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Die Bauern haben sich bei dieser Abstimmung gegen den Schutz ihrer eigenen Lebensgrundlagen entschieden. Ich zweifle keinen Moment daran, dass sie nach extremen Wetterereignissen lauthals nach Solidarität und finanziellen Hilfen verlangen werden.

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Das brauchen sie nicht, weil die finanziellen Hilfen haben sie ja schon. Ich teile Ihre Frustration.

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Ich glaube schon, dass das Wohlwollen für 'den Bauernstand' langsam Schaden nimmt und dass die Bereitschaft zur Unterstützung nach Ereignissen sinkt. Etwa beim Spritzen der Felder in einer Dürre durch Zivile oder beim Räumen von Murgängen und nach Überschwemmungen. Vielleicht wird die Glückskette dann auch nicht mehr so sprudeln und Städte könnten sich ihre Direkthilfe und Partnerschaften mit dem Berggebiet überlegen.

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Hoch interessante Analyse. Das beunruhigende für mich: Ausschlaggebend für das Stimmverhalten ist nicht das, was Sinn für die Allgemeinheit macht sondern nur das, was persönlich nützt oder schadet. Ein Verhalten, das immer mehr um sich greift und damit aus meiner Sicht auch die direkte Demokratie direkt gefährdet. Eine "Regierung" (in diesem Fall das Volk) sollte im Idealfall die Interessen des ganzen Landes und nicht die Eigeninteressen zur Basis ihrer Entscheidungen machen.

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Olivia Kühni
Autorin
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Lieber Herr C., meine Vermutung, ohne dass ich dies empirisch belegen könnte: So war es schon immer. Und je diverser Gesellschaften werden, desto schwieriger ist es, an ein Gesamtinteresse zu appellieren.

Grundsätzlich glaube ich aber (und dafür gibt es ja z. B. aus der Verhaltensökonomie durchaus Indizien): Menschen sind durchaus bereit und interessiert daran, auch altruistisch/in einem Gesamtinteresse/mit mehr Langfristigkeit zu handeln, aber manchmal muss man es ihnen mit Zückerchen hier oder dort etwas leichter machen.

Wenn wir die Zückerchen etwas weniger oft einfach nur aus Blindheit und Einknicken vor Lobbying verteilen würden, blieben etwas mehr davon als Trumpf in wirklich wichtigen Situationen.

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Meine Vermutung ist einfach, dass die Zahl der altruistisch Entscheidenden am schwinden ist.

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Bin weitestgehend einverstanden, neu ist das Phänomen für mich allerdings nicht. Ohne nachzurechnen habe ich schon immer den Eindruck, dass hinten rechts, auch mit dem Argument Arbeitsplätze, der grösste Treiber steckt.

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'Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken', Bundesrat und Parlament machen dies längst vor.
Begonnen hatte sie inhaltlich mit der neoliberalen Ausrichtung, zeitlich parallel zum Aufstieg der SVP und sichtbar wurde sie mit Blocher im Bundesrat:
Politik hauptsächlich mit Blick auf die eigene Tasche, die eigene Klientel und die nächste Wahl. In jüngster Vergangenheit waren dies Entscheide in Bundesrat und Parlament zu Landwirtschaftsgesetz, Rahmenabkommen, Kovi, AHV, und BVG-Broker.

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Lieber Herr C. - war das irgendeinmal anders? DemokratInnen sind meines Erachtens nicht generell bessere, also weniger egoistische Menschen. Aber eine funktionierende Demokratie - wozu auch freie und vielfältige Medien gehören - erhöht einfach die Chance der besseren Einsicht in gesamtgesellschaftliche Notwendigkeiten. Unsere vielgerühmte direkte Demokratie war ja sehr lange auch nicht fähig, die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen.

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Mehr beunruhigt mich 'Dark Money', das viele Geld, das vielleicht stärker als früher in die Kampagnen fliesst und den Egoismus der einzelnen Individuen verstärkt. Dessen Herkunft ist meist die gleiche: Agro, Finanz, Auto, Petrol, Energie, Bodenschätze, vermehrt auch die Gesundheitsindustrie.

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Absolute Zustimmung. Meine Reaktion ging in eine sehr ähnliche Richtung:

Was für mich bei der Lektüre in den Vordergrund geriet, ist (mal wieder) die grundsätzliche Frage, inwieweit und zu welchen Themen direktdemokratische Volksentscheide sinnvoll und förderlich sind und ab wann bzw. hinsichtlich welcher Entscheidungen sie bezüglich des individuellen Abstimmungsverhaltens zu wenig entkoppelbar sind von zu lokalen Perspektiven oder (vermeintlich) existentiellen Ängsten des/der Einzelnen.
Je mehr es um "ethisch-moralische" Entscheide geht, umso eher scheint mir dieser Weg (natürlich immer begleitet von fundierten Aufklärungs- und Informationskampagnen) der Richtige, je mehr es um "wirtschaftlich relevante" (vermeintlich existentielle) Entscheide geht, umso eher entstehen für mich Zweifel daran ...

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Wird in der Spieltheorie das Gefangenendilemma genannt. Schaut euch das spannende und ausführliche Gespräch mit H.J. Schellnhuber zum Klimawandel an, er erwähnt dieses Phänomen, aber er formuliert viele sehr anregende Überlegungen: https://youtu.be/5UKySSUv8QI (ca. ab 58:00)

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Danke. Sehr informativ.

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Ich hatte immer meine Zweifel, wenn ich in anderen Medien über arrogante Städter und freidenkende Landbevölkerung las und insgeheim auf euch gehofft :-) und siehe da, ein super Artikel dazu, danke! Fakten intelligent aufbereitet, dafür liebe ich u. a. eure Arbeit!! Nur schon, dass es bei auch noch die dritte Gruppe der intermediären Gebiete gibt, unterscheidet euch von vielen anderen Medien.

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Ich danke Ihnen für Ihre wertschätzenden Worte.

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Es ehrt Sie, Frau Kühni, dass Sie versuchen, das unterschiedliche Abstimmungsverhalten von Stadt und Land auf einer sachlichen, zahlenbasierten Ebene zu erläutern und damit so was wie Harmonie in die Diskussion zu bringen. Ich teile dieses Harmoniebedürfnis allerdings nicht. Denn eine m. E. wichtige Frage haben Sie nicht gestellt: Hat man in den Neinsager-Gemeinden neben Auto und Haus auch Kinder und Enkelkinder? Wie lange glaubt man noch Zeit zu haben, griffige Massnahmen zum Klimaschutz hinauszögern zu können? Möchte man die Problemlösung lieber den Kindern und Enkelkindern überlassen?

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Ich verstehe Sie. Aber darum geht es leider nicht. Es ist sehr einfach: Wir leben in einer Demokratie. Will man das respektieren, und gleichzeitig so schnell wie möglich griffige Massnahmen haben, muss man die Skeptiker genau studieren, sich überlegen, wie eine kritische Masse davon zu gewinnen ist, und dann handeln.

Anders geht es nicht.

