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Weltenbürger (du/er)
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Spanndend fände ich, auf den rechtlichen Aspekt einzugehen. Wenn ich jemandem meine Nummer gebe, ist das ja meistens für den privaten Gebrauch. Ich gebe damit nicht mein Einverständnis, dass meine Kontaktdaten an Facebook etc. weitergegeben werden. Aktuell ist es aber ziemlich realitätsfern, eine Einwilligung vorauszusetzen. Was aber, wenn ich darauf bestehe?

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Finde ich auch spannend. Nehmen wir an, es gebe einen Rechtsrahmen, der eine Einwillgung der Weitergabe der Daten erzwingt, scheitern wir wohl noch an Umsetzung resp. Druchsetzung. Das fängt mit der Frage an, wie ich in Erfahrung bringen kann, dass meine Kontaktdaten geteilt wurden – und von wem?

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Weltenbürger (du/er)
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Das fängt mit der Frage an, wie ich in Erfahrung bringen kann, dass meine Kontaktdaten geteilt wurden – und von wem?

Zu diesem Zeitpunkt ist es schon zu spät, würde ich sagen. Entweder haften die Platformen und sie müssen das Einverständnis holen, oder (bzw. und) es gibt automatisierte Möglichkeiten, das Einverständnis einzuholen. A la «Möchten Sie zulassen, dass M. A. Ihre Kontaktdaten mit WhatsApp teilt?» Das ist aus Datenschutzsicht zwar fragwürdig (ich will nicht, dass alle meine Kontakte wissen, welche Apps ich installiere) und in der Handhabung mühsam (wie viele Bestätigungen müsste ich täglich wohl quittieren?), könnte aber auch etwas Bewusstsein schaffen. Denn wenn alle meine Kontakte informiert werden, überlege ich sicher gut, ob ich den Zugriff freigeben will. Es ist wirklich nicht einfach...

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Gut, mit Clubhouse nichts teilen, aber Clubhouse kenne ich nicht. Punkt?
Und wie sieht das Ablehnen mit Whatsapp und den anderen Apps aus?

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Clubhouse muss man nicht kennen.

Was das Ablehnen betrifft: Es ist knifflig. Haben auch darüber gestritten. Das Perfide ist doch, dass das Teilen der Kontakte, Apps wie WhatsApp überhaupt erst bequem zu benutzen machen.

Im Moment ist mein persönliche Richtschnur etwa wie folgt (und die ist alles andere als bequem): Erst einmal nicht zulassen, Sie können Kontakte später nötigenfalls immernoch freigeben. Dann schauen ob sich die App nutzten lässt. Falls es unmöglich oder wirklich sehr, sehr nervig ist, überlegen, ob ich die App wirklich, wirklich nutzen will. Vielleicht im Internet danach suchen, ob die App Kontakte nur lokal verwendet oder ins Internet synchronisiert. Im Zweifel eine bessere Alternative zur App suchen.

Zu WhatsApp gibt es viele Alternativen, beispielsweise Threema oder Signal. Ihr Umfeld müsste da auch mitziehen.

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Warum sollte nicht auch hier der Spruch gelten: Drum prüfe, wer sich ewig bindet.
In der Tat: Datenkraken (die meistens auch noch Lebenszeit fressen) wie Facebook, Instagram, WhatsApp & Co. meiden (gibt eben auch Alternativen, bspw. Threema, Signal oder notfalls SMS) sowie beim Rest nur das Nötigste. Das Zauberwort heisst Datensparsamkeit: Sage mir, welche Daten Du wofür genau brauchst - und ich sage Dir, ob ich das für sinnvoll erachte und mitmache.
Verantwortung für sich selbst wahrzunehmen ist zugegebenermassen anstrengend. Macht aber letztlich doch das Leben leichter, weil man vieles verhindert, das Zeit, Nerven und Geld kostet.
Danke für den Beitrag!!

