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Kritischer Leser
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Die Kosten industrieller Fleischproduktion gehen weit über die systematische Vernachlässigung des Tierwohls hinaus, wie sie in dem Artikel geschildert wird; Die ja übrigens durchaus noch unterboten werden kann. Solche Mastanlagen setzen ja Monokulturen zwecks Produktion des nötigen Futters voraus. Diese wiederum setzen den Einsatz von Kunstdüngern, Herbiziden, Fungiziden, Mitteln für die Kontrolle von Schadinsekten usw. voraus, damit die Verarmung und Vergiftung der Böden wie der Landschaften. In Masthühnern steckt unter anderem Fischmehl, dessen weltgrösster Produzent Peru ist, und dessen Produktion wiederum nicht nur für lokale Überfischung sorgt, sondern auch dafür, dass Fisch als Nahrung für Menschen ausfällt. Von der ökologischen Katastrophe zu schweigen, die mit dieser Produktion einhergeht. Zu schweigen auch vom weltweiten Transport dieser Riesenmassen an Futtermitteln. Dank dem Einsatz der oben erwähnten Chemikalien und dank der Verarmung der Landschaft, die mit Monokulturen einhergeht, sind nicht nur Populationen von Wildvögeln und Schmetterlingen, sondern auch diejenigen von Nutzinsekten wie Bienen und Wildbienen weltweit eingebrochen. Übrigens wird ein Grossteil der in der Humanmedizin unverzichtbaren Antibiotika in der industriellen Fleischproduktion verbraucht, was natürlich das Risiko der Produktion Antibiotika-resistenter Keime mit sich bringt. Erst diese Zusammenhänge belegen die katastrophale Einfalt dieser Art von industrieller Fleischproduktion.
Ein Aspekt, der in dem Artikel leider vernachlässigt wurde, ist die Qualität des solcherart produzierten Fleisches. Dazu ein Zitat aus Farmagedon, The true Cost of Cheap Meat von Philip Lymbery: "Industrielle Hühnerfleischproduktion ist 'Fett-Produktion, keine Fleischproduktion'...Die Masttiere werden 'auf Fettleibigkeit hin gezüchtet', und bewegen sich kaum. Das Resultat ist Fleisch, das mit überschüssigem [grösstenteil gesundheits-schädlichem] Fett durchsetzt ist. 'Wer Fettleibigkeit isst, wird selber fettleibig'". Das ist schon in der Schweiz deutlich sichtbar. Zu einer gesundheitlichen Katastrophe ausgewachsen hat es sich im gelobten Land der industriellen Fleischproduktion, in den USA, wo knapp 40% der Bevölkerung inzwischen als fettleibig gilt. Überflüssig zu sagen, dass das nicht zuletzt auch eine menschliche Katastrophe darstellt, die übrigens zum grössten Teil die Armen trifft, die sich gesunde Nahrung kaum leisten können. Zusammenhänge!

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Landwirtin im Ruhestand
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Ich wage sogar zu behaupten, dass man den Stress der Tiere mit isst.

Fettleibigkeit kommt aber nicht in erster Linie vom Fleisch. Ob Gesund oder ungesund. Sondern von der Grundernährung mit zu viel Weizenweissmehlprodukten und dem vielen Zucker der oft auch versteckt in Fertigprodukten zugesetzt wird. Nicht zu vergessen all die Zuckerwässerchen die angeblich Flügel bereiten oder sonst wie grad hip sind. Neulich sah ich eine Bouillon in der Zucker drin war.

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Kritischer Leser
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Danke für ihre Antwort. An Zucker habe ich auch gedacht, ihn dann aber weggelassen, um meinen ohnehin ausufernden Beitrag nicht noch mehr zu überfrachten. Aber Zucker sollte man eigentlich als Droge ansprechen, auf die fast alle Menschen anfällig sind. Stark denaturierte Nahrungsmittel wie Weissmehl gilt es aber auch mit Mass zu konsumieren.

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Veterinärepidemiologe| Uni Zürich
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Das Leben des Masthuhns ist eine Geschichte, jene der Elterntiere noch eine: weil sie genetisch zu schnellem Wachstum veranlagt sind fressen sie gleich wie die Mastpoulet. Damit würden sie jedoch das Alter des Eierlegens nie erreichen, sondern vorher zusammenbrechen. Deshalb werden sie streng rationiert gefüttert, d.h. sie bekommen nur 1/3 von dem, was sie gerne fressen würden = ein Leben in Hunger.

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Lukas Häuptli
Redaktor Inland
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Lieber Herr R., danke für Ihren Hinweis! Äusserst spannend - und äusserst bedenklich!

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Brigitte Graf
Ärztin&DJ
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· editiert

Ich musste vorsichtig abwägen, ob ich mir diesen Artikel zumute, als erstes am Morgen. Getan habe ich es, weil ich nicht wegschauen will, weil ich mich dem Leid der Hühner aussetzen, mit offenem Herzen, und die Erschütterung fühlen will, die sich Zeile für Zeile einstellt, es geht uns alle etwas an. Mit 16, vor 35 Jahren, habe ich aufgehört, Tiere zu essen, nicht, weil ich Fleisch nicht gemocht hätte, sondern weil es nicht ok fand. Ich finde es immer noch nicht ok.
«Die Hühner haben es gut hier», sagt Bamert. «Sie leiden nicht.»
Wahrscheinlich muss man sich das einreden, damit die Empfindungsfähigkeit schweigt, damit man das Leben derart mit Füssen treten kann. Weil, after all, all life is sacred...

