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Die Schweiz fährt in der Pandemie auf Sicht.

  • Tracing mit der App? „Chumme nöd drus“

  • Investitionen in der Krise? „Die Schweiz kann sich keinen zweiten lockdown leisten“

  • Zwei Impfungen? „Habe auf die Zweite verzichtet“ - alles Zitate von Ueli Maurer.

SVP und leider auch FDP haben die Erkenntnisse der taskforce nie akzeptiert.

Christian Levrat hat im April gesagt:
„Ich werde die Namen jener nicht vergessen, wenn es im Herbst zu dramatischen Szenen kommt. („An wen denken Sie?“) An Thomas Aeschi von der SVP oder Petra Gössi von der FDP. An all jene, die einseitige Interessen vertreten und nicht das Wohl der Gesellschaft. An all jene, die nun politisches Kapital aus dieser Situation schlagen wollen.“

Wir scheitern mit Ansage. Und danach „konnte ja niemand wissen.“

Doch. Konnte man.

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GB fährt mit der "first doses first" Strategie nicht schlecht. Eine Impfdosis alleine ist fast so gut wie zwei (ca. 91% vs 96%), wenn es darum geht, schwere Verläufe und Todesfälle zu verhindern. Studien zeigen zudem, dass man auch 12 Wochen später noch die zweite Dosis nachholen kann. Da wir momentan noch viel zu wenig Impfdosen haben, ist Ueli Maurers Verzicht vermutlich aus falschen Gründen, aber dennoch korrekt. Wenn ich erst zwei Dosen hätte, um meine Grosseltern zu impfen, würde ich beiden erstmal sofort eine geben.

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In einer Strategie geht es darum, wie etwas Gewolltes umgesetzt werden kann.

Was aber wollen wir?

Keine an und mit Corona Sterbenden? Die Grundrechte achten? Einen subsidiären, freilassenden Staat oder einen fürsorglich überwachenden? Was brauchen Alte? Junge? Diejenigen, die zwischenmenschlich oder wirtschaftlich leiden? Wer ist bereit, etwas zu geben?

Der Dialog darüber braucht in einer Demokratie Zeit, Dialog und Zuhören. Zeit, die wir nicht haben wollen. Dialog, den wir nicht führen mögen. Und wer hört noch zu, bei dem Marktgeschrei über die richtigen Rezepte?

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Anderer 60
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Wenn das Haus schon brennt, ist es müssig zu diskutieren. Retten. Das nächste Mal wird man es hoffenlich richtig ausrüsten, vorher darf man gerne diskutieren.

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Will man das Feuer ganz löschen oder reicht es, wenn es von Aussen nicht mehr sichtbar ist?

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Rein theoretisch genügt es, wenn alle Leute zwei Wochen lang konsequent zu Hause bleiben.

Zwei Wochen? Ohne Fasnachtsparty?! Ohne Skifahren?!? Ohne Shopping?!?! Unmöglich – MEINE Grundrechte!!!

Ach, es ist immer dieselbe Leier: Lieber ein Schrecken ohne Ende als ein Ende mit Schrecken.

Danke, Simon, für die glasklare Übersicht.

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Naja, der Wirtschaftseinbruch in Neuseeland passt nicht so ganz ins Bild.
Zudem hat Neuseeland die Einreise schon immer strikt überwacht. Mir haben sie mit einem Cutter einen winzig kleines Stück Erde aus den Wanderschuhsohlen gekratzt.
Die no covid Strategie hätte eventuell am Ende des Lockdowns funktioniert. Jetzt ist es dafür zu spät und auf ewig kann auch keine Regierung ihre Länder hermetisch abriegeln. Sobald die Risiogruppen geimpft sind, sehe ich keinen Grund mehr für irgendwelche Massnahmen.
Ich bin da ganz bei Heribert Prantl. Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir nicht eines Tages im Präventionsstaat-Diktat landen. Denn dann haben wir so ziemlich alles wieder verloren, wofür unsere Vorfahren so lange gekämpft und gestritten haben.

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Neuseeland ist doch nicht mit der Schweiz zu vergleichen. Eine zweigeteilte und abgeschottete Insel hier, ein kleines Land da, mitten in Europa mit 1000 Grenzübergängen gen Süden, Norden, Osten und Westen

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NoCovid kann sehr wohl ein langfristiges Ziel sein, insbesondere mit der Impfung. Es ist schlicht notwendig, dass man die Reproduktionszahl mittelfristig unter 0.8 hält.

Mit effizienterem Contact Tracing, mehr Tests, wärmerem Wetter und der Impfung kann Raum für Lockerungen entstehen, ohne dass man das Ziel NoCovid aufgeben muss.

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Andreas M. sagt im Interview mit dem Tagesanzeiger:
"Anderswo auf der Welt gab es immer wieder Epidemien, jetzt sind auch wir einmal dran. Jetzt sagt die Natur auch uns Schweizern: Entweder du verhältst dich richtig – oder es erwischt dich. Das ist für uns völlig ungewohnt. Wir fühlen uns immer als Sonderfall, wollen mehr individuelle Freiheit als andere – und sind dann frustriert, wenn das nicht mehr funktioniert." und: "Wir Schweizer sind eine Nation von Verhandlern, die immer versuchen, das Maximum herauszuholen, und nie ganz zufrieden sind. Das probieren wir auch jetzt. Doch das Virus holt uns immer wieder ein. Wir sollten uns eingestehen: Die Massnahmen stinken mir zwar, aber ich mach das jetzt einfach, weil es Sinn ergibt. Solche Zwänge sind wir in der heutigen Gesellschaft einfach nicht mehr gewohnt."
Das ganze Interview lohnt sich zu lesen: https://www.tagesanzeiger.ch/corona…0602963261

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Das gefällt mir: ""Wir Schweizer sind eine Nation von Verhandlern, die immer versuchen, das Maximum herauszuholen, und nie ganz zufrieden sind. Das probieren wir auch jetzt." Und jetzt müssen wir lernen: Das Virus verhandelt einfach nicht mit uns und wir sind kein Sonderfall. Dem Virus ist einfach egal, ob es SchweizerInnen oder SpanierInnen befällt - es nimmt einfach, wer ihm gerade im Weg steht.

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War es nicht das Ziel, die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern? Wie sieht da die Bilanz bei den aufgelisteten Ländern aus? Was war die maximale Auslastung der Intensivbetten im 2020?

Zudem müssen auch die sozialen und psychischen Aspekte berücksichtigt werden. Auch hier sollte klar sein, dass kurz und heftig einfacher zu ertragen ist als lang und perspektivlos.

Ich versteh dieses Land seit Oktober irgendwie nicht mehr.

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Ich verstehe das Ganze schon seit dem Juni nicht mehr. Man war in der Schweiz und in Europa nicht weit davon entfernt, dieses Virus auf dem Kontinent auszurotten.

Zwei Monate länger durchbeissen und wir hätten im Moment den Zustand von Australien, Neuseeland oder Taiwan.

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Naja, ausrotten finde ich etwas überoptimistisch. Das wäre nur möglich gewesen wenn wir in Europa mit der gewonnen Zeit (1. Welle u. Sommer) ein massives Testing & Tracing aufgebaut hätten um neueintragungen zu detektieren. In einem Europa, dass Staatsschuldengrenzen über das Wohlergehen der Bevölkerung stellt, kaum denkbar, dass das erreicht worden wäre. Oder sehen Sie das anders?

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Der Bundesrat hat uns doch fast perfekt durch den ersten Lockdown im Frühjahr geführt. Die Aussage "wir können Corona" liess mich kritisch werden. Die Probleme begannen danach, als alle politischen Kräfte versuchten, sich mit Forderungen zu profilieren. Alle Restriktionen wurden viel zu schnell aufgehoben oder aufgeweicht. Man diskutierte über den Wert der Maskenpflicht, da man zu wenig davon hatte Unsere föderalistische Demokratie zeigte all ihre Schwachstellen. Die zweite Welle war nur eine Frage der Zeit und sie kam mit den Rückreisen aus den Ferien. Derzeit sind wir schon wieder so weit. Alle wollen lockern, jeder nach seinem Rezept. Wir haben nichts gelernt. Unser System versagt in der Krise! Wäre es nicht jetzt an der Zeit, dieses System für die kommenden Krisen anzupassen?

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Ich bin sehr froh über diesen instruktiven Artikel zu einer ganz zentralen Frage unserer Pandemiebekämpfung, die im Wirrwarr der Meinungen und Auseinandersetzungen viel zu wenig beachtet wird.
Ein politisches System mit einer Regierung, die das ganze politische Spektrum abdeckt und ständig um Kompromisse ringen muss, einem Parlament, das vorwiegend Partikularinteressen vertritt und Kantonen mit unterschiedlichen politischen Mehrheiten und entsprechenden Gewichtungen ist kaum in der Lage, ein klares Ziel zu formulieren und eine kohärente Strategie zu ermöglichen. Die Corona-Pandemie zeigt offensichtlich erhebliche Schwächen unseres an sich gut bewährten politischen Systems auf.
Dass eine wenig Krisen erprobte Gesellschaft hier auch nicht unbedingt förderlich ist, kommt noch dazu.

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Eine Auslegeordnung ist immer gut.
Nur, warum werden im Vergleich zur Schweiz nur Länder gezeigt, die Inseln oder peripher sind und sich nicht in der näheren Umgebung befinden. Herr Schmid, bitte reichen Sie doch Deutschland und Österreich nach, die am ehesten mit der Schweiz vergleichbar sind, und die mit ihrer Strategie wohl deutlich mehr zu Unterdrückung als zu Schadensminderung neigen.

Wie oft werden die Todesfälle als Mass herbeigezogen, ob eine Strategie erfolgreich ist. Dabei wird unterschlagen, dass die Strategie nur einer von mehreren Faktoren ist, wenn es nicht gelingt, die Infektionszahlen tief zu halten. Andere Faktoren wären z.B. geografische Lage, Altersstruktur der Bevölkerung, Schutz der Vulnerablen, Qualität des Gesundheitssystems.

