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Mitverleger
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Danke für den Beitrag. Hab beim Lesen viel gelernt. Daher werde ich heute Mittag die Kalbsleberli mit Rösti wesentlich bewusster kochen und essen. „Missionarischer Eifer, oberlehrerhafte Bemerkungen lösen oft mehr Widerstand als Lust aus.“ E Guete !

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"„Missionarischer Eifer, oberlehrerhafte Bemerkungen lösen oft mehr Widerstand als Lust aus.“ E Guete !"

Vor allem, wenn man sie selbst reininterpretiert.

Jeder Beitrag, der sich mit vegetarischer und veganer Küche/Lebensgewohnheiten befasst, wird von denen, die sich nicht umstellen wollen, so bewertet.
Mir scheint, es ist eher ein "Empfänger" als ein "Sender"-problem

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Brot
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Toller Artikel, vielen Dank!

Folgende Rezeptesammlungen haben mir gezeigt, dass vegan viel mehr sein kann als die elenden Bowls:
🥦 Eat This: Mein Favorit. Tolle Rezepte querbeet, S. gestaltet und aktive Community. Ein Best-Of gibts als Buch ab Sommer.
🥕 Immer schon vegan: Enthält alles von einfach-lokal bis aufwändig mit Spezialzutaten. Definitiv aber mit einigen Knallern. Von der Art her ähnlich wie dieser Artikel: Selber keine Veganerin, aber mit Neugier und Offenheit.
🍆 Die Bücher von Yotam Ottolenghi, evt leicht angepasst. Leider eher weniger geeignet im Winter mit Rüben und Kohl, dafür umso mehr im Sommer.
🧅 Veggies: Viele «herzhafte», vertraute Rezepte, weniger abgespacte Asiatenküche. Meist relativ aufwändig, begeistert aber fast immer. Auch als Buch.
🌶️ Zucker und Jagdwurst: Konsultiere ich mehr so für Grundrezepte, wie zum Beispiel die tolle Linsen-Spinat-Lasagne.

Man verengt die Palette nicht, es verschiebt sich lediglich der Fokus.

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Privilegierter
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Wohl der am schönsten gestaltete Dialogbeitrag ever💚

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Eine sehr schöne Aufzählung, danke. Bloss „die elenden Bowls“ kann ich so nicht stehen lassen. Die Farben, der Glanz, die eigens ausgesuchten Köstlichkeiten in ständig wechselnder Zusammensetzung einer Bowl: darauf stehe ich ;-)

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Merci! Ich bin bei den Bowls wahrscheinlich am selben Punkt wie die «Vegan = Salat + Körner»-Fraktion: Ich habe einfach noch nie eine gluschtige Variante davon probieren dürfen.

Der Kopf sagt, dass das etwas ganz vernünftiges und leckeres sein sollte, aber das Herz verkrampft sich meistens beim Vorgesetzten: Muss das immer so trocken sein? Wieso immer mit steinharten Avocados statt etwas saisonalem aus der Region?

Vielleicht können Sie ja ein Rezept oder eine Adresse empfehlen, um den Bann zu brechen. 🤗

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Sehr guter Text! Und setzt am richtigen Ort an: wir müssen umlernen. Ich würde mich als relativ fortgeschrittenen Hobbykoch bezeichnen. Aber als meine Frau und ich beschlossen, tierische Produkte von der Regel zur Ausnahme zu machen, musste ich neu kochen lernen. Einfach weil wir in der Schweiz keine vegetarische Esstradition haben. Es steht ganz richtig im Text: es gibt nichts langweiligeres als gedämpftes Gemüse. Mit einigen Kniffs und Gewürzen aus anderen Küchen wird die pflanzenbasierte Ernährung schnell zum Erlebnis. ABER: wenn Leute generell immer weniger kochen (können) und Spass daran haben, wie soll man sie zu solchen Schritten motivieren? Wenn es doch einfacher so geht wie man es sich gewohnt ist? Ich tappe ja auch dauernd in diese Falle, deshalb ist meine Prognose nicht allzu optimistisch. Aber hey, irgendwo muss man anfangen.

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Daniel Reichenbach
Filmer, Fotograf
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Das lässt sich tatsächlich ändern. Ich liebe Fleisch, Meeresfrüchte, Milchprodukte. Ich koche gerne, esse selten in Restaurants und wenn, bevorzuge ich neben der italienischen alle exotischen Küchen mit ihren meist wunderbar orchestrierten Gaumenfreuden, die nicht selten - vegetarisch oder vegan sind.

Mein Problem: Vegetarisch oder vegan kochen war mir bis vor kurzem einfach zu aufwändig. Mir fehlten Gerätschaften, einzelne Gewürze und vor allem das Wissen und die Routine. Ich habe das geändert und bin nun Fan von jungen Kochtalenten auf Instagram, die mir eine ganz neue Welt öffnen und den spielerischen Umgang mit neuen, leckeren Zutaten und Zubereitungsarten.

Fleisch und Fisch werden also seltener auf meinem Teller. Bei Käse und Milchprodukten wird‘s definitiv schwieriger. Nichts halte ich vom Versuch, diese Produkte industriell nachzubilden. Es mag den Umstieg für viele einfacher machen. Ich sehe den Sinn nicht darin, mir vorgaukeln zu lassen, das sei nun ein leckeres Huhn, eine Fondue oder gehacktes Rindfleisch. Nichts toppt die kunstvolle Zubereitung frischer, pflanzlicher Zutaten.

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Als absolut kochfauler Veganer finde ich vegan kochen ehrlich gesagt fast weniger aufwendig als mit Fleisch zu kochen. Bei Pflanzen muss ich mir weniger Sorgen machen, diese genau richtig lange zu kochen, nicht mehrmals auftauen zu lassen und bei falscher Zubereitung gesundheitliche Schäden davon zu tragen.

Ein sehr einfaches tierloses Essen ist z.B. TK-Gemüse, Pasta/Reis/Linsen/Couscous/…, und ein Fleischersatzprodukt Ihrer Wahl. Dies ist auch ohne Kochkünste (und ohne Zubereitungsaufwände) in ca. 10min hingezaubert, schmeckt dafür echt gut und sorgt dafür, dass man auch ohne Konsum von Tierleichen zu genügend Proteinen, Kohlenhydraten, Vitaminen etc. kommt.

Bezüglich Ersatzprodukten bin ich anderer Meinung als Sie, da diese eben genau das „Aufwendige“ am vegan kochen eliminieren können, es einem erlauben, die alten Lieblingsmenüs 1:1 nachzukochen und wie Sie schon erwähnten den Umstieg dadurch extrem erleichtern. Zudem finde ich, beim Vergleich von Ersatzprodukten mit Fleisch wird häufig ignoriert, dass es auch extrem schlechtes Fleisch gibt. Dann wird z.B. ein billiges Ersatzprodukt im Prototypstadium mit einem Steak aus dem Sternerestaurant verglichen - und gesagt „ja aber es ist schon nicht das gleiche“. Ich denke, viele Leute, die Ersatzprodukte so sehr ablehnen tun dies zu einem grossen Teil auch (evtl. unterbewusst), um den eigenen Konsum tierischer Produkte zu rechtfertigen, denn würden sie die Ersatzprodukte als geschmacklich gleichwertig (nicht unbedingt identisch aber vllt. „gleich fein“) einstufen, würde auch die letzte Stütze im Tierkonsum-Kartenhaus zusammenfallen. Menschen könnten sich so nicht mehr hinter dem Geschmacks-Argument verstecken und müssten konsequenterweise ihre Ernährung an ihre Moral anpassen was für viele extrem aufwendig erscheint - auch wenn es zum Glück sehr einfach sein kann (siehe oben).

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Leserin
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Ich lehne es ab, Lebensmittel auf hoher Verarbeitungsstufe zu essen, die beispielsweise mit minderwertigem Öl hergestellt wurden. Was mehr als vier Zutaten hat kommt nicht in meinen Topf. Ich bevorzuge frische Zutaten.

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Daniel Reichenbach
Filmer, Fotograf
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Schöner Satz. Ihre Ernährung an ihre Moral anpassen.

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@Daniel Reichenbach: Ein toller Kommentar! Welche Instagrammer können Sie empfehlen?
Ich mache gerne den Anfang:
https://www.instagram.com/herbifoods/

Ein toller Kanal, dessen Rezepte ich gerade dann am liebsten nachkoche, wenn es mich wieder mal nach viel Umami gelüstet.

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Daniel Reichenbach
Filmer, Fotograf
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Eher klassisch aber durchaus lecker @mrsflury, seit ewig dabei @eatthisorg und weil er einfach anders ist und durchaus vegetarisch kann @noahbachofen_. Dann verlustiere ich mich an der APP Gronda, die auch viele geniale fleischlose Rezepte hat und wirklich was für Kochfreaks ist. Plus natürlich ein Regal voller Kochbücher.

