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Der Bundesrat, resp die Schweiz faehrt nicht den Kurs, die Impfwilligen zu schuetzen und die Anderen nicht. Denn dann muessten keine Spitalplaetze mehr reserviert werden. Es haette Plaetze oder eben nicht.
Nicht nur hat die Software den Bundes, der Kantone nicht funktioniert, es wurde den Impfern keine Software zur Verfuegung gestellt. Die braucht es naemlich zur Verwaltung der zu Impfenden, des Lagerhaltung des Impfstoffes, zur Bestellung der Impfstoffe. Eine Schnittstelle zum Datenaustausch mit Bund und Kantonen gab es auch nicht. Nehme ich an.

Mir faellt noch ein Grund mehr ein.
Die schweren Auswirkungen wurden nie visuell thematisiert. Nur als vielseitig interpretierbare Zahlen. Unter visuell thematisiert verstehe ich die Kamera in der Intensivstation draufhalten, allenfalls anonymisiert, ueber Tage, bis eben ausgeroechelt ist oder wieder gut. Oder eben die Nachwirkungen, wo der Sportler nach 7 Treppenstufen fertig ist. Beides ueber Wochen verfolgt.

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Ein Mitglied des Kantonalvorstandes der Thurgauer SVP hat mir erklärt, warum die SVP gegen das Covid-Gesetz ist. "Wir haben 26% Wähler und gegen 40% sind dagegen, also können wir für die kommenden Wahlen ein paar Prozente gewinnen." Es geht also nicht um die Sache, sondern nur um den Gewinn von ein paar Wählerstimmen, da ist es auch egal, wenn deswegen Menschen sterben. Die SVP geht sprichwörtlich über Leichen für ein paar Wählerstimmen. Und gelernt habe ich auch, dass selbst, wenn der Vorstand weiss, dass das Gesetz Sinn macht, er keine Parole gegen die Vorgaben der nationalen Partei beschließen darf. Das hat die SVP Thurgau einmal gemacht, dann kam Christoph Blocher persönlich und hat dem Vorstand die Kappe gewaschen.

Unsere tiefe Impfquote liegt daran, dass wir eine wählerstarke Organisation haben, der der permanente Wahlkampf wichtiger ist, als die Bekämpfung der Pandemie. Anstatt in der Not zusammen zu stehen und gemeinsam zu agieren, optimiert man lieber die individuellen Ziele. Solange sich die Schweiz nicht aus dem Würgegriff der SVP und ihrer Eigentümer (Oligarchen) befreit, wird sie in vielen Bereichen nicht vorankommen.

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Sicher ein Hauptgrund. Leider ist das Patentrezept gegen die SVP noch immer nicht gefunden. Es gibt zu viele Personen und Medien, die sich nicht getrauen, klar gegen diese Partei Stellung zu nehmen.

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Das Problem SVP sehe ich auch so, sie ist zwar die wählerstärkste Partei, aber die übrigen Parteien verfügen trotzdem über eine 2/3 Mehrheit. Statt daraus eine Strategie der Mehrheit abzuleiten, dienen sich die Parteien der Mitte und rechts davon immer wieder der SVP an, aus Angst Stimmen und Wähler zu verlieren. Ich plädiere deshalb nicht zum ersten Mal für eine Allianz der Vernunft mit dem Ziel, sämtlich Anträge und Verwässerungen der SVP in den wichtigsten Dossiers ( Bildung, Gesundheit, Aussenpolitik, Soziales etc.) abzulehnen. Begründen lässt sich das scheinbar undemokratische Vorgehen mit der Tatsache, dass der harte Kern der SVP letztlich eine anti-demokratische, anti-liberale, autoritäre, ausländerfeindliche Politik vertritt, wie es im Lehrbuch über Faschismus zu lesen ist. Heisst eben auch, man muss das Kind beim Namen nennen. Es ist sinnlos und Zeitverschwendung mit rechten Parteien eine politische Debatte zu führen, weil sie die Voraussetzungen dazu nicht erfüllen, weil sie die demokratischen Spielregeln nicht befolgen, weil es nur um Macht geht, weil sie keine Problemlösungen bieten oder nur schlechte. Exemplarisch wieder weltweit zu sehen in der Pandemie mit Trump, Bolsanaro, Putin und anderen. Oder eben auch in der Schweiz mit der SVP. Vielleicht könnte man die gemässigteren SVP Leuten davon überzeugen, sich vom harten ideologischen Kern um Köppel, Glarner, Matter und Konsorten zu trennen oder ihnen ein Angebot zum Parteiwechsel machen. Aber die Sache beim Namen nennen, wäre der erste Schritt dazu.

