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Kann mir jemand nochmal bisschen Ausformulierter erklären, wieso der Staat auf längere Sicht kein optimaler Bankeigentümer wäre?
Irgendwie verstehe ich nicht, wieso eine Verstaatlichung nicht in Frage kommt, wenn die Rettungen ja so oder so vom Staat kommen?
Klingt für mich nach lose-lose situation.
Profite privat, die Kosten dem Staat.
Riesige Bonis, angebildich weil sich "Risiko" lohnen muss, aber am Schluss stehen ja sowieso die Steuerzahler:innen grad, wenns dann schief läuft...
Ausserdem: diese 109 Milliarden, die von der SNB bezahlt sind, sind nur geliehen oder? Die müssen von der "nun" UBS zurückbezahlt werden ? Oder meint Rettung = sobald wieder Profite erwirtschaftet werden, bleiben die "bein Unternehmen"

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Constantin Seibt
Reporter / ex VR
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Das Problem wäre, falls ich’s richtig verstanden habe, folgendes: Dass der Staat als Grossbankier zwischen Aufsicht und Profit, Gewinn- und Allgemeinheitsorierung in heftige Dilemmata kommt.
So wie die halbstaatlichen, halbprivaten Institutionen regelmässig in Bürokratie, Zielkonflikte, Absurditäten, Buchhaltungstricksereien und Skandale verwickelt werden.

Siehe dieser fast schon zum Klassiker gewordene Artikel von Olivia Kühni:

https://www.republik.ch/2018/04/17/…h-vogel-ag

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Verleger
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Danke Herr Birchler,
ihre Gedanken über den Auslöser der „Katastrophe“ haben Sie mit einem Satz auf den Punkt gebracht:
QUOTE
Mein Eindruck ist, dass diese Leute das Unternehmen brauchten, um ihr Ego zu vergrössern, anstatt dass sie ihr Ego dafür einsetzten, das Unternehmen zu stärken.
UNQUOTE

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· editiert

Und einen besseren Steilpass zum Abheben nun auch der UBS Teppichetage als die am Gesetz und der Verfassung vorbeigewürgte Übernahme der CS gibt es gar nicht…

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Als beobachtender Laie frage ich mich:

  • Warum keine Eigenkapitaldeckung von 20-30 % wie sie Banken auch von Kunden verlangen?

  • Warum nicht sofortige Abtrennung des Casinos Investmentbanking?

  • Warum nicht Einführung einer Mikrosteuer zu Reduktion des Highspeed-Tradings und zur Refinanzierung der faktischen Staatssicherheiten?

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Vielleicht noch ‚warum wird den bürgerlichen Parteien eine höhere Wirtschaftskompetenz attestiert‘ (gestern auf SRF2), obwohl sie einfach die Religion des ‚freien Marktes‘ predigen?

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Verleger
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zu einem freien Markt gehört dass Unternehmen in Konkurs gehen können. Die Credit Suisse mit Staatsgarantie hat somit nicht sehr viel mit freiem Markt und Kapitalismus, sondern eher viel mit Manager-Sozialismus zu tun.

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Verleger
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Die Kosten für die Staatssicherheit sollen die betroffenen Unternehmen bezahlen und nicht die Schweizer Anleger. Zudem kann mit Trading sofort ins Ausland ausgewichen werden. Diese Lösung ist 100% unausgegoren.

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Wenn die Unternehmen die Staatsgarantie finanzieren bezahlt das ja auch wieder der Anleger.
Wenn der Irrsinn des Highspeed-Tradings ins Ausland ausweicht, kann uns das ja nur recht sein.

