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Mit Fleischkonsum und Ernährung, aber auch mit unserem Lebensstil überhaupt plündern wir weltweit auch die Wasserreserven. Futtermittel, Tomaten aus Andalusien, Avocados aus Chile, Leder aus Albanien und gefärbte Stoffe aus der Türkei, all das mindert dort die lokalen Wasserreserven, die teilweise bereits privatisiert sind. Damit schüren wir Konflikte, wie sie in Türkei-Syrien/Irak, Sudan-Ägypten, Israel-Palästina bereits an der Tagesordnung sind.
Buchtipp: Harald Welzer, Klimakrieg, 2008 (Untertitel: Wofür im 21. Jhd. getötet wird).

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Ich liebe Fleisch als Nahrungsmittel aber es ist gleichzeitig auch klar, dass es eigentlich wieder eine Agrarrevolution oder besser eine Restauration braucht, hin zu kleinflächigerer Tierzucht. Alles, was mit Massenproduktion oder Monokultur zu tun hat, ist halt ökologisch bedenklich. Da Nachhaltigkeit aus den Säulen Ökologie, Gesellschaft und auch Ökonomie besteht, ist es sehr komplex überhaupt Gesetze über Produktion oder Ernährung aufzustellen. Ernährung wird weithin als Privatsache und auch als Recht angesehen. Meine Mutter ist jedes Mal wieder über den günstigen Preis von Fleisch schockiert. Doch Preiserhöhungen wie zuletzt in DE mal probiert, sorgen dann auch wieder für Unmut. Ein fleischlos Tag die Woche global, würde schon viel mehr bringen, als alle Veggies zusammen. Das Thema ist wie vieles zum Thema Klimawandel brisant und geht oft mit Moralisierungen einher, die viel vergraulen.
Meiner Meinung nach, sollte z.B das Auto zum privaten Gebrauch grossflächig abgeschafft werden aber auch da sprechen wir von einem Statussymbol. Auch das Auto ist ein Einwegartikel mit maximalem Ressourcenverbrauch und tötet nebenher noch ein paar Menschen.
Also Blech- und Fleischlawine reduzieren, in ÖV und Laborfleisch (90% schonender) oder Weidewirtschaft investieren. Und dran denken, niemand ist perfekt aber beginnen mit Nachhaltigkeit müsdten wir alle trotzdem.

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FFF: Fleisch, Fahren, Fliegen. Alle drei müssen reduziert werden. Man kann nicht ÖV benutzen und dafür täglich Fleisch essen.
Und wir werden verzichten müssen, ob uns das vergrault oder nicht.
Eine konkrete Massnahme wären signifikante Abgaben auf gesellschaftlich unerwünschten Stoffströmen, zum Beispiel auf importiertem Tierfutter. Damit muss man niemandem etwas verbieten, aber man würde den Preis "nennen". Gerecht wäre das auch, denn das Abholzen des Amazonas für unser Tierfutter betrifft uns alle.

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IP - Suisse - Bäuerin
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Bezüglich Reduzieren stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Meiner Meinung nach ist aber ein Verteuern der importierten Tierfutter nicht zielführend, denn es verteuert einfach das im Inland produzierte Fleisch und der Konsument weicht dann einfach zum Einkaufen ins Ausland aus und wir werden in unseren Läden mehr Importfleisch finden. Ich denke, es gibt keine Lösung, die am Konsumenten vorbeigedacht ist, denn denn Handel und Produktion sind international zu sehr verflochten. Solange der Wunsch nach Fleisch vorhanden ist, gibt es für den Handel immer einen Weg, sprich: "Was ich in der Schweiz nicht haben kann, dass importiere ich!" Am Anfang muss also der bewusste Verzicht des Einzelnen stehen.

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Das stimmt. Mit vergraulen meine ich nicht den Verzicht, das ist klar, da kommen wir alle nicht drumrum. Ich meine eher den gegenseitigen, manchmal ziemlich heftigen Fingerzeig, der oft das Gegenteil bewirkt.

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Grade bei uns mit all unseren Öl- und Gasheizungen brauchen wir definitiv noch einen vierten Buchstaben beim FFF. Noch ein F wie Fernwärme? Oder ein W für Wärmepumpe.

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ich bin seit 39 jahren vegetarierin / veganerin und erfreue mich bester gesundheit !
( 73 j. )es wurde vieles gesagt was ich 100% unterschreiben kann ! ich möchte nicht weiter auf die verschiedenen themen eingehen sondern möchte die überlegung anbringen : wie wäre es wenn jeder mensch das tier selber töten müsste um sein fleisch zu essen ?

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Ich esse Zeit meines Lebens Fleisch (70 jährig) und erfreue mich auch bester Gesundheit.

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Der Freie Markt wird den Fleischkonsum nicht deckeln, das geht nur mit Regularien (deutsch: übers Portemonnaie).

  • Lenkungsabgaben auf Fleisch, Produktion und Konsum: Methanabgabe etc.

  • Produktionsvorschriften bezüglich Anzahl, Haltung, Futtermittel, Löhne, Handel, etc.

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Mathematiker
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Danke für diesen wichtigen Artikel. Ein Aspekt scheint mir wichtiger, als im Artikel zum Ausdruck kommt: die globale Massentierhaltung hat globale Pandemien direkt zur Folge.

Am 23. Dezember hat die Republik unter dem Titel «Covid-19 ist erst der Anfang» ein zu Recht viel beachtetes Interview mit Mike Davis publiziert (https://www.republik.ch/2020/12/23/…der-anfang), in dem es vor allem um die grosse Pandemie-Gefahr geht, die Davis in seinem Buch „The Monster at Our Door. The Global Threat of Avian Flu.“ New York: New Press 2005 schon angekündigt hat (ISBN 978-1-59558-011-5).

Das weltweite kapitalistisch-„neoliberal“ durch-„rationalisierte“ Agrobusiness mit industrieller Massentierhaltung (insbesondere, aber nicht nur von Hühnern) vorzugsweise in Ländern mit lockeren Vorschriften (z.B. bezüglich tonnenweise Verfütterung von Antibiotika) mit konsequenter Privatisierung der Profite und Sozialisierung der Kosten, z.B. für Pandemien, bewirkt, dass aus dieser Ecke immer wieder Pandemien kommen werden, solange wir die Ursache nicht beseitigen.

Das industrielle Agrobusiness zwingt uns mit seiner massiven Reduktion der Artenvielfalt durch die genetischen Monokulturen (Tiere und Pflanzen!) ein unethisches und geradezu pervers lebensfeindliches Landwirtschaftsmodell auf. Traditionelle Bauern verlieren ihre Existenz, wandern in die Slums an den Stadträndern, z.B. als „Wanderarbeiter“, und verelenden. Die vermeintliche Vermeidung oder Ausschaltung („Verbesserung“?!) der Evolution bringt die Evolution auf eine andere Ebene: wir Menschen sind mit unseren Nutzpflanzen und Nutztieren und allen daran und darin gedeihenden Mikroben in einer gfürchigen Ko-Evolution, in der wir unsere Pandemien züchten; wir Menschen täten gut daran, diese Vorgänge genau zu studieren und daraus die Konsequenzen zu ziehen. Dabei können wir uns sog. „realpolitische“ Rücksichten auf irgendwelche Klientelen, Sponsoren oder Lobbies nicht leisten. Oder wollen wir wirklich jedesmal die Pharma-Industrie wieder mit gesponsorten Milliarden schnell-schnell einen neuen Impfstoff entwickeln lassen? und uns darauf und nur darauf verlassen?! Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir als Menschheit wie auch als Gesellschaft in der Schweiz und in vielen anderen Ländern diesem Anspruch im bisherigen Verlauf der Covid-19-Pandemie nur zu einem sehr kleinen Teil gerecht werden.

Bei dieser kapitalistischen „Optimierung“ ist die Zielfunktion falsch: die vermeintlich konsequente Profit-Maximierung für eine kleine Minderheit führt, zumindest wenn sie so betrieben wird, ins ökologische und biologische (insbesondere mikrobiologische) Verderben und damit langfristig auch ökonomisch nicht zum Ziel, aber (sehr) kurzfristig leider oft doch – das ist das Problem.

