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alternative-Tageszeitung-Sucher
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23 Minuten berechnete Lesezeit für einen zweiten Teil eines Artikels. Sehr viele Details und Einbezug von Studien, längere Nebengleise... Das entspricht einer Studienarbeit oder der Vorstufe zu einer Buchpublikation. Ist es aber noch Zeitung?
Ich auf alle Fälle ertappe mich, dass ich nach dem ersten Durzend Zeilen nur noch querlese und runterscrolle.
Schade.

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Dafür gibt es "gratis" die 20 Minuten, mit viel Werbung zu den im Artikel genannten Produkten. Übrigens ist die Republik auch keine Tageszeitung, sondern ein Magazin. Wenn Sie auf der Suche nach einer alternativen Tageszeitung sind, ist die Republik nicht das Richtige für Sie.

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alternative-Tageszeitung-Sucher
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Kapiert. Abo gekündigt.
Womit ich aber immer noch keine gute Tageszeitung habe. Pech für mich.

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Schade indeed. Der Artikel ist die 23 Minuten allemal wert. Danke liebe Republik für die ausführliche Berichterstattung.

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Merci, Herr Oetiker!

Und, liebe Frau oder lieber Herr Anonym:
Die Komplexität und Tiefe, die in diesen beiden Beiträgen (und im Thema) steckt, lässt sich in ein paar wenigen Absätzen schlicht nicht abhandeln – und eine Studienarbeit würde sich natürlich auch etwas anders lesen ;-).

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Karin Seiler
Dozentin
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· editiert

Auch wichtig: man kann das Geschmacksempfinden schulen. Nach 4-6 Wochen Verzicht auf raffinierten Zucker schmecken die meisten Produkte nicht mehr, weil viel zu süss.

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einer unter vielen
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Ich schritt nach dem Lesen dieses Artikels an ein paar Plakaten der Werbeverbot-Nein-Kampagne, die wohl auch mit einer suggerierten Freiheitseinschränkung werben will, vorüber und konnte nur den Kopf schütteln. Diese Freiheit besteht wohl darin, selber entscheiden zu können, von wem und was man sich beeinflussen lässt? Das zu denken und noch mehr zu wollen wäre nicht nur maximal naiv, sondern wegen dem offensichtlichen Widerspruch noch strunzdumm dazu!

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Hallo Herr M.,
Ich bin am Wochenende auch an einem dieser Plakate vorbeigefahren, das suggeriert, einer Einschränkung der Tabakwerbung könnte ein Cervelat-Verbot folgen. Das ist genau die Strategie, die wir im Artikel beschreiben: Die Kampagne argumentiert mit einer Freiheit, die niemand einzuschränken gedenkt (jede und jeder darf so viel Zucker und Cervelat essen, wie sie oder er möchte). Und meint eigentlich die Freiheit der Industrie, uneingeschränkt Geld zu verdienen mit Produkten, die die öffentliche Gesundheit tangieren.

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Ich hatte bei diesem Plakat eher den Eindruck, dass suggeriert wird Fleischessen sei mindestens genauso ungesund wie Rauchen, aber ich glaube ich ziehe bei den meisten Werbungen die falschen Schlüsse.

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Danke den Autorinnen für diesen erhellenden Artikel.
Verarbeitete Lebensmittel können unsere Gesundheit gefährden. Zucker ist billig, wie viele andere, die Gesundheit gefährdende Stoffe in verarbeiteten Lebensmitteln. Sie halten diese Produkte günstig. Und damit hört bei vielen Menschen die Wahlfreiheit beim eigenen Potemonaie auf. Sie können (oder wollen) sich gute Lebensmittel nicht leisten. Viele möchten auch ihre Lebenszeit nicht mit Kochen 'vertun'. Schade
Bewusst einkaufen und kochen kostete Zeit, kann aber auch Spass machen und ein gutes Lebensgefühl geben. Es ist möglicherweise auch ein Antidepressiva. Positive Nebenwirkungen sind da jederzeit möglich und nicht ausgeschlossen.
Auch Convenience Food für Faule und Gestresste sollte darum frei von Zusatzstoffen sein - Zucker, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe, usw. Solche Produkte sind jedoch kaum zu finden und haben dann aber ihren berechtigten Preis. Wer Freiheit möchte, sollte sich auch gute Nahrung wert sein.
Die Preisdifferenz zu hoch verarbeiteten Lebensmitteln mit vielen krank machenden Zusatzstoffen wäre wesentlich geringer, wenn die Rohstoffpreise nicht auch noch durch Subventionen verzerrt würden!
Bleiben Sie bitte dran am diesem Themen. Danke.

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Danke für Ihre Rückmeldung, Herr Besimo – wir bleiben dran.

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Perfekt dargestelltes Drehbuch, interessanter Artikel. Als Person mit Grossfamilie kann ich zusätzlich raten: 1) Eigener Gemüsegarten, der mit der Familie bewirtschaftet wird. 2) Alternativ der Schulgarten. Gartenkenntnisse sollten Schulfach werden. Jedes Kind weiss um den geschmacklichen Unterschied eines verarbeiteten Produkts zum frisch aus dem Beet gezogenen Rüeblis. 3) Politische Förderung des privaten Gärtnerns - zB: Vermieter sollten auf Grünflächen das Gärtnern erlauben und nicht verbieten dürfen.

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Ganz genau Frau G.! In meiner Kindheit hatten wir noch Schulgärten. Mitte der 80er Jahre habe ich zwei Jahre an einer Realschule unterrichtet. Auf einem unbenutzten Rasenstück wollte ich einen Schulgarten anlegen. Das wurde mir aber von der Schulpflege untersagt, mit der Begründung, der restliche Unterricht würde durch das Gärtnern zu kurz kommen. Kein Witz! Nach weiteren "Vorfällen" habe ich dann den Beruf gewechselt.

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Lehrer
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Stimmt! Lehrer sein unter "normierten" Schulbehörden ist ein Graus.

