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Das finde ich mal einen richtigen Ansatz. Warum soll das "Gefühl" mehr Wert sein als der Körper? Wenn ein Mensch in einem biologisch völlig gesunden Körper nicht glücklich sein kann, so ist das eine psychische Störung. Warum darf man das bei Transmenschen dann nicht so sagen?

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Natürlich dürfen Sie das so sagen! Bloss nehmen Sie damit je nach Medium unterschiedliche Reaktionen in Kauf. Ganz anders als im 20min ernten Sie in der REPUBLIK mehrheitlich Prügel in Form von negativen Bewertungen. Weiter versüssen Sie Herrn Strassbergs wohlverdienten Urlaub mit einer Welle von Zustimmungen, derzeit 16. Das war vorauszusehen und ist nicht weiter schlimm. Die Bewerterei ist ebenso spannend wie unwichtig. Ein wenig wie Spitzensport mit seinem Testosterontheater und all dem Pipifax.
Gewisse Themen werden sowieso nur von Insidern gelesen. Wer da hemdsärmlig argumentiert, bekommt grad extra eins aufs Dach.

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Mir sind Ideologien halt ziemlich egal. Ich traue mich Fragen zu stellen wo viele andere lieber schweigen, bzw das Medium wechseln. Ich habe schon viele Anfeindungen gekriegt, aber bisher keine Antwort. Daher glaube ich umso mehr dass die Frage wichtig ist.

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Oje, das ist nun Applaus von der ganz falschen Seite! Dass das eine psychische Störung sei, war wohl das letzte, was ich sagen wollte. Bitte nochmals lesen!

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Ich war froh über diesen Artikel denn ich hatte letztlich gerade diese Diskussion, was denn ein “männliches Gefühl“ sein soll, ausser man definiert krass eingeengte Rollenbilder und sagt dann ich passe nicht in dieses Bild. Ich finde in Ihrem Artikel aber auch nichts anderes als das jemand in gesundem Körper nicht glücklich ist, weil der Geist mit dem Körper nicht glücklich ist. Da die Schuld am Körper zu suchen (und folglich umoperieren) halte ich für bedenklich.
Vielleicht können Sie es mir nochmal erklären, was relevanter sein soll bei der Geschlechtsdefinition als die primären Geschlechtsmerkmale?

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Ein Brocken von einem Thema, löst viel Ambivalenz aus. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und bitte um eine Quellenangabe für

Wird im ersten Drittel der Schwangerschaft viel Testosteron ausgeschüttet und im letzten wenig, wird das Gehirn des Kindes weiblich und der Körper männlich. Sagt die Wissenschaft.

Merci.

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Ich bin im Moment in Urlaub, und habe den entsprechenden Artikel zuhause. Schreiben Sie anfangs August nochmals, danke

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mach ich. Schöne Ferien.

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Es ist tatsächlich eine „merk-würdige Koalition“ auf die Sie uns, Herr Strassberg, aufmerksam machen. Denn sie scheint auf den ersten Blick ziemlich heterogen zu sein:

  • Die „neoliberale Ideologie“ mit seiner Selbst-Optimierung der Ich-AG operiert mit einem libertären Begriff von „Freiheit“, der die Selbst-Setzung mit „Willkür“ gleichsetzt - weshalb die Kritik, die hier ansetzt, gerne von „Moden“ spricht - mit dem blinden Fleck, dass es nicht erkennt, wie konformistisch sie ist und die „Macht“ der Selbst-Setzung von sozialen (asymmetrischen) Strukturen abhängig ist.

  • Das „Späthippietum“ mit seiner Selbst-Verwirklichung des wahren Selbst: Der spätromantisch die soziale Entfremdung und den Konformismus überwinden will, in dem es nach der „inneren Wahrheit“ sucht und über „Bewusstwerdung“ die „eigentliche Essenz“ realisieren will.

  • Die „Rechtsidentitären“ mit ihrer Selbst-Vergewisserung durch ein kollektivistisches Selbst, die sich offenbar in Ermangelung eigener individueller Tugenden und Leistungen auf die Nationalität und Ethnie berufen, die biologisch imaginiert wird. Weshalb sie von Angestammten, Natives („Gebürtigen“) und Authochtonen („aus der Erde Entsprossene“) sprechen oder bspw. gar von „Bio-Deutschen“. Und Rechte, wie das Wohn- und Bleiberecht im Land, von der ethnisch-kulturellen und familialen (also Stammes-)Zugehörigkeit abhängig machen (also „Blubo“).