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Mir waren bis jetzt die Grossbanken egal bis suspekt. Nach den jüngsten Ereignissen und dem Interview mit Herrn Birchler verstehe ich in Ansätzen, was das Bankendebakel bedeutet für die Demokratie in der Schweiz und also auch für mich. Herr Albrecht sagt zum Schluss, KKS sei der Meinung, kulturelle Fehler könne man nicht wegregulieren.
Die grosse Frage ist doch: was für eine Kultur ist damit gemeint? Auch wenn ich mich wiederhole, möchte ich auf den Bericht über die jahrhundertelangen Verstrickungen von Zürich und seinen Finanzinstituten mit dem Sklavenhandel hinweisen:

https://www.media.uzh.ch/dam/jcr:29…ZH_def.pdf

Mit der Finanzierung von Sklavenhandel konnte mehr Profit erzielt werden, als mit gewöhnlichen Geschäften im Inland. Das waren bewusste Entscheidungen! Anfänglich waren nur durch fremde Kriegsdienste reich gewordene an diesen Geschäften beteiligt - die wurden dann aber auch bald auch schon "gewöhnlichen" Bürgern zugänglich gemacht. Auch wenn die heutige UBS eine stark verkürzte Geschichte ihres Werdeganges präsentiert, der Bericht der Uni Zürich zeigt deutlich, wissenschaftlich, die Jahrhunderte lange Verstrickung der bis heute honorablen Bürger mit menschenverachtenden Praktiken. Bald werden sie am Sechseläuten in voller Pracht durch die Stadt marschieren...Aber eben: was macht unsere Kultur aus? Verachtung für die Armen, Bescheidenen, Genügsamen und Bewunderung und gesellschaftliches Ansehen für die Reichen, die Ausbeuter.
Wer will diese Kultur verändern?
Und noch eine Nebenbemerkung: als ich diesen Link heute suchte, war es sehr schwierig, ihn zu finden - mir wurde alles mögliche angeboten, nur nicht dieser Bericht über die jahrhundertelangen menschenverachtenden Geschäfte von Zürich.

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Verleger
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Am Sonntag Nachmittag hat der Bundesrat die beste aller schlechten Handlungsoptionen gewählt. So konnten die CS-Kunden und Schweizer Unternehmen am Montag weiter geschäften. Der Umgang mit der neuen Monsterbank und mit der gescheiterten too-big-to-fail Gesetzgebung sollte durch die Politk rasch aufgearbeitet werden. Grundsatz müsste hier sein, dass private Unternehmen in Konkurs gehen müssen. Wer eine explizite oder implizite Staatsgarantie hat, muss andere Regeln befolgen. Die CS-Manager haben sich über Jahren an fremdem Geld vergriffen. Sie sind in diesem Sinn seelenverwandt mit den linken Politikern, welche den Staat bzw. die übrigen Steuerzahlenden abzocken. Bei beiden gilt leider, dass sie rechtlich kaum je zur Verantwortung gezogen werden können.

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Anonym 1: Linke Politiker zocken den Staat, die Steuerzahlenden ab....
Das ist erstens eine sinnfreie Behauptung, zweitens eine Frechheit und drittens eine haltlose Anschuldigung.
Dass Sie nur die Hälfte der linken Politiker*innen meinen, rettet den Kommentar auch nicht.
Ganz in Ihrem Sinn: Anonyme können kaum je zur Verantwortung gezogen werden.

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Verleger
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Mein Vorwurf scheint zu treffen. Bei der Altersvorsorge negieren SP und Grüne seit Jahren die Gesetze der Mathematik mit einer alternden Bevölkerung. Was ist an dieser Abzockerei an uns Jungen und an der staatlichen AHV-Kasse besser als die Abzockerei der CS-Manager?

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Anderer 60
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· editiert

Die Redaktion sollte für Anonyme eine strengere Etikette einführen. „Sie sind in diesem Sinn seelenverwandt mit den linken Politikern, welche den Staat bzw. die übrigen Steuerzahlenden abzocken.“ Der Beitrag wäre hier zu löschen oder nur mit dem richtigen Namen zu publizieren. Die Etikette ist irgendwo in der Republik verloren. Meine Beiträge sind manchmal auch nicht sehr nett. Ich hätte aber nichts dagegen, dass die Redaktion sie löschen würde.
Also Etikette!

