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Ein wichtiger Beitrag, der wohl noch oft wiederholt werden darf. Genau die Frage, warum die Presse sich hier nicht an den Richtlinien im Falle von Suiziden orientieren kann, habe ich mir schon oft gestellt. (Die Sensibilität der Journalist*innen in dem Bereich ist für mich als Schulleiterin in einer Berufsfachschule merkbar und hilfreich.) Ein Umdenken, um das gerade die Jungendbewegung gegen Waffengewalt in den USA kämpft, erscheint hierzulande ebenfalls noch nicht angekommen: #SayTheirNames - die erste Recherche den Opfern, nicht den Tätern.

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So wahr! Vielen Dank. Ich hoffe, Ihr Artikel wird medial weit verbreitet.

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Wir danken. :-)

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Danke für diese entscheidende Reflexion der Wirkung und entsprechende Verantwortung der medialen Berichterstattung! Das tut dringend not, nicht nur im Terrorismusbereich sondern auch in Politik und Wirtschaft etc.. Wieviel Aufmerksamkeit wird täglich in den meisten Zeitungen durch Headlines in der impliziten Kategorie „schrecklich, schuldig, missetat, versagen“ absorbiert und implizit das Spiel der Schuldzuwchreibung, des Skandals gespielt, ohne Zusammenhänge angemessen zu berücksichtigen (was Recherche und Aufwand bedeuten würde). Das damit ungute gesellschaftliche Dynamiken erzeugt oder mindestens aufrechterhalten werden, wird mit der Begründung Information ausgeblendet. Ich finde es wichtig dass die Republik exemplarisch über diese Verantwortung der Medien nachdenkt und möglichst auch entsprechend handelt.

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Ein wichtiger Beitrag. Die Medien sollten sich dringend ethische Leitlinien geben, um die Art der Berichterstattung nach Terroranschlägen festzulegen. Dem Täterkreis darf kein Raum gewährt werden ihre Ideen zu verbreiten.

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Als kleiner Ansatz zum Besseren: SRF hat in ihrer Nachrichten-App zum Artikel über die Schiesserei in Utrech "Aus Rücksicht auf die Opfer und ihre Angehörigen" die Kommentarfunktion unter diesem Artikel deaktiviert. Was uns zumindest die zum Teil unsäglichen Kommentare erspart. Ist doch schon mal was...

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Den Vergleich mit der Berichterstattung über Suizidfälle ging mir auch kurz nach der Tat durch den Kopf. Danke für den Beitrag, der hoffentlich häufig geteilt wird und Verständnis bei den Berufskollegen findet.

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Danke für die warmen Worte.

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· editiert

Dient das Lesen eines Artikel, das betrachten eines Videos, meiner Meinungsbildung, oder befriedigt dies eher meine Sensationsgeilheit? Neben den Medien habe auch ich als Medien-Konsument eine Verantwortung, und die kommt leider oft viel zu kurz.

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Einverstanden, diese Frage muss man sich jeder stellen. Aber die Verantwortung bei den Konsumenten zu verorten, wird das Problem aus meiner Sicht nicht lösen.

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Darum mein Schreiben: „neben den Medien ...“.

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Gut, dass die Republik den Finger (einmal mehr) auf die Wunde legt. Jeder Leser, jeder Fernsehzuschauer konnte nur zum gleichen Schluss kommen: Da wurde unangemessen berichtet und dem Täter der Eintritt in die öffentliche Arena bereitet. Auch der Verwendung des Bildes des Täters, obwohl seit längerer Zeit geächtet, scheint auf vielen Redaktionen nichts im Wege zu stehen. Das ist schlechter Journalismus, und das ist eine Verhöhnung der Opfer.