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Bamert fragt jedes seiner Hühnchen persönlich : "leidest du"? und sie gackern ....Bamert versteht "nein"

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Eigentlich müsste es ja reichen, wenn sie nicht antworten. Wir können mit Tieren nicht sprechen und daher kann es nie einen Konsens geben. Daher haben wir kein Recht über sie zu bestimmen.

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Wer bei diesen Rahmenbedingungen noch an Landwirtschaft und nicht an rein industrielle (Massen-)Tierproduktion denkt (halt auf dem Land, wo es niemand sieht, und nicht mitten in der Stadt), muss doch eine vollständige Realitätsverschiebung oder -verweigerung haben? Und eigentlich tun mir auch die Bauern (sprich Produzenten) leid, mit ihren Knebelverträgen - da bleibt null Platz mehr für Tierliebe. Was aus dem Artikel nicht hervorgeht, und mich sehr interessieren würde: Wie viele (und welche) Medikamente werden auf so einer (Vorzeige-)Tierfabrik denn eingesetzt? Stichwort Antibiotika?

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Lukas Häuptli
Redaktor Inland
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Lieber Herr G., danke für Ihre Frage. Dazu vielleicht das: In der Schweiz sind Antibiotika als Futtermittelzusätze seit 1999 verboten. Allerdings kommen sie bei erkrankten Masthühnern durchaus zum Einsatz. Bauer Reto Bamert, dessen Betrieb ich besucht habe, sprach in diesem Zusammenhang von Antibiotika-Einsätzen «in Ausnahmefällen».

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Ein Aspekt findet in diesem Artikel leider keine Erwähnung, nämlich die Selektion nach dem Geschlecht. Eigentlich müsste man nicht vom Masthuhn sondern von der Masthenne sprechen, was aber genau passiert mit den männlichen Kücken?

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Lukas Häuptli
Redaktor Inland
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Lieber Herr F., danke für Ihre Frage. Bei den Masthühnern gibt es sowohl weibliche als auch männliche Tiere. Das ist möglich, weil die Hühner bis zur Schlachtung noch gar nicht geschlechtsreif sind. Das Problem der überzähligen männlichen Tiere stellt sich bei den Legehühnern.

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Danke für die Richtigstellung. War mir so nicht bewusst.
Und danke für den Artikel welcher mir wieder einmal klar vor Augen führte mein Konsumverhalten ständig zu hinterfragen um nicht den Schalmeienklängen der Werbung auf den Leim zu gehen.

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Even Meier
(ex | they)
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Die andere Hälfte - 40 oder 80 Millionen, wird im Artikel nicht klar - weltweit sind es 6 Milliarden pro Jahr, Quelle erster Link unten - werden geschreddert oder vergast, zweiter Link, oder ...

https://uncutnews.ch/gentechnisch-v…en-sollen/

https://www.nau.ch/news/schweiz/man…n-66046819

Go vegan.

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Lukas Häuptli
Redaktor Inland
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Lieber Even Meier, dem ist so, allerdings bei den Legehühnern. Bei den Masthühnern werden alle Tiere - sowohl die weiblichen als auch die männlichen - geschlachtet und zu Fleisch verarbeitet.

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«Was heisst schon viele Tiere?», fragt der Bauer zurück. «In Zürich hat es auch viele Menschen. In den Trams, in den S-Bahnen, überall. Aber das stört niemanden.»

Hier ergibt sich der kleine aber feine Unterschied, dass ein Mensch die Wahl hat, ob er ins Tram, in die S-Bahn einsteigt, sich in Abhängigkeit des Autos begibt oder einfach das Velo nimmt.

Wohl niemand würde dauerhaft in einer überfüllten S-Bahn sein Leben fristen wollen.

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Dieses Zitat des Bauern (Produzenten) ist selbstredend absolut disqualifizierend. Und es zeigt für mich eigentlich am Deutlichsten auf, wie weit er/man sich distanzieren muss, um so eine Produktion überhaupt zu machen. Er ist in einem wirklich schlimmen System gefangen.

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Ich sage ja: Bauer Bamert hat das Pulver nicht erfunden, und er hat sich's, so wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen (inklusive dem Präsidenten des Bauernverbandes) im System bequem gemacht.

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Und: wir Menschen leben zwar in einem äusserst komplexen sozialen Gefüge, kommen damit kognitiv aber einigermassen zurecht (ich sage bewusst einigermassen). Hühner sind soziale Lebewesen, aber mit einer Gruppengrösse von tausenden Tieren sind sie überfordert. Sie können in solchen Gruppen im Gegensatz zu uns Mensche keine soziale Ordnung mehr etablieren (in 30 Tagen sowieso erst recht nicht).