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Jonas Studach
Community-Support
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Ein paar Gedanken dazu:

  • Die Etikette gilt für alle gleich. Egal ob anonym oder nicht. Sie ist allerdings auch kein hartes Gesetzbuch sondern viel mehr eine Ausformulierung von Spielregeln und Umgangsformen, die wir hier im Dialog pflegen wollen. Und wenn's ums Löschen von Beiträgen geht, versuchen wir, wo immer möglich eher mit dem Skalpell zu operieren und nicht mit der Machete.

  • Anonymität ermöglichen wir, um die Privatsphäre unserer Nutzerinnen zu schützen. Und nicht, damit man sich dahinter versteckt, um ungehemmt Provokationen in den Raum zu stellen. Falls Ihnen Beiträge negativ auffallen, freuen wir uns, wenn Sie uns diese melden indem Sie über das Drei-Punkte-Menü oben rechts die Moderation herbeirufen.

  • Das Narrativ der "abzockenden Linken" hat meines Erachtens in dieser Debatte hier nichts verloren, sondern gehört bestenfalls auf Twitter oder in die Arena. Denn in der Etikette steht auch: "Bleiben Sie beim Inhalt des Artikels oder bei der Leitfrage der Debatte".

Lassen Sie uns also bei der Sache bleiben. Oder einen Punkt machen. Merci.

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Verleger
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Ist es nicht typisch, dass ein weiterer Wirtschafts-Skandal in einem Bereich mit Staatshaftung erfolgt ist? Solten wir nicht etwas daraus lernen, dass bei der Maschinenfabrik mit 800 Angestellten oder bei der Bäckerei mit 10 Angestellten kaum ja solche Skandale entstehen? Sollten wir nicht die Eigenverantwortlichkeit inklusive Konkurs-Risiko stärken, statt andauernd den Staat, staatsnahe Unternehmen und Unternehmen mit Staatshaftung auszubauen?

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Werter Herr Anonym Sie haben vergessen, dass die politischen Abzocker, sei es links oder rechts oder jeglicher Ausrichtung, durch demokratische Mühlen müssen. Also haben wir es mit unserem Stimmzettel doch mehr oder weniger in der Hand wo's lang geht.

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Verleger
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Ja, bei den Grossbanken haben wir es bis jetzt nicht in der Hand gehabt. Es werden falsche Versprechungen gemacht und dann wird Notrecht verhängt. Wenn wir wie die SP und die Grünen beim Schweizer Rentensystem auch die Gesetze der Mathematik aushebeln und nicht vorhandenes Staats-Geld verjubeln, droht uns in diesem Bereich in einigen Jahren genau das Gleiche.

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Meeresbiologe, Fotograf
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«Die Schweiz ist heute nicht mehr die gleiche wie vor zwei Wochen.»

Ist das wirklich so oder hat sich der wirtschaftlich-politische Filz kurzzeitig demaskiert?

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Wir mussten vorher die Zeche zahlen, wenn sich die Mächtigen verzockt haben und wir müssen es danach auch.... Aber es geht uns noch zu gut, um wirklich etwas dagegen zu tun..... von dem her Switzerland as usual.

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· editiert

Genau.... Wir sehen nur jetzt schwarz auf weiss das was wir immer gewusst haben

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es ist schade, dass wir über viel analytische Brillianz verfügen, wie das Interview mit Urs Birchler zeigt, doch dann sind die FDP und alle anderen "liberalen" Parteien zu ideologisch, um die Gier einzuschränken. Wir bringen es nicht auf den Boden, dass wir wissen, wie räuberisch und dumm unser Geschäftsmodell ist. Angefangen beim Sklavenhandel bis zum Rohstoffhandel für Putins Krieg.

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Verleger
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Eine Verlagerung des Rohstoffhandels nach Dubai bringt die Ukraine keinen Deut weiter. Der Einfluss der Russen und obskure Machenschaften wären dann noch viel schlimmer. Der SP und den Grünen geht es hier eher um eine unvernünftige Schädigung des Wirtschaftsstandortes Schweiz und Zug und um Abfliessen von Steuergeldern.

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Mit anderen Worten: Sie finden, hier sollten alle kriminellen Drecksgeschäfte erlaubt sein, weil sie sonst in noch üblere Staaten verschoben werden?

