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Es gibt Leute die sagen Universitäten seien das Gehirn unserer Gesellschaft. Ich bin mir sicher, sie sind zumindest ein Teil des Gehirns.

Was bedeutet es wenn Google sich dort einnistet? Was bedeutet es, wenn Professoren und Forschung von Google finanziert sind? Wie wirkt es auf Studenten wenn ihre Professoren in BigTech verliebt sind?

Meine Erfahrung (ETHZ) ist: Kritische Meinungen zu Google sind in solchem Umfeld nicht erwünscht und werden entsprechend erstickt und verdrängt.

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Leser*in
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Es winken ja auch fette Löhne für die Absolventinnen und Absolventen oder abwanderungswillige Forscherinnen und Forscher der ETH. Da überlegt man sich vielleicht auch zweimal, ob man sich kritisch ggü Google äussern möchte.

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Gewiss. In meinem Umfeld sind genug Leute die einen Job bei Google als sehr erstrebenswert sahen. Nicht alleine wegen des Lohnes, auch wegen Prestige und so (habe ich das Gefühl). Einige wollen den Qualitätsstempel "Google" auf dem CV. Andere sehen in Google eine seltene Möglichkeit sich technisch und innovativ wirklich auszuleben und etwas zu erreichen. Kollegen von mir wurden vom Professor an BigTech "gekuhandelt" (nicht an Google in diesem Fall).

Das kritisch denkende Grüppchen um mich war bescheidener Grösse.

Zudem ist Google aktiv und kommt auf Forschende zu. Da fühlen sich noch viele gebauchpinselt wenn sich plötzlich ein Google Mitarbeiter für die Masterarbeit interessiert. Das weckt Karrierehoffnungen.

Für mich waren Diskussionen über das Problem mit Google oft schwierig mit pro-Googlern. Da roch es nach kognitiver Dissonanz und Angst um Weltbild und Karriere. Leute die später bei Google arbeiteten mieden uns am Mittagstisch schon zuvor (unklar ob eine Kausalität besteht).

Zwischendurch zweifelte ich auch an mir selbst.

Eine fundierte Recherche wie diese hier wäre damals sehr hilfreich gewesen. Heute ist sie es zum Glück immer noch.

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Schade, genau da sollte das doch Platz haben...

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Hmm.. wenn Google tatsächlich aus der Schweiz oder aus Zürich wegzieht und damit die Lieblingsdrohung von Konzernen wahrmachen würde, dann hiesse das doch; frei werdende Wohnungen, tiefere Mieten, weniger Dichtestress im ÖV und etwas weniger (aber wahrscheinlich verkraftbar) Steuereinnahmen und überhaupt etwas weniger Druck in einer Gesellschaft, in der vermehrt die Ellbogen ausgefahren werden und unkritisch nach oben gehechelt wird, auf das ein paar Brotkrumen abfallen. Diese werden dann als dieses ,,da haben wir alle etwas davon“ verkauft.
Einmal mehr bewundere ich den Trick, dass Google als sympathisches Start-up wahrgenommen wird, wie Grosskonzerne sich ein KMU-Image zulegen, die SVP als Büezerpartei durchkommt und die FDP widerum als Beschützerin ebenderer ,,KMU‘s“.
Faszinierend.

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Das haben Sie sehr schön formuliert! Die ewigen Drohungen eines Wegzugs, sei es in einen Tiefsteuerkanton, sei es in ein Tiefsteuerland. Und siehe: das wirkt fast immer. Mir wäre es viel lieber, geldgierige Konzerne und Reiche zögen weg. Ob dann der Steuerertrag tatsächlich stark sinken würde, ist sehr fraglich. Und selbst wenn, wäre es das Wert, da unsere Gesellschaft ein wenig gerechter würde.

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Oder wie es der Satiriker und Cabaretist Christoph Sieber formuliert; ,,Es wird uns immer vorgerechnet, was uns die Armen kosten, aber was uns die Reichen kosten, darüber spricht keiner!“

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Wie es aussieht, wird Google das übernächste Klumpenrisiko für die Schweiz. Nachdem die Banken erfolgreich das Image der geldgierigen Schweiz weltweit etabliert haben, die Rohstoffhändler hart dran arbeiten, die Schweiz als rücksichtslose, menschenverachtende Ausbeutungsnation bekannt zu machen, wartet Google darauf, von der Schweiz aus, die weltweiten Bemühungen zur Datensicherheit, zu unterlaufen.