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Danke fürs Aufnehmen dieses eminent wichtigen Themas! Es vergeht übrigens kaum ein Tag, an dem ich in journalistischen Produkten nicht über reisserische Formulierungen stolpere. Die Geschichte fängt bereits - absolut nicht überraschend - beim Gebrauch der Sprache an.
Beeindruckt hat mich übrigens die Berichterstattung der Tagesschau des SRF zu diesen Vorkommnissen in Neuseeland. Die Opfer standen im Zentrum.

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Sex und Gewalt verauft sich leider immer noch gut. Daher machen sich die Medien zum Mittäter und verstecken sich scheinheilig hinter dem "Auftrag" die öffentlichkeit informieren zu müssen.

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Ich bin mir nicht so sicher ob diese Selbstzensur gut ist. Ein Beispiel: der schlimmste Terror weltweit ist der Autoverkehr. Dieser verursacht um 1 Million Todesopfer pro Jahr. Diese Opfer werden aber von der Presse wegen Selbszensur kaum erwähnt, nie diskutiert, nie beklagt, nie in einen Zusammenhang gebracht. Genau darum werden auch dieses Jahr wieder 1 Million Menschen sterben. Und auch im 2020 wieder. Und auch im 2021. Selbstzensur bringt uns also auch nicht wirklich weiter. Im Gegenteil, die Presse wird gerade durch Selbstzensur zur Gehilfin des Autoterrors.

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Autoverkehr ist kein Terror.

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Ich bin ganz Ihrer Meinung: Der heutige Terrorismus ist ein joint venture von Extremisten und Newsmedien. Beide wollen Breitenwirkung, und so verhelfen sich gegenseitig dazu. Ein Kodex des Ignorierens wie bei Suiziden ist dringend nötig. Auch in der Politik: Die Australische Premierministerin machts vor.

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Angesichts der medialen Verbreitung in Zeiten des Internets bietet sich zur Analyse solcher Fälle die Memetik an. Das Konzept des memes ist nicht von ungefähr mit dem bekannteren Internet meme verknüpft. Ein Mem ist:

An element of a culture or system of behaviour passed from one individual to another by imitation or other non-genetic means. (Oxford Dictionaries)

Die Medien müssen sich in dieser Hinsicht vor allen Dingen als Multiplikatoren von memen oder ganzen meme complexes (z.B. Ideologien) verstehen, die durch Imitation nach möglichst häufige Replikation streben.

Und hierbei müssen die Medien sich von Fall zu Fall den Risiken der "Ansteckung" durch kontagiöse gefährliche memes bewusst sein. Denn es gibt auch viruses of the mind, die leider besonders effektiv durch viral marketing wie "inszenierte" extreme Gewalt epidemisch verbreitet werden.

Daher muss in solchen Fällen mit dem "Prinzip Verantwortung" und der Vorsorge eine Folgenabschätzung geschehen. Tun sie das nicht, machen sie sich zu Trägerinnen und Verbreiterinnen gefährlicher memes und so der verantwortungslosen Weiterverbreitung schuldig. Oder im juristischen Register gesprochen: zu Komplizinnen von (künftigen) Täter*innen.

Beim Internet und den sog. Sozialen Medien kann man sich zudem fragen, ob hier wie auch in anderen Fällen (fake news, conspiracy theories, etc.) nicht von struktureller Verantwortungslosigkeit gesprochen werden kann.

Disziplin und Konzept sind kontrovers, gerade aufgrund seiner Metaphorik (memes/genes), seinem biologistischen Reduktionismus' und Popularität ("meme" als meme). Dennoch liefern sie für die (mediale) Weiterverbreitung und deren Wirkung bedenkenswerte Hinweise.

