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Studierende
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Ich möchte an dieser Stelle der Community eine Frage stellen: Wie kriegt man Rassismus in der Gesellschaft in den Griff? Ich habe schon einiges gelesen, wie sich diese Gruppierungen organisieren und aus welchen Milieus die Anhänger stammen. Aber ich würde gerne mal konstruktive Vorschläge hören, wie man diese Entwicklungen stoppen könnte, oder noch besser, umdrehen könnte. Ich würde mich über Ihre Antworten sehr freuen.

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Leider liegt es in der menschlichen Natur, die eigenen Fehler anderen anzulasten und für den eigenen Vorteil anderen Nachteile angedeihen zu lassen.
Sehr gut zu beobachten bei der Entwicklung von Kindern.
Es gab zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft Menschen, die sich dadurch besserzustellen versuchten, indem sie andere schlechter machten. Ganze Nationen bildeten sich auf diesem Grundsatz, obwohl nur eine kurze Reise über die nächste Grenze unwiderlegbar bewiesen hätte, dass jenseits des Schlagbaums nur Menschen leben, mit all ihren Mängeln und Vorzügen.
Eindrücklich nachzulesen in Hans Schwarz wortgewaltiger Reportage:
http://hans-schwarz.ch/uploads/5/7/…ildern.pdf
Bei jedem Grenzübertritt seines Rittes in die Türkei, wurde er gewarnt, dass sich ennet der Grenze nur Vaganten und Halsabschneider herumtrieben und er sich vorsehen müsse...
Ich habe viele Bücher über das Leben und den Untergang der nordamerikanischen Völker und Stämme gelesen. Kinderbücher, Abenteuer und wissenschaftliche Abhandlungen. Diese Menschen konnten sich der grössten Gefahr für ihre Kultur nicht wirkungsvoll entgegenstellen, weil sich Teile von ihnen eine Besserstellung wünschten, einige einen abgrundtiefen Hass auf ihre Nachbarn verspürten und andere ihr Misstrauen nicht überwinden konnten.
Wer Kinder grossgezogen hat, weiss, dass man diese destruktiven Eigenschaften und Verhaltensweisen nicht durch Entgegenkommen, sondern durch Entgegentreten in vernünftige Bahnen lenken kann. Allerdings sollte dieses Entgegentreten nicht in einen sinnlosen Machtkampf ausarten, der am Ende nur noch durch die rohe Gewalt des Stärkeren entschieden werden kann, sondern durch klare Regeln und konsequente Umsetzung derselben, gepaart mit einer gewissen Grosszügigkeit in kleinen Dingen.
Wer würde widersprechen, dass Donald Trumps Verhalten nicht an einen ungezogenen Bengel erinnert? Oder Andreas Glarner an einen pubertierenden Teenager? Matteo Salvini, Jair Bolsonaro, Alice Weidel, der frühe Adolf Hitler, Josef Stalin, sie alle haben(hatten) Elemente einer unreifen, fast kindlichen Entwicklung. Gepaart mit politischer, wirtschaftlicher und militärischer Macht, führte das im Falle von Hitler und Stalin zu einer gigantischen Katastrophe.
Mit wohlwollendem Entgegenkommen ist hier nichts zu erreichen. Diese Leute verstehen nur die klare Sprache. Jede Toleranz legen sie als Schwäche des Gegners aus und werden sie dementsprechend ausnutzen. Das suhlen in der Opferrolle müssen wir halt einfach aushalten. Aber wir müssen diese unreifen Menschen in die Schranken weisen. Wir dürfen ihre Entgleisungen nicht tolerieren. Wir haben die juristischen Mittel, wir dürfen ums nicht scheuen sie einzusetzen, auch wenn die Betroffenen laut aufheulen.
Und wir sollten die Werbung in Zeitungen (und ganz generell) abschaffen, weil diese die niedersten Instinkte der Menschen anstachelt und die Zeitungen dazu verleitet die lautesten Quengler zu Wort kommen zu lassen, um ein paar Fränkli mehr zu verdienen.

