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Interkultureller Coach
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Was sie beschreiben ist der klassische westliche Blick aus einer Individualkultur in eine östliche Kollektivkultur. Sie könnten bei den meisten Argumenten China durch Japan ersetzen und es würde stimmen. Ich habe in den 90iger Jahren in China Seminare gegeben, bei denen ich die Elite des Landes – Führungs- und Lehrkräfte – zum Teil im fortgeschrittenen Alter als Teilnehmer hatte. Und ich habe in Japan gearbeitet und kann Ihnen versichern, dass es für einen westlichen Menschen fast unmöglich ist, sich in eine Kollektivkultur einzugliedern. Ein Schweizer Banker, mit einer Japanerin 18 Jahre verheiratet meinte, alles worüber sich meine Expatkollegen unterhalten, ist wann sie wieder nach Hause können. Im Gegensatz dazu wollen Menschen, die aus einer Kollektivkultur zu uns kommen und die Freiheiten geniessen, nicht mehr zurück. Ich habe in den letzten 25 Jahren Dutzende von Japaner getroffen und ihnen immer die Frage gestellt, ob sie zurückgehen möchten … alle haben die Frage verneint.
Wieso lehnen sich die 2 Mrd. Menschen in Kollektivkulturen nicht dagegen auf? Es ist dies der feste Glaube, dass nur das Zusammenhalten im Kollektiv ihnen ein Überleben auf Zeit garantiert. In China und Japan sind es die Naturkatastrophen, die über Jahrtausende diese Kultur geprägt haben. Jeder hat nach Konfuzius eine festgeschriebene Rolle zu leben mit Rechten und Pflichten (wir kennen nur Menschenrechte, aber keine Menschenpflichten). Wer diesen nachlebt, wird von der Gesellschaft getragen, hat eine gewisse Sicherheit.

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Beobachterin
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"Es ist dies der feste Glaube, dass nur das Zusammenhalten im Kollektiv ihnen ein Überleben auf Zeit garantiert."

Hier haben wir etwas zu lernen. Für Pandemien und Klimakatastrophe. Glückwunsch zum Hinweis auf die Menschenpflichten. Die haben auch wir.

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Kollektivgesellschaft bedeutet nicht japanisch oder chinesisch. Kann auch Nordeuropaeisch bedeuten. In Schweden haben die hohen Steuern von vielleicht 65% auch durchaus angenehme Nebeneffekte. Als Wiedereinsteigerin gegen 50, wenn die Kinder raus sind, liegt von Staats wegen ein Studium drin. Und nicht wie bei uns mit Teilzeit unterhalb des Pensionskassenlimits an einer Kasse zu tippen.
Wenn Leute erkennen dass sie zum Vorteil von Anderen geschunden werden und die Moeglichkeit besteht auszusteigen, steigen sie eben aus.

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Was mich sprach- und ratlos macht ist die Art und Weise wie subtil und versteckt China und chinesische Firmen vorgehen um ihre Normen und Werte in anderen Ländern durchzusetzen. Auf der anderen Seite lieben sie es aber nicht, wenn offen Kritik geäussert wird. Ich frage mich, wie wir reagieren müssen, habe aber selber noch keine Antwort darauf gefunden? Nur chinesische Produkte zu boykottieren reicht nicht aus.

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Beobachterin
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Stimmt. Wir sollten auch noch Apple, Windows, Google, Yahoo.... boykottieren. Eine sehr kluge Person sagte dereinst "Das ganze Silicon Valley war quasi eine Aussenstelle des Pentagon".

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Interkultureller Coach
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Stimmt … China macht es subtil, wir mit tun es mit der Dampfwalze.. «ihr müsst eine Demokratie werden» … «ihr lebt in einem schlechten System»! Vielleicht wäre ein besserer Weg zu verstehen, wie anders China und die Chinesen als Kollektivkultur denken und handeln, um einen Dialog auf Augenhöhe zu pflegen, anstatt dem ständigen «Down Talk». Bekanntlich der einzige Weg, um einen Konflikt zu vermeiden .. .auch einen bewaffneten!

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Das, mein lieber Herr H., erscheint mir ein bisschen naiv. Ich sehe nicht was ein "Down Talk" ist, wenn erwartet wird, dass sich ortsansässige chinesische Firmen an unsere Gesetze halten sollen und auch nicht, wenn allgemeingültige Menschenrechte wie Rede- und Meinungsfreiheit eingefordert werden (wie in Hongkong). Auch empfinde ich das schamlose Kopieren von westlicher Technologie auch nicht gerade auf Augenhöhe. Gegenseitig einen Dialog auf Augenhöhe pflegen ist dann möglich, wenn sich beide Seiten an gemeinsame Regeln halten wollen. Mir erscheint es manchmal so, dass China ja sagt zu Regeln, sich aber dann trotzdem nicht daran halten will (s. auch wieder Beispiel Hongkong)!

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Interkultureller Coach
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Ein Nachtrag: Wir übernehmen die machtpolitischen Aspekte der USA zu China fast ungefiltert in unserer politischen Berichterstattung. Als Nebeneffekt werden Chinesen bei uns damit konfrontiert. Meine chinesischen Freundinnen und Berufskolleginnen beklagen sich über den offenen Rassismus, z.T. in den eingeheirateten Familien, dem sie bei ihrer Integration begegnet sind.
Wer China besser verstehen möchte, dem sei «China - Eine Weltmacht kehrt zurück» von Konrad Seitz empfohlen. In seinem 1991 erschienen Buch sieht er voraus, was wir heute erleben. Es enthält einen Abriss der Geschichte und fokussiert auf die Neuzeit des politischen China.