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Ich bin seit zehn Jahren mit seltenen Ausnahmen Vegetarierin. Ich finde Fleisch immer noch lecker. Aber jedes Mal denke ich einfach an den Preis, den wir zahlen, wenn wir weiterhin Fleisch konsumieren und daran, dass es einmal ein Tier war und wie es auf meinem Teller gelandet ist, dann ist es gar nicht mehr so lecker.
Auch das lesen des Buches „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer hilft dabei.

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Ich reduziere seit Jahren meinen tierischen Eiweisskonsum auf ein für mich verantwortbares Minimum. Und wenn, dann aus mir nachvollzieh- und nachverfolgbaren Produktionsstätten. Vermutlich würde auch ein Besuch dieses in diesem Beitrag angepriesenen veganen Establishments mein Rentnerbudget empfindlich belasten. Leider gibt mir die Homepage darüber keine Auskunft, oder habe ich etwas übersehen? Überhaupt bin ich der Meinung, dass solche Artikel wenig zur Transformation beitragen, sie bedienen und bestätigen vor allem die entsprechend solvente Community.
Darum erlaube ich mir als Kontrapunkt ein kürzlich von mir an meinem Wohnort entdecktes veganes Restaurant vorzustellen, das mich mit einem leckeren Wochen- und einem Tagesmenu zum Ausprobieren animiert und überrascht hat: https://mairuebe.ch/
Die Location wird aus ökonomischen Gründen von zwei verschiedenen Betreibern doppelt belegt: Mittags als veganes Restaurant (rauchfrei), abends als Bar (nicht rauchfrei). Das Restaurant wird vor allem von im Quartier arbeitenden und wohnenden Menschen frequentiert und ist meistens ausgebucht. An diesem Geschäftsmodell fasziniert mich vor allem seine schlichte und überzeugende Alltagstauglichkeit. Es transferiert geschickt und unaufgeregt seine "vegane Mission".

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Gemüsefan
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Danke für den Tipp, klingt toll und kannte ich nicht, obwohl oft in Luzern unterwegs.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Danke für diesen ausführlichen Beitrag. Ich würde mir in der Diskussion etwas mehr Demut und Respekt gegenüber der Natur wünschen. Die Natur, so wie sie vor der menschlichen Zivilisation einmal war, hat Herbivoren, Carnivoren und Omnivoren hervorgebracht, und die Herbivoren transformierten niederenergetische Nahrung in hochenergetische für die Carni- und Omnivoren, mit einem Wirkungsgrad und ökologischen Kompatibilität, von der die modernen Fleischersatz-Produzenten nur träumen können.

Und dann kam der Mensch, züchtete Nutztiere nur auf maximalen Ertrag pro Tier, mit dem Resultat einer katastrophalen Verschlechterung der Energiebilanz, erhöhter Methan Treibhausgasemission, und höherer Anfälligkeit für Krankheitserreger, die nicht zuletzt wieder auf den Menschen übertragbar sind. Und das in einer Massenverfügbarkeit, wie es für den menschlichen Körper schon wieder ungesund ist.

Und im neusten Kapitel der Menschheit kommen nun die Oberschlauen, welche die Heilsbotschaft im Verzicht auf sämtlichen tierischen Produkten sehen, was natürlich den attraktiven Aspekt der Askese und "Mind over Matter" Aufgeklärtheit hat gegenüber einem Körper, der evolutionär bedingt die energetisch hochwertigste Nahrung bevorzugt. Eine Bewegung der Aufgeklärten, die sich als Zukunftsweisende verstehen, welche, wie im Artikel beschrieben, niedere Instinkte hinter sich lassen.

Wir werden um die Devise "weniger Fleisch" nicht herumkommen, weshalb der anti-Fleisch Trend zunächst nicht schlecht ist, bzw. zumindest in die richtige Richtung zeigt. Aber wenn es um den Weg zurück zu einer Ökobilanz, wie sie die Natur einst geschaffen hat, geht, würden wir gut daran tun, die ursprünglichen Verhältnisse zu erforschen und zu verstehen (inklusive der Nutzung von Tieren im ursprünglichen Kreislauf), statt einfach nur die nächste "geniale" Stufe der Menscheitsentwicklung, "wir sind jetzt keine Omnivoren mehr sondern wachsen über die Natur hinaus", anzustreben.

Etwas mehr Demut. Bitte.

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Mensch
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Mir ist unklar, was Sie genau verlangen, Herr M. Genau der Umstand, dass wir Menschen Omnivoren sind, macht es uns ja genau möglich, bewusst zu entscheiden, auf tierische Nahrung zu verzichten. Und da wir auch noch bewusst und (anscheinend) intelligent sind, können wir auch entscheiden, dass das in der momentanen Weltlage tatsächlich nötig ist. Aus verschiedenen Gründen. Die Absurdität der Massentierhaltung und industriellen Fleischproduktion und der Klimawandel sind da die offensichtlichsten.

Ihr Argument, das „Ursprüngliche“ besser verstehen zu müssen, greift da zu kurz. Wie weit zurück wollen Sie denn, dass wir gehen? Jäger und Sammlerinnen? (Das machen die Autorinnen im Beitrag übrigens ja, wenn sie beschreiben, wie sich der Anteil Fleisch an unserer Nahrung vervielfacht hat.) Ich glaube nicht, dass es einen Weg zurück zu irgendwas ursprünglichem gibt und dann ist da Stillstand und alles gut. Weder kann die Evolution zurück, noch steht sie je still.

Also schauen wir besser vorwärts. Was ist jetzt nötig und was können wir jetzt anpacken? Da scheint die Lage klar: weniger Fleisch und weniger andere tierische Produkte. Da ist der Artikel spot on.

Was also genau ist Ihr Punkt, Herr M., PhD?

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Lieber Herr J. Danke für die Kritik. Dass der Mensch ein Omnivor ist, heisst leider nicht, dass er sich wie eine Kuh oder ein Schaf ernähren kann, denn er braucht energetisch hochwertigere, proteinreichere Nahrung, wie im Republik-Artikel beschrieben. Für die ökologischste, nachhaltige Versorgung der Menschheit mit solcher Nahrung braucht es ein Nebeneinander verschiedenster Massnahmen, nicht ein ideologisches Gegeneinander. Zum einen können wir proteinreiche Nahrung auch aus bestimmten Pflanzen gewinnen, deren Anbau aber wesentlich ressourcenintensiver ist, als die Gräser etc., mit denen Herbivoren auskommen. Wenn wir dann diese Pflanzen auch noch weiterverarbeiten, z.B. zu Fleischersatzprodukten, müssen wir nochmals Energie und Ressourcen reinstecken, sodass wir am Ende des Tages nicht besser, sondern oft schlechter in der Energiebilanz sind als Mutter Natur mit ihren Carnivoren. Das spricht, wie ich oben ausführe, nicht dagegen, dass wir diesen Weg zunächst mal weitgehend bestreiten, denn die ausgeuferte Massentierhaltung mit unseren modernen Tierzuchten hat eine nochmals viel schlechtere Ökobilanz. Und eine ökologische Tierhaltung ist in der heutigen Massentierhaltungs-Intensität wahrscheinlich nie möglich (und auch nicht wünschenswert), d.h. der Anteil an tierischen Produkten in der globalen Nahrungsmittelproduktion muss sicherlich drastisch gesenkt werden. Wenn die Tierhaltung jedoch ökologisch nachhaltig geschieht, kann sie durchaus einen sinnvollen Anteil an unserer Nahrungsmittelproduktion liefern, vergegenwärtigen wir uns schon nur, dass 80% des heute von Nutztieren konsumierten Pflanzenmaterials für die menschliche Ernährung ungeeignet ist. Das würde aber bedeuten, dass wir unsere Landwirtschaft in der Produktion sowohl von pflanzlichen, wie auch von tierischen Produkten verbessern müssten.

Der katastrophale Methan-Treibhausgasausstoss heutiger Nutztier-Züchtungen liesse sich z.B. schon nur durch Zusatz von 1% Rotalgen im Futter mehr als halbieren. Wieso wird das als Sofortmassnahme nicht umgehend umgesetzt, während man an weiteren Verbesserungen arbeitet? Wieso ist es nicht sogar schon Vorschrift? Weil solche Massnahmen in der ideologisch verbrämten Debatte keinen Platz finden.

Im weiteren müssen wir grundsätzlich weg von den heutigen Tierzüchtungen, hin zu Nutztieren mit einer einer verbesserten Ökobilanz. Forschungen in Neuseeland zeigen, dass massive Verbesserungen schon nach wenigen Zucht-Generationen möglich sind. Neuseeland hat riesige Grasland-Weideflächen, aber wegen der geographischen Lage viel weniger Möglichkeiten zur ökologisch nachhaltigen Produktion energiereicher pflanzlicher Nahrung, verglichen z.B. mit Spanien. Dies illustriert, dass die Lösungen auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnitten sein müssen.