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Kurzfristig: Grenzen setzen.
Langfristig und wichtiger: Bildung! Ausserdem eine bessere Absicherung der Chancengleichheit in einer immer komplizierteren Welt, zum Beispiel durch ein existenzsicherndes Grundeinkommen und zwar bedingungslos für ALLE.

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Studierende
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Ich denke Grenzen zu setzten wäre tatsächlich in der Politik von Nöten. Sie bestimmen den politischen Diskurs und stecken die Grenzen des Sagbaren ab. Ein Andreas Glarner gehört in meinen Augen seines Amtes enthoben.

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Vielleicht sollte man versuchen, „Grenzen setzen“ mit „Brücken bauen“ zu kombinieren. Also sich klar von toxischen Ideen abzugrenzen, ohne gleichzeitig jene Mitbürger auszugrenzen, die diese Ideen teilen. Das mit der Ausgrenzung „unangemessener“ Mitbürger hat man in Deutschland lange Zeit versucht, hat aber nicht wirklich funktioniert. Brücken schlagen ist unter den gegebenen Umständen natürlich viel komplizierter und nicht so gemütlich wie schlichtes ausgrenzen, aber wir haben es hier auch nicht mit einem einfachen Problem zu tun, das sich ohne Anstrengung eben mal so lösen lässt. Einen Versuch könnte es Wert sein.

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Neben Bildung, sozialer Chancengleichheit, Förderung von Teilhabe sehe ich v.a.:

Ghetto-Bildung in jeglicher Hinsicht (sozial, im Kopf, bei der Bildung etc.) verhindern oder durchbrechen.

Wenn sich erst mal eine "Wir-sind-stark-nur-gegen-die-anderen"-Gruppe gebildet hat, wirds nämlich schwierig.

Vor allem Jugendliche brauchen "ansprechbare" und empathische Erwachsene, die nicht nur labern oder verurteilen, sondern in prekären Situationen da sind und anpacken, Junge wahrnehmen, Begegnungsorte schaffen und Strategien der Wirksamkeit vermitteln.
In Teilen (Ost)-Deutschlands z.B. wurde dies lange gänzlich den Nazis überlassen.

Ausserdem: nicht müde werden, Ansätze von Rassismus im Alltag von Politik und Gesellschaft wahrzunehmen, anzusprechen und zu entlarven. Ebenso die politischen Trittbrettfahrer nicht davonkommen lassen als "Einzelfälle" oder "Entgleisungen".
Dafür muss sich in der Schweiz ein noch feineres Sensorium entwickeln.

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Ich bin absolut deiner Meinung, nur habe ich manchmal ein anderes Gefühl.
Es ist schliesslich nicht so, als haben in der Schweiz die allermeisten eine schlechte Bildung. Sogar schon unsere Eltern (meine damit 60er-70er Jahre) konnten ordentliche öffentliche Schulen besuchen. Zudem haben (oder hatten) wir im Vergleich zu anderen Ländern relativ ausgewogene Medien und eine ausgewogene Mehrparteien-Politik.
Jeder kann sich heute noch unabhängig und über mehrere Kanäle hinweg informieren.
Und trotz all dem gibt es in der Schweiz dermassen viele antiwissenschaftliche Menschen und Gruppierungen die (mit oder ohne Coronamassnahmen) gegen den Staat vorgehen und eigentlich all das untergraben, was wir seit Mitte des letzten Jahrhunderts aufgebaut haben (Menschenrechte, Rede- & Pressefreiheit, verbesserte Bildung, freier Zugang zu medizinischen Leistungen, etc. etc.).
Da frage ich mich manchmal können wir das Problem einfach mit mehr Bildung lösen, wenn diese Menschen schon banalste Physik ignorieren?