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Landwirtin im Ruhestand
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Wir haben hier in der Siedlung Garten; für jede Wohnung ein Beet ca 6 x 3 Meter. Der grösste Teil der Beete liegt brach, weil fast keiner mehr Garten machen will. Es ist einfacher das Gemüse aus dem Regal zu nehmen, wenn es denn Gemüse gibt.

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Ein schönes Beispiel für das Märchen vom freien Markt. Ich hoffe mehr Leute werden sich daran gewöhnen, die Worte "freier Markt" als die Lüge wahrzunehmen, die sie sind.

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Eigentlich muss man dazu ja nur genau lesen: Im "freien Markt" ist der Markt frei, nicht die Menschen ;-)

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Da hast du recht, aber das ist etwas, das noch dazu kommt zu dem was ich meinte.

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Tabak, Fette, Zucker, Alkohol, etc. es läuft doch immer gleich ..... in Unmengen genossen ist schädlich. Nur finden sich nicht immer irgendwelche Richter wie beim Australischen Birchermüesli, welche den Bürokraten auf die Finger klopfen. Somit muss jeder selbst für sein Wohl sorgen, noch haben wir keine Chinesischen Verhältnisse!

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(durch User zurückgezogen)

doch genau! auf allen Lebensmittel sind in der Schweiz die Inhaltsstoffe deklariert! noch mehr Verordnungen bringen da nur einen Polizeistaat oder einen Berg nutzloser Vorschriften ...

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Hallo Herr S.
Ich verstehe nicht, wieso wir chinesische Verhältnisse hätten, wenn die Nahrungsindustrie verpflichtet wäre, den Zuckeranteil in der Nahrung für alle verständlich bekannt zu geben?
Erst dann ist jeder in der Lage selbst für sein Wohl zu sorgen.

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die Deklaration ist in der Schweiz Vorschrift und geregelt : Inhaltsstoffe sind nach Menge abgestuft anzuschreiben! Lebensmittelverordnung und da gibt's noch ein paar Beamte, die das überprüfen.
also beim Prozentrechnen sehe ich da schon Wissenslücken und auch bei Trockenmasse und Volumenprozenten ....

die Chinesischen Zustände kommen da ins Spiel, wo der Staat alle Daten, was so konsumiert wird und der persönliche Gesundheitszustand in einer umfassenden Datensammlung (Bonus/Malus) zusammenkommt (z.B. Smartphone). und in China werden Verordnungen unbarmherzig umgesetzt, bei uns nicht.

Warum also noch mehr öffentliche Vorschriften.... sinnloser Ansatz! Geldverschwendung!

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womit wollen wir Schweizer die Nahrungsmittelbranche verpflichten ....(Konzerninitiative oder Sauberes Trinkwasser ?) ? Nicht einmal der NutriScore hat es geschafft .... In China oder Russland hat der Staat das alleinige sagen .... bei uns das Landwirtschaftsministerium via Zuckerrübenanbau...

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Lehrer
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Wenn ich von den Verknüpfungen zwischen den "Volksvertreterinnen" und der Zuckerindustrie/Tabakindustrie lese, bin ich wenig erstaunt, dass das Vertrauen in die Politik/in die Wissenschaft seitens des "Volkes" immer mehr schwindet. Und wahrscheinlich hat das auch mit dem hohen Schwurbelquotienten im Lande CH in der Pandemie zu tun. Die grössten Vorschwurblerinnen sind die Politiker! Auch ohne Pandemie.

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Vielen Dank für diese beiden Artikel. Ich finde es unglaublich wichtig, dass über solche Themen aufgeklärt wird.

Ich kam letzten Mai, als ich eine Diabetes Typ 1 Diagnose bekam, das erste mal mit diesem verwobenen, intransparentem «System» in Berührung.
Auf einem der ersten Dokumente, welches ich in der Ernährungsberatung während meines stationären Aufenthalts im Spital bekam, war gross das Nestlé Logo mit dem zynischen Claim «Good food, Good life» abgebildet. Trotz sehr hohen Blutzuckerwerten wurde mir jeden Mittag eine Nachspeise serviert, zum Frühstück hätte ich die Option gehabt, Fruchtjoghurts zu essen usw. Nach dem Spitalaufenthalt durfte ich weiterhin eine Ernährungsberatung besuchen. Und was sah ich gross und prominent beim Eingang stehen: Ein Selecta-Automat vollgepackt mit Zucker. Im selben Gebäude ist auch ein Adipositaszentrum untergebracht.

Und dann das nächste Problem dieses verrückten «Systems»... Ich habe anscheinend Diabetes Typ 1. Ich bin nun seit über einem halben Jahr in einer TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) Behandlung, habe meine Ernährung komplett umgestellt: verzichte auf Zucker, Milchprodukte, Weizen, verarbeitete Produkte wie Pasta, Brot, Saucen usw. Seit über zwei Monaten brauche ich kein Insulin mehr. Das Insulin habe ich auf eigene Faust schrittweise reduziert. Mir wurde eher davon abgeraten. Wenn ich in Diabetesberatungen oder bei Sprechstunden mit Ärzt:innen erzählte, dass ich mich mit TCM behandeln lasse, stosse ich auf wenig bis gar kein Interesse. Eher hörte ich Sätze wie «geniessen sie es noch, solange sie wenig spritzen müssen». Die Ärzt:innen meinen, ich sei in einer Honeymoon-Phase (das heisst, dass die Bauchspeicheldrüse nach dem Zuführen von Insulin einen Aufschwung erlebt und selbst vorübergehend mehr Insulin produziert). Es macht den Anschein, dass viel Interesse da ist, dass ich Insulin-Spritzen und Dexcom Sensoren brauche...

