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Ein interessanter Artikel im Tages Anzeiger Magazin beleuchtet die "Strategische Kultur Russlands" als Teil seiner Geschichte. Martti J. Kari, ehemaliger Oberst im finnischen Nachrichtendienst beschreibt, wie sich eben diese strategische Kultur in verschiedenen Zeitepochen zeigte.

Zitat Martti J. Kari: "Die dritte Epoche, die das russische Denken in hohem Masse beeinflusst hat, ist das mongolische Russland. Um 1240 eroberten die Mongolen Russland und besetzten es 150 Jahre lang. Eine grausame Zeit – Lügen, Korruption und Gewalt waren die einzigen Möglichkeiten, um zu überleben. Im Russischen gibt es bis heute viele Wörter für Folter, Besteuerung und Korruption, die aus der mongolischen Sprache stammen. Auch die Erkenntnis, dass es nur eine Leitfigur, nur einen Khan geben kann, stammt aus der Verwaltungskultur der Mongolen. Er ist es, der führt, der Verantwortung übernimmt, die Initiative ergreift. Als die Mongolenherrschaft endete, verschwanden die Mongolen nicht einfach, sondern gingen in den herrschenden Schichten auf, so blieben auch die Traditionen bei den Menschen."

Und ein paar Abschnitte weiter: "Seit mehreren hundert Jahren ist dies also im narrativen Erbe der Russen verankert: Ordnung ist besser als Chaos. Autokratie ist die einzige Lösung für das Land. Und die Aufgabe der Menschen ist es, sich für den Zaren zu opfern."
(...)
Und: "Im Russischen gibt es den Ausdruck «krugovaya poruka», Bandengarantie. Er bedeutet, dass eine Gruppe von Menschen ein gemeinsames Ziel hat. Das kann die Führung des Kremls sein oder auch die russische Armee. Wir haben also ein gemeinsames Ziel, und nun trete ich aus dem Kreis heraus und belüge einen Aussenstehenden. Meine Leute hören, dass ich lüge, aber sie halten mich deswegen nicht für einen Lügner, weil sie wissen, dass ich eine taktische Notlüge, «vranyo», anwende zum Nutzen der Gruppe."

Wie es scheint, ist "vranyo" auch in der Schweiz verbreitet. Zum Nutzen wirtschaftlicher Interessen. Für dann, wenn der Krieg vorüber. Oder auch schon vorher.

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„Ordnung ist besser als Chaos.“ Auch der Schriftsteller Schischkin weist auf diese tragische Grundkonstellation hin, die sich über Jahrhunderte tief in das Bewusstsein der russischen Gesellschaft eingebrannt hat. Es ist die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub, wobei der Beelzebub „Ordnung“ praktisch immer schlimmste gewalttätige Repression bedeutete. Das erwähnte Interview ist sehr aufschlussreich. Kari scheint mir ein exzellenter und illusionsloser Kenner der russischen Politik zu sein.

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Es ist dieselbe manipulative Methode, die wir aus der Pandemie kennen: den Fakten werden Meinungen, Behauptungen, Lügen, ideologische Versatzstücke und Propaganda als gleichwertig entgegengestellt und unter den Mäntelchen von „Meinungsfreiheit“ und „kritischem Denken“ verkauft. Etwas bleibt ja immer hängen. Und so verbreitet sich das Gift des Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft. Übel.

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Und wenn dann Exponenten der Corona-Politik entführt werden, hat man es nicht kommen sehen und es wird weiter relativiert, dass diese Szene doch eigentlich harmlos sei. Ja übel. So übel, dass es hoch kommt.

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Unternehmensberater und Coach
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Grossartig, wie Herr Binswanger kühl und klar aufdeckt, welchen bösartigen „Shit“ Köppel und die Weltwoche verbreiten. Ich könnte aufheulen vor Ärger darüber, wie diese Verdrehungen der Wahrheit wie ein Gift bewusst den Leuten eingeträufelt wird. Was kann man tun, um dies den Leuten klar zu machen, die immer noch meinen, die SVP und Konsorten würden sich für das Gute, die Demokratie und das Wohlergehen des „Volkes“ einsetzen?

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Ihre Frage, Herr F., treibt mich schon lange um. Immer deutlicher zeigt sich, wie sich "das Gift des Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft" verbreitet, um es mit den treffenden Worten von Heinrich Kienholz auszudrücken. Die Pandemie und jetzt der Krieg wirken wie ein Brennglas und zeigen mit grösster Deutlichkeit, wie weit verbreitet und salonfähig menschenverachtendes, eiskalt materialistisches Gedankengut in diesem Land ist. Exemplarisch dafür steht das Verhalten unserer Landesregierung.
Meine Antwort auf die Frage "Was kann man tun?" hat einen resignativen Charakter. Es ist meines Erachtens nicht möglich, "den Leuten etwas klarzumachen", damit sie ihr Verhalten ändern. Denn wären sie zu dieser Einsicht fähig, hätten sie sie schon längst gewonnen.
Vielmehr halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die Schweiz, wenn sie so weitergeschäftet (und das wird sie tun, und zwar nicht nur im metaphorischen Sinne), in eine grosse wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise geraten wird. Die dumm und mutwillig zerstörte Beziehung zur EU, die bornierte und anmassende Geringschätzung wissenschaftlicher Erkenntnisse, das schamlose Geschäftemachen mit Unrechtsregimen - das und anderes wird Folgen haben, welche jedes einzelne Mitglied unserer Gesellschaft schmerzlich zu spüren bekommen wird.
Erst der so entstandene Leidensdruck wird das Land zur kritischen Selbreflexion zwingen und im besten Fall auf lange Frist zu einem Mentalitätswandel führen. Ich sehe hier Parallelen zu Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.

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Unternehmensberater und Coach
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Sie bringen es auf den Punkt, Frau Gut. Eine schmerzhafte Wahrheit…

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Man könnte beginnen, die "westlichen Werte" zu leben und nicht nur als hohle Monstranz vor sich herzutragen. Ich verstehe den Gedankengang nicht, heute aufgeschreckt zu tun, was Putin macht und noch machen wird, aber nichts dagegen machte, mit ihm florierende Geschäfte aufzubauen. Pecunia non olet.

Putin wird die grauenvollsten Dinge machen und niemand wird ihn je zur Verantwortung ziehen. Sein Nuklearwaffenarsenal wird ihn hinter Russlands Grenzen schützen und die Russ:innen wird es nicht interessieren. "Der Westen", wie ihn Putin vorführen wird, wird, wie immer, an seinen wirtschaftlichen und politischen Detailinteressen kollabieren und als der hohle Empörungsballon dastehen, wie ihn die Rechten gerne haben. Dann wird irgendwann wieder verdient und die Gräuel werden im Museum verräumt. Pecunia non olet.

Insofern legt die Weltwoche einfach die Spur, auf der der Westen später einmal wieder den Mantel des Schweigens über diese Variante des Grauens legen wird. Alles ist zugleich möglich und unmöglich und wer weiss schon genau. Pecunia non olet. Und der Schweizer riecht an seinen Zinsen und seiner Pension auch nicht die Quellen des Geldes.

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Der sogenannte Westen hat den Osten schon einmal zum Zusammenbruch gebracht. Gelungen war es durch ein Gesellschaftsmodell, welches für die Menschen attraktiver war, als ein Leben im Osten. Mit dem Fall des eisernen Vorgang hat sich auch der Westen von diesem Modell verabschiedet. Es war nicht mehr nötig und so konnte sich der menschenverachtende Neoliberalismus ausbreiten. Nun muss der Westen wieder zurück. Dies ist der einzige Weg aus der jetzigen Situation. Ich bin gespannt, ob man bereit ist ihn zu gehen oder Russland einfach abschreibt. Wenn Russland gezwungen sein wird, seine Bürger wieder einzusperren, damit sie nicht davonlaufen, dann wird das System Putin irgendwann zusammenbrechen und dann ist auch der Moment gekommen, Putin und seine Kumpane zur Verantwortung zu ziehen, falls sie noch leben. Es wird dauern und es wird einen langen Atem brauchen, aber der Moment wird kommen.

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stimmt, Herr F., bis heute tut es mir weh, zu zu sehen, wie sich die Weltwoche in ein Sprachrohr von Roger Köppel wandelte. Doch ich lese sie nicht mehr!
Geradezu deprimiert es, dass es gelang den damals guten Namen der Weltwoche zu nutzen, um heute Köppel Propaganda damit zu verbreiten.
Allerdings sollten wohl noch kaum ursprüngliche Leser aus der frühen Zeit der Weltwoche heute immer noch zur treuen Leserschaft gehören. Es wundert mich, dass es immer noch offenbar zufrieden stellend mit dem Verlegen der Zeitung klappt.
Welche Leserschaft gehört denn noch zum _Klientel der Weltwoche?

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Unternehmensberater und Coach
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Ja, Frau A., es ist erschütternd, wie Köppel die Weltwoche zu einem rechtsgerichteten Hetzerblatt gemacht hat. Da vermute ich massive Geldströme, die er erhält, um die Desinformations-Kampagnen zu fahren…

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Massschnur für das Handeln von Köppel und seiner Weltwoche ist längst nicht mehr, immer das Gegenteil von allen anderen zu behaupten.

