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Betrifft den Artikel: "Was will Putin mit dem Truppenaufmarsch?"
Dieser Beitrag ist sehr typisch für die deutschsprachige Medienlandschaft, leider auch für die blindlings übernommenen, manipulierten Texte in der "Republik", sobald es um die verlogene Sicht des "Freundes und sehr wichtigen Handelspartners USA" geht:
Leider geschieht das - seit Jahrzehnten" ganz im Sinne der Politik des Bundesrates und der überwiegenden Mehrheit des Parlamentes:
Mit keinem Wort wird darin erwähnt, dass die NATO an den Grenzen zu Russland - Clinton hatte ja seinerzeit Gorbatchew angelogen und ihm versprochen, wenn die Sowjetunion ihre Truppen ohne weitere Gegenleistung aus der ehemaligen DDR abziehe, würden die USA dafür bürgen, dass die osteuropäischen Länder nicht in die NATO eigegliedert würden. Dieses Versprechen hat er nach bewährter US-amerikani-scher Manier, kaum ausgesprochen, auch schon gebrochen. Vergleiche dazu den Genozid der europäischen Eindringlinge in Nordamerika an den Indianern, den Bewohnern und damit rechtmässigen Besitzern jener Gebiete, das die Weissen später Vereinigte Staaten von Amerika nannten.
Zurück zur Ukraine und der von allen Schweizer Medien übernommenen und nicht hinterfragten Halbwahrheit der vom Chef des Medienimperiums, Rupert Murdoch, weltweit verbreiteten Täuschungsmanövers:
Mit keinem Wort wird die Tatsache erwähnt, dass die NATO eben der durch Wortbruch bis an die russischen Grenze vorangetriebenen "NATO-Hoheitsgebietes" entlang dieser Grenzen vorgängig mit einem Wahnsinnsaufwand an Soldaten und Material, Militär-Manöver in einem bisher nicht gekannten riesigen Ausmass durchgeführt und damit die Russen provoziert hat, treu der Devise (" Es droht ein neuer Krieg") : Nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist Schuld, wenn es zum Krieg kommen sollte, was ja die NATO-Generäle im Geheimen sehnlichst wünschen!!!
Wann lösen sich die Medien "der freien Welt" - da gehört eben die "Republik" leider auch dazu - endlich aus dieser totalen, amerikahuldigenden und die Tatsachen verdrehenden und verschweigenden Abhängigkeit des immer noch allmächtigen Australo-Amerikaners Murdoch, und fangen an, desen Fake-News zu hinterfragen und selber nachzuforschen, anstatt wie bisher Lügen und Halbwahrheiten wie gut dressierte Papageien einfach zu wiederholen? Joseph Goldinger, Grandson

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Etwas Gutes haben diese, wegen festgefahrenen Meinungen doch oft überflüssigen Diskussionen. Man hinterfragt die eigenen Gedanken. Da kommt dann heraus, dass das British Empire und das Russische Reich ein gemeinsames Schicksal teilen: Sie sind aktuell Scheinriesen.
Bei näheren Betrachtung sind es mit Atomwaffen bestückte Regionalmächte. Die Wirtschaftsleistung von Russland ist kleine als als jene von Italien (!) oder von Kalifornien. Zudem beruht sie auf Förderung und Verkauf von fossilen Brennstoffen. Dieser Realität müsste sich Putin stellen.

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Zeitzeugin
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Diese Meinung kann man haben. Und wir bringen Putin dorthin? Mit Drohungen und Boykott? Oder besser mit dem guten Beispiel von Diplomatie?

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Das ist jetzt wahnsinnig einseitig.
Kein Wort davon, dass es unverhohlene Kriegsdrohungen aus Moskau waren, welche die Oststaaten dazu brachte sich der NATO anzuschliessen. Kein Wort davon, dass es Russische Truppen waren, welche die Krim besetzten und in der Ostukraine den Bürgerkrieg auslösten und bis heute am Köcheln halten. Kein Wort darüber, dass Moskau seine Kritiker bis weit ins westliche Ausland mit dem Tod bedroht.
Kein Wort darüber, dass russische Kampfflugzeuge regelmässig, mehrmals im Jahr, in den Luftraum westlicher Länder eindringen.
Sind das alles Massnahmen zur Friedenssicherung? Ich würde sagen nein. Das sind fahrlässige Provokationen, die darauf abzielen, den Westen als schwach darzustellen. Russland verlässt sich blind darauf, dass der Westen keinen Krieg anfangen wird, weil keine demokratische Regierung so etwas überleben würde.
Natürlich kann man sagen, dass die USA dasselbe tun, aber rechtfertigt das die Gewaltakte der russischen Armee im Ausland? Rechtfertigt es die Morde an Journalisten und Oppositionellen? Rechtfertigt es die dauernden Provokationen und Brüskierungen der russischen Regierung? Ich meine nein.
Die USA werden häufig, und zu Recht kritisiert, für ihre 'gezielten' Tötungen von 'Terroristen' im Ausland, für ihren unsinnigen Krieg gegen Drogen und den unerträglichen Rassismus im Inland. Niemand verlangt, dass bei dieser Kritik jedes Mal darauf verwiesen wird, dass Russland, China, Israel und Saudi-Arabien ebenfalls solche Aktionen durchführen.
Ich fürchte, es sind eher sie, welche auf die Propaganda aus Moskau hereinfallen, und in den USA die grösste Bedrohung von Europa sehen. Ohne das Gegengewicht aus den USA wäre Westeuropa zweifellos von der Sowjetunion annektiert worden und die Demokratie hätte sich niemals so entfalten können wie sie es getan hat.
Trotz aller Fehler und Verbrechen welche die USA begangen haben, wir haben ihnen auch viel zu verdanken.