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· editiert

Die Gegner der Massentierhaltungsinitiative lügen schamlos das Volk an, indem sie behaupten, es gäbe in der CH keine Massemtierhaltung und indem sie die Bedingungen mit dem Ausland vergleichen. Was sind 21.000 Tiere auf einem Hof denn sonst? Der geizige, empathielose Teil des Stimmvolks „kauft“ die Lügen gerne - für das gute Gewissen. Schliesslich könnte ja das Fleisch ein paar Franken teuer werden nach einem JA.
Der Mensch ist ein Meister der Verdrängung, und des Sich-selbst-Belügens („Ich esse nur Bio-Fleisch und das ganz selten.“). Mein Mitleid gilt jedem einzelnen dieser armen Hochleistungstiere.
Dieser Artikel sollte Pflichtlektüre sein vor der Abstimmung am 25.9..

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Spannend ist auch die CO2-Betäubung: klingt für Laien erstmal sanft, ist aber brutaler als man denkt. Wie mir ein Bekannter, der IPS-Pfleger ist, letzthin erklärt hat, wird der Atemreflex nicht etwa durch Sauerstoffmangel, sondern durch eine erhöhte CO2-Konzentration im Blut ausgelöst. Auch bei Tieren*. So schlummern die Tiere nicht einfach weg, sondern erleben bis zur Betäubung akute Atemnot und Panik.

* https://www.tierschutzbund.de/filea…Zvonek.pdf

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Ja, das Leid kann man auch sehr gut in dieser Dokumentation sehen: https://www.arte.tv/de/videos/10480…wir-essen/

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Pat Mächler
Grün-Liberaler Pirat
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· editiert

Der Beitrag fokussiert sich - leider wie viele Artikel zur MTI - sehr stark auf das Tierwohl.

Nun habe ich persönlich nichts gegen Tierwohl, aber bin mir sehr bewusst, dass Tierleid gerne ausgeblendet wird (siehe kognitive Dissonanz, Speziesmus, Fleisch-Paradoxon).

Daher möchte ich an der Stelle nochmal darauf hinweisen, wieso es auch aus menschlicher Sicht wünschenswert wäre, wenn weniger Tiere in grösseren Massen zusammengehalten werden.

Ich habe hierzu bereits an anderer Stelle eine summative Zusammenfassung erstellt [0], möchte aber im Rahmen dieses Kommentars spezifisch auf die erhöhten Risiken im Rahmen der Geflügelzucht im grossen Massstab hinweisen.

Allen voran zu nennen sind hier das erhöhte Risiko von Antibiotika-Resistenzen und Zoonosen; darunter wohl auch Krebs.

Spätestens seit den letzten 2 Jahren, sollte wohl der Mehrheit der rational denkenden Menschen klar sein, dass sich Erreger leichter verbreiten, sofern Lebewesen auf engstem Raum gehalten werden. Hierdurch ergibt sich auch ein erhöhter Bedarf für Antiobiotika und dadurch an Antiobiotika-Resistenzen, welche sich auch über Arten hinweg verbreiten können und sich in Gegenden mit mehr Massentierhaltungsformen auch beim Menschen zeigen, da sich die Resistenzen auch über Bakterien-Arten hinweg verbreiten können [1] [2]. Die Anzahl der Tode durch Antiobiotika-Resistenzen steigt stetig; 2019 wurden erstmals mehr Tode durch entsprechende Resistenzen als durch Malaria und AIDS gezählt. [3]

Zoonosen

Bei Zoonosen bei Geflügel denken die meisten wohl in erster Linie an die Vogelgrippe. Hierdurch ergaben sich weltweit über 1500 Ansteckungen und mehrere hundert Todesfälle. [4]

Tumor-erzeugenden Viren

Ich möchte mich an dieser Stelle jedoch noch stärker auf tumor-erzeugenden Viren konzentrieren, da die Bekanntheit darüber noch gering ist.
Tumor-erzeugenden Viren kennen wir beim Menschen etwa bei HPV; die Entdeckung, dass es solche Viren gibt, war aber so stark umstritten, dass es von der Entdeckung von
RSV durch Dr. F. P. Rous 1911 über ein halbes Jahrhundert brauchte, bis diese 1966 durch die Verleihung des Nobelpreises an ihn gewürdigt wurde. [5]

Aber können solche Viren auch auf Menschen überspringen?
Die Hinweise aus der Wissenschaft verdichten sich.
Wie erwähnt gibt es das krebserregendes RSV-Herpesvirus im Geflügel.
Aber stellt es eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar?

2001 untersuchten Forscher das Blut von etwa 200 Personen mit Hilfe von DNA-Fingerabdrucktechniken von etwa 200 Personen, und 20 % hatten die Virus-DNA in ihrem Blut, also 1 von 5. [6]

Es ist zwar bekannt, dass Menschen, die viel mit frischem Hühnerfleisch umgehen, viele Warzen an den Händen bekommen, aber um zu sehen ob diese Viren nun auch echten Krebs bei Menschen verursacht, dürfen sie damit natürlich nicht vorsätzlich infizieren. Entsprechend wurden Studien mit Mitarbeitern von Betrieben aus der geflügelverarbeitenden Industrie durchgeführt um allfällige Unterschiede zu Erkrankungen mit der Allgemeinbevölkerung zu vergleichen.