Sondern, das zu behaupten, was der Demokratie am meisten schadet.

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Leider haben Sie recht Herr K. Und den Schaden den er anrichtet darf auf keinem Fall unterschätzt werden. Köppel und Co sind gefährlich.

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Was ich heute in der Republik lese, insbesondere die Einleitung der heutigen Ausgabe, bringt mich beinahe zum Erbrechen. Wenn ich weiterhin die Serien-Kolumnen in der Republik, über den Russland - Ukraine Krieg lese, bin ich vermutlich in kürzester Zeit psychisch kriegsgeschädigt oder zumindest abgestumpft.
Ich frage mich ernsthaft, was dieses Übermass an Gewalt und Grausamkeit, mit uns als Gesellschaft macht, wenn wir dies uns täglich zu Gemüte führen. Ich kann nur sagen was es mit mir macht. Es lähmt mich, zieht mich runter, ich werde stumm, es ist für mich zu viel des Wahnsinns.
Was mich weiter besorgt ist die Erkenntnis, dass wenn man sich schlecht-, ohnmächtig oder ausgeliefert fühlt, dies eine schlechte Ausgangslage ist weise Entscheidungen zu treffen. Genauso macht Angst - was mit Krieg in Verbindung steht - Menschen sehr anfällig für Manipulation und Überreaktionen.
Man ist gut beraten - wie beim Drogenkonsum - sich genau zu überlegen was man sich in sein Energiesystem reinziehen will. Oftmals ist es die Dosis die den Unterschied ausmacht. Die Dosis der Republik, fährt mir derzeit schlecht ein.

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Unternehmensberater und Coach
·

Es ist nicht die Republik, welche schuld ist, dass es Ihnen zu viel wird. Es ist Putin mit seinen Helfershelfer, welcher einen irrwitzigen und brutalen Angriff nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen die menschlichen Werte sich führt. Da müssen wir dagegen aufstehen und nicht die Augen verschliessen, weil es unserer sensiblen Seele zuviel wird.

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Ganz genau Herr F.!

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Man ist gut beraten - wie beim Drogenkonsum - sich genau zu überlegen was man sich in sein Energiesystem reinziehen will.

Warum ziehen Sie es dann rein?

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manchmal bemerkt man es erst, wenn es zu spät ist ;-)

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Betroffener
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Das tägliche Lesen dieser furchtbaren Nachrichten und das damit verbundene Entsetzen ist auch ein Akt der Solidarität mit den Menschen, die in ihren Kellern ausharren und sich von Bomben „lähmen“ und „runterziehen lassen“ müssen. Es ist das Mitfühlen mit den Menschen, für die der Krieg täglich weitergeht und für die das “Zuviel des Wahnsinns“ nicht auf die psychische Dimension des Zurkenntnisnehmens beschränkt ist.

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Betroffener
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Genau so ist es. Meine Frau ist Amerikanerin, aber in Kiev aufgewachsen und in der ehemaligen Sovjetunion in Moskau an die Uni. Wir haben Verwandte und Bekannte in der Ukraine, eine Familie versucht, zu uns zu kommen, aber der Mann kann nicht ausreisen. Die psychische Belastung geht bei uns logischerweise auch weit über das Zurkenntnisnehmen hinaus. Dazu kommt z.B. jeden Morgen und Abend per Chat oder Anruf checken, wer noch am Leben ist. Dies bei unstabilen Kommnikations-Verbindungen in die Ukraine. Stille kann viele Ursachen haben! Da haben wir für Putinversteher aller Couleur absolut kein Verständnis.

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Einmal mehr sollen es die Überbringer der schlimmen Nachrichten sein, die schuldig gesprochen werden?

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Das Problem für mich ist die Dosierung, nicht der Überbringer.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ihre Sorge um unser «Energiesystem» kommt mir ein wenig vorgeheuchelt vor, da Sie ja sonst jeden anderen «Shit» zum Krieg in der Ukraine «reinzuziehen» scheinen. Aber Sie exemplifizieren, wie die Reduktion der kognitiven Dissonanz via selektive Wahrnehmung und Confirmation Bias generell funktioniert: Man blendet die unerträglichen Wahrheiten aus und versucht sie mit erträglichen Schein-Wahrheiten zu übertünchen – je unerträglicher, mit umso mehr und stärkerem «Shit». Doch irgendwann sind die Beweise derart erdrückend, dass die Fassade in sich zusammenfällt. Was dahinter wahrzunehmen ist, mag ein «(Realitäts-)Schock und zum «Erbrechen» sein, doch dafür sind Sie danach «nüchtern».

Vielleicht bedürfen manche eher eine Entziehungskur vom «Shit», denn wir alle müssen – wenn wir nicht in einer Schein- und Fassaden-Welt leben wollen – lernen, unerträgliche Wahrheiten zu akzeptieren, um auch adäquat handeln zu können. Und die Wahrheit über Butscha gehört nunmal leider dazu.

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Leserin
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Wie wärs mit dem Ukraineblog der woz? Ich bin der Woz sehr dankbar für all die Facetten die sie aufleuchten lässt im momentanen Bilder- und Wörtersturm. Der Blog hilft mir einordnen, durchatmen, Solidarität nicht nur mit der Ukraine, sondern allen antiautokratischen Kräften zu entwickeln und bewahren.

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O Gott, sind Sie derartig sensibel, Herr K.?
Wie geht es Ihnen denn nach der Lektüre der gängigen Tageszeitungen oder Dem Blick. wenn Sie sich jetzt bereits so vertrüllt fühlen?
Um die Medienmittleilungen über den Krieg sollte man froh sein.
Zudem ist es nicht ausgeschlossen, dass wir alle davon betroffen werden könnten.
Zumindest sollte man informiert sein, um die Betroffenen unterstützen zu können.

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Enarchist & Anfänger
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Ich lese zum Ausgleich Anfänge von Graeber/Wengrow - ein Buch, in dem die Ukraine auch vorkommt, aber in viel grösserem Zeithorizont.

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Ja, ja, ja! Ein überaus interessantes und in einem ganz grossen Bogen hoffnungsvolles Buch! Unbedingte Leseempfehlung. Wir könnten/konnten anders, die Geschichte ist nicht alternativlos!

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Für Köppel ist das alles bloss ein intellektuelles, eitles Spiel: Das Gegenteil zu verkünden, von dem, was die andern sagen und meist auch von dem, was ist (und er macht das ja auch mit einigem rhetorischem Talent). Gehe es darum, Herman Göring, den Kriegsverbrecher und Mitorganisator des Holocaust, zu verharmlosen, Trumps Wahllüge mitzuverbreiten, den Klimawandel zu bezweifeln (hier kenne ich den aktuellen Stand von Köppels Irrtum auch nicht gerade). Die Schweiz ist eine Diktatur, Berset der Diktator, doch Putin sollte man nicht Diktator nennen.
Das Motiv dieser verzweifelten Anstrengungen: Sich – und damit seinem eher unbedeutenden Blatt – Exklusivität zu verschaffen. Doch mit Putin und dessen Krieg in der Ukraine ist dieses Prinzip vermutlich an ein Ende gekommen. Denn diese Katastrophe ist einfach zu existenziell, zu tödlich für Köppels selbstverliebtes Spiel. Und das weiss Köppel vermutlich auch: Seine Auftritte in Weltwoche daily gleichen zunehmend rhetorischen Amokläufen, Köppel dreht sich im Kreis mit einem mittlerweile fratzenhaften Grinsen.
All jene, die seine Meinung nicht teilen, das sind die Gutmenschen. Die andere Gruppe benennt er nicht. Mein Vorschlag: das sind die zynischen Arschlöcher. So hat man wenigsten die Möglichkeit, sich für das eine oder andere zu entscheiden.
Doch Köppel sollte sich nicht vor den Gutmenschen fürchten, vielmehr vor seinen Freunden, die zu seinen Köppel-TV-Auftritten applaudieren: Es sind Corona-Leugner von gestern, die in anhaltender Verweigerung der Realität heute nun Putin verehren, es sind Russlandtrolle, welche Putins Propaganda bei Köppel ungefiltert verbreiten dürfen, es sind Extremisten von rechts und wohl auch links, zynische Arschlöcher.
Köppel steckt in einer Sackgasse (und mit ihm seine SVP), und er wird da nicht mehr so leicht daraus herausfinden: zu gründlich diskreditiert, um künftig noch ernst genommen werden zu können. Der Mann ist tatsächlich auf dem Gipfel seiner angestrebten Einzigartigkeit angelangt.

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Früher gab es von rechter Seite für die Aufmüpfigen das geflügelte Wort: „Moskau einfach“. Heute wäre es für die rechts aussen angebracht. Wie sich die Zeiten doch ändern.

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So sehe ich das auch, Herr B., und an Herrn Baumberger: Ging mir neulich genau so durch den Kopf, als ich von einer Freundin hören musste, ein gemeinsamer Bekannter hätte sich bei Kriegsausbruch zu den Putinverstehern gezählt. Vergeblich versuchte ich, jenen zu kontaktieren – nichts. Stille. Ob er meinen unausgesprochenen Gedanken schon umgesetzt hat?

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So ist es, Herr B. Dem ist nicht mehr viel beizufügen.