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Danke für Ihr Feedback. Sie geben ein wichtiges Stichwort: die kritische Masse. Ich denke, wir werden bei allen Klimamassnahmen einen hohen Anteil von Neinstimmenden haben, die Argumenten zugunsten des Klimaschutzes nicht zugänglich sind. Ich rechne damit, dass jede Abstimmung zu diesem Thema zu einer Zitterpartie wird, denn selbstverständlich lassen sich immer sogenannte Betroffenheitsgründe finden, die gegen griffige Massnahmen sprechen. Viele sind nicht zu einer kollektiven Lösung bereit, wenn sich diese auf die individuelle Lebensführung auswirkt. Deshalb braucht es zukünftig neben sorgfältiger Information und überzeugender Argumentation sehr viel Mobilisierungspower, um in einer Abstimmung eine zustimmende Mehrheit zu gewinnen.

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Wenn die Jungen die Massnahmen auch schon ablehnen wird es schwierig fuer die auch noch zu denken.

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Anders leben heisst aber eben auch anders denken.... Wohneigentum und Auto(s) zu besitzen basieren doch auf anderen Werten als Miete und kein eigenes Auto.

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Stadt-Ei auf dem Land
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Ich bin Stadtberner, aber seit Jahrzehnten auf dem Land. Bahnfanatiker, für meine Auftritte fast durchgehend mit öV unterwegs. Aber für das Kurs-Wohn-Haus mit Heilpflanzen-Schaugarten hätten wir Nähe Stadt nichts Bezahlbares gefunden. Zum Bahnhof sind es 3,2 Kilometer und 200 Höhenmeter. Zu den Werten kommen noch Realitäten dazu.

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Die Lösung ist die Anschaffung eines Elektro-Autos, wie gemacht für ihren Fall und erst noch subventioniert. Von da an bekommt man sogar jedes Jahr Geld von der Allgemeinheit, weil man für seine Mobilität kein CO2 mehr ausstösst. Die Lenkungsabgaben sind genau für das konzipiert worden. Mit Anreizen die Menschen zum Umdenken zu animieren.

Leider wollte das die Mehrheit nicht so sehen, das ist die schockierende Realität.

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Das ist teilweise sicher so, da gene ich Ihnen Recht. Es ist aber m.E. zu individualistisch gedacht. Es gibt strukturelle und ökonomische Zwänge, es gibt verschiedene Lebensphasen und auch einfach Bequemlichkeiten und Zufälle.

Politik sollte m.E. mit dem arbeiten, was da ist, und Menschen unterstützen. Im vorliegenden Fall: Hausbesitzer unterstützen, erneuerbare Energien und öV ausbauen, e-Mobilität fördern etc. Vieles davon wär im (sehr gut durchdachten) Gesetz vorgesehen gewesen. Wenn man die Leute aber bereits beim ersten Schritt verliert (auch wegen der gezielten Ölindustrie-Gegenkampagne natürlich), muss man nicht aufhören, sondern einfach nochmal über die Bücher.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Interessante Analyse. Trotzdem: "Mein Bauer, mein Auto, mein Haus." Ist das etwa nicht Hillbilly, bzw. hinterwäldlerisch ? Wo der Horizont auf die ganz und gar egoistischen Ansprüche begrenzt bleibt, beginnt doch genau Hinterwalden. "Mein Auto fährt auch ohne Wald" hiess das vor 35 Jahren. Es stimmt doch kein Mensch für das CO2-Gesetz, weil er oder sie sich persönliche Vorteil erhofft. Sondern weil auch an Menschen anderswo, an den Zustand des Planeten, an künftige Generationen etc. gedacht wird.
Genau diese Unfähigkeit, über den eigenen Gartenzaun zu blicken (oder meinetwegen über das eigene Garagendach) und Empathielosigkeit gegenüber Menschen, die nicht zum eigenen Turnverein gehören, zeichnen doch die Hinterwäldler aus.

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Und was machen wir jetzt mit diesen egoistischen und empathielosen Hinterwäldlern?

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Ich bin da auch ein wenig ratlos. Ich spreche mit etlichen davon in meinem Umfeld - mit mässigem Erfolg. Viele haben sich eine so stabile Opferidentität zusammengezimmert, dass sie rationalen Argumenten kaum Beachtung schenken. Seit "die Städter und - innen" den Wolf auf die fleissige und rechtschaffene Landbevölkerung losgelassen haben, ist Krieg. Ändern wird sich das wohl erst, wenn der Klimawandel so schwere Spuren hinterlässt, dass alle leiden. Individuell gibt es Auswege aus der Welt blauer Bauernhemden, angeblich behornter Kühe, bierseliger Schlagerzelte und hässlicher Einfamilienhäuser. Ich bin im hintersten Emmental aufgewachsen und habe heute trotzdem nicht mehr viel Verständnis für helvetische Primärtugenden wie Engstirnigkeit, Egoismus und Ablehnung des Staats, den man melkt.

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Auf die kippen wir unsere Fäkalien aus, wie ein Kommentator aus der Stadt im ersten Frust über die verlorene Abstimmung total empathisch ausführte.

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Ein schönes Beispiel, wie evidenzbasierter Journalismus unterhaltsam berichten kann. Daten-basierte Ansätze, die sich der Komplexität der Realität stellen müssen und nicht einfach nur mit Rhetorik und Narrativen operieren, verbessern die Kultur.

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Senior Researcher
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Vielen Dank für diese fundierte Analyse. Besonders freue ich mich, dass Sie, Frau Kühni, ebenfalls in Schöftland aufgewachsen sind. Bloss, ein klitzekleines Aperçu: Die Suhrentalbahn fährt nicht nur zu Stosszeiten, sondern ganztags ausser am Abend und an Sonn- und Feiertagen viertelstündlich in 22 Minuten nach Aarau. Als ich in Schöftland aufwuchs, fuhr sie höchstens einmal stündlich (ausser zweimal zu den Stosszeiten) in rund 40 Minuten nach Aarau. Das zwang mich und meine Altersgenossen, zwecks Studium umgehend zum Städter zu werden, und wir wurden dort politisch sozialisiert.
Als Hausbesitzer teile ich die Sorgen viele Gegner des CO2-Gesetzes, und ich würde mir ein wenig mehr Solidarität wünschen (auf Deutsch: Beiträge der öffentlichen Hand) bei gemeinnützigen Investitionen in Liegenschaften. Und ich kann mir gut vorstellen, dass manche fortschrittlichen Städter das Gefühl haben, ihre Vermieter würden genauso in Geld schwimmen, wie Strom aus den Steckdosen auch ohne Atomkraftwerke fliessen würde.
So hoffe ich, Ihr Artikel hilft dem Einen oder Andern, diese Art Realitätsverlust zu überwinden.

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Aber die Wertsteigerung ihres Hauses nehmen sie dann gerne für sich alleine, oder? Ausserdem gibt es die Subventionen für energetische Sanierungen mit erneuerbaren Energiesystemen und/oder Wärmedämmungen bereits seit Mitte der 2010-Jahre, siehe Gebäudeprogramm .

Als vernünftiger Hausbesitzer rechnet man rund 20-25% des Eigenmietwertes als Unterhalt der Liegenschaft in die Eigenmiete ein, damit man grosse Investitionen wie Heizungsersatz oder Sanierungen finanzieren kann, wenn sie anfallen.
Denn die grosse CO2-Belastung im Gebäudesektor ist schon sehr lange bekannt, genauso wie es bezahlbare Lösungen in diesem Bereich seit Anfang der 2000-Jahre gibt. Man kann sich also als Hausbesitzer nicht mit dem Argument rausreden, dass das alles viel zu schnell kommt und man das ja gar nicht alleine stemmen kann.