Aus mehreren Untersuchungen (z.T. an über 20'000 Menschen) ergaben sich dabei erhöhte Raten für Tumore und (Tode hierdurch) für folgende Krebsarten [7] [8]:

  • Gebärmutterhalskrebs und Peniskrebs (achtfach erhöhete standardisierte Sterblichkeitsrate)

  • Mund, Zunge, Rachen, Mandeln, Nasenhöhlen, Innenohrs, Speiseröhre, Rektums und des Analkanals

  • sowie an Leber-, Knochenmark- und Blutkrebs

  • Hirntumore (sechsmal erhöht)

Wie in den Quellen erwähnt lassen sich auch andere Hypothesen für das erhöhte Auftreten (z.B. die Arbeit an Verpackungsmaschinen) aufstellen; dennoch erscheint dies als die Virus-Hypothese als eine der Naheliegendsten. Gestützt wird dies etwa durch Ergebnisse, welche 2012 auch erstmals ein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs bei erhöhtem Geflügelkonsum entdeckten (mit Erstautorin Sabine Rohrmann, Onkologie-Forscherin an der UZH) [9] und nun durch ein Meta-Review über mehrere Studien (welcher dieses Jahr erschien) gestützt zu werden scheint, welche eine Risikoerhöhung von 1.14 berechnete [10].

[0] https://docs.google.com/presentatio…sp=sharing (wissenschaftliche Quellen referenziert)
[1] https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/K…Liste.html
[2] https://www.youtube.com/watch?v=4YsaZQzT7Z8 (wissenschaftliche Quellen in der Video-Beschreibung)
[3] https://www.ox.ac.uk/news/2022-01-2…infections
[4] https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/G…lpest.html
[5] https://en.wikipedia.org/wiki/Franc…ous#Cancer (wissenschaftliche Quellen referenziert)
[6] https://nutritionfacts.org/video/th…n-cancers/ (wissenschaftliche Quellen referenziert)
[7] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19847658/
[8] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20541185/
[9] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22610753/
[10] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33432844/

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Johanna Wunderle
NL
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· editiert

Herzlichen Dank Herr Mächler für diese äusserst wichtigen Informationen und den dazugehörigen Links.

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Interessierter Leser🤓
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Ich verstehe nicht, wie man mit diesem Wissen noch Fleisch essen kann. Ich bin froh, habe ich mit 26 per Zufall den Ausstieg geschafft, eigentlich wollte ich ja nur weniger Fleisch essen. Ich will nicht mehr zurück.

Aber hey, es müssen nicht alle vegi leben, 80% Reduktion ist schon unglaublich viel. Bewusst Fleisch konsumieren!

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Ich kann dir nur beipflichten, ich bin froh, dass ich da raus bin und arbeite jetzt daran auch weniger tierische Produkte zu konsumieren. Aber ehrlich gesagt, Tiere essen (auch bio) ist doch insgesamt einfach ethisch nicht mehr vertretbar, es ist schlichtweg unnötig. Zur Tierethik gibt es gerade auf arte eine gute Dokumentation: https://www.arte.tv/de/videos/10480…wir-essen/

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Interessierter Leser🤓
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Klar, da stimme ich zu. Aber wenn wir das System ändern wollen, dürfen wir nicht von der naiven Vorstellung ausgehen, dass alle vegi leben werden. Da gibt es schlicht zu viele, die das nie wollen. Reduktion aber, das macht diesen Personen auch weniger „Angst“ und wird uns dem Ziel viel schneller näher bringen. Natürlich muss dafür auch der Preis von Fleisch steigen.

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Leser, Biotech, Jazz, Sport
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Die Fakten: Das Tierleid ist dem Schweizer Konsumenten egal (3% Marktanteil an Bio Hühnchen). Was zählt ist ein möglichst tiefer Fleischpreis. Der Schweizer Konsument ist auch nicht bereit, etwas mehr für sein Flugticket an den sommerlichen Ballermann Strand zu bezahlen. Das hat uns die aktuelle Abstimmung zu einer CO2 Abgabe gezeigt. Zügige Verhaltensänderungen werden nur durch unmittelbar empfundenen Schmerz verursacht. Deshalb wird die Initiative in 11 Tagen leider bachab gehen.

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Enarchist & Anfänger
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· editiert

Ich glaube nicht, dass den Konsumenten Tierwohl egal ist. Das zeigen die vielen Büsibilder in den sozialen Medien. Im Artikel sagt Bamert: «Sie stören mich nicht. Sonst könnte mich noch manches stören.» Der zweite Satz scheint mir ein Schlüssel. Wenn ich anfange, was mich stört zu benennen, komme ich in Handlungszwang, kann nicht mehr wegschauen. Und dann hört es nicht mehr auf. Davor haben viele Menschen Angst, vor allem diejenigen, die selber im Gefühl leben, wie ein Masthuhn eingepfercht vom System gerupft zu werden. Was auch immer sie als System sehen und sich gemütlich darin einrichten und alles Störende ausblenden.
Wenn wir die Hühner befreien wollen, müssen wir auch die Menschen befreien.

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Toll gesagt: «Wenn ich anfange, was mich stört zu benennen, komme ich in Handlungszwang, kann nicht mehr wegschauen.»

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Even Meier
(ex | they)
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Wie wahr! Ich habe Hühnerhaut!