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Leiterin Märchentanten*onkelteam
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Die Reaktion der Rechten auf die entsetzlichen Vorgänge in der Ukraine ist verständlich. Denn es geht ja darum, weiterhin möglichst ungestört mit Russland geschäften zu können und gleichzeitig unsere Steuerschlupflöcher für Superreiche und die sich darum herumrankende Finanzindustrie zu verteidigen. Die Relativierung von Kriegsverbrechen verfolgt genau wie das firmeninterne Verbot der Ems-Chemie, den Krieg Krieg zu nennen, den Zweck, sich nicht mit der unangenehmen Tatsache auseinandersetzen zu müssen, dass man über Jahrzehnte Geschäften mit dem Kreml ebendiesem die Mittel zum Führen des Krieges gegeben hat.
Das wirksamste Mittel, der Ukraine langfristig zu helfen besteht also darin, griffige Regulierungen einzuführen, um den Handel mit russischen Gütern zu unterbinden, so lange ihr Erlös der Kriegsmaschinerie dient. Es ist nötig, die Stelle, welche Sanktionen gegen die Kreml-Kleptokratie überwacht und umsetzt, mit weitreichenden Mitteln auszustatten, um die vielfältigen Tricks von Anwälten und Bankern im Dienste der Kleptokraten, Oligarchen und Superreichen zu unterbinden. Es ist an der Zeit, kantonale Steuerschlupflöcher und Steuervermeidungsanreize zu zerschlagen und das peinliche Augenzudrücken verschiedenster Instanzen, die sich nicht zuständig fühlen zu beenden.
Oliver Bullough schreibt im heutigen Guardian: "For far too long, Britain welcomed the Kremlin’s companies and oligarchs and allowed them to raise funds on our financial markets. Our lawyers defended their interests, our accountants filed their accounts and our shell companies protected their assets. Our professionals may have dropped their oligarch clients in the past six weeks, but the damage had already been done: the Russian state would have nothing like the wealth it has now, and would thus not be able to wage this war, without the assistance they provided."
https://www.theguardian.com/comment…tin-regime
Die Schweiz verhielt sich da genau so und hat das Gefühl, einfach so wie bisher weitermachen zu können mit der Haltung, dass es ja sonst einfach ein anderes Land machen könnte. Das geht so nicht.

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Danke, sehr überzeugend! Ich legte den Fokus auf diejenigen, die hierzulande manipuliert werden. Sie legen ihn richtigerweise auf die Interessen, die hinter den Manipulationen stecken.

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Danke Frau C.!

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Das ist ein sehr wichtiger Beitrag von Herr Binswanger um die Fakten einzuordnen und damit die Effektivität von Putins Propagandamaschinerie zu schwächen.

In der Schweiz wird einem seit Kindheit folgendes eingeredet und das ist doch hier das Kernproblem:

  • Es braucht immer zwei zum streiten

  • Der Klügere gibt nach

Wenn man jetzt aus einem Angriffskrieg kurz ein Konflikt macht (Frau Martullo Blocher), dann erscheint es für viele Kurzdenker eben logisch, dass das ja ein Streit (Konflikt) ist, wo eben beide Seiten schuld sind.

Und dann kommt hinzu, dass die Anderen, vielleicht 70%, gelernt haben dass der Klügere nachgibt und diese Kurzdenker gewähren lassen. Das ist aber auch falsch. Wenn nämlich die Klügeren immer nachgeben, dann werden wir bald von Idioten regiert.

Also wichtig für alle: Der Klügere gibt nicht nach!!

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„Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)

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Und es hat sich in der „Zwischenzeit“ leider nichts geändert, bzw. eher verschlechtert. Zu Zeiten von Nazideutschland haben wohl fast nur die Deutschen die eigene Propaganda geglaubt. Heute ist interessant, dass in fast jedem europäischen Land die Rechtspopulisten eine gewisse Nähe zu Putin zeigen und es kein Tabu gibt, Falschbehauptungen über diesen abscheulichen Angriffskrieg zu verbreiten.
Es ist offensichtlich, dass das die Feinde der Demokratie sind und die Gefahr, die von diesen Menschen ausgeht, wird von den Meisten unterschätzt.

Beim Beispiel von Martullo Blocher könnte man sich mal die Frage stellen:
Würde diese Frau die Meinungsfreiheit ihrer Mitarbeiter freiwillig auf Wunsch der EU oder der CH Regierung einschränken? Auf keinen Fall.
Bei Putin braucht es hingegen kein einziges Wort. Es ist bemerkenswert, wie diese Leute die Meinungsfreiheit gegen Innen verteidigen, aber bei autoritären Regime und nachgewiesenen Kriegsverbrechern haben sie kein Problem damit, die Meinungsfreiheit einzuschränken.

Die Abwendung von der Demokratie passiert nie auf einmal, sie erfolgt immer in kleinen Schritten.

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Sie sprechen mir aus dem Herzen!
Die Version, mit der ich aufgewachsen bin, lautet: "Der Gschyder git noh, der Esu blibt stoh." Das Sprichwort stammt aus einer Zeit, in der Eigenschaften der Tiere nur nach menschlicher Interessenlage beurteilt wurden. Wer wollte schon ein Esel sein.
Inzwischen weiss man ja, dass der Esel nicht aus Prinzip "störrisch" ist, sondern aus Vorsicht stehen bleibt oder weil er vor Gefahren nicht so schnell flieht wie andere Tiere.

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Der Grad der Verwirrung in etlichen Köpfen ist erschreckend. Was hier bereits rund um Corona sichtbar wurde, wiederholt sich nun. Wer bereit ist, in Betracht zu ziehen, dass die ukrainische Armee ihre eigenenen Menschen massakriert, ist der russischen Propaganda (bzw. ihren hiesigen Franchise-Partnern) bereits zum Opfer gefallen. Jede Untat - Butscha, Mariupol, Kramatorsk - wird bereitwillig den Ukrainern zugetraut. Wer tut so etwas? Wer tötet die eigene eigene Bevölkerung, um Stimmung gegen den Gegner zu machen? So etwas tun höchstens Faschisten. Wer also glaubt, dass die Massaker durch ukrainische Kräfte verübt wurden, glaubt die russische Propagandalüge, dass die Ukraine faschistisch verseucht sei. Dies dürften weitgehend dieselben Leute sein, die gegen die angebliche "Coronadiktatur" auf die Strasse gingen.
Und warum haben solche Stimmen in der Schweiz überhaupt etwas zu melden? Weil jede noch so absurde Strömung vom rechten Rand durch die SVP protegiert und integriert wird und auf diese Weise eine gewisse Respektabilität gewinnt. Wie lange wollen eigentlich ihre bürgerlichen Partner FdP und Mitte den Machterhalt immer noch höher gewichten, als den Schutz von Menschlichkeit und Demokratie?

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Die SVP gehört endgültig in die Opposition und raus aus dem Bundesrat. Corona, Klima, Europa nirgends wurde eine Politik mitgetragen. Und die Steuersenkungen und der AHV Abbau wird an der Urne versenkt. Ein Krieg gegen eine Demokratie in Europa nicht zu sanktionieren müsste das Ende sein..

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Es ist tatsächlich erschreckend, wieviel «faschistische Entgleisungs­potenzial der Putin-Versteher» sich auch hierzulande noch immer manifestiert, schön eingepackt in hohle Floskeln wie man müsse «alle Seiten verstehen, abwägen und unabhängig einordnen».
Ich meine damit aber nicht nur das Lausbubengesicht mit Intellektuellenbrille, das seit Jahrzehnten in der deutschsprachigen Postillenlandschaft herumgeistert.

Nur schon die Wendung, man habe in den Jahrzehnten nach dem Niedergang des Sowjetreiches durch wie auch immer falsche Politik «den Bären geweckt», die ich immer wieder gehört und gelesen habe. Warum attestiert man der grössten, immer noch real existierenden Kolonialmacht der Welt – also de facto ein Konglomerat unterworfener, unterdrückter und einverleibter Völker von der Ostsee bzw. vom Schwarzen Meer bis zur Beringstrasse – als Metapher überhaupt ein Tier, ein grösseres Exemplar der Hundeartigen, Caniformia? Der Russe? Der Bär? Welches Existenzrecht inklusive Wohlfühlzone an sämtlichen Rändern wird da per se einem der Megalomanie längst überlebten Eliten entsprungenen Staatswesen eigentlich so fraglos zugebilligt?

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Lausbubengesicht mit Intellektuellenbrille. Eine herrliche Beschreibung. Danke Herr D.

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Enarchist & Anfänger
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Ich höre aus dem ganzen Haufen medial verbreiteten Shit dieselbe Stimme heraus, die ertönt, wenn eine Frau Opfer von Gewalt wurde: Sie hätte halt nicht das oder dies tun oder lassen sollen. Wie nennt man das? Victim Blaming?
Damit gekoppelt ist ein Bild vom starken Mann, der halt Bedürfnisse hat, die er befriedigen muss, ohne zu fragen, ob es jemandem weh tut. Männer, die Frauen zwischen die Beine greifen, Elefanten jagen oder über Leichenberge gehen und das als ihr Recht betrachten, werden von ihresgleichen bewundert. Noch ist das weit herum verbreitete Leitkultur.
Ob bedingungslose Liebe und viele Umarmungen in diesem Stadium noch helfen, bezweifle ich. Wenn das nichts nützt, sollten wir solchen (Un-)Menschen schleunigst ihre Befugnisse entziehen und sie zum Steineklopfen schicken.
Dann können wir uns vielleicht endlich kooperativ den ganz dringenden Problemen zuwenden, nämlich der galaktischen Schnellstrasse, die da gebaut wird.