Wie in den ersten beiden Fällen, schaut die bürgerliche Politik zuallererst mal weg, wiegelt ab, redet klein, profitiert, bis der politische und wirtschaftliche Druck aus dem Ausland übermächtig wird.

Und die Mehrheit der schweizer Stimmbürger hofft, ein wenig mitprofitieren zu können und wählt weiter korrupte bürgerliche Politiker und Parteien.

Es ist überaus frustrierend, die endlosen Wiederholungen dieses Musters zu beobachten.

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Adrienne Fichter
Tech-Reporterin @ Republik
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Lieber Herr Reber, vielen Dank für diesen treffenden Kommentar. Vielleicht ist es etwas spitzfindig, aber ich würde eher vom Unterlaufen von "weltweiten Bemühungen für mehr digitaler Selbstbestimmung, Datenschutz/sparsamkeit und Privacy" reden. In Sachen "Datensicherheit" im Sinne des Schutzes und Abwehr vor Hacking-Angriffen machen die Big Tech-Konzerne keinen schlechten Job (oder einen viel besseren als manches Schweizer Unternehmen leider). Bzw sie haben dafür wohl auch die besten Security Engineers weltweit eingestellt.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Das haben Sie wesentlich präziser formuliert als ich 😊

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Auf den Punkt gebracht!

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Rolf Kurath
rolfkurath.ch
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Hier schaut nicht nur die bürgerliche Politik weg - oder habe ich Analysen und Vorstösse von Links (zum Beispiel seitens der Stadtzürcher Mehrheit) übersehen?

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Der Gemeinderat ist auch in der Stadt Zürich knapp mehrheitlich bürgerlich. Es sei denn, man zählt die GLP zu den Linken, was meiner Ansicht nach, definitiv falsch ist.
Dieses Bild gibt es, glaube ich, in allen grösseren deutschsprachigen Städten.
Die linken Regierungen müssen in grosso modo die Vorgaben des Parlamentes umsetzen, was wohl der Grund für die manchmal etwas unverständlichen Aktivitäten dieser Regierungen ist.

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(...) wartet Google darauf, von der Schweiz aus, die weltweiten Bemühungen zur Datensicherheit, zu unterlaufen.

Und damit spielen Sie worauf genau an?

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Dass Google unsere hinterherhinkende, bzw. gezielt konstruierte Gesetzgebung ausnutzen wird, um die strengeren Gesetze andernorts auszuhebeln.
So wie es die Banken, Fürsprecher und Rohstoffhändler schon lange tun.

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Politologin
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Nur kurz um zu sagen, dass ich die Republik genau wegen solchen Serien schätze. Ich habe bisher jede Folge, aber insbesondere jene mit direktem Schweizbezug, mit grossem Interesse gelesen. Diese Vermittlungsarbeit ist unglaublich wertvoll! Danke dafür. Und bitte weiter so.

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Wenn das nicht Stoff für einen Film ist! Endlich hat die Schweiz mehr zu bieten als Banken und Schokolade. Dank Google (und ein bisschen ETH) sind wir modern. Die Nähe zur EU würde dieser Partnerschaft schaden. Aber was braucht Google die EU, wenn es die Schweiz haben kann? Dank Google verpassen wir den Anschluss nicht, da kann uns auch egal sein, dass die exzellenten Schweizer Forschenden und somit auch die von der ETH zunehmend von wichtigen Forschungsprojekten ausgeschlossen werden. Die Schweizer Politiker halten mehr von Bauchgefühl und gesundem Menschenverstand als von Wissenschaft. Was waren schon wieder die wichtigsten Ressourcen im kleinen, gebirgigen Ländchen Schweiz? Bildung? Seit es Google auch in der Schule gibt, brauchen wir das nicht mehr. Google denkt und recherchiert für uns. Und dieser Aschwanden Toni: so eine Karriere! Fast schon amerikanisch. Von der Alpeninitiative zumPolitikerflüsterer. Dieser Artikel ist sein Leistungsausweis: wer wird ihn wohl als nächstes schnappen, wer seine herausragenden Fähigkeiten nutzen wollen?

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interessierter Leser
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Sehr erhellend - illustriert trefflich die internationale Rolle der Schweiz als Drehscheibe der Rohstoffhändler, Fluchtgeldreinwäscher und nun auch der Digitalmonopolisten. Klar, warum die breite Schicht der daran Verdienenden keine Annäherung an eine EU wollen, die da wirksam regulieren könnte. In GB war dieser Aspekt wohl auch sehr wichtig bei der Unterstützung des Brexit durch grosse Teile der Wirtschaftselite.