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Verleger
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Ethisches Verhalten können wir staatlich nicht verordnen. Ich habe keine Ahnung, ob die Riesen-UBS ethisch und bezüglich Risiken korrekt unterwegs sein wird. Da wir aber eine noch grössere Staatshaftung für diesen Koloss haben, müssen wir bei solchen Unternehmen gesetzliche Einschränkungen machen, ohne bei kleineren Banken und Unternehmen noch mehr Regeln und Kontrollen einzuführen.

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Wozu sind denn unsere Gesetze sonst da, als Menschen von unethischem Verhalten wie Diebstahl, Betrug, Mord usw. abzuhalten bzw. solches Verhalten zu sanktionieren?

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Die UBS musste gerettet werden, weil sie sich verspekuliert hatte. Auch damals gab es keine Konsequenzen, nämlich das, was Ottolina Normalverbraucherin erlebt, wenn sie solchen Mist baut.

Dieses Mal war die Bilanz der Bank in Ordnung, die CS hat immer noch ein Eigenkapital von etwa 45 Milliarden. Und sie hatte die öffentliche Zusage, noch einmal so viel an Liquidität zur Verfügung gestellt zu bekommen. An sich war somit alles in Ordnung. Nicht das Geld fehlte, aber es fehlte das, wofür die finma sorgen muss: sie müsste sicherstellen, dass das Vertrauen in die Banken etc. erhalten bleibt. Die Chefin der finma, eine absolut kompetente Frau, wusste und weiss aber, dass man dem Chef Freude machen muss, wenn etwas gut sein soll. Eigentlich hat sie zwar keinen Chef, aber das muss – wie Prof. Birchler sagt – auch gelebt werden. Und wie es gelebt wird, zeigte unsere Finanzministerin, als sie der finma-Chefin öffentlich über den Mund fuhr.

Unsere Finanzministerin hat einen Rucksack als Dolmetscherin und BMS-Lehrerin mit ein paar angebrochenen Studien und vielen Parteiämtern und -Pfründen. Wie viel sie von der Sache versteht, zeigte sich bei der Frage der Boni. Da erklärte sie öffentlich, dass der Bund da nicht hineinregieren dürfe – worauf ihr ein FDP-Kollege öffentlich ausrichten liess, dass im Bankengesetz etwas Anderes steht. Nicht nur, dass unsere Wirtschaftsministerin diesen Punkt nicht kannte, sie hatte auch nicht erkannt, dass die Boni der Bankorgane (nicht jene der Angestellten) ein politisch wichtiges Thema sind und man ihr bitte sagen solle, was Sache ist.

Dass sich die Schweiz für den Fall einer Bankenkrise ein Gesetz gab, das ausgerechnet dann nicht angewendet werden konnte, als es eine Bankenkrise gab, weil es eine Bankenkrise, ist eine extreme Blamage für unser Land. Und es zeigt Folgendes:
• Die Gegner einer wirksamen Gesetzgebung, also die Bürgerlichen inklusive Frau Karin Keller Sutter, regierten bzw. «parlamentierten» durch.
• Der alte Trick gelang wieder: wenn man eine Regelung nicht will, aber einführen muss, dann macht man es so, dass es nicht funktionieren wird. Das erleben wir auch sonst immer wieder.

So auch bei der Abzocker-Gesetzgebung: Es gibt das Bonmot «Aktionäre sind dumm und frech; sie sind dumm, weil sie Aktien kaufen, und frech, weil sie Kursgewinne und Dividenden erwarten). Das ist natürlich überspitzt. Aber es ist eine Binsenweisheit, dass die Publikumsaktionäre in einem Grossunternehmen nichts zu sagen haben etc.. Also sind sie ideal, um ihnen aufzutragen, Lohnexzesse zu verhindern, wenn man das nicht will.

Ich komme zum Ende und doch nicht: Die Idee, dass man kulturelle Fehler nicht wegregulieren könne, ist falsch. Das beginnt schon bei der falschen Fragestellung. Reguliert wird nicht die Kultur. Gesetze braucht es dann, wenn die Kultur zu schwach ist, um ein korrektes Verhalten zu gewährleisten.