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Das (Klimawandel, Corona, Krieg) gehört alles zum Bau der galaktischen Schnellstrasse. So kommt niemand auf die Idee, die aufliegenden Pläne einzusehen 😉
Aber abgesehen davon, haben Sie natürlich völlig recht!

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Ein eher schwacher Beitrag des ansonsten sehr geschätzten Binswangers. Weltwochen-Bashing ... geschenkt! Warum ist eigentlich 'Putin-Versteher' zu einem Schimpfwort mutiert? Macht es im Hinblick auf friedenstiftende Verhandlungen nicht Sinn, alle Parteien zu verstehen? Wer etwas lesen möchte, abseits des vorherrschenden hassenden Gebrülls: Wir, der Westen, die USA, die Ukraine sind die Guten, Putins Russland ist der Böse, dem/der seien die beiden Interviews von Jacques Baud in 'Zeitgeschichte im Fokus' empfohlen:
https://zeitgeschehen-im-fokus.ch/d…ticle_1306
https://zeitgeschehen-im-fokus.ch/d…ticle_1332

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Ich bin erstaunt, über die wenig reflektierte Bezugnahme zu einer doch eher zweifelhaften Figur wie Baud, Geheimdienstler wie Putin.

Hier eine Einschätzung eines Journalisten von Conspiracy Watch:
«Laut dem Journalisten Antoine Hasday, der von Conspiracy Watch veröffentlicht wurde, kreuzt ein Interview mit Jacques Baud, das RT France gegeben hat, "alle Kästchen der geopolitischen Verschwörung an". Letztere, manchmal von den traditionellen Medien eingeladen, traten auch im rechtsextremen Web-Fernsehen TV Libertés auf, sowie zuvor bei RT France. Im letztgenannten Kanal von Frédéric Taddeï im September 2020 interviewt, minimiert er die Zahl der Opfer des Krieges in Darfur, die er auf 2.500 Tote (gegenüber 300.000 laut UN) reduziert, und bestreitet die Verantwortung der syrischen Armee für die Massaker in Homs in 2011 und bei den Chemieangriffen in Ghuta, Khan Cheikhoun und Douma zwischen 2013 und 2018. Er greift die offiziellen Argumente des syrischen Regimes von Bashar al-Assad auf und beteuert zudem, dass es sich bei den Aufnahmen des Militärfotografen „Caesar“ nicht um unter Folter ums Leben gekommene politische Gegner handelt, sondern um Soldaten der syrischen Armee. Jacques Baud hat Russland auch reingewaschen, indem er schätzt, dass die Vergiftung von Sergei und Julia Skripal durch eine "Lebensmittelvergiftung" verursacht wurde und dass die Vergiftung von Alexeï Nawalny wahrscheinlich "die Tatsache der Mafia" ist.»
(Quelle: https://de.frwiki.wiki/wiki/Jacques_Baud)

Und Zitate von Baud aus einem Interview in "Zeitgeschehen im Fokus":
«Wie ist das Vorgehen der Russen? - ... Sie haben ihr Ziel klar bekannt gegeben. Sie wollen eine "Entmilitarisierung" und "Entnazifizierung". Wenn man die Berichterstattung ehrlich verfolgt, ist es genau das, was sie machen.»

sowie:
«Ich bin sicher, dass Putin, der das übrigens auch wiederholt sagte, nicht angreifen wollte. Offenbar gab es Druck aus den USA.»

Bleiben da noch Worte?

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Danke für den Hinweis auf die Einordnung bei Wikipedia, Herr D. Der Absatz bezieht sich auf diesen Artikel auf «Conspiracy Watch». Und noch ergänzend: Einige der besonders problematischen Aussagen im zitierten Baud-Interview wurden bereits vor zwei Wochen hier im Dialog kritisch hinterfragt und diskutiert.

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Es ist mir unerklärlich wie man auf Seiten Putin bzw. diesen Angriffskrieg Verständnis aufbringen kann. Das sind für mich die Grenzen des Vorstellbaren überschritten. Wenn man politisch Verständnis für Putin hat, muss aber auch gefordert werden, dass ev. berechtigte Probleme auch politisch bzw. diplomatisch angegangen werden müssen.

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stimmt, nicht jedes einzelne Individuum ist schlecht, wenn es im kommunisitischen System leben muss, ebenso wenig ist allein ein Leben und eine Existenz im sogenannten Westen gut, wenn es nicht "sogenannt kommunistisch" ist.

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Welch traurige Wahrheit heute, nachdem Deutschland wieder geeint ist, muss man erkennen, dass "Frieden" auf die Dauer offenbar doch recht schwierig zwischen Ost und West zu bewerkstelligen ist.
1944 in Köln geboren, mitten in Trümmern aufgewachen, wuchs
unsere "Jugend" zu den "68zigern" heran, bis schliesslich keine Trümmer mehr übrig waren. - Frieden ist möglich, dachte man, "Krieg" für immer vorbei.

Kaum sind ein paar Jahre verstrichen, scheint alles vergessen zu sein.
Bitte kein Feindbild "Russen" aufbauen. Es geht auch ohne.
Sind die Russen ein friedliches Volk? Ich glaube immer noch daran.

Helfen, für die Ukraine, macht Sinn. Da geht die Schweiz einen vorbildlichen Weg.
Putin ist das Problem, meiner Meinung nach etwas verstört und nur halb so intelligent, wie er meint.
Er schadet ja regelrecht seinem eigenen Volk, das einmal mehr in Mitleidenschaft gezogen ist...
Beten wir ein Ave Maria, vielleicht hilft das ausnahmsweise, wenn niemand mehr "züselt" auch die Europäer nicht.

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Nein Frau A., weder geht die Schweiz einen vorbildlichen Weg, noch ist Putin allein das Problen. Gerade Deutschland hat lernen müssen, dass es eine kollektive Verantwortung gibt. Nicht Wissen wollen und gewähren lassen führen zu Mitschuld. Die trifft nun auch das russische Volk. Eigene Stimmen wie zum Beispiel die 2006 ermordete Journalistin Anna Politkowskaja haben schon lange genau das beschrieben, was heute geschieht.

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ja, A. B., esgeht um die kollektive Verantwortung...das machen die Deutschen dieses mal doch recht gut. Was hat Deutschland denn nun mit dem ganzen dererzeitigen Konfkikt zu tun? Durch die Spaltung des Landes in Ost und West hat man vielleicht einiges dazu gelernt.
Zumindest keine Pauschalurteile zu fällen wäre wünschenswert: Russen sind schlecht, Amerikaner sind gut.
Die Schweiz hat sich an den Sanktionen gegen Russland beteiligt, gut so.
Dennoch darf man nun nicht alle Russen wieder in einen Topf werfen, als gefährlich und unzurechenbar. Damit werden alte Konflikte neu geschürt und schaffen eine ständige gefährlich Ausgangssituation im Hindtergrund..
Die meisten Russen verabscheuen diesen Krieg, haben sie doch teils Verwandte in der Ukraine.
Putin ist das Problem, nicht das russische Volk.

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Daumen rauf/runter mag ich nicht, Frau A. Ziemlich weiter unten, also heute frühmorgens, schrieb ein paar Gedanken zu «Russen», zu deren Kolonialmacht, zu Megalomanie etc. auf. Etwas weiter gesponnen, ihre Gedanken kontrastierend: So lange sich regional Geformtes – trotz Globetrottertum und trotz sog. Globalisation: der Mensch ist und bleibt regional geformt! – auch regional gelebt werden kann, bleibt alles in einem menschlichen Mass. Überschaubar. Lebbar. Regierbar bzw. mehr oder weniger «mitdiskutierbar» (z.B. in der direkten Demokratie).
Beispiel:
Als Deutschland vor der Wiedervereinigung stand, blitzte es mir durch den Kopf: ums Himmels Willen nicht!
Lieber alles aufteilen auf die Grösse von einstigen Fürstentümern, meinetwegen Königreichen. Aber kleiner, nicht grösser! Nehmt doch ein Bespiel an der Schweiz. Small is beautiful! Menschliches Mass eben. Wo war ein Taktfahrplan erstmals flächendeckend einsetzbar, wo? Genau, weil irgendwie noch überblickbar. Nur keine Megalomanie!
Aber eben... wie zeichnete doch Waechter: «Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein!»

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ist denn nach der Wiedervereinigung etwas Dummes passiert? Eher nicht. So wenig wie alle Russen böse sind, alle Deutschen unzurechenbar wären, sind alle Schweizer die Besten, nur weil die Schweiz ein kleines Land ist. ...wir müssen uns in einem ruhigen "Europa" zum Teil auch von falschen Projektionen trennen und Toleranz üben.
Ich meinte mit meinem Kommentar nur, dass nicht alle Kommunisten "Verbrecher" sein müssen und alle Russen per se gefährlich sind.
Wichtig bleibt ,die Menschenrechte zu achten und Toleranz gegenüber anderen zu üben.

