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Olivier Baumann
Produkt Entwicklung @ Republik
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Danke für diesen spannenden Einblick in den KI Kunst Diskurs. Auch an die Bildredaktion!

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Also ich sehe das Vampirgesicht gut. Muss ich mir jetzt Sorgen machen?

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Ob KI-Kunst Kunst ist oder nicht entscheidet sich am Kriterium, ob der Entstehungsprozess oder die Einordnung des Ergebnisses als Kunst mit dem Erkenntniswillen eines menschlichen Wesens verbunden ist. Anders gesagt: KI wird nie selbstständig entscheiden können, ob ein wie auch immer entstandenes Artefakt Kunst ist oder nicht.
(...und danke für diesen anregenden Text.)

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Aber die KI kann etwas produzieren, dass Menschen für Kunst halten. Dies ist aus meiner Sicht vor allem ein Symbol der Macht. KI Programme sind derzeit ein sehr effizientes Machtinstrument und diese Kunst symbolisiert dies, wenn auch nur teilweise. Ich fürchte, viele Menschen sind den aktuellen KI Programmen nicht mehr gewachsen wie dieser Artikel in der Zeit aufzeigt.

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"Aber die KI kann etwas produzieren, dass Menschen für Kunst halten." - Ich würde hier das "Aber" weglassen und den Satz so umformulieren: "Mit KI als Werkzeug kann etwas produziert werden, was Menschen für Kunst halten." (Oder auch abhängig von der Intention der Urheberin Kunst ist, siehe meinen ersten Kommentar.)
PS: Der "Zeit"-Artikel handelt von russischen Twitter-Agitatoren. Interessant und wichtig, passt aber nicht ganz in die Diskussion um das Verhältnis von KI zu Kunst.

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Adrienne Fichter
Redakteurin @ Republik
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Bei dieser sehr interessanten Übersicht fehlen mir zwei relevante Aspekte:

  1. "OpenAI" ist nicht nur einfach eine private Firma, Mitgründer und Investor ist Elon Musk (auch Microsoft ist beteiligt). Ich denke angesichts aktueller Ereignisse wäre das erwähnenswert gewesen.

  2. KI wird auch eingesetzt um Fälschungen in der Kunst zu erkennen. Ein Startup aus der Schweiz "Recognition" ist in diesem Bereich besonders erfolgreich unterwegs: "Im September 2021 stellte der Algorithmus mit über 90-prozentiger Sicherheit fest, dass das Gemälde «Samson und Delilah» der Londoner National Gallery nicht wie vom Museum angenommen von Rubens stammte." https://www.srf.ch/kultur/gesellsch…g-entlarvt

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Tomas Bächli
freier Mitarbeiter
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Der Komponist Giuseppe G Englert, der als Schweizer in Paris lebte (1927-2007) liess seine Kompositionen von einem Computer schreiben, der nach seinen äußerst präzisen Vorgaben arbeitete, wobei es sich wohl um eine steinzeitliche Technologie aus den 70erjahren handelte. Er hat sich geweigert das Resultat danach noch zu verändern. Für mich besteht kein Zweifel , dass daraus grosse Kunst resultierte.

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Für mich ist die Einordnung der durch KI erstellten Bilder immer als künstliche Kunst (als Abgrenzung von 'normaler') auch nicht korrekt, eingearbeitet in den Prozess, wie in Ihrem Beispiel wird für mich ein Schuh draus. Auch wenn ich aber ebenso zustimmen würde dass z.B. ausschließlich per GAN generierte Bilder keine Kunst sind und das der Zugriff zu diesen Methoden u.U. nicht niedrigschwellig ist. Und das Ergebnis daher einen verzerrten Eindruck erweckt, der im Kontext der Generierung zu sehen sein sollte.

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Valentin Iseli
Administration & Finanzen
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Spannend.

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Timon Zielonka
Sales @ zukunft.com
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Danke für den Artikel, denn ich sicher noch ein zweites und drittes mal lesen werde. Eines wegen der Dringlichkeit vorweg:

wirklich die Zukunft vorhersagen kann KI nicht

Aber doch so weit, dass Menschen bereit sind, für diese Kunst viel Geld zu zahlen, denn, wie aus meiner Sicht im Artikel richtig beschrieben, diese Kunst symbolisiert den Plattform­kapitalismus. Es ist höchste Zeit, das die Menschen die Kontrolle über die KI zurückgewinnen, was auch diese Symbole weniger wertvoll erscheinen lassen wird. Ich schlage als erste Massnahme vor, dass

alle Firmen mindestens in Höhe ihres Marktanteils beim Konsumenten besteuert werden.

Dies würde die Bedeutung der KI im Alltag etwas zurückdrängen und dieser Kunst etwas den Reiz nehmen.

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(durch User zurückgezogen)
lesend
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Das hat mich an die "Anfänge" erinnert.
Auf der Suche nach einem Avatar-Generator für das Internet bin ich auf http://iobound.com/pareidoloop/ (2012) gestossen.
Das Resultat zufällig generierter Dreiecke wird in eine Gesichtserkennungs-Software geworfen & danach mutiert. Erzielt das Resultat der Mutation einen höheren Wert, wird darauf weiter mutiert.
Einfach & doch spannend.

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lesend
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OK, das hat sich schnell weiterentwickelt (that escalated quickly).
https://chaos.social/web/@hieronymu…6157062188
#Mastodon

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Danke für den überaus spannenden Artikel, den man in Anlehnung an Marx’ Originaltitel auch «Die intelligente Familie, oder Kritik der kritischen Kritik. Gegen Hito Steyerl & Consorten» nennen könnte.