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Obwohl Bauer Bamert das Pulver nicht erfunden zu haben scheint, hätte man ihn doch noch fragen sollen, woher das Futter kommt, das er seinen Masthühnern verfüttert und wohin er mit dem Mist geht, den sie erzeugen. Denn Importabhängigkeit beim Futter und vor allem Belastung von Boden und Wasser sind langfristig hochriskante Begleiterscheinungen der intensiven Geflügelmast, wobei, und das muss hier an die Adresse der Schweizer KonsumentInnen klar gesagt sein: Importiertes konventionelles Geflügelfleisch schneidet keinen Deut besser ab, d.h. die einzige Alternative wäre Bio-Geflügelfleisch.

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Landwirtin im Ruhestand
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Bei dem Hühnermäster hier in der Nähe (er produziert für Optigal), wir der Stall nach jedem "Mastdurchgang" von einer externen Equipe gereinigt und desinfiziert. In der Migros (und sicher auch anderswo) kann man den Hühnermist in Pelletform als Gartendünger kaufen. Also gleich ein doppeltes Geschäft.

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Ja, aber dabei muss man wissen, dass der in Pelletform verkaufte Gartendünger nur ein Bruchteil dessen ist, was Bauer Bamert auf seinem Betrieb ausbringt und vermutlich auch in andere Landwirtschaftsbetriebe exportieren muss, wo es die Böden mit Stickstoff überlastet. Und auch hier gilt: Nur auf Biobetrieben wird kontrolliert, ob die Stickstoffbilanz ausgeglichen ist!

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· editiert

Wenn der Bauer sieht, dass seine Hühner nicht mehr normal stehen können, kaum gehen können, vom Fliegen ganz zu schweigen oder unter chronischen Schmerzen leiden, dann müsste er eigentlich sagen, so will ich das nicht. Er müsste eine andere Aufzuchtform suchen. Tut er aber nicht, weil die wirtschaftlich dominanten Abnehmer- und Anlieferfirmen die Mastform bestimmen. Von ihnen ist der Bauer abhängig. Und diesen Firmen ist es ziemlich egal, wie die Kücken vor und über sich hin stolpern, Hauptsache sie sind genügend fett vor der Schlachtung. Und dann stimmt der Profit. Und es stimmt für die CEO der Detailhändler. Nur ihre Verantwortung den Tieren gegenüber stimmt nicht. Aber das ist nicht relevant für den Bonus Ende Jahr.

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Ich weiss es nicht, aber ich glaube der Profit steht dabei nicht mal so sehr im Vordergrund. Pouletfleisch wird vielfach gekauft weil es billig ist. Der Konsument will es so billig wie möglich, egal woher, egal mit welchen Konsequenzen. Diese ganze Maschinerie bedient diese Nachfrage. Bei uns geht das ja noch, man will sich das Elend im globalen Ausmass gar nicht vorstellen. Die im Artikel erwähnten 3% derjenigen die bereit sind mehr dafür auszugeben (in der reichen Schweiz) reichen wohl nicht ganz für einen Wandel.

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Multifunktional
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· editiert

Im Wissen, dass ich mir hier erneut keine Freunde mache, möchte ich auf zwei Schwachpunkte der Initiative hinweisen:

  1. Die Initiative will nicht nur Grossbetriebe, wie den im Artikel vorgestellten, verbieten, sondern auch kleinere, tierfreundliche Betriebe wie dieser hier, genügen den Anforderungen der Initianten nicht.

  2. Mehr Auslauffläche nutzt den Tieren im Artikel nichts. Die beschriebenen gesundheitlichen Probleme der Hühner kommen ja nicht von der Haltung sondern von der Überzüchtung der Rasse zur schnellen Fleischgewinnung. Auf dem Hof aus dem Artikel wäre ja sogar mehr Auslauf vorhanden, der von den Tieren nicht genutzt wird, da ihnen der Weg dorthin zu beschwerlich ist. Um die Gesundheit der Tiere zu verbessern, müssten also zuallererst diese überzüchteten Rassen verboten werden (oder alternativ ein Mindestalter bis zur Schlachtung vorgeschrieben werden, was vermutlich den gleichen Effekt hätte). Zu diesem entscheidenden Punkt steht aber im Initiativtext nichts.

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Lukas Häuptli
Redaktor Inland
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Liebe Frau W., danke für Ihren Hinweis. Zu Ihrem zweiten Punkt müsste man fairerweise ergänzen: Die Massentierhaltungsinitiative verlangt, dass in den Ausführungsgesetzen zur Initiative mindestens die Richtlinien von Bio Suisse gelten. Gemäss Bio Suisse aber sind hochintensive Masthuhnrassen wie Ross 308 oder Cobb 500 verboten. Erlaubt sind lediglich «extensive bis mittelintensive» Rassen, zum Beispiel Sasso 451 LAB oder Hubbard Ja 657.

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Leiterin Inland
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Danke für Ihren Kommentar, Frau W. Zwei Bemerkungen dazu: Betriebe wie der im von Ihnen verlinkten Artikel würden nicht verboten, sondern müssten sich neuen Bedingungen anpassen - wofür sie jedoch 25 Jahre (!) Übergangszeit hätten. Ich stimme Ihnen absolut zu, dass die Initiative nicht das gesamte Problem der Massentierhaltung beheben würde. Fände es aber dann doch seltsam, sie mit dieser Begründung abzulehnen und stattdessen auf die Option zu setzen, gar nichts zu tun.