Ich habe mir eine Zweitmeinung von einem andern Arzt eingeholt. Dieser meint, dass meine Bauchspeicheldrüse geschwächt sei von einem Virusbefall. Es braucht viel Zeit und Geduld, aber die Chance auf eine komplette Heilung besteht. Ich bin überzeugt, dass ich kein Diabetes Typ 1 habe. Bin mir aber nicht sicher, was mit mir passiert wäre, wenn ich geglaubt hätte, dass ich Diabetes Typ 1 habe, mir Angst und Sorgen gemacht hätte und weiterhin Älplermagronen mit Apfelmus gegessen hätte…

Natürlich bin ich froh und sehr dankbar um die Behandlung im Spital, um die Erfindung des Insulins oder Glucosesensoren. Und natürlich gibt es unheilbare Diabetes Typen, das bezweifle ich nicht. Und mir ist auch bewusst, dass auch Ärzt:innen nur Menschen sind. Mein Frust gilt nicht einzelnen Personen, sondern eben dem ganzen verwobenen intransparenten «System».

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Liebe Frau H.,
Vielen Dank fürs Teilen Ihrer Erfahrungen!
Was ich beim Lesen, aber auch bei Gesprächen mit Wissenschaftlerinnen und Ärzten für diese Recherche immer wieder gehört habe, entspricht dem, was Sie schildern: Man kann Diabetes via Ernährung in den Griff bekommen (und braucht dann u.U. auch keine andere Behandlung mehr).
Was heute in Spitälern üblich ist – Diabetiker:innen bekommen Dessert und Medikamente – sei früher noch anders gewesen: Da habe man Mahlzeiten spezifisch auf diese Krankheit zugeschnitten und also auch hier mehr via die Ernährung und weniger via Medikamente gearbeitet.
Alles Gute Ihnen!

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Mir ist es im Spital genau so gegangen. Als angemeldete Diabetikerin Typ II erhielt ich die unmöglichste Nahrungszusammensetzung: viele weisse Teigwaren/Reis, ein Alibistückchen Gemüse, viele gebundene Saucen, gesüsste Kompotte, süsse Joghurts/Cremen etc. - dafür nach jeder Malzeit das erste Mal in meinem Leben kurzerhand eine Insulininjektion, da die Werte jedesmal viel zu hoch waren. Da ich selber schon lange meine Ernährung vollständig umgestellt habe, habe ich verlangt, dass ich nicht andere Malzeiten, aber eine andere Zusammensetzung erhalten möchte: mehr Gemüse und nicht Berge von weissen Teigwaren, ein Apfel statt süsse Kompotte. Das war schon sehr schwierig. Aber die Pflegerin hat sich sehr für mich eingesetzt. Als ich dann noch fragte, ob ich nicht statt Butterbrot und Konfitüre ein Rührei zum Frühstück haben könnte, erhielt ich zur Antwort, das könne ich schon haben, müsse es jedoch selber bezahlen.
Fazit: Zum ersten Mal in meinem Leben im Spital nach jeder Malzeit eine Insulininjektion, das finanzierte mir die Krankenkasse - ein Rührei zum Frühstück musste ich selber bezahlen!
Zum Glück brauche ich noch heute kein Insulin...

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Liebe Frau Kolly, besten Dank für Ihre Antwort und Wünsche! Spannend, dass früher die Ernährung bei Behandlungen im Spital mehr gewichtet wurde. Wäre schön, wenn das wieder mehr berücksichtigt wird.

Diabetes Typ 2 kann man (soweit ich weiss) mit Ernährung in den Griff bekommen.
Hingegen ist Diabetes Typ 1 meines Wissens nicht heilbar, bzw. man wird bis ans Lebensende insulinabhängig sein: https://www.diabetesschweiz.ch/uebe…typ-1.html So wurde mir das im Spital auch kommuniziert.

In meinen vom Spital verschriebenen Ernährungsberatungen ging es vor allem darum, dass ich ausgewogen Esse um Hypoglykämie zu verhindern, wie ich bei Hypoglykämie handeln muss, wie ich spritzen muss, wenn ich Alkohol konsumiere usw. Es wurde mir nicht empfohlen, konsequent auf Zucker zu verzichten, kein Alkohol zu konsumieren, keine Rohkost mehr zu essen, kein Weizen und keine verarbeitete Produkte mehr zu essen usw. Diese Empfehlungen stammen alle von meiner TCM Behandlung.

Natürlich ist das eine sehr individuelle Entscheidung. Ich verstehe Personen mit Typ 2 (oder meinem «unbekannten Typ»), welche lieber wie gewohnt weiter essen möchten und sich dafür Insulin spritzen oder Tabletten einnehmen. Ich finde es bei meinem Beispiel problematisch, wenn man kommuniziert, es ist unheilbar und ich den Diabetes (Typ 1 oder wie auch immer) aber trotzdem mit Ernährungsumstellung in den Griff bekomme. Kann sein, dass ich ein Einzelfall bin. Kann aber auch sein, dass das nicht so ist.

Für mich war von Anfang an klar, wenn eine kleine Chance auf Heilung besteht, nehme ich die Ernährungsumstellung sehr gerne auf mich.

Übrigens ist das Ziel meiner TCM Behandlung, dass ich schrittweise wieder alles essen kann. Ich werde mich aber ganz sicher nicht mehr gleich wie vorher ernähren. Die «gezwungene» Auseinandersetzung mit meiner Ernährung hat mir schon sehr die Augen geöffnet.

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Nein, Frau H., Sie sind mit Sicherheit nicht «überzogen». Dass Sie «überzeugt» sind, glaube ich Ihnen sofort. (Ja, ich weiss: das ist völlig am Thema vorbei. Aber ich habe beschlossen, für einen sorgfältigeren Umgang mit unserer Sprache, Schriftsprache wie Dialekt, einzutreten, wenn es möglich ist. Geben Sie doch mal «überzogen statt überzeugt» in Ihre Suchmaschine ein… )
Und zum eigentlichen Thema: Ich wünsche Ihnen alles Gute, und dass Sie mit Ihrer Eigendiagnose Recht haben.