Ich bleibe dabei, die Ablehnung des CO2-Gesetzes ist nicht das Resultat einer schlechten Pro-Kampagne, sondern das Resultat einer über 40 jährigen Dauerberieselung von neoliberalem Gedankengut, wie kurzfristiges, nur gewinnorientiertes Denken, oder Gewinne zu privatisieren, Verluste aber der Allgemeinheit aufzuhalsen. Das Resultat ist erschütternd, die Mehrheit scheint nicht mehr fähig zu sein, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, nicht einmal mehr die Zukunft der eigenen Kinder hat noch Relevanz.

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Lieber Herr M., Sie argumentieren brilliant, Sie haben Recht - und ich hoffe, dass Sie nicht Recht haben.

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Als Hausbesitzer teile ich die Sorgen viele Gegner des CO2-Gesetzes, und ich würde mir ein wenig mehr Solidarität wünschen (auf Deutsch: Beiträge der öffentlichen Hand) bei gemeinnützigen Investitionen in Liegenschaften.

Sie meinen etwas in dieser Art?

Seit 2010 wird ein Drittel der CO2 Abgabe auf Brennstoffen, höchstens aber 450 Mio. Fr. pro Jahr (Maximalsatz seit 2018), für Massnahmen zur langfristigen Verminderung der CO2-Emissionen bei Gebäuden verwendet (Teilzweckbindung). (Quelle)

Mieter*innen und Hausbesitzer finanzieren die Abgabe über den Einkauf von Brennstoffen und die Heizkostenabrechnung. 2/3 davon werden über die KK-Prämien an alle rückvergütet. Das andere Drittel kann von Hauseigentümer*innen über die Kantone als Förderbeitrag zur energetischen Sanierung beantragt werden.

Zum Artikel selber: interessante Zusammenstellung, danke.

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Olivia Kühni
Autorin
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Jein, eben nicht. Heute übernehmen die Kantone 1/5 bis in seltenen Fällen 60% der Kosten - da bleibt ein substanzieller Betrag. Und in der revidierten Vorlage ist die Unterstützung einer unter ganz vielen sachfremden Geldflüssen - eben an die KV-Prämie (wo sowieso schon unübersichtlich in alle Richtungen Geld fliesst), an die e-Mobilität, an Klimaschutzprojekte etc.

Das ist grob gedacht durchaus sinnvoll. Kann man nichts dagegen haben, wemn man sowieso schon dafür ist. Wenn man aber ans Gewinnen denkt (und an eine Einheit der Materie, was in der Schweiz vielen Bürgerinnen bei Geldflüssen wichtig ist), muss man das Geld dort platzieren, wo man ein Handeln will. Also: Ölheizungen verbieten und den Leuten den Ersatz bezahlen.

Sehr gut beschrieben hat das übrigens noch am Abstimmungsabend der grüne ZH-Regierungsrat Martin Neukom, hier:

https://www.martin-neukom.ch/blog/2…co2-gesetz

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Wie viele Nein- Stimmende wohl bei einer Umfrage von der Rückvergütung über die KK-Prämie wüssten?

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Lieber Herr F., haben Sie vielen Dank. Und tatsächlich, die gute "WSB" hat über die Jahre aufgerüstet.

Genau dies war mein Anliegen: nicht in Klischees zu verharren, die immer nur Aufrührern helfen, sondern genau hinzuschauen.

Ich würde Ihnen gerne noch was erzählen bzgl. Schöftland, mögen Sie mir ein Mail schreiben? olivia.kuehni@republik.ch.

Einen schönen Tag Ihnen.

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Was mich noch interessieren würde wäre Alt vs Jung. Das kommt in dieser Analyse nicht vor.

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Genau, das wäre wieder ein anderer Fokus. Auf den ersten, schnellen Blick spielt das Alter bei unserer Betrachtungsweise – Korrelation von z.B. Anteil der 0–19-Jährigen mit Abstimmungsresultat – für die Resultate pro Gemeinde eine nur sehr, sehr kleine Rolle. Aber: Es gäbe spannendere Perspektiven / Methoden für eine Betrachtung nach Alter. Ein andermal.

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gemäss Nachwahlbefragung vom Tagi wurde das CO2-Gesetz mehrheitlich von den 18-34 jährigen abgelehnt (58%), hingegen von den Ü65j. nur mit 46%. Die 35-64j. waren ca. 50/50%. Am 14.6. im Tagi veröffentlicht, nur mit Abo lesbar.

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Die "Lange Sicht" ist Pflichtlektüre. Hoffentlich gibt es davon mal einen Sammelband.
Kurzfassung zu dieser Folge: Die Gegner haben ihre demografischen Hausaufgaben gemacht, die Befürworterinnen nicht.

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Merci für Ihre Worte zur Langen Sicht, Herr Véron, das freut uns!

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Billo Heinzpeter Studer
Präsident fair-fish international
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Danke für diese Analye! Sie belegt auch die Kritik von Constantin Seibt an der lauen Kampagne für das CO2-Gesetz, die es verpasst hat, den Autopendlern und Wohnungsbesitzerinnen klar zu machen, dass sie via Umverteilung und Förderbeirägen eben gerade nicht zu den Verlierenden gehören werden.
Der Stad-Land-Graben liegt hier wohl vor allem zwischen den Campaignern und dem «Landvolk».

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Ja, leider teile ich diese Kritik. (Meine lauten redaktionsinternen Warnungen vor der Abstimmung waren eine von vielen Zündungen für den Kampagnen-Artikel.) Ich anerkenne aber, dass gutes Campaigning etwas sehr Anspruchsvolles ist.

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Leider ist Negativ-Campaining und 'Lass alles beim Alten' zu vermitteln sehr viel einfacher, als mit einem dringend benötigten Wandel und grossen Herausforderungen zu werben. Sowieso, wenn man ohne Risiko und persönlichen Konsequenzen mit falschen, populistischen Aussagen Stimmung machen kann.

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Es ist wirklich erstaunlich! Offensichtlich sind Städterinnen weniger egoistisch.
Faktisch besteht auf Seiten der Wohnkosten ein grosser Unterschied. Dank der rekordtiefen Hypthekarzinsen profitieren Eigenheimbesitzer und Wohneigentümerinnen seit Längerem von den klar kleineren Wohnkosten.
Hauseigentümer könnten zu sehr tiefen Kosten Schulden aufnehmen und dank der tieferen Eigenkosten diese in ein paar Jahren wieder amortisieren. Der Mieter müsste diese zum Vorteil des Hausbesitzers über höhere Mieten zurückspielen. Die geringeren Kosten über die Lebensdauer der Heizsysteme sind teilweise erheblich und überwiegen oft die direkten Investitionskosten. Davon profitieren die Eigentümerinnen stärker.
Beim Auto ist die Rechnung je nach Antriebskonzept unterschiedlich. Hier scheint der Anteil der Verbrenner ausschlaggebend.
Zurück zur Eingangsfrage. Sind Städter bereiter etwas zur Lösung eines grossen Problems beizutragen? Sind sie weniger egoistisch?
Oder liegt es am Bildungsgrad? Sind sie womöglich besser informiert?
Gibt es ein Stadt-Land Unterschied in der Einschätzung was Klimafolgen für die Gesellschaft bedeuten?
Nur am Geld kann es nicht liegen. Trotz der Analysen scheint mir die Erklärung noch nicht ausreichend stimmig.
Offensichtlich ist Kampagnenarbeit auch Aufklärungsarbeit. Oder nicht?
Ein Artikel zu obigem Fragen würde mich schon sehr interessieren.