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Multifunktional
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· editiert

Na ja, das ist jetzt Wortklauberei. In der jetzigen Form würde der Betrieb verboten. Anpassungen an die Initiative wären mit dem Bau von zwei zusätzlichen Ställen und dem Verlust der Rentabilität verbunden. Da stehen ganz viele Existenzen/Bauernbetriebe auf dem Spiel. Notabene solche Betriebe, welche sehr gut und respektvoll mit ihren Tieren umgehen. Ich finde, das kann man nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Drum meine Meinung, dass die Initiative zwar gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht ist. Wird sie abgelehnt, ist es ja nicht verboten, einen neuen Vorstoss zu machen, welcher auch mehrheitsfähig ist und dort ansetzt, wos nötig ist, ohne Kollateralschäden bei den vielen Bauernbetrieben, die gute Arbeit leisten.

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Interessante Punkte, aber wenn sie damit eine Ablehnung der Initiative nahelegen, begehen sie in meinen Augen den Trugschluss der perfekten Lösung:

Den Trugschluss der perfekten Lösung, begeht, wer etwas Wirkliches oder Realisierbares mit einem unrealisierbaren modellhaften Ideal vergleicht und auf dieser Basis – ohne die Realitätsferne des Ideals zu berücksichtigen – ein Urteil fällt oder eine Entscheidung trifft.

Wenn eine Veränderung unter dem Strich eine Verbesserung zum Status Quo verspricht, würde ich sie annehmen - auch wenn der erreichte Zustand noch nicht dem Ideal entspricht.

Sehen Sie das anders?

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Mir scheint ihr Argument gar dünn geführt. Es besteht in einem Eindruck eines Trugschlusses, ohne Bezugnahme auf die Argumente oder Positionen.

In dieser Knappheit schaffen sie eine ‚Falsche Dichotomie‘ des entweder oders. Weitere Alternativen, die durch das Aufgreifen und Verbessern von Schwachpunkten geschaffen werden könnten, werden bei dieser Abstraktheit von vornherein ausgeblendet.

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Multifunktional
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Ich sehe es insofern anders, als dass ich sagen würde, dass es gerade umgekehrt ist. , Did Initiative strebt die ideale Lösung an und ignoriert die Realität. Aus diesem Grund lehne ich die Initiative ab, da sie aus meiner Sicht zu weit geht und übers Ziel hinausschiesst. Nach dem Motto „das Gegenteil von gut ist nicht schlecht sondern gut gemeint“.

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  1. "Nur ganz wenige profitieren, zeigt eine Studie der Agrarwissenschaftlerin Priska Bauer: 481 Bauern halten rund 70 Prozent des Mastgeflügels, je Betrieb 8000 bis 18'000 Tiere. Das ist nicht einmal ein Prozent der Landwirtschaftsbetriebe." (Beobachter)

  2. "In der Bio- und Freilandhaltung sind keine hochintensiven Hybriden zugelassen, weil diese den Auslauf gar nicht nutzen könnten." "Daher können die Bauern keine Hühner mehr selber nachzüchten, sondern sind stets auf den Zukauf von neuen Hybridhühnern angewiesen, um die alten zu ersetzen. Das bedeutet, die Geflügelhalter sind heutzutage völlig abhängig von den Zuchtfirmen." "Die Hybridzucht wird von wenigen, weltweit tätigen Zuchtbetrieben kontrolliert."

Globalisierte industrielle Massentierhaltung eben.

https://www.beobachter.ch/umwelt/th…pouletmast
https://www.zuerchertierschutz.ch/f…uilder.pdf

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Multifunktional
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Wenn alles so einfach wäre. In der Realität ist es aber sehr viel komplizierter. Schon jetzt gibt es ja im Vergleich zur Nachfrage zu viele Biobetriebe. Ich sehe „Zwangs-Bio“ nicht als Lösung. Ich verstehe nicht, warum sich die Inititianten nicht auf die Verbesserung der Bedingungen auf den Grossbetrieben fokussiert haben, statt eine „Alles oder Nichts“-Lösung, bei der, wie es zurzeit aussieht, dann das „Nichts“ übrigbleiben wird.

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Even Meier
(ex | they)
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Gödel lässt grüssen. Klar, jede Initiative hat Lücken. Das ist noch lange kein Grund, nichts zu tun oder - hier - die Initiative abzulehnen. Wären die obigen zwei Punkte in der Initiative adressiert, würden hier zwei andere Punkte kritisiert werden ...

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Multifunktional
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Nein, dann wäre ich dafür.

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em. Professor UZH
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Danke Lukas Häuptli für den ausgezeichnet verfassten Artikel!

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Lukas Häuptli
Redaktor Inland
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Danke Ihnen fürs Feedback, lieber Herr B.!

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Wenn Lebewesen unter scheusslichen Bedingungen als Konsumgüter gesehen und behandelt werden, ist das menschenunwürdig und verwerflich. Und ich sage hier nicht:" meiner Meinung nach".
Die Gutheissung von Massentierhaltung ist mit nichts zu rechtfertigen. Es zeigt nur, wie sehr das Mitgefühl für das Leid von Mit- Lebewesen unterdrückt wird.
Die Hoffnung ist, dass die Initiative so viel Aufmerksamkeit für die Grausamkeit von industrialisierter Tierhaltung erzeugt, dass mehr Menschen dazu bereit sind, übermässigen
Fleischkonsum aufzugeben.