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Lieber Herr H., vielen Dank fürs aufmerksame Lesen, den Hinweis und ihre Wünsche.

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"Physiker"
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Laut mehreren Büchern, die ich gerade lese, sind ganz viele Leute in Industrieländern "prädiabetisch" und bekommen im Alter Diabetes Typ 2 wenn sie nicht wie Sie ihre Ernährung umstellen. Ihre Diagnose Diabetes Typ 1 war wohl nicht richtig.
Ich selber bin gesund, aber an der Grenze zu "prädiabetisch" (Hb1Ac-Wert 5.6%, siehe z.B. https://www.diabsite.de/diabetes/la…utung.html). Das kommt sicher, weil es mir nicht gelingt, den süssen Sachen zu widerstehen.

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Biochemikerin
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Die beste Methode um unnötigen Zuckerkonsum zu vermeiden ist, industriell verarbeitet Lebensmittel zu vermeiden und soweit als möglich aus Grundnahrungsmitteln (Gemüse, Früchte, Mehle, Milchprodukte, Fleisch (mit Mass!) etc.) selber zu kochen und zu backen. Dann passiert auch mit einer gelegentlichen Flasche Ketchup kein Unglück.

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Ich weiss das geht vielleicht etwas zu sehr ins Detail aber es macht einen Riesenunterschied ob man raffinierten Zucker zu sich nimmt oder in einen Apfel beisst.
Da mag zwar auch Fructose drin sein, aber die Verstoffwechslung ist ganz anders - alleine schon der Unterschied zwischen Apfel und Apfelsaft ist gross.
Komplett ohne Zucker geht nämlich gar nicht, das Gehirn benötigt Glukose, aber das heisst noch lange nicht, dass man irgendwie mit raffiniertem Zucker in Berührung kommen muss.

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Quelle für "komplett ohne Zucker geht gar nicht"? Meines Wissens kann der menschliche Körper Glucose auch aus Proteinen oder Fetten gewinnen ...?

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Epidemiologe
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Nein, das Gehirn braucht Glucose, die im Stoffwechsel am effizientesten aus Kohlehydraten gewonnen wird. Aus Proteinen geht gar nicht, weil die eh schon knapper sind als Kohlehydrate. Tierische Proteine brauchen 10mal mehr Fläche und Energie als pflanzliche. (Zu einer rein Eiweisbasierten Ernährung siehe auch Kanninchenhunger). Aus Fetten? Fette sind, bezogen auf die Weltproduktion an Nahrungsmitteln knapper als Kohlehydrate (deshalb die Ausweitung der Plamölproduktion zu Lasten der Regenwälder).
Edit: erste Antwort war so verkürzt, dass sie falsch war.

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Ich habe mich unklar ausgedrückt, sorry:
Ich meinte dass man irgendwie (z.B. auch durch Synthese, die aber so weit ichweiss sehr aufwändig ist) Glukose benötigt.
Damit meinte ich nicht, dass man Zucker (im Sinne von "Würfelzucker", "Cola" etc.) essen muss, auch nicht in kleinen Mengen.

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Als Arzt und Bürger meine ich, auch der Staat gehört in die Diskussion: Der Artikel zeigt im Detail das Vorgehen der verschiedenen Interessenvertreter, wie sie lukrative Geschäfte vorantreiben und bereit sind, ihrem Verdienst Gesundheit und Leben von im Prinzip allen Konsumenten zu opfern.
Der Staat holt sich einen grossen Teil seiner Fiskaleinnahmen über indirekte Steuern, die sog. Konsumsteuern. Am Konsum mitverdienend, ist er mitverantwortlich, wenn er Geld einnimmt, das aus dem Verkauf von bekannt und bewusst gesundheitsschädigenden Produkten stammt. Er verhält er sich nicht anders als die Lebensmittelindustrie mit ihrer Fehl- und Falschinformation: Seine Ausrede: er zwinge niemanden, zuckerversetzte industrielle Lebensmittel zu kaufen, jeder sei frei.
Nur ist es Hehlerei, Geld zu verwenden, von dem der Staat genau weiss oder vermuten muss (Dr I. Cassis-FMH und BAG), dass es aus der Besteureung von Produkten stammt, die wissenschaftlich erwiesen unvereinbar sind mit dem öffentlichen Gut Gesundheit. Nimmt er das Geld und missachtet diesen Aspekt, so betreiben Staat und Parlament eine Art Geldwäscherei: denn letztlich wird das Gut Gesundheit einem lukrativen Geschäft geopfert und daran Geld verdient. Ich halte das weder für sozial noch für verantwortlich. Dazu kommt: je mehr Konsum, desto mehr Steuern; also hat er kein Interesse, dass weniger dieser Zuckerprodukte verkauft werden, im Gegenteil, eine Handwäscht die andre.

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Landwirtin im Ruhestand
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Das ist beim Fleischbusiness genauso und ebenso beim Tabak. Tabakanbau wird immer noch subventioniert.
Vordergründig wird scheinheilig Prävention und Umweltschutz (zu hohe Tierbestände und deren negativen Folgen) betrieben und hinten rum alles per Steuergelder Subventioniert und der Weg für die Profiteure geebnet.

Die Diskussion um die Rolle des Staates ist ebenso notwendig wie die Diskussion um die gesundheitlichen Folgen.

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Finde den Artikel sehr gut. Vielleicht hätte man noch mehr darauf eingehen können, unter was für mannigfachen Bezeichnungen die Lebensmittelindustrie den Zucker in ihren Produkten bei der Deklaration tarnt (Beispiel „modifizierte Maisstärke“). So, wie es ist, hat man wenig Chancen, dem überall beigefügten Zucker wirklich konsequent auszuweichen, oder, wie es ein Kabarettist mal formuliert hat : „Die einzigen Produkte im Supermarkt, wo man sicher sein kann, dass kein Zucker drin ist, sind Zigaretten und Salz !“

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Bei den Zigaretten wär ich mir nicht mal so sicher.