Letztendlich besteht die Gleichung für die nachhaltige Ernährung der Menschheit aus der Frage: Auf welcher Fläche können wir mit wieviel nachhaltig produziertem Energieaufwand wieviel ausreichend energiereiche Nahrung erzeugen, mit ausreichend Vitaminen und Spurenelementen? Es gibt bereits Forschungsarbeiten, die dies systematisch untersuchen, und die Antwort ist erwartungsgemäss komplex, weil es insbesondere auf die lokalen klimatischen Verhältnisse und Bodenstrukturen ankommt. "Eine Lösung" gibt es nicht, vielmehr besteht die Lösung im Nebeneinander ständig weiterzuentwickelnden Methoden. Das ist letztendlich unspektakuläre Detailarbeit, welcher irgendwelche Ideologien nur im Wege stehen. Zu diesen Ideologien zähle ich auch die Hybris, zu meinen, wir könnten es besser, als es die Natur bereits auf die eine oder andere Art und Weise schon erfunden hat. Damit ist nicht ein "Zurück zur Natur" Ruf gemeint, sondern Lösungen, die auf dem Verständnis der natürlichen Prozesse im Kreislauf der Natur beruhen. Und nochmals: solche Lösungen sind halt nicht einfach nur ein grosser Wurf, sondern bestehen aus vielgestaltigen Optimierungen, die sich letztendlich in die gesamte globale Nachhaltigkeit integrieren müssen, welche sich in ihrer Komplexität auch wieder nicht in weniger als 17 globale Nachhaltigkeitsziele herunterbrechen lässt.

Ich weiss, ich kann in einem solchen Kommentar nur an der Oberfläche kratzen; wenn sie sich für das Thema interessieren, kann ich Ihnen als Einstieg z.B. die Publikationen der Food and Agriculture Organisation (FAO) der vereinten Nationen empfehlen. Schade, dass es sich bei der FAO, wie auch der WHO um hoffnungslos unterfinanzierte, und kaum mit Entscheidungskompetenzen ausgestattete Organisationen handelt, aber immerhin versuchen sie, erstens die Komplexität der Materie aufzuzeigen, und zweitens in nachhaltige Gesamtkonzepte (Stichwort: One Health) integrierte Lösungen zu fördern.

P.S.
Sie werden sich nach dem Lesen des Artikels vielleicht fragen, wie sich die Chinesen denn früher vegan ernährt hätten, wie im Artikel behauptet. Die kurze Antwort: Haben sie nicht. Die Statistik, auf welche diese Behauptung zurückgeht, besteht aus der landwirtschaftlichen Erzeugung von produziert und verkauften tierischen Lebensmittelgütern. Selbstversorgung mit den in ländlichen Gegenden üblichen Hühnern, die ums Haus rumlaufen, dem einen oder anderen Schwein im Hinterhof, der Kuh auf dem Grasland, dem Fisch und Flusskrebsen, die man sich am Fluss oder am See holen geht, ganz zu schweigen von den Fängen des lokalen F., sowie der reichhaltige Speisezettel mit den verschiedenen traditionellen Wildtier-Gerichten, von Fledermäusen bis zu Fröschen, sind in dieser Statistik nicht erfasst. Im Gegensatz zur z.B. Getreide- und Reisproduktion, wurde die breite Agro-Produktion von tierischen Produkten erst mit dem grösseren Bevölkerungswachstum und Verstädterung nötig.

Edit:

  • Typos / Grammatik.

  • Konkretisierung "Treibhausgasausstoss heutiger Nutztier-Züchtungen" durch "Methan-Treibhausgasausstoss heutiger Nutztier-Züchtungen"

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Das stimmt einfach nicht. Evolution zum Fleisch Essen ist eine reine Behauptung. Energetisch hochwertig klingt auch gut, ist aber auch einfach eine Behauptung.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Evolution zum Fleisch Essen ist eine reine Behauptung

Erklären Sie dies einem Löwen. einem Wolf oder Hund, einem Krokodil, einer Eule, einem Maulwurf, einer Anaconda-Schlange, einem Adler, einem Haifisch, einer Katze, usw. usf.

Ihr Kommentar unterstreicht nur, wie abgehoben von der Natur unsere Zivilisation ist.

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Vielleicht hilft das folgende, unterhaltsam geschriebene Buch den Punkt besser zu verstehen:
Das Omnivoren-Dilemma. Wie sich die Industrie der Lebensmittel bemächtigte und warum Essen so kompliziert wurde
Buch von Michael Pollan
Oder, der Film zur beschriebenen Farm:
Polyfaces

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Even Meier
(ex | they)
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🎩!

❤️!

Dieser Artikel wird dazu beitragen, das individuelle Dilemma zu lösen, das wir als Menschheit lösen müssen: "Food production emissions make up more than a third of global total".

Danke!

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Marie-José Kolly
Journalistin mit 💕 für Wissenschaft
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🙏!

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Köchin
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Mit Punkte dekorierte Restaurants, da wo Promis am Herd die pflanzliche Nahrung zubereiten, wo mehrheitlich eine gut betuchte Gästeschaft am Tisch sitzt, kann das Prestige von pflanzlicher Nahrung sicher auch profitieren.

In einer Gastroküche wird anders gekocht als in der Küche zuhause, da wo der Alltag stattfindet.
Ist nicht der Privathaushalt der bessere Ort, um das Anliegen weniger tierische Nahrungsmittel zu verbrauchen, zu debattieren? Im Alltag bestimmt oft ein komplexer Zeitplan was und wie gekocht werden kann. Es können sich nur Rezepte behaupten, die wenig zeitaufwändig sind.

Da die meisten Leute immer wieder auf ihre frühen Geschmackserfahrungen zurückkommen, eignen sich Gerichten die mit der eigenen Geschichte verwoben sind um mit Veränderungen zu beginnen.

So können bei beliebten Speisen, die Zutatenmengen verändert werden und die Nahrungsmittelwahl oder die Zubereitungsarten erneuern werden. Ein Ziel könnte sein 80% der verwendeten Produkte von der Pflanze und 20% vom Tier zu verbrauchen.

Die exklusiven Speisen aus der orientalischen Gewürzeküche, die hier gelobt werden, sind Ferien auf dem Teller. Sie sind bestimmt reich an Geschmack und interessant zu essen. Die meisten Rezepte sind jedoch mit einigem Aufwand verbunden und können im Alltag nur mit einer Person im Haushalt, die über ausseichend Zeit verfügt, umgesetzt werden.
Vielleicht folgt noch ein Beitrag, der sich damit auseinandersetzt, wie wir es an sieben Wochentagen schaffen können uns gut, schmackhaft und mehrheitlich pflanzenbasiert zu ernähren?

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Was mir persönlich am besten hilft die Verwendung tierischer Produkte daheim zu reduzieren:

  • Vieeel verschiedenes Marktgemüse

  • (selbstgezogene) Sprossen

  • Miso, Soya-, Chilisauce

  • Räuchertofu/-tempeh (geht schnell und eignet sich für so ziemlich alles: Bolo, Salattopping, Curries)

  • Samen, Kerne, Nüsse bzw. die Öle und Mus daraus

  • getrocknete Beeren/Früchte

  • Fermentiertes wie Sauerkraut, Kimchi o.ä.

  • verschiedene Hülsenfrüchte

  • Rauchpaprika/-salz
    (Fast alles gibt es auch lokal hergestellt und direkt von Produzierenden zu kaufen, vgl. Post zu Miso.)

Sich langsam umgewöhnen, Farben und Konsistenzen kombinieren. Ich habe mir bspw. angewöhnt einmal pro Woche Hülsenfrüchte im Dampfkochtopf zu machen, einen Teil für einen Eintopf/Salat zu verwenden und den Rest zu einem "Hummus" zu verarbeiten. Im Winter fermentiere ich Gemüse in Salzlake und ziehe Sprossen. Im Sommer verarbeite ich das Grün des Marktgemüses zu einem Pesto (Radiesli, Fenchel o.ä.). So benötigt man nicht jeden Tag viel Zeit, sondern produziert selbst 'convenience food' für die laufende Woche. Übrigens am besten nur einmal pro Woche einkaufen bzw. das Gemüse durch ein Abo aus solidarischer Landwirtschaft beziehen. Das spart Zeit und bringt automatisch Struktur bzw. exposure. :)

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«Oh, ihr Uni-Leute habt es nun auch endlich verstanden», dachte ich während der ganzen Lektüre. So viel digitale Druckerschwärze für die einfache Erkenntnis, dass man sich durch häufige Versuche, neudeutsch exposures, an etwas Neues gewöhnen kann, und das man bei begleiteten positiven Gefühlen, kurz Konditionierung, mit der Zeit völlig normal und gut findet.