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Leser, Biotech, Jazz, Sport
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· editiert

Und immer wieder unterschätzen wir die Macht des Konsumenten. Es ist prinzipiell ganz einfach: wenn wir den Fleischkonsum zurück auf den Sonntagsbraten reduzieren (danke Lauren Wildbolz für den gestrigen Hinweis dazu) erübrigt sich die Diskussion um die Existenzberechtigung einer hoch industrialisierten Fleischproduktion. Wir trocknen diesen kranken Sumpf ganz einfach aus. Easy. Und so werde ich heute Abend im Rössli Stäfa keinen Hackbraten sondern was anderes essen. Wir Konsumenten haben auch Rechte: https://youtu.be/Z4tC4qfv92Q

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Die Macht des Konsumenten ist tatsächlich gross. Man schaue sich nur mal an, was der Konsument in den letzten 30 Jahren aus China gemacht hat. Doch Sarkasmus beiseite, ich denke die im Artikel erwähnten 50kg pro Kopf Konsum, nur Hühnerfleisch und 3% davon Bio, lassen meine Hoffnung in den Konsumenten eher klein werden. Ich bin schon sehr lange Vegetarier und dachte, mich betrifft das Thema eigentlich gar nicht, aber vielleicht enthalte ich mich bei der Abstimmung besser doch nicht.

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Enarchist & Anfänger
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· editiert

Danke für den Blick in den vorschriftgemässen Massenbetrieb. Zuchthaus finde ich dafür einen sehr treffenden Begriff. In Plastilin hiesse das Chicken Run und alle wären auf der Seite der Hühner. Die vorschriftsgemässe Betriebsbesichtigung weckt bei mir das Bild der Diktatur Syrien. Da war ich kurz vor dem arabischen Frühling mit einer Reisegruppe unterwegs, und wir bekamen nur die schönsten Seiten des Landes präsentiert, nur zufriedene Vorzeigesyrer:innen. Der Artikel durchbricht die meines Erachtens unehrliche Vorzeigesituation zum Glück mit diversen Links und Hinweisen.
Spannend wäre auch ein Blick hinter die Kulissen der globalen Eierbefruchtungsindustrie. Dann die ganze Medikamentengeschichte, aufkommende Antibiotikaresistenzen, Zusamnenhänge mit Pandemierisiken. Gibt es dazu auch vernetzende Infos? Und wie geht es eigentlich Menschen, die in solchen Massenbetrieben, auch im Tiertransport oder in Schlachtbetrieben, arbeiten müssen? Ich gehe davon aus, dass die sich nicht ungestraft öffentlich frei äussern dürfen. Oder doch?

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Enarchist & Anfänger
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Unappetitliche Doku zur Kükenproduktion bei den Leghennen. https://youtu.be/2S6vPaGzSr8 Allerdings schon zehn Jahre alt. Die Branche scheint mir immer noch undurchsichtig.

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· editiert

Übergangsfrist von 25 Jahren! Bis dahin wird sich viel verändert haben, zum Beispiel viel mehr künstlich hergestelltes Fleisch und dazu Biofleisch, so dass kein Fleisch mehr aus Massentierhaltung kommen muss. Klimaschutz, keine Massentierhaltung usw. bis in 25 Jahren oder die Erde wird für die kommende Generation ziemlich unbewohnbar. Aber man kann ja warten bis soweit ist und die Massentierhaltungs Bauern wegen einbrechendem Absatz Pleite gehen.

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Aus Sicht der Bauern wird produziert, was die Konsumenten kaufen. Auch beim Bio-Huhn gibt es in der Migros (wenn es denn gibt):

  • ganzes Poulet ohne Innereien, Kopf und Füsse

  • Filet

  • Brust

  • Schenkel

  • Flügel

Früher gab es zumindest in der Migros Aare auch Hühnerherzen zu kaufen, Pouletleber habe ich auch schon mal gesehen. Der Rest wird wohl anderswo hingehen.

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Veterinärepidemiologe| Uni Zürich
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Die Argumentation der Gegner begründet in der Vergangenheit. Für eine nachhaltige Ernährung sollten wir pro Kopf noch 300g Fleisch pro Woche essen. D.h. ca. 15 kg pro Jahr. Da erübrigt sich die krampfhafte Produktion von 14 kg Poulet pro Kopf, denn wir essen ja auch Rind und Schwein.
(Edit 15 statt 6 kg)

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Auch so: ohne Verhaltensänderung beim Konsum wird es keine Aenderung in der Produktion geben.

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Sind es nicht ca. 15 kg pro Jahr bei 300g/Woche?

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Realist
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Viel zu vielen Menschen geht das Tierwohl nach wie vor am Allerwertesten vorbei. Der Mensch ist wohl einfach nicht empathiefähig solange das Leid die eigene Türschwelle (noch) nicht erreicht hat. Bei unserem Umgang mit der Klimakatastrophe ist es ja genauso.

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Ich lese mehrfach, dass der CH-Markt die Pouletbrust mag. Was geschieht mit den restlichen Teilen (Überschuss?) dieses ehemaligen Lebewesen?