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Ich teile Rassisten in drei Gruppen ein. Die 1. Gruppe hat die Überzeugung, aufgrund ihrer Rasse allen Anderen überlegen zu sein und beansprucht, gänzlich auf dieser Grundhaltung basierend, mehr Rechte für sich. Der 2. Gruppe geht es existenziell schlecht und ist deshalb sehr empfänglich für den ihr präsentierten Sündenbock, in der Regel eben „Der Ausländer„, welcher für ihre Misere verantwortlich sein soll. Die 3. Gruppe, wahrscheinlich die grösste (zumindest bei uns in der Schweiz), ist von Neid, Gier und Missgunst geplagt, ohne reelle existenzielle Not.
Der 2. Gruppe kann mit bedingungslosem Grundeinkommen, Chancengleicheit, generell mit sozialer Gerechtigkeit geholfen werden. Der 1. und 3. Gruppe sollte man mit der konsequenten Durchsetzung unseres Antirassismus-Gesetzes begegnen. Ich denke, da würde es bspw. auf fb, twitter und Co. wesentlich ruhiger, wenn auf rassistische Hetze eine tatsächliche Strafverfolgung folgen würde und nicht bloss ein Warnhinweis oder Zensur (oder gar nichts davon, weil zu viel davon fälschlicherweise als freie Meinungsäusserung durchgeht). Denen geht es zu gut, als dass sie ihr reales Leben aufs Spiel setzen würden, sprich Anklage und somit bspw. Job riskieren würden.
Es sind (noch) vergleichsweise Wenige, die wirklich nichts zu verlieren haben und deshalb bereit sind bis aufs Letzte ihre erbärmliche Gesinnung zu vertreten, die Mehrheit agiert wohl vom sicheren Sofa aus.

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Studierende
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Könnte es auch eine Mischung von allem sein? Ein Mensch der zwar keine existenzielle Not hat, aber trotzdem Angst hat um seinen Wohlstand? Der, vielleicht gar nicht bewusst, denkt unsere Kultur wäre anderen Kulturen überlegen? In meiner Erfahrung können das auch liebende, hingebungsvolle Familienväter sein, die aber dann von 'diesem Pack' reden, sobald es um 'Ausländer' geht. In meinen Augen sind dies oft nur mehr oder wenig bewusste Denkmuster, die sich dann in der Konversation plötzlich zeigen.

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3 Stufen: Zivilcourage, "Minderheiten"förderung (schulisch, beruflich, Integration), Bürgerdienst & Grundeinkommen

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Ich staune jedes Mal über diese Wortgewalt, so messerscharf die ✒️ Frau Kiyaks. 🙇

Ich wünschte mir, alle VerteidigerInnen eines demokratischen Rechtstaates verfügten über solch rhetorische Schlagfertigkeit!

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So geht es in der Schweiz mit der SVP. 100x abgeschrieben, aber nach jedem bösartigen, rassistischen Ausfall garantiert in der Arena.

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Jörg Meuthen gegen Bernd (!) Höcke und immer in den Schlagzeilen! Die SVP spielt dies seit den 80ern: Blocher wettert gegen die Obrigkeit, Ogi ist die Vernunft in der Regierung. Beide Seiten wählen SVP.

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Klare Worte, die nichts beschönigen. Ich staune immer wieder, wie viele Leute auch bei uns den weit verbreiteten Rechtsextremismus bagatellisieren und verharmlosen.

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Ja. Ja. Ja. Danke dafür. Gespenster hören nur auf zu spuken wenn man das Licht anstellt.

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jaap achterberg
schauspieler aus holland
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Leider, leider haben Sie recht. Und formulieren das grossartiG. K.istallklar. Danke.

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Sabine Muth
Vielleserin
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Es tut gut diese realistische Stimme zu hören, die mein eigenes, mulmiges Gefühl bestätigt. Ich sehe vor allem das Bestreben dieser Partei sich bürgerlich zu geben und sich damit einem möglichen Koalitionspartner bei der CDU/CSU zu nähern, in der Hoffnung man vergesse den braunen Untergrund auf den die AfD ihre Politik baut.