Noch ein Problem gehört hier dazu: dass wir uns gewohnt sind, Lebensmittel zu Tiefpreisen zu kaufen, die angeblich nicht ausreichen um diese Lebensmittel auch in einer bekömmlichen und gesunden Qualität anständig und nachhaltig zu produzieren, geht auch zurück auf die Bedürfnisse der Kapitalisten: wenn sie den Arbeitern tiefe Löhne zahlen, müssen die Lebensmittel billig sein!

Nicht so viel, und vor allem nicht solches, Fleisch zu essen, ist also auch ein Gebot der epidemiologischen und evolutionären Vernunft.

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pflanzenbasiert
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Ich geh es genau andersrum an. Ich muss nicht Minus. Ich nehme Plus. Seit ich begann, mich für den Reichtum in Gärten, auf Feldern, an Büschen und Bäumen sowie in der übrigen Natur zu interessieren, lernte ich 26 neue, vielfach enorm appetitliche Gemüsesorten kennen und erlebte am eigenen Leib die Heilkraft von Pflanzen. Dass Proteine aus Hülsenfrüchten viel nahrhafter und gesünder sind als die im Fleisch, und dass Olivenöl beschwingt, liess mich sehr bald die allermeisten tierischen Produkte vergessen. Dass ich unerwünschtes Körpergewicht verlor und mit einem leckeren Curry Schmerzen bekämpfen lernte, die früher durch tierische Nahrung oder Zucker verstärkt wurden, war vielleicht der eindrücklichste Gewinn. Ich kann es jedem nur empfehlen, auf Entdeckungsreise zu gehen, statt mit Verzicht! im Kopf herumzulaufen. Ich nenne mich bewusst nicht vegan, mag kein Etikett, denn Zucker ist auch vegan, und zu viel davon und raffiniert genossen schädigt er sogar Herbivoren. Ich liebe den Garten [mehalsgmues.ch], den Wochenmarkt, grüne Blätter im Salat, Chiapudding und die asiatische Küche. Das ist kein Verzicht, sondern ein Gewinn an Wohlbefinden rundum.

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Leserin
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Danke, das sind wohltuende Gedanken, ich lasse mich auch gern überraschen von schmackhaften und gesunden Alternativen zu Fleisch. Wegen Vitamin B (12?) esse ich aber etwas Fleisch, wobei 100g pro Woche genug sind.

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pflanzenbasiert
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Sicher nicht zu wenig. Woher wissen Sie aber, dass in Ihrem Fleisch noch B12 drin ist?

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Was mich diesbezüglich noch sehr interessieren würde, ist wie konsequent die Tiere denn in der Schweiz bis zum letzten Stück verwertet werden. Bei unseren Discountern kriegt man ja praktisch nur die schönen Stücke, die auch einfach zuzubereiten sind. Als bewusster Konsument mit Spass und Interesse am Kochen fände ich es aber sehr begrüssenswert, wenn man für Innereien, Zungen, Kalbskopf etc. nicht unbedingt zum Metzger müsste. Was geschieht mit dem Grossteil dieser Teile? Könnte man da Omas Rezepte für alternative Stücke wieder trendig machen? Wäre das ein Thema für die Rubrik "Geschmacksache" ?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Der Trend heisst: «From Nose to Tail». Was früher als «Hofmetzgete» selbstverständlich (und not-wendig) war, wird nun als Hipstermode wieder (frei-willig) angeeignet. Aber Fleischessende könnten schon mal damit beginnen, Suppenhühner zu kaufen, um bspw. wieder eigene Hühnerbouillons zuzubereiten.

In der Schweiz wird rund ein Drittel des Tieres gegessen. Vieles wird auch exportiert. Oder als Tierfutter, Biogas-Ressource, aber auch als Bestandteil von Hygiene- und Kosmetikprodukte weiterverwertet.

Pro Jahr fallen in der Schweiz 240'000 Tonnen «Schlachtabfälle» – oder im Industriejargon «Schlachtnebenprodukte» – an. Beeindruckend ist, was daraus gemacht wird:

Die Füsse von Rindern und Kühen sind sogenanntes K3-Material: Es ist nicht für den menschlichen Verzehr geeignet, weist aber kein Risiko von Krankheiten auf. Dazu gehören auch das Herz, das Blut, die Nieren oder Leistenfleisch. Bei einem Rind sind es 15 Prozent des Körpers. Sie dürfen weiterverarbeitet werden – zu Heimtierfutter.

Mist und Urin, Magen- und Darminhalt gehört zum sogenannten K2-Material. Insgesamt 15 Prozent eines Rindes. Bei K2-Material besteht ein Risiko von nicht übertragbaren Krankheiten. Es dient unter anderem der Produktion von Biogas. Die dabei entstehenden Gärrückstände werden als Düngemittel eingesetzt.

Neben K3- und K2-Material kennt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen noch K1-Material, die höchste Risikokategorie der Schlachtabfälle. K1 besteht aus BSE-Risikomaterial und Reststoffen, die für den Menschen schädlich sein können. Insgesamt etwa 12 Prozent eines Rindes. K1-Material wird in der GZM Extraktionswerk AG sterilisiert und in Mehl und Fett aufgetrennt.

Mehl wird in Zementfabriken als Brennstoff verwendet. Dabei entsteht eine phosphorreiche Asche. Das Phosphor lässt sich aufschliessen. In der Schweiz sind Anlagen geplant, die aus dem Phosphor Düngemittel herstellen.

Aus dem Fett entsteht Biodiesel. Die Centravo AG tankt damit ihre Lastwagenflotte, mit der sie die Schlachtnebenprodukte bei den Schlachthöfen abholt.

99 Prozent der Schweizer Tierhäute gehen ins Ausland – hauptsächlich zu Gerbereien in Italien und Deutschland. Schweizer Tierhäute haben einen guten Ruf. Sie werden zur Herstellung von Möbeln oder Mode verwendet.

Aus Schweine-Schwarten entsteht Collagen für die Kosmetik-Industrie.

In gewissen Bäckereien wird die Aminosäure L-Cystein verwendet, um das Mehl leichter knetbar zu machen. Gewonnen wird es aus Schweineborsten.

Seit dem Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China vom Juni 2019 dürfen fünf Schweizer Fleischverarbeiter die Ohren, Füsse, Schwänze und Schnauzen von Schweinennach China exportieren. Die Nachfrage ist riesig, seit dort die afrikanische Schweinepest wütet.

Das Wasser zum Brühen des Schweinedarmes trennt auch das Fett weg. Das Fett wird aufgefangen und abgerahmt. Es geht in die Oleochemie zur Herstellung von Kerzen und Seifen.

Der Dünndarm wird eingesalzen, eingefroren und nach China exportiert – wegen fehlender Verarbeitungsanlagen in Europa. In China werden die Därme kalibriert, konfektioniert und schliesslich international vermarktet.

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Wow beeindruckend - vielen Dank für den indirekten Buchtipp und diese umfängliche Antwort!

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Danke Herr Reboursa für ihre Links u Ausführungen.

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Als bewusster Konsument mache ich einen grossen Bogen um Discounter. Suchen sie sich einen guten Metzger, es lohnt sich.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Den Wunsch gebe ich gerne an unseren Hauskulinariker weiter :-)
In einer der ersten Folgen der «Geschmacksache» wurde schon mal mit «zweitklassigem» Fleisch gegrillt

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Besten Dank für den Hinweis, hatte ich damals verpasst und ist ne gute Inspiration für den Anfang.