An und für sich ist der Text ein ganz guter Artikel. Er verbindet die Akribie des Wissenschaftsjournalismus mit dem Storytelling des Positiven Journalismus: «Schaut mal, es funktioniert, sogar bei uns, die wie ihr seid, und es ist überhaupt nicht schwierig, sondern ganz einfach und gluschtig – alles sogar wissenschaftlich erwiesen!».

(Mich hätten jedoch die persönlichen (Koch-)Erfahrungsberichte der JournalistInnen mehr interessiert, als die einer Sterneköchin. So wie ich mich mit den Praktiken von achtsamen oder ökologiebewussten 08/15-Personen mehr relaten kann, als mit jenen einer influencenden Yogalehrerin im Luxusresort oder vom herumfliegenden Multimillionär Leonardo di Caprio.)

Das Ganze hat jedoch einen Haken: It's preaching to the converted. Oder zumindest spricht es vor allem jene an, die bereits eine Bereitschaft zur Veränderung haben. Die sich bereits auf den anderen Weg gemacht haben. Die Knacknuss wird aber sein, jene zu überzeugen, die noch auf dem einen Weg sind und nicht daran denken, einen anderen zu gehen. Wie überzeugt man die Nicht-Konvertierten?

Vielleicht müsste man religionspsychologisch informiert Missionare fragen oder konvertierte Gläubige, was bei Konversionen den Ausschlag gab. Oder Dogmatiker, was sie bei ihrem alten Glauben festhält.

Und gesamtgesellschaftlich, was das best practice der Rauchprävention angeht, wo es ebenfalls um exposures ging: Bräuchte es einen massiven biopolitischen Diskurs, wie schädlich das Fleischessen von X für Y ist? Speziell für Kinder? Fotos von verfetteten Blutbahnen oder Tieren bei der Tötung und Schlachtung? Werbeverbot von tierischen Produkten? Keine tierische Produkte in Film und Fernsehen? Schrittweise Verteuerungen? Nach und nach Produktions- und Konsumationsverbote in immer mehr Räumen?

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Gemüseliebhaberin
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Indem man gut vegetarisch für Freunde kocht. Und indem es in Restaurants gute vegetarische Gerichte gibt. Ich unterrichte als Musikerin zusammen mit meinem Partner regelmässig Ferienworkshops, und vor allem im einen Seminarhaus wo wir sind, gibt es tolle vegetarische Küche (zur Auswahl). Wir erleben, wie über die Jahre immer mehr unserer Teilnehmer auch davon probieren und oft auch teilweise ganz umstellen für die Woche. Es schmeckt da halt einfach zu gut!

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Konvertit (kalt und erfolgreich)
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Ich bin da nicht so sicher, obs darauf ankommt, jemanden aktiv zu bekehren. Weil ich vom Konzept überzeugt bin, das George Monbiot im Rahmen von Reboot Food (https://www.rebootfood.org/) erklärt (ich bitte um Entschuldigung, habe das mit den Markups offenbar noch nicht drauf). Es geht darum, statt Fleisch, Fisch, Milch+Co zu imitieren oder mehr oder weniger industriell produzierte «Alternativen» anzubieten, diese Lebensmittel durch «precision fermentation» identisch nachzubauen, ohne dass Tiere in irgendwelcher Form beteiligt wären, ausser dass man ihnen gelegentlich mittels Biopsie eine Zellprobe entnimmt. «Laborfleisch», «gezüchtetes Fleisch» und ähnliche noch ziemlich unbeholfene Begriffe werden dafür verwendet. Einzelne präzisionsfermentierte Produkte sind schon in unserem Alltag selbstverständlich etabliert: Lab für die Käseproduktion, oder Insulin bei Diabetes werden schon lange so hergestellt. Beim Fleisch und Fisch ist man auf dem Weg, es gibt Länder, in denen die so produzierten Steaks oder Filets schon legal im Handel sind. In Europa wirds noch eine Weile dauern (es braucht dabei für jedes Produkt GMOs, genetically modified organisms, und zu diesen bestehen noch verbreitet Vorbehalte). Und mit der Zeit wird auch das Verfahren in grossem Massstab (was nicht bedeutet in tausend-Liter-Tanks…) und für grosse Mengen solcher Lebensmittel beherrscht werden. Sobald das eintritt, werden die Preise dafür gemäss Monbiot und seinem Kreis von Reboot Food markant sinken – diese Erscheinung ist uns allen vertraut. Unterschreiten diese Preise einmal die Schwelle der Parität mit konventionellen (sprich: tierischen) Lebensmitteln, wird der Umstieg sehr schnell erfolgen, denn wenn jemand für ein molekular exakt gleiches Produkt, das in der Präzisionsfermentation entstanden ist, weniger zu bezahlen hat, dürfte die Frage, welche Variante den Match gewinnt, weitgehend entschieden sein.

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Weltbürger & Verfassungspatriot
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Die vegane Revolution ist sanft. Weil uns nichts fehlen wird. Solange etwas schmeckt, ist es 95 Prozent der Menschen egal, wenn es kein Tier dazu braucht.

Die Geschmacksnerven passen sich wirklich schnell an. Die neuesten Hafermilchsorten zum Beispiel, sind ausgezeichnete Milchsubstitute. Sie enthalten nun etwas Sonnenblumenöl, das die Milch besser schäumen lässt und… – Salz.
Leider sind sie noch sehr teuer. Die feine Barista Edition von Oatly kostet über 3.50.- Geheimtipp: Die Coop Prix Garantie Hafermilch (1.90.-/L).

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Leserin
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Die Geschmacksknospen sind leicht zu verführen und zu überzeugen. Was länger braucht, und mehr Wissen als wir am Anfang haben, ist die Adaptation unseres Organismus. Denn auch unser Mikrobiom muss sich ein wenig entwickeln und anpassen. Deshalb ist ein kalter Switch auf rein pflanzliche Ernährung unsinnig. Ein Sportler sagte mir, er habe seinen „Versuch nach einem Monat abgebrochen“. Ein ernsthafter Versuch ist am besten graduelle Bereicherung des Menüs um mehr originelle Pflanzen, bis es sich der Körper ein Leben ohne tierische Produkte leisten kann und dabei gesünder wird als er vorher war. Ein ernsthafter Versuch gibt sich viele Monate Zeit, beobachtet, probiert, geniesst. Irgendwann war ich mit der Entdeckung neuer Gemüsearten so beschäftigt, dass ich nicht mehr dazu kam, einem Rezept auch noch Fleisch oder Fisch hinzuzufügen.

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Bei Oatly ist das Problem, dass es 2020 10% seiner Anteile an die Investmentgesellschaft Blackstone verkaufte, die auch Anteile an Firmen hält, «die massgeblich für die anhaltende Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes verantwortlich sein sollen» (weiteres hier und hier). Der CEO von Blackstone sei auch bekennender Anhänger und ein enger Vertrauter von Donald Trump. Der Hafer stammt überwiegend aus Schweden, aber auch aus Finnland, Estland, Lettland und Litauen. Bei der Barista-Variante ist auch nicht Bio drin.

Deshalb lieber, wenn wir schon Werbung machen:

Wenn man sie über eine Foodcoop im 12er-Pack bestellt, gibt's die auch günstiger zu haben (ungefähr gleich viel wie Bio-Milch-Pendants). Und für Milch sollten wir alle so oder so mehr bezahlen wollen.

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Nebenrolle
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Das kulinarische Potenzial von Pflanzen ist sehr hoch und in der Schweiz noch unerschöpft.
Das Problem, das ich in meinem Umfeld beobachte: Selbst die vegane Lebensweise führt nicht zu einer Ausschöpfung dieses Potenzials. Sämtliche tierischen Produkte werden einfach durch (hochprozessierte) Ersatzprodukten ersetzt. Dabei gehen Geschmack und Kultur der ursprünglichen Gerichte verloren, und werden aber nicht ersetzt duch eine neue Plfanzen-Kultur. Vielleicht liegt das daran, dass dort eher gesoffen und gefressen als gegessen und getrunken wird (oder wie war das nochmals?). Ich denke, dass ohne eine (Re-)Kultivierung bzgl. dem Essen, also eine Sensibilisierung eben nicht nur auf moralischer, sondern auf ästhetischer Ebene, dieses Potenzial weiterhin unerschöpft bleiben wird.

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Vegan ja, aber bitte keine industriell hochprozessierte Fleischersatzprodukte oder andere von weiss ich woher angekarrte Ersatzprodukte...