Noch etwas, worüber keiner spricht: am letzten Freitag war der triple witching day, ein Tag, der viermal im Jahr vorkommt, immer am dritten Freitag des letzten Monats im Quartal. «Triple witching is the simultaneous expiration of stock options, stock index futures, and stock index options contracts all on the same trading day.» Das heisst, dass an diesem Tag die wichtigsten Spekulationsinstrumente fällig werden. Regelmässig geht es um diesen Tagen herum an den Börsen drunter und drüber. Nachdem diverse Marktteilnehmer sich gegen die CS ausgesprochen hatten, allen voran Hindenburg Research, und immer mehr Kunden Anlagegelder abzogen, können wir sicher sein, dass es auf CSGN gigantische Leerverkaufs-Positionen gab, welche den Aktienkurs auf zwei Franken hinunterdrückten. Im Ausland weiss man darüber Bescheid, hierzulande ist es geheim. Und so fielen die Kurse in der Woche zum Freitag. Und bei der CS ins Bodenlose. Halt, auf nach heutigem Kurs stattliche rund zwei Franken. Mich nimmt Wunder, wie gross die Leerverkaufspositionen der UBS auf CSGN waren. Glattstellen musste die UBS diese Positionen erst vor der Börseneröffnung in Asien, also nach der Übernahme zu 75 Rappen.

Zum Schluss dass es keine staatliche Bankenrettung war: Wie viel, liebe Leute, müssen Sie wohl zahlen, wenn sie eine Versicherung abschliessen, welche die Schäden bis zu 9 Milliarden deckt, weil Sie ein weltweit operierendes Unternehmen mit einer Bilanzsumme von gut 530 Milliarden kauften, ohne es zuvor auf Herz und Nieren zu prüfen?

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Verleger
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Wirtschaftskrisen entstehen oft bei halbstaatlichen Unternehmen oder bei Unternehmen mit impliziter oder expliziter Staatsgarantie. Was lernen wir daraus?

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Völlig richtig. Dort, wo die Menschen nur teuer "entschädigte" Verantwortung tragen, aber keine Konsequenzen befürchten müssen, lohnt es sich für sie auf tutti zu gehen. Wenn es gut geht, bekommen sie den Bonus, und wenn es schlecht geht, bringen sie Ausreden.

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Mit der neuen „Monsterbank“ sollten wir auch gleich das Organigramm der Eidgenossenschaft neu darstellen: 1. Ebene > C. Kelleher / R. Hamers, 2. Ebene > Bundesrat (von FDP und SVP dominiert), 3. Ebene > FINMA, SNB (zusätzlich auch noch J. Yellen unterstellt). Nicht im Organigramm aufgeführt, weil ohne Mitsprache: StimmbürgerInnen (Parlament), Aktionäre, einfache Bankangestellte.

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Verleger
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Drehen Sie den Spiess um und lancieren Sie eine Volksinitiative gegen systemrelevante Unternehmungen und deren Rettung durch Notrecht.

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Ich hoffe, ich habe nicht recht. Aber mir wird ganz schwindelig, wenn ich all die Berichte zu CS oder dem Bankenwesen an sich von gestern und heute lese. Ich befürchte, dass doch ein grosses Bankensterben auf uns zurollt.
Zu der Idee, dass man „kulturelle Fehler nicht wegregulieren kann“ ganz einfach die Frage: Wieso nicht? Vielleicht ist es korrekt formuliert: „Wir wollten die kulturellen Fehler nie regulieren!“ Mit dem Riesen UBS wird es noch schwieriger, schädliches Verhalten zu korrigieren.

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„Die Idee, dass man kulturelle Fehler nicht wegregulieren könne, ist falsch. Das beginnt schon bei der falschen Fragestellung. Reguliert wird nicht die Kultur. Gesetze braucht es dann, wenn die Kultur zu schwach ist, um ein korrektes Verhalten zu gewährleisten.“
Anonym 2 hat das so formuliert und ich sehe das genauso.