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Rassismus und Faschismus basieren nicht auf Argumenten sondern auf Emotionen. Das Gefühl einer vermeintlichen Überlegenheit, dieses eigene "Hoch," kann nur mit Verachtung und Erniederigung des Anderen, des Gegenübers erhalten, ja genährt und vervielfältigt werden.
Extremisten zerschlagen sich nicht selbst. Nicht durch kleine Quereleien, denn dafür fehlt ihnen eine nuancierte und diskursive Grundlage der Argumente. Was Extremisten eint, ist roh und basisch, es ist die gemeinsame Fiktion der Angst, der Überlegenheit und des Kampfes.

Gefühle und Fiktion wiederum sind keine stichfeste, objektive oder empirisch abgeleitete Argumente und können deswegen auch nicht mit Argumenten bekämpft werden. Was in einer Gesellschaft tragbar ist, wird immer wieder neu ausgehandelt. Und ich glaube, es ist wieder so weit, eine rote Linie zu ziehen. Von dir, von mir, von der Politik und ja, selbstverständlich auch vom ultimativen Megafon, den Medien.

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Ich wünschte mir, jemand wie Frau Kiyak - oder sie selbst - würde mal mit der selben Präzision unsere SVP sezieren.

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Wer die bildungsbürgerlich Deutsche Presse verfolgt, kann diese Worte gut nachvollziehen. Wunschdenken hilft hier nichts - und ein Einbinden der AfD in ‚rechtsbürgerlich‘ Koalitionen auch nichts. Solche Gespenster verschwinden nicht von alleine.

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Liebe Frau Kiyak, danke für Ihren Kommentar. Scharf, bissig, wunderbar formuliert. Und danke für Ihren schwarzen Humor. Ich konnte trotz des Themas laut lachen.

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Die gesamte AfD Partei und Anhängerschaft gleich als Faschist*innen oder Faschistenpartei zu betiteln irritiert mich und scheint mir ebenso wenig differenziert. Der Begriff Faschistenpartei ist ein Kampfbegriff und Etikett zugleich und daher wenig hilfreich, wenn man Probleme lösen will.
Die Alternative für Deutschland entstand, weil die Kanzlerin, zu oft, eine alternativlose Politik machte. Und solange dies so sein wird, mit oder ohne der bisherigen Kanzlerin, wird es voraussichtlich die AFD eben geben. So gestaltet sich Demokratie, auch wenn es nicht immer schön anzusehen ist.

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Lieber Herr K., die Alternative für Deutschland entstand, weil drei Wirtschaftsprofessoren mit der finanziellen Rolle Deutschlands in der EU nicht einverstanden waren und dies mit einer Programmpartei ändern wollten. Leider wurde die damals neue aber konservative AfD schnell zum Sammelbecken für alle Unzufriedenen Deutschlands: EU-Gegner, EU-Müde, Migrations- und Flüchtlingsgegner, Reichsbürger, Anhänger der verbotenen NPD, Nationalisten, auch Rassisten und alle andern, die den Deutschen Staat und die EU abschaffen wollen, bis hin zu den Querdenkern. Zwei Fragen:
Darf die Unterhöhlung eines demokratischen Staates als faschistisch bezeichnet werden?
Ist ein AfD-Wähler mitgegangen-mitgefangen oder darf er sich mit "ich habe das alles nicht gewusst" herausreden?

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Lieber Herr H., von mir aus können Sie die Unterhöhlung eines Staates als faschistisch bezeichnen. Es gibt bestimmt Faschisten worauf dies zutrifft. Aber ich masse mir nicht an, eine ganze Partei inklusive Wahlvolk als Faschist*innen zu verurteilen.
Was ich gelernt habe, ist, das man Probleme nicht löst, indem man Menschen ausschliesst. Egal ob man sie mag oder nicht. Meine Absicht besteht darin eine Spaltung zu reduzieren und nicht zu vergrössern. Die Frage die gestellt werden sollte, ist, weshalb wird die AfD gewählt? Und nicht wie man sie umbringt oder wegkriegt.