Als Beispiel einige Zahlen, die dies zeigen sollen und die ich ausgewählt habe, weil sie mir leicht und schnell zugänglich sind.

Gesamtzahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 (TA-interaktiv)
Kumulierte Todesfälle pro 100'000 Einwohner
19. Februar 2021
Kanton Tessin 270.8
Schweiz 114.2
Österreich 92.7
Kanton Zürich 81.9
Deutschland 80.9

Man kommt in dieser Diskussion nicht darum herum, sich von Pauschalurteilen wegzubewegen und sich mit detaillierten Daten zu befassen.

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Na, ich sehe schon einen Unterschied darin, ob pro 100'000 Einwohner 114.2 Menschen sterben wie in der Schweiz oder 80.9 wie in Deutschland - das ist (von der Basis Deutschland aus gerechnet) ein Unterschied von 43.3 Prozent. Um es platt zu sagen: Das ist eine Menge Holz. Anscheinend lohnt sich das härtere Vorgehen eben doch. Da scheint mir jetzt Schadensminderung doch im Vordergrund zu stehen.
Und Ja - in jedem Land gibt es regionale Unterschiede, wobei es mal leichter und mal schwerer ist, die Gründe für die Unterschiede zu finden. In Baden-Württemberg gab es bis vergangene Woche z.B. zwei benachbarte Landkreise (Emmendingen und Ortenau) mit einem sehr tiefen bzw. einem hohen Inzidenzwert (das hat sich inzwischen etwas angeglichen). Warum die Werte so unterschiedlich waren, wusste niemand genau.

Aber so oder so, sind die Werte und Opferzahlen deutlich niedriger als in der Schweiz. Sehr hoch lagen sie in Regionen, in denen (politische) Kritik an den Schutzmassnahmen auf eine breite Zustimmung treffen und in denen immer wieder gegen die Auflagen verstossen wurde (bestimmte Regionen in Thüringen und Sachsen). Sehr niedrig sind die Werte normalerweise in Gegenden, die a) dünn besiedelt sind und b) konsequent Circuit Breaks einsetzen - also harte Massnahmen sobald die Fallzahlen stark steigen, um diese wieder senken zu können. Derzeit z.B. die Stadt Flensburg, früher Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Positiv am deutschen Vorgehen scheint mir die Nennung eines Zieles zu sein (derzeit ist es die Sieben-Tages-Inzidenz von 35). Damit können alle Erreichtes und Ziel vergleichen und sehen, ob man dem Ziel - und damit Lockerungen - näher kommt oder nicht. Das entspricht dem pädagogischen Konzept, zu Beginn einer Lehr-/Lerneinheit das Lernziel deutlich zu formulieren. Alle wissen dann, wohin man will. Hier bei uns, weiss niemand so ganz genau, wo man eigentlich hin will/soll und so sehen halt Viele auch immer weniger ein, wozu sie sich an unangenehme Vorgaben halten sollen.

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Ich möchte Ihren Beitrag noch ein zweites Mal liken🙂

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Es geht nicht darum, Differenzen klein zu reden, und es ist auch klar, dass es überall Differenzen zwischen Regionen gibt, aus verschiedenen Gründen. Sie würden aber sicher nicht mit dem Finger aufs Tessin zeigen, weil es dort dreimal so viele Todesfälle pro 100'000 Einw. wie in Zürich gibt. Es sind ja auch nicht die versäumten Massnahmen, die zu dieser Differenz führen, die waren im Tessin eher strenger, sondern Faktoren wie eine ältere Bevölkerung oder, in der ersten Welle, die Nähe zur Lombardei.
Klare Ziele können von Vorteil sein, aber nur, wenn sie erreichbar sind. Sonst können sie auch zu mehr Verunsicherung führen. Schlagzeilen von heute aus Deutschland:

Die Berliner Amtsärzte fordern, Lockerungen der Corona-Maßnahmen nicht mehr an generelle Inzidenzwerte zu knüpfen.
Inzidenz über 100: Distanzunterricht in Nürnberg
Montag, 22. Februar, 14.05 Uhr: Nach nur einem Tag müssen in Nürnberg die meisten Schülerinnen und Schüler wieder von zu Hause aus lernen.

Inzidenz 35 scheint momentan nicht erreichbar, aktueller Wert ist 61, Schweiz 81.

Es wird immer wieder der Eindruck erweckt, es gebe einfache Lösungen. Daran glaube ich nicht. Es ist nötig, nah am Geschehen zu bleiben und alles immer wieder kritisch und ohne vorgefasste Meinungen zu überprüfen Mein Eindruck ist, dass viele, die schnell aus einer moralischen Haltung Urteile fällen, wenig Bereitschaft zeigen, auf Details und ausführlichere Zahlen einzugehen.

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Ich stimme zu, Herr K.: Die Auslegeordnung der Strategien überzeugt. Und auch vieles im Text von Herrn Schmied nachher.
Ich sehe drei Schwächen:

  1. Ich würde die Ergebnisse der Eliminierungsstrategie anders deuten: nur Länder mit Insellage und ohne offene Grenzen waren mit der Eliminierungsstrategie erfolgreich. Täglicher Berufsverkehr ist unvereinbar mit Eliminierung - ausser die Berufspendler wären weder während der Arbeit unter demselben Dach noch während der Reise zum Arbeitsplatz gemeinsam in einem Fahrzeug. .

  2. Ihr Vertrauen in die Effizienz der Kontaktbeschränkungsmassnahmen ist ungebrochen. Dabei gibt es derzeit weder wissenschaftliche noch anekdotische Evidenz. Es ist nach wie vor möglich (ich persönlich halte es für wahrscheinlich), dass wir zur Erkenntnis gelangen werden: unterhalb von absolutem Zimmerarrest-Lockdown (mit vernagelten Türen nach Wuhaner Art) und Exklusion von Zugereisten bringt keine Kontaktbeschränkung mehr als Abflachung und Verlängerung der Wellen.

  3. Es ist noch zu früh für das Schlussurteil zwischen den Strategien. Es ist möglich, dass Europa nach Abflauen der aktuellen Welle eine sorglose Periode hat bis zur nächsten Welle eines Virus, gegen den die natürliche oder angeimpfte Immunität nicht mehr hilft. Währenddem die Inselstaaten ihr Schutzniveau aufrechterhalten müssen zumindest bis zur Durchimpfung.
    Deshalb: es gibt gute Gründe, warum den Politikern der Mut zur Eliminierungsstrategie geradeso fehlt wie der zur Durchseuchung. Und für die klaren Schwellenwerte fehlen Erfahrung und Datengrundlage. Dann bleibt nur Navigation auf Sicht. Und darin sind nicht alle Kapitäne gleich gut.

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OLM Old Lives Matter
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Zu 1: Die No-Covid Strategie hat wenig mit geografischen Eigenheiten, sondern in erster Linie mit dem politischen Willen einer Gemeinschaft zu tun, in der jeder Einzelne seine Partikularinteressen zum Wohle Aller zurücknimmt. Und zwar ob es ihm passt oder nicht. Wir leben seit 30 und mehr Jahren in einer polarisierten Gesellschaft, die unter dem Druck der Krise sich in Partikularinteressen auflöst und dadurch immer handlungsunfähiger wird: Task Force gegen Bundesrat, Kantone gegen Kantone, Partei gegen Partei, Sportfans gegen Schutzbedürftige, Gastronomie gegen eine schweigende Mehrheit, die mehr Sicherheit in konsequenteren Massnahmen sucht, etc. Welches sind wohl die Langzeitfolgen für unsere Demokratie?

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Wir lernten noch, die Strategie bestimme die Ziele und die Taktik die Mittel und Wege. Aber egal, die Schweiz hat die wissenschaftsfeindliche Leck-mich-am-Arsch-Strategie und -Taktik der Bürgerlichen: "Am 22. März sollen alle Restaurants, Fitnesscenter und Clubs wieder öffnen – auch im Innenbereich. Das wollen SVP-, FDP- und Mitte-Politiker per dringliche Gesetzesänderung durchdrücken." (Tagi am Wochenende). Und das ohne Wenn und Aber, egal, wie die Zahlen sich entwickeln. Und bis dann wollen die bürgerlichen Kantone mutig mit einzelnen Lockerungen vorangehen.

Wenn das sehr bürgerliche Australien nicht wäre, würde ich sagen, dass Bürgerlichsein eine Frage der Synapsen ist.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Der Schweizer (Sonder-)Weg: Too little, too late -> steil ansteigende Zahlen -> Shutdown -> sinkende Zahlen ->Too much, too early -> steigende Zahlen ->Too little, too late...

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Euer Titel des heutigen Newsletters: "Der Bundesrat hat nie klar gesagt, was er in der Pandemie für ein Ziel verfolgt. Das sollte er aber." Bei allem Respekt, das stimmt jetzt so wirklich nicht. Er (der Bundesrat) hat immer wieder seine Ziele (EIN Ziel gibt es sowieso nicht) formuliert. Ich will die jetzt gar nicht wiederholen. Natürlich, unbestritten, es wurde oft fragwürdig kommuniziert. Allerdings waren und sind auch jetzt noch fast so viele Meinung zu finden wie Experten. Darin liegt wohl des Pudels Kern...

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Lieber Herr Fischer

Es stimmt schon, der BR hat immer wieder Ziele genannt, die er erreichen will. Allerdings widersprechen sich diese zum Teil, und es fehlt die Einordnung in eine kohärente Strategie. Wenn es diese gäbe, wäre jetzt auch klar, in welche Richtung wir gehen würden: Versuchen wir, die Fallzahlen noch weiter zu senken, oder wollen wir sie einfach stabilisieren? Je nach dem ergeben sich völlig unterschiedliche Massnahmen.

Dass es keine klare Strategie gibt, ist für die politische Debatte fatal. Statt gemeinsam zu überlegen, was es braucht, um die Ziele zu erreichen, verfallen wir in ein Hickhack von Streitereien. Mangels klarem Plan artikuliert jeder einfach, was ihm am meisten nützt. Eine klare Strategie wäre auch für die allgemeine Akzeptanz der Massnahmen und für die Motivation der Menschen, sich weiter an die Regeln zu halten, unglaublich wichtig.