Wie hängen nun Biologismus mit Gefühl und Identität zusammen?

Ich denke, im Zentrum steht das (unstillbare) Bedürfnis nach Gewissheit, da Kontingenz und Ungewissheit angstbesetzt als Bedrohung wahrgenommen werden. Dieses löst (permanente) Rechtfertigungs- und Letztbegründungsbemühungen aus, die in Ideologie mündet, sei es in Form von Biologismus, Psychologismus oder Kollektivismus. Denn was könnte „fester“, „grundlegender“ und „wahrer“ sein als der „biologische Körper“, das „eigene Gefühl“ und „das Eingeborene“? Doch dabei handelt es sich immer um einen Essentialismus (lat. essentia, Wesen, mit notwendigen, wahren und ewigen Eigenschaften) der letztlich ein dogmatischer Fundamentalismus ist.

Der Biologismus ist eine Rechtfertigungs-Ideologie (Pleonasmus), da sie aus Kontingentem Notwendigkeiten macht und meist pseudo-wissenschaftliche vulgär-biologische Versatzstücke für politische Ziele instrumentalisiert. Mit der notwendigen Folge „andere“ ex negativo als Ab-normalität, Per-version oder Krankheit zu de-finieren (auch wenn man dann sagt, es sei ihr gutes Recht so sein zu wollen). Also eine Pathologisierung die immer eine Stigmatisierung ist und Diskriminierung, Marginalisierung und Exkludierung zur Folge hat.

Der Essentialismus ist eine „Lösung“ des Problems der Rechtfertigung und Begründung einen fundamentalen „Letztgrund“ zu (er-)finden. Am besten illustriert durch Hans Alberts („Kritischer Rationalismus“) „Münchhausen-Trilemma“. Letztbegründungsversuche enden dabei immer in folgenden drei Szenarien:

  1. Zirkelschluss

  2. Infiniter Regress

  3. Abbruch und dogmatische Setzung

Auf die Warum-Frage wird mit dem Was-sein geantwortet, dem Wesen - "a" will be "A" oder "boys will be boys".

In der Wissenschaftsgeschichte und -theorie war eine dogmatische Form der Psychologismus (J. F. Fries), da ja Wahrnehmungssätze (im empiristischen Positivismus auch „Protokoll-Sätze“ genannt) „selbst-evident“ sind - also Sinneseindrücke, Gefühle, Denkakte usw. Was jedoch von Karl Popper (ebenfalls „Kritischer Rationalismus“) als inkonsistent widerlegt worden ist.

Was also diesen fundamentalistischen Rechtfertigungs-Bemühungen fehlt, ist ein starkes, d.h. resilientes „Bewusstsein der Kontingenz und Hinfälligkeit ihrer abschliessenden Vokabulare“.

Was dem totalisierenden Essentialismus fehlt, ist eine gesunde Portion Existentialismus. Der in seiner Geschichte jedoch selbst ebenfalls ambivalent war (Heideggers „Eigentlichkeit“). Was diesem wiederum fehlt ist eine gesunde Portion Hermeneutik (und Soziologie). Also: Sartres „Nichts“ (Kontingenz), Beauvoirs „Werden“ (Prozessualität), Ricoeurs „narratives Selbst“ (Biographie) und Lévinas „Anderer“ (Relationalität).

Damit entkommt man dem essentialistischen wie solipsistischen Gefängnis der Genesis. Aus dem „Ich bin, der ich bin“ wird ein „Ich bin, der ich werde“ (Nietzsche) und ein „Ich ist ein Anderer“ (Rimbeaud).

Sei es mit existentialistischem Pathos oder ironischer Coolness.

