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Danke für diesen informativen Artikel!
Als (nicht klinisch praktizierende) Ärztin störe ich mich lediglich ein wenig an dem Satz, dass die Ärzteschaft hätte stärker signalisieren können, dass sie impfen möchten. Etwas weiter oben im Text wird aufgeführt, dass Angebote gemacht worden seien, dass eine Vertretung der Ärzteschaft jedoch zu den Verhandlungen nicht eingeladen wurde. Die Teilschuldzuweisung an die Ärzte finde ich nicht korrekt, das ist für mich ein Pendant zu der (nicht gemachten) Aussage, dass die Ungeimpften schuld seien, dass so wenig geimpft wurde. Auch hier scheint mir eher die auf Effizienz ausgerichtete Gesundheitspolitik das viel grössere Problem. Neben den häufig erwähnten Pflegekräften gehören ja auch die Ärzte zu den Leidtragenden..

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Guten Tag Herr Hofstetter
Ich schätze die Diskussion mit Ihnen, kann aber aus Zeitgründen nicht in der Frequenz weiter diskutieren. Bitte entschuldigen Sie: nur kurz: eine Verallgemeinerung meiner Aussagen kann ich nicht einfach so machen. Meine Aussagen sind auch nicht "Erkenntnisse", das wäre fast ein zu starkes Wort. Ich habe sie ja auch nicht bezüglich Evidenz überprüft. Es sind eher Assoziationen, Gedanken zu diesem Thema genährt aus meinen beruflichen Erfahrungen, die ich eingebracht habe. Ich denke zur Überprüfung dieser Gedanken bräuchte es Untersuchungen im soziologischen oder psychologischen Bereich.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Zur Frage, weshalb die DACH-Länder die tiefsten Impfquoten in Westeuropa aufweisen, sagte der Soziologie Oliver Nachtwey von der Uni Basel, der seit Beginn der Pandemie auch Studien zu den Corona-Protesten durchführt, kürzlich auf Deutschlandfunk:

Ein Element, was diese Länder gemeinsam hätten, sei, dass es „sehr stark föderale Länder“ seien, in denen „es eine gewisse Skepsis gegenüber dem Bund gibt“

Hinzu kämen in Deutschland auch kulturelle Elemente, zum Beispiel die Anthroposophie gerade in ehemaligen Alternativ-Milieus, wo man sehr stark auf Ganzheitlichkeit, Selbstverwirklichung geachtet habe. Das sei in Deutschland, der Schweiz, aber auch in Österreich „ein ganz wichtiger Faktor“, sagte Nachtwey. Die rechte Politisierung verstärkte das noch. „Da kommen quasi linke kulturelle Merkmale mit rechter Politisierung zusammen und das macht diese extrem toxische Mischung der Impfverweigerung gerade aus.“

Es geht also um beide Aspekte, um strukturell-politische und kulturell-historische. Oft im Wechselspiel miteinander.

Mit Blick auf Länder wie Italien, Frankreich, Portugal und Spanien sagt er:

Im Gegensatz dazu sei die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen und des Impfens in Italien, aber auch Frankreich, Portugal und Spanien deutlich höher. Das habe auch etwas damit zu tun, dass es dort in der Gesellschaft strukturell verankerte Solidaritätsbeziehungen gebe, die sich von den deutschen unterscheiden. „Zum Beispiel leben die Familien auf viel engerem Raum und auch über mehrere Generationen miteinander zusammen. Die Kinder wohnen häufig noch in einer Wohnung mit den Großeltern und das sind Solidaritäts- und auch Gefahrenbeziehungen, wo viele Leute sagen, ich lasse mich lieber impfen, als dass ich meine Großeltern jetzt in Gefahr bringe.“

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Ein weiterer Grund könnte sein, dass Frankreich, Portugal, Spanien und Italien bisher im Verhältnis zur Bevölkerung deutlich mehr Tote zu beklagen haben als die Schweiz, Deutschland und Österreich. Das könnte sich in diesem Winter allerdings ändern.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Interessant ist, dass nun erneut das Narrativ des «Rösti- bzw. Coronagrabens» reaktiviert wird, das auch hier kontrovers diskutiert worden ist. Nur jetzt mit umgekehrten Vorzeichen: Blickte man zuvor mit Argwohn auf die höheren Zahlen in Romandie/Tessin und deren Wunsch nach schnelleren und strengeren Massnahmen, sind nun die höheren Zahlen und tieferen Impfquoten der Deutschschweiz im Fokus. Gründe sieht man in:

  • Die Romandie und das Tessin haben mehr Covid-Erfahrung.

  • Die Deutschschweizer sind weniger vorsichtig.

  • Einige Kantone führen mehr Tests durch.

  • Die Schlusslichter beim Impfen liegen alle in der Deutschschweiz.

  • Tendenziell stärerer Föderalismus vs. Etatismus

  • Stärkerer Einfluss der SVP und Corona-, Massnahmen- und Impfkritischen Netzwerken

  • Stärkerer Einfluss der Anthroposophie, Natur- und Alternativmedizin

  • Schwächer strukturell verankerte Solidaritätsbeziehungen

(Letzter Punkt, der von Oliver Nachtwey formuliert wurde, könnte in diesem Bild eine Ursache sein sowohl für die höheren Zahlen zu Beginn als auch für die höheren Impfquoten jetzt.)

Selbst ein Artikel der NZZ, der viele Röstigraben-Mythen verwirft, schreibt:

Hingegen stimmt es, dass eine Mehrheit der Romands ein anderes Staatsverständnis hat als die Mehrheit der Deutschschweizer. Keine Frage: Im Schnitt erwarten die Welschen (und auch die Tessiner) mehr vom Staat als die meisten Deutschschweizer, und als Folge davon nehmen sie in Kauf, dass der Staat einiges kostet. Dies zeigt sich gerade im Gesundheits- und Sozialwesen. In den welschen Kantonen wurden bereits früh Aufgaben verstaatlicht und professionalisiert, die in vielen Deutschschweizer Kantonen traditionell vom Privatsektor und teilweise noch von Freiwilligenarbeit abgedeckt wurden.

Wahrscheinlich ist in der welschen Schweiz gesamthaft auch das Vertrauen in Forschung und Schulmedizin grösser als in der Deutschschweiz – oder umgekehrt gesagt: Das Milieu von Forschungs-Skeptikern, Naturmedizin-Anhängern und Impfgegnern, das in der Corona-Frage oft mit Kritik an den Behörden an die Öffentlichkeit ging, ist zwar in der welschen Schweiz auch vorhanden, aber hier weniger stark und vernetzt als in deutschsprachigen Gebieten.

Quellen:

  • Warum Corona in der Deutschschweiz viel stärker wütet als in der Romandie und im Tessin (TA).

  • Schweisst der «Corona-Graben» die mehrsprachige Schweiz zusammen? – Betrachtungen eines «Röstigrabologen» (NZZ).

  • Der Corona-Graben entzweit die Schweiz: Die unterschiedlichen Fallzahlen erklären ihn nur teilweise (NZZ).

  • Krise offenbart kulturelle Kluft zwischen den Sprachregionen (Swissinfo).

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Und zur Frage der Anthroposophie und Alternativen Medizin schrieb ebenfalls jüngst Belltower News von der Amadeu Antonio Stiftung:

Der Einfluss der sogenannten „Alternativmedizin“, zu der die Anthroposophie gehört, ist im deutschen Gesundheitswesen groß: Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten jährlich bis zu 240 Euro pro Versicherte für Globuli. Homöopathische Arzneimittel müssen weder zugelassen, noch muss ihre Wirksamkeit bewiesen werden. […] Wer in Deutschland Heilpraktiker:in werden möchte, muss lediglich einen Multiple-Choice-Test und eine mündliche Prüfung bestehen. Heilpraktiker:innen müssen nicht beweisen, dass sie tatsächlich heilen können, sondern lediglich, dass sie keinen Schaden verursachen. Nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es überhaupt staatlich anerkannte Heilpraktiker:innen […].

Vor diesem Hintergrund dürfte es keine Überraschung sein, dass die deutschsprachigen Länder die niedrigsten Impfquoten in Westeuropa haben.

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Eben hat der Spiegel eine wirklich gute, mit vielen Quellen angereicherte Kolumne zum Lesen und Weiterleiten von Sascha Lobo veröffentlicht.

Warum soll ich mich impfen lassen?
Sie sind weder Querdenker noch Impfgegner – aber trotzdem unsicher, ob und warum Sie sich impfen lassen sollen? Dann ist dieser Text für Sie.

Hier der Link: https://www.spiegel.de/netzwelt/net…a4db8c1edf

Edit: Einschub mit besorgtem Blick auf die aktuelle Entwicklung auch bei uns:

Inzidenz in Sachsen gem. ZDFheute vom 16.11.2021:

Gibt es immer noch Menschen die behaupten die Impfungen seien nutzlos bei der Pandemiebekämpfung?

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Danke für den erhellenden Beitrag. Gemäss https://www.covid19.admin.ch/de/vac…=A_12_PLUS weist die Schweiz eine Impfrate auf, die sich irgendwo zwischen Dänemark und Italien ansiedelt: 73.92% aller ü12Jährigen sind vollständig geimpft (Stand 16.11.21). 12+ scheint die Bevölkerungsgrösse zu sein, anhand derer auch andere Länder den Erfolg ihrer Impfkampagne kommunizieren. Eventuell kam das hier schon auf, aber weshalb beziehen Sie sich für den internationalen Vergleich auf die Gesamtbevölkerung?

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Das ist eine berechtigte Frage, die relativiert. Die Differenzen in den Bezuggrössen 12+ oder Gesamtbevölkerung sind interessant und weisen auf die Überalterung einer Gesellschaft hin (hoch in der Schweiz) und auf die Impfstrategie: In der Schweiz sollten vor allem die 70+ geschützt und bezogen auf die Gesamtbevölkerung war die Schweiz bis Anfangs Juli 2021 gut unterwegs im Vergleich mit Europa. Dann meinte man, der Mist sei geführt. Das Problem scheint in erster Linie die Delta-Variante geworden zu sein, stark in der Schweiz auch schon ab Juli 2021, und die abnehmende Immunität bei den 70+. Wahrscheinlich wurde die Delta-Variante unterschätzt (Impfdurchbrüche) und es hätte es ab Juli 2021 einen sehr starken Impfschub bei den 60- gebraucht, wie in anderen Ländern in Europa und früh zu boostern wie in Israel. Das sind alles nur hypothetische Erklärungsversuche, wahrscheinlich gibt es andere, bessere.

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Hallo Frau F. und Herr Thommen,

Merci für Ihre Frage und für Ihre Erklärungsansätze. Wichtig ist es natürlich, Gleiches mit Gleichem zu vergleichen: Und dann sind unterschiedliche Grundgesamtheiten für unterschiedliche Anwendungszwecke oder Perspektiven interessant.
Wie Herr Thommen schreibt, ist eine detaillierte Betrachtungsweise nach Altersgruppen selbstverständlich sinnvoll: Bei den Über-80-Jährigen ist es etwa besonders wichtig, dass besonders viele geschützt sind gegen schwere Verläufe von Covid-19.
Wenn wir aber, wie wir in diesem spezifischen Artikel, die Gesamtbevölkerungen vergleichen, berücksichtigen wir, dass alle – und nicht nur jene, die alt genug sind, um sich impfen lassen zu können – das Virus weiter verbreiten und daran erkranken können. Wenn wir also über einen bevölkerungsweiten Schutz nachdenken, der auch die Verbreitung des Virus bis zu einem gewissen Grad verringert (was wiederum die schweren Verläufe, i.e., die Spitalaufentalte, senkt), dann ist der gesamtgesellschaftliche Blick oder Vergleich durchaus sinnvoll.