Beste Grüsse

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Finde ich auch, Herr Fischer,
eigentlich stimmen doch die Bürgerlichen ständig gegen den Gesundheitsminister.

Bei sieben Bundesräten und 26 Kantonen ( Die Schweizerische Eidgenossenschaft besteht aus 26 gleichberechtigten Gliedstaaten, den Kantonen oder “Ständen” ).
dauert es halt etwas länger, Konzepte auf zu bauen....bei dieser Vielfalt

Ich erlaube mir ein weiteres Mal darauf hinzu weisen, wie sinnvoll es sein könnte in Zeiten von Epidemien, einfach sechs oder sieben "Verwaltungsbezirke" ein zuteilen ( mit ähnlichen regionalen Konzepten).
Doch inzwischen ist es schlicht zu spät, bis wir uns einigen können.

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Dieser Artikel ist Vergangenheitsbewältigung. Warum geht er nicht auf Impfstrategien und deren Folgen zum zukünftigen Verlauf der Pandemie ein?

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Lieber Herr R.
Die Impfstrategie ist sicher ein Puzzleteil in der Gesamtstrategie. Das Problem dabei ist: Der Fahrplan ist extern durch die Lieferungen mehr oder weniger vorgegeben (sofern die Dosen dann auch termingerecht geliefert werden). So wie es aussieht, wird es möglich, bis im Herbst einen Grossteil der Schweizer Bevölkerung zu impfen. Die grosse Frage ist aus meiner Sicht aber, was wir in der Zwischenzeit machen. Es ist erst Februar...
Beste Grüsse

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P.S. zum Thema Vergangenheitsbewältigung: Ja, stimmt. Wenn ich den Text nochmals schreiben würde, würde ich das wohl weniger hoch gewichten. Andererseits kann man sich tatsächlich fragen, ob die Schweiz die Lektionen aus der Vergangenheit, zB anlässlich der raschen Öffnung nach der ersten Welle, wirklich gelernt hat.

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Das Problem mit der Impfstrategie, ist ähnlich wie das mit der Gesamtstrategie. Untauglich, weil - obwohl es keine wissenschaftlichen Daten dazu gibt - an einer sogenannten Strategie, die keine ist, festgehalten wird. Diese unsere Impfstrategie, wird uns gleich nochmals ein paar hundert Tote bescheren und den wirtschaftlichen Schaden weiter vergrössern. Und da ja der Astra Zeneca Inpfstoff nicht in unsere Stratigie passt, wird die Schweiz eines der Schlusdlichter im Impfen sein. Impfstrategie à la Suisse ist nur ein leeres Wort.... leider

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Ich verstehe Ihr Argumentarium überhaupt nicht. Impfen führt ganz klar zu viel weniger Toten und nicht zu mehr. Wenn die am meisten gefährdeten Personen geimpft sind, können für den Rest der Bevölkerung die Massnahmen massiv reduziert werden. Es ist dann jedes einzelnen seine eigene Verantwortung, ob er sich impfen lassen will oder nicht. Wenn genügend Leute grimpft sind, dann ergibt das zusammen mit den einmal Erkrankten die Herdenimmunität.
Leider ist es charakteristisch für eine Pandemie, dass immer wieder Entscheide gefällt werden müssen, bevor alles wissenschaftlich erhärtet ist. Und die nicht beneidenswerten Exponenten, die solche Entscheide fällen müssen, können dann von allen Besserwissern angeschwärzt werden.

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OLM Old Lives Matter
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Wer aus der Vergangenheit nichts lernt, ist dazu verdammt, sie erneut zu erleben.

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"Das Lied von der Unzulänglichkeit"
Bertold Brecht 1928
2. Strophe
"Ja; mach nur einen Plan
sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch´nen zweiten Plan
gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
ist der Mensch nicht schlecht genug:
doch sein höh´res Streben
ist ein schöner Zug."

Das Lied der Unzulänglichkeit 2021???

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das tut gut, mit Poesie zu antworten, J. K..

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Ideal wären auch Massentests. Spucktests oder Nasenabstriche, die man zuhause selber machen kann (oder in der Schule, am Arbeitsplatz) und innert 15 Minuten ein Ergebnis anzeigeh
2 Wochen lang alle Täglich einen, dann noch 2 oder 3 pro Woche bis man geimpft ist. Ich hab mir eben solche Schnelltests (8Fr pro Stück) in Deutschland auf meine Rechnung bestellt, und werde die ausprobieren sobald ich sie habe.
In Österreich kriegt ab März jede Person 5 Stück gratis in der Apotheke, die Dinger werden schon gut genug funktionieren

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Ja, vollkommen einverstanden! Im Graubünden geht's ja auch in diese Richtung. Ich kann nicht nachvollziehen was man gegen solch eine Massnahme haben könnte. Vielleicht gibt es Downvoter die ein interessantes Gegenargument haben?

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Der Bundesrat hat seine Strategie jeweils durchaus kommuniziert, vielleicht nicht innerhalb dieser tollen Kategorien formuliert. Im ersten Lockdown ging es darum die Spitalüberlastung zu vermeiden und nun ginge es nach Vorschlag darum, sachte zu lockern, Impfzeit zu gewinnen, ohne dass ein zu grosser Anstieg einer nächsten Welle riskiert wird, was nun aber durch die Kantone und Wirtschaft torpediert wird. Strategielos war er eher mit dem langen Zuwarten nach dem Sommer, da war aber das Zepter bei den Kantonen. Was die Schweiz wirklich brauchen würde, wären Menschen, die einsehen, dass da in der Regierung viele Leute das beste versuchen und viele Faktoren miteinbeziehen müssen. Dass es in der Schweiz nicht so läuft und auch nicht laufen kann und soll, wie in asiatischen Ländern, ist doch verständlich, das entspricht nicht unseren Vorstellungen von staatlichen Eingriffen und Gesellschaft. Gerade diejenigen, die Alles und Jedes der staatlichem Führung kritisieren, wollen dann solche Massnahmen hier drinn auf einmal gutheissen, wo sie die ersten wären die von totalitärem Staat sprechen würden bei rigoroser Freiheitsberaubung. Dass man es nicht wie in Australien machen kann liegt auf der Hand, wenn man nicht das Militär an die Grenze schicken will. Das ewige Besserwissen und Kritisieren von Massnahmengegnern und den -verschärfern nervt gewaltig. Die Schweiz hat mit Ihrem Mittelweg keine so schlechte Strategie gewählt. Wenn man in einem Staat leben will, indem relativ viele politische Gremien mitreden, dann ist das der Preis dafür, dass es nicht nur A oder B gibt.

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Ich verstehe nicht, warum man andauernd die Länder miteinander vergleicht. Es ist doch unmöglich die verschiedenen topografischen, kulturellen, sozialen oder auch infrastrukturellen Voraussetzungen miteinander zu vergleichen.
Ein Beispiel: In Finnland wohnen pro Quadratkilometer 16 Einwohner, in der Schweiz sind es 207. Zudem ist Finnland einiges grösser als die Schweiz, so sind es auch die Distanzen zwischen den verschiedenen Grossstädten. Während man in der Schweiz (dank hervorragendem ÖV-System) mit dem Zug von Bern nach Zürich 59 Minuten benötigt, hat man von Tampere nach Helsinki gut 3 Stunden. Was Pendeln zwischen den Städten eher unwahrscheinlich macht.
Was ich damit sagen will: Im Prinzip kann sich bei uns ein kleiner Corona-Herd innerhalb von 3 Stunden (zB Zürich–Genf, Zürich–Chur, Zürich–Bern etc.) in der ganzen Schweiz verteilen. Was in Finnland deutlich schwieriger wäre.

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Man kann schon vergleichen, ob die Länder sich klare Zielvorgaben mit einer Strategie, diese zu erreichen, gesetzt haben oder nicht. Natürlich mag ein Teil der Umsetzung in Insel- oder Kontinentalstaaten wie Neuseeland oder Australien einfacher sein, aber auch diese Länder sind in eine globalisierte Wirtschaft eingebettet, mit hunderttausenden handelsbedingten Ein- uns Ausreisen. Es ist ja nur der "non-essential Travel", also Tourismus und Businesstrips, die dort eingeschränkt wurden.
Hätte die Schweiz sich ähnlich konkrete Ziele gesetzt und mit ähnlich gut koordinierten Massnahmen verfolgt, und wäre dann gescheitert, dann würde ich Ihr Argument als Ausrede akzeptieren. Aber so? Sich gar nicht erst ernsthaft ein ambitiöses Ziel setzten und dann argumentieren, die Anderen haben es halt alle leichter? Wo wir doch sonst immer so stolz sind, dass wir anscheinend alles besser können?
Aber wenn Verantwortungsträger sich konsequent vor der im Epidemiegesetz klar geregelten Verantwortung drücken (siehe meinen früheren Kommentar zu diesem Artikel heute nach 20 Uhr), kann es natürlich weder Zielvorgaben noch Strategie geben... Und dann kann man nur scheitern, bzw. ein reaktives, zynisches durchwursteln als "Mittelweg" propagieren.

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Arzt
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Natürlich mag ein Teil der Umsetzung in Insel- oder Kontinentalstaaten wie Neuseeland oder Australien einfacher sein, aber auch diese Länder sind in eine globalisierte Wirtschaft eingebettet, mit hunderttausenden handelsbedingten Ein- uns Ausreisen. Es ist ja nur der "non-essential Travel", also Tourismus und Businesstrips, die dort eingeschränkt wurden.

Das deutsche Auswärtige Amt schreibt auf seiner Internetseite zu Neuseeland (Stand 22.02.2021):

„Einreise
Neuseeland erlaubt derzeit kein Anlegen ausländischer privater Jachten und Boote ohne eine vorher erteilte Sondergenehmigung. Verstöße, auch in Notfällen, werden als illegale Einreise gewertet.