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Das finde ich nicht in Ordnung. Die AfD ist eindeutig faschistisch, und damit ihre Wähler auch.
Was es daran zu differenzieren gibt, erschliesst sich mir nicht. Die AfDler, und ihre Anhänger, pflegen einen ausgesprochenen Fremdenhass, sie sehen sich als die grossen Opfer der linken Regierung von Merkel und sie bedrohen Andersdenkende mehr oder weniger offen mit Gewalt. Mehr Faschismus geht kaum.
Auch wenn sie immer wieder zurückrudern und beschwichtigen, das sind ihre Kernanliegen. Auch Hitler hat immer wieder, wenn er seine Position gefährdet sah, zurückgerudert und beschwichtigt. Erst als seine Macht ungefährdet war, hat er seinem ganzen Hass auf Juden, Behinderte, Kommunisten und liberale Intellektuelle freie Bahn gelassen.
Lassen wir es mit der SVP und der AfD nicht wieder aus falsch verstandener Toleranz so weit kommen. Denn eines ist gewiss. Wenn diese Leute an die Macht kommen, werden sie nicht zögern sie gegen Andersdenkende einzusetzen.

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Also wenn Sie einem AfD Wähler begegnen, begrüssen Sie ihn gleich als Faschisten, denn dies wäre Ihrer Ansicht nach in Ordnung, da ja alle AfD Wähler Faschisten sind.
Nur, wohin würde eine solche Begrüssung führen? Eine sofortige Eskalation wäre mit grosser Wahrscheinlichkeit die Folge und die verbale Gewaltspirale bekäme wunderbaren Auftrieb. Wer gewinnt dabei? Niemand!
Ich glaube nicht, dass mit dieser aggressiven anti-AfD Polemik etwas konstruktives entstehen wird. Im Gegenteil, Aggression fördert Aggression. Dies ist etwa dasselbe, als ob man mit Krieg, Frieden erschaffen könnte. Darin üben sich die USA seit Jahrzehnten aber ohne nachhaltigen Erfolg.

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Wann ist in Ihrer Welt jemand ein Faschist? Wohl erst dann, wenn er mit Hakenreuzbinde und erhobenem rechten Arm herumspaziert.
Die Sorte Nazis waren immer eine kleine Minderheit. Gross werden die erst, wenn es genügend Menschen in der Gesellschaft gibt, die sie unterstützen, tolerieren, ihre Ansichten und Schandtaten kleinreden: Die meinen es nicht so - sie sind einfach nur wütend auf "das System". Die haben doch auch die Autobahnen gebaut. Ja, und ganz viele Arbeitslose fanden wieder einen Job etc.
Was ist denn die Alternative zur angeblich "alternativlosen Politik" der grossen Koalition? Da fällt Ihnen tatsächlich auch nichts Anderes ein als "Ausländer raus!"? Wie wäre es beispielsweise mit Bekämpfung des Klimawandels oder mit mehr sozialer Gerechtigkeit? Sind das keine Alternativen? Ich wäre in Deutschland bestimmt nicht auf der Seite der grossen Koalition. Aber müsste ich dann gleich zur AfD rennen (oder Leute, die das tun "verstehen")? Probleme lösen, indem man die AfD als valable Alternative schönschreibt, wie Sie? Klar, die sind zwar gegen die Demokratie, islamophob, homophob, rassistisch. "Das ist nicht schön anzusehen", sagen Sie. Aber wo gehobelt wird, fallen halt Späne, gell?
Sie fordern keck, man sollte die AfD nicht als faschistisch bezeichnen. Aber diese Aufforderung retourniere ich umgehend an Sie. Legen Sie doch hier mal eine stringente Argumentation vor, warum die AfD aus Ihrer Sicht kein faschistischer Haufen ist.