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Supporter
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aehm.. Verzeihung.. seit Ihr nicht ca 15 Jahre zu spät? Schon Facebook hatte in seinen ersten Registrierungen gefragt ob man Zugriff auf das Email-Addressbook bei der Registrierung zwecks Abgleich mit "Freunden" haben darf(damals gab es keine App). Und ja, das war damals schon skandalös aber auch "so schrecklich bequem". Whatsapp(auch Facebook) saugt seit mehr als 10 Jahre alle Telefonnummern auf und sollte inzwischen das aktuellste und grösste Telefonbuch der Welt sein(ohne Einwilligung der Registrierten).

Und heute taggen "Freunde" Bilder mit meinem Gesicht und füttern internationale Gesichtsdatenbanken, eben nicht nur mit den eigenen Gesichtern. Interessiert auch niemanden.

Der Geist ist schon längst aus der Flasche. Clubhouse ist nur einer der letzten, die das Licht ausmachen.

Sich jetzt darüber aufzuregen, ist so, als ob man jetzt beginnt nachzudenken, was gegen die Klimakatastrophe zu unternehmen..

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Wir sind viel zuspät. Aber bei der Klimakatastrophe sagt ja auch keiner: Hach, jetzt sind wir Jahrzehnte zu spät. Jänu.

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Supporter
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Weil die Menschen hoffen, noch etwas ändern zu können (Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt). Bei den Daten ist aber das alles schon vorbei.

Man könnte Gesetze erlassen, die das Erfassen und Handeln von (unnötigen) Daten empfindlich bestraft, Datenauskünfte garantiert und umfassende Entschädigung den Opfern von Datenverlusten garantiert. Aber das schädigt ja die Wirtschaft, wird also nicht gemacht.

Der Unterschied zu vor 15 Jahren ist nur, das wir heute exakt wissen, das all dies passiert und wir trotzdem nichts machen.

Level 1 Denial: "Wir wussten davon nichts"
Level 2 Denial: "Wir konnten nicht anders"
Level 3 Denial: "Wir wurden gezwungen"

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Ich finde, Apple und Google (Android) sollten es grundsätzlich gar nicht erlauben, dass ein Benutzer sein ganzes Adressbuch freigibt. Denn selbst wenn ich dies ablehne, nützt mir das nichts, wenn irgendeiner meiner Kontakte sein Adressbuch freigibt - es ist also keine rein persönliche Entscheidung.
Um den Komfort für den Anwender sicherzustellen, könnten Apple und Google den Apps vermutlich einen limitierten Zugang erlauben.

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Oder eine Art Hashing von Kontaktdaten – E-Mail-Adresse, Telefonnummer – statt Klardaten?

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Ja, dachte ich auch. Einige Apps machen das jetzt schon so, dass sie nur gehashte Telefonnummern abgleichen, Signal zum Beispiel. Aber es wäre toll, wenn das ein eingebautes Feature des Betriebssystems wäre und die Apps gar nichts anderes kriegen… oder nur mit separater Bestätigung.

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Ein Beispiel, wo man sich als Drittperson gar nicht wehren kann, ist Googles Gmail. Wenn ich an eine Person mit einer Adresse @gmail.com eine Nachricht sende, wird diese Nachricht ungefragt und von mir nicht erlaubt durch Google mitgelesen - für Werbezwecke und anderes. Und die Kontaktdaten der Inhaberin des Gmail-Kontos sind natürlich sowiese bei Google registriert. - Es bliebe mir also nichts anderes übrig, als mit dieser Person nicht per E-Mail zu kommunizieren. Oder sie zu bitten, auf einen sichereren Mailprovider zu wechseln.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gmail

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Toni & Inge Bucher Müller
Rentner machen Pause
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👉 Lesen, Nachdenken und statt via Googlen mit DuckDuckGo und Threem-, Signal- oder Proton-Mail kommunizieren.👇🏿

Übrigens: Was kann ich als Benutzer von einem Android-Smartphone 📲 tun?
So nutzen Sie Ihr Android-Smartphone ohne Google-Konto 📲 https://www.techbook.de/mobile/andr…ogle-konto

MdG Mit digitalen Grüssen aus dem „digitalen Sandkasten“. TNB
TNB-LU@protonmail.com

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Es gibt z.B. /e/OS (https://e.foundation/) -- das ist ein ent-googleter Android-Nachbau. Ich benutze das seit ein paar Monaten; hat sich gut bewährt, sehr zu empfehlen. Ich habe ein Fairphone 3+ mit vorinstalliertem /e/OS gekauft.