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"Physiker"
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Hätte ich auch gesagt. Die Zuckerarten selber werden allerdings an vielen Orten im Internet beschrieben.

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Danke für den Artikel, gut dass das Thema wiedermal aufgegriffen wird! Ueber die Macht und Täuschungsmanöver der Zuckerindustrie hatte mir dazumals eine arte doku ("Die grosse Zuckerlüge", ist immernoch auf Youtube) die Augen geöffnet. Es ist in der Tat kaum möglich, verarbeitete Lebensmittel oder Getränke ohne Zuckerzusätze zu finden, geschweige denn herauszufinden, wieviel überhaupt drin ist. Ich finde es ein Skandal, welche Informationen uns da auf Kosten unserer Gesundheit vorenthalten werden! Und dann auch noch mit dem Argument der Freiheit!

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Ich fand diese Doku auch sehr erhellend was die Verteufelung des Fettes und darauf das Zusatzen von Zucker als „Ausgleich“ in Bezug auf den Geschmack angeht und auch wie dafür Wisssnschaftler:innen eingespannt wurden, um Lobbying zu betreiben. Danke für die Erinnerung daran! Ich war mir nicht mehr sicher gewesen, was der Titel der Doku gewesen war.

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Marie-José Kolly
Co-Autorin
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Merci für den arte-Tipp, Frau Schaffner!

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Martin Hafen
Präventionsfachmann, Soziologe
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Habe eben den aktuellen Republikartikel zum Pfizer gelesen. Zwei so unterschiedliche Themen (Impfen und Zucker) und doch ähnliche Erkenntnisse:

  • Mit allem, womit sich im Kapitalismus Profit machen lässt, wird Profit gemacht; alles, was den Profit reduzieren könnte, wird bekämpft.

  • Die Rede von der "Eigenverantwortung" (von Konzernen und Individuen) ist eine wichtige Waffe im Kampf um den Profit.

  • Der Staat könnte das öffentliche Wohl wirksam schützen, macht es aber nicht, da die "demokratische" Politik weniger das Volk als ökonomische Interessen von Konzernen und anderen Interessengruppen vertritt.

Ist das eine geeignete Grundlage, um das noch um einiges komplexeren Herausforderungen zu bewältigen, die mit der Zerstörung der Umwelt zusammenhängen?

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Landwirtin im Ruhestand
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· editiert

Nein, ist es nicht. Aber solange Wirtschaftsvertreter Politik machen werden sie weiterhin den Profit, der auch ihrer ist, vor das Wohl der Allgemeinheit stellen. Jeder ist sich selbst der Nächste. Wozu auch das Hirn einschalten und irgendwelche komplexen Zusammenhänge versuchen zu verstehen solange die Kasse klimpert? Mit der vollen Kasse lassen sich dann prima Mauscheleien arrangieren. Nichts neues also aus der Politik.
Das System ist geschichtlich gewachsen, es wird ein bisschen da und dort geschraubt, aber echte grundlegende Reformen gab es schon lange nicht mehr.
Weder im Wirtschaftssystem noch im Gesundheitswesen. Warum auch? Die Masse hat volle Bäuche, ist soweit beschäftigt, dass sie keine Zeit hat um genau hinzuschauen. Und die Medien lassen sich grossenteils auch noch einspannen um Ablenkungsberichterstattung zu betreiben anstatt genau zu recherchieren und in klar verständlicher Sprache zu kommunizieren was hinter dem Blabla wirklich geschieht.
Willkommen im 2022 ;)

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Danke für diese beiden hervorragenden und fundierten Artikel über die süsse Macht des (raffinierten) Zuckers und die noch raffinierteren Mächte, die dahinterstehen. Es ist ein Paradebeispiel, wie wirtschaftliche Interessen unsere Politik und Gesellschaft beeinflussen.
Ich finde die Länge des Textes dem Thema angemessen. Für einige LeserInnen scheint das ein Problem zu sein. Wäre diesen mit einer kurzen Zusammenfassung gedient?

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Märchentante*onkel
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Zuviel Zucker ist ungesund.

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"Physiker"
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Grosses Kompliment an die beiden Autorinnen! Obwohl niemand zugesetzten Zucker braucht, hat die Zuckerlobby gegenüber der Tabaklobby etwas auf ihrer Seite: Glukose selbst ist einer der wichtigsten und offensichtlichsten internen "Treibstoffe" des Körpers, ist also nicht per se "böse". Noch einfacheres Spiel hat die Weizenlobby, obwohl viel, was hier über Zucker steht, auch für Weizen und ähnliche Kohlenhydrate gilt. Aber nur mit Getreidesorten lässt sich wohl die immense Anzahl Menschen auf dieser Erde ernähren, und der Trend geht schon Tausende Jahre zurück.

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Ist das nicht ein Widerspruch?

Den eigenen Zuckerkonsum zu reduzieren, ist auch aus der Perspektive der Koch- und Essexpertin Susanne Vögeli besonders schwierig: weil die Bestandteile des Haushalts­zuckers – Glukose und Fruktose – auch im Rüebli und der Banane steckten. Ein kompletter, kalter Entzug sei, im Gegensatz zu Alkohol, Tabak oder Kokain, nicht möglich

aber weiter unten:

Eingebettet in eine Frucht, zu der er intrinsisch gehört, reize der Zucker nicht das Suchtverhalten.

Beim ersten Abschnitt hätte ich mir mehr Kontext gewünscht. Aus eigener Erfahrung sind nämlich Rüebli und Banane (solange nicht 10 am Tag) kein Problem, wenn auf raffinierten Zucker verzichtet werden will.

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Inwiefern sehen Sie hier einen Widerspruch?