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Famous
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Würde nicht dauernd geurteilt werden, was man ist und wie man ist, wäre es nicht so wichtig, wie jeder sein Person ausgestaltet. Es stört doch keinen, wenn Frau einen Penis hat oder Mann eine höhere Stimme. Wenn körperliche Voraussetzungen für einen Job (zB Sport) wichtig sind, gibt es Grenzwerte. Es kann sein, dass eine(r) Pech hat und nicht dabei sein kann. Vor vielen Jahrzehnten konnte ich nicht Stewardess (so nannte man das damals) werden, weil ich ein paar Zentimeter zu gross war. Ärgerlich war das schon, aber so war es dann halt.

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Was macht eine Frau aus, wenn nicht die Vagina? Der Rest sind doch nur Rollenbilder, die man ändern kann (und soll!)

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Die Frage ist, wieviel Raum geben wir "Nature" im Verhältnis zu "Nurture"? Als Kulturwesen mit biologischer Basis können wir das mitbestimmen. Vor allem, seit nicht mehr das Primat der biologischen Funktion zum Überleben die Rollen bestimmt. Sogar damals gab es in vielen Kulturen aber akzeptierte und ritualisierte Formen eines dritten Geschlechts, das (in der Regel) weder zeugte noch gebar. Es gab also immer ausgeprägte Formen des Andersseins, wohl am stärksten biologisch mitgeprägt die Homosexualität, die wir ja auch im Tierreich beobachten. Ich wäre da vorsichtig mit neurologisch deterministisch weitergehenden Definitionen, wer wann sich weiblich fühlt trotz männlichem Geschlecht. Die Neurowissenschaften wissen viel, aber längst noch nicht alles und längst nicht so klar. Seit sich die gesellschaftlichen Sphären der Geschlechter durch Technologie und Bildung/Wissen immer stärker erweitern und überlappen, ist dies auch immer weniger notwendig, die Definitionen haben sich aus den Funktionen herausentwickelt. Wir können im jeweiligen Geschlechtskörper so viele Facetten entwickeln und ausleben (wenn wir es denn tun und Rollbacks nicht als "Schicksal" behandeln) , dass es bei konsequent erweiterten Rollen eigentlich keine körperlichen Anpassungen braucht. Und das Bedürfnis dafür sich reduzieren sollte. Gleichstellung reicht. Bei Caster Semenya sehe ich bezüglich Sport allerdings etwas anderes am Werk: Ihr Körper ist für ihre Startkategorie quasi "naturgedopt" und deshalb ist es nicht ganz fair, sie ohne Reduktion des Dopings starten zu lassen. Da hat sie einfach Pech gehabt, bzw. Glück, das nun korrigiert wird. So leid es mir für sie tut. Eine der wenigen wirklich mit grosser Effektstärke wirksamen und unhintergehbaren Geschlechterdifferenzen ist die physische Kraft: Während die anderen Differenzen im wenig bedeutsamen Bereich von 0.2 herumdümpeln, mit gleichzeitig so grosser Varianz, dass die Überlappungen viel stärker sind als die Unterschiede, ist die Körperkraft bis zu 1.7 bei Männern statistisch grösser (gemäss Metaanalysen), also sehr bedeutsam. Und dabei spielt Testosteron eine Rolle.

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gebt mir einen festen Punkt und ich sage Euch wer ich bin (aber erst dann ;)

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Ich muss da widersprechen: ich bin, die ich bin, die ich werde und eine ganze Menge, die ich selber nicht verstehe (leider). Letzteres geht mir mit diesem Text allerdings genauso. (Angefangen mit dem Abschnitt zu 1968; aber ja.)

— Aber wissen Sie, momentan lebe ich im Hochgefühl (gerade mal gute 14 Tage nach den Frauenstreik-Debatten hier), am 1. Juli, vor paar Tagen also, das erste Mal in meinem Leben einen (Versicherungs)Antrag plus den zugehörigen Vertrag - und dies, ohne diesmal nochmals darum bitten oder es nochmals fordern zu müssen - als die, die ich bin, Frau nämlich, zugestellt bekommen zu haben. (Den Brief mit dem entsprechenden Antrag hatte ich 25-30 Jahre früher mal an die dortigen „Sehr geehrte Frau Direktorin x und sehr geehrte Frau Direktorin y“ tatsächlich bereits geschickt; mindestens der eine Direktor ist noch derselbe - er hat den aktuellen Vertrag vom 2. Juli nun gegengezeichnet.)