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Kunden wie Swisscom können auf Einhaltung der arbeitsrechtlichen Vorgaben drängen. Bürger*innen können dunklen Gestalten wie SVP-Nationalrat Franz Grüter auf die Finger schauen https://www.zentralplus.ch/pensions…t-1971047/

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Huawei ist ein Konzern mit 200'000 Mitarbeitern an hunderten Standorten weltweit in einem hartumkämpften Geschäft mit haarscharf kalkulierten Margen. Das bedeutet, dass der Leitung der Standorte kaum erfüllbare Renditeziele gesetzt werden müssen, während es extrem schwierig ist, zu kontrollieren, mit welchen Mitteln diese Ziele erreicht werden. Dass ICT-Hardware zum Objekt und Subjekt der modernen Kriegsführung auch in "Friedenszeiten" erklärt wurde, entspannt die Situation nicht wirklich.
Um in so einem Apparat Menschlichkeit und Nächstenliebe zu verbreiten, braucht es wahrscheinlich etwas mehr als einen Einwand von Urs Schäppi.

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was bedeutet denn in diesem Zusammenhang die "Neue Seidenstrasse"
Bereits im Mittelalter gab es Zünfte, die Handels Rechte festsetzten.
Für mich liegt der Fokus auf den Menschenrechten. Vielleicht hilft das ja, sich besser zu organisieren. Möglicherweise haben die Asiatischen Mächte gar nichts dagegen.

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Da war dann etwas fruehen die USA welche schon vor dem (Welt-)Krieg ihre Ansichten und Normen durchdrueckten. Um ihrem Nylon zum Durchbruch zu verhelfen wurde in Europa der Hanf kriminalisiert. Schlimm wurde es erst nach dem Weltkrieg. Dann wurden allen Verlierern das eigene Patentsystem aufgedrueckt. Ein billiges Absaugen der Fabrikationsgeheimnisse unter dem Vorwand des Ideenschutzes, welches sich leider bis heute gehalten hat. Sie probieren es auch heute noch, ihren Muell auf der ganzen Welt durchzudruecken. Seien das nun Antibiotikafleisch, genmanipulierte Pflanzen, Softwarepatente Waehrend wir auf FATCA, das einseitige Herausgeben von Steuerdaten, genannt Wirtschaftsspionage, hereinfielen, hat Trump ihr TTIP zu unserem Glueck auf Eis gelegt.

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Ein krass schlechter Artikel und ich muss ernsthaft überdenken, ob ich tatsächlich mein Abo erneuern soll. Nur für wenige wirklich gut recherchierte Artikel lohnen sich die Kosten definitv nicht.
Nur so als Hinweis: Halbleiter ist ein physikalischer Begriff und keine elektr. Komponente. Zudem: Merkel wurde ja durch Huawei ausspioniert... oder war das allenfalls andersrum?
Und klar, US Medien als Quelle gegen Huawei zu nutzen ist ja oberseriös! Auch sonst strotzt der Artikel vor "gehöhrt", "soll" und Co.
Das Europa sich verstärkt um die eigene Industrie bzw. Ausrüster kümmern sollte, wird gerade mal in einem kurzen Satz erwähnt. Man muss kein Huaweifan sein, um hier klar eine unausgewogene Berichterstattung zu erkennen.

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Beobachterin
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Erneuern Sie lieber Ihr Abo, sonst lesen Sie am Ende nur noch das, was Sie eh schon glauben & landen in einer anderen Blase. Wie finden Sie diese Diskussion?

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Chefredaktion
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Darf ich fragen, was in diesem Zusammenhang für Sie eine "ausgewogene Berichterstattung" ist? Schindet ruhig eure Mitarbeiter, weil ihr zufälligerweise der Feind meines Feindes seid?

Sie finden via Suchfunktion dutzende kritische Beiträge über Tech-Firmen aus aller Welt, insbesondere auch aus den USA. Hier geht es jetzt aber um Huawei.

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Ich muss leider widersprechen. Wir schreiben:

Halbleiter sind ein wichtiges Bauteil für Smartphones und 5G-Basisstationen. Sie sind das kleinste Teil eines Mikrochips. Und Halbleiter sind eine Komponente, die Huawei nicht selbst herstellt, sondern einkaufen muss.

Das ist korrekt so. Der Begriff kommt aus der Physik. Und Halbleiter werden in der Elektronik verwendet. Es gibt keinen Widerspruch zwischen beidem: https://de.wikipedia.org/wiki/Halbl…gsbereiche

Siehe zum Beispiel bei Foreign Policy:

Silicon-based semiconductors are used in all sorts of computer chips, including memory chips, sensor chips, and a variety of other microprocessor chips.
https://foreignpolicy.com/2020/12/1…onductors/

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Halbleiter sind keine Bauteile. Bauteile sind Transistoren, Widerstände, Kondensatoren, Dioden etc. Gewisse Bauteile bestehen aus Halbleitern wie Silizium als Material.
Halbleiter sind ein wichtiger Bestandteil von elektr. Komponenten, aber keine eigenen Komponenten. Und es ist auch nicht der kleinste Teil von Mikrochips, sondern ICs basieren auf Halbleitermaterial (meist Silizium). Ob Huawei selbst ICs herstellt, weiss ich nicht, allerdings ist dies anzunehmen. Standardteile werden wohl eingekauft, so wie es alle Firmen tun, anderes wird nach Spez. durch Drittfirmen hergestellt (TSMC) . Um von zukünftigen Einkaufsbeschränkungen durch die USA unabhängig zu werden, baut Huawei derzeit eine eigene FAB.

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J. R., weshalb kümmern Sie sich um Smart Phones und deren Provider?
Denken Sie, diese Medien haben etwas anderes im Sinn, als Sie zu manipulieren?

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ichfürchte...
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Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag! Nachdem ich mich nun über die widerlichen und wettbewerbsverzerrenden Arbeitsbedingungen bei Huawei informiert habe, in Gedanken kurz davon träumte, wie mein Lieblingsverein das Sponsoring kündet, lese ich jetzt im neusten public eye Magazin wie Glencore in Bolivien Mensch & Umwelt schinden lässt und Nestlé wegen Kindersklaverei am Pranger steht. Mir scheint, Huawei hält uns bloss den Spiegel vor...