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Die zentrale Frage, weshalb die "Too big to fail-Regeln" nicht funktionierten, auf die man bis zum Zeitpunkt, wo man sie hätte anwenden sollen offenbar blind vertraute, wird im Interview leider nicht wirklich beantwortet. Die Antwort, die ich mir inzwischen zusammengesucht habe lautet: Sie konnten gar nicht funktionieren. Und das hätte man auch schon früher wissen können. Zentrales Element war ja, die Bank aufzuspalten, den gesunden Schweizer Teil zu retten und die anderen Teile pleite gehen zu lassen. Wie naiv - oder überheblich? - ist das denn! Zu glauben, dass wir in einer global vernetzten Finanzwelt einfach "unser Kässeli" ins Trockene bringen könnten, und was mit dem Geld der anderen passiert, ist uns egal. Aber untypisch ist es nicht.

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es hat nicht funktioniert, weil die Gier über die Politik gesiegt hat und die Regeln nicht angewendet wurden. so habe ich das verstanden.

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Verleger
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diese ganze Gesetzgebung ist gescheitert. Eine neue muss her. Den gleichen Fehler hat übrigens nicht nur die Schweiz gemacht, sondern auch viele andere Staaten. Mit der neuen Monsterbank muss sich die Schweizer Politik nun aber sehr gut überlegen, wie sie mit diesem Grossrisiko mit Staatshaftung umgehen will.

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Ja, genau diesen Eindruck habe ich auch! M.E. haben die Amerikaner nicht zugelassen, dass wird die Schulden auf ihre Kosten externalisieren. Und nicht unbedingt, weil sie uns den Gewinn nicht gönnten. Sondern weil es sonst zu einer Kettenreaktion in ihrem Finanzsystem hätte kommen können.
Und genau das wurde in der too big to fail-Debatte vergessen: Dass die Schweiz eben keine Insel ist, sondern global eingebunden ist. Und das ist wirklich typisch Schweiz. Sie wie eine Grossmacht gebärden, aber existentiell vom Ausland abhängig sein.

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Mathematiker
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· editiert

Birchler sagt: „Einer der CS-CEOs der letzten Jahre etwa hat elementarste finanz-wissenschaftliche Zusammen¬hänge nicht verstanden. Oder er tat sehr erfolgreich so, als verstünde er sie nicht.“ Ich finde diese Aussage interessant. Branchen-Insider wissen sicher, welcher CS-CEO und welche elementarsten finanz¬wissenschaftlichen Zusammenhänge gemeint sind. Ich wünsche mir, dass jemand, der oder die es weiss, das für mich finanz¬wissenschaftlichen Laien ausdeutscht. Schade dass Birchler das nicht gerade selber macht. Wozu diese Rücksicht gegenüber einem Volksschädling Bankster?

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"Volksschädling" sollte man nicht sagen/schreiben.

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Souri Thalong
Community-Support
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Absolut einverstanden – danke fürs aufmerksame Mitlesen, Anonym 2. Und auch danke für die Korrektur, N. A..

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organisierend & beratend
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Gratulation an die Redaktion. Bitte an dem Thema CS/UBS/CH dranbleiben!

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Danke, Herr A.! Wir bleiben auf jeden Fall dran. Es sind aktuell mindestens drei Beiträge noch in Arbeit, die wir voraussichtlich in den kommenden Tagen noch werden publizieren können.

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Ausgezeichnetes Interview, danke Republik und danke Herr Birchler. Insbesondere auch für die Darstellung, was falsche Anreize bewirken bezüglich der Kultur einer Firma. Gier und Egokultur, statt "langweiliges " seriöses Banking.
Warum sind kompetente Fachleute wie Herr Birchler und andere an solchen Entscheiden nicht beteiligt, im Sinne von erfahrenen Experten mit genügend Abstand zum Krisenherd?
Es tut mir in verschiedener Hinsicht sehr weh und bereitet Sorge, was mit der Demokratie angestellt wird in diesen bedrückende Zeiten!

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Frage an Herrn Birchler: Was oder wer hindert Sie daran, Namen zu nennen?