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Der Kanton Jura hatte schon sehr früh und unkompliziert ein zentral gelegenes Impfzentrum eingerichtet. Eine qualifizierte Hotline teilte Termine zu; eine einfache aber funktionierende Website stand schon Jan 2021 zur Verfügung.

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In zwölf Tagen findet eine Abstimmung statt. Auf deutschen Fernsehprogrammen verfolge ich Gespräche über Massnahmen, die in der aktuellen Pandemielage geeignet oder wünschenswert wären. Wie kommt es, dass ich hier zu Lande kaum Stimmen vernehmen, die sich positiv zum Covidgesetz äussern. Geben Bundesrat und Parlament die Abstimmung verloren?

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Beobachter
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Kann es sein, dass die Schweizer weniger Obrigkeitshörig sind als die Deutschen?

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Ich glaube, sie wollen das Boot nicht zu sehr schaukeln und warten entsprechend mit Kommunikation und auch neuen Massnahmen gerne noch 2 Wochen ab.

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Dass die Politik von Anfang an versagt hat und es weiter tut ist ein Fakt. Die Tiefe Impfquote nur auf diesen Grund zurückzuführen ist m.E. aber falsch. Die Medien haben da auch mitgemischt, indem sie Leugnern, Verschwörern, Querdenker etc. viel zu Lange eine Plattform gegeben hat. Auch Proteste ohne Bewilligungen und ohne Masken haben dazu beigetragen. Ungeimpfte können weiterhin fast uneingeschränkt (ein bisschen Testen reicht) am "normalen" Leben teilnehmen, obwohl sie mittlerweile der Hauptgrund für alle negativen Auswirkungen und Massnahmen in dieser Pandemie verantwortlich sind. Jetzt muss schleunigst gehandelt werden, sonst müssen Menschen welche wegen Krebs oder Herzleiden dringend einen Platz auf einer Intensivstation benötigen, wiederum hinten anstehen, weil die Plätze von Covidioten besetz sind. 2G für alles und Lockdown für Ungeimpfte wird wohl die Folge davon sein, und am Schluss müssen alle die Kosten , welche von den Unverbesserlichen verursacht werden, tragen.

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Der allererste Artikel von Constantin Seibt in der REPUBLIK hatte den Titel "Demokratie unter Irrationalen". In meiner Erinnerung enthält er einiges, was zum Dialog hier passt.
Es fällt auf, wenn man die neuere Geschichte betrachtet, dass etwa 40 % der stimmenden Bevölkerung immer wieder auf Populisten und populistische Anliegen hereinfällt und dass auch nach offensichtlichen Fehlschlägen dieser Anteil schnell wieder zurückkommt.
Ein Link

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Giusep Nay
ehem. Bundesgerichtspräsident
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Es gibt und darf keine Freiheit geben, andere zu gefährden. Darauf muss nach meiner Überzeugung aufgrund der Ergebnisse der Analyse der Fokus ganz gelegt werden.

Es ist sicher richtig, die Impfung gegen eine Covid-19-Infektion und schwere Erkrankung sowie Langzeitfolgen zum Selbstschutz zu empfehlen, zumal damit gleichzeitig auch Dritte geschützt werden. Das, was fehlt, ist nach meiner Wahrnehmung aus den Medien jedoch der richtigere Fokus, die Impfung – jetzt auch eine dritte Impfung - jeder und jedem dringend anzuempfehlen, um die Gesundheit und das Leben der Anderen nicht zu gefährden und zu verletzen. Leider wird dieser Ansatz vernachlässigt und so den Impfgegnern in die Hand gespielt, sich mit der Freiheit, selbst über den eignen Körper zu verfügen, zu rechtfertigen.

Eine Freiheit, andere in schwerer und schwerster Weise in ihrer Gesundheit zu gefährden, kann in einer zivilisierten und auf grundlegenden ethischen Werten beruhenden Gesellschaft nicht eingefordert werden. Das muss daher viel mehr in den Blick genommen werden, wenn zu vermehrten Impfungen aufgerufen wird, zumal man jetzt, wo man etwas in eine Sackgasse geraten ist, ein neuer Ansatz nötig ist.

So kann ganz zu Recht und ohne ungerechtfertigt in die persönliche Freiheit der Impfverweigerer einzugreifen, zur unbedingten Impfung aufgefordert werden, denn auf eine Freiheit, die es nicht gibt und nicht geben darf, können sich diese nicht berufen.

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Einer Regierung, welche zu Beginn einer Pandemie kommuniziert Masken helfen nicht, Kinder seien kein Treiber der Pandemie und Aerosole erst sehr spät benennen, zu glauben, dass sie mir ehrlich sagen würden wie die Nebenwirkungen aussehen... naja, das fiel mir schwer. Ich vertraue nach diesen 2 Jahren weniger, lese selber die Papers und hab mich anfangs 2021 impfen lassen.
Aber, ein Beispiel: Vergessen ging zu dieser Zeit Frauen darauf hinzuweisen, dass Zyklusverschiebungen ausgelöst werden können, was zu ungeplanten teilweise ungewollten Schwangerschaften geführt hat. Das ist einfach problematisch, wenn man die Leute zum Impfen aufruft ohne sie adäquat zu informieren!
Das die Leute den Empfehlungen der Regierung nicht nachkommen hat nicht nur mit wissenschaftlich erforschten Kommunikationsstrategien zu tun, sondern mit Vertrauen und das haben sie sich grossartig verspielt, so wie ich das empfinde.

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Ich bin selber eine Frau. So gemein es sich jetzt vielleicht anhört: aber eine Frau (oder ein Paar), welches als einzige Verhütungsmethode nach dem Kalender verhütet und davon ausgeht, dass der Zyklus immer gleich lang dauert, wird früher oder später ungewollt schwanger. Jeder Zyklus schwankt zwischendurch, da können ganz verschiedene Ursachen mit hineinspielen. Auch eine Impfung. Nun aber auch noch dem Bundesrat für ungewollte Schwangerschaften die Schuld zu geben ist weit hergeholt. Da wurde einfach naiv und ungenügend verhütet. Punkt.

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Ich gebe Ihnen absolut recht zum Thema Verhütung! Aber, trotzdem finde ich dass gute Kommunikation und Aufklärung Vertrauen schafft und extrem wichtig ist und da bleibe ich bei meiner Kritik. Es geht mir nicht darum dem Bundesrat die Schuld zu geben für die Schwangerschaften. Wohl aber für die schlechte Kommunikation!

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Vielleicht war war ja die Einstellung von etlichen Schweizern auch nach dem bekannten Motto: "Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut." (K. Valentin).
Gute Auflistung in diesem Artikel, geboostert noch durch Artikel von Prof. Flurin Condrau in der NZZ, den Michel Rebosura verdankenswert in einem Kommentar weiter unten schön zusammengefasst hat.
Impfen war schon immer kompliziert, war auch in West-Ost Konflikte involviert. Die Wirkungen von Mythen und Erzählungen ist nicht zu unterschätzen. Erstaunlich, wie sich vieles variiert wiederholt.
Zur Auflockerung und Einordnung zurück den Anfängen:
https://www.ndr.de/geschichte/chron…en446.html

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In der Arte-Dokumentation zur "rasanten Entwicklung des Biontech-Impfstoffs gegen Covid-19" wird euphorisch gezeigt, wie ein Team von Gentherapie-Spezialisten (in der Krebsforschung) in ein paar Wochen ein Medikament erfindet. Sie tun natürlich das, wovon sie etwas verstehen: Sie kreieren eine mRNA-Gentherapie gegen Covid-19. Darf man das erst nach dem siebenten Booster so nennen? Seit Beginn der Pandemie werden von den Leitmedien Fakten verdreht und Impfrisiken unter den Tisch gekehrt, Fachleute verunglimpft und kritische Geister als Schwurbler bezeichnet. Das schafft Vertrauen, sowohl in die Regierung wie in die Medien als auch in die Impfung. Dagegen nützt weder die Impfwoche noch ein bundesrätliches Marketing-Geschwurbel. Der geleakte Vertrag zwischen Pfizer und der Dominikanischen Republik ist öffentlich einsehbar. Oskar Lafontaine wörtlich: Die Politiker, die solche Verträge abschließen, sind die wahren Covidioten.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Viren sind Genmanipulatoren: Sie schleusen ihr Erbgut in die infizierte Körperzelle ein, und programmieren die Zelle, neue Viruspartikel zu produzieren.
Eine Impfung ist nicht im eigentlichen Sinne eine Gentherapie, aber sie funktioniert oft ähnlich wie das Virus selbst, ausser dass bei der Impfung keine krankmachenden Viren gebildet werden, sondern inaktive Viren oder nur Virusbruchstücke, gegen die das Immunsystem dann Abwehrmechanismen einleitet. Stehen diese Abwehrmechanismen einmal, können zukünftige Infektionsversuche des Virus besser abgewehrt werden.
Auf diesem Prinzip funktionieren nicht erst die neueren mRNA Impfstoffe, sondern auch schon die althergebrachten. Neu an den mRNA Impfstoffen ist eigentlich nur, dass man den Impfstoff auf das eigentliche RNA-Erbgut des Virus reduziert hat, statt noch weitere Viruskomponenten, oder ganze Viren zu verwenden.

Der geleakte Vertrag zwischen Pfizer und der Dominikanischen Republik ist öffentlich einsehbar.

Schön. Können Sie uns mit dem Link beglücken?

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Neu an der Gentech-Impfung ist auch, dass der menschliche Körper von der Impfung einen Bauplan für das hochgelobte Spike-Protein erhält, welches er nachbaut. Sofern es vom Immunsystem nicht zerstört wird, kursiert es danach im Blut und kann irgendwann in irgend einem Organ eine Thrombose verursachen, oder es überwindet die Blut-Hirnschranke und verursacht die Hirnvenenthrombosen. Aber welcher Geimpfte will denn schon wissen, ob sein Körper alle Spike-Proteine zerstört hat? Ich habe noch nie von einer derartigen Untersuchung gehört, welche eigentlich in eine Versuchsreihe gehört. Aber nein, wir testen ja nicht, wir impfen! Hier übrigens der Link zum Vertrag: https://www.keionline.org/misc-docs…an2021.pdf

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Kein Impfziel: Vielleicht wurde es ein wenig spät gefasst, aber jetzt gibt es ein Impfziel. Es wird vielleicht nicht kommuniziert.
Und es ist verheerend. Denn:
Dem Ziel der Durchimpfung hat das BAG die Boosterimpfung der Risikogruppen untergeordnet. Wenn es nach dem ursprünglichen Plan von BAG und Swissmedic gegangen wäre, würden wir mit dem Booster erst Ende Jahr anfangen. Erst der Druck der Strasse und der Social Media hat den Booster beschleunigt. Und immer ist ein Mahnmal des Wahnsinns die abgewiesenen Booster-Impfwilligen im Zürcher Hauptbahnhof - abgewiesen, weil das BAG lieber ungefährdete gesunde Nichtrisikoschweizer erstimpfen wollte und nicht um ihr Leben besorgte Geimpfte aus den Risikogruppen.
Mittlerweile macht es den Anschein, dass das Impfziel zu einem Ziel an sich geworden ist. Die Zuständigen scheinen vergessen zu haben, dass das Ziel die Ueberwindung der Pandemie ist, oder ihre Linderung, und die Impfung dabei nur ein (stumpfes) Instrument unter anderen.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Ich sehe kein Impfziel des Bundesrats ausser "mehr ist besser". Ein vernünftiges Impfziel lässt sich in einer Pandemie auch gar nicht formulieren, wenn man nicht auch Ziele bezüglich Ansteckungsrückverfolgung (Testen, Tracen und Quarantäne) und weiteren flankierenden Massnahmen formuliert. Dies zumindest, solange man keinen sterilisierenden Impfstoff hat, sprich ein Impfstoff, der die Verbreitung des Virus verhindert.
Epidemiologisch gesehen muss es darum gehen, die Reproduktionszahl des Virus nachhaltig unter 1 zu drücken, weil ein Wachstum über 1 eine Exponentialkurve bedeutet, die früher oder später in eine Steilkurve mündet, in welcher die Situation ausser Kontrolle gerät. Unsere Regierung begreift nicht (bzw. will nicht wahrhaben), dass die Impfung nur die Schwelle verschiebt, ab welcher die Infektionen wieder zu einem Ausufern der Hospitalisierungen führt, aber an der Logik der Exponentialkurve ansonsten nichts ändert.