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Nur weiter so , mit Volldampf weiter spalten. Gratuliere zu diesem erneuten impfkritische schweizer Bürger als "unvernünftig " diffamierenden Beitrag. Auf diese Weise und mit stur am überholten Narrativ, dass die RmnA-Impfung das beste sei was uns in dieser Pandemie passieren könne , ...so wollen Sie in einer freien direkt demokratischen Schweiz Impfkritiker überzeugen ? Oder haben Sie ein anderes Ziel ? Welches dann ? Ich glaube wir sind in der Schweiz mit unserer direkten und föderalistischen Demokratie bisher gar nicht so schlecht gefahren , und dies seit langem ... lohnt es sich nun wirklich diesen beständigen Wert dauernd anzuzweifeln und womöglich über den Haufen zu werfen , nur weil momentan irrationale Ängste beide Seiten treiben ? Noch eine Anmerkung: wie Sie unschwer erkannt haben gehöre ich zu den Skeptikern, ich bin voll Zurechnungsfähigt , Urteilsfähig , handlungsfähig . Und : ich wurde und werde nicht politisch instrumentalisiert. Wenn wir solche Sachen uns nun gegenseitig vorwerfen und uns gegenseitig "an den Kopf werfen" , dann ist für beide Seiten nichts gewonnen. Das lernt und weiss schon jedes Kindergartenkind , dass einander das "Sandschüfeli" an den Kopf werfen , kein Weg zum Frieden ist.

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Sie missverstehen uns. Wir haben nicht die Absicht, unsere Leserschaft von etwas zu überzeugen. Wir informieren einfach nach bestem Wissen und nach gründlicher Recherche über die Fakten. Wenn Sie das Ergebnis provoziert, müssen Sie das leider wirklich mit sich selbst ausmachen. Da sind wir als Journalisten nicht zuständig.

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Ausser gesundheitlichen Gründen sehe ich aktuell keinen vernünftigen Grund, sich nicht impfen zu lassen.

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"Wir" sind mit der direkten und föderalistischen Demokratie bis jetzt gut gefahren? Je nach dem, wer mit "wir" gemeint ist.
"Gut gefahren" sind bisher: die konservative, ländliche Schweiz; die Bremser und Verhinder, die Kapitalinteressen - kurz: das rechte Spektrum der Politik. Die durch den Föderalismus bedingte Übervertretung der rückwärtsgewandten Schweiz wurde durch die Pandemiepolitik in Frage gestellt. Dass "Bern" sich für kurze Zeit über die Kantone gestellt hat, war zuviel... und hat eine aggressive Abwehrhaltung mobilisiert. Das liegt wohl auch darin begründet, dass rechte SchweizerInnen kaum Übung im Umgang mit Einschränkungen, Zurücksetzung und Niederlagen haben.

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Verstehe ihr wütiges gereiztes Aufbegehren sehr gut. Weil sie darin als Impfskeptiker nicht vorkommen, links beiseite gelassen werden. Vielleicht lesen sie den Artikel nochmals durch, wenn die Wut runtergekocht ist.
Es geht darum, wie wir in einem Kollektiv handeln, das einer Gefährdung ausgesetzt ist.
Kovid 19 ist eine Pandemie und der Staat hat die Aufgabe soweit Massnahmen zu ergreifen dass seine Bürgerinnen und Bürger und das Wolkswohl geschützt sind.
Mich würde Wunder nehmen, was sie denn für Vorschläge und Vorstellungen haben, wie dies zugeschehen hätte.

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Ähm: "irrationale Ängste" treibt nur eine Seite an...