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Verleger
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Herr Birchler ist hier zurecht zu seriös. Die Namen Rohner, Kielholz, Dougan und Konsorten wurden ja schon oft genannt. Untersucht werden müssten aber die Namen aller Verwaltungsräte und Geschäftsleitungs-Mitglieder der letzten Jahre. Eine aktienrechtliche Verantwortlichkeit (mit Bezahlung des Haftungsbetrages an die UBS) wird kaum zum Tragen kommen. Die Verantwortlichen dürfen aber ruhig durch die Medien genannt werden.

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(durch User zurückgezogen)

10:44 Uhr "Das Umfeld sei durch die Krise in den USA extrem fragil. «Eine Auflösung der CS hätte zu einer grösseren globalen Finanzkrise geführt», sagt Jordan. Deshalb wurde dieser Schritt mit allen Mitteln verhindert. "

https://www.blick.ch/wirtschaft/tro…24878.html

Mein Fazit: Die schweizerischen Würden-, Wissens- und Vertrauensträger haben nicht über den Tellerrand hinausgeschaut. Und das ist wiederum sehr helvetisch. Nur auf den eigenen Vorteil schauen ist halt nicht vorausschauend.

Jä nu, jetzt hanben sie ihre Millionnen/ Milliarden und die schweizerische Wohnbevölkerung den Schaden. Und nein: Ich nehme nicht an, dass dies Auswirkungen auf die Wahlen im Herbst haben wird. Weil gemäss Altbundesrat Ritschard das Portemonnaie eben immer noch das wichtigste Körperteil von Herr und Frau Schweizer ist.

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Bin enttäuscht von diesem Interview. Zu ungefähr der Hälfte besteht es aus Plattitüden und auch die andere Hälfte bringt kaum Erkenntnisgewinne, da keine wirklich neuen Informationen transportiert werden.

Lasst euch mehr Zeit und recherchiert fundiert, liebe Republik (bspw. über mögliche geopolitische Ursachen der immensen Kundengeldabflüsse der CS in den letzten Wochen) statt solche Interview-Schnellschüsse im Tamedia-Stil rauszuhauen. Danke.

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Einfache Antwort zu den Geldabflüssen: zerstörtes Vertrauen. Punkt.
Woher kam das zerstörte Vertrauen? Z.B. CS wollte u.a. ein grosser Fisch in amerikanischen Investmentbanking sein und hat kläglich versagt - wo war da Riskmanagement?? Dutzende Milliarden verloren.
Über Jahrzehnte leere Versprechen der Besserung, keine Taten zum Guten folgten oder diese Taten hatten keinen Impact.

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"leere Versprechen der Besserung" - das haben wir doch in vielen Bereichen der CH-Wirtschaft, nämlich überall dort, wo man auf die Freiwilligkeit der "Schuldigen" hofft und baut, so z. B. der Landwirtschaft und der Trinkwasser-Vergiftung.
Also träumen wir weiter ...

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Ich erwarte mehr von der Republik als solche "einfachen Antworten".

"Über Jahrzehnte leere Versprechen der Besserung, keine Taten zum Guten", aber dann plötzlich und geradezu orchestriert fliessen täglich mehr als 10 Milliarden Franken an Geldern wohlhabender Kund:innen ab.

Eine schwammigere Erklärung als "zerstörtes Vertrauen" kann man da kaum liefern.

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Wenn ich den Titel des Beitrags ansehe frage ich mich, ob die "neue" UBS als "much too big to fail" nicht meheitlich unter schweizer Kontrolle sein sollte.

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Verleger
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das sollten Sie hier nicht so laut sagen, weil es eine Forderung einiger SVP-Leute ist....

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Janet Yellen ist US-Finanzministerin, nicht mehr beim Fed - angerufen hat sie wahrscheinlich trotzdem.

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Boas Ruh
Produzent
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Da haben Sie absolut recht, Herr M. Wir haben Frau Yellen nun in die Regierung befördert und die Frage entsprechend angepasst.