Literatur

  • Susan Blackmore: The Meme Machine

  • Richard Brodie: Virus of the Mind: The New Science of the Meme

  • Ben Cullen: Contagious Ideas

  • Richard Dawkins: The Selfish Gene, sowie: Viruses of the Mind

  • Aaron Lynch: Thought Contagion: How Belief Spreads Through Society

  • Douglas Rushkoff: Media Virus: Hidden Agendas in Popular Culture

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Merci für die Lesetips. Ich finde den Begriff der «strukturellen Verantwortungslosigkeit» interessant. Ich habe in Newsrooms gearbeitet - und aus persönlicher Erfahrung ist mir die Erklärung «wir pushen das weil es Klicks bringt» häufig zu einfach. Ein gutes Beispiel ist der Tagi, der Zeitweise das Manifest integral zugänglich gemacht hat. Das war sicher nicht durch Klicks motiviert, sondern aus (imho) fehlgeleiteter journalistischer Motivation.

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Wie ordnet ihr näher die Begründungen derer ein, die Video oder Manifest publik machten? Gerade im Hinblick auf die systemischen Bedingungen der Medienökonomie (die die Fehlleitung der journalistischen Motivation z.T. erklären könnte)?

  • "Bilder verdeutlichen" (Blick): Emotionalisierung und Skandalisierung

  • "zentraler Bestandteil der Tat" (TA): Objektivität und alle Fakten liefern

  • "LeserInnen können selbst entscheiden" (TA): Autonomie, Rationalität und Kompetenz

Besonders die Argumentation des TA entspräche ja der liberalen, ja aufklärerischen Auffassung des Journalismus, der von einem autonomen, rationalen und souveränen Subjekt ausgeht, das man nicht paternalistisch bevormunden muss und soll.

Doch dieses rationale Subjekt ist kein empirisch-deskriptives Faktum, sondern eine normative Voraussetzung. Ein Aspekt der "strukturellen Verantwortungslosigkeit" liegt in dieser Kluft zwischen Können und Sollen (ergo kein Sollen ohne Können). Denn leider sind nicht alle in allen Fällen so autonom, rational und kompetent, um solche Inhalte "richtig" einzuordnen (mit der verallgemeinerten Form dieser Aussage brächte man sich hingegen in Teufels Küche).

Teil einer vorsorgenden Folgenabschätzung wäre es, davon auszugehen, dass man mit der Replikation der Meme manche damit zur Imitation verhelfen könnte. Weshalb, wie ihr schreibt, es notwendig ist, Zeit und Expertenwissen für eine zurückhaltende Berichterstattung aufzuwenden.

Zugrunde liegt also unserer "Weltrisikogesellschaft" (Beck) eine Güterabwägung zwischen möglichem Impact von Schäden an Leib & Gut und unbeschränkter Objektivität & Liberalität.

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· editiert

Stimme dem Artikel absolut zu; endlich schreibt's mal jemand! - Es darf aber auf keinen Fall vergessen gehen, dass das ungefilterte Weiterverbreiten und Produzieren von Kriegspropaganda in seiner Wirkung noch viel schlimmer ist.

Dazu hier ein Lehrstück zum Serbien/Kosovo-Krieg 1999.

Wer heute noch das Gefühl hat, die freien Medien im Westen würden doch gut und seriös informieren, muss den verlinken Artikel unbedingt lesen. (In der Ukraine-Krim-Krise war es genauso schlimm.)

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Danke Elia Blülle, weiter so bitte!

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Ein weiterer, extrem vervoller Beitrag zur medialen Problematik der zeitgenössischen Berichtserstattung. Dass Blätter wie 20Minuten, Blick oder Bild auf Schock setzen zeugt nicht von ungefähr und der Grund hierfür muss nicht weiter ausgeführt werden.
“Berichte” müssen nun in Sekundenschnelle herausgebracht werden, dabei werden wesentliche Grundsätze des Journalismus übergangen. Warum ein Manifest über Stunden analysieren um angemessen zu berichten, wenn sich die Leserschaft selbst “ein Bild machen” kann? Lesen geht doch zu lange, ist mühsam und verwirrend. Ich verweise hierbei auf die Botschaft des Buches “Farenheit 451” von Bradbury.
Danke Republik - dich lese ich am liebsten.