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Zeitzeugin
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Lieber Herr Reber, Propagandaopfer sind am ehesten die, die die Wirklichkeit nicht kennen. Ich selbst bin vor allem derselben pro-NATO-Propaganda ausgesetzt wie Sie. Bin aber auch aufs Engste mit vielen Menschen in Russland und USA verbunden und verstehe alle Reden Putins und Brzezinskis ohne Zensur und tendenziöse Übersetzung. Ich sehe auch, dass dort, wo ich herkomme, im Osten Deutschlands, wo ebenfalls Viele die damalige russische Präsenz eigentlich verdammen müssten und Rache schwören, kaum Menschen Ihre Haltung einnehmen, dafür sehr viele die von Herrn Goldinger. Ist doch merkwürdig, dass die Ostdeutschen nicht gesamthaft Putin misstrauen. Verstehen sie vielleicht mehr von der deutschen Geschichte?

Meine Generation hat alle Lügen erfahren, nach der Wiedervereinigung, die Geschichtsklitterung sondergleichen. Wir stellen aber weiterhin die Frage, wann und zu welchem Zweck die USA in den Zweiten Weltkrieg eintraten. Ich bin nicht auf einem Auge blind, sondern frage immer weiter. Ich empfehle Herrn K. Kommentar.

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Sicherlich hat Herr Goldinger zugespitzt. Aber das Thema ist tatsächlich komplexer, als es das Briefing in seiner Kürze anreißt:

  • Die verständlichen, aber kontraproduktiven antirussischen Reflexe in vielen der neuen Länder nach der Unabhängigkeit (Russisch keine Amtssprache mehr, unfreundliche Aktionen gegen russische Minderheiten im Land).

  • Die Regime-Change-Maßnahmen in der Ukraine (der Sturz des gewählten Präsidenten Janukowitsch unter geheimdienstlicher und finanzieller Hilfe "des Westens" und unter Missachtung der Verfassung).

  • Das "Fuck the EU" der US-Diplomatie 2014 beim Streit darüber, welche der oppositionellen "Demokraten" zu unterstützen seien.

Passenderweise auch im Briefing ein Afghanistan-Passus. Der vergebliche Versuch, ein Land zu stabilisieren, an dessen Destabilisierung die USA im Kalten Krieg nach Kräften mitgewirkt hatten. Gar nicht zu reden von den Einnahmen der Waffenproduzenten, der Betreiber "ziviler Sicherheitsdienste" etc.

Der urugayische Schriftsteller und Journalist Eduardo Galeano ("Die offenen Adern Lateinamerikas") schreibt in seinem Buch "Kinder der Tage":

Ende 1979 marschierten sowjetische Truppen in Afghanistan ein. Der offiziellen Erklärungen zufolge sollte der Einarsch die nichtreligiöse Regierung verteidigen, die das Land zu modernisieren versuchte. Ich war eines der Mitglieder des internationalen Tribunals, das sich 1981 in Stockholm mit dem Thema beschäftigte. Nie werde ich den Höhepunkt der damaligen Sitzungen vergessen.

Ein hoher religiöser Führer legte sein Zeugnis ab, Vertreter der islamischen Fundamentalisten, die damals "freedom fighters", Freiheitskämpfer, genannt wurden und heute Terroristen sind.

Jener alte Mann donnerte: "Die Kommunisten haben unsere Töchter entehrt! Sie haben ihnen das Lesen und Schreiben beigebracht!"

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Zeitzeugin
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Danke Herr Goldinger. Mit Ihnen wünsche auch ich mir, dass die Republik-Redaktion sich eines Tages mit flachen Händen an die Denkerstirnen schlägt und versteht. Sie hat das Zeug dazu.

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Und ich wünsche mir (sicher gemeinsam mit anderen), dass sich Putin eines Tages mit der Hand an die Stirn schlägt und versteht. Dass er von westlichen Nationen anerkannt wird, wenn er deren Werte versteht. Anerkannt, nicht geliebt. Dass er erneut als Achter Zugang zur G7 findet, wenn er Nachkriegsgrenzen in Europa respektiert. Dass er mit dem Westen geschäften kann, wenn er sich nicht in Wahlen einmischt und wenn er "mafiose" Tätigkeiten auf einen akzeptablen Rahmen eindämmt. Wenn er transparent handelt und Null-Summen-Spiel und Säbelrasseln hinter sich lässt. Wenn er den Untergang der Sowjetunion nicht mehr als Katastrophe sondern als Realität versteht.

Allein, aufgrund Putins Biografie zweifle ich daran und der Republik-Redaktion gestehe ich Urteilsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und freie Meinungsäusserung zu.

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Zu Putins "Truppenaufmarsch" gibt es einen sehr guten Artikel bei Inforsperber: https://www.infosperber.ch/medien/m…schweigen/

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Die Sichtweise von Prof. Noam Chomsky, zu dieser komplexen Thematik, gibt definitiv eine breitere und kritischere Perspektive dazu ab.
siehe: https://www.youtube.com/watch?v=I4J0ISgZq8I

Und ja, nach 20 Jahren Afghanistan Krieg ziehen sich die USA wieder zurück, okay. Und seit wie vielen Jahren ist der zweite Weltkrieg zu Ende? Wann ziehen die USA ihre Truppen aus Japan und Deutschland zurück? Soviel zu unserem wunderbaren alternativlosen souveränen Europa. Europa kommt nicht aus seinen Kinderschuhen, es will ja auch nicht. Dafür hängt es sich schön brav an den Rockzipfel der USA. Das ist ebenso eine Perspektive und Haltung, welche wir inzwischen bereits lange kultivieren.

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