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Ich bin sehr berührt von diesen differenzierten und achtsamen Worten, die Raum geben für leise Zwischentöne und Stille im Lärm der Begriffe und Zuordnungen. So notwendig in diesen schwierigen Zeiten klare Stellungnahmen für freiheitliche Demokratie und gegen Lügen, Aggression und Krieg sind, so wichtig ist es, die einzelnen Menschen, woher sie auch kommen und wo auch immer sie sind, mit ihren Leiden und Hoffnungen, ihrer je eigenen Geschichte und ihren ganz individuellen Gesichtern wahrzunehmen.

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Leser
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Liebe Frau, Herasimovich. Ich danke Ihnen für diesen wertvollen Einblick ... und für Ihren Mut, sichtbar zu sein. Und hoffe, wieder von Ihnen hören/lesen zu können. - Und auch ein Dank an die Republik für das Finden und Veröffentlichen solcher Beiträge.

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Leserin
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Zum Glück sind Sie Frau Herasimovich nicht sprachlos geworden. Sie halten uns netten Menschen im Westen einen Spiegel vor. Wir und die Welt und eine friedlichere Zukunft haben das bitter nötig. Es wird auch in der Schweiz nicht einfach sein für Sie. Bitte verstummen Sie nicht, zum Wohl von uns allen.

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Слава Україні!
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Ja, sie hält uns den Spiegel vor - nur wird er in der breiten Masse ignoriert werden.

Im Spiegel erschien gestern folgender Artikel:
https://www.spiegel.de/ausland/sank…2947acb0fa

Die Reaktion darauf (inklusive reihenweiser Zustimmung)?
Der Russe hats nicht anders verdient, der Kommentar von Herrn Popp ist daher Blödsinn...

...es ist irre, wie wenig Menschen nachdenken. Viele waren sich nicht zu blöd zu schreiben, dass man doch "nichts gegen den Russen hätte", um dann anschliessend maximale Sanktionen und Boykott zu fordern. Viele lassen auf diese Art ihrem Hass freien Lauf...

...was mich noch mehr irritiert, wie gnadenlos das Spiegelforum-Team manipuliert.
Viele erklärende Kommentare gehen einfach nicht durch. Antworten werden blockiert.
Es schaffen fast nur schwarz/weiss-Kommentare es durch die Zensur. Grautöne haben fast keine Chance.

Es ist im Spon-Forum nichts neues. In heutiger Zeit ist diese Art der Meinungsmanipulation jedoch brandgefährlich.

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· editiert

"Wann wird aus aufrichtigem Interesse verletzende Neugier? Wann wird Solidarität dekorativ? Wie unterstützt man die anderen, ohne aufdringlich zu werden? Wie macht man die eigene Zugehörigkeit sichtbar, ohne unter Gruppen­druck zu geraten? Wo sind die legitimen Räume, in denen diese und viele andere Fragen verhandelt werden können?"
So wertvoll - die Übersetzung!

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Ja, jeder Beitrag zum Thema ist wichtig. Trotzdem schmerzt mich angesichts der Kriegsgräuel und Flüchtlingskindern, wie sich jetzt die Intelligenzija vordrängt. Wir normalen Flüchtlinge haben nie jemanden interessiert, es hiess einfach, seid froh seid ihr hier und es sei "schon lange her".
Ich war selbst 1968 so ein geflüchtetes Kind. Die erste Erinnerung meines Lebens ist der Lärm unzähliger russ. Tanks (Panzer) auf Kopfsteinpflaster und das Zittern des ganzen Hauses. Panik der Mutter, die nächtliche Flucht im fremden Auto, Zug, Ankunft mit nichts als einer Tasche in St. Margareten. Die jahrelange Sehnsucht nach der Familie in der Tschechoslowakei. Niemand in der Schweiz hat je zugehört, uns, aus dem "Ostblock". Ich sehe die Bilder dieser ukrainischen Kinder und weiss: Sie werden es nie vergessen.
Es ist nicht persönlich gemeint und ich entschuldige mich im voraus für meine Kritik an der Autorin: Ihr Befindlichkeitsgerede kann ich nicht ertragen. Bei all den Fragezeichen im Text-nimmt sie sich nicht zu wichtig? Drängt sie sich nicht vor? Was hat sie denn erlebt?