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Wirklich interessant sind ja die Kommentare vieler WW-Leser. Irrungen und Wirrungen allenthalben. Man äussert hemmungslos Verschwörungstheorien, sieht blindlings über Fakten hinweg. Man bewundert Autokratien und blendet aus, dass, wenn man in solchen autokratischen Ländern leben würde, für exakt solche Aussagen schnurstracks ins Gefängnis käme. All das ist wirklich schwierig, aber man muss es aushalten können, wollen wir doch an unserer Meinungsäusserungsfreiheit festhalten.

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Butscha: Ich finde es sehr wahrscheinlich, dass die Leichen der Zivilisten auf den Strassen von russischer Soldateska getötet wurden. Das ist ein Kriegsverbrechen, ich hoffe, dass die Verantwortlichen dafür geradestehen müssen, und nicht nur die Mannschaften vor Ort, sondern auch die Kader bis zuoberst. Auch wenn wenig Hoffnung besteht, dass in Zukunft in Gaza bei der israelischen Armee oder bei so etwas wie dem Beschuss eines Autokolonne fliehender Zivilisten in Irak durch die US Air Force auch so durchgegriffen würde.
Doch: Gesichert sind um die 20 getötete Zivilisten in den Strassen von Butscha. Das ist schlimm. Ukrainische Sprecher und Selenski persönlich sprechen aber mittlerweile von 500 Leichen. Wer nachrecherchiert, stellt fest, dass dass da Leichen dazugezählt wurden, über deren Todesumstände man nichts weiss, dass es auch Soldaten darunter haben kann, ukrainische und russische, und sie kamen nicht nur in Butscha zu Tode, sondern in den Schlachten um Hostomel und in Irpin. Diese 500 reichen gemäss Selenski nun aus für den Vorwurf des Völkermordes, und die Neuauflage der Nürnberger Prozesse.
Man müsste meinen, dass Selenski seiner Sache mit derart grotesker Hochstapelei aus seiner Komikerzeit schade. Aber unsere Medien von SRF bis Blick via Tamedia drucken das ohne mit der Wimper zu zucken und ohne Kommentar ab.
Distanz, Objektivität und kühles, nicht-emotionelles Urteil sind erst wieder gefragt, wenn dieser unselige Krieg ein Ende gefunden hat.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Man müsste meinen, dass Selenski seiner Sache mit derart grotesker Hochstapelei aus seiner Komikerzeit schade.

Das ist wieder eine Insinuation, die jeglicher Grundlage entbehrt. Haben Sie Quellen, welche die zivilen Opfer auf «nur» 20 Menschen beschränkt?

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Sie lesen nicht genau, Herr Rebosura. Es gibt Beweise oder Hinweise für Kriegsverbrechen bei den Toten in den Strassen von Butscha, wenn man das zusammenzählt, kommt man auf etwa 20. Bei den anderen gibt es nichts dokumentiertes über Todesumstände und Kombattantenstatus, oder noch nichts. Bei Kampfhandlungen umgekommene Zivilisten sind nicht per se Kriegsverbrechen. Amerikaner würden von Collateral Damage sprechen. In Afghanistan wurde viel solcher produziert und dokumentiert, ohne Anklage, auch von Ländern, die dem Haager Tribunal unterstehen.

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Ziemlich widerlich!

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
·

So, da nun klar geworden ist, dass Ihre Relativierung der Opferzahl des Massakers von Butscha (auf 20) jeglicher Grundlage entbehrt, können wir uns der Frage widmen, weshalb Sie diese Verharmlosung vornehmen und unbedingt aufrecht erhalten wollen. Ein Hinweis gibt folgende Passage Ihres Ursprungsbeitrags:

Diese 500 reichen gemäss Selenski nun aus für den Vorwurf des Völkermordes, und die Neuauflage der Nürnberger Prozesse.
Man müsste meinen, dass Selenski seiner Sache mit derart grotesker Hochstapelei aus seiner Komikerzeit schade. Aber unsere Medien von SRF bis Blick via Tamedia drucken das ohne mit der Wimper zu zucken und ohne Kommentar ab.

Was Sie offenbar mit einer möglichst niedrigen Opferzahl – und Lächerlichmachen Selenskis – erreichen wollen, ist, dass das Massaker in Butscha und anderswo nicht als «Völkermord» gelten kann. Aber warum nicht? Und zwar aus Prinzip nicht?

Die völkerstrafrechtlichen Schwellen für den Tatbestand des «Völkermords», dem «crime of crimes», dem «schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit», sind sehr hoch, weshalb auch ein sorgsamer Gebrauch angebracht ist. Erfüllt sein muss:

Die Konvention definiert Völkermord in Artikel II als „eine der folgenden Handlungen, begangen in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören:

a) das Töten eines Angehörigen der Gruppe
b) das Zufügen von schweren körperlichen oder seelischen Schäden bei Angehörigen der Gruppe
c) die absichtliche Unterwerfung unter Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen
d) die Anordnung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung
e) die zwangsweise Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe“

Zu beachten ist, dass nur die Absicht zur Vernichtung der Gruppe erforderlich ist, nicht aber auch die vollständige Ausführung der Absicht. Es muss eine über den Tatvorsatz hinausgehende Absicht vorliegen, eine nationale, ethnische, rassische, religiöse oder soziale Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören.

Trotz aller Vorsicht sehen Expert:innen aber in den Gräueltaten Russlands bereits Indizien für einen Völkermord.

Eugene Finkel, Professor für internationale Angelegenheiten an der Johns Hopkins University im US-amerikanischen Baltimore, plädiert für einen sorgsamen Umgang mit dem Begriff Völkermord. Als Holocaust-Forscher und Nachkomme von Holocaust-Überlebenden habe er deswegen schon oft Kritik an Regierungen postsowjetischer Staaten geübt - auch der Ukraine. Nun aber nicht mehr.

In einem Beitrag für die "Washington Post" verweist er unter anderem auf die russische Propaganda. Zwar stelle der Versuch eines Regimewechsels in Kiew und die Ablehnung der ukrainischen Staatlichkeit für sich genommen noch kein Beweis für die Absicht dar, einen Völkermord zu begehen. Als jedoch klar geworden sei, dass sich die Ukrainer gegen die russische Invasion zur Wehr setzten, habe sich das russische Denken vom Imperialismus zum Völkermord gewandelt.Zu den zahlreichen Belegen zähle ein von der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti am 3. April veröffentlichter Text mit dem Titel "Was soll Russland mit der Ukraine tun". Darin wird ein Plan zur Zerstörung der Ukraine und der Ukrainer beschrieben. Nicht nur die ukrainische Elite müsse liquidiert werden, auch ein "beträchtlicher Teil der Bevölkerung" sei "schuldig". Eine "Umerziehung" würde "unweigerlich zu einer De-Ukrainisierung" führen.

Die Kombination aus offiziellen Erklärungen, in denen der Ukraine und den Ukrainern das Existenzrecht abgesprochen werde, und den sich häufenden Beweisen für gezielte, groß angelegte Angriffe auf Zivilisten ließen wenig Raum für Zweifel, so Finkel. Er kommt zu dem Schluss: "Die Schwelle vom Kriegsverbrechen zum Völkermord ist überschritten."

Also wenn ein Völkermord in Gange ist – auch wenn nur immer stärker sich erhärtende Indizien dazu vorliegen – dann muss man die Gräueltaten Russlands als Völkermord bezeichnen, um dann auch adäquat reagieren zu können.

Und wer dies relativieren und verharmlosen will, der will offenbar, dass Russland nicht dafür belangt wird und die internationale Gemeinschaft nicht adäquat reagiert.

Siehe auch: Russia's war: Do Bucha civilian killings amount to genocide? (BBC, 7. April 2022)

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Betroffener
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Danke Herr Rebosura für diese sehr gute Aufarbeitung. Gerade der Aufruf in RIA Novosti ist ein wesentliches Element, um den Straftatbestand des Genozids zu beweisen. Da kann der Herr R. noch lange Desinformation verbreiten und versuchen, Zweifel zu sähen. Hier noch der Twitter-Bericht von Luzia Tschirky heute (10.4.22). ”Heute unterwegs in #Butscha. Über 360 Zivilisten im Ort wurden durch die russische Armee getötet. Als wir heute vor Ort waren wurden mehrere Leichen geborgen. Wegen des Regens musste die Arbeit unterbrochen werden. Der lehmige Boden macht es schwierig die Leichen auszugraben.” Aber der Herr R. ist natürlich besser informiert.