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Beobachterin
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Das ging mir seit gestern die ganze Zeit durch den Kopf, Herr Anonym 2. Die Konzernverantwortungsinitiative. Da ich aber (ganz unten) schon behutsam das Whatabout-Fähnli geschwenkt hatte, verkniff ich mir, einmal mehr vom Thema abzuschweifen, und konzentrierte mich auf das interessant präsentierte Kondensat aus der chinesischen Wirtschaftswelt. Wo wenig über inside China oder Russia berichtet wird, muss ich halt manchmal im Kaffeesatz lesen. Ich finde es toll, wie Verleger hier in kurzer Zeit ein wirklich anregendes Forum aus dem Zylinder holten. Mit der Spiegelmetapher treffen Sie den Nagel wohl fast, aber nicht ganz auf den Kopf. In meinen Augen liegen immer noch ein paar Kilometer zwischen einem Konflikt wie dem von Joe, der sich in die "Falsche" verliebte, und den Kindersklaven. Aber dass China im Wettbewerb mit dem Westen unsere Mittel kopiert, ist ein offenes Geheimnis.

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Leider ein einseitiges Pamphlet, das geopolitisch das US Narrativ unterstützt. Ich erwarte von der Republik eine sachlichere Berichterstattung. Der Haftbefehl der USA für die Auslieferung der Finanzmanagerin von Huawei (Ausdehnung von US Recht auf die ganze Welt) wird nicht weiter thematisiert, sondern einfach akzeptiert. Ebensowenig wird thematisiert dass es keine Beweise für Spionagecode in Huawei Geräten und trotzdem die gesamte Presse vom Guardian, NYT, WP bis zur FAZ und dem Spiegel diese angebliche Spionage als Tatsachen darstellen. Die Republik macht Stimmungsmache mit einem Sammelsurium von Vorwürfen von der Firmenkultur bis zu den Uiguren. Bitte sachliche Berichterstattung zu einzelnen Aspekten statt sich vor den Huawei-Bashing-Karren spannen zu lassen.

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Chefredaktion
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Schweizer Arbeitsgesetze mal so nebenher für irrelevant erklären, weil es einem gerade nicht in die geopolitische Weltsicht passt? Nein, Herr H., das machen wir nicht. Über die vorauseilende Ausdehnung von US-Recht (Sanktionen) auf die Schweiz berichten wir genauso und wir werden den kritischen Kurs nach allen Seiten auch weiter beibehalten: Wie sich die ETH den USA unterwirft.

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Lieber Herr M.
Wenn es tatsächlich um Arbeitsrecht geht, was sollen denn all die weiteren Aussagen zu Huawei, die mit Arbeitsrecht nichts zu tun haben? Was haben die hier zu suchen? Was ist deren Zweck?

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Ich fand den Artikel sehr aufschlussreich, er wirft Licht auf die chinesische (Arbeits-)Mentalität und Expansionsstrategie, die mir in dieser Genauigkeit noch nicht bewusst waren.
Allerdings gebe ich Herr H. insofern recht, dass auf amerikanischer Seite ebenfalls eine aggressive, imperialistische Expansionsstrategie betrieben wird (und dort die Spionage bewiesen ist) - das kam mir etwas zu kurz in dem Artikel. Als „einseitiges Pamphlet“ habe ich ihn aber nicht empfunden.

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Jedermann weiss, dass die nicht bewiesenen Spionagevorwürfe an Huawei von den echten und bewiesenen Spionageaktivitaeten der NSA hinter Cisco, Google und Apple ablenken sollen. Als Telekomausruester sollte man je ein Geraet von Cisko und Huawei hintereinander schalten.

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... und jetzt bitte die Reportagen über die Arbeitsbedingen bei Google, Amazon und Apple.

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Nun, ich kann Ihnen dazu bereits jetzt sagen, dass militärischer Jargon und über-patriotisches Gehabe bei diesen Firmen keinen Platz hat. Obwohl das Amerikanische Firmen sind, sind diese unterdessen international geworden und von amerikanischer Politik sieht man wenig bis gar nichts. Erst recht in Schweizer Standorten wo auch nicht eine Mehrzahl Amerikaner arbeiten sondern ein durchmischter Mix von Leuten aus aller Welt.

Späte Meetings, kreativer Umgang mit Überstunden und Diskriminierung finden Sie vermutlich auch da, wie auch in einer CS oder vielleicht einer ABB.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Bezeichnend hierzu ist etwa Googles früherer [sic] Verhaltenskodex «Don't be evil». Und die Berichte zu den Arbeitsbedingungen von Amazon sind mittlerweile Legion.

Ob Chinesisches Social-Credit-System oder westlicher Überwachungskapitalismus – wo ist der Unterschied? Bei den einen werden die Menschen mit negativen Anreizen offen dazu gezwungen, bei den anderen machen sie es angesichts positive Anreize gleich freiwillig – oder sie werden dazu sanft gestupst oder man macht es gleich (durch kryptische Intransparenz) im Geheimen. Das Resultat ist dasselbe.

Natürlich gibt es, was die generelle (Menschen-)Rechtssituation anbelangt, grosse Unterschiede. Missachtungen (auf beiden Seiten) müssen unbedingt verfolgt oder angeprangert werden. Doch bei beiden Systemen geht es, überspitzt gesagt, um dasselbe: Die Entmenschlichung der Menschen – zu Soldaten oder zu Robotern.

Das Buch des Begründers der Kybernetik, Norbert Wiener, hiess bekanntlich: Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine (1948). Der Ursprung der Rückkopplung von Mensch und Maschine war dabei die automatische Feind-Verfolgung von Flugabwehrkanonen mithilfe der «anti-aircraft prediction». Von da geht es über den Computer und das Internet zur Künstlichen Intelligenz und Robotik.