Internationale Einreisen nach Neuseeland bleiben bis auf weiteres untersagt. Ausnahmen bestehen weiterhin nur für neuseeländische Staatsangehörige und Inhabern von Daueraufenthaltserlaubnissen („(permanent) residents“). In allen anderen Fällen muss für die Einreise zwingend eine sogenannte Border Exception der Einwanderungsbehörde vorliegen.
Alle Reisenden sind verpflichtet, sich nach Einreise in eine 14-tägige Quarantäne zu begeben, die derzeit direkt in der Nähe des Einreiseflughafens in dafür vorgesehenen Einrichtungen absolviert werden muss. Es gilt verpflichtend für alle Reisenden das neu geschaffene „Managed Isolation Allocation System“. Danach muss vor Reiseantritt ein Voucher als Nachweis für einen bestätigten Platz in einer staatlichen Quarantäneeinrichtung erworben werden, der der Fluggesellschaft vor Flugantritt nachgewiesen werden muss; andernfalls kann der Flug nicht angetreten werden. Die Voucher können online über das „Management Isolation Allocation System“ erworben werden. Zusätzlich zu den zwei obligatorischen COVID-19-Tests während der angeordneten Quarantäne wird bei Einreise ein COVID-19-Test durchgeführt. Ausgenommen sind derzeit nur Einreisende, die aus Australien, der Antarktis oder den Pazifischen Inseln einreisen.“

Ich bin auch dafür, dass man die No Covid Strategie ernsthaft diskutiert und nicht von vornherein als unrealistisch abtut. Dass man sich also, wie es der Artikel fordert, über das Ziel klar wird bzw. sich auf eines einigt. Aber man muss doch auch anerkennen, dass wir in der Schweiz deutlich schlechtere Voraussetzungen für eine No Covid Strategie haben.

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Bei diesem grossen und gründlichen Überblick fehlt mir nur das Thema ‚Impfung‘. Ist das wohl einigermassen irrelevant? Ich persönlich erhoffe mir jetzt darin eigentlich weltweit die grösstmögliche Einflussname zur Schadenverminderung der Pandemie. Aber: seit 3 Wochen sind meine Frau (77) und ich im Kanton Zürich auf einer Warteliste. Ohne jegliche Information, wo und wie und wann wir eigentlich aufgeboten werden sollten ...

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OLM Old Lives Matter
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Hat der Kanton Zürich überhaupt eine Impfstrategie? Nach dem Promitheater habe ich die Terminierung meinen Hausarzt übergeben und habe vor 3 Tagen meine zweite Impfung erhalten (85 Jahre - 4 chronische Krankheiten – aber quicklebendig).

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Guten Tag! Wir haben dazu im Januar ein grosses Erklärstück gemacht: https://www.republik.ch/2021/01/26/…n-wir-auch

Ich wage mal eine Prognose: Falls die Hersteller Ihre Lieferversprechen nun einhalten, dürften Sie beide grob geschätzt bis Ende April mindestens Ihre erste Dosis bekommen haben: https://twitter.com/MarcBrup/status…11173?s=20

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Republik Leserin und Verlegerin
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Apropos: Thema Impfen. Spät aber trotzdem: vielen Dank für das "Erklärstück". Ich habe in der Folge noch viel aufmerksamer der Frau Kronig zugehört. Im Augenblick neige ich dazu, sie als recht clever einzustufen. Eine Diplomatin halt. Wer weiss, wie und mit wieviel Geld an welchen Tischen noch gerade jetzt verhandelt wird. Vielleicht täusche ich mich; es sind allerdings Überlegungen, die mir im Wartesaal der Impfwilligen von dritter Priorität beim Durchatmen helfen.

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OLM Old Lives Matter
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Recht auf Leben ist ein grundlegendes Menschenrecht. In dieser Krise müsste dies die oberste Maxime ein jeder Regierung sein. Heute zu erfahren, dass jene die konsequent gehandelt haben nicht nur weniger Tote zu beklagen hatten, sondern auch wirtschaftlich besser oder mindestens nicht viel schlechter als wir dastanden, macht mich ratlos und wütend. Unsere Regierungen verwechseln den Konsens mit Herumlavieren. Und auf der Individualebene wird Freiheit als Egoismus gelebt. Es ist ein Trauerspiel, dass eine demokratische Gesellschaft in der Not nicht fähig ist, konsequent und gemeinsam zu handeln. Und unsere Regierung nicht den Mut eine klare Strategie mit aller Konsequenz umzusetzen. Ich sehe dies als Schwächung unserer Demokratie mit Langzeitwirkungen.

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Anderer 60
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BDanke, Herr P. M. H.. Ich bin gleicher Meinung.
PS Meinung ist falsch, es geht um etwas grundsätzliches.

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Die Antwort dürfte sein, dass sich ein komplexes Problem nicht mit einfachen Strategien beseitigen lässt.

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Als Imker schlägt man/frau sich leider auch manchmal mit meldepflichtigen Krankheiten herum. Die Komplexität ist etwas geringer als bei Influenza/Corona. Erlebbar war für mich bisher : die Gesundheit der Bienen ist absolut entscheidend, sekundär lässt sich dann nur noch die Ausbreitungsgeschwindigkeit ggf dämpfen. Dies mit einfachen Massnahmen, wie z.B. vorübergehend kein Austausch mit anderen Imkern, resp Desinfektion mit der richtigen Substanz. Das Immunsystem der Bienen gleicht n.b. dem der Menschen, nicht dem der Insekten.
Die WHO publizierte bereits vor einem Jahr detailliert, wie auch schon bei der Vogelgrippe seinerzeit, wie sich unser Immunsystem stärken lässt. Das wurde hier im Westen NIE aufgegriffen(z.B. täglich ausreichend trinken). Das wäre ja zu einfach, und es liesse sich damit nicht viel Geld verdienen. Die Geldgier und die Geltungsgier erhöht die Komplexität massivst.

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Egal was am Mittwoch beschlossen wird und warum: Ein Gremium von PolitikerInnen, das sich eine (sicher gut bezahlte) Taskforce leistet , nur um NICHT deren Empfehlungen zu beachten - geschweige denn, diese zu befolgen - und dann selber auch noch LÜGT oder wichtige Fakten (Dokumente) unter Verschluss hält, seit kurzem auch noch „im Geheimen“ berät und entscheidet...
Für wie blöd halten die uns eigentlich?
Gibt es da noch irgend einen Grund, diesen Bundesräten zu vertrauen? Mit oder ohne Strategie ist da wohl obsolet.
Und es ist wohl kaum zu erwarten, dass jemand seinen/ihren Sessel räumen muss. Einige sind eben gleicher als andere.

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Republik Leserin und Verlegerin
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B. L.: ich verstehe Ihren Beitrag leider überhaupt nicht. Sachlich möchte ich dies beitragen: Die taskforce besteht aus ganz verschiedenen Wissenschaftsmenschen aus ganz verschiedenen Sparten, die ehrenamtlich arbeiten und so zügig, wie es ihre jeweiligen Anstellungen/Berufsbereiche zulassen. Sie besteht nicht aus dem einen Virologen, sondern seit kurzem sogar aus einem Erziehungswissenschafter. Die sind beratend tätig: bringen ihre Empfehlungen (manchmal via BAG) dem BR ein. Der entscheidet. Der Bundesrat arbeitet so, wie jede Regierung in unserem Land, nämlich im Consens-Verfahrung und dies tatsächlich und "im Geheimen", die Entscheidungsfindung ist geheim. Wenn es das nicht ist/ sein kann, gibt mir das eher zu denken. Auch der Zürcher Regierungsrat arbeitet so - sehr zum Unwillen von manchen Medien, besonders denen aus dem Tamedia-Verlag. Da gibt es dann Beiträge, die Formulierungen brauchen, wie: "aus dem Umfeld von... ist zu vernehmen" / "jemand aus dem Kantonsrat sagt..." "wegen Quellenschutz anonym sagt.." Gerade hier in der Republik schätze ich die Transparent sehr, v.a. die Bemühung, in diesem Kommunikations-Wirrwarr ein wenig mögliche Klarheit rauszuschälen.

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Lucia Herrmann
Community @ Republik
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Liebe Frau L., worauf beziehen Sie sich, wenn Sie schreiben, der Bundesrat (ein Gremium von PolitikerInnen) habe gelogen?

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Liebe Frau Herrmann
Die erste Lüge: „Masken nützen nichts“ zu Beginn der Pandemie - nur weil es keine Masken gab.
Die zweite Lüge: BR Berset log kürzlich wieder: Es gebe keine Hinweise von Experten, dass es jetzt strengere Massnahmen brauche - und das, obwohl es dazu sogar einen Bericht gab. Diesen liess er verschwinden und belog damit auch seine BR-KollegInnen. Dies hat das Recherche-Desk des TA dann publik gemacht .
Dass so etwas einfach möglich ist ohne Konsequenzen (z.B. Rücktrittsforderungen)
ist unverständlich.

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Das Teilwort "Impf" kommt in Artikel nur einmal vor, wie folgt:
"Und parallel dazu kommt die Impfkampagne auf Touren. Im Verlauf des Herbstes dürften voraussichtlich genug Dosen verabreicht sein, damit ein Grossteil der Bevölkerung vor schlimmen Krankheits­verläufen geschützt ist. So könnte Corona schliesslich bis Ende Jahr seinen Schrecken verlieren.

Was tun wir bis dahin? Einfach nur abwarten – oder handeln?"

Ich dachte ich hätte von BR Berset gehört dass der BR wollte eine schrittweise Öffnung , wo bei jeder Teilöffnung deren Wirkung auf die Fallzahlen und Gesundheitswesen geschätzt werden würde und um auf Problemen reagieren zu können. Dass die Fallzahlen gesenkt werden sollten (auch trotz der "Englischem" Mutation) damit das Impfprogram besser greift. Diese schrittweise Öffnung sollte auch die "Coronamüdigkeit" entgegenwirken und die Wirtschaft helfen bis das Impfprogram die Fallzahlen und Schwererkrankungen vermeiden kann .

Diese Strategie scheint mir vernünftig .

Wenn ich die grobe Strategie so verstanden habe, was ist das Problem des Herrn Schmid?