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Nun das Tracing geht so nicht wie geplant. Es ist viel zu arbeitsintensiv fuer die mageren Resultate. Ein richtiges Tracking ist politisch nicht machbar. Dann wursteln wir eben etwas vor uns hin und hoffen auf bessere Zeiten.

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danke, Herr M., für diese Bestätigung zur Wirkung der Impfung!
Allerdings: In der Natur führt jedes exponentielle Wachstum zur Peakbildung, weil die Grenze der Ressource erreicht werden. So hat auch jede Coronawelle reagiert, und immer stellte man fest, dass die Peakbildung schon vor Einsetzen der Lockdowns und so einsetzte. Das war beginnende Herdenimmunitätbildung, allerdings nur in Bezug auf die beschränkte Infektiosität der aktuellen Coronavariante. Dann kam die nächste Mutation und durchbrach die erreichte Herdenimmunität.
Doch je länger die Pandemie dauert, desto mehr geht der Durchseuchungsgrad Richtung 100%, und desto näher kommt die Hoffnung auf einen Herdenimmunitätspeak, der nicht mehr durchbrochen werden kann.

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Leser
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Kurz: eine einzige riesige Katastroohe!

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Natürlich wurde der Impfprozess dilettantisch eingefädelt und natürlich führte der Bundesrat wie ein Angsthase. Aber das sind Symptome unserer Staatskonstruktion, keine Ursachen. Wo das Volk letztlich die Unfehlbarkeit (ex Abstimmungszettel) beanspruchen darf, kann man nicht mit einem Bundesrat voller Leader rechnen, denn dafür wurde er nicht gewählt.
Angeklagt bleiben müssen die Impfgegner: Im besten Schulsystem der Welt sollte man wissen, dass Bakterien mit Antibiotika und Viren mit einer Impfung bekämpft werden, und dabei das Geschwätz von Meinungsfreiheit völlig deplaziert ist. Und dieses einfache Schulwissen hat zu wenig genützt - wie beim CO2-Gesetz. Das ist die traurige Bilanz unseres Corona-Verhaltens, und über diese muss nachgedacht werden. Wir erleben nichts anderes als ein fundamentales Versagen der demokratischen Axiome: Der mündige Bürger ist zur Fiktion verkommen -und verhält sich gerne wie im Mittelalter:Und dort wäre die Grunderfahrung mit der menschlichen Natur in Erinnerung zu rufen: Das demokratische Florenz verlor in der grossen Pest (1348-1352) von etwa 100'000 Einwohnern 40'000 Pesttote, und das ähnlich grosse Mailand, das vom Diktator Visconti reguert wurde, keinen einzigen . Demokratie kann bei Infektionswellen tödlich sein.

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Laut Wikipedia starben auch in Mailand 15% der Bevölkerung.
Die Massnahmen der Regierung waren rigoros. Türen und Fenster von betroffenen Haushalten wurden zugemauert. Ein Hardcore-Lockdown für Betroffene, welcher unweigerlich zum Tod führte.
Ein Hoch auf die Diktatur.
Sollen wir uns wirklich solch Menschenverachtende Methoden als Vorbild nehmen?

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Nein, kein Vorbild. Denn die Massnahmen kamen zu spät. Totale Abschottung in einer Situation, in welches das Virus bereits einen Grossteil der Haushalte durchseucht hat, kann ein Weitergrassieren der Seuche für längere Zeit nicht verhindern, weil dieses Weitergrassieren in den einzelnen, infizierten Haushalten stattfindet. Eine Virus Pandemie bekämpft man in der flachen Phase der Virus-Verbreitungs-Exponentialkurve. Das braucht viel weniger drastische Mittel, als wenn man wartet, bis die Kurve in die Steilphase übergeht und die Situation dramatisch wird. Aber es müssen alle mitmachen, es ist eine kollektive Aufgabe. Und die Menschen müssen einsehen, dass die Massnahmen nötig sind, auch wenn die Situation zu diesem Zeitpunkt noch nicht dramatisch ist.

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Beobachter
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Die Weltbevölkerung zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird auf 360 bis 432 Millionen Menschen geschätzt, heute auf knappe 8 Millionen. Und: Die aktuelle sog. Pandemie ist seit Menschengedenke die Erste die weltweit verbreitet ist.

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Mathematiker
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Detail: 3 Nullen mehr, 8 Milliarden.

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Warum wird mit dem moralischen Zeigefinger eigentlich immer nur auf die Ungeimpften gezeigt? Warum nicht auf die, die hemmungslos und egoistisch auf der ganzen Welt rumreisen und (auch) die neuesten Mutationen immer wieder mit nach Hause bringen? Ist das denn solidarisch?

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Beobachter
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Krankheiten und Seuchen haben die Menschheit seit den frühesten Tagen geplagt. Doch erst mit der deutlichen Verlagerung auf Agrargemeinschaften nahmen das Ausmaß und die Verbreitung dieser Krankheiten dramatisch zu.
Der weitverbreitete Handel schuf neue Möglichkeiten für die Interaktion zwischen Menschen und Tier, die solche Epidemien beschleunigten. Malaria, Tuberkulose, Lepra, Grippe, Pocken und andere traten erstmals in diesen frühen Jahren auf.
Je zivilisierter die Menschen wurden und möglicherweise noch werden – mit grösseren Städten, zunehmenden Handelsrouten (Globalisierung) und zunehmendem Kontakt mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen von Menschen, Tieren und Ökosystemen –, desto wahrscheinlicher werden Pandemien auftreten.

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Richtig. Und sollte uns diese Tatsache nicht endlich ernsthaft über unser Tun nachdenken lassen?

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Beobachter
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Die aktuelle Situation zeigt, dass die Schutzzeiten aller weitverbreiteten Impfstoffe, einschließlich der von der WHO empfohlenen, reduziert wurden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer weiteren Mutation des Virus. Leider ist kein schnelles Ende der sog. Pandemie absehbar. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft und die menschlichen Aktivitäten bleiben erhalten, die Rückkehr zur ehemaligen Normalität ist kaum möglich.
Ein Faktor der Verbreitung von Seuchen ist die menschliche Mobilität;
Zum Beispiel hat sich der Flugpassagierverkehr in den letzten 10 Jahren fast verdoppelt. Ich halte eine Rückkehr zu dieser Aktivität für unmöglich.
Was meinen die Leserinnen und Leser?

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Spannende Analyse mit vielschichtiger Diskussion. Ein paar Fragezeichen:

  1. Ziele: Kann es sein, dass wir die Wirksamkeit politischer Ziele überschätzen? Die Klimakonferenz hat gerade das 1.5 Grad Ziel verraten.

  2. Logistik. Meckern wir nicht auf hohem Niveau? Ich war von der Organisation der Impfaktion im Kanton Luzern beeindruckt. Meine Impfungen waren Minuten genau geplant und haben genauso geklappt.

  3. Kommunikation. Wann hatten wir jemals derart gut aufgearbeitete Daten über eine Pandemie in Echtzeit? Die Anleitung im Artikel, wie wir über Verschwörungstheorien informieren sollen, war informativ. Aber Taskforce und BAG haben sich Grossen und Ganzen daran gehalten.

  4. Ärzte und Macht. Gibt es Politik ohne Machtgerangel? Schliesslich geht es in der COVID Bekämpfung um sehr viel Geld. Ich hoffe, dass die Republik genau hinschaut, wer wo zuviel bezahlt und wer daran verdient. Die Kosten im Artikel waren jedenfalls interessant.

  5. Mit Impfgegner:innen eine politische Suppe kochen. Wie soll ich reagieren, wenn ein Arzt und Komplementärmediziner seiner Patientin rät, auf ihr Immunsystem zu vertrauen? Waren wir zu freundlich mit den Homöopathie Fans? Müssen wir die Spaltung der Medizin beklagen? Dass Politik spaltet, gehört leider zu ihrem Geschäft.

  6. Föderalismus. Ist es noch zeitgemäss die Schweiz auf 26 verschiedenen Wegen zu regieren? Warum folgen wir nicht dem Beispiel des Kanton Glarus, der die Anzahl Gemeinden auf 3 reduziert hat? Mit 5-7 Kantonen bewältigt die Schweiz die nächste Krise besser.

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Föderalismus. Ist es noch zeitgemäss die Schweiz auf 26 verschiedenen Wegen zu regieren? Warum folgen wir nicht dem Beispiel des Kanton Glarus, der die Anzahl Gemeinden auf 3 reduziert hat? Mit 5-7 Kantonen bewältigt die Schweiz die nächste Krise besser.

Solche Vorschläge, vorgebracht unter Beiträgen die sagen, Krisen seien kein Instrument der Machtergreifung, führen bei mir gelegentlich ein wenig zu kognitiver Dissonanz.

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Gerade Ihren Punkt 5 denke ich müsste vertieft behandelt werden. Es hat ja nicht nur die Schweiz mit tiefen Impfzahlen zu kämpfen sondern die ganzen deutschsprachigen Länder um uns herum und da glaube ich greifen alle Punkte ausser die 5 zu kurz. Ich denke es ist genau diese Entfernung von der Wissenschaftlichkeit und die Hinwendung zu klar Wissenschaftsfeindlichen Glaubenssysteme die die Gegner antreiben. Ich finde auch nicht, dass Sorgen die auf klaren Falschaussagen beharren ernst genommen werden müssen, respektive die müssten mit klarem Contra entkräftet werden. Wie soll mit Menschen gesprochen werden, die ja leugnen, dass es das Virus überhaupt gibt? Mehr als einmal die Auskünfte von Intensivstationsleiterinnen* zu zeigen ohne Erfolg bringt doch dann nichts mehr oder? Esoterik und Homöopathie mögen mit der Wunschwirkung (Placebo) Erfolge erzielen aber sind auch klare Einstiegsdrogen für Wissenschaftsleugnung. Wie Sie sagen denke auch ich, dass hier des Zuckerkügelchens Kern steckt. Die Spaltung von wissenschaftlich kritischem Denken und Querdenken scheint mir die Haupttriebfeder dieser Debatten zu sein. Die anderen Gründer sind für mich nur vorgeschoben um eine Aura der Ernsthaftigkeit aufrecht zu erhalten.

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Beobachter
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Die Deutschsprachlichen sind eher weiser, als Sie vermuten. Ich frage mich, ob nicht die sog. Überalterung der europäischen Bevölkerung bzw. die eher schlechten Zukunftsaussichten eine Rolle spielen? In Deutschland gibt es bereits mehr Alters- und Pflegeheime als Spitäler. Das sog. Gesundheitssystem ist bereits am Zusammenbrechen. Dazu kommt, dass nun mehr Menschen in Rente gehen als Erwerbstätige in den Arbeitsmarkt eintreten. Ich kann mir vorstellen, dass bei älteren Personen in Erwägung dieser Fakten eine Lebensmüdigkeit entsteht.
(Leider fehlen mir die Daten in der Schweiz. Weiss ein Leser mehr?)