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Der Fleischkonsum ist ein Beispiel von vielen, das von uns Verzicht verlangt, wenn wir unsere Ressourcen und Böden schonen, eine freundliche Beziehung zur Natur haben und die Belastungen für das Klima reduzieren wollen. Der Verzicht ist unbeliebt, wir mögen ihn nicht besonders, weil er uns einschränkt. Aber, so sagt Martin Heidegger: „Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt. Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.“

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pflanzenbasiert
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Auf dem Werdmühleplatz, keine fünfzig Meter abseits der Shoppingmeile, steht eine kleine, feine Ausstellung, die den Unsinn, Schweizer Fleisch statt Gemüse zu pushen (Proviande), und erst noch unter Einsatz von Steuergeldern, blossstellt. Sehr zu empfehlen, falls auch Sie das Thema nicht mehr schlafen lässt. Titel: Swiss Meat — not made in Switzerland.

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Sehr guter, nüchterner Text, der abermals eines zeigt: Der Kern des Problems ist nicht der Fleischkonsum, sondern der massenhafte Fleischkonsum. Also nicht die Tatsache, sondern die Menge.

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Was grundsätzlich auch diesen übermässigen Fleischkonsum erst ermöglicht, geht auf die Bibel zurück („macht euch die Erde untertan“) ist nämlich so ziemlich das Dümmste, das dem Menschen sozusagen ALLES angeblich erlaubt.
Da könnten auch die Kirchen dazu beitragen, dass sich etwas verändert...

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Es heisst aber auch:

Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre.

  1. Mose 2:15

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Ich denke, die Fleisch-Industrie und der neoliberale Kapitalismus lesen eher selten in der Bibel. Und schon gar nicht kritisch ;-)

Ich stimme aber soweit zu: einige gerne missverstandene und aus jeglichem Zusammenhang gerissene Ein-Satz-Bibel-Zitate haben dazu beigetragen, manch ein Gewissen zu beruhigen.
Daneben hat aber der Primat von Wissenschaft und Technologie seit der Aufklärung und das Credo einer möglichst unregulierten Wirtschaft wohl eine sehr viel prägendere Auswirkung auf unser zerstörerisches globales Verhalten.

Die Landeskirchen und kirchliche Hilfswerke tragen übrigens schon seit Jahrzehnten engagiert zur Bewusstseinbildung auch in diesem Bereich bei.
Wie zum Beispiel auch jetzt gerade wieder in der "Ökumenischen Kampagne" von "Fastenopfer" und "Brot für alle" zur Fastenzeit unter dem Motto "Klimagerechtigkeit jetzt".
https://sehen-und-handeln.ch/kampagnenvorschau/

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"Fastenopfer" und "Brot für alle" achten meines Erachtens zur sehr auf 'political correctness' und würden nie (nie!) gemeinsam mit Greenpeace, Public Eye, Fridays for Future, terre des hommes oder gar mit den Schweizer Naturschutzverbänden auftreten, obwohl ja alle irgendwie das Gleiche wollen. Nein, man will den reinen kirchlichen, biblischen Gedanken verbreiten und das auch noch allein (Caritas ist Konkurrenz!). Das ist leider in einer Zeit des 'Alles oder Nichts' nicht glaubhaft.

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Kirche und Veränderung ... lol

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Leserin
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Ja genau

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Es fällt mir auf das hier in Brasilien wo ich lebe meist die ganzen Tiere verwertet werden. Alles was von einem Tier gegessen werden kann, kann auch im Laden gekauft werden. Über Herz, Leber, Niere, Zunge usw. Ich erinnere mich noch das auch meine Mutter immer wieder mal ein Herz gekocht hat. Hier hat eine Wertewandel stattgefunden der zusätzlich viel Abfall verursacht.

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IP - Suisse - Bäuerin
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Vielen Dank für diesen differenzierten Artikel. Anfügen möchte ich, dass alles steht und fällt mit unserer persönlichen Bereitschaft zum Verzicht. Landwirtschaftspolitik lässt sich nicht einfach an die Bauern delegieren. Wenn wir in der Schweiz weniger Fleisch produzieren wollen, müssen wir auch bereit sein, weniger Fleisch zu essen, sonst wird das Problem einfach ins Ausland exportiert, sprich, wir importieren mehr. Das gilt übrigens auch für die beiden anstehenden Agrarinitiativen: Wenn wir grundsätzlich auf Spritzmittel verzichten wollen in der Schweiz, dann bedingt das eben, dass wir weniger Foodwaste betreiben und massiv weniger Fleisch essen, sonst wird einfach der Import zunehmen und global betrachtet, werden dann andere Länder vermehrt Nahrungsmittel für die Schweiz produzieren. Wir haben in Europa super ausgebildete Landwirte und die produktivsten Böden der Welt. Ein Beispiel: Der durchschnittliche Weizenertrag von Deutschland liegt pro ha 2,5 Mal höher als in den USA. Wenn wir also beispielsweise europaweit einerseits auf Pflanzenschutz vollständig verzichten wollen, aber andererseits unseren Fleischkonsum nicht stark reduzieren und unseren Foodwaste nicht auf praktisch Null senken wollen, so wird ein grosser Teil der Weltbevölkerung hungern, denn die EU als derzeitiger Nettoexporteuer von 50 t Weizen müsste Weizen in Höhe von 90 Mio t importieren. Finanziell kann sich die reiche Schweiz, genau wie die EU, teure Importe leisten, aber in anderen Teilen der Welt wird das zu Versorgungsproblemen führen. Deswegen finde ich, dass es einen Mittelweg braucht: Einerseits den Verzicht des Konsumenten und der sorgfältigere Umgang mit Nahrungsmitteln in der eigenen Küche, andererseits der nachhaltige Weg der IP - Suisse, wo weitestgehend auf Spritzmittel verzichtet wird, aber im Notfall Herbizide an Stelle von mechanischen Mitteln eingesetzt werden dürfen und Futterzukäufe für den eigenen Betrieb möglich sind.

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In der Regel halte ich es für schwachsinnig Umweltprobleme auf den Verbraucher abzuwälzen, wenn doch die Produzenten am viel längeren Hebel sitzen würden (Entscheidungsgewalt, Budget, Informationen über Lieferkette etc.) und man da viel effizienter mit Gesetzen ansetzen könnte, als mit Kampagnen und Freiwilligkeit beim Konsumenten.
Aber beim Fleischkonsum gebe ich Ihnen recht. Da gibt's nicht viel zu diskutieren und es gibt nicht viel nachhaltigeres Fleisch, von dem wir alle einfach nichts wissen und einfach die Bauern die Schuld in die Schuhe schieben können, wenn die dieses nicht effizienter produzieren.

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IP - Suisse - Bäuerin
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Ich verstehe nicht ganz, was Sie mit längeren Hebeln meinen. Sind Sie schon einmal mit Grossverteilern an einem Tisch gesessen? Da wird der Hebel für Produzenten oft erstaunlich kurz......Und das Limit ist immer der Preis, den Konsumenten bezahlen möchten. Aber wir bleiben dran und haben mit den Jahren schon viel erreicht. Immer im Gespräch bleiben ist wichtig.

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Besten Dank für Ihr Feedback. Wir haben das Problem bewusst auf globaler Ebene betrachtet, letztlich geht es also nicht um die Abwägung Inland / Ausland. Wenn wir davon ausgehen, dass wir viel weniger Fleisch konsumieren / produzieren sollen, stellt sich die Frage, wie wir das erreichen. Und dass der blosse Aufruf zum Verzicht nicht reicht, sehen wir ja gerade auch in der Klimapolitik. Ergo ist es naheliegend, dass es politische Massnahmen braucht. Welche das sind, und wo sie ansetzen, ist wieder eine andere Frage.

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IP - Suisse - Bäuerin
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Ja, es ist absolut richtig auf die globale Ebene zu achten. Ich wollte einfach zusätzlich auf die komplizierten Verflechtungen hinweisen. Ich denke, ein Land alleine kann das Nahrungsproblem fast nicht stemmen, denken wir nur an die internationalen Handelsverträge.....Aber: In der Schweiz ist der Konsument eben auch Stimmbürger und hat als solcher mehr Möglichkeiten als anderswo. Dazu gilt es aber auch die komplizierten Zusammenhänge zu sehen und nicht einfach einseitig zu fordern, sonst geht der Schuss nach hinten los.