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Dieser Schluss - Städter sollen weniger egoistisch sein - greift für mich zu kurz, weil er sehr individualistisch ist und jegliche Strukturen/ökonomischen Zwänge/Chancenungleichheit etc. übersieht.

Siehe auch hier:
https://www.republik.ch/dialog?t=ar…6cbdf00897

Aber Sie stellen die richtigen Fragen. Und zur Kampagnenarbeit: Sie ist auch und v.a. Überzeugungsarbeit. Die Vorstellung, man müsse die Leute v.a. informieren und dann stimmten Sie dann schon richtig ist für mich für die vielen schlechten Kampagnen aus dem links/liberalen Lager mit verantwortlich.

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Städter - Aggloiker - Landei
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Diese Aussagen, bzw. plakativen Fragestellungen ist in etwa so wenig different und zielführend, wie der Wahlslogan zum Co2-Gesetz der SVP "Autofahren nur für Reiche?".

Offensichtlich sind Städterinnen weniger egoistisch.
Sind Städter bereiter etwas zur Lösung eines grossen Problems beizutragen?
Sind sie weniger egoistisch?
Oder liegt es am Bildungsgrad?
Sind sie womöglich besser informiert?

Könnte es vielleicht sein, dass wir Städter genau wegen so pauschalisierten unterschwelligen Aussagen auf dem Land als arrogant wahrgenommen werden?

Der Beitrag von Olivia Kühni und Marie-José Kolly versucht m.E. etwas differenzierter aufzuschlüsseln. Vor allem mit Statistiken belegt, aber immerhin wird auch durch die Beschreibung versucht die Lebenssituation aufzuzeigen.

Um aber wirklich zu verstehen, wie die Menschen funktionieren, da muss man sich empathisch in jemanden hineinversetzten. Und vor allem verstehen wollen.

Auf dem Land ticken die Menschen nun einmal anders, als in der Stadt - sonst würden sie ja wohl auch bei uns der Stadt wohnen. Dass auf dem Land die Leute mobilisiert werden konnten - und in der Stadt zu wenig, das hat doch wohl auch mit der Lebenssituation zu tun.

Und das ist m.E. der springende Punkt. Die Gegner haben mit einfachen, plakativen "Argumenten" die Wählerschaft emotional "geholt". Das ist zwar irgendwie nicht "politisch so richtig fair" - aber wirkungsvoll.

Die Befürworter dagegen haben mit viel Sachlichkeit und Zahlenmaterial argumentiert. Das ist für die meisten (auch bei uns in der Stadt) anstrengend.

Was alle verbindet, das sind unsere Kinder. Ich engagiere mich u.a., weil ich nicht möchte, dass unsere Kinder und Enkelkinder von unserer Generation (bzw. von mir) sagen, "der hat nichts dagegen getan".

Ich glaube, bei den drei Wahlvorlagen haben die Befürworter leider nur zu sachlich argumentiert. "Damit uns unsere Enkel nicht hassen!" vs. "Autofahren nur für Reiche?" hatte da vielleicht eher eine Chance gehabt auf dem Land.

Und da müssen wir Städter uns doch selber bei der Nase nehmen.

  • Sind wir zu gesättigt?

  • Sind wir zu bequem um für etwas einzusetzen?

  • Reden wir und politisieren wir zu wenig - oder zu wenig praxisbezogen?

  • Beschäftigen wir uns zu wenig mit unseren Mitmenschen?

Um klar zu stellen: Ich habe bei beiden Agrar-Initiativen und dem Co2-Gesetz mit aus tiefster Überzeugung mit "JA" gestimmt.

Die Bauernlobby mit Fenaco an der Spitze ist aufzubrechen und unsere Bauern könnten auch anders (weniger Gift und Subventionen und dafür mit mehr Eigenständigkeit und Selbstwirksamkeit). Aber das ist ein anderes Thema - oder vielleicht gerade nicht?

Da hilft es nicht "Stadt gegen Land" auszuspielen. Mein Plädoyer "Miteinander - statt gegeneinander". Hören wir auf in Stereotypen zu denken - dann klappt es auch mit dem "Landei" (ich darf das schreiben - bin in einem 800-Seelen-Kaff aufgewachsen).

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Hauseigentuemer koennen nicht einfach zu rekordtiefen Zinsen Geld aufnehmen. Als junger Interessent muss man vielleicht 30% schon haben, sonst gibt die Bank nichts. Bedeutet man ist nicht mehr so jung bis man diese 30% hat. Danach kommt die Amortisation, allenfalls zusammen mit Kindern. Bedeutet, die Amortisation liegt an einem kleinen Ende. Und Richtung Rente hin gibt es auch kein Geld mehr, weil die Bonitaet mit der Pensionierung auf Null faellt. Bei der Pensionierung wird die Hypothekarlast sowieso neu bewertet. Denn die Hypothekarschulden & -zahlungen sollten in einem Verhaeltnis zum Einkommen stehen. Das Einkommen ist ein Stueck kleiner, und allenfalls wird das Haus als zu teuer befunden, und die Bank draengt auf einen Verkauf. Denn die Bank rechnet mit einem Zinssatz von 5%, den man leicht zu tragen haette.

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"Mein Haus ist mein Schloss" und für die meisten Hausbesitzer inklusive institutionelle Anleger (auch) eine Investition in die Zukunft, indem durch die Wertsteigerung des Grundstücks ein Mehrfaches des üblichen Kapitalertrags sprichwörtlich aus dem Boden geholt wird. Für den Unterhalt der im Wert meist überschätzten weil älteren Liegenschaft macht der nominale Besitzer dann die hohle Hand beim Staat, für Steuererleichterungen, die Streichung des Eigenmietwertes und immer wieder für "gesellschaftlich notwendige" Investitionen. Das ist nur beim Hausbesitz möglich.

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Olivia Kühni
Autorin
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Lieber Herr H., da haben Sie völlig Recht. Das geht mir auch sehr auf die Nerven. Dasselbe Prinzip - die Kosten dem Staat, die Gewinne den Privaten - ist leider aber bei allerlei Gruppen sehr verbreitet. Hier würde ich für einmal meinen, dass wir die Kröte aus Gründen der Realpolitik schlucken sollten. Es gibt in ihrer Gesamtwirkung deutlich schädlichere und ungerechtere Subventionen.

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Leider gibt es zu viele Kröten 'out there' und ich halte es eigentlich mit der Klimajugend: "System Change statt Climate Change". Und zwar umfassend, eine Utopie wie vor 100 Jahren Ferien für Arbeiter, Altersvorsorge und Frauenstimmrecht.

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Die Wertsteigerung gibt es erst beim Verkauf. Vorher ist das eine rein hypothetische Groesse. Die meisten Leute mit Einfamilienhaus wohnen das ganze Leben am selben Ort, und verkaufen das Haus nicht. Ein Verkauf steht erst bei Nachfolgeproblemen an. Die Kinder, falls es denn welche gibt, wollen's nicht, weil sie nicht teilen koennen, oder schon anderswo wohnen.
Vielleicht war das Haus beim Bau abseits, wurde durch die Zersiedelung aber besser erschlossen, dann lohnt sich ein Abriss. Durch das verdichtete Bauen kann auf der selben Flaeche mit erhoehter Bauhoehe nun ein 3-5 Familien Haus erstellt werden. Und sonst ist es einfach ein altes Haus auf einem ueberteuerten Stueck Land.