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Ich verstehe den 1. Abschnitt so: ein kalter Entzug auch bei Zucker (und nicht nur bei anderen Drogen wie Alkohol o.ä.) wäre nötig, damit das Reduzieren von Zucker gelingt. Oder ist mit dem Zitat eher gemeint, es ist viel schwieriger, den Zucker so zu reduzieren, als wenn ein kalter Entzug möglich wäre?

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Ich sehe hier kein Widerspruch. Gerade weil quasi jedes Lebensmittel von Natur aus Zucker enthält, ist ein kalter Entzug per se nicht möglich. Man kommt also immer mit dem Zucker in Berührung, auch wenn man sich bloss eine Fenchelknolle dämpft.

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Auch wenn man durch staatliche Regulierungen und Gesetze die Zuckerzusätze in Lebensmitteln reduziert oder verbietet ist meiner Meinung nach die Gewohnheit der Menschen die grösste Hürde die es zu bewältigen gibt.
"Wieso soll ich ab heute ungezuckertes Joghurt essen, welches mir zum einen nicht gleich gut schmeckt und ich auch die eventuell längerfristigen Folgen nicht bereits ab Morgen erkenne?"
Ich habe durch das Buch "The power of habits - Die Macht der Gewohnheit" die Schlüsselgewohnheit Sport/Bewegung kennengelehrt. Macht man diese zur Routine - sagt der Author - führt dies automatisch zu gesünderen Folgegewohnheiten wie gesunde Ernährung.
"Nach einem Spatziergang oder einer Joggingrunde will man sich das gute Gefühl und die verbrennten Kalorien doch nicht bloss mit einfachem Zucker kompensieren."

Wieso kann man das Problem nicht über die Krankenkassen angehen?
Mehr Krankheiten -> höhere Prämien, ist ja ein Teufelskreis..
Ich sehe hier ein riesiges Potential, dass man mit einem gesünderen Lebenstil (Mehr Bewegung, Tabakfrei) mit einer deutliche Reduktion der Krankenkassenprämie motiviert wird und dies zu weiteren gesunden Folgegewohnheiten führen kann.

Längerfristig würde es sich definitiv für alle auszahlen.
Was mir an diesem Gedankenexperiment noch fehlt ist die Motivation für die Krankenkassen, dies umzusetzen.
Aktuell ist es ja viel einfacher einfach die Prämie hochzuschrauen.

Die Industrie würde sofort mitziehen (sofern sie durch die grosse Nachfrage an gesunden Lebensmittel muss), denn sie könnte ja Geld damit verdienen.

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Hallo Herr B.,

Gewohnheiten sind ganz bestimmt ein wichtiger Faktor – das meinen wir auch mit, wenn wir von Bewusstseinswandel / kultureller Revolution schreiben.

Den Weg lediglich über mehr Bewegung (und damit zusammenhängenden Krankenkassenprämien) beschreiten zu wollen, klappt jedoch nicht: Bewegung allein richtet es erwiesenermassen nicht, Übergewicht und Adipositas muss man primär über die Ernährung angehen.

Den Fokus auf die Bewegung setzt übrigens auch die Lebensmittelindustrie selbst: Coca Cola etwa hat sehr viel Geld investiert, um die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Message zu lenken, dass das Problem nicht an den Kalorien, sondern an der Sesshaftigkeit liege (was falsch ist). Ähnlich wie sie Jahre zuvor das Fett zum Bösewicht machte. Hintergrundlektüre dazu finden Sie hier.

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Hallo Frau Kolly,

Vielen Dank für Ihre Antwort und den übrigens sehr spannenden Artikel!

Da bin ich mit Ihnen einverstanden.
Ich sehe in meinem obigen Kommentar die Bewegung hauptsächlich als "Initialroutine", welche zu einer bewussteren und gesünderen Ernährung führen kann.
Bei mir hat dies super geklappt, da frage ich mich, wieso nicht bei vielen anderen Menschen auch?

Daher Sesshaftigkeit direkt als "falsch" zu bezeichnen finde ich daher etwas zu krass formuliert.

Schlussendlich ist das jedoch wieder von verschiedenen individuellen Gewohnheiten der Menschen abhängig und es gibt wohl kein Patentrezept dazu.

Es wäre nur allzuschön eine Lösung zu finden, welche die Menschen zu mehr Bewusstsein bezüglich gesunder Ernährung führt und die Industrie praktisch zwingt sich anzupassen.

Mit Artikeln wie diesem ist das auch schon einen super Schritt in die richtige Richtung.

Liebe Grüsse
Adrian

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Pragmatisch vegetarisch
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Den Ansatz verfolgt zB Helsana auf eine gute Art mit der Helsana+ App - darüber gibt es auch bares Geld für Ernährungsaktivitäten wie bestimmte Rezepte kochen, Info zu einem Thema lesen oder Quizzes. Natürlich teilt man gewisse Daten dann mit dem Versicherer, aber die Idee funktioniert zumindest bei mir recht gut ;-)

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"Physiker"
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Es braucht sehr viel Bewegung, um kleine Mengen Süsses oder noch mehr, um vorhandenes Fett umzusetzen. "Übergewichtige" Menschen können allerdings top-gesund sein, wenn sie sich viel bewegen, sicher gesünder als Normalgewichtige, die sich kaum bewegen. Allerdings korreliert Übergewicht offenbar oft mit wenig Bewegung.

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Einverstanden.
Bewegung alleine wird nicht die Lösung sein.
Ich sehe allerdings die Bewegung und besonders Sport als Schlüssel(-gewohnheit) welche dazu führt, dass man sich automatisch auch mehr mit der Ernährung auseinandersetzt und bewusster isst.

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Abstraktionsnomade
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Starke Bildsprache, die mir gefällt!

Sage ich, und werfe mir nochmal eine kleine Hand voll Wasabi-Nüsse rein. Also Nüsse und andere Sachen mit 0.5 % Wasabi. Und frage mich, wieso ich der Versuchung im Laden nicht widerstehen konnte.