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Jenes Netzfundstück zum Thema zeigt wie Google proaktiv Kontrolle über potentiell kritisches Denken ergreift:

"
Big Tech: Rechtsfreier Raum oder Überregulierung? (Seminar)

Zürich, 11. und 12. Mai 2023

Leitung: Prof. Dr. Florent Thouvenin, Prof. Dr. Alfred Früh, Universität Basel, Jeremy Mätzener, Head Legal Switzerland, Google

[...]

Das Seminar findet in den Räumen von Google in Zürich unter Mitwirkung des Head Legal Schweiz von Google statt.

[...]
"

https://www.ius.uzh.ch/de/staff/pro…gtech.html

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Partner Dezentrum, PhD @ UZH
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Wow. Vielen Dank für den Hinweis. In den Räumlichkeiten von Google zu "Überregulierung" von Big Tech zu diskutieren. Uff..

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Brainwashed
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Wäre das nicht ähnlich wie in den Räumen der Republik zu Medienzensur reden?

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Adrienne Fichter
Tech-Reporterin @ Republik
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Wir fragen gleich mal nach und nehmen das allenfalls in den Teil 9 mit. Herzlichen Dank!

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Habe ich den Teil verpasst, wo steht, wie viel dieser „Virus“ Steuern zahlt?

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Bettina Hamilton-Irvine
Co-Chefredaktorin
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Lieber Herr M., das ist eine der entscheidenden Fragen, deren Antwort die Beteiligten um jeden Preis geheim halten wollen. Mehr dazu in der nächsten Folge. Herzlich! Bettina Hamilton-Irvine

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Jetzt verstehe ich: Das Plus in Google+ ist das Schweizer Kreuz! Google hat sein soziales Netzwerk im Internet abgebaut und dafür in unseren Behörden wieder aufgebaut. 😖

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Das sich mit persönlichen Daten mästende Google-Mycel hat sich schleichend nicht nur in den allergrössten Teil des Internet, in unsere Geräte, unsere Kommunikation und damit allgegenwärtig in unser Leben eingenistet. Das Mycel wuchert auch im Substrat der analogen Öffentlichkeit und der Politik. Google weiss über fast alle fast alles. Auch über Politiker und Politikerinnen. Das ist ein Potenzial, das in der Öffentlichkeit stehende Personen instinktiv davon abhält, sich zu kritisch mit dem Thema Google auseinander zu setzen.

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Ui, der macht mir Angst... so im hinteren schummrigen Teil der Wandelhalle: "Herr Rüeggsegger, äxcüsi, wir von Google fänden ihre Kandidatur nicht sehr begrüssenswert. Es gibt da leider einige unangenehme Daten über Sie. Wir hoffen Sie überlegen es sichs nochmal."

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Brainwashed
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Ich getraue mich nicht, meinen Namen hinzuschreiben, denn: Ich verstehe diesen Artikel nicht. Ich sehe das Problem nicht. Was ist das schlechte an der Arbeit dieses Herrn Aschwanden? Warum wird raunend erwähnt, dass Google mit Furrerhugi zusammenarbeitet? Dass Warnking in verschiedenen Gremien sitzt? Ist bezahlte PR jetzt anrüchig? Sitzt nicht jeder Konzernchef noch sonstwo in Clubs und VRs? Hat die Swisscom nicht genauso Lobbyisten im Parlament? Das einzige pikante wäre ein Steuerdeal, aber dazu fand man ja nichts.

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Adrienne Fichter
Tech-Reporterin @ Republik
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Liebe/r Anonym 5. Sie haben alles an diesem Artikel richtig verstanden. Vorab: uns ging es nicht darum eine Skandal-Reihe niederzuschreiben. Wir wollten das "System Google Schweiz" besser verstehen, weil es für uns eine absolute Black Box darstellt und gerade gegenüber kritischen Tech-Journalist:innen hermetisch abgeriegelt zu sein scheint.

Wir fragten uns: Weshalb ausgerechnet der Standort Zürich, weshalb so viele Arbeitsbewilligungen für Google, weshalb entwickelte es sich zum grösste Headquarter ausserhalb der USA? Warum ist es Zürich und nicht München oder Warschau? Was genau ist "made in Switzerland" bei all den Produkten, die wir täglich nutzen? Zugegeben: Viele der obigen Fragen werden vor allem in den nächsten beiden Teilen beantwortet. (auch zum Thema Steuern erfahren Sie in der nächsten Folge mehr)

Dass Aschwanden seinen Job sehr gut macht, ist absolut legitim. Uns ging es darum den Wandel aufzuzeigen von einem "alien" amerikanischen Big Tech-Konzern-Chapter, der die Schweiz zu Beginn nicht wirklich verstanden hat, hin zu einem "eingeschweizerten" Konzern, der nun in allen Gremien und Verbänden mitredet, sich professionalisierte und anpasste.