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Darum ist es widersinnig, mit PK-Geld ein Eigenheim als Vorsorge fürs Alter zu kaufen und es dann erst nach dem Tod veräussern zu wollen. Ausser das Leben zwischen Pensionierung und Ableben wird von der Allgemeinheit finanziert und die Erben verkaufen das Grundstück dann an den Meistbietenden (Profite privatisieren, Kosten sozialisieren).

Die hypothetische Wertsteigerung, die nach Ihnen erst beim Verkauf anfällt, bezahlt ein Grossteil der Mieter jeweils monatlich, da der fiktive, gestiegene Wert des Bodens in die Miete einkalkuliert wird (quartierübliche Miete). Der Besitzer garniert beim Verkauf ein zweites Mal.
Vermieter, die dies nicht mitmachen wie Genossenschaften (und die Stadt Zürich), werden als Schädlinge an der Allgemeinheit hingestellt. Wegen des Verzichts auf die Abschöpfung der hypothetischen Bodenwertsteigerung, aber auch wegen Verknappung des handelbaren Bodens und Hinderung der 'freien Wirtschaft'.

PS. Über Zersiedelung, CO2, Biodiversität und Ihr "überteuertes Stück Land" könnten wir lange philosophieren.

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Stadt-Ei auf dem Land
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Spannend. Der "Bund" schrieb eine grosse Reportage über "meine" Wohngemeinde Boltigen im Simmental und kam auch auf das Auto. Frage ist: Gibt es doch Wahrnehmungs- und Mentalitätsunterschiede - und zwar zwischen den Parlamenten, welche die Vorlagen ausarbeiten, und dem ländlichen Gebiet? Der Kanton Bern wird bei verkehrsbezogenen Vorlagen regelmässig alleine durch das Oberland gekippt. So bei einer ökologischen Motorfahrzeugsteuerreform. Ziel war, die vielen unnötigen und trendigen SUV's im Mittelland auszubremsen. Dabei wurde übersehen, dass das Berggebiet für Transporte in Schnee und auf steilen Holperstrassen zugstarke Autos mit Bodenfreiheit einfach benötigt. Weil nicht daran gedacht wurde, für 3-4 Prozent vernünftige SUV's Ausnahmen einzubauen, haben halt die 3-4 Prozent mit ihrem solidarischen Anhang die Abstimmung gekippt. Und hohe Stimmbeteiligung sollte ja nicht als rückständig klassiert werden ... Falls noch Platz und Lese-Interesse bleibt: 2004 ("Mehr Zug für die Schweiz" hiess der Slogan für die grosse Fahrplanreform) wurde der Bahnknotenpunkt Spiez aufgehoben. Folge für das Simmental: Statt 30 Anschlüsse nach Interlaken noch 3 pro Tag. Wartezeit für ins Wallis: 58 Minuten (der Zug fuhr jeweils aus, wenn der Simmentaler einfuhr). Die Fahrzeiten durchs Simmental waren plötzlich wieder so lang wie 30 Jahre früher, und meine Reisen nach Bern und Zürich wurden dank mehr Zug für die Schweiz länger. Kurz darauf wurde das Simmental gebeten, einen happigen Millionenbetrag für ein Tram nach Bümpliz doch bitte solidarisch durchzuwinken.

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Naja, im Kanton Bern gibt es für die Parlamentswahlen Wahlkreise, sodass alle Regionen genügend gut vertreten sind. Bürgerliche Autofahrer, Bauern und Vertreter aus den Berggebieten sind im Grossen Rat nun wirklich keine übersehene Minderheit.

Aber wenn man ein Gesetz halt eh nicht wirklich will, muss man sich ja auch nicht ernsthaft dafür einsetzen, dass es wirklich mehrheitsfähig ist und lässt seine Gegner aus der Stadt und Agglo halt ins Messer laufen.

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Stadt-Ei auf dem Land
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Die anonyme Analyse stimmt, und die Schlitzohren gibt es. Daraus kann mann zwei Schlüsse ziehen: Entweder schimpfen über die Randregion-Vertreter und fluchend die nächste Abfuhr hinnehmen - oder cleverer werden und die Stolpersteine in den Vorlagen vermeiden. Dafür braucht es rechtzeitigen Austausch und Information über die Befindlichkeiten, indem mann die Menschen nicht als Gegner, sondern als potentielle Partner betrachtet. In diese Richtung zielen meine Beiträge als Stadtei auf dem Land.

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Kurz, präzis, fundiert und spannend erklärt - einmal mehr: sensationell recherchiert, Olivia. Hat Spass gemacht, den Beitrag beim Frühstück zu lesen!

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Vielen Dank!

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Herzlichen Dank für den erklärenden Blick hinter die Abstimmungsresultate.
Innerhalb meines Kantons gehöre ich zwar oft zu den GewinnerInnen, schweizweit stehe ich jedoch meist auf der Seite der VerliererInnen, das ist entmutigend.
Ich plädiere dafür, dass die Empfehlung des Bundesrates und des Parlaments nicht mehr so prominent auf den Abstimmungsunterlagen stehen. Meiner Meinung nach reicht es, wie früher, dass die Abstimmungsempfehlung nur im Büchlein drin stehen.
Darüberhinaus wünsche ich mir ein öffentliche Diskussion über Alternativen zum, meiner Ansicht nach, nicht mehr zeitgemässen Ständemehr. Die Frage, die sich stellt ist: "Wie können wir die Interessen der kleinen Kantone berücksichtigen, ohne dass die Bedürfnisse der Mehrheit der Bevölkerung ignoriert werden?"

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Indem wir die bevoelkerungsreichen Kantone verkleinern. zB aus Zuerich gibt es 5 -10 kleinere Kantone.

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… oder umgekehrt, aus den 26 Kantonen vier bis sechs Regionen machen und den Kantönligeist endlich überwinden. Es war ein historischer Fehler, bei der Gründung des heutigen Bundesstaates 1848 die alte Eidgenossenschaft nicht liquidiert zu haben.

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Ein sehr lesenswerter Beitrag mit nachvollziehbaren und angenehm unaufgeregten Einordnungsversuchen der vorhandenen statistischen Ergebnisse anhand denkbarer Zusammenhänge ihrer Entstehungsursachen - herzlichen Dank für die Recherche!

Was für mich bei der Lektüre in den Vordergrund geriet, ist (mal wieder) die grundsätzliche Frage, inwieweit und zu welchen Themen direktdemokratische Volksentscheide sinnvoll und förderlich sind und ab wann bzw. hinsichtlich welcher Entscheidungen sie bezüglich des individuellen Abstimmungsverhaltens zu wenig entkoppelbar sind von zu lokalen Perspektiven oder (vermeintlich) existentiellen Ängsten des/der Einzelnen.

Je mehr es um "ethisch-moralische" Entscheide geht, umso eher scheint mir dieser Weg (natürlich immer begleitet von fundierten Aufklärungs- und Informationskampagnen) der Richtige, je mehr es um "wirtschaftlich relevante" (vermeintlich existentielle) Entscheide geht, umso eher entstehen für mich Zweifel daran ...