Nebst dem Zucker.

Geschmacksverstärker und deren künstlichen Konsorten liegen aus meiner Sicht auch dem zu Grunde, dass das Spektrum der Geschmacksvielfalt von unverarbeiteten Lebensmitteln für Food Junkies kaum mehr erlebbar ist, und damit das Bewusstsein um die Vielfalt auch im ernährungsphysiologischen Bereich in weite Ferne rückt.

Führen sie die Aufklärung fort, geschätzte Frau Kolly. Und meine two cents: esst was euch schmeckt, und denkt darüber nach.

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Merci für Ihre anerkennenden Worte, lieber Herr E.

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Ich wüsste gerne, welches die 10 Sachen sind, die James Oliver den Kindern übers Kochen beibringen möchte. Weiss das jemand?

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(durch User zurückgezogen)
Leser
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Hannah Katsman bezieht sich zwar auf Jamie Olivers Idee der 10 Rezepte, aber die angegebenen Rezepte sind ihre eigenen Vorschläge.

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Kurze Suche im Internet (natürlich nicht mit Goolag sondern z.B. DuckDuckGo) ergibt
jamieoliver.com: Recipes to Cook With Kids
https://www.jamieoliver.com/feature…with-kids/
(Nein, ich habe das noch nicht nachgekocht)

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Jede(r), der schon einmal ein paar Fastentage durchgezogen hat, weiss, wie ein Entzug wirkt. Egal, ob Zucker, Koffein, Salz etc. Aber es lohnt sich, ab und zu seinen Körper zu reinigen, also auf Entzug zu setzen, um nachher ganz bewusst wieder ein Nahrungsbewusstsein aufzubauen. Wenn er oder sie sich noch dazu mit Informationsmaterial wie die Artikel zum Zucker in der Republik eindeckt und seinen/ihren gesunden Menschenverstand einschaltet, dann erhöht dies den Nahrungsmittelgenuss und damit eine gesunde Lebensweise danach enorm. Leider sind bewusst, nachhaltig und schonend produzierte Lebensmittel, ohne Zusätze von Zucker, Geschmacksverstärker, etc. immer noch um Einiges teurer als konventionell, d.h. industriell produzierte Lebensmittel. Und somit nicht für Jedermann und Jedefrau erschwinglich. Ich bin jedoch der Meinung, etwas weniger, bewusst und nachhaltig einkaufen, kein Food Waste produzieren und vorausschauend planen, hält die Preisunterschiede in Grenzen.

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"Physiker"
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Ich habe mal versucht, Stevia statt Haushaltszucker zu verwenden. Die selbst angebauten Blätter reichten allerdings nicht weit. Das gekaufte grüne Pulver schon viel mehr, mit einem starken Eigengeschmack. Heute finde ich nur noch das weisse Pulver, chemisch hergestelltes Steviasol, auch mit Eigengeschmack und extrem süss, kaum zu dosieren. Dann gibt es noch "verdünntes" Steviasol, wie Haushaltszucker zu gebrauchen, aber das ist nun sehr viel Chemie, und ich weiss nicht, ob ich meinem Körper wirklich einen Gefallen damit tue. Ich habe gelesen, der beste Kompromis sei Birkenzucker, ist allerdings sehr teuer.
Edit 11.1.22: Danke für die Antworten. Habe ich inzwischen probiert ("Holzsüsse aus finnischen Birken"), sehr ähnlich zu Haushaltszucker, schmeckt sogar fast besser. Ich befürchte einen Reboundeffekt: nur während ich dies schreibe habe ich etwa einen Teelöffel davon genascht! Zum Glück teuer... Hier noch ein Link: https://www.zentrum-der-gesundheit.…el/xylitol

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Marie-José Kolly
Co-Autorin
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Birkenzucker ist das im Artikel erwähnte Xylit, ein Zuckeralkohol – soweit ich weiss auch die für den Stoffwechsel (nach bisherigem Wissensstand) beste Alternative.

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Landwirtin im Ruhestand
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Ja diese Art von Zuckerersatz ist teuer. Aber Haushaltzucker ist auch zu billig ;) Rechnet man den Schaden, der Haushaltzucker anrichtet mit ein, kommt er vermutlich auch nicht billiger. Aber das wird ja nicht auf den einzelnen Zuckerkonsument abgewälzt sondern via Steuern auf alle, egal wieviel Zucker der Steuerzahler konsumiert. Wenn man nicht überall tonneweise Süssmittel reinkippt, hält sich das mit dem Preis in Grenzen.

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Landwirtin im Ruhestand
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Erythrit ist auch ein recht guter Zuckersatz und im Gegensatz zu Xylit für Hunde nicht giftig.
https://www.zentrum-der-gesundheit.…l/erythrit
Gibt auch Mischungen mit Erythrit und Stevia. Soll auch gut sein. Habe ich aber nie ausprobiert.

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Märchentante*onkel
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Danke für diesen sorgfältigen recherchierten Beitrag. In der EU besteht die Pflicht, Nährwerte gut sichtbar tabellarisch aufzulisten. Häufig werden dabei auch grüne/orange/rote Farben benützt, um anzuzeigen, ob ein Produkt den täglichen Bedarf an Fetten, Zucker, Salz, etc. übermässig beansprucht. Eine solche Verordnung wäre auch für die CH-Konsumentinnen Gold wert. https://europa.eu/youreurope/busine…dex_de.htm
Der Beitrag zeigt auf, wer das verhindert und damit die Freiheit der Konsumenten einschränkt, gut informierte Kaufsentscheide zu treffen,

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Zum Thema Zuckersucht möchte ich mit meiner eigenen Erfahrung einen Beitrag leisten:
Als ich vor sechs Jahren anlässlich einer Operation am Knie die Diagnose „Diabetes“ erhielt, fiel ich aus allen Wolken - ich bin schlank, treibe Sport und in meiner Familie gibt es keine Diabetiker. Zeitlebens habe ich mich gesund und ohne viel Süsses ernährt, ausser dem Cola zum Frühstück!
Als erste „Amtshandlung“ nach der Rückkehr aus dem Spital habe ich meine Küchenschränke nach zuckerhaltigen Lebensmitteln durchsucht und diese eliminiert. Dass die Umstellung auf ein Leben ohne Zucker so aufwändig wird hat mich beeindruckt und erschüttert zugleich.