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Andreas Bock
Pensionierter Chefarzt
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Sehr guter, interessanter Artikel. Der Fairness halber sollte man erwähnen, dass ein gewisser Teil der Ernährungs-Kalorien Eiweiss sein muss (wir können nicht nur von Mehl = Kohlehydraten leben). Ein üblicher Ratschlag ist 1 g/kg Eiweiss pro Tag, was bei einer 70 kg-Person rund 25 kg Eiweiss pro Jahr ergibt. Will man das pflanzlich decken, muss es noch etwas mehr sein, weil pflanzliches Eiweiss wegen seiner Zusammensetzung "weniger wert" ist. Ob man das mit den 10 kg Fleisch, die mit Raufutter in der Schweiz erzielbar sind, plus vegetarischem Eiweiss wohl hinkriegt?

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pflanzenbasiert
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Von den 21 Aminosäuren, die wir kennen (Sie dürfen mich korrigieren) sind acht oder neun essentielle Aminosäuren. Diese kommen alle in Pflanzen vor. Wer die Daten vergleicht, lernt die Hülsenfrüchte schätzen. Wikipedia.
Bei einer stattlichen Zahl von Hochleistungssportlern geht es nicht nur vegetarisch, sondern sogar vegan.
Vegan lebende Leistungssportler und Sportlerinnen

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Leserin
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Es geht sogar rein vegetarisch. Der Marathonläufer Olympia-Goldmedaillengewinner (habe leider seinen Namen vergessen) ist Vegetarier.

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In der Liste erfolgreicher Leistungssportler ist der bei weitem nicht der einzige vegan Lebende. Erinnert sich noch jemand an Carl Lewis? Wohl der bekannteste.

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Der Fairness halber sollte man auch erwähnen, dass Menschen mit Blutgruppe 0 mehr Fleisch benötigen als Menschen mit A, B oder AB. Bei mir, Blutgruppe 0 - 95 Kilo Körpergewicht, reicht 1x Fleisch alle ein bis zwei Wochen.

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Dankeschön für den spannenden Beitrag! Das hat mich an eine Diskussion zwischen Freunden erinnert bezüglich: welches Fleisch ist am umweltfreundlichsten? Hatte vage Geflügel im Kopf aber ohne Zahlen dazu zitieren zu können. Das Gefühl scheint sich hier zu bestätigen.
Das Käse vom Landverbrauch so übel ist, überrascht mich. Ist es bei den Emissionen ebenfalls so schlimm?

Edit: Wer Quellen anschaut, ist klar im Vorteil. Die ausführliche Grafik zu den Emissionen von https://ourworldindata.org/environm…d-is-local lohnt sich anzuschauen. Z.B. bei Käse ist der Betrieb der Milchwirtschaft der grösste treibende Faktor, nicht mal unbedingt der Landverbrauch.

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pflanzenbasiert
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A propos Geflügel: 83 Prozent des Kraftfutters für „Schweizer“ Hühner kommt aus dem Ausland, vornehmlich Brasilien. Also: Abholzung als Beilage auf dem Teller. Zertifikate sind geduldiges Papier. Angeblich ist ja der Verzehr von Schweizer Poulet eher mit unserem Gewissen vereinbar als der von importiertem. Urteilen Sie selbst.

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Greenhouse gases für die Schweizer Landwirtschaft:

  • Tierproduktion: ca. 6 Mt CO2 eq. (55% davon ist Methan produziert bei der Verdauung der Tieren, hauptsächlich der Kühen)

  • Pflanzenproduktion: ca. 0.8 Mt CO2 eq. pro Jahr

Dazu kommt, das zusätzliche Futter und Fleisch, welches importiert wird.
Die Umwelt Externalitäten müssten dem (Fleisch-) Konsument in Rechnung gestellt werden und nicht mittles Direktzahlungen von der Allgemeinheit unterstützt werden.

Zur Ernährung ist der Film game changers zu empfehlen. Da werden auch negative gesundheitliche Aspekte vom Fleischkonsum erwähnt.

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Interessanter Beitrag. Spannende Zahlen. Eines ging dabei allerdings vergessen, dass wichtigste Argument gegen den Verzehr von Fleisch - Tierwohl. Fakten alleine reichen nicht, um eine Veränderung anzustossen. Emotionen machen das erst möglich. Und diese Veränderung ist tatsächlich dringend notwendig, aus mehreren Gründen. Haben die Leserinnen und Leser schon einmal gesehen wie Tiertransporte in der EU praktisch aussehen, wie Schweine gehalten werden in unseren Nachbarländern oder wie in Argentinien mit Pferden umgegangen wird? Alleine deshalb sollten wir uns zweimal überlegen, was wir essen...

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Sie haben natürlich absolut recht, aber Tierwohl hat mich überhaupt nicht interessiert, als ich vor 10 Jahren Vegetarier geworden bin. Stattdessen haben mich die Zahlen, die hier im Artikel genannt wurden und zum Beispiel Wasserverbrauch viel mehr interessiert und auch überzeugt. Erst mit der Zeit, hab ich mich dann mit diesem Thema auseinandergesetzt und war froh, dass ich bereits auf Fleisch verzichtet habe.
Tierwohl (oder eher Tierleid in diesem Fall) lässt sich nicht gut quantifizieren, deshalb kann man schlecht harte Fakten wie im Artikel nennen. Und gerade in der Schweiz höre ich von vielen Fleischessern immer Geschichten, wie sie nur Bio, Freiland oder Fleisch von einem Bauern den sie kennen kaufen. So sind sie überzeugt, dass nur importiertes Fleisch (übermässiges) Tierleid erzeugt und wir Schweizer mit unseren Gesetzen und Regeln das Problem bereits gelöst haben. Aber der nette Schweizer Bauer füttern sein Rind genau gleich mit Mais und Soja wie die Brasilianer oder Polen.

Schlussendlich müssen wir mit beidem argumentieren. Einige lassen sich von einem Argument besser überzeugen als vom anderen.

Falls ich noch etwas am Artikel bemängeln darf, würde ich gerne eine Aufschlüsselung der Ineffizienz sehen. Es wurde nur Flächenverbrauch und Kalorienverschwendung genannt und in Perspektive mit den Methanausstössen gesetzt. Aber mich würden auch Transportwege, Stallheizungen, Wasserverbrauch etc. interessieren. Die Zahlen, die ich bisher gesehen habe, sind manchmal überraschend, aber generell auch dann völlig überwältigend.

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Gehen Sie vom 'Tierwohl' bitte einen Schritt weiter bis zum 'in Einklang mit der Natur'. Das beinhaltet wie wir bauen, wie wir reisen, wie wir uns kleiden, wie wir kommunizieren, wie wir unser Geld ansparen und anlegen, wie wir andere Nahrungsmittel erzeugen, lagern, verteilen und verbrauchen. Dies alles muss mit dem 'Green New Deal' im Rahmen von Klimagerechtigkeit neu geordnet werden.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Lieber Herr R., genau das war unser ursprüngliches Motiv weniger Fleisch zu essen. Wir waren erstaunt wie einfach das war und bald verzichteten wir ganz auf Fleisch und Fisch. Das heisst: Wir merkten, dass der Verzicht winzig klein war und der Gewinn sehr gross.

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Danke für die Bestätigung. Auch mir fehlt Fleisch nicht und die Umstellung der Ernährung war reine Gewohnheit...

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Es ist ja nicht nur ein Klimaproblem sondern was wir alle den Mio Tieren antun die leben möchten und durch uns durch die Hölle gehen!! Es ist die Aufgabe der Politik endlich die Umwelt- Klima und Gesundheitsprobleme zügig anzugehen!! Mit Freiwilligkeit gehen wir alle unter!! Ich bewundere die Veganer die das Elend direkt und konpromisslos angehen und auf vieles bewusst verzichten 👍🏽👏🏻

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Hört einfach auf Fleisch zu essen. So einfach ist das.