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Es kann wohl nur so sein, dass die Gräueltaten von Butscha und anderswo von den Russen verübt worden sind. Die Ukrainer würden sich ja selbst ein zweites Grab schaufeln, wenn sie diese Taten selbst begangen hätten, weil sie dann jegliche Glaubwürdigkeit gegenüber der EU und der Nato verloren hätten und Gefahr liefen, von dieser nicht mehr unterstützt zu werden. Die Russen haben seit Jahrhunderten eine Lügenkultur etabliert und ihr Glaube an einen Zaren, der Befreier und Gott zugleich ist, ist noch immer allgegenwärtig. Russen, oder besser deren Machthabern, zu glauben und zu vertrauen, ist der Ursprung dieses Krieges, weil der Westen geglaubt hat, dass Putin sich nach dem Einmarsch in die Krim damit zufriedengeben würde. Mit Russland auch nur im Ansatz einen Frieden auszuhandeln, dürfte schwieriger denn je werden. Dass nun Köppel mit seiner Anti-Mainstream-Postille Putin auf alle erdenkliche Weise nicht zu verurteilen gedenkt, hat mit der Affinität zu seiner eigenen Lügenkultur zu tun. Wie heisst es doch so schön: Gleich und gleich gesellt sich gern. Köppel hat sich schon immer als eine Instanz für das einzig Wahre gesehen - sowohl während der Pandemie als auch in Sachen Klimapolitik. Köppel ist ein notorischer Besserwisser und dies als selbsternannter und selbstloser Gutmensch für eine funktionierende Demokratie und einen verlässlichen Rechtsstaat. Wer so viel recht haben will, lügt wie gedruckt und so ist Köppel mit den Russen und seinem Despoten Putin in bester Gesellschaft.

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Ich stimme Ihnen in allem zu.

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Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit.

Binswanger aber kennt sie. Ziemlich verunglückte Titelwahl.

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Die Wahrheit als erstes Opfer im Krieg - ein Sprichwort, das man auch hinterfragen müsste. Die ersten Opfer sind immer Menschen.
Zudem suggeriert das Sprichwort, dass es im Krieg keine Wahrheit mehr gibt. Sie ist jedoch bloss etwas schwieriger zu erkennen. Das ist immer der Fall, wenn Unwahrheiten als Wahrheit ausgegeben werden und so Wahrheit aus Eigeninteresse instrumentalisiert wird.
Das Sprichwort suggeriert auch, dass die Wahrheit auf beiden Seiten liegen könnte. Die Wahrheit beispielsweise, wer die Menschen in Butscha umgebracht hat, ist jedoch nicht fifty- fifty auf Ukrainer und Russen verteilt. Es gibt klare Hinweise und auch Beweise, dass diese Morde durch die russische Armee verübt worden sind.
Wir haben auch im "normalen" Leben nicht immer 100%ige Wahrheiten als Entscheidungs- und Meinungsgrundlagen. Solche in Kriegszeiten zu fordern ist vermessen und schützt den Aggressor. Und wer der Aggressor ist, mindestens diese Wahrheit ist 100%ig.

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Haben Sie nur den Titel gelesen?

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Wie könnte ich auf den Widerspruch zwischen dem Titel, den vermutlich die Redaktion gesetzt hat, und Binswangers letztem Abshnitt hinweisen, wenn ich nur den Titel gelesen hätte?
Ich habe keinerlei Zweifel, wer das Massaker in Butscha zu verantworten hat, aber die hatte ich auch schon vor Binswangers Suada über Köppels Weltwoche nicht. Die ich mir nie antue. Muss man ja wirklich nicht. Genauso wenig wie die diversen digitalen Stammtische (ausser vorläufig noch diesem hier). Deshalb frage ich mich bspw. auch, wer sowas sagt, wie es Herr Fankhauser weiter unten anführt.

Jede Untat - Butscha, Mariupol, Kramatorsk - wird bereitwillig den Ukrainern zugetraut.

In meinem Umfeld würde man solchen Zuschreibungen den Vogel zeigen. Mehr Aufwand verdienen sie mMn nicht.

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Wer kein Konzept für die Zukunft anzubieten hat, flutet sie einfach mit Scheisse. Ich hoffe, wir finden Klärung in der Aufklärung statt die liberalen Werte im Schreck mithinunterzuspülen.

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....und ja, wir leben hier in der Schweiz an einem Ort, wo jeder seine Meinung frei publizieren darf. Der Leser soll dann eintscheiden, was er damit macht ....
In der Russischen Föderation ist seit Putins Machtantritt genau eine Meinung toleriert. Er orchestriert den absolut menschenverachtenden Staat, jeder Mucks/Zweifel gegen den Staat oder die Obrigkeit wird im Keime erstickt....
So schmerzhaft es ist, Leute wie Köppel müssen wir ertragen und dagegenhalten... mindestens solange wir von Propaganda sprechen und nicht selbst von Waffengewalt attakiert werden.
Die NATO hat den einzigen Weg aufgezeigt : Bis hierher und nicht weiter! Die Konsequenzen für uns in der Schweiz sind brutal und kaum zu ertragen, Köppel dagegen ist und bleibt ein schreibendes Irrlicht .....

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trotzdem ist es komisch, dass Roger Köppel so ungeniert in der Schweiz seinen Einfluss geltend machen kann.
Normalerweise, besonders bei Kandidaten Mitte/links, verschwinden die plötzlich wieder aus dem öffentlichen Leben und vor allem aus den Medien.
Wieso klappt das nicht bei Roger Köppel?

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Fragen Sie die Besitzer der Weltwoche, Herr A. Ich meine damit nicht den angeblichen, den vorgeschobenen Besitzer.

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Wie meinen Sie das mit den Konsequenzen, die speziell für uns in der Schweiz brutal und kaum zu ertragen seien?

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Wir können hier in der Schweiz nichts gegen Irrlichter unternehmen ... genau sowenig gegen Putin. Zuschauen oder Wegschauen oder beides .... jeder muss mit dem Grauen irgendwie umgehen, am Schluss zahlen wir und jeder einzelne die Rechnung. Ich habe keine Glaskugel, nur der 9.Mai naht.

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Historiker / Politologe
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Herr Binswanger hat einige überzeugende Indizien für die Verursachung der Morde durch russische Soldaten zusammengetragen. Aber er lässt sich dann doch durch die Berichte mitreißen:
„Die Medien­reaktionen auf das Butscha-Massaker beweisen nicht zuletzt, dass das faschistische Entgleisungs­potenzial der Putin-Versteher offenbar keine Grenzen mehr kennt…“ „Faschismus“ setzt, so wird der Begriff landläufig verwendet, doch eine Massenbewegung für die (rassistische) Diktatur voraus, was in und um Russland nicht gegeben ist. Der Begriff wird so nur verwässert,
Außerdem ist der Vorwurf des „Putin-Verstehens“ eine Personalisierung historischer Prozesse, damit meist auch zu simpel. Er ist vermutlich nur dort berechtigt, wo es um die Übernahme offizieller russischer Verlautbarungen bzw. Propaganda geht.
Er ist aber dort falsch, wo es um den wichtigen Punkt der NATO-Osterweiterung geht: Nicht nur Putin, sondern schon Gorbatschow und Jelzin - und im Westen auch G.F. Kennan (Mastermind des Rollback), Robert McNamara (früherer US-Außenminister), Egon Bahr (Stratege der deutschen Neuen Ostpolitik) und viele andere haben solche Pläne nach 1990/91 scharf kritisiert. Das sogenannte „Putin-Verstehen“ ist also eher eine Position des „Russland-Verstehens“ und eigentlich eine des „Politik-Verstehens“. Die zur Zeit populäre Gegenposition impliziert, dass es besser sei nicht zu verstehen, wie ein Feind oder Gegner tickt - kann hinter diesem Skandalisieren der Vernunft mehr stecken als ein kindliches Gemüt?
Aber natürlich bedeutet dieses „Verstehen“ der Motive der russischen Führung nicht, dass man die Wahl der Mittel, Putins Reaktion (Überfall auf die Ukraine) auf die strategische Disbalance, für legitim hält: Jedes Gerichtsverfahren klärt erst einmal die Motive der Täter - die Wahl der Mittel wird im Urteil bewertet.

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· editiert

Faschismus“ setzt, so wird der Begriff landläufig verwendet, doch eine Massenbewegung für die (rassistische) Diktatur voraus, was in und um Russland nicht gegeben ist.

Wieso sind Sie da so sicher? Den Aufruf zum Völkermord gegen die Ukrainer haben Sie verpasst?

Das sogenannte „Putin-Verstehen“ ist also eher eine Position des „Russland-Verstehens“ und eigentlich eine des „Politik-Verstehens“.

Also wenn Sie so gut im Verstehen sind, dann mal eine Frage:
Gibt es vielleicht auch einen Grund, wieso die Länder Osteuropas unbedingt in die Nato wollten? Oder interessiert das einen Historiker nicht?
Was sehen wir jetzt gerade? In der Ukraine herrscht Krieg, weil sie nicht in der Nato sind. Finnland wird mit Zerstörung gedroht, falls sie der Nato beitreten.
Wären Sie als Bürger eines osteuropäischen Landes da nicht für einen Nato-Beitritt?

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Historiker / Politologe
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Bei den Nazis ging es zwar von Anfang an um Ausgrenzung und Diskriminierung, aber erst später um Völkermord und Angriffskrieg; der Begriff subsummiert außerdem in der Regel auch das Italien unter Mussoloni und Spanien unter Franco — da passt die Putin—Diktatur eben nicht hinein.
Dass ich da etwas „verpasst haben“ sollte, ist zwar eine der feineren Unterstellungen - aber gehört das hier zum guten Stil?