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Gönnerin
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STGB Art. 231

Verbreiten menschlicher Krankheiten

  1. Wer vorsätzlich eine gefährliche übertragbare menschliche Krankheit verbreitet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe nicht unter 30 Tagessätzen bestraft.1

Hat der Täter aus gemeiner Gesinnung gehandelt, so ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren.

  1. Handelt der Täter fahrlässig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe.

Frage: handelt es sich bei Covid-19 um eine Krankheit im oben definierten Sinn?
Oder ist man sich nicht einmal in dieser Frage einig und drum das Lavieren?

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Witzig. Genau so eine Frage war letztes Jahr Teil der Klausur Strafrecht I. Hier mal die Erkenntnisse:

  1. Sie können durchaus glaubhaft argumentieren, dass Covid-19 eine schwere übertragbare Krankheit ist. Menschen sterben daran. Selbst die Jungen, wenn auch nicht viele. Und selbst wenn sie nicht sterben, ist das Risiko von Langzeitfolgen wie der Verlust des Geruchssinns, Long-Covid etc. gar nicht so gering.

  2. Ihr Fall wird aber spätestens an der natürlichen Kausalität scheitern. Gerade bei einer durch Tröpfchen und Aerosole übertragbaren Krankheit ist es praktisch unmöglich nachzuweisen, dass ausgerechnet A. den B. angesteckt hat, und nicht irgend jemand anderes. Bei der objektiven Zurechnung haben Sie immer etwas Spiel, aber beim Feststellen der natürlichen Kausalität gibt es eigentlich keinen Platz fürs Raten. Wenn Sie also nicht sicher sagen können, dass das Opfer vom Täter angesteckt wurde, müssen Sie zugunsten des Täters annehmen, dass es nicht so war.

Ich schätze, das ist auch der Grund, weshalb nicht jeden Winter tusende Leute verklagt werden, die finden, sie müssen mit Grippe zur Arbeit gehen.

  1. Der Versuch ist hier grundsätzlich strafbar, dann bräuchten Sie aber Eventualvorsatz. Ich glaube nicht, dass man den ganzen Schwurblern vorwerfen kann, dass sie wirklich wollen, oder zumindest billigend in Kauf nehmen, dass sie jemanden anstecken. Das müsste schon eine echt abartige Situation sein. So kommen wir also auch nicht weiter.

Hoffe, das hilft. Falls es jemand besser weiss, freue ich mich auch über Korrekturen.

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Gönnerin
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Danke für die Antwort. Ich habe nun verstanden dass wohl in bezug auf das STGB keine Einigkeit unter den Entscheidungsträgern herzustellen ist, ob Covid-19 eine schwere übertragbare Krankheit ist.

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Mathematiker
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Ich bin auch nicht Jurist. -- Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Richterin Covid-19 nicht als übertragbar und gefährlich beurteilen würde, in Anbetracht der schweren Verläufe und Todesfälle. Und zum Vorsatz: das Strafrecht kennt den sog. Eventualvorsatz; das ist die vorsätzliche Inkaufnahme möglicher Folgen. (Für mich das Musterbeispiel ist jemand, der nachts mit 130 km/h durch ein unübersichtliches Dorf fährt und dabei jemand zu Tode fährt; vorsätzliche Tötung.) Ich empfinde das Verhalten mancher Massnahmen-Verweigerer*innen durchaus als eventualvorsätzlich.
Edit: "vorsätzlich" heisst aber nicht unbedingt "aus gemeiner Gesinnung", wie es aktuell in StGB Art. 231 heisst.

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Müsste dann nicht ein Geimpfter der in eine Gegend mit erhöhtem Risiko reist und sich dann nach der Heimreise ohne Test unters Volk mischt, diesen Sachverhalt auch erfüllen?
Viel mehr als ein Ungeimpfter der sich für jeden Anlass auf eigene Kosten testet um niemanden zu gefährden?
Ich finde es befremdlich, mit welcher Lust auf Impfskeptiker eingedroschen wird, die alle Auflagen klaglos erfüllen. Die lauten Freiheitstrychler sind doch nur eine winzige Minderheit, welche auch im Normalbetrieb keine Gelegenheit auslässt sich daneben zu benehmen. Dann halt mit primitiven rassistischen Äusserungen über Flüchtlinge, Arbeitsmigranten, Linke und Grüne.

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Beobachter
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Ich freue mich schon jetzt, wenn sich die CH-Justiz in die sog. Pandemie einmischen muss. Solange die Impfstoffe in der Schweiz von Swissmedic «befristet zugelassen» sind, sehe ich keine Gründe für eine Anzeige. Gemäss WHO-Regeln müssen die Stoffe drei Teststufen (III) bestehen, um rechtmässig von allen Staaten zugelassen werden zu können, die Schweiz ist auf Stufe I.

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Gönnerin
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Mir ist allen Ernstes nicht klar, ob in der Schweiz bezüglich Gefährlichkeit von Covid-19 Meinungsfreiheit / Meinungsvielfalt herrscht. Die offizielle, die regierende Schweiz müsste sich doch diesbezüglich einig sein, wenn schon Massnahmen getroffen und Gelder gesprochen werden. Wie kommt so eine Einigkeit zu stande? Jeder darf seine Meinung sagen? Bilden wir in diesem Sinne eine Insel und versuchen, anders als der Rest der Welt, einen eigenen Weg zu gehen? Der sogenannte Pragmatismus: ist er Wunschdenken? Feigheit? Inkonsequenz? Kann mir irgendjemand sagen, ob es eine offizielle schweizerische Meinung zur Gefährlichkeit von Covid-19 gibt? Diese Fragen entstehen aus Begegnungen im Alltag. Viele Menschen wissen nicht, was gilt. Man kann es so oder so sehen. Sogar, ob Covid-19 existiert. Und unsere Regierung? Zu welchen gehört sie? Man kann es so oder so sehen? Eine Bedrohung, keine Bedrohung?

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Kein Anwalt. Aber, meines Wissens bedingt "Vorsatz" ein Bewusstsein für die Tat und deren Folgen, heisst, man könnte jemanden tatsächlich strafen, der nach positivem Testresultat durch das nächste Altersheim geht und Leute anhustet, aber nicht denjenigen, der dies unwissentlich verbreitet.

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Sind ja auch verschiedentlich juristisch/strafrechtlich verfolgt worden: positiv Getestete, die trotzdem durch die Clubs gezogen sind.

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Gönnerin
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Aber nochmals die Frage: gilt Covid 19 in der Schweiz als gefährliche Krankheit im Sinne des STGB, ja oder nein? Weiss das irgendjemand?

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Das Artikel mag im grossen Ganzen stimmen aber ich bin langsam allergisch gegen reflexartige "Behörden Bashing" geworden.

Einige Einwände zu der Analyse:

Stichwort Logistik , OK es waren Schwierigkeiten am Anfang. Aber die Spitzenwoche für Impfungen war um 13 Juni mit 640 000 pro Wo., ca. ein Monat Später war es ca. 400 000 und ab 15 August dumpelt die Impfrate um 130 000 herum. Ich gehe davon aus dass die Impfleuten locker die Impfrate von 400 000 Pro Wo. hätte halten können, somit wäre von Mitte Aug. bis jetzt ca. 7 Mio. Impfdosen verabreicht worden statt die ca. 4.5 Mio Dosen die tatsächlich verimpft wurden. Logistik hin oder her - seit Mitte Juli fehlt einfach die Nachfrage.

Stichworten Mutationen oder Varianten, die fehlen ganz. Die erklären die tiefe Impfquote nicht aber die sind dafür verantwortlich das die Impfquote die erreicht wurde zu tief war und Impfquote die nötig wäre sich ständig erhöht hat. Meine Amateurhafte Milchbüchli Berechnung geht so: Die ursprüngliche R-null in "freien Wildbahn" war geschätzt um 3. Wenn 2 von diesen 3 Personen Immun gewesen wären (Impfquote 66%) würde R-null auf ca. 1 gesenkt was ein nachvollziehbares Ziel wäre. Dann kam die "Englischen" (alpha) Variante, ca. 40% ansteckender ergibt ein R-null von ca. 4.2. Das heisst wir brauchten, gemäss meiner Berechnungsart, eine Impfquote um 76%. Und dann kam "Delta" auch ca. 50% ansteckender als "alpha" somit mit einem R-null von ca. 6.3. Wieder nach meiner Berechnungsart liegt die Impfquote für ein R-null = 1 bei ca. 84%. Weil die "Vaccine Effectiveness" weniger als 100% ist brauchen wir höhere Impfquoten auch wenn diese Berechnungs Methode halbwegs stimmen würde. Dieses bewegliche Ziel führt so zu einem beweglichen "Impfziel" -was auch ein Stichwort war.

Ich bin immer noch der Meinung die Schweiz ist ein souveräner Staat, bevölkert von mündigen Bürgern die ihre Eigenverantwortung walten lassen können. Somit wenn dem Volk die Möglichkeit gegeben wird ein wünschbares Ziel zu erreichen aber das Ziel verfehlt wird, liegt die Verantwortung bei dem Volke - finde ich.

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Das 2020 wurde zu nichts genutzt. Waehrend im Oktober Deutschland zumindest Impfzentren hochzog, um zu testen, wie sich so etwas denn Anfuehlen wuerde, geschah bei uns nichts. Dies ist insofern wichtig, wie ein Impfzentrum oberhalb von 10'000 Leuten pro Tag "verarbeiten" sollte. Die Kommenden sollen die Gehenden nicht kreuzen. Die Aelteren Leuten sollten sich unterwegs absetzen koennen. Es braucht einen Bahnhof und einen grossen Parkplatz in der Naehe. Toiletten, Ablaeufe, Prozeduren. Wie muss man das alles beschildern, wieviele Leute braucht man zum Einweisen, ..
Bei uns in Zuerich wollten sie von Null weg , dh ohne Vorbereitung, Anfangs Januar loslegen. Im Impfzentrum des Tropeninstitutes. Mit einer Kapazitaet von 400 Leuten pro Tag. Natuerlich nur Wochentags, allenfalls 8-17. Die Webseite brach zusammen.... Die Kantonsapotheke Zuerich weigerte sich den Impfstoff bei -80 zu Handhaben.
Was noch vorzubereiten gewesen waere ...
Software zum Verwalten der Zertifikate, Impftermine, der Impfdosen, Warenlager, usw. Sodass die Kantone das nicht auch noch muessen. Die Software Kapazitaet von zB Appenzell schaetze ich eher bescheiden ein.
Zum Glueck war Covid nur eine Uebung, und nichts Ernstes wie zB Ebola, oder so.
Bei etwas Ernstem muesste ein Impfzentrum natuerlich 24Stunden, 7 Tage laufen mit Extrabussen & Extrazuegen.

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Die Eigenverantwortung ist ein durch und durch bürgerlicher Begriff. Übersetzt lautet er: "Ich mach was ich will, die Gemeinschaft interessiert mich nicht. Die Konsequenzen sollen dann die anderen tragen."

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Himmeltraurig ist, dass der Bund auch für künftige Pandemien weder einen Plan hat, noch von den verantwortlichen Räten dazu aufgefordert wird, einen solchen zu entwickeln und auch die Gesetze dazu anzupassen. Das Bild vom tapferen Kämpfer in den alten Schlachten (Mythen) muss endlich revidiert werden. Wir werden schon längst von Feiglingen regiert.

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Die Schlachten waren von Kantonen organisiert, wenn man so darf. Der Bund ist ein Schoenwetterkonstrukt.

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In der Pandemie muss der Bund die Führung übernehmen, denn die Kantone sind unfähig, eine Pandemie zu bewältigen.