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Ich plädiere, trotz allem, dafür. Nicht zuletzt, weil genau dieses Ausfechten und Befriedigen verschiedener Einzelinteressen ein sehr wichtiges Gegengift gegen Populismus und Ghettoisierung ist.

Was ich glaube: Die (in diesem Fall) Befürworter müssen endlich lernen, ähnlich gute Kampagnen wie die SVP zu machen, statt nur deren Schlagkraft zu kritisieren. (In allem Bewusstsein, dass es manchmal, bei weitem nicht immer, grosse Unterschiede in der Finanzierung gibt.)

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Städter - Aggloiker - Landei
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Genau: "Damit uns unsere Enkel nicht hassen!" vs. "Autofahren nur für Reiche?". Das wäre in etwa die selbe emotionale und vereinfachte Ebene.

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Die Befürworter halten es für selbstverständlich, dass alle Abstimmenden am Wohl der Allgemeinheit interessiert sind.

Da täuschen sie sich.

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Chefredaktion
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Sehr geehrter Herr M., Sie erleichtern die Debatten in diesem Forum (und erhöhen die Chancen auf Wahrnehmung), wenn Sie Links, die Sie posten, in einen Kontext setzen. Siehe auch Punkt 2 der Dialog-Etikette. Vielen Dank!

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Action Anthropologist
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Eigentlich ist es ganz banal:
Wer noch viel Erdöl, Diesel, Benzin und Erdgas verbrennt, der möchte nicht, dass diese Güter teurer werden.
Und auf dem Land wird nun mal mehr von diesen Energieträgern gebraucht und verbrannt, so dass man dort auch von einer Rückerstattung via staatliche Bürokratie nichts hätte und der grundsätzliche Verdacht aufkommt, dass in dieser Umverteilungs-Bürokratie sehr viel Geld hängen bliebe, was den Wirkungsgrad des CO2-Gesetzes gesenkt hätte.
Und dann kommt noch dazu, dass Diejenigen, die sich bei der Arbeit noch schmutzige Hände machen, weil sie noch "richtig" arbeiten, weniger Mühe haben mit dreckigen, fossilen Energien, als Diejenigen, die in voll klimatisierten Büros vor ihren Bildschirmen sitzen und Zahlen per Mausklick herum schieben.
Und zu alledem kommt noch die Corona-Pandemie mit all ihren einschränkenden Massnahmen und ihren "Kollatzeral-Schäden" hinzu.
Ich denke, die Ablehnung des CO2-Gesetzes war auch eine Art Befreiungsschlag, bei dem viel angestauter Frust über die zunehmend einschnürende staatliche Bevormundung und Überwachung abgeleitet werden konnte.
Man darf den Bogen nicht überspannen!
Das gilt bei jeder Art von Erziehung, also auch bei staatlichen Lenkungen.
Somit könnte diese Abstimmungs-Klatsche auch ein heilsamer Schock gewesen sein, der uns "Grüne", "Linke" und "Klimajugend" zur Besinnung bringt!
Wir müssen BEI UNS SELBER anfangen, bevor wir Andere umerziehen wollen.
Denn das allein ist bereits schwierig genug...

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Lieber Herr Müller, ich bin einverstanden mit Ihnen, aber auf etwas andere Art: Lenkungsabgaben gelten als sehr liberales Instrument. Das sind sie auch, aber nur, solange sie nicht wirken. Tun sie das, sind sie - wie Sie richtig sagen - ein Umerziehungsinstrument. Also Gängelei mündiger Menschen.

Darum, und hier haben wir möglicherweise eine andere Haltung, finde ich: Will man was gesellschaftlich/politisch nicht mehr haben (Autos ohne Katalysator, Kinderarbeit, Umweltgifte oder eben: Ölheizung), muss man es verbieten und die Bürger entsprechend finanziell entschädigen bzw. in der Transformation unterstützen.

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Dass der Bürger in der Transformation vom Staat finanziell entschädigt werden muss ist eine kühne Behauptung, denn wo macht man die Grenze.
Ein Beispiel aus der Bauwirtschaft: PE-Kabel waren bis ca. 1990 extrem teuer weil sie nur im militärischen Bereich eingesetzt (und natürlich vom Staat bezahlt) wurden, aber dann wurde PVC endlich als in Produktion, Transport der Halbfertigprodukte und Entsorgung absolut unverantwortlich eingeschätzt und "gesellschaftlich/politisch" verboten. Der liberale Markt schaffte es, den PE-Preis innert Kürze ums Zehnfache zu senken.

Hier finde ich eher die Haltung "Profite privatisieren, Kosten sozialisieren".

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Das sehe ich ähnlich. Ich bin ja nicht prinzipiell gegen Elektroautos, aber kann mir zurzeit keines leisten. Falls ich dann in einigen Jahren ein neues Auto kaufen sollte, wäre ich natürlich bereit auf Diesel/ Benzin zu verzichten, sofern die Kosten vergleichbar sind. Dazu kommt das Problem, dass ich auf meinem Aussenparkplatz keinen Stromanschluss habe.
Ob nun der Staat dies Dinge, also Elektroautosubventionen und Stromanschlüsse für alle, bezahlen soll, ist eine andere Frage. Ich bin eher für einen schlanken Staat, aber vielleicht gibt es einfache Lösungen, die wir noch nicht kennen.

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Action Anthropologist
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Ja, das würde ich auch gerne, die Leute in eine von mir gewünschte Richtung lenken.
Aber wie soll das möglich sein, wenn eine Mehrheit nicht in die von mir gewünschte Richtung gelenkt werden will?
In Wahrheit ist es doch dann so, dass diese Mehrheit MICH in die von ihnen gewünschte Richtung zu lenken versucht, was mir aber gar nicht passt und wogegen ich trotzig Widerstand leiste!
Was will denn die Mehrheit im Nischen-Biotop "Republik"?
Sehen Sie, es ist immer eine Frage der Perspektive.
Ich für meinen Teil bin praktisch mit all meinen Umerziehungs-Versuchen gescheitert.
Und seitdem ich meinen Grössenwahnsinn aufgegeben habe, lebe ich entspannt.
Nur noch der Garten muss meine ständige Jät-Zwängerei ertragen... ;)

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Das ist eben das Narrativ das auf dem Land herrscht.

  • Die Einzigen die sich die Hände dreckig machen

  • Jedes neue Gesetz ist eine Erziehung, Überwachung, Bevormundung

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Städter - Aggloiker - Landei
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Liebe*r Anonym 1

Diese stereotypen Aussagen helfen etwas so, wie der Wahlslogan zum Co2-Gesetz der SVP "Autofahren nur für Reiche?".

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Ich teile die Analyse durchaus, möchte aber noch einen weiteren Faktor hinzufügen: die Bildung. Wie gebildeter die Leute, umso mehr Verständnis, Einsicht und Wille zum Handeln besteht, um die sich anbahnende Klimakatastrophe abzuwenden. Die Bildung dürfte daher auch das unterschiedliche Abstimmungsverhalten zwischen städtisch - eher ländlich - stark ländlich (wie im Artikel beschrieben) mitbestimmt haben. Die Tamedia erhebt in ihren Nachwahlbefragungen jeweils auch die Bildung; ich bin gespannt auf die Resultate der Tamedia.