Der Computerpionier Joseph Weizenbaum wird später «ketzerisch» sagen:

Die Gefahr der künstlichen Intelligenz liegt nicht darin, dass Maschinen mehr und mehr wie Menschen denken, sondern dass Menschen mehr und mehr wie Maschinen denken.

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... und vielleicht noch eine Prise Information zum schweizerischen Arbeitsrecht? Was passiert, wenn eine schweizerische Arbeitnehmerin sich nicht von ihrem Expat-Job in die Schweiz zurückversetzen lassen will? Schwups und weg.

Ich arbeitete beim Kanton Zürich in einem Büro-Job, wo 42 Stunden pro Woche verlangt werden und ebenfalls eine manuelle Arbeitszeit-Erfassung eingerichtet ist. Eines Tages hielt mir mein Chef einen Kollegen als gutes Beispiel vor, der sogar morgens um zwei Uhr noch E-Mails verschicke.

Solche Müsterchen besagen nichts. Wenn ich einen schlechten Chef hatte, sagt das nichts über den Kanton Zürich aus. Und eigentlich kann man einzig gestützt auf die zitierte Entgleisung noch nicht einmal sicher sagen, dass mein Chef wirklich schlecht war. Analog verhält es sich mit den Anekdoten im Artikel und dem riesigen Konzern Huawei.

Möchte ich in China leben und arbeiten? Natürlich nicht. Ich kann mich nicht einmal hier völlig anpassen und würde in einem Polzeistaat schnell untergehen. Aber es ist schon ein bisschen speziell, ein Grossunternehmen aus einer völlig anderen Kultur mit hiesigen Massstäben beurteilen zu wollen und bei Gelegenheit auch spanisches und schweizerisches Arbeitsrecht in einen Topf zu schmeissen.

Huawei entwickelt auch Gesichtserkennung und will auch Ethnien erkennen. Machen alle anderen auch - und übrigens: was ist schon Erkennung von Ethnien, wenn es darum geht, Individuen zu identifizieren und durch die Strassen zu verfolgen? Wenn racial profiling Sie stört, dann passen Sie das nächste Mal auf, wenn Sie von Kloten nach Paris fliegen und eine afrikanische Mutter mit Kindern den gleichen Weg nimmt: bei jeder Kontrolle wurden sie separat herausgenommen und genauestens überprüft und einmal sogar zwischen den Stationen. Natürlich reine Zufälle, aber derart widerliche Zufälle, dass einem schlecht werden konnte und auch andere Fluggäste Bemerkungen machten.

And now for something completely different: Unten lese ich von Oliver Fuchs eine Richtigstellung zu Halbleitern. Er schreibt "Wir schreiben...." und meint damit den Artikel. Hat Oliver Fuchs mitgeschrieben oder stimmt die Angabe zur Verfasserin?

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Chefredaktion
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Die aus journalistischer Sicht etwas fragwürdigen Vergleiche beiseite gelassen (Arbeitsrecht ist Arbeitsrecht), danke für die Frage. Selbstverständlich stimmt die Angabe zur Verfasserin, doch jeder Beitrag geht bei Gegenlesen, Redigatur, Produktion, Faktencheck, Korrektur und Blattmacherei durch mindestens ein Dutzend Hände. Es ist immer wir, Teamwork.

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Ganz generell würde es sich für die Schweiz als Volkswirtschaft lohnen, unsere Anstrengungen für Sicherheit in der IT zu verzehnfachen. Jeder dort eingesetzte Franken würde sich rechnen.

Dass es sich lohnt, ist leider oft schwer nachzuweisen. Denn:

Es gibt grosse externe Effekte (was ich tue, nützt oder schadet auch anderen).

Und grosse Informationsungleichgewichte (verschiedene Beteiligte wissen unterschiedlich viel).

Nur in seltenen Fällen wird sichtbar, welche Bedeutung konkrete Verbesserungen der Sicherheit haben können. Z. B. wenn mal die Daten einer Reederei oder einer Pharmafirma verschlüsselt werden (wie bei „notpetya“).

Die Schweiz verschläft die Gegenwart. Leider.

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Ist in Deutschland leider nicht groß anders. Ich stimme voll zu, wenn wir nicht ewig über die bösen Chinesen (oder Amis) herumjammern wollen müssen wir in Europa die Kompetenzen selbst aufbauen. Für einzelne europäische Volkswirtschaften wird das imho aber eine Mammutaufgabe.

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Mitdenker
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"Siemens hat den Anschuss verpasst" ;-) Ein Freudscher von der bitterkomischsten Seite. (Bitte nicht ausMerzen)
Ich bin froh, bin ich dem Bauchgefühl, kein Huawei zu kaufen, gefolgt, aber wieviel besser steht es um Samsung (auf so eins tippe ich gerade) und lange macht es dieses wohl nicht mehr... was soll/darf man mit gutem Gewissen kaufen?
Und müssten, um den Amerikanern und Asiaten etwas halbwegs Ebenbürtiges entgegen zu setzen, nicht europäische Firmen (Nokia, Siemens, +CH-, Franz-Untern.) dringend zusammengehn, eine gemeinsame Tochterfirma gründen, vielleicht, die ein unabhängiges, konkurrenzfähiges Produkt herstellen kann?

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Sehr lustig! Hier ein wenig behind the scenes: Ganz am Ende des Text hatten wir vor Publikation "der Gemeindienst NSA" geschrieben, das aber dann noch entdeckt. ;-)

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wirklich sehr lustig. Der Gemeindienst ist doch auch eine Art Service Public, oder?!

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Es gäbe da noch Fairphone und Shiftphone als mögliche Alternative.

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Fairphone (und auch andere Android-Geschirre) gibt es auch mit /e/OS; das ist ein wurzeltief entGoogletes Android-lookalike-Betriebssystem. Ich habe noch keine Erfahrung damit, aber probiere das bei nächster Gelegenheit.