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Und jetzt finde ich noch das „Moment!“-Papierchen im Briefkasten. Zum Testen die App konsultiert (die im App-Store ganz andere Ziele zeigt als in der „Zeitung“):
In der Rubrik „Veranstaltungen/Aktionen“: Nullanzeige.
Über weite Strecken keine Namen der für die Artikel Verantwortlichen.
Eine Menge Links: Viele haben mit den Behauptungen nichts zu tun, zu deren Belegung sie aufgeführt werden. Dafür kommen Ganser, Rima und Konsorten vor.
Werbung im Stil der SVP.
WOHER DAS GELD, um die ganze Schweiz zu überziehen? (Rhetorische Frage)

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Eine 600k breite Spur führt direkt zum Zürcher Finanz-Hochadel. In diesem Video auf Inside Paradeplatz https://insideparadeplatz.ch/videos…88dlicher/ plaudert die Vizepräsidentin des Vereins "Gesund und F." (der angeblich über ein Budget von 1.3 Mio verfügt) freimütig davon, wie ihr Ehemann beim Frühstückstisch den erwähnten Betrag von 600k für den Kampf gegen das Covid Gesetz bewilligt hat. Vieles was die Dame zum Besten gibt ist F. von Fakten und ein Grossteil der Aufzeichnung wirklich zum Fremdschämen. Wer sich das nicht antun will springe daher direkt zu Minute 27.

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Woher das Geld kommt, kann hier nachgelesen werden:
https://www.bluewin.ch/de/news/schw…63151.html

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Ja. Das kam hier auch. Kein wirklicher Absender. Erstaunlich wie so etwas geht, kein brauchbares Impressum. Kann man da "retour" drauf schreiben ?Was soll diese Investition von mehreren Millionen ? Die Zustellung per B-Flut-Post wird bei 50 Rappen liegen plus der Farb Druck von 20 Seiten A4. Wer kann damit was gewinnen? Ein Ablenkungsmanoever ? Eine anonyme Parteispende.. bei der sich erstaunlich wenige Leute exponieren. Unbekannte Leute.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Was grundsätzlich in der Analyse fehlt, ist die erklärungsbedürftige Tatsache, weshalb in Westeuropa gerade die deutschsprachigen Länder, also Deutschland, Österreich und die Schweiz, die niedrigsten Impfquoten aufweisen (siehe FT). Die angegebenen 6 Gründe beziehen sich ja spezifisch auf die Schweiz. Spannend wäre aber ein Vergleich dieser drei Länder. Treffen die 6 Gründe auch auf diese Länder zu? Oder gibt es spezifische Gründe? Die Schnittmenge der Gründe wären dann sozusagen die allgemeinen Gründe für die deutschsprachigen Länder. Natürlich ist das zu einfach gedacht, die Koninzidenz könnte purer Zufall sein und die Fragestellung hätte den Umfang des Artikels gesprengt, aber die Frage wäre dennoch wert, dass ihr nachgegangen wird.

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Märchentante*onkel
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Die Schweiz ist ein mehrsprachiges Land, was immer dann von Vorteil ist, wenn es darum geht, Rainer Maria Salzgeber zu vermeiden.

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Erst im Rückblick werden wir sehen, ob die niedrige Impfquote der Schweiz so katastrophal ist, wie viele meinen, insbesondere die Republik-Community. Entspannt Euch und geniesst das Leben! Wir alle müssen damit klar kommen, dass das Leben Kurven macht, welche wir nicht immer erahnen können.

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Ich geniesse das Leben. Total ungeimpft und panikfrei. Sammle derweil Masken ein, die überall rumfliegen (und auch anderen Müll, den hach so zivilisierte Menschen einfach irgendwo liegen lassen). Und wenn es morgen zu Ende geht, dann ist es halt so. Ich habe keinen Krieg, keinen Hunger oder sonstige Katastrophen erleiden müssen. Was kann man mehr erwarten? Wir werden alle sterben, das gehört nun mal zum Kreislauf des Lebens. ;)

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Wenn ich mich in einem Auto setze, zahle ich darauf dass der Verkehr "rechts" fährt.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Was die Kommunikationsstrategie angeht, überraschte mich das timing. Warum beginnt man erst jetzt massive Kampagnen durchzuführen? Jetzt, wo die Kurve bereits am abflachen ist. Klar, man will noch die Nachzügler hinzu gewinnen. Aber wäre es nicht klüger gewesen, wenn man spätestens beim steilen Anstieg mit analogen Kampagnen begonnen hätte, um sozusagen die Kurve noch höher hinauf schnellen zu lassen? Vielleicht können da Sachkundige weiterhelfen?

Betrachtet man die Kurve des Impffortschritts, etwa im TA-Dashboard, dann kann man eine (Gauss'sche) Glocken-Kurve erkennen. Eine Kurve, die auch in der Diffusion of Innovations (1962/2003) – wie das gleichnamige Buch des Kommunikationswissenschaftlers und Soziologen Everett Rogers heisst – zentral ist. Die Diffusionstheorie erklärt, wie, warum und mit welcher Rate neue Ideen und Technologien – und eine Impfung ist eine Technologie – sich ausbreitet.

Die Abschnitte der Glockenkurve entsprechen gewissen Gesellschaftsgruppen:

  • Innovators

  • Early Adopters

  • Early Majority

  • Late Majority

  • Laggards

Die zentrale These ist nun:

The central premise of the diffusion of innovations framework is that customer or patient segments that adopt early will influence later adopters. Innovators will influence early adopters, who then influence the early and late majority, who then influence the laggards.

Nun gab es schon vor Corona Modellierungen und Policy-Empfehlungen zur Impfung, welche sich auf die Diffusionstheorie bezogen (bspw. hier), sogar Studien, welche die Theorie analog auf die Impf-Verweigerung anwenden und auch gegenwärtig wird sie benutzt, um die Frage zu beantworten, wie die Impfquote maximiert werden könnte.

Time is of the essence – Das Kairos, der günstigen Zeitpunkt, ist, wie jede Politikerin und jeder Politiker wissen sollte, flüchtig. Wenn die Gelegenheit vorbei ist, kann man den Engel Kairos am kahlen Hinterkopf nicht mehr packen.

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ich hätte nicht erwartet, dass sich auch die Republik undifferenziert in die Impfjubelei sämtlicher anderen Medien, eingeschlossen denen in Deutschland, einreit. Gibt es wirklich nur diese eine Seite von der dieses Thema beleuchtet werden kann? Ich habe diese Zeitung abboniert, weil ich mir eine neutrale Berichterstattung vorgestellt hatte. Umfassend informativ. Dem ist anscheinend nicht so.

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Chefredaktion
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Hallo Frau H., vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich verstehe nicht ganz, was Sie mit "Impfjubelei" meinen. Der Beitrag ist eine Analyse der staatlichen Defizite (man könnte auch hart sagen: des Versagens) in der Impfkampagne. Fundierte Kritik an den Behörden ist die primäre Pflicht von Journalismus. Beste Grüsse!

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" Der Beitrag ist eine Analyse der staatlichen Defizite (man könnte auch hart sagen: des Versagens) in der Impfkampagne." Sie könnten das sagen aber ich finde die Aussage wäre Chabbis.

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Hallo Herr M., da haben Sie sicher recht. In dem Artikel geht es mehr um die Analyse staatlicher Defizite. Von daher war meine Reaktion auf genau diesen Artilen eigentlich fehl am Platz. Ich bemerke, dass ich als Ungeimpfte inzwischen sehr emotional reagiere, wenn es immer als die größte Selbstverständlichkeit angenommen wird, dass man sich impfen lässt, und immer nur erörtert wird, wie man die Leute doch dazu bringen kann sich impfen zu lassen, und was falsch läuft im System, wenn die Impfbereitschaft stockt. In sämtlichen Medien werden Ungeimpfte als irrational, der rechten Szene angehörig, bildungsschwach, konservativ etc. ausgewiesen. Ich kenne nur sehr bewusste, körperbewusste und gebildete Ungeimpfte. Ich habe mich noch nie in irgendeiener Beschreibung eines Ungeimpften wiedererkannt. Wie kann es dazu kommen?

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Impfjubelei? Meine Güte. Als doppelt Geimpfte kann ich nur sagen: Die wenigsten Geimpften fanden es wirklich geil, sich impfen zu lassen. Aber wir haben unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und ihren schwächsten Mitglieder*innen wahrgenommen, weil die Impfung nunmal derzeit der einzige Weg ist, diese Pandemie soweit zu entschleunigen, dass unser Gesundheitssystem nicht kollabiert.

Die Berichterstattung der Republik ist neutral: Sie beleuchtet viele Fehler, die von Seiten der Politik und anderer Beteiligter gemacht wurden. Sie bemängelt die unklare Kommunikation, das Fehlen eines Impfziels, den Kantönligeist, etc..

Nur wenn man (wie Sie?) aus irrationalen Gründen gegen die Impfung ist, dann ist es ein Leichtes, der Republik vorzuwerfen, sie sei parteiisch. Meine Frage an Sie: Von welcher Seite hätten Sie denn gerne das Thema beleuchtet? Was wäre Ihr Weg aus der Pandemie?

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Gut beschrieben die Kakophonie der Pandemiebekämpfung der Schweizer Regierungen und Ämter in der Pandemie. Das politische Geschwurbel von rechts hat unterdessen auch Teile der Bevölkerung erfasst und die Gemengelage der Argumentationseben wird immer absurder. Die Mitte schwieg beredt und die Linke wunderte sich.

Es fehlen politische Leader, die sich am Virus und dessen Bekämpfung orientieren. Und danach kommunizieren, sich durchsetzen und handeln. Ohne Furcht vor den Mails der selbsternannten Epidemiologen. Die Politiker konnten sich nicht lösen von der Ideologie ihrer Parteien, vom Diktat der Wählerinnen und eiern im gewohnten Wirkmodus von einer Welle zur nächsten, weil das Virus weiter infiziert. Und sind überrascht.

Dass das Virus weiter infiziert. Ganz normal. Wie Viren sich halt vermehren.

Es hat kaum richtige Leute am richtigen Ort und die Organisationsstrukturen legen sich quer. Das New public Management ist eine leere Formel, die schönt tönt und auf die Politikerinnen hereinfielen auf der Suche nach Kosten sparen im Gesundheitssystem. Oder anderswo in amtlichen Stuben. Kritische Geister warnten schon lange. Und die teuren Assessments bei der Personalauswahl in ein Büro der Bundes-Ämter scheinen auch versagt zu haben. Auch das ist bekannt bei denen, die es denken dürfen. Oder es erlebt haben.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Leute vor Ort wissen oft besonders gut, was für Leute vor Ort am besten ist. Auch bei der Bekämpfung einer Pandemie? Nein, ist der Bundesrat überzeugt, als er am 16. März 2020 die «ausserordentliche Lage» ausruft...

Nicht der Bundesrat hat die Verantwortungsübertragung auf den Bund statt Kantone beschlossen, sondern das Schweizer Volk an der Urne, mit der Abstimmung 2018 über das Pandemiegesetz.

Die SVP war damals gegen den Passus im Gesetz, welcher die Pandemie-Hoheit beim Bund, statt bei den Kantonen sah. Aber die SVP hat die Abstimmung verloren.

Als der Bundesrat schon bald, mitten in der Pandemie, die Verantwortung an die Kantone zurückgab, hat er sich schlicht und einfach nicht an das Gesetz gehalten; er gab dem Druck der SVP nach.

