genossenschafter für eine andere Strategie und für ein anderes Produktsortiment wären. Hier wollte jemand heimlich die Delegiertenzusammensetzung beeinflussen, ohne dies transparent zu machen.

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