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Kleiner hinweis zum Lammfleisch und sein Flächenkonsum: die hohe Zahl kommt sicher nur daher, dass die Tiere in den Unproduktivsten Zonen der Welt weiden (Steppe, Halbwüste,...)! Und nicht weil sie sooo viel Gras verbrauchen. Bei uns, mit unseeen satten Weiden, wird sicher nur ein Bruchteil der zitierte Fläche benötigt. Man müsste es eher umkehren: die Schafe sind die glücklichsten, da sie auf sooo viel Fläche spazieren dürfen!

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Ihr Argument ist berechtigt. Daher haben wir explizit einen Abschnitt dazu gemacht, dass die Weidehaltung an sich nicht schlecht ist.

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Lammfleisch wird auch viel weniger, aber auch viel bewusster konsumiert. Ich sehe es eher als problematisch, wenn Leute gar nicht merken, dass ihr Sandwich noch eine Scheibe Schinken drin hatte oder das Thai-Curry vom Take Away Pouletstücke. Da zu verzichten müsste eigentlich ziemlich einfach sein.

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Bis heute haben wir (zu zweit) dieses Jahr 5'210 gr Fleisch gekauft. Beim Ziel fürs ganze Jahr von 50 Kilo bin ich schon recht stolz auf meine Frau - und mich. Das Excel Sheet auf dem Handy ist etwas mühsam. Kennt jemand eine "Fleischkonsumkontrolle" App? Denn es braucht 1. Erkenntnis 2. Ziel 3. Kontrolle.
Schönen Tag

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Herr Moret, haben Sie wirklich genau gelesen? Ich meine, das «Ziel» wären nicht 50 Kilo (mit tatsächlich gefr... 48 Kilo sind wir schon in etwa dort), sondern 10 Kilo. Maximal. Auch Ihnen einen schönen Tag.

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Wir haben Anfang Jahr gar nix gelesen. Nur überlegt, 500 gr pro Woche pro Person könnte mal für 2021 ein Ziel sein.
Was ist denn Ihr Ziel und wo stehen Sie heute? Wie kontrollieren Sie Ihren Fleischkonsum?

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Der Wille zählt! Das wären im Schnitt für beide um die 20 Kilo im Jahr, dass ergibt ja für beide etwas mehr als 10 Kilo. Uner der Voraussetzung, dass die Motivation bleibt. Eine App wäre da sicher eine Ergänzung, ähnlich den Stay Free Apps für Natels etc.

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Leserin
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Wozu eine App? Sie sehen ja, was Sie einkaufen und sehen auch wieviel . Und darüber, was in Ihren Mund gelangt, haben Sie auch ohne App die Kontrolle.

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Liebe Brigitte, klar sehe ich den einzelnen Einkauf. Der gelangt dann auch in meinen Verdauungstrakt. Aber die Summe, was sich durch meinen Magen bewegt, seh ich nicht. Helfen Sie mir doch, bitte. Einen Chip in der Speiseröhre, der den Fleischdurchsatz misst und integriert? Knopfdruck am Nabel, dann kommt ein Bon raus aus dem linken Ohr? Mit Hinweis: Mann, heute hast 17.5 Gramm zu viel Parmaschinken gegessen? Wehe! Die armen Säue in Padanien? Das Nitrat in den Feldern?
Schöne, neue Welt!

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Benji Kuster
Verleger und Leser
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Wir sollen auf Fleisch verzichten, damit der Rest der Welt genug zu essen hat? Absurde Vorstellung! Wieso sollen wir auf etwas verzichten, nur damit andere etwas auf den Teller bekommen?

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Benji Kuster
Verleger und Leser
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Hahaha, gerade beim Laden eines Artikels gesehen, dass dieser Kommentar offenbar sehr ernst aufgenommen wurde. Das tut mir leid, war eigentlich sarkastisch gemeint.

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Brot
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Ich bin vom Artikel enttäuscht. Die Zahlen sind gut zusammengestellt, aber es wird alles mutlos auf dem abstrakten "Fleisch"-Niveau dargestellt. Dass hinter jedem Bissen Fleisch ein Tier steht, wird nicht mal in einem Nebensatz erwähnt. Die 60 kg jährlicher Fleischkonsum liessen sich auch als 14 getötete Tiere übersetzen.

Dass Mitgefühl ein Grund für Fleischverzeicht sein könnte, wird völlig ausgelassen. Schon klar, dass in einem Datenblog nicht primär moralische Fragen diskutiert werden. Aber hier das Tier praktisch komplett auszulassen, finde ich etwa so, wie über die Ineffizienz von Menschensklaverei zu schreiben, ohne mindestens zu erwähnen, dass dabei Menschen zu Schaden kommen.

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Ich bin mit meiner Lebensweise , dies seit Jahren , "unschuldig", da für mich Fleisch nicht auf den Tisch kommt.
Könnte ich dies meinen Katzen beibringen .., aber die sind Raubtiere.
Warum sollen täglich Menschen verhungern , weil wir Reichen nie genug kriegen, warum sollen Tiere leiden , der Regenwald sterben , es ist letzter Termin endlich seine Gewohnheiten zu ändern!

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pflanzenbasiert
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Im Anfang war Bildung und Erziehung. Und das gute Beispiel der Eltern. „Vegetarier“, die täglich Milchprodukte, Eier und Käse essen, verhalten sich in Zeiten industrieller Nahrungsmittelproduktion ähnlich wie Karnivoren. Und haben auch dieselben Zivilisationskrankheiten zu erwarten.

Wer mit Tieren aufwächst und wem als Kind Empathie erlaubt wird, ernährt sich automatisch gesünder und, ja, auch moralischer. Wenn es um den ganzen Planeten geht, also mit allem, was darauf lebt, dürfen wir auch an jedes Huhn, jedes Rind und auch an unsere menschlichen Regungen denken, unsere Einstellung gegenüber dem Leben. Und nebenbei die Gesundheitskosten senken.

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Es hat bis ca 0740 uhr gedauert, bis jemand mit der "Moral" herausgekommen ist. Dacht ich mir doch, das gehe schneller.
Ich finde, zwar gibt der Artikel viel Zahlen zu etwas, das wir alle schon wissen, aber keine Hinweise, was Otto Normalverbraucher dagegen machen kann. Das nervt mich dann meistens. Oder surreale Vorschläge, wie weiter unten im Chat. Klar ist Zero Fleischkonsum super (Achtung, Moralkeule), aber wenn 99.99% der Menschen das absurd für sie finden, bringt es unter dem Strich nichts.
Was bringen kann, ist wenn Otto sich bewusst wird, dass er 60 Kilo verbraucht, und wenn er zur Erkenntnis kommt, dass 30 Kilo auch genügen, um happy zu sein, erst mal, und sich dann zusammenreisst, sich auch zu kontrollieren.
Und es weitererzählt.
Ohne dass das Publikum sich moralisiert fühlt.
Ä guete mitenand

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pflanzenbasiert
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Otto kann auch bei seiner Bank nachfragen, wie viel sie in die Fleischindustrie und den Anbau von Futtermitteln in fernen Ländern investiert und wie lange noch. Und Otto kann diese Initiative annehmen helfen.

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Super, mal auch was konstruktiv. Danke. Der Gang zur Bank ist wohl eher symbolisch. Aber dass da eine Initiative zu unserem heutigen Thema läuft, ist sehr gut zu wissen.
Sehr nützlich, herausfinden zu können (dem Link folgen), welche Organisationen sich dafür einsetzen, dort kann Otto Geld spenden (anstatt auf die Bank zu tragen) und / oder sich als Unterstützer melden.
Und, wie immer, weitersagen.

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Was mich noch interessieren würde: Ackerland muss ja flächenmässig extrem gewachsen sein, welche Flächen mussten da herhalten? Ich nehme an vor allem (Ur)Wälder, aber vermutlich konnten bereits bebaute Flächen auch effizienter genutzt werden. Dieser Anstieg an Anbaufläche in die Zukunft projiziert, sieht vermutlich auch ziemlich düster aus, wo doch Agrarflächen schon länger wegen dem Klimawandel weniger ertragreich geworden sind, oder völlig aufgegeben werden mussten.
Mit erhöhter globaler Ernteunsicherheit, lässt sich auch erhöhter Fleischkonsum weniger verantworten. Ich esse ja jetzt schon dem Peruaner sein Essen weg, wenn ich Avocados oder Quinoa kaufe. Das ist beim Fleisch vermutlich ebenfalls ein Problem. Wie viel Leute verhungern bereits heute, weil wir unsere Anbauflächen für die ineffiziente Fleischproduktion nutzen?