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Märchentante*onkel
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Ihre Bitterkeit kann ich nicht nachvollziehen. Es geht doch nicht um einen Wettkampf der Flüchtlinge, wer nun am meisten gelitten hat, und nur diejenigen, die mit nichts gekommen sind, sind überhaupt befugt zu sprechen. Den Begriff 'Intelligenzija' in einem abwertenden Ton zu verwenden ist nun wirklich gruselig und einen Gegensatz zwischen 'Intelligenzija' und 'normalen Flüchtlingen' zu konstruieren ebenfalls. Die Autorin kann nicht in ihr Heimatland zurückkehren, weil sie dort von Haft bedroht wäre. Sie spricht auf eine einfühlsame Weise darüber. Ich bin überzeugt, dass ihr bewusst ist, dass es noch schlimmere Schicksale gibt. Aber das ist doch kein Grund, ihr das Sprechen vorzuwerfen.

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Das mit dem "Wettkampf" ist eine sehr hässliche Unterstellung. Meine Kernbotschaft ist: Die SchweizerInnen haben sich kaum für das Schicksal und die Lebenswelt der einfachen Flüchtlinge in ihrem Land interessiert und tun jetzt betroffen. Dass Sie "intelligenzija" als pejorativ auslegen sagt schon viel über das Unverständnis des Kulturraumes. Mein Vater gehörte zu eben diesen Intellektuellen (=Intelligenzija) im Prager Frühling und genau darum bin ich hier.

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Liebe Frau G.
Sie haben in Ihrer Kindheit schreckliche Erfahrungen gemacht, die niemand machen sollte. Ihre Aussage, dass sich nie jemand für die normalen Flüchtlinge interessiert habe, macht mich sehr betroffen, nicht weil ich dieser Aussage zustimme, sondern weil ich der Meinung bin, dass die in dieser Absolutheit gemachte Aussage, nicht stimmen kann.
Die Autorin hat sich nicht in den Vordergrund gedrängt, sondern sie wurde für diesen Beitrag angefragt.

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Слава Україні!
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Ihre zentrale Message ist: hört auf, alle über einen Kamm zu scherren. Die Welt besteht nicht nur aus schwarz und weiss, sondern hat noch unendlich viele (Grau)Töne dazwischen zu bieten.

Was ist an dieser Aussage falsch?

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Leserin
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Liebe Frau G., in einem Punkt muss ich Ihnen recht geben: den Flüchtlingskindern und ihren Familien wurde sehr selten zugehört. Oder wenn zugehört wurde, wurde nicht verstanden. Wohl einfach, weil das, was geschildert wurde, unser schweizerisches Vorstellungsvermögen sprengte, nicht zu unserer Idee der Ereignisse passte. Ich möchte aber noch etwas über heutige Flüchtlinge aus den verschiedensten Weltgegenden hier bei uns sagen: Ich habe erlebt, dass Jugendliche sich hüten, ihren Flüchtlingsstatus öffentlich zu machen, bspw. in der Schule - weil Asylant ein Schimpfwort ist. Niemand wollte Flüchtling = Asylant sein. So kam auch nicht bei uns an, was die Kinder und ihre Familien an schweren Lasten mit sich trugen. Und wir wunderten uns nur über Verhaltensstörungen, Unwilligkeit zur Integration, mangelnde Arbeitsfähigkeit. Es ist höchste Zeit, dass sich nicht nur Hilfswerke mit den zerstörerischen Kräften in Flüchtlingsfamilien befassen, sondern die verschiedensten Akteure der Zivilgesellschaft. Ich möchte an Regina Kägi-Fuchsmann erinnern, Flüchtlingshelferin im 2.Weltkrieg : Das gute Herz genügt nicht.

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Liebe Frau D.
Danke für Ihre Worte. Ich bin weit über 50 und habe mich angesichts der Bilder aus der Ukraine und der Flüchtenden zum ersten mal geoutet. Es waren zu viele unterdrückte Erinnerungen, die plötzlich da sind. Schöne: Die Unterkunft bei "Tante Klara", einer Kindergärtnerin die schon "Polnisch Internierte" bei sich aufgenommen hat. Tante Klara habe ich bis zu ihrem Tod begleitet weil wir eine Mansarde in ihrem grossen Haus gemietet hatten. Schlechte Erinnerungen an den schweizer Kindergarten, Primarschule. So viel Fremdenfeindlichkeit von einzelnen Kindern, auch Lehrerinnen. Vorbehalte und Vorurteile. Bis heute so ein dummes Vorurteil als Beispiel: Tschechoslowakische Flüchtlinge seien Intellektuelle gewesen. Nein, es gab auch ganz normale Handwerker, Krankenschwestern etc.
Viele erhielten kein Asyl und mussten weiter nach Kanada. Auffallend viele "einfache Leute". (Recherche im Bundesarchiv Bern)
Ich hoffe, die Ukrainischen Frauen und Kinder treffen auf eine moderne Schweiz ohne positive oder negative Vorurteile und Vorbehalte.