Mit dem Zurückdrängen der Verantwortung auf Kantonsebene war auch klar, dass ein notwendiges, schweizweit integriertes Test / Trace / Quarantäne - System nie wirklich effizient aufgebaut werden würde, und die Landesregierung bei einer reaktiven Politik bleiben würde. Dass es bei einer solch duckmäuserischen Haltung der Landesregierung auch nicht zu klaren Zielen und entsprechenden Ansagen kommen kann, ist klar. Das ist nicht einfach ein Kommunikationsproblem, sondern fehlender politischer Durchsetzungswille.

Derweil die SVP das schwache Bild, das die Regierung abgibt, genüsslich ausnutzen kann. So keck, dass ein Mitglied der Landesregierung, Ueli Maurer, sich öffentlich damit brüstet, dass er sich um das COVID-App und ein funktionierendes System der Infektionsrückverfolgung futiert, dass er sich wohl keinen zweiten Impf-Shot reinziehen werde, und dass er mit extremistischen Organisationen, wie die der Freyheitstrychler kokettiert.

Das muss man der SVP lassen, sie macht das richtig gut:
Sabotage der behördlichen Pandemiebekämpfung auf der einen Seite, und Schaffung einer Entrüstungskultur gegen die resultierenden unkoordinierten und schlecht kommunizierten Massnahmen.

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Ich frage mich, ob die SVP in diesem Beitrag sogar etwas zu kurz kommt. Ich habe nämlich das Gefühl, dass ihre Haltung, ständig gegen etwas zu sein, viele Leute im indoktriniert und sozusagen „erzogen“ hat. Ich finde, in vielen Dingen hat sie den Dialog vergiftet und erschwert, dass wir aufeinander zu gehen. Und in diesem konkreten Fall unterstelle ich ihr, dass sie völlig opportunistisch handelt und mit ihrer generellen Skepsis an den Maßnahmen einfach nur die Leute einfangen möchte, die wieder einmal gegen etwas sein wollen. Kein gemeinsames Vorankommen, sondern nur der Blick auf den eigenen Erfolg.

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Da gebe ich Ihnen recht. Da wirbt man jetzt damit gegen eine Spaltung der Gesellschaft zu sein und ich frage mich: Was hat denn die SVP die letzten Jahre gemacht wenn nicht genau das: Die Gesellschaft in allen möglichen Fragen gespalten?

Der Wahlkampf ist einfach nur ironisch. Ich hoffe die Flut an "Nein"-Plakaten ruft bei der Bevölkerung die gleiche Trotzreaktion auf, wie sie die meisten SVP Kampagnen bei mir tun.

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Das Spalten ist ja noch das Eine, aber die Plakate mit "Menschen diskriminieren?" drauf - da wünschte ich, ich hätte ein paar schwarze Schafe von früheren SVP-Kampagnen und könnte die draufkleben...

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Märchentante*onkel
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Ich hätte noch eine originelle und witzige Idee für einen Republik-Artikel, der garantiert eine robuste und kontroverse Diskussion kreieren würde, ein eigentliches Tabuthema, das noch praktisch kein Medienerzeugnis bisher gewagt hat anzurühren. Und am besten schreibt gerade die ganze Redaktion darüber, damit sie nicht auf die blöde Idee kommen könnte, über etwas anderes zu schreiben.

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Und wann lassen Sie die Katze aus dem Sack?

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Märchentante*onkel
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Eine mexikanische Biermarke mit sechs Buchstaben

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Alle Punkte lassen sich auf Punkt 6 reduzieren. Punkt 6 führt zu logistischen Problemen, Punkt 6 führt zu Kommunikationsproblemen etc.
Föderalismus ist eine Verwaltungsform, die in Schönwetterphasen super ist, jedoch in allen Krisen kläglich versagt.
Nun ist es einfach mit dem Finger auf den Föderalismus zu zeigen. Leider ist es in unserem Land nicht möglich über dieses Thema überhaupt zu diskutieren, geschweige dann diesen anzupassen. Wir werden also auch in allen zukünftigen und gegenwärtigen (Klima Bspw) Krisen immer zu den Letzten gehören.

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Einspruch. Wir können und müssen den Kantönligeist diskutieren. Der Kanton Glarus macht es vor. Er besteht noch aus drei Gemeinden. Die Schweiz wäre mit 3 - 7 Kantonen besser für Krisen gerüstet. Ein Zoom Meeting mit 26 kantonalen Delegierten ist ein Alptraum, mit 3 - 7 ist ein inhaltlicher Austausch sinnvoll.

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Die Quadratwurzel vom 26 ist leicht über 5. Eine weitere Verwaltungsstufe einführen? Allgemein könnten die Kantone doch einfach die Zusammenarbeit besser organisieren, man muss sie nicht gleich komplett über den Haufen werfen.

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Danke für die gelungene Analyse. Ich würde noch ergänzen: Nicht nur der Inhalt der Kommunikation war misslungen, sondern auch deren Form. Während die Impfgegner jeden Briefkasten mit ihren Zeitschriften belieferten, habe ich keine einzige persönliche Einladung (per Brief, SMS oder Anruf) zur Impfung erhalten. Gerade in der Anfangszeit musste man sich vielerorts sehr aktiv um die Impfung bemühen und selbst während der Impfwoche hiess es mehr oder weniger "informieren Sie sich über unser Angebot". Damit holt man gewisse Bevölkerungsgruppen schlicht nicht ab.

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Danke Herr F., das stimmt. Und wer ist im Bundesrat für die Gesundheit und das ihm untergebene BAG zuständig, welche für den ganzen Schlamassel verantwortlich sind? Gehört der auch zur SVP?
Ich bin geimpft und stimme selbstverständlich für das Covid-Gesetz. Aber nicht weil es gegen die SVP geht sondern aus Vernunft und Überzeugung!

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Danke für diesen sehr erhellenden Beitrag. Mir stehen die Haare zu Berg.
Doch noch ein Wort zu den Hausärzten. Weiss man eigentlich, wie viele Prozent der Bevölkerung überhaupt einen Hausarzt haben? Ich denke, für viel junge Leute wird das erst zum Thema, wenn sie ein gesundheitliches Problem haben. Und finden dann womöglich keinen Hausarzt weil das Parlament in seiner unendlichen Weisheit seit Jahrzehnten den Numerus Clausus im Medizinstudium aufrecht erhält. Deshalb sind wir auf Ärzte aus dem Ausland angewiesen, die dann dort aber fehlen. Gesundheit auf Kosten von andern Ländern also. Allein schon das ist skandalös.
Zu diesen Jungen kommen noch Menschen aus andern Kulturkreisen, die dieses System überhaupt nicht kennen. Gemeinsam überlasten sie dann die Notfallstationen der Spitäler.
Meine Schlussfolgerung: Wir sollten nicht zu stark auf die Hausärzte fokussieren. Aber vielleicht liesse sich in den Notfallstationen noch einiges machen. Wenn dort allen eintretenden Ungeimpften eine Impfmöglichkeit geboten würde, wäre dies ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zu einem höheren Anteil an Geimpften im Land. Denn jetzt beginnt die Knochenarbeit. Und die besteht aus vielen kleinen, sich ergänzenden Massnahmen. Denn das mit der nationalen Impfwoche hat ja nicht funktioniert.

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Die letzte Zahl, die ich im Hinterkopf habe, ging so: Hausärztinnen sehen rund 85% der Bevölkerung einmal im Jahr. Ich gehe jetzt zurück zur Arbeit und überlege im Hinterkopf weiter, was die Quelle hiervon war 👋.

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Ein Mitglied des Kantonalvorstandes der Thurgauer SVP hat mir erklärt, warum die SVP gegen das Covid-Gesetz ist. "Wir haben 26% Wähler und gegen 40% sind dagegen, also können wir für die kommenden Wahlen ein paar Prozente gewinnen." Es geht also nicht um die Sache, sondern nur um den Gewinn von ein paar Wählerstimmen, da ist es auch egal, wenn deswegen Menschen sterben. Die SVP geht sprichwörtlich über Leichen für ein paar Wählerstimmen. Und gelernt habe ich auch, dass selbst, wenn der Vorstand weiss, dass das Gesetz Sinn macht, er keine Parole gegen die Vorgaben der nationalen Partei beschließen darf. Das hat die SVP Thurgau einmal gemacht, dann kam Christoph Blocher persönlich und hat dem Vorstand die Kappe gewaschen.

Unsere tiefe Impfquote liegt daran, dass wir eine wählerstarke Organisation haben, der der permanente Wahlkampf wichtiger ist, als die Bekämpfung der Pandemie. Anstatt in der Not zusammen zu stehen und gemeinsam zu agieren, optimiert man lieber die individuellen Ziele. Solange sich die Schweiz nicht aus dem Würgegriff der SVP und ihrer Eigentümer (Oligarchen) befreit, wird sie in vielen Bereichen nicht vorankommen.

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Sicher ein Hauptgrund. Leider ist das Patentrezept gegen die SVP noch immer nicht gefunden. Es gibt zu viele Personen und Medien, die sich nicht getrauen, klar gegen diese Partei Stellung zu nehmen.

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Die SVP hat wie alle diese rechtspopulistischen Organisation einen grossen Schwachpunkt. Ihre politischen Entscheide richten sich konsequent gegen den grossen Teil ihrer Wähler. Sie sind nur darauf ausgerichtet ein paar wenige Personen noch reicher zu machen und ihnen mehr Macht zu geben. Dies übertüncht sie mit lautem Getöse. Genau diesen Punkt müsste man immer wieder bei jedem politischen Entscheid in Bern und den Kantonen herausarbeiten und ebenfalls laut kommunizieren. Was bedeutet dieser Entscheid für die verschiedenen Bevölkerungsschichten, wer profitiert, wer verliert. Über eine längere Zeitachse sollte dies vielen SVP-Wählern die Augen öffnen.

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Das Problem SVP sehe ich auch so, sie ist zwar die wählerstärkste Partei, aber die übrigen Parteien verfügen trotzdem über eine 2/3 Mehrheit. Statt daraus eine Strategie der Mehrheit abzuleiten, dienen sich die Parteien der Mitte und rechts davon immer wieder der SVP an, aus Angst Stimmen und Wähler zu verlieren. Ich plädiere deshalb nicht zum ersten Mal für eine Allianz der Vernunft mit dem Ziel, sämtlich Anträge und Verwässerungen der SVP in den wichtigsten Dossiers ( Bildung, Gesundheit, Aussenpolitik, Soziales etc.) abzulehnen. Begründen lässt sich das scheinbar undemokratische Vorgehen mit der Tatsache, dass der harte Kern der SVP letztlich eine anti-demokratische, anti-liberale, autoritäre, ausländerfeindliche Politik vertritt, wie es im Lehrbuch über Faschismus zu lesen ist. Heisst eben auch, man muss das Kind beim Namen nennen. Es ist sinnlos und Zeitverschwendung mit rechten Parteien eine politische Debatte zu führen, weil sie die Voraussetzungen dazu nicht erfüllen, weil sie die demokratischen Spielregeln nicht befolgen, weil es nur um Macht geht, weil sie keine Problemlösungen bieten oder nur schlechte. Exemplarisch wieder weltweit zu sehen in der Pandemie mit Trump, Bolsanaro, Putin und anderen. Oder eben auch in der Schweiz mit der SVP. Vielleicht könnte man die gemässigteren SVP Leuten davon überzeugen, sich vom harten ideologischen Kern um Köppel, Glarner, Matter und Konsorten zu trennen oder ihnen ein Angebot zum Parteiwechsel machen. Aber die Sache beim Namen nennen, wäre der erste Schritt dazu.

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Oder um ein Wort, das die Rechte bisher gepachtet hatte zu bemühen. Wohlstandsverwahrlosung...
Das Trautigste am Ganzen ist nur, dass sie es meist für Leute am Existenzminimum verwendet hat, für die das wohl am allerwenigsten zutreffen dürfte, während ich es für einige ihrer Anhänger schon als sehr passend empfunden habe...