Meine Antwort darauf - Sie werden diese wohl unerträglich pathetisch finden, aber es war und ist mein vollkommener Ernst (und eben grad nicht ironisierende Distanz für einmal):

Meine Rückmeldung an den Versicherungsvertreter, der mir das Dokument geschickt hatte, also:

Sehr geehrter Herr ...

[...]

Nun - etwas lang geraten, aber Sie können sich gar nicht vorstellen, welche Dankbarkeit, welcher Frieden sich in mir grad breit macht ! - noch eine Anmerkung zu einem Vertragsdetail, das ich eben erst beim nochmaligen genauen Prüfen grad bemerkt hab:

Würden Sie bitte einen wirklich ganz herzlichen Dank und mein Kompliment an Ihre Geschäftsführung weiterleiten für - sogar ganz ohne darum bitten oder gar (nochmals) fordern zu müssen - die inzwischen bei Ihnen offenbar einfach vorhandene Variante mit weiblichen Benennungen (Antragstellerin sowie Personen|Personenkreise) des Vertrags.

Es ist der allererste Vertrag in meinem Leben, den ich als Frau und „sie“ unterschreiben kann|darf! Und erst noch ganz weiblich und nicht nur als Klammer oder Schrägstrich. Und das erst noch ohne Antrag stellen zu müssen erst.

(Vielleicht liest bei Ihnen aber ja irgendwer die Republik.ch ab und zu mit.)

Das erste Mal, dass ich mich nicht innerlich vom geschriebenen „er“ auf mein tatsächliches, gelebtes „sie“ umdefinieren muss - bei jedem Lesen, jedem Kontakt, jedem Rückgriff und sogar beim Unterschreiben eines Antrags, einer Offerte, eines Vertrags.

Ganz herzlichen Dank also nochmals und auch Ihnen, dass sie am Computer beim Bearbeiten meines Antrags die Variantenmöglichkeit beachtet haben ;) :)))

Beste Grüsse ...

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Sie haben ein paar coole Wörter gelernt aber verstehen wenig von der Welt. Wenn man den ganzen Angeberquatsch aus Ihrem Text entfernt bleibt sehr wenig Inhalt übrig. Fällt Mann unter die Frauenförderung? Muss ich Mann als solches erkennen wenn es Frauenkleider trägt? Müssten Sie einen fragestellenden anderen Menschen so aggressiv angreifen wie Sie es tun, wenn nicht Sie sehr unsicher wären? Ich verstehe Ihre Unsicherheit auch, da Sie eine extremistische Minderheitenposition nicht bloss verteidigen (oder gar erklären), sondern für selbstverständlich deklarieren versuchen. Damit wird Ihr Bekanntenkreis schon in der Schweiz enorm eingeschränkt, Ihre Aggressivität treibt Sie weiter in die Echo Chamber, und Begegnungen mit einer Mainstream Meinung wird zum Schock für Sie. Ich finde es wichtig dass ein Austausch über die Echokammern hinaus stattfindet und vertrete meist klassische Positionen die ich rund um die Welt, v.a. in Ostasiatischen Kulturen sehe, höre und auch einleuchtend finde. Ich sehe in Europa ein Schneckenhaus in dem man sich immer weiter verkriecht, immer abgehobener vom Rest der Welt wo Fragen wie “wie ernähre ich meine Kinder und meine Eltern? Was wenn ich krank werde?“ wesentlich relevanter sind als “Wie viele Geschlechter kann ich mir ausdenken? Was für Probleme könnte ich noch haben?“ Leider kommt diese reale Welt, wo tausende im Mittelmeer ertrinken in der Hoffnung auf ein besseres Leben, wo aber auch eine Milliarde Chinesen nicht mehr hungert, sehr selten in die guten Stuben der intellektuellen und pseudointellektuellen Elite. Wenn Sie mich schon so arrogant anmachen, wie ergeht es denn dem weniger Gebildeten, der durch Ihre schwülstige Sprache nicht durchsieht? Der endet in der Feststellung, dass die Eliten den Bezug zum Volk verloren haben und wählen jene die sie verstehen: Trump, Le Pen, AFD...

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