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Mit andern Worten: Sie verschliessen bewusst die Augen vor den Zahlen „Anteile Geimpfter/Ungeimpfter“ in den Notfallabteilungen -
und sind bereit, mutwillig unser Gesundheitssystem an die Grenze zu bringen. Schon jetzt werden wieder Operationen anderer dringender Fälle verschoben. Das Pflegepersonal ist erschöpft und fällt zunehmend aus (klar: nicht nur, aber auch wegen den Corona-Fällen). Von den Kosten, gestemmt durch die solidarisch erbrachten Krankenkassenbeiträge, wollen wir mal nicht reden.
Tragen Sie eine Patientenverfügung auf sich, die die Einlieferung in die Notfallabteilung bei Corona-Ansteckung ablehnt?

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Wir alle meinen, wir seien einzigartig und auf neuestem Stand der Erkenntnis. Das gehört so zum Spiel und geht wohl nicht anders. Was kratzt es Sie, wenn andere Sie in einer Frage für unvernünftig halten mögen? Woraus schliessen Sie, dass sie das tun? Argumentieren Sie. Oder lassen Sie die Zeit arbeiten und pflegen dann die an Langzeitfolgen der Impfung Erkrankten.

Anders gefragt: Halten Sie die Portugiesen für unvernünftig oder gar politisch instrumentalisiert?

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Ich habe mich nach dem Lesen des Artikels gefragt, ob in irgendeinem der eingangs genannten Ländern eine große Volkspartei so vehement gegen die Impfung schießt?

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Danke, genau. Und im Vergleich zu anderen Ländern müsste man noch sagen Regierungspartei.

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Danke für die gelungene Analyse. Ich würde noch ergänzen: Nicht nur der Inhalt der Kommunikation war misslungen, sondern auch deren Form. Während die Impfgegner jeden Briefkasten mit ihren Zeitschriften belieferten, habe ich keine einzige persönliche Einladung (per Brief, SMS oder Anruf) zur Impfung erhalten. Gerade in der Anfangszeit musste man sich vielerorts sehr aktiv um die Impfung bemühen und selbst während der Impfwoche hiess es mehr oder weniger "informieren Sie sich über unser Angebot". Damit holt man gewisse Bevölkerungsgruppen schlicht nicht ab.

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Auch jetzt ist es gar nicht etwa einfach zu einer Booster-Impfung zu kommen, auch wenn man zur Zeilgruppe der ersten Impfungen gehört. Mein Hausarzt impft nicht, wie die allermeisten. Eine Anmeldung für das Impfzentrum ist nach grossen Schwierigkeiten und Verzögerungen nur via Internet erhältlich. In der Apotheke wird mein Interesse an einer Booster-Impfung notiert. Man will sich bei mir melden. So wird es lange dauern, bis die nicht formulierten Impfziele erreicht sind. Schade!

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Und nicht einmal von der KK, obwohl diese umfassend über alle Adressen verfügen und sich sonst nicht zu schade sind flächendeckend Werbung zu streuen.

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Olivia Kühni
Co-Autorin
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Lieber Herr F., das ist ein sehr wichtiger Punkt, besten Dank für die Ergänzung.

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Sehr einverstanden, lieber Herr F.