Und jetzt vielleicht doch etwas zur Problematik, das wir gewissermassen als Fazit jenes Teils betonen wollten: Warum finden all die Debatten rund um die Datenschutzskandale (Google-Standortinformationen) und Hassrede/Desinformation (etwa beim Google-Tochterkonzern Youtube) nicht statt in der Schweiz? Warum sind viele EU-Länder kritischer gegenüber dem Konzern als hierzulande? Genau daran zeigt sich eben auch der Erfolg des "Systems Google Schweiz": Daran, was eben alles nicht diskutiert und reguliert wird, also um die Verhinderung von Agenda-Setting.

Dass eine WEKO niemals all die wettbewerbsrechtlich problematischen Praktiken wie Google Shopping, Android-Apps und weitere Urteile der EU übernehmen und Sanktionen/Bussgelder aussprechen wird. Das liegt zum einen an der unternehmensfreundlichen Gesetzgebung und Kultur der Schweiz. Aber auch weil Google (anders als etwa Meta oder Amazon) sich perfekt einfügte in die Schweizer Institutionen und seine Trümpfe ausspielt als grosse Arbeitsgeberin.

Ich bin gespannt ob die Schweiz eine Plattformregulierung à la Digital Services Act der EU jemals übernehmen wird. Aschwanden hat sich bei diesem Thema sehr eingebracht. Zurzeit liegt das Plattformregulierung-Aussprachepapier auf Eis (was wohl auch daran liegt dass das Dossier sich neu nun in den Händen des SVP-Bundesrats Albert Rösti befindet). Ich zweifle daran dass hier von der Schweiz bald verbindliche Regeln für Hassrede, Desinformation, Daten-Transparenz und Forschung kommen werden.

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Brainwashed
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  • Weshalb Zürich? Man könnte auch andere Hypothesen haben, zB die Lebensqualität und die (damit zusammenhängende) Verfügbarkeit von qualifizierten Informatiker:innen. Deshalb vielleicht auch die Arbeitsbewilligungen… der Markt für IT Personal ist ausgetrocknet und Informatiker:innen gelten als wertvoll und werden momentan von allen Ländern sehr gerne importiert (hier wäre als Check der Vergleich mit Ärzt:innen aussagekräftig: Hat zB Hirslanden mehr Mühe, Aufenthaltsbewilligungen zu bekommen?)

  • Assimilation: Wie kann das schlecht sein? Mir ist es lieber, Google engagiert sich lokal als dass sie sich mit ihrer US-Kultur abkapseln.

  • Und zum Datenschutz, Regulierungen etc: Das ist doch eher ein generelles CH-Problem und hat mit Google wenig zu tun. Unser Parlament ist bei diesen Themen einfach nicht sehr gebildet, scheint es mir. Da sind mehr Unsicherheit und Berührungsängste im Spiel als Lobbyismus (siehe Impfportal und diverse andere Themen die ihr ja immer wieder beleuchtet)

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Ihre Serie über Google ist interessant und aufschlussreich - einiges ja bereits bekannt. Worauf basiert Ihr Anspruch, dass sich Tech-Konzerne „gegenüber kritischen Tech-Journalist:innen“ aufgeschlossen zeigen sollten? Diese verfolgen ja meist das Ziel, Vermutungen und Erkenntnisse auf eine nächste, möglichst skandalträchtige Schlagzeile zu reduzieren und sich mit Aufmerksamkeit verschaffendem Getöse in der Tech- und Medienbranche zu profilieren.

Auch ich verfolge gespannt die aktuellen Probleme und Herausforderungen bei der konkreten Um- und Durchsetzung des Digital Services Act der EU. Beispiele dafür, wie schwierig bis unmöglich es ist, die Datenmassen von Sozialen Medien, Chat-Plattformen und News- und Produkte-Foren fortlaufend, konsequent und „objektiv“ von unerwünschten Inhalten wie Hass und Desinformation zu säubern, gibt‘s ja bereits so einige. Und von „weltweiten Bemühungen für mehr digitaler Selbstbestimmung, Datenschutz/sparsamkeit und Privacy" zu reden, ist schlicht schöngeistig und naiv. Die globale Realität präsentiert sich nämlich noch ziemlich anders …

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Janik von Rotz
Denkt mit.
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Teil 9 und immer noch grossartig!