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Zur Frage der Landnutzung bietet https://ourworldindata.org/land-use viele Antworten. Ein Faktor ist, dass die Produktivität (Ertrag pro Fläche) stark gewachsen ist in den letzten Jahrzehnten. Die Ackerlandfläche wurde aber auch ausgedehnt, etwa durch die Abholzung von Urwald. Die Verteilungsfrage ist wieder eine andere.

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Erlaubt mir, hier zu korrigieren. Die Abholzung von Urwald ist ein grosses Problem, aber der Urwaldboden ist stark verwittert, entsprechend karg und wird zum grössten Teil als Weideland genutzt. Das brasilianische Rindfleisch bedroht den Urwald viel stärker als z.B. die Sojapflanze.
Die enorme Zunahme der brasilianischen Ackerfläche (Brasilien ist zu einem grossen Teil für die weltweite Zunahme der Ackerfläche verantwortlich) in den vergangenen Jahrzehnten ging hauptsächlich auf Kosten des sogenannten "Cerrado", einer Savanne mit lichtem und niedrigem Wald. Man mag das als Verlust an naturnahem Lebensraum bedauern, doch: Im Gegensatz zu den Urwaldböden ist die (landwirtschaftliche) Fruchtbarkeit des Cerradobodens in 30 Jahren Bewirtschaftung gestiegen, es handelt sich nicht um Raubbau. Und die Bewirtschafter müssen über 30% ihrer Betriebsflächen im Urzustand erhalten. Zum Vergleich: in der Schweiz sind 7% ökologische Ausgleichsfläche vorgeschrieben.

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Und bspw. auch die FAO.
Wie schon gesagt Ertrag pro Fläche muss global steigen, durch Management und Pflanzenzüchtung. In Entwicklungsländern ist das Ertragspotential vielfach nicht ausgeschöpft. In Industriestaaten dürfte der Ertrag pro Fläche durch die De-intensivierung (Bio etc.) eher wieder abnehmen.
Die Fleischproduktion muss sinken, nur schon wegen den Treibhausgasen, da sehe ich keine Alternative.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Der Artikel fasst kurz und knapp die Zahlen und Fakten zusammen. Diese bilden die Ausgangslage. Am Ende formuliert er noch ein Ziel. Offen bleibt hingegen, welche Wege dorthin führen. Die Frage ist also: Was tun? Wie gelangen wir von 50kg zu 10kg pro Person und Jahr?

Im Rahmen des Liberalismus und Individualismus in permissiven Gesellschaften findet meist eine Individualisierung der Verantwortung statt – unterstützt durch das marktfundamentalistische Dogma, dass die Nachfrage das Angebot bestimme.

Beim Individuum geht es um Präferenzen der einzelnen Konsument*innen. Die Frage ist also, wie gelangen wir von den aktuellen Präferenzen zu nachhaltigeren Präferenzen:

  1. Ich will Fleisch. -> Ich will kein Fleisch. (Vegetarismus/Veganismus)

  2. Ich will jeden Tag Fleisch. -> Ich will weniger Fleisch. (Frugalismus/Flexitarismus)

  3. Ich will günstiges Fleisch. -> Ich will teureres, dafür hochwertiges sozial und nachhaltig produziertes Fleisch (Luxuskommunismus/Sozialökologismus).

Während (1.) ein Entweder/Oder und Ganz-oder-gar-nicht darstellt, kann es bei (2.) und (3.) graduelle Unterschiede geben, die auch miteinander kombiniert werden können: Weil ich weniger Fleisch esse, kann ich mir im Gegenzug hochwertiges sozial und nachhaltig produziertes Fleisch leisten und gönnen, dass ich dann entsprechend geniessen kann. Fleisch wird dadurch wieder etwas Wertvolles, dem man achtsam Sorge tragen muss.

Das Problem des Präferenzen-Ansatzes ist, dass es sich dabei meist nicht um völlig freischwebende Optionen handelt, sondern oft um Gewohnheiten, die zu Selbstverständlichkeiten, «Common Sense» und damit Normen werden, die schwer zu ändern sind. Diese werden Teil des Habitus und der Identität. Dies erklärt auch die Feindseligkeit, die in manchen Diskussionen zu Tage tritt.

Welche Mittel stehen uns für den Präferenzen-Wandel zur Verfügung?

  • Empathie und Emotion: Mitleid mit Tieren als leidfähigen Wesen in der industriellen Massentierhaltung und Tötung.

  • Moral und Gewissen: Leidfähige Wesen zu töten und Massentierhaltung ist böse/schlecht. Oder Überkonsum und Wegwerf-Mentalität. Oder Umweltschädlichkeit und Ausbeutung.

  • Verstand und Kalkül: Ineffizienz, Biodiversitätsverlust und CO2-Bilanz ist unökologisch, unökonomisch, ja unvernünftig, weshalb man sich aus eigenem Verstandesgebrauch rational für das vernünftigere entscheidet.

Auch hier handelt es sich um analytische Unterscheidungen, d. h. in der Realität trifft man meist auf Mischformen, in der sich die Elemente auch gegenseitig bedingen.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Die Individualisierung des Problems geht aber mit einer Verantwortungsdiffusion einher, welche eine strukturelle Verantwortungslosigkeit nach sich zieht, an deren Ende die Tragödie der Allmende steht.

Für ein systemisches Problem bräuchte es weniger zufällige individuelle Klein-klein-Lösungen, sondern vielmehr institutionelle Regeln – eine «Verfassung der Allmende», so dass am Ende gilt:

  1. Das System produziert Fleisch. -> Das System produziert kein Fleisch.

  2. Das System produziert zu viel Fleisch. -> Das System produziert weniger Fleisch.

  3. Das System produziert billiges Fleisch. -> Das System produziert teureres, dafür hochwertiges, faires und nachhaltiges Fleisch.

(2.) und (3.) erscheinen auch hier realistischere und pragmatischere Ziele, die aber auch für jene, welche (1.) als Fernziel vor Augen haben, als Zwischenschritte angestrebt werden können.

Welche Wege gibt es hier?

  • Bildung und Habitus: Nahrungsmittel- und Warenkunde, Aufklärung und Weiterbildung über Konsumgesellschaft und globalen Kapitalismus usw. in Schule und Medien für mehr (umwelt-)bewussten Konsum und Habitus.

  • Gesetz und Gehorsam: Per Gesetz werden effektivere Labels eingeführt. Oder (CO2) besteuert. Oder Grenz- und Richtwerte definiert. Oder Verbote erlassen. Verbände müssten dazu Strukturwandel zulassen und Produzenten dabei unterstützt werden.

  • Geld und Kalkül: Produzenten und Verkäufer machen ihre Produkte teurer, so dass weniger Fleisch gekauft wird, dafür «besseres» mit mehr Marge.

  • Angebot und Nachfrage: Durch Selbstregulation oder Gesetze wird mehr sozial und nachhaltig produziertes Fleisch angeboten und vermarktet, wodurch die Nachfrage danach steigt.

Wiederum ist ein Mix aus diesen am zielführendsten, auch weil diese sich gegenseitig bedingen.

Am Ende entstehen durch das Zusammenspiel von Individuum und Struktur neue Normen und ein neues Marktgleichgewicht, in dem weniger, aber teureres Fleisch angeboten wird und weniger, dafür hochwertigeres und nachhaltigeres Fleisch konsumiert wird. Nicht zu teuer, so dass alle, die Fleisch essen wollen, es sich noch leisten können (nur 6% vom Budget werden für Essen aufgewendet!) und keine Zweiklassen-Gesellschaft entsteht (die es de facto jetzt schon gibt). Doch vor allem nicht mehr zu billig, so dass die neuen Normen nicht mehr eingehalten werden können.

