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Lieber Herr Beutler,
selbstverständlich können Sie glauben, was Sie wollen. Was wir Ihnen "auftischen", ist allerdings gründlich vor Ort recherchiert und stellt sich überdies keineswegs in den Dienst eines trumpschen oder sonstigen Interventionismus der USA. Im Gegenteil, es geht ja um eine interne Bestandsaufnahme und anschließend um die Frage, wie sich die bolivianische Zivilgesellschaft gegen autokratische Gelüste wehrt.
Gewiss lesen Sie mühelos Spanisch und sind mit den Verhältnissen in Bolivien aus eigener Anschauung bestens vertraut. Schicken Sie uns also gerne eine Liste mit Punkten in unserem Text, die Ihnen fragwürdig vorkommen, und ich nenne Ihnen die Quellen. Nichts ist doch erfrischender nach so einem Polterbrief, an dessen Ende Sie sich fast übergeben müssen, als ein solider Faktencheck.

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Ach ja. Auf die Fakten warte ich noch. Das tönt doch so, wie seinerzeit nach Putsch in Chile 1973. Aber, was soll die Aufregung. Morales hat das Volk hinter sich und wird die Wahlen deutlich gewinnen.
Den Binnenstaat Bolivien mit Venezuala zu gleichzusetzen ist so oder so politischer Schwachsinn. Mit Trump will ich wirkich nichts am Hut haben. Übrigens: Trump ist der spanischen Sprache nicht mächtig, überhaupt keiner als seiner eigenen.
Hören Sie doch auf, Herr Ebmeyer mit derart stupiden Argumenten. Sie nerven mich.

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Herr Beutler, eine Warnung: in dieser Debatte gelten übliche Umgangsformen.

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In diesem Zusammenhang kommt mir wieder mal der Spruch "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" in den Sinn.
Auch "linke" LateinamerikanerInnen wachsen in "3.Welt-Bedingungen" auf.
Diese verlangen von jungen Männern, dass sie für die Grossfamilien und Gemeinschaften klassisch männliche Beschützer-Funktionen übernehmen müssen, da der Staat mit seinen unterdotierten Polizeikräften gegen die unzähligen, kleineren und grösseren Mafia-Gangs des Organisierten Verbrechens hoffnungslos überfordert ist und auch deswegen einfach eine uniformierte Art von Mafia ist, die von niemandem gerufen wird, da sie weder Verbrechen aufklärt, noch Verbrecher bestraft.
Was machen in einem solchen modernen Dschungel mit modernen, zum Teil äusserst kriegerischen und brutalen Stämmen "Linke"?
Sie organisieren sich mit einem wirtschaftlichen-, sozialen-, politischen- und militärischen Arm. Alles wird überdies von besonders militanten Führungsfiguren und Vorbildern hierarchisch strukturiert. Um die gefallen Märtyrer im Kampf gegen die Klassenfeinde wird ein quasi religiöser Verehrung-Kult betrieben.
So entsteht also eine "Rote Mafia", als schlagkräftige Organisation, welche auch die Regierungsmacht übernehmen kann.
Die PKK (Arbeiter-Partei Kurdistans) in der Türkei ist eine solche Organisation.
Linke Utopien vermischen sich mit mediterranem Patriarchat und archaischer Tradionsverbundenheit zu einem eigentümlichen und faszinierenden (weil Janus-Köpfigem) Gebilde.
In den Philippinen hörte ich einmal etwas sehr interessantes von einem Filipino:
"We know the NPA (New Peoples Army, linke Guerilla). They are okay! They are like us.
But we can't embrace them, because they are communist, and we are christians."
Diese Aussage brachte ein unauflösbares Dilemma auf den Punkt:
Der Überlebenskampf in einem an sich an Bodenschätzen sehr reichen und fruchtbaren Land ist für alle extrem hart!
Der Grossteil der Bodenschätze wird von Multinationalen Konzernen, oder von der einheimischen Oligarchie geplündert und exportiert.
Die Minen vergiften die Erde, die Luft und das Wasser und damit die Lebensgrundlagen der einfachen Kleinbauernfamilien.
Die fruchtbaren Ländereien werden von Agro-Multis und von einheimischen Grossgrundbesitzern (den "Landlords") mit Monokulturen überzogen und ausgebeutet.
Wiederum wandert der Grossteil der Lebens- und Genussmittel in den Export.
Wieder hinterlässt die agro-industrielle Landwirtschaft mit ihrem hohen Einsatz an Energie, Chemie und Gentechnik eine vergiftete, ausgelaugte, erodierte Halbwüste, ohne dass sie sehr viele Arbeitsmöglichkeiten schuf.
Mit den Sklavereiartigen Arbeitsbedingungen und der Verfolgung von GewerkschafterInnen und MenschenrechtsaktivistInnen wird trotz "wirtschaftlichem Boom" nur wenig Einkommen generiert.
Nun, bei den enteigneten, vertriebenen, an den Rand gedrängten, existentiell bedrohten, als wertlos behandelten "Armen" entstehen dann eine solche Militanz, eine solche Wut und ein solcher Trotz, dass sie sich mit diesen Eigenschaften stahlhart durchschlagend überleben können.
Aber einen "demokratischen Sozialismus" lernt man unter solchen Bedingungen natürlich nicht.
Und darum sollten wir uns auch nicht mehr wundern darüber, dass JEDE Revolution, die "von unten" kommt, verraten wird vom "militärischen Arm" und scheitern MUSS, weil die materiellen Entbehrungen der erlittenen Armut und Not nach Kompensation schreien, nach "Saufen, Fressen, Vögeln und Konsumieren".
Am abstossendsten verhalten sich die Neureichen, denn niemand hat ihnen Manieren beigebracht. Und darum schmatzen sie und schlürfen und sabbern und geifern und furzen, wenn sie ihre Fress-Orgien abhalten.
Immerhin sind wenigstens freudige Begeisterung für ihren endlich erreichten Reichtum und schauen nicht so gelangweilt und gleichgültig, wie wir...
In diesem Sinne: Macht und Geld fressen Seele auf.
Aber wer nichts zu Fressen hat, verkauft seine Seele dem Teufel.