Für den Einkauf benötigte ich 1,5 mal länger und eine Lupe und, dass der Zuckerentzug drei Wochen dauert und ziemlich unangenehm ist hätte ich nie gedacht.

Heute sind meine Zuckerwerte wieder normal und ich esse ab und zu wieder Schokolade und Desserts - sogar eine Cola mit Zucker gönne ich mir gelegentlich…

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Empfehle das Buch "Zucker" von Al Imfeld. Leider vergriffen, aber vielleicht wagt sich der Unionsverlag an eine Neuauflage da das
Thema ja wieder aktueller wird. In diesem guten Buch steht alles drin was es zu wissen gibt über die Vertuschungsaktionen der
Zuckerindustrie.

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Ein super Artikel, viele Dank. Mit dem Zucker ist es dasselbe wie mit anderen Stoffen. Einmal entwöhnt, riecht und schmeckt man den Zucker und übermässiges Salz in Nahrungsmittel oder etwa das unnötige Parfüm in Seifen und Waschmitteln heraus. Hilft das noch nichts, tut es sicher eine App wie Yuka, um Schädliches herauszufinden. Im Zweifelsfalle, einfach auf dem Regal stehen lassen.

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Bewusster Geniesser
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Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Artikel.
Wir befassen uns seit dem wir „That Sugar Film“ resp. „Voll verzuckert“ gesehen haben bewusst mit dem Thema künstlicher Zucker und es ist einiges an Arbeit in Coop/Migros & Co entsprechende Produkte zu finden welche keinen künstlichen Zucker beigefügt haben. Es ist sehr schwierig sich Zuckerarm zu ernähren und im speziellen Kinder werden speziell geködert.
Der Begriff „Eigenverantwortung“ ist auch hier wieder ein Unwort und die Politik vertritt auch in diesem Thema nicht die Interessen der Bevölkerung.
Es würde mich freuen wenn die breite Bevölkerung das Thema mehr wahrhaben würde.
Beste Grüsse

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Vielen Dank, das Thema weiter in Gang zu bringen. Ich kann mich noch dran erinnern, wie ich vor Jahren mit diesem „von allen gutengeisternverlassen-blick“ auch von Bekannten bedacht worden bin. Ein excellentes Buch hat übrigens Al Imfeld darüber verfasst („Zucker).

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Roman Burger
Diabetiker
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Hier wird aufgerollt womit ich täglich konfrontiert werde und so vermutet habe. Es ist sehr schwer, in den Läden aber auch der Gastronomie der schleichenden Vergiftung mit Zucker zu entgehen.
Für Veganer und Vegetarier wird überall der rote Teppich ausgerollt, aber für uns Diabetiker, aktive wie künftige Übergewichtige hat fast niemand ein Einsehen. Ich habe schon bei verschiedenen Grossverteilern und Onlinehändler mein Anliegen angebracht, die zuckerfreien respektive nicht zusätzlich gezuckerten Produkte doch bitte auch speziell zu kennzeichnen, aber meistens wurde ich mit Allgemeinplätzen abgewimmelt oder man hat mir gar nicht geantwortet.
Einzig die Inhaberin des kleineren Supermarktes in unserem Ort hat mein Anliegen zumindest aufgenommen und nun einige entsprechende Produkte zusätzlich ins Sortiment aufgenommen. Sie verkauft auch Produkte der regionalen Produzenten, womit ich definitiv praktisch nur noch dort einkaufe.
Die Gastronomen reden sich meist heraus, dass das ja nicht nachgefragt werde, die Leute bestellen nun mal primär das Zuckerzeug. Da mag was dran sein, aber wenn gar kein Angebot besteht, kann man ja auch nicht wählen....
Meine Bitte an alle, die noch nicht jeden Tag Insulin spritzen müssen, schaut zu euch, vermeidet die Zuckerbomben und macht durch euer Konsumverhallten aber allenfalls im Restaurant/Laden direkt Druck auf die Anbieter, auch in Bezug auf den Zucker gesündere Produkte anzubieten. Danke!

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Vielen herzlichen Dank für diesen hervorragend recherchierten Artikel!

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Wer das Schoggizuckerthema anHÖREN möchte - voila die Story vom Kakao als süffiger Song:
https://music.apple.com/ch/album/ba…1455635849

www.Baumlieder.ch

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Realist
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Ein grosser Dank der Republik für diesen erhellenden Artikel.

Allen die sich effizient über das Gesundheits- und Gefährdungspotential von verarbeiteten Lebensmitteln wie auch von Kosmetikprodukten informieren wollen kann ich die Yuka App https://de.wikipedia.org/wiki/Yuka_(App) wärmstens empfehlen. Innert Sekunden weiss man Bescheid über den Gehalt von: Zucker, Salz, gesättigten Fettsäuren, Eiweiss, Balaststoffen etc. sowie auch von kritischen Zusatzstoffen. Wirklich sehr praktisch und hilfreich, gerade auch für Menschen die auf tierische Produkte verzichten wollen.

Auszug aus dem verlinkten Wikipedia Artikel:

Durch das Einlesen des Strichcodes eines Produktes durch das Smartphone kann die Anwendung auf die Details der Zusammensetzung des Produktes zugreifen und gibt einen Hinweis in Form einer Farbe von grün bis rot zurück. Wenn ihre Wirkung als negativ eingestuft wird, kann die Anwendung ähnliche Produkte empfehlen, die besser für die Gesundheit sind.

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