Ich suche noch eine Antwort auf eine schwierige Frage:

In den Berichten und auch sonst sind es mehrheitlich Frauen und LGBTQ+, die sich für Gerechtigkeit, Datenschutz und Privatsphäre einsetzen. Und es sind mehrheitlich Männer in Managementpositionen, die Geschäftsinteressen, Spekulation und Machtpositionen vor diese Themen stellen. Teilt jemand diese Wahrnehmung?

Ich möchte damit nicht unbedingt die Genderfrage aufgfreifen, Ich stelle nur fest, dass wenn es um die Gestaltung des digitalen Raums geht, die Rollen geteilt sind.

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Republikaner
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Die Wichtigkeit der Privatsphäre erfährt wer sie verliert. Wenn Privates wie z.B. die eigene sexuelle Orientierung/Geschlechtsidentität z.B. plötzlich in einem grösseren, «öffentlichen» Umfeld wie der Schule/Arbeit diskutiert wird, dürfte das einen politisierenden Effekt haben. Denselben Effekt kann ich mir gut bei Ungleichbehandlungen vorstellen. Studien dazu kenne ich leider keine, weshalb meine obigen Gedanken hierzu Hypothesen bleiben, aber ich finde das ebenfalls eine spannende Frage.

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Guter Punkt mit "Die Wichtigkeit der Privatsphäre erfährt wer sie verliert."

Das Web reflektiert die Gesellschaft und vermutlich werden so die patriarchalische Strukturen greifbarer.

Das Web ist toxisch und von der glorreichen Idee "Jeder kann mitmachen und wird gleich behandelt" ist nicht viel übrig.

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Wenn ich als Republik-Komplize Werbematerial bestellen will, muss ich in ein google forms meinen Namen, Postanschrift und die email-adresse eingeben. Es würde mich als Verleger freuen, wenn auch die Republik in Zukunft "the google" nicht mehr "feeden" würde! ;-)

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Künstler und Buschauffeur
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Bemerkenswert finde ich den letzten, fast verschwindenden Abschnitt: der Vorteil für Google, dass die Schweiz nicht EU-Mitglied ist. Möglicherweise ist dies auch für andere, international tätige Unternehmen und Dienstleister ein Vorteil. Sodass das ganze Gedöns von Blochers Seite in sich zusammenfällt zu einem reinen Standortvorteil, auf Kosten, einmal mehr, eines vereinten Europas. Zu Recht nennt die EU dies eine egoistische Rosinenpickerei, vergleichbar mit Steuerflucht, und versucht es zu unterbinden.

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Vater, Kleinunternehmer, Optimist
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Wertes Recherche - Team, liebe Republik: Danke für diese ausführliche Bewusstseins-Schaffung über die Gefahr von Google&Co.

Meine Frage: Erscheint ein abschliessender Teil, in welchem die Loslösung von Google thematisiert wird? Denn ein Weg abseits von den BigTech Firmen ist aufwändig, das Nutzen ihrer Dienste bekanntlich trotz Nebenwirkungen sehr bequem und oft scheinbar unumgänglich. Ich fände daher im Sinne eines positiven Abschlusses der Serie, zur Befähigung für uns Nutzer, den Schwerpunkt "How to never feed the google again" sehr lehrreich. Somit könnte dem Ohnmachtsgefühl einzelner gegenüber solch beherrschenden Unternehmen entgegen gewirkt werden.

Danke

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Die vielen empört bis schockierten Kommentare hier spiegeln nichts anderes als unsere pure Naivität. Das zeitweilig wertvollste Unternehmen der Welt agiert profitorientiert und beherrscht die Klaviatur der kapitalistischen Einflussnahme nach allen Regeln der Künste – und wir sind tatsächlich überrascht.

Dabei ist ja nur naheliegend, dass der Konzern, der sein Imperium auf der digitalen Vermarktung von Meinungs- und Präferenzmanipulation ("Kommunikation", "Werbung", "Propaganda" oder wie auch immer wirs benennen wollen) aufbaute, eben diese nochmals deutlich besser beherrscht als die kapitalistischen Riesen alter Garde.

Aufklärung über diese Wahrnehmungsverzerrung tut not – das steht für mich ausser Frage. Hier gebührt der Republik grosser Dank.

Wir sollten einfach aufpassen, dass wir die Verhältnismässigkeit nicht aus den Augen verlieren. Die Banken- und Rohstofffirmenvergleiche scheinen mir hier Bände zu sprechen.

PS: Das Leistungsschutzrecht gehört in die Tonne. Unabhängig der Position von Google.

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