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Eine kleine Idee zu Merkels "alternativlosen Politik" . . . .
Sahra Wagenknecht: https://www.youtube.com/watch?v=OskHcSVvIY4

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Lieber Herr Fankhauser, ich verstehe mich nicht als Fürsprecher der AfD. Ich finde es jedoch schwierig, wenn man politische Parteien und die damit einhergehende Wählerschaft mit Kampfworten herabsetzt. In meinem Bekanntenkreis kenne ich eine Person, die der AfD nahe steht. Und Ihre Beschreibung von homophob, faschistisch etc. trifft auf diese Person zumindest nicht zu.
Wie ich aus dem Artikel von Frau Kiyak entnehmen kann, gibt es scheinbar auch eine "gemässigte" kleinere Strömung in der AfD Parteiführung. Und die allesamt in denselben Topf zu werfen macht für mich einfach wenig Sinn.
Es ist in etwa so, als wenn ich einen Gefängnisinsassen täglich als Vergewaltiger bezeichne und dabei hoffe, dass er nach Jahren seiner Haftstrafe, wieder wunderbar gesellschaftsfähig sein soll. Ich habe eher das ungute Gefühl, indem wir die "Faschisten" aktiv bekämpfen, werden es mehr.

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Vielen Dank, Frau Kiyak! Da gibt‘s nichts hinzuzufügen.
[...], Politik wird mit Politik gemacht und mit nichts sonst.“ Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für die Schweiz. Merken wir‘s uns!

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Weder wird die AfD so schnell verschwinden, noch werden das die Ideen, die sie vertritt. Die Ideen haben schon ganz andere Parteien und deren Niedergang überlebt. Von der Anfang der 50er Jahre verbotenen NSDAP-Nachfolge-Partei über die Republikaner bis zur NPD. Und wenn die AfD WählerInnen verlieren sollte, sind da immer noch genügend andere Gruppierungen und Netzwerke von den Identitären bis zu Blood and Honour, die für das Überleben dieser unsäglichen Überzeugung sorgen.

Derzeit hat die AfD aber einen schlechten Lauf - sie hat es bei der Pandemie versäumt, ihre Klientel hinter sich zu scharen. Anfänglich hatte sie nämlich die Schutzmassnahmen nicht prinzipiell kritisiert, sondern deren Ausgestaltung: die war ihr zu lasch. Sie forderte eine Verschärfung - in Verkennung der Gemütslage vieler ihrer AnhängerInnen. Bis die Partei das merkte, liefen bereits die ersten Anti-Schutzmassnahmen-Demos und wurden von mediokren Figuren angeheizt. Nur die AfD hat dabei niemanden mehr interessiert.

Bis jetzt hat sie es nicht geschafft, sich an die Spitze dieser Bewegung zu setzen und das in politische Erfolge umzumünzen. Ein grösserer Teil ihrer Klientel fühlt sich nicht mehr von ihr vertreten. Ein anderer Teil ist ihr durch ihr brachiales Rechtsaussengerede davongelaufen. Deshalb war Meuthens Parteitagsrede eben durchaus Werben um WählerInnen. Und der daraufhin einsetzende Zoff am Parteitag war ein bisschen grösser, als in der Kolumne angetönt. Immerhin wollte ein grosser Teil der Delegierten eine öffentliche Missbilligung Meuthens durchsetzen. Dieser Teil wiederum will weiterhin die äusserte Rechte hinter sich vereinen. Insofern hält der Streit diese Gruppe bei der AfD - er ist für die Partei nicht kontraproduktiv.

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„ Weil es auf dem AfD-Parteitag Streit gab, heisst es nun landauf, landab, die Partei erledige sich gerade selbst.“ Ich habe nirgendwo das Wunschdenken gefunden ausser hier. Der Streit innerhalb der AfD ist schon lange. Manchmal lese ich die Verweise...

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