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Natürlich wird völlige Gewissheit erst bestehen, wenn eine unabhängige, internationale Straf­untersuchung den Dingen auf den Grund gegangen ist. Und natürlich sollten wir alle den uns verfügbaren Informationen jederzeit so kritisch wie irgend möglich gegenüber­stehen. Es ist eine Tatsache, dass die Ukrainerinnen ein Interesse daran haben, die Russen als Kriegs­verbrecher zu diskreditieren, und es wäre denkbar, dass sie den Versuch machen, mit Falsch­darstellungen Propaganda zu betreiben. Dennoch: Die russischen Kriegs­verbrechen in Butscha sind eine kaum mehr anzweifelbare Tatsache. Die materiellen Beweise sind schon heute erdrückend.

Ob die völlige Gewissheit sich herstellen lässt, bleibt offen. Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass ukrainische Akteure russische Verbrechen als Staffage für eigene Abrechnungen mit Kolloborateuren genutzt haben. Es gibt ein Video, auf dem ein Kommandeur auf Befragen seines Untergebenen erklärt, natürlich dürfe dieser Leute ohne Armband in der passenden Farbe erschießen. Mit dem Feind fraternisierende Zivilisten leben zu allen Zeiten gefährlich.

Die Ablehnung des Putinschen Überfalls geht außerdem langsam in eine Hass-Kampagne gegen die Russen aller Zeiten über. Etwa, wenn die litauische Präsidentin bezweifelt, dass Russland je zivilisiert gewesen ist. Oder hier ein Republikaner schreibt, "die Russen haben seit Jahrhunderten eine Lügenkultur etabliert."

Journalismus sei das, was jemand nicht veröffentlicht sehen will, heißt es. Alles andere sei PR. Ich bin heute auf eine alte Äußerung Rudolf "Bin Baden" Scharpings gestoßen (worden), der als deutscher Verteidigungsminister in Vorbereitung des NATO-Kriegs gegen Serbien 1999 sagte:

"Die Serben „spielen mit abgeschnittenen Köpfen Fußball, zerstückeln Leichen, schneiden den getöteten Schwangeren die Föten aus dem Leib und grillen sie“. So schilderte es damals der deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping, als wäre er dabei gewesen. Seine Aussagen wurden von den Medien aufgegriffen und fortgesponnen: Die Serben hätten „100 000 bis 500 000 Menschen“ getötet (TF1, 20. April 1999) und ihre Opfer in Öfen verbrannt, „die den in Auschwitz eingesetzten ähnelten“ (Daily Mirror, 7. Juli).
Diese Falschmeldungen wurden eine nach der anderen entlarvt, zum Beispiel durch den US-Journalisten Da­niel Pearl (The Wall Street Journal, 31. Dezember 1999), allerdings erst nach dem Krieg."

Zitiert aus Le Monde diplomatique. Insofern würde ich mir wünschen, die Republik schriebe nicht nur das, was derzeit alle schreiben. Der Krieg ist entsetzlich. Es braucht Verhandlungen, ihn zu beenden. Mit einem Gottseibeiuns als Chef einer seit Jahrhunderten bestehenden Bande von Gottseibeiunsen lässt sich schlecht verhandeln. Was einigen sicherlich gut passt. Am Krieg verdienen auch Leute. Das ist nicht das russische Volk, nicht das schweizerische, nicht das deutsche, nicht irgendein anderes. Und das ukrainische gleich gar nicht.

Edit: Rechtschreibung

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass ukrainische Akteure russische Verbrechen als Staffage für eigene Abrechnungen mit Kolloborateuren genutzt haben.

Auch im Falle von Butscha? Warum? Was macht etwas nur rein theoretisch Mögliches zu etwas Plausiblem? Aufgrund welcher Verdachtsmomente oder Vorurteile? Wer sät (systematisch) die Zweifel und die Möglichkeiten? Und wissen wir diese Insinuationen zu durchschauen?

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Verhandeln, mit wem? Mit Putin? Der lehnt Verhandlungen ab. Das was derzeit geschieht, ist nur Zeitschinderei.
Ein Wort von Putin hat diesen Krieg ausgelöst und ein Wort von ihm könnte ihn beenden.
Sonst bleibt nur, klein beigeben, die Ukrainer ihrem Schicksal überlassen und (vergeblich) hoffen, Putins Machthunger sei dadurch gestillt.
Oder wir helfen der Ukraine, den Russen eine vernichtende militärische Niederlage zu bereiten, damit Putin entweder zum Teufel gejagt wird, oder wenigstens von seinem hohen Ross heruntersteigt.
Andere Optionen sehe ich nicht, denn die westliche Tür für Verhandlungen war immer offen.

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"Andere Optionen sehe ich nicht, denn die westliche Tür für Verhandlungen war immer offen".
Gestern Abend hatte ich mir - im Sprech von Herrn Rebosura - neuen "Shit" reingezogen. Im Radio SRF wurde in den Nachrichten folgendes berichtet, sinngemäss: Boris Johnson besuchte überraschend Zelensky in Kiew. Er versprach militärische und andere Hilfe für die Ukraine. Weiter sagte er: Die Ukraine muss den Krieg gewinnen und Putin verlieren.
Neu ist für mich, dass Politiker wie Johnson zu glauben scheinen, mit westlicher militärischer Unterstützung, könne die Ukraine den Krieg gewinnen. Das mag ja sein, wenn wir bereit sind einen nuklearen Krieg nicht auszuschliessen. Jetzt riskieren wir einen nuklearen Krieg, damit die Ukraine in die EU oder Nato beitreten kann? Dies ist doch jenseits! Wer gewinnt da? Niemand! Es ist eine Fortsetzung der Eskalation sowohl ein Ausbluten der ukrainischen und russischen Armee als auch bei Zivilisten.
Sie schreiben, alle Türen waren immer offen? Die Türe zum europäischen Gerichtshof, okay ja . . . . welche anderen Türen meinen Sie? Und was bot der Westen zum Handel an? Welches Entgegenkommen signalisierte der Westen? Die muss es ja geben, sonst gibt es ja nichts zum Verhandeln.

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Ein anderer als Putin ist ja nicht da.

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Der Herr K. übertrifft sogar Roger Köppel.

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Johanna Wunderle
NL
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· editiert

Die Bemühung von Köppel "alle Seiten zu verstehen", sollte wohl eher heissen "alle Seiten bei der Stange zu halten." Diese Tendenz ist auch in der Basler Zeitung schon länger bemerkbar.
Leider ist es NICHT erstaunlich wie wirksam "schleichendes Gift" ist, um in ganzen Bevölkerungsgruppen eine gefährliche Stimmung zu erzeugen. Wenn die Wahrheit alarmierend ist, werden Lügen - die Kontrolle versprechen - nur zu gerne geglaubt. Auch wenn sie widersprüchlich sind. Letzteres macht vielleicht sogar ihre Raffiniertheit aus.

Daniel Binswanger schreibt: " Die Propaganda hat einen schweren Stand, denn viele Tatsachen lassen sich feststellen." Das stimmt und gibt eine leise, leise Hoffnung. Doch dann folgt: "ALLERDINGS MUSS MAN ES WIRKLICH WOLLEN."

Es gibt eine gute Erklärung dafür, warum es mit dem WOLLEN so hapert: das neurophysiologische Make-Up/Design des Menschen.
Ein Neurophysiologe könnte relativ einfach erklären, warum emotionale Botschaften blitzschnell die entsprechenden Gehirnzentren erreichen und mit Leichtigkeit unsere Gefühle und Entscheidungen prägen, während rationale Überlegungen grösste Mühe haben dagegen anzukommen.
(Das Kahneman Buch ist mE zu wenig geeignet um Klarheit zu schaffen.)
Eine ergänzende Stellungnahme eines Fachmanns zum Thema Manipulierbarkeit in Hinblick auf die Funktionsweise des Gehirns, schiene mir daher nicht schlecht.

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Vielen Dank, Herr Binswanger, für diesen leider so notwendigen Artikel. Gerade das Beispiel dieses «Schweizer Zentralorgans für russische Propaganda» - ich schlage vor, dass dieses in Zukunft in der Republik nur noch als 'SZRP' erscheint(!) - macht deutlich, dass endlich ein öffentlicher Diskurs über den Begriff der «Meinung» und dessen Wert im öffentlichen politischen Raum geführt werden sollte. Wir meinen alle zu wissen, was «Meinung», «Meinungsfreiheit», «Meinungsbeschränkung», «zur Meinung stehen» etc. etc. bedeuten. Aber tun wir das wirklich? Was wissen wir über die Abgrenzung von «Wissen» und «Meinungen»? Sind Meinungen einfach subjektiv und Wissen objektiv? Punkt!
So einfach ist das Ganze sicher nicht. Ich denke, dass es unsere Meinungen sind, die im Politischen die entscheidende Rolle spielen sollen und nicht einfach nur als ein «minderwertiges Wissen». Aber es ist vielleicht auch die Frage zu stellen, ob wir alles «meinen» dürfen. Natürlich kann man bei uns niemandem seine private Meinung verbieten, aber man kann den Bezugsrahmen diskutieren, in dem eine sinnvolle «Meinungsbildung» möglich ist. Letztlich geht es also nicht um die Meinung als solche, sondern um die Bedingungen der Möglichkeit für einen konstruktiven, pluralistischen politischen Denkraum, in dem Meinungen entstehen und im gegenseitigen Austausch auch «wachsen» und sich verändern können.
Das klingt alles nach einer Utopie, was durchaus eine richtige Einschätzung ist, aber es ist auch eine Notwendigkeit! Und es würde auch einen Rahmen dafür bieten, Schundblätter wie das 'SZRP' aufgrund von gewissen demokratisch erarbeiteten Standards und einer wohlbegründeten öffentlichen Meinung in ihrer Qualität zu beurteilen.
Insbesondere auch die Republik, zusammen mit ihren «Verleger:innen» können hier einen Beitrag leisten - was natürlich heute bereits in einem bestimmten Mass der Fall ist. Allerdings gäbe es da schon noch Raum für Verbesserungen. Hierzu ist es aber nach meiner Meinung(sic) notwendig, dies als ein eigenständiges Thema aufzunehmen. Man kann erst mit «philosophieren» beginnen, nachdem man «gelernt» hat. Und ich weiss noch keine Antworten auf die von mir oben gestellten Fragen! Vielleicht aber hilft hier das lesenswerte Essay von Christian Bermes «Meinungskrise und Meinungsbildung» weiter, wer weiss?