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OLM Old Lives Matter
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Es gab und gibt ja auch eine Kriegsmüdigkeit. Dies geht aber erst weg, wenn Friede ist. Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Kriegsmüdigkeit ausgehalten und die Gemeinschaft für gemeinsames Handeln gestärkt werden. So ist es auch in einer Pandemie . "Coronamüdigkeit" als Argument anzuführen, ist wider die Gemeinschaft und die ach so viel gepriesene Solidarität.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Vielen Dank Herr Schmid für die klare Analyse!
Mir scheint, dass der bestimmende Teil des Bundesrats höchstens die Schadensminderung als Ziel hat. Sollte ein Bemühen um tiefere Fallzahlen überhaupt vorhanden sein, werden viel zu wenig Massnahmen viel zu spät ergriffen.
Das Benehmen und Handeln der Verantwortungsträger wirkt auf mich fahrlässig, fahrig und bei manchen sogar äusserst gleichgültig.
Mitgefühl für die mehr als überforderten Pflegenden, die einsam Sterbenden, die an Long-Covid Leidenden scheint es nicht zu geben.
Der Hinweis auf die wirtschaftlichen Folgen hat keinen Bestand, da nicht dort unterstützt wird, wo es not tut, sondern dort wo es für den eigenen Vorteil opportun ist.
Ein letztes bisschen Hoffnung bleibt, dass doch noch ein wenig Einsicht wachsen mag.

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Für mich kommt der Aspekt der Massentestung zur Pandemiebekämpfung zu kurz. Es wäre eine Massnahme, welche eben genau nicht in die Kategorie "Einschränkungen" fällt wie unter "3) Unterdrückung" beschrieben. Zudem ist es eine Massnahme die auch immer zusätzlich zur bestehenden Massnahmenbatterie gedacht und umgesetzt werden kann. Eine Massnahme also die von allen Seiten unterstützt werden könnte. Eine Person, die für sofortige Öffnung ist, kann doch nichts dagegen haben, weil die Massnahme Massentestung dem ja nicht im Wege steht. Und eine Person die "No Covid" wünscht, kann doch nichts dagegen haben, wenn zusätzlich Massentests durchgeführt werden.

Links zum Thema

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Guten Tag
Nein, im Gegenteil. Dass man TTIQ (Test, Trace, Isolate, Quarantine) ausbaut, ist sogar eine explizite Forderung der No-Covid-Gruppe. Ist ja logisch: Es ist eine Massnahme, die in jeder erdenklichen Strategie Vorteile bringt. Dagegen sagt auch praktisch kein Wissenschaftler etwas (das einzige Problem ist, dass die Schweizer Politik hier lange nur halbe Sachen gemacht hat und auch jetzt immer noch mehr machen könnte).
Beste Grüsse

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Guten Tag Herr Schmid & vielen Dank für Ihre Antwort.

Mir geht es auch nicht um die Wissenschaftlerinnen, sondern um die Schweizer Politik. Diesbezüglich finde ich Ihre Beurteilung, dass schon "halbe Sachen" gemacht wurden sehr grosszügig. Der Kanton Graubünden ist auf gutem Weg, das stimmt. Basel-Land und Zug sind am Nachziehen, was ich hocherfreut beobachte. Es bleiben aber immer noch 23 Kantone im Stillstand. Und wo bleiben die grossen Wirtschaftsverbände wie z.B. Economiesuisse? Aus dieser Ecke sind die Lockerungsrufe ganz laut, aber nicht jene nach Massentestung.

Ich träume davon, dass Gewerbeverband, Economiesuisse, die Gewerkschaften & die Parteien etc. sich zusammen hinstellen und sagen: wir befürworten Massentests für die ganze Bevölkerung und so oft wie nur möglich & wir unterstützen jeden Kanton & den Bund bei der Produktion & der Organisation. Koste es was es wolle. Die verschiedenen Fraktionen mögen in dieser Krise ansonsten unterschiedliche Forderungen haben, bezüglich Massentests sehe ich aber Potential für einen gemeinsamen Nenner.

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Ja das stimmt. Aber solange ich (weil ohne Symptome) diesen Test selber bezahlen muss, mache ich natürlich auch keinen. Und bin vielleicht auch eine von denen, die das Virus trägt ohne etwas davon zu merken - und es natürlich auch weiter gibt. So geht das...

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Ja klar, die Tests müssen gratis sein & möglichst simpel, so wie das im Kanton Graubünden funktioniert (Rundschau-Beitrag). Neue Testkits werden dort beim Arbeitgeber abgegeben und der Arbeitnehmer kann auch die Speichelprobe (schmerzfreier gehts nimmer) auch gleich deponieren (beim Fassen vom nächsten, frischen Testkit). Diese Speichelproben werden dann vom Kanton abgeholt und am Abend kennt man das Resultat. Ich finde das echt elegant.

Ist es echt zu viel verlangt, dass alle Kantone ähnliche Umsetzen? Nach einem Jahr Pandemie? Nach dem man so vielen Berufsgruppen Arbeitsverbot auferlegt hat (leider notwendigerweise)? Der Staat muss endlich liefern!

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In möglichst komprimierter Form, kontrovers:

  1. Die Eliminierung ist wohl eine Wunschvorstellung. Das müsste mit den immer neu auftauchenden Mutanten des Virus wohl endlich begriffen werden.

  2. Ich erhalte mittlerweile den Eindruck, dass all die Experten sich gar nicht bewusst sind, was ihre vorgeschlagenen Massnahmen in der Realität bzw. deren Umsetzung wirklich bedeuten.

  3. In unserer Expertokratie ist der Blick aufs Ganze verloren gegangen.

  4. Warum dürfen Grossverteiler geöffnet haben und das Haushaltgeschäft um die Ecke nicht? Warum sind Blumen lebensnotwendig, der Ersatz einer Glühbirne oder Nägel und Schrauben nicht?

  5. Geht das laufende Jahr einmal als Jahr des Bänklikrieges. bzw. des Beizenkrieges in die Geschichte ein? Können wir unsere Probleme nicht mehr anders lösen?

  6. Wer ist eigentlich Bundespräsident und warum hört man von ihm nichts?

  7. Geht es um Problembewältigung oder um die Bundesratswahlen in 2 Jahren?

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Arzt
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· editiert

Ich weiss nicht, ob Sie Antworten erwarten, aber ich versuche es mal, wenn ich darf (pro forma gefragt):

  1. Die Eliminierung des Virus hat meines Wissens nach kein Experte im Sinn. Auch die No Covid Strategie zielt ja nicht auf eine Ausrottung des Virus ab. Dazu müsste es schon eine globale Grüne Zone geben.

  2. Das wird von Experte zu Experte sehr unterschiedlich sein. Zumindest gehe ich davon aus, dass die meisten sich bemühen, das Ganze im Blick zu behalten. Aber dem WYSIATI-Prinzip nach Kahneman (what you see is all there is) unterliegen wir wohl mehr oder weniger alle. Zumindest setzt sich z. B. die Taskforce aus unterschiedlichsten Experten zusammen, was schon mal eine gute Voraussetzung ist, wenn schon nicht das Ganze so zumindest Vieles im Blick zu behalten. Kommt hinzu, dass Experten ja auch noch Bürger sind, also nicht im Elfenbeinturm leben. Eine möglicherweise wichtige Schlagseite könnte allerdings sein, dass es sich zumeist um gut situierte Akademiker handelt.

  3. Zu guter Letzt: nicht die Experten entscheiden, sondern immer noch Politiker.

  4. Da gebe ich Ihnen absolut recht. Die Regelungen führen im Einzelnen zum Teil zu absurden und nicht zu vermittelnden Ungerechtigkeiten, die mich z. B. als betroffener Ladenbesitzer total frustrieren würden. Leider weiss ich auch keine Lösung für dieses Problem, wenn man versucht, Mittelwege zu finden, also nicht alles laufen lassen oder einen totalen Lockdown machen will (und selbst dann muss man ja noch entscheiden, was dann doch noch erlaubt ist).

  5. Das hoffe ich doch nicht und bin mir sicher, dass wir unsere Probleme anders lösen können.

  6. Hier hätte ich eine völlig ernstgemeinte und hoffentlich nicht polemisch wirkende Gegenfrage: Was möchten Sie denn von Guy Parmelin hören?

  7. Dazu kann ich nichts sagen, ausser dass diejenigen, die dieses Problem lösen, bestimmt gute Chancen bei der nächsten Bundesratswahl haben.

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Republik Leserin und Verlegerin
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Vielen herzlichen Dank. Diese Recherche scheint altbacken, uralt, und sowas von überholt und ist doch geradezu brandaktuell. Bei dieser Gelegenheit möchte ich sagen, dass Ihr bei der Republik (im Unterschied zu anderen Medien) zu selbstkritisch seid bei Eurer Zwischenauswertung. Republik war das erste Organ, das uva z.B aufmerksam gemacht hat, dass die Pflegezentren vergessen gingen. Republik hat als erstes darauf aufmerksam gemacht, wie BR-MedienKonferenzen laufen und wie unheimlich es ist, nicht selber direkt die brennenden Fragen stellen zu können, sondern irgendwo aussen Leute befragen zu müssen, die selber nicht dabei sein und deshalb alles besser wissen. Ich finde, hier und heute werden die richtigen Fragen gestellt. Wie kann Republik die noch näher ans/ins Bundeshaus hineindrängeln?

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Es liegt nicht daran, dass etwas „gut“ oder „schlecht“ hinein „gedrängelt“ wird. Sondern daran, dass es dort nicht GEHÖRT wird, weil es nicht gehört werden will.

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Der Text greift zu kurz. Man schreibt vom Versagen des Bundesrats und lobt die Wissenschafter zu recht. Vergessen gehen die Interessen der verschiedenen Wirtschafts- und Industrieverbände. Diese möchten immer ihre Interessen wahren, auch in einer Krise. Dabei wäre die rigorose Lösung, die sie aufzeigen, wohl die beste. Die Politiker scheitern an ihren Abhängigkeiten, wir aber am Egoismus jedes Einzelnen. Leider. Beginnen wir doch bei uns mit dem Verzicht, damit die Jugend sich wieder aus- und erleben kann.