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Ein sehr sehr guter, differenzierter Beitrag, der praktisch alle wesentlichen Punkte berührt. Chapeau. Als Psychiaterin, die sich als “Expertin für das Irrationale” versteht, weil dies einen großen Teil meiner Arbeit mit vulnerablen Menschen, die oft jegliches Vertrauen- nicht nur in den Staat, sondern auch in fast alle sie umgebenden Personen und Strukturen- verloren haben oder gar nie entwickeln konnten, sehe und höre ich diesen “Widerstand “ oft in Form von Misstrauen Tag für Tag und Stunde für Stunde. Und für diese Menschen haben wir nichts angeboten. Irrationalität kann nicht mit rationalen Argumenten aus der Welt geschafft werden. Irrationalität wird gespiesen von unbewussten Ängsten, die verstanden und durchgearbeitet werden müssen. Daneben gibt es Menschen, die großen narzisstischen - d.h. für ihren Selbstwert positiven - Gewinn daraus ziehen- GEGEN die staatlich verordneten Massnahmen zu sein. Sie erscheinen oft als “Anführer” in den Medien. Und zu allerletzt gibt es eine Gruppe, die sich bewusst an den spaltenden Effekten des Widerstandes aufbaut und diese für die eigene Macht ausnutzt. Und von den Ängsten der ersten Gruppe profitiert. Dass den Impfenden und Geimpften immer wieder “Spaltung der Gesellschaft “ vorgeworfen wird, ist psychoanalytisch gesehen eine Verkehrung ins Gegenteil…ein beliebter Abwehrmechanismus. Nicht ICH bin aggressiv, DU bist es …weil ich nur die Aggression des anderen wahrnehmen kann, meine eigene nicht. Auch ich habe kein Patentrezept, wie mit diesen verschiedenen Gruppen von Impfskeptikern bzw. Freiheitsliebenden umgegangen werden kann. Mit meiner Arbeit erreiche ich vor allem die erste Gruppe, aber nur mit sehr viel Geduld und vorsichtiger Kommunikation. Was - psychotherapeutisch gesehen - jedoch fast einer Binsenwahrheit entspricht: je klarer der Rahmen, desto besser der Erfolg! Was wiederum viele der im Artikel gemachten Aussagen bestärkt.

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Danke Frau A. für diese zusätzliche Analyse. Ich erlebe Ihren Satz «Daneben gibt es Menschen, die großen narzisstischen - d.h. für ihren Selbstwert positiven - Gewinn daraus ziehen- GEGEN die staatlich verordneten Massnahmen zu sein» als besonders wichtig und wahr. Wie gehen wir mit solchen Narzisten um, die sich so wichtig nehmen - und so verbreitet sind? Argumente & Fakten helfen da leider nicht.

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Die Geschichte der Menschheit ist voll von diesen Persönlichkeiten. Und Social Media erleichtern ihnen den Zugang zum Publikum. Ich denke auch, die Herausforderung im Umgang mir diesen Personen wird drängender den je.
Ich denke als Gesellschaft sollten wir unsere gemeinsamen Ziele stärker in den Vordergrund stellen. Damit werden die Werte und Normen in der Gesellschaft gestärkt. Den Verführern bleibt dann "nur" noch die Diskussion über den besten Weg zum Ziel.

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Ich frage mich, ob die SVP in diesem Beitrag sogar etwas zu kurz kommt. Ich habe nämlich das Gefühl, dass ihre Haltung, ständig gegen etwas zu sein, viele Leute im indoktriniert und sozusagen „erzogen“ hat. Ich finde, in vielen Dingen hat sie den Dialog vergiftet und erschwert, dass wir aufeinander zu gehen. Und in diesem konkreten Fall unterstelle ich ihr, dass sie völlig opportunistisch handelt und mit ihrer generellen Skepsis an den Maßnahmen einfach nur die Leute einfangen möchte, die wieder einmal gegen etwas sein wollen. Kein gemeinsames Vorankommen, sondern nur der Blick auf den eigenen Erfolg.

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Da gebe ich Ihnen recht. Da wirbt man jetzt damit gegen eine Spaltung der Gesellschaft zu sein und ich frage mich: Was hat denn die SVP die letzten Jahre gemacht wenn nicht genau das: Die Gesellschaft in allen möglichen Fragen gespalten?

Der Wahlkampf ist einfach nur ironisch. Ich hoffe die Flut an "Nein"-Plakaten ruft bei der Bevölkerung die gleiche Trotzreaktion auf, wie sie die meisten SVP Kampagnen bei mir tun.

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Das Spalten ist ja noch das Eine, aber die Plakate mit "Menschen diskriminieren?" drauf - da wünschte ich, ich hätte ein paar schwarze Schafe von früheren SVP-Kampagnen und könnte die draufkleben...