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Passend dazu der Swiss-Info-Artikel «Impfskepsis ist ein Wohlstandsphänomen» von 2019, also vor Corona. Darin auch:

In Deutschland sind die Impfquoten gemäss einer UntersuchungExterner Link in reichen Regionen besonders niedrig.

Auch in den USA stammen ungeimpfte Kinder teilweise aus gutgebildeten, weissen Familien der oberen suburbanen MittelklasseExterner Link. Teilweise aber auch aus afroamerikanischen, bildungsfernen Familien aus benachteiligten Stadtvierteln – weil sie einen erschwerten Zugang zum Gesundheitswesen haben. Auch kam es schon zu Krankheitsausbrüchen in abgeschotteten Communities wie den Mormonen oder den Amish.

In der Schweiz lässt sich Ähnliches beobachten: "Wir stellen fest, dass auch gut gebildete Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen wollen", sagt Mark Witschi, Leiter Sektion Impfempfehlungen beim Bundesamt für Gesundheit. Das Nichtimpfen sei zu einem Wohlstandsphänomen geworden. Besonders in Kreisen von Esoterikern, Anhängern der Alternativmedizin und Naturromantikern ist das (teilweise) Nichtimpfen verbreitet.

Nur 1 bis 3 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind allerdings komplette Impfgegner, die militant vor der Pharma-Industrie und angeblichen ImpfschädenExterner Link warnen. "Die Impfbedenken in der Bevölkerung sind sehr vielfältig und reichen von Impfsicherheit, Sicherheit von Impfzusatzstoffen bis zu Konzepten, dass ʹnatürlicheʹ Lebensentwürfe besser sind, dass also natürlich erworbene Immunität besser sei als impf-induzierte Immunität", so der Forscher Tarr.

Die Impfquoten unterscheiden sich je nach Kanton erheblich. Das hat nicht nur mit unterschiedlichen Einstellungen bei der Bevölkerung zu tun – die konservativen Deutschschweizer sind tendenziell skeptischer als die Romands und Tessiner –, sondern auch mit dem Zugang: In Kantonen mit Schul-Impfprogrammen sind die Impfquoten höher.

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Danke für das sehr gute Herausarbeiten der sechs "roten Fäden". Nebst dem von Urs Fankhauser genannten weiteren Grund, nämlich dem Vertrauen in das Gesundheitswesen , gibt es m.E. noch einen zusätzlichen, ganz banalen Grund: in der reichen Schweiz, wo jedermann sozial abgesichert ist und der Kündigungsschutz perfekt funktioniert, kann man es sich schlicht und ergreifend erlauben, (auch längere Zeit) ohne finanzielle Einbussen krank zu sein. Ich kenn die Verhältnisse in Portugal und in Italien nicht, könnte mir aber vorstellen, dass dort starke ökonomische Gründe dafür sprechen, sich zweimal zu überlegen, ob man sich einen längeren Ausfall am Arbeitsplatz finanziell "leisten" kann oder nicht doch besser alles vorkehrt, um nicht krank zu werden.
Mit anderen Worten: wir befinden uns in der Schweiz in einer Situation, wo man es sich als Individuum leisten kann, mehr oder weniger gut begründete freiheitliche Prinzipien über den Schutz der eigenen Gesundheit zu stellen und ohne Furcht vor finanziellen Konsequenzen irgendwelchen Verschwörungstheorien nachleben kann.

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Danke für diese Ergänzung. Und: In Norditalien, Portugal und Spanien sah es im Frühling 2020 ziemlich viel drastischer aus als bei uns. Auch das mag eine Rolle gespielt haben beim den Impfentscheid der jeweiligen Einwohner:innen.

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Reisender Rentner
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Wenn wir die Medien nicht hätten, dann wüssten wir gar nicht wie schlecht es uns geht! Die Republik sehe ich hier als Ausnahme. 2009 war ich in Chile und Bolivien und erlebte die Schweinegrippe. In Calama (200'000 Einw.) in Nordchile hatte es 2'000 Infizierte, ich erlebte keine Panik, sondern hauptsächlich Hygienehinweise. Auf Tagi-Online sagte Prof. Drosten, dass die Schweiz 30'000 Tote haben werde, dass das Inselspital nur noch absolute Notfälle aufnehmen könne, etc. - und es passierte nichts. Meine Meinung, als Corona kam, das habe ich doch schon alles 2009 gelesen. Leider erlebte ich die Informationen hauptsächlich panikmässig aufgebauscht.
Das liebe Geld. Ich glaube, dass in der Schweiz ein Antigen-Test vom Bund mit Fr. 58.- vergütet wurde/wird. Letzte Woche habe ich in Griechenland in einem Testzentrum € 4.99 bezahlt, meist kostete er in der Apotheke € 8.- bis 10.-. Ist es einfach so, dass der Preis in der "freien" Schweiz (von den Lobbyisten regiert) überproportional hoch ist, wenn die Öffentlichkeit bezahlt? Und einem Arzt will man für eine Impfung Fr. 14.50 bis Fr. 24.50 bezahlen, bei einem deutlich höheren Aufwand inkl. Beratung als bei einem Antigentest!
Persönlich achte ich auf meine Gesundheit und mache als Ü70 auch etwas dafür. Warum höre ich immer nur, dass ich Rücksicht nehmen muss, sogenannte Eigenverantwortung. Warum höre ich nie, dass wir über 25% Raucher haben, dass von diesen über 50% als Rauchertote in die Statistik eingehen und vorher unser Gesundheitssystem belasten, inkl. IPS. Dass die 40% Fettleibigen kein Problem sind, da der Schutz der Tabak-, Zucker- und anderer Konzerne wichtiger ist. Die Lobbyisten lassen grüssen. Die Zahlen haben es ja gezeigt, über 97% der mit Corona Verstorbenen hatten mindestens eine Vorerkrankung.
Schutz der Anderen ist das Wichtigste! Das hat sich auch bei der KVI gezeigt: Ja, solange es Schweizer sind, das Ausland interessiert uns nicht, solange ein paar Konzerne in der Schweiz keine Stellen abbauen und wenig Steuern bezahlen. CO2 Gesetz, Nitrat im Boden, alles keine Probleme für uns. Die Liste wäre noch lange.
Ach ja, seit bald zwei Jahren, resp. schon viel länger, wissen wir dass unser Gesundheitssystem am Abgrund steht, ohne Pflegepersonal und Spitalärzte läuft es nicht. Was ist in dieser Zeit passiert, ausser dass ein Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative aufgestellt wurde?
Es gäbe nebst den im Artikel aufgezeigten Punkte noch andere, z.B. wie glaubwürdig wird unsere Regierung wahrgenommen, im Sinne, dass sie sich um uns kümmert und nicht nur um die Lobbyisten und deren Kunden? Schon vergessen, dass BR Dr. med. Ignazio Cassis nach sorgfältiger Auswahl, welche Firma die Werte der Schweiz ideal verkörpert und geeignet ist, als Hauptsponsor den Schweizer Pavillon an der Weltausstellung in Doha zu präsentieren einen Entscheid traf: Philip Morris, der Tabakkonzern. Zum Glück wurde dieser Entscheid aufgrund des Aufschreies in den sozialen Medien gekippt.

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Hallo,
Sie sprechen unter anderem Prognosen an, die nicht eingetroffen sind:

und es passierte nichts

Das hat gute Gründe: Aufgrund der Prognosen von Wissenschaftlern haben Politikerinnen gehandelt. Die Prognosen sind dann natürlich nicht eingetroffen: Man hatte ja etwas dagegen unternommen. Damit sie nicht eintreffen. Wenn Sie mehr zum sog. Präventionsparadox lesen mögen, interessiert Sie vielleicht dieser Artikel

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Guten Tag Frau Kolly,
es tut mit leid, aber es gab Prognosen und Schreckensszenarien mit bald überfüllten Spitälern, die schlichtweg nicht eingetroffen sind. Weil es in dieser Zeit keine zusätzlichen Massnahmen gab, steht das nicht mit dem Präventionsparadox in Verbindung, sondern mit einer zu pessimistischen Ansage. Ich meine da weniger den Bundesrat und mehr die Taskforce. Da verflüchtigt sich Vertrauen. Das wäre ein weiterer Punkt zur Kommunikation.

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Reisender Rentner
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Grüezi Frau Kolly. Ich weiss, was wäre wenn, ... Danke für den Artikel. Können Sie mir bitte sagen, was 2009 gegen die Schweinegrippe gemacht wurde. Ich habe in der Presse nicht realisiert, dass etwas gemacht wurde. Wir haben jährlich 9'500 Rauchertote, hat die Regierung irgendetwas gemacht? Bestimmt haben Sie den Tagi-Artikel "Nur Dom-Rep ist noch lascher als die Schweiz" gelesen. "Lobbying und Preisfreiheit statt Prävention und Regulierung: Ein Ländervergleich sieht die Schweiz als Zufluchtsort und Marketinglabor für die internationalen Tabakkonzerne."
Super, 80 Länder und die Schweiz auf dem Zweitletzten Platz. Mir fehlt einfach etwas der Glaube, dass die Menschen das Wichtigste in unserem System sind.

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Republik Leserin und Schauerin
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Vielen Dank für diesen sehr guten, gründlichen, sachlichen, "vernünftigen" Beitrag.
Was ich auch noch sehe, ist das Verhalten der Medien: da wurde vielfach jedes erst noch kleine Aufregerli gepusht, wie wenn es ein Staatsproblem wäre. z.B. zuletzt: ein Impfdurchbruch (der dann gar keiner war, sondern eine ältere Person, die nicht geimpft war) wird als Drama und Lebensbedrohung durch (wechselweise) BR/BAG/swissmedic hochgeschrieben. Oder: statt, dass sich alle wirklich um die Ungeimpften bemühen, wird vom ersten Tag weg der Erfolg der Woche angezweifelt, gleichzeitig aber dauernd über den Booster berichtet. Es gibt ganz viele durchschnittlich vernünftige Leute, die diesem Aktionismus nicht mehr trauen und immer zurückhaltender werden.
Gerne möchte ich einmal mehr Republik loben. Ohne Ihre von allem Anfang an vorherrschende Sachlichkeit (allem voran in den ersten 14 Monaten mit dem covid-19-newsletter), wäre bald auch noch ich ins Grübeln geraten.

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Merci, Frau M., für Ihre anerkennenden Worte zur Republik. Das freut mich und uns.

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Es gibt noch einen weiteren Grund:
Der Bundesrat ist antagonistisch zusammengestellt.
Nach allem, was unser Ueli bisher öffentlich markiert hat, vermute ich, dass mit ihm wohl keine konzise, intensive Impfpolitik zu fahren ist („kä Luscht“).

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Auch ein Ueli kann BR-Beschlüsse nicht bestimmen, solange er nicht mindestens 3 weitere Mitglieder findet, die seine Gesinnung teilen. Und da stolpert er schon sehr schnell über seinen Parteigenossen Parmelin. So einfach ist das also sicher nicht.

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Ich habe zunehmend den Eindruck, der BR agiere nur mit dem (aller)grössten gemeinsamen Nenner; d.h.: wo keine Einigkeit zu erzielen ist, da keine Aktion. Hierfür langt bereits eine „Sperrperson“ (muss nicht überall und immer Ueli sein).