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vielen Dank für diesen umfassenden Bericht. Ich drucke ihn aus und lese ihn ein paarmal, um etwas besser mit den technischen Daten klar zu kommen, als alter Mensch. Soll ich nun mein Huawei Gerät entsorgen?
China ist vereinfacht gesagt eine kommunistische Gesellschaft, wir leben im Kapitalismus.
Was unterscheidet dann schliesslich solche Grosskonzerne aller Weltmächte, von denen es mit der Zeit immer mehr geben wird.
Das scheint mir bei allem wohl am Wichtigsten, Standards für Arbeitsbedingungen und Produktion mit den Menschenrechten grundlegend verpflichtend zu machen.

Das sollte möglich sein, da die Unternehmen ja global überall verstreut sind. Auch z. B. in Ländern Europas, wie der Schweiz.
Eine Art gemeinsames Arbeitsrecht sollte voraus setzen, ob man überhaupt seine Produktionsstätten in den betreffenden Ländern aufstellen darf. Egal ob chinesisch, japanisch, europäisch oder amerikanisch. Mensch bleibt Mensch und Arbeitsbedingungen bleiben Arbeitsbedingungen, sollte man meinen.
Das kann den Wettbewerb nur bereichern.

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Kleine Anmerkung zu Siemens: Vor einigen Jahren wurde der Telecombereich von Siemens mit Nokia fusioniert. Wenig später vereinigten sich Nokia-Siemens mit Alcatel-Lucent zur heutigen Nokia. Wobei hier zu sprechen ist vom Netzwerkbereich Optical Transmission und Breitband IP-Kommunikation. Somit ist die Frage offen, ob Siemens überhaupt als solches hier noch existent ist.

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Even Meier
Thus play I in one person many ...
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Meine Wahl (beide erst in Entwicklung):

Durch die kleine Stückzahl ergibt sich eine im Vergleich höhere Unabhängigkeit.

(Nach Edit redundanter Post gelöscht.)

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Gut zu wissen, ich kaufe jetzt erst recht kein Huawei Handy mehr.

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Aber egal welches Handy Sie kaufen, es wird dann mit Huawei Antennen der Swisscom kommunizieren. Mir ist es echt langsam Leid, dass sämtliche ethische Grundlagen vollkommen auf den Endnutzer abgewälzt werden.

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Ich will ein Smartphone von einem Hersteller, der Mitarbeiter nicht nach ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit beurteilt, sich von der Politik distanziert, der Regierung im eigenen Land so misstraut, dass er ihre Dual-Use-Aufträge ablehnt ... und vor allem nicht in China produzieren lässt.
Bleibt nur zu hoffen, dass Ernst Fischer bald ins Handygeschäft einsteigt.

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Ich kann das Fairphone empfehlen! Es wird zwar auch hauptsächlich in China produziert, aber unter besseren Arbeitsbedingungen.

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... und mit einem Betriebssystem von Alphabet, dann sind wir wieder, wo wir bei Huawei waren.

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Shiftphone is ebenfalls ein "fairer" Handyhersteller, aber wenn man deren Transparenzbericht anschaut, sieht man auch da, dass es keine absolut konfliktfreien Lieferketten gibt. Trotzdem unterstütze ich solche Hersteller gerne, weil die sich auch die Mühe machen ihre Lieferanten zu kontrollieren und von ihren Idealen zu überzeugen.

Was mich nämlich am meisten stört in diesem Artikel der Republik sind die Schweizer Firmen und Vereine, die ihre Zusammenarbeit fast ausschliesslich damit begründen, dass es einfach kostengünstig ist. Ja, Sklavenarbeit kostet zum Glück ganz wenig...

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Interessante insights in das Modell chin. Geschäftens. Ist aber grundsätzlich nichts vollkommen Neues. Was mir fehlt, ist überhaupt ein Diskurs über das Lebensmodell der Chinesen. Den Kommunismus. Hier im Westen scheint es, als sei diese Thema eine heisse Kartoffel oder fast als würde es quasi eine Selbstzensur geben. Niemand getraut sich über den Tellerrand der Demokratie und des Kapitalismus zu schauen. Ersteres ist mir sehr lieb. Sicherlich gäbe es für uns auch Interessantes zu lernen über unsere Mitmenschen, die so ganz anders Ticken als wir und unser vieler Ideal der Kalifornier.

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Leser, Datenknecht
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Mit Kommunismus hat das ganze nichts (mehr) zu tun. Kommunismus kommt nur noch im Name der Volkspartei vor. Das chinesische System ist sehr kapitalistisch.

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Beobachterin
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Der letzte Satz stimmt. Und den ersten dachte ich auch vierzig Jahre lang, so wie Sie, genau in der Wortfolge. Es gibt aber mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit uns träumen lässt. Den reinen Kommunismus gab es bisher eh nur in der politökonomischen Literatur. Es macht mich deshalb empfindlich, wenn der einstige reale "Sozialismus" mit "Kommunismus" stigmatisiert wird. Vielleicht hat solcher ja viele Gesichter, und Charlie Marx hat es Lenin nur nicht gesteckt?

Der Aha-Effekt kam mit Zhao Tingyangs Buch.

China hat sich in der Zwischenzeit als ein sehr talentiertes Chamäleon entpuppt, das strategische Ziele durch ein ungeahntes Stehvermögen und durch eine hyperflexible Anpassung in der Wahl der jeweiligen Etappenziele erreicht hat -- und mich belehrt. Heute bin ich so neugierig auf jedes Detail wie Herr B. Eine Gegenwelt ist zu entdecken. Für jede und jeden mit Mut zu echter Neugier, die bereit sind, ihre Komfortzone wenigstens in ihren Denkschritten zu verlassen.

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Mit fremden Gesellschaften und fremden Staatsformen und obendrauf fremden Ideologien haben wir das perfekte Doppelpendel bzw. sogar Dreifachpendel. Das Doppelpendel ist gemäss Wikipedia "ein beliebtes Modell zur Demonstration von chaotischen Prozessen".