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Ich denke die Presse sollte, im Rahmen der Terrorismusbekämpfung - dessen Aufgabe ja beim Staat liegt - besser ausgebildet werden.

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Presse ausbilden? Wie stellen Sie sich das vor?

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War vielleicht etwas salopp formuliert.. Man (Politik oder Presse) könnte zum Beispiel suggerieren, dass man den Pressekodex mit einem Abschnitt versieht, der um Zurückhaltung im Zusammenhang mit dem Personenkult von Terroristen zu tun hat.

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Das sind Überlegungen, die sicher wichtig sind. Gleichzeitig muss der Ansatz konsequent gedacht werden, wenn man von «Medien als Gehilfen des Terrors» spricht. Seit 9/11, wo die Fernsehkameras live die Bilder um den Globus schickten, sind journalistische Medien heute der propagandistischen Wirkung nachgelagert: Terroristen entscheiden sich für YouTube, Facebook, Instagram, etc., um diese Öffentlichkeit zu erreichen.

Der Vergleich mit dem Suizid ist insofern schwierig: Es entsteht nicht automatisch Öffentlichkeit; zumindest ist es (meist) nicht die Absicht der Personen. Das ist der grosse Unterschied zum Terror, der sich heute die Öffentlichkeit nicht per se durch journalistische Berichterstattung schaffen kann. In Echtzeit getriebene Newsrooms müssen deshalb sehr schnell entscheiden – manchmal sicher nicht optimal.

Die essentielle Frage ist für mich deshalb: Wie kommt Journalismus in seiner Berichtersttaung über Terror gegen die Viralität des Terrors selbst an?

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Ja. aber die Sozialen Medien unternehmen doch relativ viel um die Propaganda aus dem Kreislauf zu nehmen. In San Francisco gibt es ganze Abteilungen, die sich nur um diese Aufgabe kümmern. Die Möglichkeiten sind da. Konsequent umgesetzt, kommt ein Grossteil der User nicht in Kontakt mit den Inhalten.

Wenn Medien den Fokus der Berichterstattung auf die Streams und Manifeste legen, ist das Wissen um die Existenz der Inhalte viel breiter gestreut. Der Anreiz viel grösser nach den entsprechenden Inhalten zu suchen. Und wer im Internet sucht, der findet. Das wissen wir als Journalisten*innen ja bestens.

Um noch einen Schritt weiter zu gehen. Je mehr Leute von den Inhalten wissen, desto grösser ist die Suchnachfrage, desto grösser ist die Nachfrage, desto breiter verstreuen sich die Inhalte im Netz.

Der Suizid Vergleich bezieht sich auf den Copycat-Effekt und nicht auf die Form der Öffentlichkeit.

Zu deiner Schlussfrage: Einordnen, einordnen, einordnen! Politische Motive benennen und in den grösseren Kontext setzten. Aber keine Fotos, keine Namen, keine Manifeste, die es einem Terroristen ermöglichen, in bestimmten Kreisen zum Helden zu werden.

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Bei den Social Media bin ich nicht einverstanden. Denn: Die Moderation des Contents passiert nach der Publikation, oft auch nur durch aggregierte Meldungen aus der Community. Während die Medien doch vorab kuratieren können und auch sollten.

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Ergänzende Lektüre zum Thema: «Why Tech Didn't Stop the New Zealand Attack From Going Viral» von Wired (https://www.wired.com/story/new-zea…ial-media/)

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Vielen Dank für den Link! Ich frage mich gerade, wie man diese Viralität technologisch auf den Plattformen eindämmen könnte.
Ad hoc:

  • Zeitversetzung? Etwa von einem Tag (?), um der content moderation ausreichend Zeit zu geben.

  • Dafür aber gäbe es keine Live-Funktion mehr. Oder nur für zertifizierte User?