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Informatiker
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Die erste Booster-Skeptikerin habe ich leider bereits im Restaurant am Nebentisch erlebt. Eine ältere Dame (geimpft) sagte zu ihrer Kollegin: „Jetzt der Booster und was kommt dann? Die werden uns noch zu Tode impfen“. Es ist also wirklich dringend nötig, die Kommunikation zu verbessern…

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ich hätte nicht erwartet, dass sich auch die Republik undifferenziert in die Impfjubelei sämtlicher anderen Medien, eingeschlossen denen in Deutschland, einreit. Gibt es wirklich nur diese eine Seite von der dieses Thema beleuchtet werden kann? Ich habe diese Zeitung abboniert, weil ich mir eine neutrale Berichterstattung vorgestellt hatte. Umfassend informativ. Dem ist anscheinend nicht so.

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Impfjubelei? Meine Güte. Als doppelt Geimpfte kann ich nur sagen: Die wenigsten Geimpften fanden es wirklich geil, sich impfen zu lassen. Aber wir haben unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und ihren schwächsten Mitglieder*innen wahrgenommen, weil die Impfung nunmal derzeit der einzige Weg ist, diese Pandemie soweit zu entschleunigen, dass unser Gesundheitssystem nicht kollabiert.

Die Berichterstattung der Republik ist neutral: Sie beleuchtet viele Fehler, die von Seiten der Politik und anderer Beteiligter gemacht wurden. Sie bemängelt die unklare Kommunikation, das Fehlen eines Impfziels, den Kantönligeist, etc..

Nur wenn man (wie Sie?) aus irrationalen Gründen gegen die Impfung ist, dann ist es ein Leichtes, der Republik vorzuwerfen, sie sei parteiisch. Meine Frage an Sie: Von welcher Seite hätten Sie denn gerne das Thema beleuchtet? Was wäre Ihr Weg aus der Pandemie?

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Chefredaktion
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Hallo Frau H., vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich verstehe nicht ganz, was Sie mit "Impfjubelei" meinen. Der Beitrag ist eine Analyse der staatlichen Defizite (man könnte auch hart sagen: des Versagens) in der Impfkampagne. Fundierte Kritik an den Behörden ist die primäre Pflicht von Journalismus. Beste Grüsse!

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Hallo Herr M., da haben Sie sicher recht. In dem Artikel geht es mehr um die Analyse staatlicher Defizite. Von daher war meine Reaktion auf genau diesen Artilen eigentlich fehl am Platz. Ich bemerke, dass ich als Ungeimpfte inzwischen sehr emotional reagiere, wenn es immer als die größte Selbstverständlichkeit angenommen wird, dass man sich impfen lässt, und immer nur erörtert wird, wie man die Leute doch dazu bringen kann sich impfen zu lassen, und was falsch läuft im System, wenn die Impfbereitschaft stockt. In sämtlichen Medien werden Ungeimpfte als irrational, der rechten Szene angehörig, bildungsschwach, konservativ etc. ausgewiesen. Ich kenne nur sehr bewusste, körperbewusste und gebildete Ungeimpfte. Ich habe mich noch nie in irgendeiener Beschreibung eines Ungeimpften wiedererkannt. Wie kann es dazu kommen?

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System Engineer
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Bei uns im Dorf war es super.
Eine Arztpraxis hat zusammen mit der Gemeinde ein eigenes temporäres Impfzentrum aufgebaut.
Man konnte sich telefonisch melden und bekam dann einen Termin zugewiesen.
An einem Wochenende wurden wir dann im 15 Minuten Takt geimpft.
Ich musste nie auf einer Webseite einen Termin machen oder irgendwo hinfahren.
Soweit ich gesehen haben half sogar Servicepersonal von lokalen geschlossenen Restaurants aus.
Fand das wirklich sehr toll und vorbildlich gelöst.

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Es gibt noch einen weiteren Grund:
Der Bundesrat ist antagonistisch zusammengestellt.
Nach allem, was unser Ueli bisher öffentlich markiert hat, vermute ich, dass mit ihm wohl keine konzise, intensive Impfpolitik zu fahren ist („kä Luscht“).

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Was für ein toller Artikel, der mir am Montag morgen mehrere AHA-Momente beschert! Danke, ihr macht einfach eine tolle Arbeit!

