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Danke für dieses kluge und aufschlussreiche Interview.

Besonders einleuchtend (nicht nur für diese Fanatiker, sondern auch für die Fanatiker von rechtsaussen):

Sie wurden zu einem bestimmten Zeit­punkt in ihrem Leben von dschihadistischen Gruppen aufgelesen, bei denen sie das bekommen haben, wonach sie gesucht haben – wie etwa das Gefühl nach Zugehörigkeit, Sinn und Anerkennung.

Unserer Gesellschaft muss es gelingen, diese Gefühle zu geben. Dann brauchen wir uns wegen der Fanatiker weniger Sorgen zu machen.

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Ja, es ist schon befremdlich, dass rund ein Drittel, bis die Hälfte der Bevölkerung von marktwirtschaftlichen Demokratien nur in solchen Randgruppierungen vorbehaltlos anerkannt und wertgeschätzt werden.
Hier müssen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik viel besser werden, wenn wir nicht eines Tages in einem fundamentalistischen Staat erwachen wollen.
Während die Reichen sich dieses Gefühl schlicht als Kunde kaufen können, sind die ärmeren Bevölkerungsschichten auf Arbeit, Vereine und Familie angewiesen. Leider fängt das schon im Kindesalter an, wenn in der Schule die Besseren von den 'weniger Guten' und diese von den Behinderten separiert werden und fortan getrennte Wege gehen.
Diese Exklusion zieht sich durch unsere ganze 'Leistungsgesellschaft'. Ausländer sind von Inländern getrennt, Büezer von Büroristen, usw.
Davon sollten wir wegkommen, zu einem System wo alle zusammen etwas erschaffen, worauf sie stolz sein können

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Als Österreicher kann ich die schlüssigen Argumente von Herrn Schmidinger nur mehrfach unterstreichen. Das Grundproblem ist sehr komplex, emotional aufgeladen und wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder für den Wahlkampf missbraucht.
Heute ernten wir die bitteren Früchte der Fehler, die seit den 60er Jahren begangen wurden.
Seien wir ehrlich: Wer nach Österreich einwandert, dem werden von Beginn an nur Steine in den Weg gelegt. Hürden für die Anerkennung seiner Ausbildung, Beschränkungen bezüglich Arbeitsmöglichkeiten, große Hürden für die Erreichung der Staatsbürgerschaft, Stigmatisierung durch Populisten udgl. Die Ausgrenzung betrifft nicht nur die direkt Zugewanderten, sondern auch Kinder aus der dritten Generation dieser Familien.
Dazu kommt noch ein Schulsystem, das es Kindern aus Migrantenfamilien fast unmöglich macht den sozialen Aufstieg zu schaffen. Und dann wundert man sich, warum sich junge Muslime in AT frustriert von unserer Gesellschaft abwenden und sich denen anschließen, die ihnen einen Sinn für ihr Leben vermitteln.... mit fatalen, furchtbaren Konsequenzen.

"Ein Kind, das vom Dorf nicht umarmt wird, wird es niederbrennen, um seine Wärme zu spüren." Afrikanisches Sprichwort

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Gegen Bestien gibts nur eine Antwort...oder?
Grüsst da der Boulevard und hat die Republik den guten Geschmack vergessen? Finde den Titel/die Schlussfolgerung unappetitlich.

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Gratuliere zu diesem hochdifferenzierten Artikel, der auch für die Schweiz einige Lehren bringt. Keine einfache Lösungen, aber sehr viele Anregungen zum Umgang mit gewaltbereiten Islamisten. Wobei es ja schon eine Überforderung für alle Beteiligten ist, überhaupt zu unterscheiden, wer gewaltbereit ist und wer nicht. Und ein Gleichgewicht zu finden zwischen Toleranz und Massnahmen, zwischen Betreuung und Überbetreuung wird immer eine Herausforderung bleiben. Insbesondere für die Linke (zu der ich mich zähle) eine Gratwanderung zwischen effizienter Staatsgewalt (so hört man z.B. im Wiener Fall überall den Vorwurf, dass die Warnung bzgl Munitionskauf zu keinen Massnahmen seitens Staatsgewalt geführt hat) und laisse-fair. Umso enttäuschender, dass der Artikel von Ihnen Herrn L. mit der PC-Keule in einem Satz erschlagen wird. Es würde mich freuen, wenn Sie sich zum Inhalt äussern würden statt zu der Wortwahl.

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Ich denke nicht, dass das konkret auf den Attentäter gemünzt war, sondern eher auf das Befinden der österreichischen Stammtischkultur.

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Bin auch über die Formulierung gestolpert, die ich als Titel ungeschickt und reisserisch finde. Man muss den Stammtischen ja nicht unbedingt noch Zunder geben.
Das Interview an sich finde ich gut, freundlich und differenziert, ohne unkritisch zu sein. Radikalisierung ist ein schwieriges Thema. Die Gefahr von Aktivismus von Behördenseite steigt nach jedem Gewaltvorfall rasant. Bringen tun die Schnellschüsse in der Regel wohl nicht allzuviel.

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Danke, die Sichtweise hilft verdauen. 😉

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Geschäftsführer
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Den Titel finde ich analog zu anderen Rückmeldungen zu reisserisch - mich hat erst der Anriss unter dem Titel überhaupt bewogen, den ganzen Text zu lesen.
Inhaltlich finde ich ihn differenziert und interessant, ich habe Neues gelernt.
Wichtig - gerade auch für die Diskussion in der Schweiz - sind seine Aussagen zum Thema doppelte Staatsbürgerschaft. Auch wir in der Schweiz weisen Menschen aus, die hier geboren, aufgewachsen und eigentlich verwurzelt sind - in Länder, die sie allenfalls aus Ferienaufenthalten kennen. Und plötzlich ergibt der Titelsatz dann doch wieder einen Sinn.

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