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Dieser Beitrag erinnerte mich direkt an die Idee, dass wir "Fleisch essen ok finden" auch lernen, und dass das eine Ideologie ist.
Ich habe dank Dr. Melanie Joy einen Namen für das gelernt: Karnismus Wikipedia-Artikel TEDx-Talk, in Englisch

Man kann das gut bei sich selbst beobachten: Eine Kuh (ein "Nutztier") zu essen betrachten viele als normal, einen Hund (ein "Haustier") auf dem Teller löst allerdings oft heftige Reaktionen aus (Ekel oder Erschrecken von der Idee).

Ich hab auch (anekdotische Evidenz) gehört, dass es für Kinder einen traumatischen Moment gibt, wenn sie herausfinden dass Hühnchen (das Tier) und Hühnchen (das Gericht) das gleiche ist.

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Genau so sollte grundsätzlich der Klimajournalismus sein. Tolle Menschen, & Ideen zeigen, Lust aufs Ausprobieren machen, die eigene Neugier und Kreativität herausfordern! Und dabei doch Einblicke in die tiefen Beweggründe und Emotionen geben, die wir alle teilen und uns mitfühlen lassen, die uns verbinden - ohne uns in ein lähmendes Loch zu ziehen.
Ein sensationeller Artikel, der so vieles einfach richtig macht!
Danke dafür!

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Theresa Leisgang
Klimalabor Community Redaktorin
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Vielen Dank für diese Resonanz, die uns zeigt, welche Art von Journalismus Sie schätzen – gerade sind wir im Klimalabor dabei, hunderte Anregungen, Wünsche, Ideen und Kritik von Leserinnen auszuwerten, um einen journalistischen Ansatz für die Republik zu entwickeln, der in Zeiten der Klimakrise wirklich was hermacht.

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Mir fehlt es da leider ein bisschen am wissenschaftlichen Tiefgang. Die ethische und klima-Seite ist absolut klar. Mir geht es da mehr um die ernährungstechnische Umsetzung.

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Theologin/Seelsorgerin
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Gemüse rüsten ist etwas wunderbar meditatives, farbenfrohes und wohlschmeckendes. Es macht Spass, mit verschiedenen Gewürzen usw zu experimentieren. An Fleischzubereitung bin ich schon immer gescheitert, also fällt es mir (u.A. deswegen) sehr leicht, darauf zu verzichten (auch wenn es mir, von anderen zubereitet, enorm gut schmeckte). Am Käseverzicht scheitere ich (noch).

Ein wunderbarer Beitrag auf jeden Fall, der interessante Aspekte des Essens und seiner Zubereitung beschreibt. Danke dafür!

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Wenn man von Vorreiter:innen der veganen Spitzengastronomie in der Schweiz spricht, sollte man Tobias Hösli mit seiner Marktküche im Kreis 4 nicht unerwähnt lassen. Er eröffnete bereits 2014 mit jungen 24 Jahren. Das war äusserst mutig, zumal die vegane Küche noch viel weniger Thema war.

Den Teil im Artikel mit den Beispiele für lustvolle vegane Ernährung finde ich sehr inspirierend. Danke.

Leider ist der Fleischkonsum einer der Hauptverursacher von Treibhausgasen, verschlingt ungemein viel Wasser und die Massentierhaltung ist einfach nur grausam. M.E. unhaltbar.
Ist es bei so viel Leid wirklich angebracht - wie im Artikel suggeriert - geduldig noch Jahrzehnte wie beim Rauchverbot abzuwarten, bis sich das Mindset der grossen Masse verändert, nur um ja niemanden an den Karren zu fahren oder moralisierend zu wirken? Ich frage mich sehr, ob der inspirierende Ansatz da genügt, auch wenn er mir natürlich sympathisch ist.

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Enarchist & Anfänger
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Ein schöner, reichhaltiger und appetitanregender Artikel. Quasi ein Sternemenue mit erlesenen und sorgfältig kombinierten Informationen und Bildern.

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Gemüseliebhaberin
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Toller Artikel! Ich bin auch immer wieder am rumprobieren, wie wenigstens eine teilweise Entwöhnung von tierischen Produkten Spass machen kann. Drum hier ein paar Inspirations-Tipps: Gute Rezept- und Kochideen habe ich gefunden in den Ottolenghi -Kochbüchern, v.a "Flavour", in dem gezeigt wird, wie mit Pflanzen geschmack- und Umami-voll gekocht werden kann (und ausserdem sehr nett die Suche nach der perfekten veganen Bolognese - mein grösstes Hindernis, vegan zu essen - beschrieben wird). Ausserdem in Meera Sodhas indischen und asiatischen Kochbüchern - da kocht man schon fast nebenbei ohne es zu merken vegetarisch oder vegan und die Rezepte sind einfach und alltagstauglich, und im Klassiker "Vegetarisch Kochen" von Celia Brooks Brown. Ein sehr umfang- und kenntnisreicher veganer Kochblog ist "Eat This": https://www.eat-this.org/ und auch Youtuberin Nisha's "Rainbow Plant Life" gucke ich gern: https://youtube.com/@RainbowPlantLife

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Souri Thalong
Community-Support
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Vielen Dank für die Tipps. «Flavour» von Ottolenghi hat mir mein Bruder geschenkt – und ich mag v. a., wie es mich dazu anregt, selbst mit Rezepten zu experimentieren und kreativ zu sein.

Ein weiterer Tipp, wenn ich darf: «Immer schon vegan» von Katharina Seiser. Das Buch beinhaltet Rezepte aus aller Welten Küchen, die gar nie erst «ins Vegane» übersetzt werden mussten. Wenig Chichi, aber wohl gerade deshalb sehr alltagstauglich. Viele Rezepte darin eignen sich auch dafür, wenn man nach einem anstrengenden Tag eigentlich keine Lust mehr hat, lange in der Küche zu stehen.

(Edit: Rechtschreibfehler)

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Leserin
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Ich würde mir gern ein Kochbuch von Meera Sodha zulegen. Eins. Welches empfehlen Sie als das beste/dickste/am meisten einsteigertaugliche?

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Gemüseliebhaberin
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Für alle, die indisch mögen: "Indisch vegetarisch". Sie erzählt darin auch viele nette Familengeschichten zu den Rezepten. Wer es vielfältiger asiatisch habe will: "Asien vegetarisch", eine wirklich tolle Zusammenstellung asiatischer Klassiker, etwas ein-europäisiert und in auch hierzulande einfach nachzukochenden Varianten. Ich benutze beide oft und mag sie sehr.

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Marie-José Kolly
Journalistin mit 💕 für Wissenschaft
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Merci, Frau W., fürs Teilen Ihrer Tipps!

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Seit über einem Jahr bin ich auf dem Weg Richtung veganer Ernährung. Ich lese viel und probiere aus. Dieser Artikel hat mir weitere Erkenntnisse gebracht. Danke dafür. Eine Extra Erleuchtung gab mir der Hinweis, zu Hafermilch (oder zum Kaffe) etwas Salz hinzuzufügen. Ich trinke meinen Kaffe seit längerem nur noch mit Hafermilch. Den ersten Versuch vor drei Jahren habe ich abgebrochen, mittlerweile konsumiere ich nur noch diese, UND wie im Artikel erwähnt: Kaffee mit Kuhmilch schmeckt mir nicht mehr, Ich meine immer, die Milch ist kurz vor dem "kippen" (sauer werden) ABER: nicht jede Marke habe ich gleich gern, bei vielen schmeckt der Kafee bitter. Gerade gestern habe ich wieder eine solche "Milch" erwischt. Kaum den Artikel fertig gehört, habe ich eine Prise Salz zu meinem "Milch"Kaffe gefügt und siehe da: Viiiiiiel besser, richtig gut! you made my day (-:
Bücher die mich weiter gebracht haben:
"Vegan-Klischee ade!" von Niko Rittenau, Anleitung zu einer vollwertigen veganen Ernährung mit sehr viel wissenschaftlichem Background, spannend zu lesen, die sehr ausführlichen Kapitel sind jeweils noch kurz zusammengefasst.
Für das praktische Umsetzen gibt es „Vegan-Klischee ade! Das Kochbuch von Sebastan Copien und Niko Rittenau
Ein weiteres Buch:
"Anders satt" zu gesellschaftspolitischen Aspekten und Ideen zur Umstellung der Landwirtschaft von Frederike Schmitz

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Danke für diesen erhellenden Beitrag, der geschichtliche, psychologische, ernährungsphysiologische und ökologische Erkenntnisse gut und unterhaltsam zusammenfasst.
Was die französische Küche angeht, so wollte ich vor einigen Wochen in Südfrankreich in einem renommierten Restaurant telefonisch für zwei Personen reservieren. Als ich angab, ich sei Vegetarier, zögerte die Gerantin einen kurzen Moment und meinte dann: „c‘est trop compliqué“! Frankreich hat in dieser Beziehung noch einen langen Weg vor sich…..

