Dialog

Beiträge zu «Truss me»



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Unterrichtender
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Kann mir jemand erklären, warum die Mitglieder der konservativen Partei so wenige sind? Gemäss der Website der Partei (https://www.conservatives.com/join) kann jeder Bürger Mitglied werden.
Grad jetzt hätte es doch einen Run auf die Mitgliedschaft geben müssen von Leuten, die bei dieser Wahl mitreden wollten?

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Auch wenn jeder/jede BürgerIn Mitglied werden könnte, heisst das noch nciht, dass die Parteisektionen dann auch jeden/jede zu jedem beliebigen Zeitpunkt aufnehmen. Und evtl, damit rechnen müssen, dass die Neumitglieder nachher gleich wieder verschwinden, weil sie in diesem weissen Mittel- und Oberschichts-Altherrenclub fehl am Platz fühlen. Zumal Parteimitgliedschaft zwar manchmal umsonst, aber nie gratis sind.

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Sie scheinen sich nicht ganz im Klaren darüber zu sein, was für ein elitärer und abgedrehter Klub die Tories sind. Zunächst gibt es da soziale Schranken. Vielleicht würden die jede:n als Mitglied nehmen. Aber längst nicht jede:r würde sich in diesem versnobten und herabkassenden Milieu wohl fühlen. Zudem ist due Partei im Zuge der ganzen Brexitgeschichte weit nach rechts gerutscht. Gemässigte Stimmen wurde an den Rand oder gar aus der Partei gedrängt.
Würden Sie ernsthaft der SVP beitreten wollen, nur um dort den Präsidenten mitwirken zu dürfen?

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Mit dem Versprechen, die Steuern zu senken, kann man in der Schweiz punkten. Hier geht es immer noch vielen Leuten gut genug, dass sie gnädig darüber hinwegsehen, dass eine solche Politik nur die Taschen der ganz Reichen noch voller macht. Aber in GB mit einer verarmenden Mittelklasse und so viel Armut? Truss scheint vergessen zu haben - bzw. gar nicht zu wissen - dass der grosse Sieg der Tories bei den Wahlen 2019 nicht zuletzt darum so deutlich ausfiel, weil sie im traditionell roten Norden Labour-Wähler:innen abzügeln konnte. Ob diese Leute nach einem Winter in kaum geheizten Wohnungen und Anstehen bei Food-Banks noch einmal die Tories wählen würden?
Truss wird bei ihrer Fixierung auf das reichste eine Prozent den Niedergang nicht aufhalten wollen und können. Eine gute Wahl für Schottland, Bad News für alle anderen Brit:innen.

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Ob das eine gute Wahl für Schottland ist, bezweifle ich. Erstmal hat Truss ja schon gesagt, sie halte nicht viel vom schottischen Regionalparlament. Das dürfte die Zusammenarbeit nicht erleichtern - egal, wie lange die noch nötig sein wird. Darüberhinaus kann Schottalnd keine völkerrechtlich einwandfreie Abstimmung über eine Abspaltung durchführen, ohne dazu das Plazet aus London zu haben. Das sieht das britische Recht so vor. Ob diese Erlaubnis unter Truss erteilt werden wird, dürfte doch ziemlich fraglich sein - schon Johnson zeigte sich ziemlich unwillig. Eine Abstimmung ohne diese Zustimmung würde völkerrechtlich nciht anerkannt - was eine Mitgliedschaft in der EU ausschlösse. Diese könnte gar nicht zustimmen, weil allein schon Spanien das nicht zulassen kann, weil es sonst die Sezession Kataloniens riskierte. Bleibt also die Frage: ist das für Schottland wirklich eine gute Wahl?

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Ich halte es gerade wegen der offen zur Schau gestellten Arroganz von Truss gegenüber Schottland für eine "gute Wahl für Schottland". Die Stimmen für die Unabhängigkeit werden so kontinuierlich zunehmen. Und dann kommt auch der Zeitpunkt, zu welchem sich Westminster nicht mehr hinter seinem Regelwerk verstecken kann - weil es politisch nicht mehr geht.

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Ich denke, dass es für Schottland insofern eine “gute Wahl” ist, als sich Schottland noch mehr von Grossbritannien entfernen wird. Ob London das Placet unter diesen Umständen für immer verweigern kann? We will see.