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Leute die Jean Ziegler mögen, mögen auch: Schwarzgeldkonten, Folterknäste, Militärparaden, Goldene Riesenpaläste ... ist leider komplett unkohärent der Mensch. Adorno ist trotzdem lesenswert.

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Danke für Ihren Artikel. Ich könnte alle unterschreiben.

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Demokratischer Sozialismus lernt keiner, weil Demokratie und Sozialismus sich grundsätzlich widersprechen. Das hat auch nichts mit den Bösen Amis oder mit Kompensation erlittener materiellen Entbehrungen zu tun. Sozialismus ist eine grundsätzlich totalitäre Ideologie, in vielen Punkten ganz nett, aber klar totalitär und darum halt schon ziemlicher Bullshit.

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luna llena
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Ich fände es sehr interessant, wenn Sie diesen Artikel "weiterführen" und mit Aktualität nähren könnten. Denn ihre Kritik über Morales mag durchaus berechtigt sein. Doch wenn die Lupe rausgeholt und genau hingeschaut wird, dann erkennen wir doch den altbekannten Geld-Putsch der weissen lateinamerikanischen Elite. Oder etwa nicht?

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Willst du das wahre Gesicht eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht...

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Ich glaube nicht, was uns hier die AutorInnen auftischen. Mir kommen sie vor wie Trumps Büttel. Eben hat Trump die Weisung herausgegeben, man müsse einen Wahlsieg von Morales verhindern. Um das geht es doch den Schlechtmachern von Morales. Sie lechzen nach einem zweiten, allenfalls noch kriminelleren Balsonaro. Und was ist mit Venezuela? Kann schon sein, dass dort nicht alles rund läuft. Doch die Probleme in Venezuela sind nicht nur hausgemacht. Da steckt auch ein Kalkül der USA dahinter. Zum Beispiel der viel zu tiefe Erdölpreis. Zum Glück ist der Putsch des Pinochet-Enthusiasten Guaido gescheitert, weil der Grossteil der Bevölkerung die Sache durchschaut hat. Wer es nicht mehr weiss: Pinochet ist der Massenmörder, der mit Hilfe der CIA 1973 in Chile den demokratisch gewählten Allende gestürzt hatte und ein Schreckensregime installierte. Guaido hat jüngst seine Bewunderung für den Putsch 1973 kundgetan. Fast muss ich mich übergeben.

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Guaido hat die Wahlen gewonnen und wurde dann entmachtet von Maduro. Das Militär steht hinter Maduro. Maduro ist also Pinochet, der mit Hilfe der Kubaner und des Militärs das Volk hungern lässt. Tipp: vielleicht das Spektrum der Informationsquellen erweitern
https://de.wikipedia.org/wiki/Juan_…prov=sfti1

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Tja, die Parlamentswahlen gewonnen. Dann aber die Präsidentenwahlen verloren. Punkto Entmachtung. Nun die fand erst richtig nach dem missgglückten Puschveruch statt. Eben erhalte ich die Nachricht Guaido wolle sich mit der amerikanischen Regierung treffen, um eine militärische Intervention vorzubereiten. Das ist Hochverrat, bitte.

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Sehr interessanter Artikel, wir hätten ihn gern unserem bolivianischen Schwiegersohn zu lesen gegeben (der die Aussagen sicher unterstützt), aber der Text ist in so "kunstvoller" Sprache verfasst, dass er ihn schlicht nicht versteht. Ich schätze es sehr, wenn Journalisten sich auch um eine gute Sprache bemühen, aber selbst ich musste mich teils durch die komplizierten Sätze kämpfen, was mich auch vom Inhalt ablenkte (ich bin Übersetzerin). Eva B.

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6000 Meter Höhe sind die Obergrenze auch für Spitzensporler, es sei denn sie haben ein SEHR lANGES HÖHENTRAINING erfogreich absolviert.

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