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Marie-José Kolly
Journalistin mit 💕 für Wissenschaft
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😭
Ja, da haben Sie recht, einen sehr langen Weg. C’est trop compliqué, oder, was ich auch schon miterlebt habe: le poisson? Les moules?

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Leserin
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Ja das ist typisch. Und dennoch gibt es seit etwa zwei Jahren ein Mehrfaches an veganem Angebot in diesem Landstrich. Man muss diese Restaurants nur finden. Fragen Sie mich, wenn Sie mal durch meine Einflugschneise kommen.

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Gemüsefan
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Das ist schade, manchmal hilft es, immer wieder nachzufragen. Es gibt sonst die App Happy Cow, wo man Restaurants finden kann, die vegetarisch und vegan anbieten.

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Spannender Beitrag, motivierend, einmal anders mit eingeübtem Geschmack umzugehen. Ich hoffe das eine im Kle gepflegte Küche andere Köch:Innen inspiriert. Leider entspricht das nicht meinem AHV-Budget mal dort zu geniessen. Im ökonomischen Bereich, habe ich noch nie an den "trickle down effekt" geglaubt. Ich hoffe er funktioniert im Gastro-Bereich.

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Für Leute in Zürich mit geringerem Budget kann ich die F+F Kantine der Schule für Kunst und Design (https://ffzh.ch/Kantine/) empfehlen. Die ist gleich beim Kochareal. Ich habe dort in der Nähe gearbeitet und es hat sich immer gelohnt dort zu essen.
Das Menü kostet 16.- oder 17.- mit Getränk. Es ist immer vegetarisch und oft auch vegan. Was es gibt, ist üblicherweise am Abend vorher auf der Webseite angezeigt.

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Ich werd's ausprobieren, trotz des missionarischen Grundtons im Beitrag.

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Souri Thalong
Community-Support
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Ich kann Ihr Urteil nur schwer nachvollziehen. Nach meinem Empfinden macht u. a. das Nicht-Missionarische diesen Beitrag so lesenswert. Aber dass Sie es nun trotzdem mal ausprobieren wollen, ist auf jeden Fall erfreulich.

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Was ist an den Fakten, welchen Preis wir für den Fleischkonsum zahlen, missionarisch?

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Die Überschrift setzt den Rahmen. Warum sollte ich das wollen? Loskommen?
Hervorragendes Essen geniessen und neue Gerichte kennenlernen, gerne, dabei weniger Fleisch konsumieren? Super.

Aber "Loskommen"? Das setzt ja einerseits voraus, dass ich das als erstrebenswert betrachte und andererseits, dass ich ohne die Hilfe im Artikel nicht in der Lage wäre, mich aus meiner olfaktorischen Abhängigkeit zu lösen (so ich es denn wollte).

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Der Artikel überzeugt. Ausser zum Thema Tierwohl. Es dreht sich anscheinend alles nur um uns, unseren Lifestyle, unsere Gesundheit, unsere kindlichen Prägungen, unsere Emotionen. Wenn doch die Empfindungen, Erinnerungen und Gefühle so entscheidend sind, wieso kann man Tiere nicht aus dem einfachen Grund leben lassen, weil man sie gern hat? Und ganz grundsätzlich denke ich: machen wir aus dem Essen vielleicht deshalb fast eine Religion, weil das Leben ein bisschen wohlstandsverwahrlost und langweilig geworden ist..?

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Interessanter Beitrag. Es fehlt der Abschnitt: Rezepte zum Nachkochen. Gern würde ich meine Freunde im Kochclub mit einem etwas anderen Menü überraschen.

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Johann Hans Stalder
Autodidakt in der Küche und am Tisch
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Es gibt ein S. gemachtes Kochbuch von Zineb Hattab "Taste of Love", erschienen 2022 im atVerlag.

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Mittlerweile finde ich vegane Rezepte und tierische Rezepte sind nicht unbedingt so containerhaft/ binär zu sehen. Jedes Rezept mit tierischen Zutaten können Sie grundsätzlich - mal besser mal schlechter - vegan nachkochen indem Sie einfach die Zutaten auswechseln. Genau wie mit tierischen Produkten braucht es natürlich evtl. ein bisschen Übung bis der perfekte Gaumenschmaus dann gelingt. Im Prinzip kennen Sie aber als Hobbykoch also bestimmt schon hunderte, wenn nicht tausende vegane Rezepte.. viel Spass beim Experimentieren :)

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Gaby Belz
Jeden Morgen neu
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Ich finde das Betty Bossi Buch mit veganen Rezepten ziemlich brauchbar.

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Mich hat dieser Instagrammer sehr inspiriert https://veganewunder.de/ nicht nur zum reinen Nachkochen sondern auch um auf neue Ideen zu kommen was man wie kombinieren kann…

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Eine schöne Darstellung, wie ein Transformationsprozess abläuft und was dafür alles notwendig ist. Es sind Einzelne, die sich aus persönlichen Gründen auf den Weg machen um neue Lösungen zu finden. Sie analysieren, welche Gründe für ein bestimmtes Verhalten verantwortlich sind. Man macht sich auf die Suche nach neuen Konzepten, um Bedürfnisse zu befriedigen. Und immer wieder steht das Glück im Vordergrund. Wir essen das besonders gerne, was uns tief in unserem Inneren glücklich macht.

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Ein toller Bericht, der mich sofort neugierig auf einen Besuch in einem dieser beiden Restaurants macht. Fleisch und Fisch sind für mich schon lange nicht mehr Hauptakteure auf dem Teller, auf das Entrecote und auch die Foie Gras kann ich getrost verzichten. Kochen versuche ich wann immer möglich vegetarisch. Die Umstellung auf veganes Essen bereitet mir dennoch Mühe, denn ich liebe kaum was so sehr, wie Käse.

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Even Meier
(ex | they)
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Mein Tipp für Rezepte, Kochtechnik, Komposition: Sebastian Copien auf YouTube!

Dort habe ich so viel gelernt, u. a. mit einer schmiedeeisernen Pfanne zu kochen.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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Toll. Als Nichtzürcherin hoffe ich aufs Kochbuch dieser genialen Frau! — Und solche Texte werden dem Tierwohl mehr helfen als jedes Moralin. Danke für den leckeren Text!

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Hobbykoch vorwiegend pflanzlich
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Kennen Sie swissveg? Kann man sich ja mal durchprobieren. Gibt in Luzern, Bern und überall in der Schweiz gute vegetarische Küche.
In Luzern kann ich Karls Kraut empfehlen, Bern leider 'noch' nichts.
https://www.swissveg.ch/restaurants?language=de

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
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:) Danke für den Tipp. Merk ich mir!
Esse aber auch so selten auswärts, dass ich trotzdem auch noch auf dieses Kochbuch hoffe. Besonders die glitzernden Pilzhäppchen sehen derart verführerisch aus …

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Aktuelle bewege ich mich persönlich gerade in die andere Richtung: viel mehr Fleisch und Protein, möglichst kein verarbeitetes Fleisch, noch mehr Gemüse, fast kein Zucker, und Kohlenhydrate nur Abends in kleineren Mengen. Mir geht es viel besser.

Wer sich mit den Facetten der fleischbasierten Ernährung befassen will, dem empfehle ich diese zwei Videos bzw Podcasts. Vor allem das zweite Video.

Vegan doesn't work, here is why
Sonny der Food-review-show, welcher diverse tatsächlich ursprüngliche Kulturen/Völker besucht hat, dabei alle möglichen Tiere und Organe roh gegessen hat

Skaliert es, ist es ökologisch und ethisch tragbar? Nicht wirklich, das möchte ich gar nicht erst bestreiten.

Ich möchte damit wirklich nicht sagen, dass eine Vegetarische oder Vegane Ernährung nicht möglich ist, sondern das Fleisch/Milchprodukte eine spezielle Rolle für unseren Körper spielen. Wo hingegen die meisten Früchte, Gemüse und Getreide in ihrer heutigen Form für unseren Körper ziemlich neu sind. Da muss man vielfach einiges beachten.

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Gemüsefan
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Ich habe das Video nicht geschaut, aber kenne die gängigen Argumente gegen vegane Ernährung. Tierprodukte haben kein Monopol auf irgendeinen Nährstoff.
Niko Rittenau zeigt die wissenschaftsbasierte Umsetzung einer veganen vollwertigen Ernährung auf in seinem Büchern und Videos.
https://www.spiegel.de/gesundheit/e…%20Podcast.

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Leserin
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Natürlich muss man vieles beachten. Kennen Sie nutritionfacts.org? Die grösste Sammlung von Studien auf dem Prüfstand.