Für uns heisst das, dass die Lebenswirklichkeit in China für uns kaum nachvollziehbar ist. So, wie wir geeicht sind, wollen wir alles analysieren und verstehen und schauen als erstes in die Wikipedia, was bei der skizzierten Problemstellung nur wenig bringen kann. Einen leichteren und m.E. effektiveren Zugang bietet chinesische Belletristik, denn – wie bei uns – spielen sich die Geschichten in einem für Erzähler und Publikum "normalen" Umfeld ab, liefern uns also eine Innensicht. Und da staunt man als Westlerin dann nicht schlecht. Ein Beispiel: in Zeiten der Kulturrevolution zugefügte, nach unseren Massstäben fürchterliche Schicksale werden ohne Zorn und Hader beschrieben; man könnte fast meinen, sie würden akzeptiert. Man erfährt auch, dass es in China parallele Sanktionssysteme gibt: das Strafrecht (das auch nicht unserem Verständnis entspricht) und daneben ein zweites, von der Partei geführtes Verfahren, bei dem der Beschuldigte auf Monate in einem Hotelzimmer verschwinden kann und dort verhört wird (Jack Ma, Alibaba). Je nach Ergebnis setzt dann ein staatliches Strafverfahren auf jenes der Partei auf.

Ich bin kein Sinologe. Was ich hier beschreibe, ist "angelesen empirisch", scheint mir schlüssig und bietet vielleicht einen Schlüssel zum Verständnis. Mehr ist es nicht. Wie auch immer, Geschichtlein, die mit überflüssiger Faktenhuberei (das Macbook war rosarot) die vollkommene Durchdringung des Stoffes vorgaukeln und zu Wichtigem Hörensagen transportieren, ist mit Vorsicht zu begegnen, vor allem, wenn parallel ein Propagandakrieg läuft.

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Interkultureller Coach
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Nachstehend der Versuch aufgrund von zwei holzschnittartig dargestellten Modellen die Unterschiede zwischen dem Westen und China darzulegen:
In der Westlichen Arbeitswelt steht der Einzelne im Fokus. Er arbeitet mit einem Plan auf ein Ziel hin. Seine Zeit ist begrenzt. Professionelle Vorbilder werden zu Chefs ernannt. Sie sind jünger.
In der chinesischen und asiatischen Arbeitswelt ist die Gruppe im Fokus. Auf Basis der kumulierten Erfahrung arbeitet sie auf ein bestmögliches Resultat hin. Das Einverständnis mit dem Resultat vom Lehrling bis zum Senioren in der gesamten Gruppe wird der Zeit untergeordnet. Chef wird wer von der Gruppe akzeptiert wird und die Harmonie herstellen kann. Sie sind deshalb eher älter. Sie haben mehr Lebenserfahrung und können auf das konfuzianische Prinzip des Respekts vor dem Alter zählen.
Auf Basis dieser beiden Modelle können sie sich vorstellen, welche Konflikte dies in der Zusammenarbeit zwischen den beiden Kulturen verursacht. Aus meiner Trainerpraxis habe ich viele Fallbeispiele von frustrierten westlichen Ingenieuren, die mit ihrem Plan nicht weiterkamen und den Eindruck hatten gegen eine Gummiwand zu laufen.
Wer mehr wissen über die Unterschiede zwischen dem Westen und China möchte, dem seien zwei Werke von französischen Sinologen und Philosophen empfohlen:

  1. François Jullien, Vortrag vor Managern über Wirksamkeit und Effizienz in China und im Westen (Internationaler Merve Diskurs). Eine einprägsame Beschreibung der beiden Welten.

  2. Marcel Granet, Das chinesische Denken. Inhalt - Form – Charakter. Dieses Standardwerk datiert von 1928. Nicht ganz leicht zu lesen.

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Lebensmodell der Chinesen.. Kommunismus.. ist nicht ganz was wir uns vorstellen. Da ist nichts mit Kolchose und schlechtem Management. Eine Partei gibt die Wirtschaft vor. Und es funktioniert sogar. Sehr gut. Jedes Jahr geht's 5% besser. Wie mit einem Lift aufwaerts. An uns vorbei.

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Die Wirtschaft wird auch in unseren Breitengraden von ein paar Wenigen vorgegeben, darunter Jeff B. , Marc Z. etc. aber auch von den Leadern bei Roche, Nestlé, Novartis, UBS etc.
Die Konzentration der Macht ist analog und macht mir gleichermassen Unbehagen. Nach was die Menschen streben und woran sie sich als Orientierung halten würde mich z. B. interessieren.

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Chefredaktion
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Selbstverständlich schauen wir über den Tellerrand von Demokratie und Kapitalismus (wobei: hört Kapitalismus irgendwo auf?). Zum Beispiel kürzlich in diesem wie ich finde hochspannenden Interview mit Branko Milanovic.

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Studierende
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Stellenweise fühlte ich mich beim Lesen dieser Reportage an den Dokumentarfilm 'The Factory' erinnert. Ich fand ihn sehr sehenswert, da er die Kulturunterschiede zwischen West und Ost schonungslos aufzeigt.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Vielen Dank, Sylke Gruhnwald, für Einsichten, die man nur selten zu Gesicht bekommt! Beim Lesen ihres Artikels kam mir der Kurzfilm The Crimson Permanent Assurance zu Beginn von Monty Pythons Meaning of Life (1983) in den Sinn (bei dem auch Flat-Earthers auf ihre Kosten kommen – Teil I und II). Darin rebelliert die gleichnamige Londoner Firma gegen die feindliche Übernahme durch die «Very Big Corporation of America».