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"Mir scheint es wichtig, zu betonen, dass eine Bank nicht einfach ein Abzocker­mechanismus ist", sagt Urs Birchler. Er darf nichts Anderes sagen, denn er lebte ja im und vom Finanzteich. Aber nur schon das Zinsdifferenzgeschäft ist kein Geschäft, sondern ein System, wo niemand eigentlich arbeitet, sondern der eine gezwungen wird, dem anderen jährlich Geld für nichts zu überweisen.

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Verleger
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Das Bankgeschäft ist das Schmieröl der Wirtschaft. Es steht uns aber frei, nur mit Eigenkapital zu arbeiten, bei Freunden und Familien Geld zu holen oder die Grossbanken aussen vor zu lassen.

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Wenn es so weitergeht, stellt sich wohl bald die Frage, ob die Schweiz too big to fail ist (international gesehen wohl nicht, das ist jedenfalls die bange Zusatzüberlegung)...

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Köchin
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Mir flattern die 000000000 um die Ohren. Wäre es klug? Das noch kleine Vermögen zu liquidieren und unters Kopfkissen zu legen?

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Als Kind habe ich mal in einem Interview gelesen:

Bis

  • 10'000 Franken: Ferien!,

  • 100'000 Franken: Ausbildung!! und bis

  • 1'000'000 Franken: Immobilie.

Daran halte ich mich auch jetzt. Der Rest liegt Cash da. Im Kopfkissen, bei der Bank, ... oder wird investiert bei Amnesty International oder so. Und ja, PK scheint mir auch sinnvoll.

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Als Köchin könnten sogenannte Fressaktien interessant für sie sein. Sie kaufen von vielen lokalen Unternehmen eine Aktie um kostenlos an der GV zu essen. Das rentiert und ist stark diversifiziert.

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· editiert

Eine Frage, die ich Herrn Birchler gerne gestellt hätte: Wieso muss die Schweiz die CS retten, bzw. zwangsverkaufen? Oder Deutschland die Deutsche Bank? Oder irgendein Land eine globale Grossbank mit Sitz im jeweiligen Staat?

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Verleger
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weil diese Unternehmen systemrelevant sind. Falls wir keine Bankenrettungen wollen, müssen wir dort ansetzen. Privatwirtschaftliche Unternehmen müssen auch in Konkurs gehen müssen und die Eigentümer müssen alles Geld verlieren. Das ist bei Grossbanken, Gross-Energieunternehmen etc. nicht der Fall.

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Das Geplapper kenne ich ausreichend, danke. Und weshalb muss die Schweiz die CS oder die UBS retten, nicht jedoch, sagen wir, Lehman Bros?

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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum ich heutzutage nicht direkt oder indirekt ein 0815 Konto bei der SNB haben kann. Wenig/kein Zins, aber mit 100% Garantie, nur für Anwohner:innen. Vielleicht mit einen Vermögensdeckel. Dies als genormte Dienstleistung, verfügbar bei der SNB und bei allen Banken. So ähnlich auch für lokale Unternehmen.

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KKS wurde die Entscheidung wohl nahegelegt (siehe Blick).... USA und GB haben wieder einmal Schweizerische Gepflogenheiten, nicht zu handeln, übersteuert. Jetzt haben wir den Scherbenhaufen und dürfen uns mit einer riesigen UBS auseinandersetzen.... Nur unsere Politiker kümmert das nicht, lieber über die verblichene Credit Suisse heulen .... wie ist das mit "riding a dead horse" ?

When you discover you're riding a dead horse, the best strategy is to dismount.

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Mir stellen sich ab jetzt eher diese Fragen:
-Wie sieht ein Finanzplatz Schweiz ohne UBS aus?
-Was sehen der Bundesrat und die SNB für einen allfälligen Crash von UBS vor?
-Was geschieht mit all den Bankangestellten in der Schweiz nach einem UBS Crash?
-Wie sähe eine Schweizer Wirtschaftspolitik ohne Finanzplatz aus?

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Köchin
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Ich finde es immer erstaunlich, dass KennerInnen, die sehr wohl einen Einfluss hatten, in ihrer Position, jetzt nur noch résumé liefern.

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