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A propos «Grünzeug mit ein wenig Ahorn­sirup anbraten» bietet der Foodblog Eat this ein hervorragendes und einfaches Rezept: Karamellisierter Lauch mit Cacio-e-Pepe-Hirse. Da fragt man sich, wie Lauch ein Schimpfwort werden konnte 😏

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Privilegierter
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Hat jemand Tipps für vegane Kochbücher, die Umami etc. auch wirklich berücksichtigen? So bisschen für die (von mir aus neu gedachte) hiesig-nachhaltige Küche? Gibts da schon etwas, das taugt? (Ich warte insgeheim sehnlichst auf einen veganen Tiptopf;-)

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Vegan black metal chef (yes. Really)
Auf youtube oder als Buch "the seitanic spellbook"

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Hobbykoch vorwiegend pflanzlich
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Ich empfehle als Kochbuch Essen für die Zukunft von Tom Hunt. Er zeigt auf, wie man abfallfreier, pflanzlich und nachhaltig sich ernähren kann und hat neben den saisonalen, nach Tageszeit geordneten, Rezepten auch einen Leitfaden zu verschiedenen Zutaten. Bei exotischeren Zutaten schreibt er regionale,saisonale Alternativen hinzu etc..
Link zur Dumont Verlag Webseite

Als Blog begleitet mich seit Jahren eat-this https://www.eat-this.org/. Ein veganer Kochblog, unaufgeregt mit Leidenschaft, einfach, geniale Rezepte kochen. Meistens, wenn ich keine Idee habe, gebe ich dort ein Gericht oder Gemüse ein und schaue mal.

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Sina Bucher
Mitglied Genossenschaftsrat Project R
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Schau dir mal die Vegan Masterclass von Sebastian Copien an.

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“Flavour” von Ottolenghi ist sehr inspirierend. Jedes Rezept ein Volltreffer- auch viel umami…

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Privilegierter
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Ottolenghi ist mir persönlich schon etwas zu speziell bzw. die gewählten Zutaten. Aber ich anerkenne seine Kunst und Fertigkeit und danke trotzdem für den Tipp :-)

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Vor- und Nachdenker
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Leserin
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Ich habe ein Umami-Grundrezept selbst entwickelt. Jetzt werde ich weiter probieren. Danke für den Anstoss.

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Ich habe das "Immer schon Vegan" mal angeschafft. Sind Rezepte aus aller Welt, die eben immer schon Vegan waren.
Es hat sehr gluschtige Sachen drin! Allerdings eher nicht anfänger tauglich, respektive brauchen die Rezepte eher mehr Zeit ( jedenfalls für mich als unbegabte Köchin). Und die Zutaten sind nicht immer unbedingt im Migros/Coop zu finden.

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Danke für den inspirierenden Artikel! Das motiviert mich sehr, an meinen Gewohnheiten zu arbeiten und macht mir mut, dass es nicht so schwierig ist.

Ich hätte mich noch über die Rezepte zu den Omeletten mit Kichererbsenmehl und das Risotto mit Zitrone und Rosenkohl gefreut! Das klingt beides sehr alltagstauglich. Hat jemand einen Link?

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Theresa Leisgang
Klimalabor Community Redaktorin
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Diesen Satz finde ich einen der wichtigsten im Text, um die gesellschaftliche Dimension von Essen für die Transformation zu verstehen:

Wollen wir begreifen, wie wir vom Fleisch wegkommen, müssen wir also erst verstehen, wie Gewohnheiten entstehen: Wieso essen wir, was wir essen?

Hierist das Rezept für Ottolenghis Rosenkohl-Risotto – noch ein letztes Winteressen, bevor der Frühling auch in der Küche Einzug hält?

:)

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Benji Kuster
Isst Tiere
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Ich habe den fast nur punktgrossen Scrollbalken diese Beitrags gesehen und gleich laut ausgesprochen «oh, mein Gott!» und mir gedacht, dass ich so froh bin, dass ich das alles nicht selbst lesen muss. Es gibt sogar eine Benachrichtigung, wenn der Beitrag vorgelesen erscheint. Wie leben in der besten aller Zukünfte.*

Ich bin mal gespannt, ob es dieser Artikel ist, der mich dazu bringen wird, Tiere leben zu lassen.

(*: das ist eine Verballhornung der beiden Floskeln «wir leben in der besten aller Welten» und «wir leben in der Zukunft», weil wir in einer schnellebigen Zeit leben, in der alles immer gleichzeitig gesagt werden muss und all dies vielleicht schon bald nicht mehr stimmen wird, wenn Fleischkonsum – und Auswüchse unserer «Zivilisation» – nicht einschneidend rationiert werden.)

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Leserin
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Seien Sie ruhig gespannt, aber nicht nur. Sie werden immer wieder Fragen haben, deren Antwort nicht in diesem Artikel steht. Es ist ein sehr weites Feld.

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Gerne probieren wir Gastgeber aus mit vegetarisch oder veganen Optionen aus und schätzten die Flexibilität sehr. Was mir leider immer wieder auffällt, dass das Eiweiss zu kurz kommt. Oft enthalten die veganen Angebote nur einen Bruchteil der optimalen Eiweissmenge. Hoch geschätzte Gastgeber dann schmeckt das Essen nicht nur, sondern nährt den Körper auch optimal.

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Das stimmt, die Proteine waren bei uns lange ein Problem als wir uns mehr vegan ernährt haben. Auch da hilft es, sich an Kulturen zu orientieren die traditionell viele vegane Gerichte kennen (zB Südindien) oder schlicht „Arme-Leute“ Gerichte, die oft perfekte Aminosäuren- Kombis enthalten.
Und selber kreativ sein, zB das Vollkornbrötchen mit einem Teil „Kürbis-proteinpulver“ oder „Hanf-Proteinpulver“ (beides lediglich die völlig natürlichen Überbleibsel nach dem Ölpressen) ergänzen und es schmeckt wunderbar nussig und ist trotzdem leicht und einfach eine Geschmacksbombe!

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Der Vergleich mit dem Rauchen aufzuhören und ebenso kein Fleisch mehr zu essen, dünkt mich unpassend, weil Fleisch essen schmeckt und rauchen stinkt. Weniger Fleisch essen ist sicher ratsam, kein Fleisch mehr wäre zu wenig.

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Toni & Inge Bucher Müller
Rentner macht Pause
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Einspruch, als Pfeifenraucher habe ich diesen köstlichen Text gestern auf Balkonien gehört - mit einer Prise Tabak. Wahrlich für mich ein doppelter Genuss. https://flic.kr/p/7XCLbj
MdG Toni Nik Bucher

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Hobbykoch
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Erst einmal herzlichen Dank für den Beitrag und dessen Tiefe. Er hat mir grosse Lust gemacht, Zizi einmal kennenzulernen und mit ihr zu reden. Aber das nur am Rande.
Ich selbst bin seit etwas mehr als 20 Jahren Hobbykoch, da allergiebedingt frische selbst gekochte Gerichte ein sicherer Hafen sind. In der Rolle des täglichen Zubereiters unseres Essens habe ich viel lernen müssen und versuchen Abwechslung auf den Teller zu bringen, obwohl wir auf eine grosse Palette allergieauslösender Lebensmittel verzichten müssen. Das macht erfinderisch, denn wer will schon gern im Wochenrhythmus immer das Gleiche essen. Aus meiner Sicht ist Übung im Umgang mit frischen Lebensmitteln das wichtigste. So versteht man leichter, was man womit kombinieren kann.
Seit ca. 8 Jahren haben wir unseren Fleischkonsum stark eingeschränkt, nicht mit dem Blick auf den Umweltschutz und das Klima, sondern weil es uns besser geht, unsere Verdauung ins Gleichgewicht gekommen ist und auch Symptome für Zivilisationskrankheiten wie Gicht einfach mal verschwunden sind. Wir essen weiterhin Fleisch und Fisch, doch dieses max. zu 2 Mahlzeiten in der Woche.
Das wäre für mich auch eine Alternative zum vollständigen Abwenden vom Fleischkonsum. Wenn es uns gelingen würde, dass in Europa jeder nur noch 15 kg Fleisch oder Fisch im Jahr essen würde, anstatt der heute 50-60 kg, wären wir in Bezug auf Gesundheit, Klima und Artenschutz einen riesigen Schritt weiter, wenn nicht sogar am Ziel.

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Ich habe gerade keine Zeit für eine ausführliche Antwort, aber danke erstmal
für den spannenden Artikel. Ich habe - für mich selber völlig überraschend - die Erfahrung gemacht, dass sich mein Geschmackssinn komplett verändert hat in dem mehrjährigen Prozess hin zur vegetarischen und noch viel stärker schliesslich zur pflanzlichen Küche.
Nach der Lektüre wird mir etwas klarer was da in mir alles abgegangen ist.
Falls Interesse vorhanden ist, teile ich gerne ein paar basic Tricks und einfache Erkenntnisse, die mir geholfen haben beim Kochen und freue mich, die hoffentlich zahlreichen schon geschriebenen Kommentare mit Tipps und Tricks zu lesen!