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Landwirtin im Ruhestand
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Den Rest kann man frisch als Hundefutter für 3 - 5 CHF / kg kaufen. Oder es landet in der Tierfertignahrung. Marke sowieso mit Huhn und Reis... oder so

Edit: Typo

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Enarchist & Anfänger
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Das wurde ja mal tiefgefroren nach Afrika exportiert. Wie ist das heute?

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Multifunktional
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Tierfutter?

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"Was die Europäer nicht essen wollen, landet auf afrikanischen Tellern."

  • Sie sparen Entsorgungskosten.

  • Ruinieren mit Dumping-Importen die lokalen Märkte und damit die heimischen Kleinbauern.

  • Und gefährden durch die nicht ausreichend kontrollierte Kühlkette deren Gesundheit.

https://www.infosperber.ch/politik/…und-krank/

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Kürzlich im riesigen Coop, Wankdorf, Bern: Wer den Laden unten im Stadion betritt, sieht beim Eingang in tief liegenden Vitrinen zuerst einmal - Fleisch, Fleisch und nochmals Fleisch. So weit das Auge reicht. Huhn aus Ungarn, unzählige, einzeln abgepackte Koteletts von irgendwoher (KAG-Label!), Würste, nochmals Würste, Gehacktes, Aktion, heruntergesetzt, Fleisch und noch mehr Fleisch, bitte bedient euch. Türme, als gäbe es nur Fleisch. Die Grossverteiler drehen an der Fleisch-Schraube, weil sie nicht nur in der Endphase des Verkaufs im System mitdrehen. Die Abhängigkeiten und die Marktmacht sind im Beitrag hervorragend beschrieben. Solange die Grossverteiler (Billig-)Fleisch bewerben, ändert sich am System der industriellen Fleischproduktion nichts. Dabei gibt's nur eine Lösung. Davon wegkommen. Das heisst für den Fleisch besessenen Teil der Bevölkerung: Nicht zwingend kein Fleisch mehr essen, aber viel weniger. Dafür besseres und teureres.

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Die Nachfrage nach Biopoulet ist mit Sicherheit höher als das Angebot. Im Migros muss man die Gestelle richtig suchen zwischen den übervollen Rabatt-Angebots-Kübeln, das Bio-Angebot mager bis ausverkauft. Mich würde ausserdem der Kosten-Split mal interessieren, kriegt der Biobauer die andere Hälfte des doppelten Preises oder vor allem der Verteiler? Grösseres Angebot, grössere Skaleneffekte über die ganze Kette, und der Preis zwischen IP und Bio heute würde sich irgendwo einmitten, was das ganze auch fürs schmalere Portemonnaie erträglicher machen würde. Isst man dann noch alle Stücke und reduziert man den Fleisch-Konsum etwas, dann wäre bei gleichem Budget viel erreicht.

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Lukas Häuptli
Redaktor Inland
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Danke für Ihren Beitrag, Herr B. Dazu das: Der Schweizer Tierschutz ist in einer Marktanalyse von 2020 zum Schluss gekommen, dass die Grossverteiler und Discounter mit Bio-Fleisch deutlich mehr verdienen als mit herkömmlichem Fleisch. Bei diesem würden «die Verkaufspreise künstlich tief gehalten». So viel zum viel zitierten Markt . . .

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Die „Marktanalye“ des STS ist im Analytischen weitgehend Unfug. Die verglichenen Durchschnittswerte fassen zu wenig Beobachtungen zusammen, um eine Verallgemeinerbarkeit zu erstellen. Nicht offengelegt sind die verglichenen Produkte, wodurch skepsis an der Vergleichbarkeit angebracht ist (z.B. könnte der Preis 200g Packung Hack mit einer 1Kg Packung vergleichen). Vernünftige Erhebungen mit klarerer Methodik erhalten Sie vom BLW. Die Tabellen zur Bruttowertschöpfung und dem Vergleich Bio- nicht-Bio verglichen mit den Zahlen des STS legen nahe, dass letztere eine unsaubere Grundlage bilden. Die Komplexität des Produkts Fleisch können Sie beispielhaft der Infografik Schweinemarkt entnehmen.

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Vielleser, Vater und Hausmann
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Leider wurde über das Futter für die Masthühner und woher es stammt nichts geschrieben, oder hab ich das übersehen?

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Vielen Dank für den spannenden und gleichzeitig traurigen Artikel.
Sie schreiben, dass der Bauer Subventionen erhält. Mir scheint jeweils im Supermarkt, dass das Fleisch sehr günstig ist im Vergleich zu Gemüse und Früchte. Mich würde sehr interessieren, wie hier das Verhältnis ausschaut: fliessen mehr Subventionen in die Produktion von Fleisch?

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Lukas Häuptli
Redaktor Inland
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Lieber Herr A., besten Dank für Ihr Feedback. Zu Ihrer Frage: Hühnermast-Betriebe erhalten Direktzahlungen vom Bund namentlich für «besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme». Die Summe dieser Direktzahlungen ist in den letzten Jahren gestiegen. Wie sehr diese Entwicklung die Fleisch-Preise bei Grossverteilern und Discountern beeinflusst, ist allerdings schwer zu sagen. Wie bereits an anderer Stelle verweise ich auch hier auf eine Marktanalyse des Schweizer Tierschutzes von 2020. Darin ist der Tierschutz zum Schluss gekommen, dass Grossverteiler und Discounter die Preise des herkömmlichem Fleisches «künstlich tief» halten.

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