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Ich fürchte, diese Krise zeigt genau auf, dass das Individuum nur eingeschränkt mithelfen kann. Massenimpfkampagnen und Massentests können wir nicht selber organisieren, wir brauchen einen Staat der handelt. Das Problem ist, dass der momentan noch kooperierende Teil der Bevölkerung zuschauen muss wie Andere nicht kooperieren, und gewisse Organisationen Unsinniges fordern. Beides treibt den R-Wert in die Höhe & die kooperierenden Menschen fühlen sich veräppelt. Jede Organisation die momentan nicht mindestens Massentests oder / und Contact-Tracing fordert, handelt unverantwortlich.

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Für mich hat die Schweiz eine klare Strategie der Schadensminimierung gewählt. Es bleibt für mich einzig die Frage wer diesen Entscheid gefällt hat. Oder ist der Entscheid dazu per Zufall entstanden?

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Bevor man eine Strategie macht, braucht es ein Ziel. Ohne Ziel gibt/braucht es keine Strategie.
Ohne Ziel wird man auch keines erreichen, sondern (ziellos) umherirren.
Wie man ganz einfach zuschauen kann.

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"Der Bundesrat habe nie gesagt, welches Ziel er verfolge." Ist das jetzt ein schlechter Witz?

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Ist im Gezwitscher und Gelärm vielleicht untergegangen.

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Publius
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Aus dem ersten Artikel des Covid-19-Gesetzes ergibt sich für mich, dass Strategie 2 "Schadensminderung" verfolgt wird.
Was mich stört: Im letzten Sommer hätte man Zeit für die Diskussion um die zukünftige Strategie gehabt. Trotzdem wurde diese Diskussion nicht breit geführt. Ich bin nicht einmal sicher, ob sich die eidgenössischen Räte weiter mit diesem Grundsatz in Art. 1 Abs. 6 Covid-19-Gesetz befasst haben. Vielleicht ergibt sich aus der Botschaft oder aus den parlamentarischen Beratungen etwas, doch ich bezweifle es.

Covid-19-Gesetz, Art. 1 ("Gegenstand und Grundsätze") Abs. 6: Der Bundesrat und die Kantone orientieren sich bei der Anordnung von Massnahmen an den verfügbaren, zeitlich und regional vergleichbaren Daten, die auf die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems, erhöhter Sterblichkeit sowie schwerer Krankheitsverläufe hindeuten.

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Angesichts des inzwischen sehr unübersichtlichen Themas ein ordentlicher Artikel. Auch wenn dieser wissenschaftliche Genauigkeit bzw. Nachvollziehbarkeit an mehreren Stellen vermissen lässt.
So hat Professor Beck im Februar die Taskforce Publikation zu Lockdowns genauer analysiert und herausgearbeitet, dass ein Leben die Wirtschaft nicht mehr als 250'000 Franken kosten dürfte. Es gibt also durchaus Zahlen.
Auch dass Szenario der nicht überlasteten Spitäler hat in der Schweiz sehr gut funktioniert. Es zeigt sich eben, dass wir mehr Plätze pro Einwohner haben als andere EU-Länder.
Viel mehr stört aber das Versäumnis, bei Unterdrückungs- oder Eliminierungsszenarien klar zu machen, dass JEDE Infektion zu einem neurlichem Lockdown führt (Bsp. Melburne). Dem Ausblick, NoCovid wäre für die Schweiz ohne die Schliessung der Grenzen (netterweise 10Tage Einreise-Quarantäne genannt) möglich, entbehrt jede Grundlage.

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OLM Old Lives Matter
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Sehr geehrter Herr S. Es ist einfach zu behaupten, es gäbe keine Lösung, wenn Erfahrungen da sind, die beweisen, dass No-Covid geht: Wuhan hat rund 11 Mio Einwohner, die gingen am 23.01.20 in eine Quarantäne, die anfangs April wieder gelockert wurde. In diesen 2½ Monaten wurde die Basis der No-Covid Strategie geschaffen und mit der nachfolgenden Verfolgung der Ansteckungsketten erfolgreich fortgeführt. China konnte im letzten Quartal 2020 wieder ein Wachstum verzeichnen und Xi konnte in der Neujahrbotschaft verkünden, dass die «Krise» bewältigt sei und weitere 300 Mio. der Landbevölkerung aus der Armut geholt wurden. Wuhan ist keine Insel, kein Staat, sondern einfach eine Stadt inmitten eines riesigen Landes mit 1.3 Mrd. Einwohnern.
Wir haben nie Lehren aus der chinesischen Erfahrung gezogen, sondern sie im Gegenteil angezweifelt, verneint und einem diktatorischen Regime zugeordnet. Wenn wir genau hingeschaut hätten, wäre uns vielleicht aufgefallen, dass es sich hier um eine solidarische Gemeinschaft handelt, die in 3000 Jahren gelernt hat, dass gemeinsames Handeln, die einzige Chance zum erfolgreichen Überleben ist.
Ich habe in Asien gelebt und gearbeitet und ich weiss, dass es für uns Individualmenschen fast unmöglich ist, sich in ein Kollektiv einzufügen. Trotzdem wäre es möglich gewesen, wenn wir dieses Gemeinschaftsverständnis und die notwendige Disziplin für eine zweimonatige Quarantäne und die konsequente Nachverfolgung der Ansteckungsketten gehabt hätten. Wir könnten heute einem fast normalen Leben nachgehen und müssten nicht mehr in dieser ambivalenten Situation einer ungelösten Pandemie mit diesem politischen, wirtschaftlichen Hick-Hack leben.

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Sehr geehrter Herr H., ich habe nicht behauptet, dass KEINE Lösung funktioniert. Und mit Verlaub, heute zu behaupten, dass NoCovid funktioniert gehört in die Kategorie Überschätzung. Mal abgesehen von den Einschränkungen der Grundrechte (welche in anderen Szenarien überhaupt nicht so sein müssten, siehe Schweden/Californien), glaube ich nicht, dass dies langfristig funktioniert. In einer globalisierten Welt die Grenzen zu schliessen, bzw. jemanden bei Einreise 10Tage in Quarantäne zu stecken, wird Folgen haben.
Corona ist ein Virus mit dem wir LEBEN müssen! Das menschliche Immunsystem ist darauf ausgelegt, Viren zu bekämpfen. Wir sollten uns nur mal von Big Pharma und den Nahrungsmittelmultis emanzipieren, weniger Zucker und mehr Vitamine essen, mehr Sport treiben, dann funktionierts. Es ist wissenschaftlich belegt, dass in Nordeuropa 90% der Leute ein Vit. D Mangel haben. Und wir wissen auch, dass die Betreuung in Altenheimen nicht gerade "aktiv" ist.
Des Weiteren gehört der Tod zum Leben dazu. Hauptbetroffene sind ü80. Vor 50 Jahren wurden die Menschen noch gar nicht so alt. Meine Grossmutter ist 91, wohnt alleine und sagt, sie geniesse jeden Tag wie er kommt aber wenn sie gehen müsse, dann sei das Ok. Sie habe gelebt.

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der andere Blick
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Aber was wäre die Folge, Herr H.? Wäre es wirklich wünschenswert, „heute einem fast normalen Leben nachzugehen“? Ist es nicht eine riesige Chance, dieses wahnwitzige Chaos zu haben, damit vielleicht einige kluge Menschen auf die Idee kommen, dass es gar keinen Sinn hat, diesen Weg des Raubbaus an der Natur weiter zu gehen?

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Die NoCovid Strategie mit offenen Grenzen, auch wenn's nur Pendlerverkehr waere, ist sehr anspruchsvoll. Und ohne richtiges Traceing nicht machbar. Eigentlich sprechen alle bisherigen Massnahmen dagegen, dass es je machbar sein wird.

  • Das Erheben von Anwesenheitslisten auf Papier skaliert nicht. 10 Listen in einer Woche anfordern und anschauen - ja. 1000 pro Tag - sicher nicht.

  • Es gab nicht mal den Ansatz von hinreichend wenig Erfassungs Apps. Lasst mich raten. Die Zeit des jetztigen Lockdowns wird nicht genutzt, um bei der erneuten Restaurant Oeffnung eine gemeinsame App zu haben.

  • Die bestehende Covid App ist am Ziel vorbei und wird's nicht mehr bringen, weil die Spezifikationen in Beton gemeisselt sind und daher fest sind. Aufenthalt in weniger als 2m Abstand laenger wie 10 minuten waren ein guter Ansatz fuer Troepfcheninfektionen. Mittlerweilse sind wir eher bei Aerosolinfektionen. Da helfen diese Kriterien leider nicht mehr. Die anonyme Benachrichtigung hat etwas traeumerisches an sich, schafft aber kein Vertrauen. Irgend jemand koennte mich kuerzlich angesteckt haben, ist eine andere Aussage, wie der Sepp, mit welchem ich jede Woche jasse hat's bekommen.

  • Ohne ein Tracking, dh Aufzeichnen der Positionen, gibt's die Ansteckungswege nicht. Es wurde nicht mal freiwillig probiert, einfach vorausgesetzt, dass das niemand wolle. Nun ja. Dann eben nicht.

Wir sollten bis Ende Sommer mit dem Impfen durch sein, dann hat sich's erledigt. Wer keine Impfung will und trotzdem krank wird - interessiert mich dann nicht mehr.

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Mir ist in einem Bericht der Taskforce etwas aufgefallen, was durchaus interessant ist im Zusammenhang mit der ganzen Öffnungsdebatte. Ziemlich erstaunlich.
Ein Link
Im Bericht findet sich unter " 3.2. Befolgung der Massnahmen" das folgende:

Bei der Einschätzung des Risikos, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, gibt es beträchtliche Unterschiede zwischen den Kantonen. In Zürich wird dieses Risiko als bedeutend tiefer eingeschätzt als im Tessin und Fribourg (Abbildung 7).