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Gönnerin
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· editiert

Eine bedrückende Auflistung (vielen Dank für die Recherche!) und sicher Grundlage für spätere Aufarbeitung der Krisenbewältigungskompetenzen. Der Gedanke drängt sich auf ob wir so etwas wie eine Generalin brauchen würden, die hinsteht, sagt: so ist die allgemeine Bedrohungslage, das und das ist zu tun, und das soll bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht werden? Könnte der Bundesrat nicht Martullo-Blocher ernennen, sie hat ja schon früh erkannt, dass Corona gefährlich ist, sie hat Führungserfahrung, ist durchsetzungsfähig und hat wohl auch analytische Kompetenzen? Die Zielvorgabe: die Schweiz, Wirtschaft und Menschen mit möglichst wenig Schäden durch die Krise zu bringen.

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Wir haben in GR einen besonnenen und weniger lauten (als das Frau Martullo ist) Zivilschutz Chef der das auch auf Bundesebene gemeistert hätte. Wenn schon!

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Anstatt eine Generalin würde es schon genügen, wenn das BAG endlich die Zügel in die Hände nähme und führen oder zumindest mal geschickt kommunizieren würde. Es ist unglaublich: wir befinden uns in der grössten Gesundheitskrise seit je und das federführende Bundesamt ist gefühlt inexistent.

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Gönnerin
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Erfahrungen mit dem BAG in meinem Kursumfeld: bei Nachfragen nicht nachvollziehbare Auslegung der eigenen Anweisungen.

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Vielen Dank für den wunderschön zusammengetragenen Artikel.

In den letzten rund 170 Jahren hat sich das System der Konsensdemokratie bewährt. Krisen wie die Ölkrise oder die Finanzkrise konnten damit gut gemeistert werden. Beide Seiten bzw. politischen Meinungen dazu waren weich und waren zu Entgegenkommen bereit.

Nun kämpft man gegen einen Virus, der keine weichen Stellen kennt und da sind Verhandlungen aussichtslos. Trotzdem versucht es die Politik seit der Aufhebung der ausserordentlichen Lage wieder mit Verhandlungen. Diese tiefe Verankerung des Konsenses in der DNS der Verwaltung und in uns selbst muss aufgebrochen werden, ansonsten werden wir die nächsten Krisen (Artensterben und Klimakrise) nicht meistern können.

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Weshalb schreiben Sie von „nächsten“ Krisen? Da sind wir schon mitten drin! Und machen es genau gleich!

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Ein sehr sehr guter, differenzierter Beitrag, der praktisch alle wesentlichen Punkte berührt. Chapeau. Als Psychiaterin, die sich als “Expertin für das Irrationale” versteht, weil dies einen großen Teil meiner Arbeit mit vulnerablen Menschen, die oft jegliches Vertrauen- nicht nur in den Staat, sondern auch in fast alle sie umgebenden Personen und Strukturen- verloren haben oder gar nie entwickeln konnten, sehe und höre ich diesen “Widerstand “ oft in Form von Misstrauen Tag für Tag und Stunde für Stunde. Und für diese Menschen haben wir nichts angeboten. Irrationalität kann nicht mit rationalen Argumenten aus der Welt geschafft werden. Irrationalität wird gespiesen von unbewussten Ängsten, die verstanden und durchgearbeitet werden müssen. Daneben gibt es Menschen, die großen narzisstischen - d.h. für ihren Selbstwert positiven - Gewinn daraus ziehen- GEGEN die staatlich verordneten Massnahmen zu sein. Sie erscheinen oft als “Anführer” in den Medien. Und zu allerletzt gibt es eine Gruppe, die sich bewusst an den spaltenden Effekten des Widerstandes aufbaut und diese für die eigene Macht ausnutzt. Und von den Ängsten der ersten Gruppe profitiert. Dass den Impfenden und Geimpften immer wieder “Spaltung der Gesellschaft “ vorgeworfen wird, ist psychoanalytisch gesehen eine Verkehrung ins Gegenteil…ein beliebter Abwehrmechanismus. Nicht ICH bin aggressiv, DU bist es …weil ich nur die Aggression des anderen wahrnehmen kann, meine eigene nicht. Auch ich habe kein Patentrezept, wie mit diesen verschiedenen Gruppen von Impfskeptikern bzw. Freiheitsliebenden umgegangen werden kann. Mit meiner Arbeit erreiche ich vor allem die erste Gruppe, aber nur mit sehr viel Geduld und vorsichtiger Kommunikation. Was - psychotherapeutisch gesehen - jedoch fast einer Binsenwahrheit entspricht: je klarer der Rahmen, desto besser der Erfolg! Was wiederum viele der im Artikel gemachten Aussagen bestärkt.

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Liebe Frau A., bis anhin ging ich davon aus, dass der Grossteil der Menschen, also auch der Massnahmengegner, geistig gesund sind. Ihre Beschreibung aus der Welt der Psychopathologie lässt nun aber doch Zweifel an dieser meiner Grundvoraussetzung aufkommen....

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Merci, Frau A., für diesen erhellenden Beitrag.

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Danke. Sehr interessant. Darf ich Sie um weitere Informationen bitten, um Ihren Erklärungsansatz genauer zu verstehen:
Gibt es Erhebungen über den Bevölkerungsanteil an vulnerablen Personen im Land?
Welche Ursachen dominieren, dass Menschen jegliches Vertrauen in den Staat und sie umgebende Personen und Strukturen verloren, oder nie aufgebaut, haben?
Gibt es Elemente, in welche vulnerable Personen in der Regel weiterhin Vertrauen haben?

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Guten Abend Herr Hofstetter
Vulnerable Personen sind generell Personen mit Bindungsstörungen, Menschen die zum Beispiel Fürsorge mit Kontrolle oder gar Verfolgung verwechseln…die zu niemandem oder fast niemandem Vertrauen haben, weil sie traumatisiert sind…epidemiologische Zahlen zu nennen, ist schwierig. Schizophrenie hat eine Inzidenz von 1%…was relativ viel ist…mein Spezialgebiet sind Abhängigkeitserkrankungen..unter diesen Patienten gibt es einige, die sehr schlechte Erfahrungen mit dem Staat bzw. den Behörden und sogar dem Gesundheitssystem gemacht haben und immer noch machen, weil sie stigmatisiert werden und real auch schlechter versorgt werden im Spital…manche von diesen kann ich überzeugen, weil sie Vertrauen zu mir haben, viele haben mich auch direkt zu meiner Meinung zur Impfung, zu Corona allgemein gefragt. Ich glaube auch, dass eine Impfung über die Hausärzte erfolgreicher wäre als die Impfung in anonymen Impfzentren. Stichwort ist Beziehung.

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Ein für mich wichtiger Aspekt der ganzen Pandemie in der Schweiz fehlt: der Herr Koch. Was dieser selbstverliebte Herr mit seinen widersprüchlichen Aktionen und pekuniären Interessen bereits an der Wurzel vergeigt hat, ist zu wenig berücksichtigt. Masken bringen nichts. Alle müssen Masken tragen. Seit damals höre ich immer wieder, dass die Zuständigen selber keine Ahnung haben. Warum ist der Herr Koch so einfach aus der Verantwortung gelassen worden? Auch im medialen Sinn?

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Hallo,

Diesen Aspekt haben wir aus Gründen der Länge wieder getilgt, aber Sie erwähnen einen wichtigen Punkt: Die ersten Informationen bleiben typischerweise lange hängen, das war bei bestimmten Aussagen von Herrn Koch vermutlich der Fall.

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Klar gibt es eine sehr grosse Anzahl Menschen in der Schweiz, die aus dem kritischen Betrachten der aktuellen Impfungen sich noch nicht impfen liessen - und sich sehnen nach einer nicht nukleinsäurebasierten Impfung. Ich kenne sehr viele, denen Impfen nicht gleich Impfen ist. Zum wiederholten Mal: die mRNA/DNA-Vektor-Impfungen sind neuartig (hört doch auf mit den "30 Jahren", klar hat man eine lange Vorlaufzeit für die Entwicklung von Neuem - doch das betraf v.a. Krebs-Impfungen) und verändern (stimmt, nicht über die Geninformation bei mRNA) gesunde Körperzellen zu vom eingen Körper angreifbaren pathologischen Zellen, indem die Spikes in die Zellwand eingebaut werden (und natürlich viele übrig gebliebene Spikes sich anders verbreiten, wie/wo ist noch nicht ganz klar). Das ist ein fundamental anderes Prinzip als das der bekannten Impftechniken. Und die Feinheiten unseres neuropsychoimmunologischen Systems werden so nicht berücksichtig. Ich finde auch, dass das Impfen ein wichtiger Teil der Pandemiebekämpfung ist, ich bin Impffan. Aber wenn, dann muss doch eine Alternative (deren es viele gibt: Sinovac als Paradebeispiel, das sogar CH-Zertifikat anerkannt ist!) angeboten werden. Solange in der Politik die Meinung herrscht, dass Vektor-DNA (J+J) eine Alternative zu mRNA (Pfizer, Moderna) sei, solange so viel Unwissen herrscht, werden wir die Zweifler nicht zum Impfen bringen. Nicht jeder, der das kritsiche Denken nicht ausgeschaltet hat, ist ein Impfskeptiker oder gar Massnahmengegner - das sind andere Kategorien.

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Klar gibt es eine sehr grosse Anzahl Menschen in der Schweiz, die aus dem kritischen Betrachten der aktuellen Impfungen sich noch nicht impfen liessen - und sich sehnen nach einer nicht nukleinsäurebasierten Impfung.

Diese Einleitung lässt mich etwas zweifeln, ob es Ihnen nur um eine sachliche Diskussion oder um Beeinflussung durch Verunsicherung geht.
Ich würde vermute, dass bei den meisten, die Mühe mit dem Impfen haben, eine gefühlsmässige Ablehnung am Anfang steht. Danach werden mögliche rationale Begründungen dafür gesucht und bevorzugt übernommen, anderes eher ausgeblendet. Hinweise auf alternative Impfstoffe wie Sinovac empfinde ich als Ablenkungsmanöver. Der Stoff hätte ein viel grösseres Glaubwürdigkeitsproblem und ist vermutlich für das Zertifikat berücksichtigt wegen des grossen Gewichts von China.

Bei Ihren Ausführungen fehlt mir eine Abschätzung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens von langfristigen, negativen Folgen und ein Vergleich mit den Konsequenzen, wenn nichts mehr getan würde, um die Impfquote zu erhöhen. Wir brauchen eine kurzfristige Lösung. Selbst wenn es Ihnen nur um eine fachliche Diskussion geht, müssten Sie sich bewusst sein, dass Ihre Argumente eine willkommene Unterstützung für diejenigen sind, die die Zweifelnden weiter verunsichern möchten.

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Ich glaube, Verschweigen hat noch nie etwas gebracht. Vielleicht helfen Ihnen meine weiter unten angeführten Ausführungen etwas weiter. Ich weiss einfach aus der Praxis, wie komplex Menschen sind. Und diese neue Art von Impfungen gehen sehr tief ins lebendige System - wie noch nie eine Impfung. Und ich sage ja überhaupt nicht, dass man diese Stoffe nicht impfen soll: doch eine Bevölkerung durchzuimpfen mit Druck, Jung und Alt damit - das ist doch etwas riskant. Und ich muss einfach warnen - nicht wegen mir, ich bin ein Oldie, sondern wegen den Jungen. Wir wissen einfach zu wenig für eine breite Anwendung. Und nehmen uns die Möglichkeit - gerade die kleine innovative Schweiz - weiteres darüber z.B. in Studien zu erfahren. Mein Gewissen und mein Wissen lässt nicht zu, dass ich schweige. Möglich, dass ich mich irre - wer weiss schon, was die Wahrheit ist? Doch zusammen mit aller nötigen Offenheit schaffen wir es.

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Was für ein toller Artikel, der mir am Montag morgen mehrere AHA-Momente beschert! Danke, ihr macht einfach eine tolle Arbeit!

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Merci, Frau T.!!!

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