Solche Restriktionen widersprüchen natürlich der Logik und dem Reiz dieser Plattformen für die Allgemeinheit. Die Demokratisierung des Senders würde so nämlich wieder asymmetrisiert. Und die Leute würden zu einer anderen Plattform abwandern.

Doch wie PM Jacinda Ardern sagte:

We cannot simply sit back and accept that these platforms just exist and that what is said on them is not the responsibility of the place where they are published. They are the publisher. Not just the postman. There cannot be a case of all profit no responsibility.

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Spannende Frage, danke für den Einwand.

Wir haben uns bewusst darauf fokussiert, was Medien selber in der Hand haben.

Und ja, Terroristen schaffen sich Öffentlichkeit selbst, aber Medien sind nach wie vor mächtige Verstärker (Case in Point: Der Attentäter streamt auf Facebook live - Medien verbreiten Auszüge daraus.)

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Stimmt, ohne Zweifel. Auch Elias Punkt des Copy-Cat-Anreizes ist berechtigt.

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In Echtzeit getriebene Newsrooms müssen deshalb sehr schnell entscheiden – manchmal sicher nicht optimal.

In gewisser Weise könnte man hier Kahnemanns Schnelles Denken, langsames Denken abwandelnd anwenden.

Einordnungen würden dem schnellen Denken das langsame vorschalten. Der trade-off aber ist: weniger Aktualität, weniger Aufmerksamkeit, weniger Emotionen, weniger Klick- und Leseraten, sprich weniger Wirtschaftlichkeit. Das schnelle Denken tendiert aufgrund dieser medienökonomischen Struktur systemisch bedingt das langsame zu überholen. Mit ein Grund für die "strukturelle Verantwortungslosigkeit" (individuelle Ethik vs. System).

Klare Leitlinien, kodifiziert in Berufsethos und -Kodex, würden - wie bei Suizidfällen - dem schnellen Denken einfachere Heuristiken zur Hand geben, um in "viralen Ausbrüchen" besser, d.h. "eindämmend" zu handeln.

Ein weiteres Problem ist jedoch die "infrastrukturelle Verantwortungslosigkeit", die mit den sozialen Medien einher geht. Auch wenn es algorithmische, aber auch - zu deren Leidwesen - menschliche Filter gibt (vgl. The Cleaners), sind diese - leider - oft zu langsam und zu partiell. Einschlägige Gruppen und Seiten wirken wie die klassischen Medien als Multiplikatoren.

Aber immerhin könnten Letztere diese Funktion vermeiden.

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An sich ein interessanter Beitrag, aber spätestens seit Markus Imhof ist die angesprochene Problematik in aller Tiefenschärfe erfasst. Sie kommt dann zum gegebenen Moment immer wieder aufs Tapet, geändert hat sich bisher nie etwas... Sprechen wir doch endlich über die Produktionsbedingungen einerseits, über das Menschenbild der Medienschaffenden anderseits!
In Sachen Produktionsbedingungen sind die Republik und die WoZ für mich eine grosse Hoffnung, in Sachen Menschenbild ist man sich noch nicht im Klaren. Ein riesiges Defizit sehe ich nicht zuletzt bei den Bildungsinstitutionen der Medienschaffenden. In ihrer vermeintlichen wissenschaftlichen Objektivität lassen sie die Medienschaffenden alleine. Zumindest ein Link zwischen ihrem Menschenbild und demjenigen, welches hinter dem konzept unserer Demokratie steht, wäre unerlässlich - sonst steht dasjenige der neoliberalen Ökonomie weiterhin unangefochten im Zentrum. Und es ist der Feind der Demokratie: „Der Markt zwingt uns...!“, „Wenn nicht wir es tun, tun es die andern!“, „Die Gesetze des Markten wollen...!“ Wo ist da noch Freiheit? Wo ist da noch Verantwortung? Wo ist da noch Demokratie? Leider bieten die Medienwissenschaften genau das Pendant dazu: Der Uses and Gratifications-Approach (utilitaristisch-hedonistische Nutzenmotivation), der Homöostasis-Approach (Katharsis-Theorie) oder wahlweise der Spannungsapproach (Emotion ist alkes!) und den total missverstandenen Agenda setting approach - alles Konzepte eines wie in der Ökonomie rein triebgesteuerten, geist- und willenlosen Wesens! Ich stehe den RepublikanerInnen gerne einmal für einen entsprechenden Gedankenaustausch zur Verfügung - als Mitverleger selbstverständlich gratis!