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Lieber Herr Schneeberger, Sie finden die Umfrage hier: https://www.tamedia.ch/tl_files/con…ht_NAB.pdf

Das mit der Bildung steht auf Seite 10. Was die Uni betrifft, haben Sie recht: Uniabgänger stimmten übermässig oft zu. Sonst aber sind die Resultate überraschenderweise eben gemischt: Lehrabgänger sagten bpsw. seltener Ja als Leute ohne jegliche Berufsbildung, etc.

Ich bin hier immer etwas vorsichtig. Wir machen oft den Überlegungsfehler, dass Leute aus fehlender Einsicht bzw. fehlendem Wissen bestimmte Dinge entscheiden. Es gibt einige Hinweise, dass das (leider) kein so wichtiger Faktor ist, wie wir glauben.

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Danke für den Hinweis auf die Umfrage. Ich werde sie noch gründlich studieren.

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Super Artikel! Wenn man versteht, warum man anders denkt, ist es einfacher zusammenzuarbeiten!

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Danke sehr!

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Stadt-Ei auf dem Land
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Mir, 30 Jahre Stadt, bald 40 Jahre Land, fällt bei der ungemein spannenden und wertvollen Debatte (danke, Republik, ein weiteres Mal) auf: Der beliebteste Beitrag beginnt mit: "Die Bauern", einer unzulässigen und wenig informierten Pauschalisierung, welche die Möglichkeiten des Dialogs grad vorab wieder einengt. Auch beliebt: "Anders leben heisst aber eben auch anders denken.... Wohneigentum und Auto(s) zu besitzen basieren doch auf anderen Werten als Miete und kein eigenes Auto." Unser Beispiel: Aufs Land gezogen, um mit dem Land zu arbeiten, Heilpflanzengarten und -Kurse im und ums Haus, Arbeitsort, von dem ich zu meinen Auftritten als Kulturtäter reise, mit öV, allerdings zum Bahnhof mit Auto, denn das Tram vor der Haustür ist 3 Kilometer und 200 Höhenmeter entfernt. Wäre es näher, müssten die Kurse wegen dem Landpreis das Doppelte kosten, was wiederum das Publikum, das angesprochen werden soll, ausschliessen würde, nämlich das, welches wir mit dem Auto am Bahnhof abholen, nicht seitwärts vom Haus in die Parkfelder einweisen.
Es gibt eben die ganze Palette zwischen AutoHausBesitzerLändler und MieterÖVSTädtlerin. Nur im Dialog erkannte Gemeinsamkeiten tragen uns weiter und schaffen neue Mehrheiten.

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Danke für Ihre differenzierten Kommentare, Herr P., und Ihr Bemühen um Verständigung.

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Vielen Dank für Ihre fundierten, interessanten Recherchen Frau Kühni.
Die Lebensweisen, die Bedürfnisse, Konsum und Luxus, dann das, was nicht unbedingt nötig ist, d.h. bis hin zum Verzicht, ergibt ein komplexes Bild. Ich sehe darum den Graben nicht zwischen Stadt und Land.
Ich bin gerne im Tessin, manchmal auch im Kt. Glarus in einem abgelegenen Tal. Dort sehe ich vor allem die anderen Bedürfnisse. Auch die andere Kultur und manchmal auch die Denkweise. Ich schätze das andere. Da hat jeder ein Auto. Dafür sind die Häuser mit Pannels
ausgestattet. Mit dem Wasser wird kostbar umgegangen, da nicht immer genügend erhältlich ist. Ausser man hat eine eigene Quelle.
Geheizt wird mit Holz und gewaschen ohne Waschnaschine. Die Nahrungsmittel sind aus der Umgebung.
Ich empfehle jedem eine Auszeit.
Nämlich dort, wo es nur das Nötigste gibt. Es fühlt sich gut an und es lebt sich gut darin. Anderes wird wichtig und die Entdeckungsreise lohnt sich.
Daei können sich alle überlegen, was nach der Rückkehr, zugunsten der Umwelt, weg gelassen werden kann. Das geht in der Stadt und auf dem Land.
A. S.

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… und diese “Idylle, die Sie hier beschreiben, rechtfertigt dann, ein CO2-Gesetz Bach ab zu schicken, nach dem Motto: nach mir die Sintflut?

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Da kenne ich nun doch auch Einheimische, in diesem für Sie offenbar idyllisch gelebten Umfeld, welche das CO2 -Gesetz befürwortet haben.

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Ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnt, ist eben schon eine Vorentscheidung. Wer in einem günstigen Einfamilienhäuschen wohnen will und dafür bereit ist, mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit zu fahren, zieht auf das Land.

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Umgekehrt betrachtet ist das "Einfamilienhäuschen auf dem Land" nur so günstig durch die Beiträge der Allgemeinheit an Infrastruktur (hallo Mobility Pricing) und Schädigung der Umwelt (hallo CO2-Abgabe) und die Zeit des Pendlers oder der Pendlerin (2h/Arbeitstag), die für Besseres und eventuell sogar als Dienst für die Allgemeinheit (lokale Feuerwehr, Nachbarschaftshilfe) genutzt werden könnte.

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Mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit ? Allenfalls in eine Schicht, aber nicht fuer normale Arbeitszeiten. Das ist unrealistisch. Ich wohne auch auf dem Land, arbeite in der Stadt und pendle eine Stunde pro Weg. Die Zeit der kostenlosen Firmenparkplaetze ist schon lange abgelaufen, zudem, wer will sich den Stau antun. Wer auf dem Land Auto faehrt, wohnt periphaer, und arbeitet periphaer, da muesste man mehrere Male mit dem Bus und Zug umsteigen, resp hat schlechte Verbindungen.

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Das müsste untersucht werden: Wie viele Prozent der Einwohner von Gemeinden mit hohem Nein-Anteil fahren mit dem Auto zur Arbeit? Ich kenne jeweils viele solche Leute. Sie meinen, ihr Wohnsitz auf dem Land rechtfertige die Benützung des Autos für die Fahrt zur Arbeit. Dabei ist es - etwas zugespitzt - gerade umgekehrt: Die Unentbehrlichkeit eines Autos für das Leben auf dem Land spricht gegen das Leben auf dem Land.

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….. wer will sich den Stau antun? Immer noch so viele, dass er entsteht ……

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Den beiden Autorinnen sei herzlich verdankt, dass sie so klug und tiefschürfend analysiert und dargestellt haben, was da passiert ist; ich habe nirgends ähnliche, auch die Hintergründe aufzeigende Darlegungen gelesen – «Mein Bauer, mein Auto, mein Haus»...
Doch auch diese Hintergründe sind nicht die hintersten, es gibt noch einen, einen umfassenden, von dem zwar auch die Autorinnen schrieben; er gehört jedoch ins Zentrum.