Piraten Kapitalismus, Offshore-Geschäfte, Wirtschaftskrieg, Strategie, Marktvorherrschaft usw.: Hinweise darauf, dass so manches, was im Artikel geschildert wird (Jargon, Arbeitszeit, staatliche Firmen, Autoritarismus, Expats /Rückkehrer usw.), im real-existierenden Kapitalismus nicht viel anders aussieht (24/7, PTT, Firmen-Hierarchie, Karriere-Ochsentour). Was natürlich die Praktiken, Zwänge und Sanktionen im real-existierenden Sozialismus nicht besser macht. Aber ob in Shenzhen oder Silicon Valley, bei Huawei oder Amazon: Es gibt wohl viele sehr allgemeine negative Phänomene in der Corporate World.

Absolut lesenswert ist hierzu das Buch der Philosophin Elizabeth Anderson Private Regierung. Wie Arbeitgeber über unser Leben herrschen (2017/19), das zeigt wie private Firmen im «Freien Markt» der «Freien Welt» nicht ganz so frei sind, im Gegenteil (Rezensionen: The New Yorker und Die Zeit)

Exemplarisch sei auf den Film The Corporation (2003) hingewiesen (inkl. aktuelle Fortsetzung). Sowie auf Manufactured Landscape (2006) und Shenzhen: The Silicon Valley of Hardware (2016).

Gerade die geopolitische Ebene gebietet eine gewisse Äquidistanz, um nicht dem Vorwurf der politisch-ideologischen Parteinahme ausgesetzt zu sein. Erst recht vor folgendem Hintergrund:

Im März 2014 macht Edward Snowden publik, dass der amerikanische Geheimdienst NSA die Firma Huawei ausspioniert – Codename «Operation Shotgiant».
Die USA behaupten später das Umgekehrte: Der chinesische Sicherheits­apparat nutze Hintertüren in Smartphones, in Routern und in Equipment für 5G-Netze von Huawei.

Diese ist nicht zu verwechseln mit «Wertneutralität», was auch bedeutet, dass nicht jeder Position «gleich viel» Raum eingeräumt werden muss.

Und sie ist erst recht nicht zu verwechseln mit «Whataboutism», der von jeder Verantwortlichkeit ablenken will. Im Gegenteil, alle Seiten sollten in einem solchen Fall verantwortlich gemacht werden.

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wie geht es dem Edward Snowden denn jetzt überhaupt?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Das letzte, was ich von Edward Snowden in privater Hinsicht vernommen habe, ist, dass er im Dezember letzten Jahres Vater geworden ist. Nach wie vor lebt er mit seiner Familie im Exil in Russland.

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Leser, Datenknecht
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Ich habe den Artikel mit Interesse gelesen. Mir fehlt noch den Blickwinkel eines schweizer Mitarbeiters der bei Huawei gearbeitet hat.
Vor einigen Jahren wurde ich von einem Headhunter kontaktiert. Er konnte mir nur am Telefon Details über die Vakanz mitteilen. Es handle sich um ein sensibles Thema, eine Position bei Huawei. Das Unternehmen möchte nach den schlechten Schlagzeilen nun ebenfalls schweizer Mitarbeiter einstellen und dies natürlich mit schweizer Arbeitsbedingungen. Die Stelle tönte fachlich sehr interessant, das Salär aussergewöhlich hoch, was mich misstrauisch stimmte. Auch sonst hatte ich Mühe meine Zukunft in diesem Unternehmen zu sehen. Das war, nachdem publik wurde das Huawei chinesische Mitarbeiter einflog und diese mehr oder weniger unter chinesischen Arbeitsbedinungen arbeiten liess. Das war wohl so um 2018. Ich meine mich erinnern zu können auf Xing schweizer Mitarbeiter gesehen zu haben, die mittlerweile für Huawei Schweiz arbeiten. Wie es wohl denen geht? Gelten für sie der gleiche Umgang wie mit den chinesischen Kollegen?

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interessierter Leser
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danke für die spannende Recherche - hier kommt nach dem bekannten US-Wirtschaftimperialismus offensichtlich eine neue hocheffiziente chinesische Variante auf uns zu. Ob da die bisherige schweizerische Schaukelpolitik weiterhilft? Was meinen die LeseRInnen?

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Beobachterin
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· editiert

Ich meine wie Zhao Tingyang, dass China noch sehr lange die Strategien der USA mit seinen eigenen, nur China selbst möglichen Mitteln kopieren wird, und dabei natürlich erfolgreicher sein wird. Wie die Schweiz als kleines Land, über dessen Köpfe hinweg die Militärstrategen hin- und herschiessen, sich dabei verhält, ist Nebensache. Ich schaue zu wie beim Tennis, amüsiere mich manchmal, und manchmal fährt mir der Schreck in die Glieder. Die Zeichen stehen aber gerade auf multipolare Welt. Ich bin so vermessen, eine solche noch erleben zu wollen.

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Ideologische Spinner gab es schon immer...

Carl Sagan - The Demon-Haunted World: Science as a Candle in the Dark. Random House, 1996. ISBN 039453512X.
http://www.metaphysicspirit.com/boo…0World.pdf

“I have a foreboding of an America in my children's or grandchildren's time - when the United States is a service and information economy; when nearly all the key manufacturing industries have slipped away to other countries; when awesome technological powers are in the hands of a very few, and no one representing the public interest can even grasp the issues; when the people have lost the ability to set their own agendas or knowledgeably question those in authority; when, clutching our crystals and nervously consulting our horoscopes, our critical faculties in decline, unable to distinguish between what feels good and what's true, we slide, almost without noticing, back into superstition and darkness. The dumbing down of America is most evident in the slow decay of substantive content in the enormously influential media, the 30-second sound bites (now down to 10 seconds or less), lowest common denominator programming, credulous presentations on pseudoscience and superstition, but especially a kind of celebration of ignorance.”

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Wow, das hat er 1996 geschrieben? Spot on... Danke für den Input!