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Auf Channel 4 habe ich einen Kommentar von Jacinda Ardren gesehen. Leider bin ich technisch nicht gut, um diesen hier weiter zu leiten.

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Terrorismus ist aus militärischer sicht eine kommunikationsstrategie. Die kräfte des gegners werden nicht geschwächt und kein neues terretorium wird errungen. Der effekt findet sich allein in der verbreitung des schreckens, wobei -wie hier beschrieben- die medien als handlanger des terrors fungieren.
Die beste antwort darauf kannten eigentlich bereits die engländer im zweiten weltkrieg:“keep calm & carry on“. Aber Statt über die 13millionen toten pro jahr zu berichten, die als folge von klimaproblemen sterben(1), lesen wir davon wenn wieder irgend ein a*** ein paar dutzend menschen umbringt. Dies ist zwar tragisch, aber für unsere persönliche sicherheit irrelevant. Die hunderten von verkehrstoten oder intwischen auch hunderten von toten wegen resisten bakterienstämmen (ch) (2) tauchen höchstens einmal in einer randnotitz auf.
Und da wundert man sich, wieso die svp wahlerfolge feiert, die gegen ausländer hetzt aber behauptet der klimawandel sei eine lüge der linken.

1.https://www.who.int/phe/eNews_63.pdf
2.https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/hom…ische.html (in den exceltabellen)

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Jeder medial verbreitete Schuss fliegt in den Köpfen der Betrachter nochmals, jede ausgelöste Explosion detoniert im Zuschauer nach nach; auf der anderen Seite stirbt jedes Opfer nochmals, jedes Elternherz zerreisst es nochmals. Beides schürt gewaltige Emotionen. Beides ist nicht angenehm. Medienschaffende könnten sehr wohl entscheiden, welche Art Emotionen sie bedienen wollen und wie viel Reflexion und Verarbeitungshilfe sie bieten.
Ich frage mich allerdings, ob das die Horizonterweiterung ist, die wir Medienkonsumenten brauchen. Vielleicht sollten wir uns besser um unseren eigenen Kram kümmern. Jeder kehr vor seiner Tür...

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herzlichen Dank!

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Das dürfte ein Problem sein, das Ihr gerne hättet:
Wie ich Ihnen mitgeteilt habe, trafen sich am letzten Samstag in Schlatt, TG, sechs Haft- und Psychiatrie-Erfahrene, welche Menschenrechtsverletzungen in unserer forensischen Psychiatrie anprangern. Aus verständlichen Gründen sind die meisten «medienscheu». Deshalb wurde Diskretion gewünscht.