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Hier ein paar Dinge, die ich gelernt habe. Falls ihr dafür bessere Tricks habt: bitte ergänzen!

Rahm (sofern er nicht steif geschlagen werden soll) lässt sich einfach selbst machen:
Cashewnüsse mit kochendem Wasser übergiessen und mit dem Stabmixer pürieren. Je nachdem noch mit pflanzlicher Milch strecken. So mache ich z.B für Fruchtwähen den Guss ohne Ei.

Umami lässt sich mit Pilzen und etwas Tomatenpüree (und Zwiebeln, Knoblauch) gut herstellen.
Z.B. Zwiebeln, Champignons, etwas Tomatenpüree andünsten, schwarze Bohnen aus der Büchse dazu, nach Lust und Laune würzen und entweder direkt mit Teigwaren oder Reis servieren oder das ganze noch zu Tätschli weiterverarbeiten. Dazu das ganze pürieren und je nach Konsistenz allenfalls noch mit etwas Kicherebsenmehl oder Haferflocken fester oder mit Bouillon flüssiger machen.
Lässt sich in unzähligen Variationen erweitern und abändern.

Vegane Pizza mache ich mit einer leckeren Tomatensugo mit Zwiebeln.
Belag je nach Saison, Gemüse mariniere ich zuerst in einer pikanten Öl-Curry-Paprikamarinade, Sellerie in ca. 0.5 CM dicke Rädchen geschnitten und mit Gabel einstechen, rohe Randen und Süsskartoffeln ebenfalls in Rädchen oder in kleine Würfel geschnitten, dazu natürlich Pilze und Oliven.

Alternative: Birnen-Lauch-Pizza
Kein Sugo, Belag mit Birnen/Apfel und Lauch, gewürzt mit Kreuzkümmel und Pfeffer und wahrscheinlich etwas Salz.

Gemüsewähe oder Birnen-Lauch-Pizza mache ich oft mit dem Wähenteig aus dem "Gesund-Essen-Beitrag" von Marie- Koller:

250 g Vollkorn­mehl, 1 TL Salz, 1 TL getrocknete herbes de Provence in der Teig­schüssel vermischen. 60 ml Oliven­öl und 120 ml Wasser mit der Gabel einrühren und mit den Händen ohne Kneten zu einer Teigkugel fügen. Auswallen, vielleicht kurz kühl stellen, belegen, backen.

Zum Frühstück: Mandelmus/Erdnussmus mit Löwenzahnhohnig auf Brot oder selbstgemachte Galettes:

Buchweizenmehl & Wasser mit Schwingbesen mischen, wenig Salz, und in der heissen Bratpfanne mit Öl oder Kokosfett oder veganer Butter braten.

Entdeckung des letzten Jahres:
Fertig gekauftes Produkt. Getrocknete, geräucherte, gesalzen und mit Koijpilz fermentierte Randen! Kenne zwei Produkte.
Schmeckt besser als Bündnerfleisch. .
Die mit dem Pilz fermentierten haben auch genau dieselbe Konsistenz. Die ohne Fermentation sind etwas härter, aber auch ganz lecker.
Ich glaube, da wird im Zukunft noch viel leckeres entstehen: Räuchern, Trocknen fermentieren etc.

Flammkuchen
Veganes Creme Fraiche oder Naturjoghurt auf Teig und mit Pilzen und Zwiebeln belegen.

Allgemein:
Wein nicht vergessen!
Auch Saucen für Gemüse etc. sind lecker mit Wein.

Ausserdem: anfangs habe ich oft etwas das Fett vermisst. Ein gutes Olivenöl hilft.

Einfaches Dessert:
Seidentofu, Kakaopulver (kann verfeinert werden mit etwas geriebener Orangenschale, Kaffee, Whisky) mixen. Fertig ist die Schockoladencreme.

Was ich immer noch nicht immer gut hinkriege ist Tofu. Am liebsten mag ich ihn etwas knusprig. Für Tipps bin ich sehr dankbar.

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Marie-José Kolly
Journalistin mit 💕 für Wissenschaft
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Lieber Herr Blatter,
Danke für Ihre Worte! Ihre basic Tricks sind mehr als willkommen, wenn Sie mögen und Zeit haben. Wir freuen uns drauf!

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Toller Artikel und interessante Kommentare. Bei aller Zustimmung: Eine Aussage kann ich nicht stehen lassen, und es wundert mich, dass keiner der über 150 Kommentare darauf reagiert hat: Dass nichts langweiliger schmeckt als gedämpftes Essen, kann nur behaupten, wer dieses Gemüse telle quelle verzehrt. Schon mal eine im Wasser gekochte Kartoffel mit einem wirkliche Extra Vergine, ein wenig Salz und Oregano probiert? Oder einen Fenchel mit Olivenöl Salz und Zitrone? Dto. mit Broccoli? Einfach unschlagbar gut und schnell zubereitet. Aber das klappt nur, wenn das Olivenöl fruchtig grasig riecht und keine Fehlaromen hat, was man leider von den meisten Supermarktölen (aber auch von vielen Olivenölen von Hobby-Produzenten) selten bekommt

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Danke für diesen Artikel! Aber noch besser haben mir die vielen Kommentare mit den Tipps und Links gefallen. Als Ernährer der Familie (also der, der meistens kocht, abwäscht und einkauft) bin ich immer auf der Suche nach schmackhaften vegetarischen/veganen Menüs, die sich ohne stundenlangen Aufwand und ohne Spezialschrank voller exotischer Gewürze am Feierabend zubereiten lassen. Liebe Republik-Redaktion, es wäre toll, wenn ihr im Rahmen des Klimalabors all diese Links und Kochbuch-Tipps zu einem Serviceartikel zusammentragen würdet, selbstverständlich laufend um neue Infos ergänzt. Ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige bin, der das schätzen würde!

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Danke für den interessanten Text. Meine Grosstante Rosa aus England hat schon in meiner Kindheit gleich nach dem zweiten Weltkrieg, ihren Kaffee leicht gesalzen, wenn sie bei uns in Interlaken zu Besuch weilte.
Im Buch "Palästina, das Kochbuch" finden sich herrliche orientalische vegetarische Gerichte. Nicht nur, es gibt auch Fisch und Fleischrezepte, aber eben auch Vegetarische oder Vegane.

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Das Problem "orientalischer" Küche ist immer: Die meisten Zutaten sind nicht gerade saisonal und/oder regional zu haben. Sehr S. wäre ein Artikel darüber, wie man hier in der Schweiz am besten und genussreichsten vegan, aber immer auch saisonal und regional kochen und essen könnte.

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Ja, das mit dem saisonal ist wohl richtig.Ich versuche saisonal zu kochen und verwende gerne orientalische oder fernöstliche Gewürze. Frisch geröstete Sesamsamen, geröstete Zwiebeln etc. geht fast immer und ergibt eine Schöne Abwechslung

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Und Fleisch zu braten, ist heute der einfachste Weg, den Körper schnell mit hochprozentigen Proteinen zu versorgen.

Woran genau machen Sie das fest? Fleischzubereitung ist relativ aufwendig im Vergleich mit dem Konsum eines Proteinshakes/ Proteinsnacks. Geht es nur um die absolute Menge der Proteine kann leider nicht nachvollziehen wie Sie zu diesem Schluss kommen.

Trotzdem besten Dank für den spannenden Artikel :)

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Marie-José Kolly
Journalistin mit 💕 für Wissenschaft
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Das stimmt, der Proteinshake ist schneller im Magen — aber ultratransformierte Nahrungsmittel à la Proteinriegel versorgen den Körper nicht mit dem, was er braucht. [siehe etwa hier].(https://www.republik.ch/2021/08/28/…sen-wissen)

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Danke für die Antwort. Ich habe dieses Zitat bloss hervorgehoben, weil eben nicht explizit von der Qualität („Und Fleisch zu braten, ist heute der einfachste Weg, den Körper schnell mit hochqualitativen Proteinen zu versorgen“) sondern nur vom Prozentanteil und der Geschwindigkeit geredet wird, was eigentlich beides kein Argument für Fleisch sondern eher für einen Proteinshake wäre. Es mag sein, dass Fleisch anbraten die schnellste Möglichkeit ist an „hochqualitative“ Proteine zu kommen (wenn man unter Qualität davon absieht, dass Fleischkonsum Risiken wie Darmkrebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringt).

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Proteinshakes/ Proteinsnacks, buäh! Aber ja, Silicon Valley möchte, dass wir nur noch hochprozessierte, aber angeblich "vollwertige" Shakes "essen". Wie etwa "Soylent", das sogar noch "Green" ist:) "Save the Planet", wie es heisst (unter "Make the World a Better Place" geht es in Silicon Valley ja nie:).

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