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Supporter
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Full ACK. Das gilt leider für andere Email-Dienstleister (yahoo, web.de) mit Einschränkungen auch.

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Super ihr beiden! Ganz toll und verständlich. Musste es auf LinkedIn teilen.

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Bis die Techgiganten und Appenzwickler nachbessern, einen ganz konkreter Vorschlag: Ab und zu nachschauen, wem alles ich bis heute Zugriff auf mein Adressbuch gewährt habe, und allfällig nachjustieren. Bei Apple unter «Einstellungen - Datenschutz - Kontakte». Ich staunte, wem ich da alles Zugriff gewährte…

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Jetzt mal Butter bei den Egli-Filet: Wie kriegt ihr jemanden dazu, es ohne Kontakte-Teilen zu probieren?

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Nur indem ich selber beim Einrichten der Software assistiere und erkläre, was die Entscheidungen im Detail für Auswirkungen haben.

Meiner Erfahrung nach haben ungeübte Technikanwender meistens Angst, dass das Ablehnen einer Aufforderung sie in der Nutzung einschränkt und dass die Entscheidung unumkehrbar ist. Ich kann das zu einem gewissen Grad verstehen wegen fehlender Erfahrung im Digitalen. Aber ich interpretiere es auch als ein Zeichen dafür, dass viele sich machtlos fühlen und sich von ihrer Datenhoheit längst verabschiedet haben.

Von dem her nutze ich solche Gelegenheiten um die Leute auf Alternativen aufmerksam zu machen. Alternativen, die die Handlungskompetenz zurück an den Nutzer geben. Im Idealfall führen positive Erfahrung damit zu einer gestärkten Selbstwirksamkeit, die meine Unterstützung obsolet macht. Gelang mir bislang aber nur bei irgendwie neugierigen Leuten. Den meisten sind diese Seitenpfade leider zu viel Risiko und Aufwand. Anreize für Datensparsamkeit vom Gesetzgeber würden hier Abhilfe schaffen. Auch bei Software wird «Eigenverantwortung» meiner Meinung nach zu häufig missbraucht für unlautere Praktiken. Wie Snowden es auf den Punkt bringt: «If you want to give Facebook nightmares, talk about the idea of making it legally liable for any and all leaks of our personal records that a jury can be persuaded were unnecessarily collected. Imagine how quickly Mark Zuckerberg would start smashing the delete key.» Vielleicht müssten wir dann nicht mehr ständig unser Umfeld gegen missbräuchliches Kontakte-Teilen schützen.

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Weltenbürger (du/er)
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Ich überlege schon seit längerem, mir eine neue Nummer zuzulegen, welche explizit nur für Leute bestimmt wäre, die die Nummer entweder nicht speichern (ha!) oder mir glaubwürdig versichern, Kontakte nur vertrauenswürdigen Apps auszuhändigen. Ich kann mir das nicht praktikabel vorstellen, deshalb ist es bis jetzt auch nicht passiert.

Erfolgsversprechender erscheint mir der Umstieg auf Kommunikationsmittel, welche ohne Telefonnummer funktionieren und mehrere Identitäten zulassen (Matrix, Threema, Fediverse, Email). Als Zwischenschritt gehen auch Dienste wie Signal, die es noch relativ datenschutzfreundlich hinbekommen.

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Habe ich mir auch überlegt, um möglichen Spätabend-Anrufen zu entgehen. Es reicht aber eine Person, die die Privatnummer jemandem gibt ("ah ja, habe ich dir!") und das System fällt zusammen. Beim Speichern genauso.

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Tatum Hunter schlug vor zwei Wochen vor: «Buy a burner phone. Drastic? Perhaps. But if you really don’t want to share your address book with apps — and whomever they sell that information to — buy a separate phone to store your contacts.»

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Höre ich da leise im Hintergrund ein paar DSGVO-Paragraphen protestieren? Oder wie steht es um den Datenschutz von Kontakt-Adressen?

Ich meine Club House interessiert niemanden, aber die grossen Datensammler werden längerfristig EU-konform bleiben wollen - und kaum eine Ausnahme speziell für die Schweiz machen.

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