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Truss ist die Wahl des kleineren Übels, für all die alten Männer mit Tory Midgliedschaft.
Die meisten von denen hätten eigentlich immer noch lieber Boris, nur der ging jetzt halt einfach wirklich nicht mehr.
Für mich ist sie auch eine Chance für Grossbritannien, oder genauer: Eine Chance für die Entstehung einer ernstzunehmenden Opposition, die eines Tages endlich diesen verrosteten und verlogenen Club der Unmenschlichkeit bei echten Wahlen (vor dem Volk) besiegen kann.
Sunak wäre zu nah der Mitte gewesen. Er wäre ein zweiter Cameron geworden, der den Briten erneut die Tory-Assozialität im netten kleid verkauft hätte.
Truss steht für mich für die charge der strammen Tory Soldatinnen, die sich als eine der übergetretenen vom anderen Lager verkaufen, aber letztendlich noch viel härter, unnachsichtiger und dümmer sind, wie die alten weissen Männer die sie eingesetzt haben.
Priti Patel ist die Ausländerin die für die Torys die Ausländer nach Ruanda aus schafft.
Truss ist die Hippie Tochter aus der Arbeiterklasse, die die Steuern für die reichen senkt um den ärmsten die eh kaum noch Steuern bezahlen können zu helfen.

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besorgter Bürger
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Ich finde es falsch, Truss als das kleinere Übel zu bezeichnen. Jemand, der sich wie ihr Vorgänger nicht klar und eindeutig zu Menschenrechten und zur Solidarität mit den immer grösser werdenden Bevölkerungsteilen, die in Armut leben, bekennt, ist nicht würdig, Regierungschefin in einem "noch" demokratischen Land zu sein. Hoffentlich ist sie bald wieder weg, auch wenn ich befürchte, dass dies leider nicht so schnell der Fall sein wird und der britischen Demokratie noch erheblichen Schaden zufügen könnte.

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Für mich ist sie ganz sicher nicht das kleinere übel. Für die Mitglieder des Altherrenclubs ist sie das.
Wer in meinem Text auch nur ein winziges Krümel pro-Truss Gedanken findet, hat wahre Adleraugen, die Dinge sehen, die ich nicht finden kann.

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Leider träumen viele Konservative immer noch den Traum: Britain rules the waves. Der ist endgültig vorbei. Auch Liz Truss kann ihn nicht wiederbeleben. Poor Britain!

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interessierter Leser
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Eine sehr differenzierte und kundige Einschätzung - weit weg von den oberflächlichen Kommentaren anderer Medien! Offen bleibt nur die Frage, ob Frau Truss auch Parlamentswahlen gewinnen kann oder ob dann Herr Johnson wieder hervorgeholt werden muss. Ihre loyalitätserklärung nach der Wahl scheint darauf hinzudeuten.

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"Angesichts dieser bedrohlichen Situation war es ein fast surreal anmutender Sommer, der Liz Truss an die Macht brachte".
Ich befürchte dies war/ist die Ruhe vor dem Sturm. Jedoch nicht nur für das europäische Inselgebiet sondern ebenso für ganz Europa und darüber hinaus.

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Ich empfehle zu dieser Lektüre den Gastbeitrag von A.L. Kennedy in der SZ. „Wie eine Fünfjährige, die gerade gegen eine Tür gelaufen ist“

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Herzliche Gratulation für diese differenzierte Charakterstudie der neuen Premierministerin in schwierigen Zeiten. Gleichzeitig bietet der Artikel eine ziemlich umfassende Auflistung der grossen Herausforderungen, die auf Liz Truss warten.

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Ich empfehle den neuen New-York-Times-Korrespondenten für UK-Angelegenheiten zum Thema Liz Truss: https://www.nytimes.com/2022/09/05/…ation.html

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Tobias Oetiker
Full Stack Engineer
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Passend dazu die Meinung von Jonathan Pie. Leider tönt die Satire nicht sehr satirisch :(

YouTube

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Weiter unten wurde das Video bereits verlinkt. IMHO sollte auf YT nur verlinkt werden, wenn es keine Alternative gibt.

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Engagiert (liberal-)demokratisch und antiautoritär, aber dann doch keine Lust, Rechenschaft abzulegen als Exekutiv-Politikerin... ja, widersprüchlich klingt und ist das, wurde auch im Artikel beschrieben. Eigentlich gibt es nichts hinzuzufügen. Poor Britain, aber auch poor Democracy. Leider sieht es bei den meisten unserer "Demokraten" auch nicht wesentlich anders aus. Nein, Putin hatte auch in seiner heutigen Rede über den Westen überhaupt nicht recht. Aber es tut extrem weh, dass wir selber ihm die Argumente liefern, mit denen er uns wehtun will und kann.

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