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Entwickler & Studi
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Das sind spannende Überlegungen die auch mich beschäftigen. Ich denke, dass wir solche Fragen als Gesellschaft klären müssen. Die Thematik ist jedoch sehr komplex und die Zusammenhänge schwierig zu verstehen. Deshalb denke ich, ist es wichtig, dass man lernt bei einem Kauf eines Produktes die Vor- und Nachteile abzuwägen und sich bewusst zu entscheiden. Da sehe ich mit zunehmendem Informationsfluss auch Handlungsbedarf bei Marketingthemen (Was muss Werbung beinhalten? Bspw könnte man bei technischen Produkten einen Direktlink zu einem Spec-File vorschreiben oder die Wertschöpfungskette transparenter/besser Darstellbar machen). Die beste „Waffe“ (um es in Huawei-Slang auszudrücken) die wir in der Hand halten ist meiner Meinung nach der demokratische Prozess. Solange wir an unseren Werten festhalten, dass jeder Mensch grundsätzlich frei ist und seine eigenen Meinung vertreten darf, werden wir den Grossmächten standhalten. Wir müssen jedoch darauf achten, dass wir den technologischen Schnellzug aus dem Osten nicht gänzlich verpassen...

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Fix Hoch
EDV Unterstützer
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Ich hab das mit der Rückzahlung des Lohnes/Bonus unter Punkt "12. Geliehener Sold" nicht recht geschnallt. Wann genau wird denn von den Expats nichts zurück gefordert? Wenn Sie die maximalen 5 Jahre im Ausland geblieben sind und dann nach China zurück kehren und weiter bei Huawei arbeiten? Das wird im Text nicht ganz klar.

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(durch User zurückgezogen)

Es fehlt ein Bericht von Hu, dem jungen Mann aus der Provinz, der durch seine Intelligenz auffiel und dann in die Mühle gegangen ist - mit Begeisterung im Team tolle Dinge zu machen von 8 bis 8 6 Tage lang - so wie es die jungen in Startups überall machen und ich es seinerzeit auch gemacht habe. Ja das ist nicht eine Lebensstellung aber die Grundlage um etwas zu erreichen. Wegen der Erpressung des Underdogs der den Anschluss verloren hat ist Huawei im Startup-Mode, forscht, entwickelt und besitzt inzwischen entscheidende Patente. Während andere noch mit 2 G telefonieren arbeitet Huawei bereits an 6G. Es ist peinlicher Stil, ein verlorenes Schachspiel dadurch zu kontern, dass man unter dem Tisch tritt.
Das ist zu ärgerlich, aber noch mehr ärgern mich einseitige Pamphlete. Ich erwarte mir einen sachlichen Blick von beiden Seiten.

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Beobachterin
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Es war dennoch ein nützlicher Einblick in eine andere Lebenswelt, & es hat diese Diskussion hier ausgelöst. Herr M. wird Ihnen die Links zu den zahllosen Reportagen über die Methoden der Gegenseite präsentieren, wenn er das nicht weiter unten schon getan hat. Oft wird bei uns Leserinnen vorausgesetzt, dass wir den Rest schon wissen sollten. Frage deshalb von einer nicht-Informatikerin: Wer ist der Underdog? Was genau tat er?

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Sorry ich habe es mitten in der Nacht geschrieben weil ich mich so geärgert habe.
Also: In der USA gibt es keine bedeutende Firma die vergleichbare Produkte für die Telekommunikation herstellt. Folglich verfügt sie auch über keine Patente. In vielen Bereichen der USA wird noch über G2 telefoniert. Das ist SubEntwicklunglandStand. Daher der Underdog.
Die einzige Firma in den USA, die Chips herstellt ist INTEL: Dort wird davon gesprochen die Produktion an den Weltmarkführer in Taiwan auszulagern. Taiwan ist die Weltzentrale der Chipproduktion. Für die modernsten Chips (6nm) wird eine Maschine benötigt, die von den Holländern hergestellt wird. Viele andere Maschinen sind zur Herstellung von Chips nötig und kommen aus aller Welt nach Taiwan - viele wurde aber von einer amerikanischen Firma aufgekauft (Applied Material). Die USA erpressen nun alle Lieferanten einschliesslich Taiwan kein Chips an Huawei zu liefern sonst drohen sie, diese Firmen z.B. aus dem internationalen Zahlungsverkehr auszuschliessen (treten unter dem Tisch).
Die Kernfrage: ist Konkurrenten nicht als Feinde wahrzunehmen: Mit einem Präsidenten in dessen Weltbild es nur "Familie, Untergebene und Feinde" gibt hat es eine Kultur der Offenheit und Zusammenarbeit schwer.
Was hat es mit den 6nm auf sich? 6 nanometer sind die Leiterbahnen in einem Chip breit - im Vergleich dazu der Covid-Virus ist 120 nm dick.
Ich lese so alles mögliche z.B. die South China Morning Post (Gehört ALIBABA) und finde viel von dem was ich guten Journalismus nenne - und auch anderes und dann viel Interessanten und viel Unrat in den Kommentaren.
Es ist schwierig sich auf die Distanz ein Bild zu machen. Ich telefoniere regelmässig mit Andrew in Shanghai und höre oft diametrale Aussagen zu denen die eben sonst so publiziert werden. Ich sage nicht "Alle Lügen" sondern ich versuche den 90% Kern herauszuschälen und die beiden Extreme auszuscheiden.
Ist ja lang geworden, aber danke für den Hinweis!

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Mitdenker
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Und nochwas ganz anderes, das doch wiederum viel damit zu tun hat.
Trump wird nicht sofort abgesetzt. Entscheiden kann das sein Vize, was mit demokratischen Strukturen nichts zu tun hat. Zu verdanken haben wir und die Amis dies (und viel Schockierendes mehr) offenbar dem Ex-Vize Dick Cheney. Das wäre auch mal eine Reportage wert...

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Vor ein paar Monaten wurde man noch als sogenannten "Verschwörungstheoretiker" verunglimpft, wenn man Huawei kritisierte (oder falls man US-President ist, lächerlich gemacht, aber das ist ein anderes Thema). Wie mit den meisten "Verschwörungstheorien" in den letzten Jahren, wurde auch diese plötzlich mainstream.

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