Das sind nur mal ein paar unvollständige und unausgegorene Ideen. Korrekturen und Ergänzungen sind stets willkommen.

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Nummer 2 und 3 könnte man – zumindest partiell – erreichen, indem man bei den nächsten Landwirtschaftinitiativen (Trinkwasser-, Massentierhaltungs- und Pestizidinitiaitve) 3 x JA sagt. ;-) Alle werden eine Umstellung/eine Gesundschrumpfung der Landwirtschaft weg von der Tierhaltung zur Folge haben. Durch die Verknappung des Angebots (Importverbot von nicht biologisch produziertem Fleisch bzw. Futtermittel) wird Fleisch hierzulande hoffentlich wieder zu dem Luxusgut, das es eigentlich sein sollte.

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wenn man Zeit hat und gerne kocht, ist jedem klar, dass ohne Fleisch und Fisch eine gesündere Ernährung gut möglich ist. Ausserdem sind auch die Meere bald leer
gefischt.
Wir haben Diabetes in der Familie und Kohlenhydrate sind dann Gift. Auch fleischlose Fertiggerichte sind für mich ziemlich ungesund, denn überall ist Zucker drin. So ein richtig feines Birchermüsli mit ganz vielen feinen Früchten ist schlimmer für mich, als ein Stück Fisch mit Gemüse und Salat.
Ich befürchte, man wird der Menschheit den Fleischkonsum nicht ganz abstellen können. Bewusst seine Essgewohnheiten zu planen hat Priorität, was beim Einkaufen beginnt.
Mir persönlich passt das gut mit den 10 Kg Fleisch pro Jahr, könnten auch 20 Kilo sein. Ich brauche das sogar. Wollen wir mal umrechnen, was das für den täglichen oder wöchentlichen Konsum heisst:
wenn man Aufschnitt mit rechnet, sind 250 gr Schinken für 1 Person in einer Woche bereits aufgebraucht für wenige Doppeldecker zum Mitnehmen, einmal Rösti mit Schinken und Spiegelei. ( auch wenn Tomaten, Zwiebeln, Gürkchen usw. dazu kommen.) Das wäre pro Monat bereits ein Kilo. Leistet man sich zusätzlich einmal im Monat ein halbes Poulet oder lädt jemanden zu einem feinen Fisch Diner ein, wären wir umgerechnet bereits bei mindestens 20 Kilo im Jahr.
Frikadellen, auch wenn die mit Kichererbsen Mehl, verschiedenen Gemüsen verlängert sind, usw. kann man bereits vergessen, Spagetti Carbonare geht noch knapp, Bolognese ist schon zu viel. Dabei wäre es bereits positiv, wenn man sich so ernährt und nicht Steaks, Koteletten, Rahmschnitzel, Langusten usw. verzehrt. Man könnte nicht einmal mehr jedes halbe Jahr chinesisch essen gehen, mit seinen Lieben.
Die Rechnung ist erst gemacht, wenn man wirklich mal eine Zeit lang vegan lebt. Dazu braucht man schlicht viel viel Zeit zum Planen, Einkaufen, Vorbereiten, Kochen....

Ich fürchte, man muss regelrecht politische Lösungen finden, um den Co2 Ausstoss zu verringern, Tierhaltung und Produktion sozusagen "verstaatlichen".

Ich würde sagen, es wäre echter Luxus so leben zu können.

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Meiner Meinung nach ist der hohe Fleischverzehr nicht nur eine Folge des niedrigen Preises. Der Bezug zum Tier ist fast gänzlich verloren gegangen.

Da ich vor zwei Jahren zum Entschluss gekommen bin, zu viel Fleisch zu essen, wollte ich einmal bei einer Schlachtung zuschauen um hautnah mitzuerleben wie ein Stück Fleisch "hergestellt" wird, welches schliesslich regelmässig auf meinem Teller landet.

Ich empfehle es jeder Person mal einer Schlachtung beizuwohnen (Früher war das ja völlig normal, es wurde direkt auf dem Hof oder sogar im Quartier geschlachtet)
Seit diesem Erlebnis wertschätze ich ein Stück Fleisch ganz anders als vorher. Ich sehe es nicht mer lediglich als "Proteinklotz", welches möglichst attraktiv zwischen Plastik geklemmt wird, sondern sehe wieder das Tier dahinter, dass da mal auf einer Weide stand.
Ich esse weniger Fleisch, achte dafür umso mehr auf Tierwohl und Qualität.

Das ist meine Motivation weniger Fleisch zu essen. Ich finde wir sollten wieder mehr in Erfahrung bringen wie (besonders) Tierprodukte in unseren Läden in Wirklichkeit hergestellt werden und diese wieder mehr wertzuschätzen.

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Gut und überzeugend geschrieben, und die Botschaft ist kaum widerlegbar - wenn auch nicht ganz neu.
Nur eines verstehe ich in dieser Diskussion nicht:
Kaum jemand, der klaren Verstandes ist, isst Fleisch, um seinen Energiebedarf zu decken. Man isst Fleisch, um seinen Eiweissbedarf zu decken (wie es hier im Forum mehrmals angesprochen wurde) und darüber hinaus wegen dem Genuss. Aehnlich verhält es sich mit Früchten, dort geht es allerdings nebst dem Genuss um die Vitamine.
Warum wird denn bei Fleisch die Effizienz im Kalorienertrag pro Flächeneinheit gemessen? der Proteinertrag wäre viel naheliegender, und da sieht es für das Fleisch schon viel besser aus.
Aber vielleicht gibt es gute Gründe für die Energieeffizienz als Mass der Dinge. Doch dann sollten wir auch Salat, Broccoli, Wein, Aepfel, Haselnüsse etc. im Energieertrag pro Hektare messen und mit Fleisch vergleichen.
Nein, das Fleisch wäre dann nicht rehabilitiert, obwohl es die obigen pflanzlichen Nahrungsmittel beim Energieertrag/ha locker schlägt. Wir würden aber sehen, dass wir unseren Massstab dringend weiterentwickeln müssten.

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Danke für diesen interessanten Anstoss. Vielleicht bräuchte es einen Indikator für Ressourceneffizienz. Da dürfte das Fleisch eher ungünstig abschneiden. In der Schweiz gibt es ja beispielsweise das Konzept der Umweltbelastungspunkte (UBP), eine umfassende Kategorie, die verschiedene Umweltschäden wie Verschmutzung von Lebensgrundlagen und Klimaerwärmung vereint. Dies müsste dann wieder in ein Verhältnis zum erzielten Nutzen (z.B. Protein-Ertrag) gesetzt werden.

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Ich fände es auch wichtig, die Ressourceneffizienzmessung zu verbessern. Der Flächenverbrauch ist definitiv nicht die richtige Grösse; denn da vergleicht man Ungleiches: Wie Sie im Beitrag erwähnt haben, kommt es auf die Bodenqualität an: Tierhaltung auf dem ausgedehnten Grünland im Jura oder in den Alpen steht nicht in Konkurrenz zum Anbau von Ackerfrüchten. Deshalb kommt man beim Schafsfleisch auch auf so widersinnige Zahlen. Diese werden ja wohl ausschliesslich auf Grenzertragsflächen gehalten, wo nie Kartoffeln wachsen werden. Vielleicht vertiefen Sie das Thema mit neutralen LandwirtschaftsexpertInnen wie zB Vision Landwirtschaft?