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Sie sprechen mit der Frage der Unterscheidung von Wissen und Meinung eine wichtige Frage an. Es braucht, wie Sie sagen, einen gemeinsamen Denkraum. Es braucht aber auch einen gemeinsamen Regelraum, in dem man bereit ist, Fakten als solche anzuerkennen und sich auf der Suche nach Wahrheit – die letztlich immer ein Ideal bleibt – über mögliche Interpretationen, Bewertungen und Ansichten auszutauschen. Wenn man diese unabdingbaren Gemeinsamkeiten nicht anerkennt, bleiben Meinungen im besten Fall nichtssagend oder werden im schlimmeren Fall destruktiv.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Die Unterscheidung von Meinung und Wissen wird bereits von Platon und Aristoteles an in der Philosophie diskutiert. Der Kürze halber: Eine blosse Meinung hat man einfach, etwa durch Sozialisierung, Tradierung oder Erfahrung. Zu Wissen wird sie, wenn sie begründet wird – und zwar gut begründet wird. Eine (gute) Begründung ist ein (gültiges) Argument und ein Argument setzt sich im Diskurs Gegenargumenten aus. Dies macht den Diskurs zu einem kritischen. Das Problem heute ist m. E. der Individualismus, der oftmals zu einem blossen Subjektivismus reduziert wird: Richtig ist nur, was mir richtig scheint. Was also vielerorts verlustig gegangen ist, ist die Fähigkeit zum kritischen Diskurs, zur Selbst-Kritik, zur Akzeptanz des «zwanglosen Zwangs des besseren Arguments» (Habermas), aufgrund dessen man seine Meinung revidiert – also lernt. Stattdessen herrscht die Verwechslung von Meinung mit begründetem und i. d. S. gesichertem Wissen vor und die Auffassung, «Kritik ist ein persönlicher Angriff und gehört daher verboten» – Ja, dann: Adieu Kritik, Aufklärung, öffentlicher Diskurs.

PS: Reine Objektivität wurde bereits als Illusion entlarvt und dient höchstens als regulatives Ideal, dem man sich asymptotisch annähert. Eher würde man heute von intersubjektiver Objektivität i. S. einem Höchstmass an methodischer Solidität und Konsensualität reden (etwa beim anthropogenen Klimawandel).

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Ich weiss, es herrscht Krieg, der Informationskrieg ist ein wichtiges Schlachtfeld, und es ist völlig entgrenzt, auch die Schweiz gehört dazu. Jeder soll rekrutiert werden. Dass mittlerweile sowohl die Medien einander gegenseitig mangelnde Militanz vorwerfen, und die Politiker dasselbe tun, und die Medien den Politikern und umgekehrt auch noch, zeigt das klar auf und stellt uns kein gutes Zeugnis aus.
Mich hat dagegen sehr gefreut, dass Herr Daniel Binswanger Kurt Pelda lobend erwähnt hat. Ich wünschte aber, er und die Republik generell würden sich von seinem zurückhaltenden, um Objektivität ringenden, aber trotzdem einfühlenden Journalismus eine Scheibe abschneiden.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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· editiert

Dass mittlerweile sowohl die Medien einander gegenseitig mangelnde Militanz vorwerfen…

«Militanz» ist ein starkes Wort. Wer tut dies, haben Sie Beispiele? Oder handelt es sich hier um eine blosse tendenziöse Interpretation, ja Unterstellung und Insinuation?

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Das ist Interpretation. Wie alles, das nicht Zitat ist.

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Alles wird sichtbar...

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Was mir als Mensch und Arzt fehlt in der Debatte der Schweizer Demokratie, ist einmal mehr das Bekenntnis zum Menschenrecht. Das Recht auf Leben ist das erste Grundrecht.
Diese banalste aller Verpflichtungen in Gesellschaft, Staat, Politik und Wirtschaft war exakt die erste Anklage im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess gegen die Militärs und die Ärzte von 1946.
Die Verstehens-Diskussion setzt voraus, dass Menschen, Institutionen, Länder, Regierungen, etc. über dem elementarsten Menschenrecht stehen und befugt sind, sich an dessen Stelle zu setzen und das Töten befehlen dürfen.
Für diese gilt, und die Beweise sind unendlich in diesem wie in anderen Kriegen, das Recht des Stärkeren. Nur ist das "Recht des Stärkeren" eben menschengemacht, während in der Natur Gesetze aber nicht Rechte vorkommen.
Mir scheint daher jedes "Verstehen" die Verlagerung der Debatte vom qualitativen (Leben schützen) in den quantitativen Bereich zu sein, wo jeder gemäss seinem Einzelinteresse seine Sache auf die Waage bringt, die in der einen Schale Interessen gegen die andere Schale, Leben im allgemeinen Sinn, ausbalanciert, also Buchhaltung macht.
Alle in der Schweiz sind Buchhalter, solange Wohlstandsgelder aus Wirtschaft, Haushalt, Verkehr, etc, aus Zug und Genf mittels florierendem Rohstoffhandel, jenen belohnt, der sich nicht auf Menschenrecht und internationales Recht beruft, sondern das Recht auf Leben relativiert und es verbuchhaltert und dementsprechend argumentiert.

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Welche Wirkung das forcierte publizistische «Anything Goes» hat, das Binswanger zu Recht anprangert, erklärt Timothy Snider in einem 11-minütigen Video, das zu schauen ich allen nur empfehlen kann! (Englisch mit deutschen Untertiteln)
https://www.youtube.com/watch?v=a6RgARKEU8k

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Video, Youtube ... kann das gut sein? Es kann!

In diesem Auschnitt aus dem Vortag "Ukraine - von der Propaganda zur Realität" seziert Timothy Snider russische Propagandatechniken und analysiert deren Wirkung.

Besonders eindrücklich: Der Autor wiederholt exemplarisch 8 verschiedene Botschaften aus der russischen Staatspropaganda. 7 davon habe ich sofort wiedererkannt - sie sind mir in den letzten Wochen im Dialog der Republik begegnet.

Und das krasseste: Der Vortrag ist vom 2014. Die Botschaften sind nicht neu.

Langer Rede kurzer Sinn: Die 11 Minuten sind gut investiert; vielen Dank für's Teilen!

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Danke für den Link. Er überzeugt mich einmal mehr davon wie wichtig es ist mehr über US /Uns zu wissen. Die Neurophysiologie kann helfen zu sehen warum Propaganda es leichter hat als „Reality.“

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kritische Medienkonsumentin
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@ Herr Rebosura
Ein ganz persönliches Geschenk für Sie und lustiger Nachhilfeunterricht, den Sie natürlich gar nicht nötig haben. Der Link zu der Satiresendung "die Anstalt" von dieser Woche, lief gerade auf 3sat. Die Öffentlich-Unrechtlichen sind auch noch für Überraschungen gut.

https://www.3sat.de/kabarett/die-an…2-100.html

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Frau Moosbauer, vor einer Woche habe ich Sie hier im Dialog darauf hingewiesen, sachlich zu bleiben und nicht auf die Person zu spielen. Es reicht.

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Hallo Zusammen. Belarus behauptet jetzt dass eine britische Einheit in Bucha involviert gewesen wäre. Dies wurde von einige Medien (https://youtu.be/jQL90v-iR_g und teleSur) berichtet.

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Okay, also behaupten sie das. Und nun?

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Was mir weh tut ist, das renommierte Journalisten, Meinungsmacher wie K. Pelda, P. Bodenmann etc. als Feigenblatt für ein Pseudo seriöses Wochenblatt wie die "Weltwoche" herhalten müssen. Klar ist, das es immer der Entscheid der Schreiberlinge ist, sich hören zu lassen. Eine andere Meinung zu lesen um eine seriöse Einordnung vorzunehmen ist legitim und richtig. Trotzdem finde ich es echt ätzend, dass sich die Weltwoche mit solchen Texten schmückt um als "demokratisches" und "freigeistiges" Blatt zu gelten. Dabei ist es es ein populistisches Meinungsblatt in Reinkultur.

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Danke für diesen Beitrag, der auch die schweizerischen Putin unterstützenden Kräfte beim Namen nennt.

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