Ich lasse mir nicht verbieten, meine schriftlich verfasste Ansicht mitzuteilen: In unseren Haftanstalten werden Persönlichkeits-Störungen bewirtschafte, anstatt dass in unserer Gesellschaft deren Ursachen bekämpft werden.
Wie können wir wahrheitsliebende Menschen mobilisieren?
Einerseits versuchen Terroristen mit schrecklichsten Straftaten ihrer Überzeugung zu verbreiten. Andererseits werden aber auch krude Methoden angewendet, um gleichgültige Menschen aus ihrer Lethargie zu wecken. Diese werden ignoriert.
Manchmal müssen Grenzen überschritten werden, um Schlimmeres zu vermeiden.
Wie lassen sich fehlgeleitete Völker zur Besinnung bringen? Diesbezüglich kam unweigerlich ein ganz heikles Thema aufs Tapet. Die Rolle der Religionen. Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Mangelt es aus Rücksicht auf religiöse Gefühle an exakten Analysen?
Ist unsere gegenwärtige Lügenkultur deshalb ein gigantisches Desaster?
Ich erzählte mein Erlebnis als ehemaliger Sektions-Präsident AG/SO, vom Erfinder-Verband Schweiz (EVS): Nach der Challenger-Katastrophe vom 28.01.1986 hat mir ein EVS-Mitglied völlig aufgelöst mitgeteilt: «Wir haben die NASA informiert, diese O-Ringe, welche wir geliefert haben, sind für den vorgesehenen Zweck nicht zu brauchen.» Das EVS-Mitglied fühlte sich mitschuldig am Unglück und Tod dieser siebenköpfigen Challenger-Besatzung. Bald darauf starb er.
Nachdem ich auf YouTube «Werden wir an der NASA herumgeführt?» gesehen habe, https://www.bing.com/videos/search?…ORM=VDRVRV
waren mir die Zusammenhänge klar. Bittet schaut den Clip an. Es darf doch nicht sein, dass derartige Lügen still übergangen und verdrängt werden.
Um die Menschheit auf zeitgemässen Kurs zu bringen, gibt es nur eine Möglichkeit, das ist konsequente sachliche Aufklärung.
Für allfällige Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

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Entbehren meine Überlegungen jeglicher Logik?

Seit Jahrzehnten weise ich darauf hin, so wie dieser Terrorist in Christchurch, so ticken viele Terroristen!

Aus dem Irrtum heraus, man muss etwas Schlimmes anstellen, um Schlimmeres zu vermeiden, werden gröbste Verbrechen begangen.

Derartige Überlegungen sind Standart-Kriegs-Ursachen!

Aus Rücksicht auf religiöse Gefühle werden diesbezügliche Diskussionen vermieden.
Es sind jedoch eindeutig religiöse Verblendungen, welche abartige Fehl-Entwicklungen beflügeln.

Hitler hat als Knabe in der römisch-katholischen Kirche in Braunau, Österreich, gelernt wie man Juden ausrotten soll. Das ist nachzulesen im Kirchen-Blatt von damals. Adolf Eichmann hat unter dem Galgen gesagt: «Gottgläubig habe ich gelebt, gottgläubig sterbe ich.»

Warum werden uns solche Informationen unterschlagen?

A. B. Breiviks Überzeugung, ein besonders christlicher Christ zu sein, ist eine jener Informationen, welche uns vorenthalten werden. Diesbezüglich haben wirtschaftliche Interessen einen äusserst fragwürdigen Vorrang. Die Vermarktung vom «Ewigen Leben» ist ein weltweit florierendes Geschäft.
Diese überlieferten Irrungen wurden zu verheerendsten Verbrechen.

Wir brauchen nichts so dringend wie Aufklärung. Die Klima-Problem-Ursachen sind nur ein Teil davon.

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Ich verstehe nicht, was Sie mit "diese Informationen werden uns unterschlagen" meinen. Von wem? Es gibt ausgezeichnete Analysen zum Weltbild von Breivik. Unser Kommentar argumentiert nur, dass es falsch ist, diese Manifeste sofort und ohne Kontext zu verbreiten.

Allegemein zur Religion: Ich bin Agnostiker, aber die Religion pauschal für Terroranschlage verantwortlich zu machen ist mir deutlich zu einfach. Fanatismus kann eine Motivation sein. Genauso Rassismus, politische Motive - eine Kombination aus vielen Faktoren.

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Vor 55. Jahren entwickelte ich mich langsam zum Agnostiker. Später gemachte Erfahrungen in Diktaturen führten zum Entscheid mich zum Atheismus zu bekennen.
Soweit kam es, als ich merkte, wie unser Geschichtsunterricht geschönt wurde. Die Schandtaten der Nazis wurden skrupellosen Verbrechern angelastet. Dass diese fehlgeleitete C. waren, das wollen fehlgeleitete C. noch immer nicht einsehen. Derartige Informationen werden heute noch von fehlgeleiteten Gläubigen krampfhaft verdrängt respektive unterschlagen. Das meine ich.