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Diesen Satz fand ich äusserst bemerkenswert: «Dabei wäre die grösste Hilfe, nicht mehr in den Kategorien wir und ihr zu denken.» Mit dieser Einstellung würden uns wohl einige Ausreden weniger für Abseitsstehen und Wegschauen über die Lippen kommen. Dieser Krieg bedroht nicht einfach «die da im Osten», sondern unsere Form des Zusammenlebens. Immer wieder erschreckend, wie erst hautnah erlebbare Konsequenzen vermögen uns wachzurütteln.

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"Sind sie in diesem Moment bereit, sich zwischen der Suppe und dem Haupt­gericht mit wider­sprüchlichen Gefühlen und Gedanken zu beschäftigen und womöglich auch der eigenen Ratlosigkeit zu begegnen?"
Es hat so viele bedenkenswerte Aussagen in diesem Artikel. Bei diesem wurde mein Herz schwer. Das ist genau die Situation, die bei uns am Esstisch herrscht, nicht erst seit dem Krieg. Die Ratlosigkeit und das Gefühl, allein und verloren in der Welt zu stehen in dieser Zeit, in der die Krisen der Jahrzehnte sich zuspitzen und immer näher kommen. Die Sorge, das Vorwissen, nicht mutig und stark genug sein zu können, um zu bestehen.

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Ich vermute, dass wir alle in diesen Tagen mit vielen widersprüchlichen Gedanken und Gefühlen konfrontiert sind. Und dass wir immer wieder Momente der Lähmung, der Ohnmacht und des Alleinseins erleben. Ich denke, dass es wichtig ist, diese Gedanken und Gefühle einfach zuzulassen und zu akzeptieren, so wie sie sind, ohne uns aber darin – entschuldigt den Ausdruck – zu suhlen. Gedanken und Gefühle gehen vorbei, wenn wir uns nicht an sie haften (was oft schwierig ist). Es kommen mit Sicherheit auch Momente der Hoffnung, der Solidarität und des Sich-Öffnens gegenüber dem Leben und dem, was jeder Moment bringt.

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So wie Sie es formulieren, trifft es hier nicht zu.
Ich bin mir sehr bewusst, in welchem Dazwischen die Menschen in den nächsten Jahren, vielleicht Jahrzehnten, leben werden. In einem Dazwischen, wo sehr wenig definiert ist und der Prozess der Definition häufig sehr schmerzvoll sein wird.
Frau Herasimovich beschreibt das anhand ihrer Situation sehr gut, die Ansprüche und Zwänge, denen man von verschiedenen Seiten ausgesetzt ist, wenn man das Leben leben will, hoffnungsvoll bleiben möchte und unverzagt, für sich und die Mitmenschen.
Vielen aus dem goldenen Westen ist noch nicht klar, dass die Vertreibung aus dem "Paradies" richtig Fahrt aufgenommen hat.
Die Hoffnung, dass der Fluchtweg in ein neues Paradies für mehr Menschen führt, bleibt und stärkt.

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Für mich hat dieses Essay das Prädikat wertvoll, hat mich bewegt. Danke🏳️‍🌈

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annakatharina lobsiger sørensen
Freischaffende Künstlerin in Frankreich
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Vielen Dank für diesen Text.

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Johanna Wunderle
Loka Samastha Sukhino Bhavanthu
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Ganz grossen Dank Frau Herasimovich für Ihre Worte. Ich hoffe, dass viele Menschen hören , dass die grösste Hilfe ist, nicht mehr in den Kategorien "wir" und "ihr" zu denken.

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Die Menscheit besteht aus Individuen und nicht aus Gruppen über die man Vorurteile ausgiesst. Es gibt nicht den Schweizer, den Russen, den .... schön hat das jemand klar ausgesprochen. Leider nutzen viele Medien genau das Gegenteil um Aufmerksamkeir zu bekommen. Die Schweizer, die Russen sind/haben.... alle in einen Topf und dann ordentlich darauf schlagen.

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Sorry, die Menschheit ist ein Gruppe.

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Vielen herzlichen Dank.

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(durch User zurückgezogen)