Nur halb so viele Zürcher fürchten sich vor Ansteckungen, verglichen mit den Bewohnern der anderen Sprachregionen. Wurde dies in den Medien thematisiert? Interessant wäre, noch mehr über die Gründe für die grosse Differenz zu wissen.

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Parteien und Parlamentarier - leider v.a. die bürgerlichen, denen ich mich selber zurechne - verhalten sich ziemlich unprofessionell, im Gegensatz zum ebenfalls bürgerlich zusammengesetzten Bundesrat.

  1. Es gibt keine belastbaren Zahlen zu den Ansteckungsorten. Dazu müssten wir über den Schatten springen, den Datenschutz einschränken und die Bewegungsdaten konsequent erfassen bzw. auswerten (zumindest von jenen Mitmenschen, die ein Mobiltelefon auf sich tragen). Die Erfahrungen in Restaurants vor dem 2. Lockdown zeigte leider immer wieder, wie ungenau wir alle es mit dem Schutzkonzept nahmen (Erfassung der Personalien), und das Tracing funktionierte z.T. so schlecht, dass es den Zweck nicht erfüllte.

  2. Die zeitweilige Schliessung der Restaurants in der Romandie liess es evident werden - wie auch jüngste Studien -, dass man in Restaurants sehr wohl ein nicht geringes Ansteckungsrisiko läuft, abgesehen vielleicht vom Aussenbereich. Man sitzt sich bei ungenügender Lüftung stundenlang ohne Masken gegenüber und redet viel. Dass wenig Ansteckungen in Restaurants nachgewiesen seien, ist ein verfehltes Argument, denn wir befinden uns nicht in einem Strafprozess, wo die Unschuldsvermutung gilt, sondern in einer Risikoabwägung.

  3. Folgte man jetzt den nationalrätlichen Kommissionen (Gesundheits- und Wirtschaftskommission), wäre der dritte Lockdown vorprogrammiert, zumal wenn es mit der Impfkampagne so langsam vorwärts geht, wie es zur Zeit den Anschein macht.

  4. Einzelne Massnahmen des Risiko- und Krisenmanagements in das Gesetz zu schreiben, ist zudem staatsrechtlicher Nonsens (erst recht die Gegenbehauptung, der Bundesrat könne das Gesetz ja, wenn nötig, notrechtlich übersteuern). Vielleicht besinnt sich wenigstens der Ständerat auf seine Rolle als "Chambre de réflexion"? Es ist zu hoffen!

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ja wirst du sagen
so nicht
oder vielleicht

jetzt mit nie
so schon
oder sicherlich

wahrscheinlich und weiter
umstand ist entsprechend
geh weiter

und nun¿

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der andere Blick
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Als ich im vorigen Jahr im Allgemeinen Feedback schüchtern anregte, mal einen bestimmten sehr klugen Ernährungsspezialisten oder gerne ein feminines solches Profi-Exemplar aufzubieten, wurde ich fast niedergehäkelt.

Kommentar

Warum ist die Stärkung des Immunsystems so unwichtig, dass sie hier in der Repulik so gut wie keine Rolle spielt? Statt dessen diskutiert alles über Massnahmen und keine Massnahmen und welche nicht...

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(durch User zurückgezogen)
Arzt
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· editiert

Sehr geehrter Herr V.,

als „an der Uni ausgebildeter Mediziner“ juckt es mich zu sehr in den Fingern.
Die „Schulmedizin“ bzw. die mit ihr aufs engste verbandelte „Mainstream“-Pharmaindustrie entwickelt hochwirksame Impfungen, nachdem die „Mainstream“-Virologie die Ursache von Covid-19, nämlich das SARS-CoV2 nachgewiesen hat. Und dann schreiben Sie:

Ursachentherapie ist bei den Mainstream-Medizinern keine Frage. Das führt so weit, dass von an der Uni ausgebildeten Medizinern z.T. sogar behautet wird, einzig Symptome seien behandelbar.

Ich habe grundsätzlich überhaupt nichts gegen Alternativ- oder Komplementärmedizin bzw. es bleibt jedem unbenommen, sich so therapieren zu lassen, wie er es für richtig hält. Und es gibt sicher auch Fehlentwicklungen in der Schulmedizin bzw. Dinge, die man kritisch sehen kann. Aber diese Aussage entbehrt wirklich jeglicher Grundlage.

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Ich will keinen Freiheitsverlust.
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Welche Erkenntnisse liegen nach 12 Monaten vor? Haben wir nicht schon lange no Covid? Wo ist das isolierte und gereinigte Virus? Warum müssen wir uns immer noch über den PCR-Test unterhalten? Er ist alleine nicht geeignet, eine Ansteckung bezüglich SARS-CoV-2 anzuzeigen. Das sagt auch die WHO. Das BAG&Co. ignoriert die Vorgabe. Welche Therapien werden in den Spitälern oder präventiv angewendet? Warum liest man nichts über die Stärkung unserer Immunsysteme (Vitamin D&Co.)? Viren wird es immer geben. Damit müssen wir leben. Unser Mikrobiom braucht auch Viren. Mich stört auch der Vergleich mit anderen Ländern. Wir sollen uns auf uns und auf unsere Stärken besinnen. Mut statt Angst. Strukturiert aus dem Lockdown und die letzten 24 Monate lückenlos aufklären. Es gibt aus meiner Sicht viele ungeklärte Punkte. Womöglich macht es sogar Sinn, die Task Force aufzulösen und neue Ansätze integrieren. Es gibt genügend Expertise in den Kliniken und bei den Hausärzten.

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Wenn's Ebola wäre: Würden Sie auch "Mut statt Angst" und Vitamin D empfehlen, und sagen, dass wir mit Viren leben müssen?

Und zu Ihrem Motto "Ich will keinen Freiheitsverlust": Ich will auch keinen Freiheitsverlust. Freiheit ist etwas vom besten, das das Leben zu bieten hat. Aber wer sich die Realität anschaut, sieht, dass Freiheit alleine nicht funktioniert.

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Ein durchaus hilfreicher Artikel in diesen wogenden Zeiten, weil er vor allem eines deutlich tut: sortieren und strukturieren! Aus meiner Sicht ist es nämlich eines der grössten Defizite der aktuellen Krise, dass sowohl bezüglich der klaren Vermittlung von Informationen als auch hinsichtlich der Art ihrer Kommunikation oft und vielerorts manches wild durcheinander gerät.

Im Grunde geht es doch u.a. um folgende Thesen, die differenziert betrachtet und allenfalls kontrovers diskutiert werden müssen:

  1. Es gibt eine Pandemie.

  2. Die Ursache der Pandemie ist ein Virus.

  3. Dieser Virus ist identifiziert und genetisch entschlüsselt worden sowie mit Testmethoden nachweisbar.

  4. Die ungebremste Ausbreitung des Virus würde das Gesundheitssystem überlasten und viele Todesopfer mit sich bringen.

  5. Abstand halten und Hygienemassnahmen befolgen sind daher sinnvolle Empfehlungen.

  6. Epidemiologische und virologische Erkenntnisse bilden die Referenz dafür, welche - unmittelbar infektionspräventiven - Massnahmen (Masken, Impfen …) ausser Abstand und Hygiene noch sinnvoll sein können.

  7. Das jeweils (lokal oder regional) aktuelle (und statistisch zu erwartende) Ausmass der Infektionszahlen und deren medizinische sowie ethisch-moralische Bewertung bestimmt, ob, wann und wie lange solche besonderen Massnahmen in/von einer Gesellschaft umgesetzt werden sollten.

  8. Die jeweils - lokal, regional, (inter-)national - verantwortlichen politischen Entscheidungsträger müssen bestimmen, (ab/bis) wann welche Massnahmen ergriffen und gelten müssen.

Bezüglich Punkt 8 existiert eine Debatte darüber, inwieweit Parlamente, das Volk, der/die Betroffene mit einbezogen werden sollen/müssen und welche Entscheidungen lokal oder zentral getroffen werden können/sollen.
Die Extrempositionen sind:
--> per Notstandsgesetz können/sollen Regierungen alle Verordnungen und Massnahmen erlassen, die sie je nach aktueller Situation in einer pandemischen Lage als sinnvoll erachten (oder Ihnen qua Vertrag innerhalb von Staatengemeinschaften vorgeschrieben werden).
<-- alles muss auf lokaler Ebene entscheiden werden (sonst herrschen diktatorische Zustände).
Schlussendlich hängt es von der aktuellen Einschätzung der Situation durch die Regierungen der einzelnen Staaten(gemeinschaften), der jeweils gültigen Gesetzeslage und existenten Ermessensspielräumen ab, wer wann welche Entscheidung (nicht) treffen muss/darf/soll.

  1. Es muss eine beständige, sorgsame Abwägung zwischen dem durch eine Massnahme zu erwartenden kurzfristigen/langfristigen Nutzen und ihrem kurzfristigen/langfristigen Schaden – für wen oder was - stattfinden.