Aber vorher muss etwas anderes geleistet werden, das leider überall unterblieben ist. Es geht um die Sprache und somit um das Denken dahinter. Fast immer ist die Rede vom «Stadt-Land-Graben», und da beginnen die Fehler: Niemand erkennt die (hier leider irreführenden) Denk- und Sprechmuster dahinter. «Stadt» und «Land» können wir als Metonymien bezeichnen, der «Graben» ist eine Metapher. (Mehr dazu etwa im Internet, ich muss Platz sparen.) Beide sind normalste Sprachmittel, die wir von Kindsbeinen an täglich unzählige Male, ohne es zu merken, verwenden, und dies offenbar in allen Sprachen. Warum? Weil sie ungeheuer praktische Hilfsmittel sind, um die unfasslich komplizierte Realität geistig und sprachlich fassbar zu machen. Doch da liegt auch ein Hund begraben: Wir vereinfachen dabei zugleich, oft höchst unzulässig, und das führt zu endlosen Auseinandersetzungen, weil jede und jeder Verschiedenes meint und alle aneinander vorbeireden.
Bei «Stadt» beginnt’s. Die «Stadt» ist bloss die Wohnangabe der StädterInnen – das ist schon präziser, denn da spürt man bereits, dass hier keine Einheit vorliegen kann. Noch verschiedenartiger scheint mir das «Land» zu sein; auch hier bloss die Wohnangabe, aber wie unglaublich verschiedenartig sind doch die Menschen, die dort leben. Und die Metapher «Graben» ist dank ihrer Bildhaftigkeit höchst verführerisch, aber genau deshalb auch irreführend: Die Verschiedenheit von Stadt- und LandbewohnerInnen ist doch keine grundsätzliche!

Versuchen wir es also. «Stadt» und «Land» (ich bleibe bei den Metonymien, denn wir bleiben uns nun der Schwierigkeit bewusst) haben ja beide nicht zu ± 100% Ja bzw. Nein gestimmt, sondern mit verschieden grossen Anteilen. Offensichtlich gibt es also beidseits des «Grabens» je viele Menschen mit gleichen Interessen, oder um mit den Autorinnen zu denken, Bauernfreunde und Bauern, Autobesitzer und Hausbesitzer, die Nein gestimmt haben, v.a. aus Eigeninteresse (die Bauernfreunde nicht, ebenso wenig wie viele Biobäuerinnen und -bauern, die Ja gestimmt haben); und es gibt beidseits die Nichtbauern, Nichtautomobilisten und Nichthausbesitzer, die Ja gestimmt haben, v.a. aus anderen Interessen bzw. weil kein Eigennutz betroffen war.
Weshalb kam es zu dieser letztlich nicht auflösbaren immensen Buntheit, die zu gleichen Resultaten führte? Es muss eine Gemeinsamkeit geben – man konnte sie sich schon im Vorfeld der Abstimmung ausrechnen, und die beiden Autorinnen haben sie klar bestätigt: Es ist das Portemonnaie, das entweder betroffen oder nicht betroffen werden könnte. Eben bei den meisten Menschen, auch bei vielen Jungen, wie Umfragen dies bestätigten. Das war sicher immer so und ist nicht einfach mit «schwindendem Altruismus» zu verurteilen; man kann sich selber oft genug bei der Nase nehmen!
Die Antikampagne der SVP hat dies voll erkannt und ausgenützt, vgl. dazu den Artikel. Im Unterschied zu den Befürwortern, die das zentrale Thema nicht genügend gewürdigt hatten. Allerdings hatten sie auch die schwierigere Aufgabe.
Aber hier liegt nun die Hauptaufgabe in der zukünftigen Diskussion: Möglichst viele Menschen müssen erkennen, dass das Wasser uns allmählich bis zum Hals reicht, wir also unsere Egoismen zurücknehmen müssen, u.a. halt auch mehr für die viel zu billigen Nahrungsmittel zahlen müssten. Und diese Diskussion darf sich nicht mehr von verführerisch einfachen Denk- und Sprechformen vereinnahmen lassen. Sie bringen hier nichts, denn es geht um die einzelnen Menschen, nicht um Scheinkämpfe mit Begriffskonstrukten.

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Anderer 60
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Es gibt „Ländliche“ in der Stadt, „Städtische“ im Land und dazu „Dazwischen“. Zwei Beispiele: 1. In der Stadt Bern im Stadteil Bümpliz/Bethlehem gab es am wenigsten Ja Stimmen, 58.1%. Es gibt ziemlich sicher mehr Wohnungen. Bethlehem z.B. ist für einen Teil das Ankommen Quartier der Jungen aus den „ländlicheren“ Teilen. Sie ziehen weiter. 2. In Jegerstorf gab es 54% Ja. Es gibt jetzt viele „städtische“ Hausbesitzende im Land. Die Mehrheit hilft nur bei einer Abstimmung. Um wirklich mehr zu wissen, muss man mehr tiefer bohren. Besser als Stadt-Land hilft das Sinus Lebensweltenmodell mit sechs und mehr Lebenswelten.

PS Junge hatten am Meisten Nein Stimmen. Eben auch zu einfach.

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Sehr aufschlussreiche und verdienstvolle Zusammenstellung - oder vielleicht doch nicht so erhellend? Über die Gründe, warum jemand wie abgestimmt hat, weiss man letztlich trotzdem sehr wenig, gerade z.B. zur Haltung der Jungen zum CO2 Gesetz kann bloss spekuliert werden. Ja oder Nein sagen darüber nämlich noch nichts aus.

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Städter - Aggloiker - Landei
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Mich als Städter UND Land-Ei wurmt in dieser Diskussion die teilweise fehlende gegenseitige Empathie und die aufgeführten Stereotypen.

Denn nur wenn wir einander verstehen, dann kann ein Konsens statt finden. Wären damit wohl die richtigen Argumente für das Co2-Gesetz auch für uns Landbevölkerung gefunden worden.

Vielleicht hilft das Buch "Über Menschen" von Juli Zeh uns Städtern uns Landbevölkerung ein wenig empathisch zu verstehen.

Hier ein Podcast mit Juli Zeh in SRF:

https://www.srf.ch/audio/echo-der-z…d=12015432

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Beim (zufälligen) Klicken in den Grafiken bekam ich den Eindruck, dass diese Zusammenhänge nur in der Deutschschweiz gelten. Seht ihr das auch so?

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Wir haben uns nur vereinzelt spezifische Regionen angeschaut. Im porträtierten Aargau z.B. ist der Zusammenhang noch stärker.

Marie-José, wissen wir was spezifisch zur Romandie?

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Die Zusammenhänge gelten sehr ähnlich auch für die Romandie. Beim Motorisierungsgrad ist der Korrelationskoeffizient nur wenig niedriger (– 0.35), beim Wohneigentum ist er leicht höher (– 0.41).
Disclaimer: Ich habe, aus Zeitgünden, hier nur sehr grob gerechnet und als Proxy für die «Romandie» folgende ganze Kantone definiert: Fribourg / Freiburg, Waadt, Genf , Wallis, Jura, Neuenburg.

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Senior Researcher
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Sie müssen ganz oben, bei den hohen Ja-Anteilen klicken, um die Westschweizer Datenpunkte zu finden

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(durch User zurückgezogen)

Vielen Dank für den aufschlussreichen und differenzierten Beitrag.
Einen Punkt möchte ich noch hervorheben, der im Abstimmungskampf und auch im Artikel kaum beachtet wurde. Es geht um die energetische Sanierung alter Liegenschaften. Betrachtet man den seit der Finanzkrise rekordtiefen Hypozins, kann man leicht errechnen, wieviel Geld die Hausbesitzer - auch ich bin einer - in den letzten Jahren "eingespart" haben. Man hätte es leicht in die energetische Sanierung reinstecken können, und die Energiekosten wären damit mindestens halbiert!

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