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Medien schreiben am liebsten über Mord und Todschlag, das steigert die Auflage.
Dabei sind die Medien, wie auch die Rebublik, darauf bedacht Terroristen in eine bestimmte Ecke zu drücken.
Bei Helmut Schmidt sprach man gewollt nur über Terroristen! Weder bei der PLO wurde "islamisch" noch bei der RAF das Adjektiv "Linksextrem" verwendet.
Später fingen die Zeitungen an gegen den Islam front zu machen, indem man aus Terroristen "islamische Terroristen" machte und heute macht man Front gegen "rechtsextreme Terroristen".
Die Verwendung des Adjektives "islamistischer" oder "rechtsextrem" übermitteln eine Botschaft die falscher nicht sein kann.
Diese Menschen sind einfach nur "kranke Psychopathen".

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Ja, es ist schlimm. Kaum beruft man sich auf "White Genozide", schon wird man zum Rechtsextremen. Im Ernst: Ich verstehe nicht, wie es die falsche Botschaft vermittelt, Terroristen nach der Ideologie einzuordnen, auf die sie sich explizit berufen. Können Sie mir das bitte ausführen?

Terrorismus ist extreme Gewalt als Taktik zur Verbreitung von (und motiviert durch) eine Ideologie. Genau das unterscheidet ihn doch von anderen Formen der Gewalt.

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Hinter Terror steht immer eine Botschaft und der Versuch einzuschüchtern, Macht auszuüben. Bereits die Einteilung in "Regligion" (IRA, PLO, Alkaida etc.), oder Politik (RAF, Breivik etc.) beinhalten eine klar Botschaft.
Ich bin der Ansicht, es gibt nur Terror!

Bereits die Einteilung in Religion oder Politik ist eine klare Botschaft. Diese wird aufgegriffen und die Eskalation wächst weiter. Deshalb sind adjektive zu vermeiden.
Im aktuellen Artikel wird "Rechtsextrem" verwendet. Bereits diese Einteilung ist falsch, den das Motiv es ist religiöser Fanatismus.

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oliver, ich finde G. C.s vorschlag, "terrorist/en" ohne adjektiv zu nutzen, sehr bedenkenswert. warum auch die verweigerung der namensnennung in "den medien" bis zur rechtskräftigen verurteilung unterbleiben sollte, zumindest bis zum prozeßbeginn. hat die neuseeländische PM imho excellent vorgeführt. terroristen die namensnennung zu verweigern geht in diesselbe richtung, wie ihre (manchmal) voreilige schubladisierung als rechts/links/religiös vor einer sorgfältigen analyse – auch durch die ernstzunehmende medien – zu unterlassen. adjektive fördern allzuleicht aufrechnungen und vergleiche zwischen terrorismem im affekt.

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Schwierig finde ich auch, diese mörderische Tat nicht als Folge eines expliziten menschenfeindlichen Diskurses anzusehen, der leider auch in Europa virulent ist, sondern einzig als Folge einer individuellen psychischen Disposition. Der Täter wird so zum Monstrum, während der Diskurs ausgeblendet, ja geradezu banal wird.

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Leser als Mitarbeitende seriöser, versntwortungsbewusster Medien. Was lese ich? Was finanziere ich? Ein Abonnement ist mein klares ja zu einer bestimmten Form von Journalismus. Eine Demokratie ist nur möglich mit mündigen Bürgern, und zwar im Alltag, nicht nur an Abstimmungs-Sonntagen. Wir sind nicht machtlos, aber oft zu wenig kritisch / selbstkritisch.

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(durch User zurückgezogen)