Ab hier beginnt (unter Nicht-Querdenkern, sonst schon ab Punkt 1) die ethisch-moralische und gesellschaftspolitische Debatte, wann welche Massnahmen wie lange ergriffen werden sollten/müssen.
Und diese bewegt sich zwischen extremen Polen:
--> (immer wieder) abwarten und beobachten, wie sich ohne besondere Massnahmen tatsächlich die Kapazitäten in den Spitälern erschöpfen oder inakzeptabel viele Menschen sterben, dieses Risiko in Kauf nehmen und erst dann reagieren – mit den jeweils minimal nötigsten Massnahmen, die es gerade so ermöglichen, dauerhaft an dieser Grenze entlang zu «surfen».
--> infektionspräventive Massnahmen sind sobald/solange nötig und gerechtfertigt, sobald/solange es an einem Ort (erste/noch) eingetragene Infektionen gibt, weil das Risiko einer epidemischen Ausbreitung (und deren gesundheitliche wie wirtschaftliche Folgen) nicht tolerierbar ist.
--> die wirtschaftliche Existenz sowie die individuelle Freiheit jedes Einzelnen steht über dem Schutz der Gesundheit und darf nicht deshalb eingeschränkt werden.
--> das Leben und die Gesundheit sind ein so hohes Gut, dass sie massivste Einbussen im täglichen Leben rechtfertigen, notfalls für Einzelne auch existentielle wirtschaftliche Konsequenzen. Wenn es einem höheren Rechtsgut dient, dürfen vorübergehend auch sogenannte «Freiheitsrechte» eingeschränkt werden.
Innerhalb einer Matrix zwischen diesen Extrempositionen muss sich ein Staat (sprich: seine verantwortlichen politischen Entscheidungsträger) irgendwo ansiedeln und sollte dies für alle Bürger transparent (= klar begründet und ausreichend erklärt anhand nachvollziehbarer Entscheidungskriterien und klar definierter Orientierungswerte) machen. Und diese Positionierung bildet schliesslich den Ausgangspunkt für eine - notwendigerweise sehr differenziert geführte - komplexe Diskussion darüber, welche Massnahmen in welchem Mass und Umfang auf welche Begegnungssituationen bezogen wie lange umgesetzt werden sollen - unter Berücksichtigung aller verfügbaren, seriösen wissenschaftlichen (mathematisch, medizinisch, wirtschaftlich, sozial- und arbeitspsychologisch …) (Er)kenntnisse und Studiendaten sowie aller kontinuierlich und verlässlich monitorisierten Effekte, Erfahrungen und Entwicklungen (wie z.B. neue Mutationen).

Da es keinen "idealen" Algorithmus dafür gibt, bleibt dem Bundesrat nur übrig, mit seinen Entscheidungen eine bestmögliche Annäherung an einen solchen zu erreichen. Aber man darf von ihm erwarten, dass ethisch-moralische bzw. gesellschaftspolitische "Kippunkte" (wie lange ein Grundrecht für einen anderes ausgehebelt werden kann, wenn ein Dilemma existiert, ab wann welcher Wert höher als ein anderer anzusiedeln ist) definiert werden, an denen sich die Entscheidungen orientieren. Diese sind mir zu wenig transparent.

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Warum sind alle Gastronomen, und Wirte, und Hotelier in den Medien "Beizer"?
Wenn mir das mal ein Schreiberling erklärt.

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Weil die SVP lauthals die “Beizen” für die “Büezer” öffnen will. Was sich dann natürlich bei den nächsten Wahlen auszahlen soll.

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Mir erscheint dieser Artikel in sich widersprüchlich. Der Regierung wird vorgeworfen, dass sie keine Strategie habe. Doch später wird implizit zugestanden, dass sie die Strategie der Schadensminderung anwendet.
Man kann darüber diskutieren, ob dies die beste Wahl sei. Meines Erachtens ist es aber nicht sinnvoll, die Diskussion damit zu beginnen, dass man der Gegenseite vorwirft, sie habe überhaupt keine Strategie.

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Lieber Herr P.

Merci für Ihre Bemerkung! Vielleicht zwei Dinge:

  • Es macht schon einen grossen Unterschied, ob man nur implizit eine Strategie hat (aber niemand so richtig weiss, was das genau bedeutet), oder explizit sagt, was Sache ist. Für die Bürger, Unternehmen, Gesundheitsbehörden, lokalen und kantonalen Regierungen, ...

  • Sie haben Recht. Wenn ich den Text heute, also fast eine Woche später, nochmals schreiben würde, würde ich weniger auf der Tatsache herumreiten, dass die Strategie unklar war. Sondern effektiv mehr drauf eingehen, was für die Zukunft besser ist.

Herzlichen Gruss!

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Danke für die Präzisierung.
"Was ist für die Zukunft besser?" - ich bin auch der Meinung, dass diese Frage an erster Stelle kommen sollte. Und wir brauchen eine öffentliche Diskussion darüber. (was wir ein bisschen weniger brauchen sind Schuldzuweisungen und Diskussionen über Detailfragen).

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Ich finde es gut was Sie geschrieben haben. Als zweiter Schritt wäre es auch sinnvoll darauf einzugehen was für die Zukunft besser ist. Anonym 2 hat Möglichkeiten erwähnt. Herzlicher Gruss

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"Sondern effektiv mehr drauf eingehen, was für die Zukunft besser ist."
Superidee, ähm, was hindert Sie daran, das zu tun?

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Einfach ausgeblendet wird, dass Binnenländer per se exponierter sind. Neuseeland und Australien mit der Schweiz vergleichen? Please...

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Arzt
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Es ist auf jeden Fall bedeutend anspruchsvoller, da gebe ich Ihnen absolut recht. Das sagen ja selbst die Wissenschaftler, welche No Covid in Deutschland vorgeschlagen haben. Sie schreiben, dass es am besten wäre, wenn der ganze Schengenraum mitmacht und hoffen auf eine positive Sogwirkung der sog. Grünen Zonen. Ich war auch immer sehr skeptisch, ob No Covid bei uns überhaupt funktionieren kann. Dennoch kann ich mir mittlerweile vorstellen, bin mir aber nicht sicher, dass es sinnvoll wäre eine deutlich niedrigere Inzidenz von z. B. 10 pro Milionen Einwohnern anzustreben, weil man dann einfach eine viel stabilere Situation erreicht. Für das Konzept ausschlaggebend ist übrigens die sog. Risikoinzidenz, die sich von unseren derzeit vermeldeten Inzidenzen wohl deutlich unterscheiden dürfte. Dabei werden nach meinem Verständnis alle kontrollierten Neuinfektionen (also z. B. in der Quarantäne Erkrankte) nicht mitgezählt.

Aber klar, das ist auch meiner Einschätzung nach deutlich schwieriger als in Neuseeland. Da sollte man sich nichts vormachen.

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Vielen Dank, Herr Schmid, für diese Auslegeordnung einer Geschichte von fehlenden Zielvorgaben.

Man könnte jedoch noch tiefer gehen, und sich fragen, wieso sich eine solche Führungslosigkeit überhaupt eigestellt hat, wo wir doch vor einigen Jahren genau die Frage der Führungsverantwortung in Pandemiezeiten diskutiert, und in einem Epidemiegesetz festgelegt haben.

Damals hat sich die SVP gegen eine zentrale Rolle des Bundesrats gewehrt, die Mehrheit des Parlaments hat jedoch beschlossen, dass eine dezentrale, kantonale Vorgehensweise nicht mehr zeitgemäss wäre. Das Gesetz, welches dann die Verantwortung klar dem Bund zuwies, ging wegen eines Referendums sogar noch vor's Volk, und wurde von diesem so verabschiedet. Das Epidemiegesetz besagt, dass der Bundesrat in der besonderen Lage die Kantone zwar anhören muss, die Führung und Verantwortung aber ganz klar beim Bund liegt.

In der Schweiz ist das Volk der Chef & die Chefin. Aber unser Bundesrat hielt sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben des Volks, sondern nahm schon nach der ersten Mutprobe (Lockdown in der ersten Welle) den einfachen Ausweg, die Verantwortung und die Leitung, sowie die Koordination (zB der Test- und Tracing Infrastruktur) an die Kantone abzugeben. Dies obwohl die besondere Lage bis heute auch vom Bundesrat nicht bestritten wird. Die Schuld dafür gibt Berset mehr oder weniger öffentlich den Bürgerlichen, insbesondere der SVP. Aber Hand auf's Herz: Gesundheitsamt und Präsidentschaft waren letztes Jahr beide bei der SP, und wenn der Bundesrat gegen das Gesetzt handelt, kann er das nicht einfach irgendwelchen politischen Kräften zuschieben, die Druck gemacht hätten. Man hörte weder von Präsidentin Sommaruga noch von BAG-Vorsteher Berset je das Argument, dass die oberste Leitung nunmal gemäss einem ausführlich diskutierten, und dann verabschiedeten Volksbeschluss beim Bund liegt, und dass Verantwortung weder moralisch noch juristisch einfach abgegeben werden kann.

Trotz Kritik auch aus der Bevölkerung hat das Volk bisher keine Initiative lanciert, das Pandemiegesetz zu ändern. (Und der Druck aus der Bevölkerung begann auch erst dann zuzunehmen, als die Perspektivlosigkeit der Pandemiemassnahmen mehr und mehr zu Frustration führte.)

Fazit: Es gibt keine Entschuldigung und keine Ausreden. Der Bundesrat hat auf fahrlässige, gesetzeswidrige Art und Weise einen Zustand der Führungslosigkeit verursacht. Natürlich können wir in einer solchen Situation auch für die Zukunft kaum erwarten, dass es eine klare Strategie mit konkreten Zielvorgaben geben wird, so wie sie dies für die Länder beschreiben, welche die Pandemie gut gemeistert haben.

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Es braucht unbedingt die NoCovid-Strategie: im Herbst werden Kinder noch längst nicht geimpft sein, das wird erst Anfang 2022 möglich werden. Auch Kinder haben das Recht, vor dieser Krankheit mit unabsehbaren Langzeitfolgen geschützt zu werden (mind. 10% der Kinder haben LongCovid). Wir können das Virus nicht auf sie loslassen, aber wir können auch nicht den jetzigen Softlockdown bis 2022 fortsetzen. Es bleibt uns nur der NoCovid-Weg - glücklicherweise ist NoCovid auch die beste Option für Gesundheit, Wirtschaft und die psychische Verfassung der Menschen.

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"Mind. 10 Prozent der Kinder haben Long-Covid" Gibt es dazu eine Quelle? Die Kinder haben also über längere Zeit mit keinen Symptomen zu kämpfen? Es werden doch kaum Kinder getestet, wie will man da so eine Aussage machen?

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12.9% bei den 2-11 Jährigen: https://www.ons.gov.uk/peoplepopula…idsymptoms

Zu deutlich höhere Zahlen kommt diese Studie: https://www.medrxiv.org/content/10.…21250375v1 (noch nicht begutachtet)

In anderen Ländern werden Kinder durchaus getestet.

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"Mindestens 10% der Kinder haben LongCovid" - woher haben Sie das? Und berücksichtigen Sie bitte auch jene Kinder und Jugendlichen, die anders gelagert LongCovid haben. Will heissen: Die andere Corona-Schäden mit sich tragen werden

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