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Ich empfehle den Film ‘Game Changer’. Dort wird aufgezeigt, dass Eiweiß kaum ein wertvoller Lieferant von Proteinen ist wie wir früher alle lernten. Immer mehr Spitzensportler stellen auf vegane Ernährung um, weil dies die Leistung steigert. Schaut man sich den Magen/Darmtrakt eines Menschen an, so ähnelt dieser viel mehr einem Pflanzen- als einem Fleischfresser. Fleisch ist heute eigentlich nur noch problematisch: Ressourcenbedarf (Wasserverbrauch wäre auch noch spannend), Klima, Tierwohl, Gesundheit, etc. Ich würde in Kantinen beginnen: Das Menu 1 mit Fleisch ist oft die günstigste Option. Fleisch sollte massiv teurer oder gar nicht mehr erhältlich sein in einer oft subventionierten Kantine. Ja, auch ein Gleisarbeiter der SBB wäre ohne Fleisch leistungsfähiger. Am Ende ist es ein Lernprozess: wie koche ich lustvoll fleischlos? Was gibt es für tolle, vegane Gerichte für Gäste? Grillparty ohne Fleisch? Der Wandel beginnt im Kopf, in deinem Kopf. Wir müssen den Bullshit “Fleisch - der Rest ist Beilage” aus unseren Köpfen bringen.

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Ich verstehe Ihren ersten Satz nicht. Eiweiss und Protein sind Synonym. Sie meinen, dass TIERISCHES Eiweiss kaum ein wertvoller Lieferant von Proteinen ist? Trotzdem, auch mit diesem Satz sind wir nicht auf dem Boden der Tatsachen, und die Kantine, in der der Pastateller oder die Veggie-Lasagne teurer ist als das Fleischmenu müssen Sie mir auch noch zeigen.

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Hülsenfrüchte haben 20%-40% Proteingehalt (auch nicht ganz neu). Zudem fixieren sie Stickstoff direkt aus der Luft. Also wo würde da Fleisch besser aussehen?

Edit: Link für Landnutzung per 100g Protein

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Salat, Broccoli, Wein, Aepfel, Haselnüsse zählen nicht zu den Hülsenfrüchten. Aber ich stimme Ihnen zu: Fleisch ist beim Proteinertrag zwar bei weitem nicht Schlusslicht, aber auch nicht der Leader. Bloss: Seinen ganzen Proteinbedarf aus Hülsenfrüchten zu decken, ist für viele allzu Hardcore.

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Mich würde interessieren, wie effizient labor-gezüchtetes Fleisch ist. Müsste nach meiner Laienmeinung eigentlich sehr effizient sein. Im Vergleich zu pflanzlicher Nahrung vielleicht immer noch weniger effizient, deshalb wird wohl auch hier gelten: Weniger ist mehr. Wenn das Geschmacksproblem gelöst wird, dann würde ich mich jedenfalls gerne mal auf solche Produkte einlassen - dabei gehe ich z.B. auch davon aus, dass „Laborfleisch“ gesünder sein müsste, weil keine Antibiotika o.ä. Medikamente drin stecken.

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Es gilt dabei auch zu sehen, dass die Tierhaltung hunderte Jahre Zeit zur Kosten- und Effizienzoptimierung hatte. Dagegen sind die neu entwickelten Sachen wie planted (Erbsenprotein) o.ä. halt noch mit R&D-Kosten verbunden und die Prozesse haben noch Verbesserungspotential.

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Ich meinte mal gelesen zu haben, dass es die Umwelt zu 90% weniger belastet als wenn die ganze Kuh gebraucht wird. Ein Problem ist noch die Massenproduktion im Labor, die Finanzierung und die Akzeptanz, dass es Konsumenten irgendwie eklig fänden wenns aus dem Labor kommt. Da viele Alternativprodukte oft auch fast rein chemisch sind oder Pilze, die es in der Natur nicht gibt, verstehe ich den Punkt zwar nicht ganz. Ich würde es gerne ausprobieren. Es wäre eine Lösung.
Ich frage mich auch immer, ob dann Nutztiere zu Haustieren werden oder ob die alle dann eh verschwinden. Zwei Rinder als Haustier ist ja einigermassen teuer. Ist jetzt ein futuristischer Gedanke.

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Ist in Bezug auf die Klimabilanz besser, wenn der Strom für die Erzeugung zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Davon sind wir noch weit entfernt. Nicht die beste Quelle, aber anschaulich dargestellt: https://www.focus.de/wissen/natur/w…50010.html

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Vegetarische Ernährung ist keine Hexerei, da braucht man dann auch kein Excel Shit mehr. Ja, und wieso auch nicht gleich nicht noch mit der Moralkeule: Fleisch ist Mord. Trotzdem kann man sich immer alles irgendwie zurecht legen, aber für was? Weil man auf etwas nicht verzichten möchte? Wir haben weltweit grosse Probleme und viele davon haben mit unserer Ernährung zu tun. Also los!

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Geschäftsführerin
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1x pro Woche Fleisch oder Fisch, 80-100g pro Person, plus 1x Wurst/Aufschnitt (weil ich es auch nicht geht, nur die besten Stücke zu essen) pro Woche, 20-50g, reicht bestens, falls man nicht verzichten mag.

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Liebe anonyme Geschäftsführerin

  • Bitte nicht zu viel Wurst wegen Nitraten.

  • Vorsicht bei Fisch. Die Weltmeere enthalten zurzeit noch 1x Fisch pro Monat für die Weltbevölkerung. Zucht ist keine Lösung, weil diese für die Fütterung bei Krill ansetzt, dem Ursprung der Nahrungskette aller Fische. Da sägt man sich nicht den Ast ab, auf dem man sitzt, da sägt man gleich den Baum aller Fischen um!

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Geschäftsführerin
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Danke, das mit dem Fisch und den Nitraten ist mir bekannt, Fisch gabs bei uns nur 1x pro Monat. Wie lange wir so weitermachen können ist unklar, mein Mann hatte Magenkrebs, und nach der Magentotalentfernung vor 4 Wochen muss er nun zwingend hochkalorische Lebensmittel essen, weil er sonst das Gewicht nicht halten kann. Hülsenfrüchte verträgt er wegen den Blähungen nur noch schlecht... aber ich halte mich weiter dran wenn es irgend geht.

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Bitte bei dieser Gelegenheit ein neues Briefing bsp. „Auf kurze Sicht“ einführen und da möglichst bald auf die neusten Erkenntnisse aus der Tierforschung eingehen: dann würden wir insbesondere Schweine anders betrachten, und Hühner.. und .. uns wohl uneingeschränkt auf eine Welt „beyond meat“, „planted“ etc. einschwören: so einfach und kompliziert ist die Welt heute

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Zum Thema Nachhaltigkeit und Verzicht etc. Ist ein spannendes, praxisnahes Buch erschienen. Der Titel ist provokant, die Autorin hat aber drei Studiengänge zum Thema absolviert und betreibt ein Startup gegen Foodwaste: Cornelia Diesenreiter, Nachhaltig gibt' s nicht! Das Grundmotto; Better done than perfect.

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Our world in data kann ich selbst nachsehen. Dass wir weltweit zu viel Fleisch konsumieren ist ja nichts Neues. Schade, ich hätte jetzt eine kritische Wertung der Losung begrüsst, Schweizer Fleisch sei umweltverträglicher und tierfreundlicher als ausländisches. Als erstes fällt mir auf, dass ich auf meinen Velotouren durch Europa anderswo viel mehr freilaufende Nutztiere sehe als in der Schweiz. Sodann wüsste ich gerne mehr über BTS und RAUS, wofür die Bauern ja Extrageld bekommen. Auch die Rolle von unseren beiden Grossverteilern hätte ich bezüglich des Fleischkonsums gerne näher beleuchtet gehabt. Die diversen Labels tragen nämlich nicht zur besseren Übersicht bei. Da lob ich mir das Deutsche System mit 1-4 als Wertung. Und wieso müssen Vegetarier mit ihren Steuern die Werbung für Fleisch bezahlen?

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Wer es wissen wollte, wusste es bereits. Die Frage ist: Wie kommen wir global aus dieser Sackgasse wieder hinaus? Einen spannenden Diskussionsbeitrag habe ich hier besprochen: https://diktum.ch/lieber-ein-ende-m…#comment-9

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(durch User zurückgezogen)
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Leserin
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Das kann schon sein, dass das auch in der Bibel steht -wie noch viel anderes- aber es ist wahrscheinlich weniger geläufig und bekannt .

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