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Weil es in Afghanistan halt doch nicht so schön und nett ist, rät die Eidgenossenschaft dringend von Reisen dorthin ab: https://www.eda.admin.ch/eda/de/hom…istan.html
Dort steht: "Die Sicherheit ist nicht gewährleistet: Es besteht das Risiko von schweren Gefechten, Raketeneinschlägen, Minen, Terroranschlägen, Entführungen und gewalttätigen kriminellen Angriffen einschliesslich Vergewaltigungen und bewaffneter Raubüberfälle.
In verschiedenen Landesteilen bekämpfen die afghanischen Sicherheitskräfte Verbände der Taliban und anderer bewaffneter Gruppierungen. Im Osten des Landes sind Kämpfer aktiv, die sich zum «Islamischen Staat» bekennen. Die Kämpfe fordern zahlreiche Opfer. Allein im Jahr 2017 sind laut der UNO-Mission in Afghanistan (UNAMA) 3438 Zivilisten getötet und 7015 verletzt worden."

Und so weiter und so fort. Wie scheinheilig ist es, Leute trotzdem dorthin zu schicken. Was sind das für Menschen, welche mit Begründungen aus raffiniert gedrechselten Textbausteinen Flüchtlinge dorthin zurückschicken? Die Meisten von ihnen sind wohl arme Kerlis m/w, welche einen Job erwischt haben, in welchem sie solche Schandentscheide fällen und umsetzen müssen - und riskieren, eines Tages als Gehilfen angesehen zu werden.

Übrigens: eine startpage-Suche, Limite 1 Woche, ergab, dass die Schweiz nach Afghanistan ausschaffe, Basel das nicht wolle und die Partei des Vouchs das als Skandal ansehe.

N.B. Kann sich noch jemand an den Song von der Tubel-Trophy erinnern? https://www.youtube.com/watch?v=1S78FlnWtRg

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Ich schäme mich für unser Land. Wer ist verantwortlich für solche Asylentscheide? Ich bin sicher: Man wird diese einmal ausfindig machen und zu Verantwortung ziehen.

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Besten Dank an die "Republik" für die drei eindrücklichen, genau recherchierten Artikel über das Schicksal von abgewiesenen (nicht rückführbaren) Asylsuchenden in den Notunterkünften im Kanton Zürich.
Speziell die langfristige unterirdische Unterbringung im Bunker in Urdorf schwächt diese hier aussichtslos gestrandeten Menschen körperlich. Die psychischen Folgen sind langfristig unabsehbar.

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Grundsätzlich finde ich, wer integriert ist und arbeitet, eine Ausbildung macht, sollte auch bleiben dürfen. Die Geschichte warum er zu uns gekommen ist steht nicht im Fokus sondern, dass es ein Menschen der sich Mühe gibt für sich selber zu sorgen und sich was aufzubauen nicht durch den Staat daran gehindert wird.

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Und Behinderte?

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(durch User zurückgezogen)

@Anonymous. Zuerst, wieso kein Kommentar mit Name? Kritik sollte man öffentlich vertreten, ansonsten könnte der Eindruck entstehen, so ganz richtig stehen sie doch nicht hinter ihrem Kommentar!

Es spielt doch am Schluss keine Rolle, wieso Abdul abgelehnt wurde. Er wurde es.

Egal wie ausgefeilt unsere Rechtsprechung ist, es wird immer negative Entscheide geben. Es ist auch nicht möglich fehlerfrei zu arbeiten, in einem Bereich, der so fest von der subjektiven Geschichte des Asylsuchenden und der subjektiven Empfindung der entscheidenden Beamten, bzw. Richter abhängt.

Die Massnahmen und darauf folgend die mögliche Zwangsrückschaffung, nach derer Folter, Tod, Hunger oder auch einfach persönliche Entäuschungen stehen können, sind der Preis den die Betroffenen zahlen. Die Schuld, welche wir durch dieses System auf uns nehmen, ist der Preis den wir zahlen, solange wir nicht jedem ein Bleiberecht gewähren.

Zu beleuchten, was dieses System, für die Betroffenen bedeutet, darüber nachzudenken ob der gesellschaftliche Nutzen dieses Systems, in einem guten Verhältnis zu der erwartenden Leidensgeschichte des Betroffenen steht, und es allenfalls anzupassen, ist unsere mindeste Pflicht. Es spielt darin keine Rolle, ob der Betroffene, zu Recht oder unrecht als Asylbewerber abgelehnt wurde. In diesem Sinne, wiederum eine starke Reportage der Republik!

Bürgerliche Parteien täuschen regelmässig vor, das man abgelehnte Asylbewerber einfach ausschaffen könne. Fakt ist, dass in die allermeisten Drittstaaten keine Zwangsausschaffungen stattfinden können und das die abgelehnten und Landesverwiesenen hier bleiben. Ob ein zermürbendes System von Rayoneingrenzungen, willkürlicher Administrativhaft, hässlichen und überfüllten Notunterkünften dazu führt, dass sich die betroffen freiwillig in ihr Heimatland ausschaffen lassen? Oder, ob es am Schluss doch eher zu einem ausgeschlossenen Gesellschaftsteil ohne Perspektive führt?

Ich möchte betonen, dass mich durch diesen Kommentar nicht für ein Bleiberecht für alle einsetze. Doch fast immer nach solchen Artikel, springen ein paar Kommentarschreibende reflexartig über das Stöckchen und fragen nach der Rechtmässigkeit des Asylentscheids. Sich vorzutäuschen, das an der Systemgrenze zwischen der ach so netten, menschenrechtskonformen und doch so fairen Schweiz, und der dritten Welt, alles gerecht abläuft, ist Selbstverleugnung.

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Grenzgänger*in
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Vielleicht sollten Sie ein paar Wochen oder Monate investieren in Freiwilligenarbeit mit Asylsuchenden anstatt 5 Minuten zu googeln (wie Sie so grossartig erzählen) und zu denken Sie wüssten alles.
Oder wieso sprechen Sie nicht einfach mal mit einem Juristen/einer Juristin, die im Asylrecht arbeitet und Asylsuchende vertritt?
Es ist sehr wohl sehr gut möglich, dass Abduls Geschichte Punkt für Punkt stimmt. Es kommt immer sehr auf die Details darauf an, man kann nicht einfach generell sagen Afghanen aus Ghazni erhalten die vorläufige Aufnahme. Er ist zudem nicht der einzige Afghane aus Ghazni, der total abgewiesen wird. Asylrecht ist keine exakte Wissenschaft, ist im ständigen Wandel und es herrscht in keinem anderen Rechtsbereich soviel Willkür: Es können zwei Afghanen die gleiche Geschichte haben und einer erhält die vorläufige Aufnahme und einer wird abgewiesen.
Genausowenig wäre es "unerklärlich", dass ein Asylsuchender eine Beschwerdefrist verpasst oder eben keinen Rekurs macht/machen kann.
Jeder, der nur ein bisschen Ahnung von Asylrecht hat, weiss das.

Sie wittern eine Verschwörung, wo es keine gibt. Und machen es sich ein bisschen zu einfach indem Sie Abdul als Lügner hinstellen nur weil Sie keine Ahnung haben.

Gut möglich, dass Abdul doch noch die vorläufige Aufnahme erhält, dafür hat er ja eine Anwältin. Vielleicht aber auch nicht.
Und eigentlich ist es völlig unerheblich wieso genau Abdul keine vorläufige Aufnahme erhalten hat.

Denn die wirklich wichtige Frage hier ist:
Wie gehen die Behörden und vorallem wir als Gesellschaft mit Menschen um, die man eigentlich loswerden möchte...

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