Um auch den männlichen Pionieren der Computerkunst Nake und Nees noch eine Pionierin voranzustellen: Vera Molnár (*1924), die man 2019 noch am leider unlängst geschlossenen MuDA (Museum der Digitalen Künste) in Zürich sehen konnte. Bevor sie einen Computer besass, entwickelte sie ab 1959 ihre «méthode imaginaire»: «Analoge» Programme, mit denen sie anhand von Algorithmen Bilder kreierte (womit sie in gewisser Hinsicht an die erste Programmiererin Ada Lovelace erinnert).

An dieser Stelle auch eine technische Frage oder Anmerkung: Bajohr stellt einen «Satz von Regel­schritten (ein Algorithmus)» einem «neuronalen Netz» gegenüber. Doch basieren neuronale Netze und maschinelles Lernen letzten Endes nicht auch auf Algorithmen? Liegt der Unterschied in der Determiniertheit? Doch wenn der Output in allen seinen Details vorliegen soll, kann man dann noch von «zufällig auf dem Papier verteilte Linien, Kästchen und Punkte» reden? Liegt der Unterschied also «bloss» in der (graduellen) Komplexität?

Der Hauptteil ging jedoch, um bei Marx zu bleiben, um die Dialektik und «Arbeit des Negativen»:

  1. (Naive) Affirmation: Politische Arglosigkeit, Problem der Aneignung durch den Plattform­kapitalismus, welche die Macht über das Ästhetische übernehme, Gefahr der Beeinflussung der Kunst durch die politische Ökonomie (ganz was Neues!): Kunst ist neoliberal.

  2. (Kritische) Kritik (im Unterschied zu was? Zur «unkritischen» Kritik oder «blossen» Kritik?): Relevanz durch gesellschaftskritische Seriosität, sprich Thematisierung der politischen Dimension von KI als Unterdrückungs­instrument sowie Entlarvung der «künstliche Dummheit» und Ideologie der KI. Die «immanente Kritik» benutzt KI, um KI zu kritisieren, und ist damit gleichzeitig Kunst in und über KI (Wittgenstein: «Er muss sozusagen die Leiter wegwerfen, nachdem er auf ihr hinaufgestiegen ist.»). Problem der Unaufrichtigkeit: Aussage steht im Widerspruch zur ansprechenden Ästhetik (Problem jeder Kunst, die kritisch sein will, Adorno: «Es gibt kein richtiges Leben im falschen», oder müsste kritische Kunst hässlich sein?). Gefahr der Kritik als Status, Pose, Pathos, Rhetorik, Feigenblatt sowie der Selbst­beschränkung.

  3. Affirmativer Akzelerationismus: Unbeschränkte Feier der KI und ihrer technischen Kraft, technische Ausreizung, Problem der Belanglosigkeit, Gefahr des Kitsches und Experimenten ohne Botschaft.

  4. Instrumenteller Pragmatismus und spekulativer Dokumentarismus: Skrupellos, also ohne explizite selbst-reflexive (und damit selbst-referenzielle) Selbst-Kritik, KI als produktives Instrument erproben, allerdings müsse dies ein «sinnvolles Ziel haben und Erkenntnisse produzieren» (der Kunst «transzendentem», d. h. äusserlichen Sinn, Ziel und Erkenntnis?), KI als Werkzeug unter anderen, um in kritischen, politischen Diskursen zu operieren, wobei die Ergebnisse auch «schön» und «überraschend» sein dürfen.

Hier fehlt überraschenderweise die Kritik. Ist die Dialektik hier am Ende der Kritik angelangt? Ist «der Dritte Weg» «das Ende der Geschichte»? Das Problem der politischen Arglosigkeit und gesellschaftskritischen Unseriosität wird vermieden, in dem KI auf andere politische Themen angewandt wird. Und das Problem der Unaufrichtigkeit, in dem gar nicht mehr der Anspruch erhoben wird, die KI-Technik oder den (Plattform-)Kapitalismus kritisieren und überwinden zu wollen.

Ein Problem könnte dann jedoch sein, dass die KI-Technik zu wenig kritisch reflektiert wird, ja dass sie durch die «Kritik an der kritischen Kritik» (oder diese vorschiebend), vor jeglicher Kritik immunisiert wird. Ein anderes, dass die «nicht-(selbst-)kritische», «blosse» Kritik durch das Verfolgen kunstexterner Ziele und Anwendung auf kunstexterne Felder keine Kunst mehr ist. Die Gefahr wäre also die Instrumentalisierung der Kunst (zur blossen, wenngleich hübschen Illustration der Kritik).

Wie ist also zu gewährleisten, dass die reflexive Selbst-Kritik immerhin implizit geleistet worden ist, die Kunst eine anspruchsvolle ist? Jemand also tatsächlich zuerst die Leiter hinaufgestiegen ist, bevor sie oder er die Leiter weggeworfen hat? Und wie, dass es sich noch um Kunst handelt?

P.S.
5. Anarchistischer Pluralismus / Hobbyistischer Ludismus
Spannend wäre noch die Frage gewesen, ob, und wenn ja, inwieweit die für Open Source und allgemein für Computer- und Internetphänomene typische Crowd Intelligence die im Kunstdiskurs trotz aller Kritik nach wie vor relevante Figur der Künstlerin/des Genies/der Autorin/ Individuums radikal in Frage stellt.

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