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Advocatus diaboli
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Diese im Nachhinein-Analysen sind so belanglos wie beliebig. Wäre beispielsweise die Kommunikation des Bundesamts für Gesundheit offensiver gewesen und die Impfquote unverändert tief, würden die Kommunikationswissenschaftler:innen sagen können, die Kommunikation der Schweiz wäre zu aggressiv gewesen.
Man kann das Ganze auf einen einfachen Nenner bringen: Die Mehrheit lässt sich impfen und ihre Grundrechte für eine beschränkte Zeit einschränken, um die Ausbreitung einer Pandemie zu verhindern bzw. zu beenden. Eine beachtliche Minderheit beklatscht ihre Impfweigerung als «ur-demokratisch». Was nichts anderes bedeutet: steckt euch oder andere doch, uns doch egal! Man kann es drehen und wenden wie man will: letztlich steckt dahinter eine asoziale, empathielose und egoistische Haltung. Ende der Diskussion.

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Diese "alles ganz einfach"-Analysen sind so belanglos wie beliebig. Man kann es drehen und wenden wie man will: Eine beträchtliche Mehrheit der westeuropäischen Länder hat eine signifikant höhere Impfquote. Man kann das Ganze auf einen einfachen Nenner bringen: Es muss objektive und ergründbare dafür Gründe geben, ausser man gibt sich mit der Erklärung zufrieden, dass Schweizer halt aussergewöhnlich "asoziale, empathielose und egoistische" Menschen sind. Anfang der Diskussion.

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Advocatus diaboli
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Mir ist kein Impfgegner bekannt, der sagt, er hätte sich eigentlich gerne an Ostern impfen lassen wollen, aber dummerweise lebt er in einem Kanton, der den Impfstoff nicht vor den Feiertagen verimpfen wollte. Und danach wollte er sich auch nicht mehr impfen lassen. Oder der behauptet, das BAG habe zu zurückhaltend informiert.
Wenn schon «objektive» und «ergründbare» Gründe offeriert werden, dann bitte auch mit «handfesten» Belegen, etwa ein Vergleich wie zum Beispiel Portugal im Vergleich zur Schweiz kommuniziert hat. Oder dass es dort keine logistischen Probleme gegeben hat usw. usf. Aber das fehlt in der «Analyse» der Republik komplett. PS: Mein Kommentar hat übrigens nicht den Anspruch einer Analyse. Er ist ein Kommentar, und der darf meines Erachtens auch ganz «einfach» und apodiktisch sein.

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Leider.
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Gestern mit einem Paar aus Hannover diskutiert. Beide (ca. 50) seit rund 7 Monaten geimpft - automatisch Impftermin für nächste Woche erhalten. So geht das. Ohne dümmliches Glockengebimmel.

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Sehr nützliche Übersicht, danke sehr ! Ich könnte mir vorstellen, dass es noch einen weiteren wichtigen Grund für die Impunwilligkeit gibt: unser sehr gutes Gesundheitssystem. JedeR kann sich sagen: wenn es mich erwischen sollte, ist mir beste medizinische Versorgung gewiss.
Die Politisierung der Pandemie wird zwar erwähnt, aber eher etwas zurückhaltend. Ich meine, dass dieser Aspekt viel stärker zu gewichten wäre. Es gibt ja auch andernorts impfskeptische bis impffeindliche Parteien (US-Reps, AfD, FPÖ etc.) - aber wo sonst sitzen die in der Regierung, ausser in der Schweiz? Ich kann mir kein anderes demokratisches Land vorstellen, in welchem ein Mitglied der Regierung die Pandemiepolitik offen kritisiert und vollständig unsanktioniert bleibt.
Schwurblerdemos gab es schon, bevor die SVP auf diesen Zug aufgesprungen ist. Aber mit jedem Schritt in diese Richtung vergrösserte und stabilisierte die SVP den Handlungsspielraum der ImpfgegnerInnen. Aus meiner Sicht beschädigte nicht nur der Föderalismus die Impfkampagne, sondern auch das Konkordanzsystem.

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In Anbetracht all dieser Pannen und Versäumnisse ist die Impfquote ja regelrecht hoch!
Oder anders ausgedrückt; der fehlende Drittel möchte gern etwas mehr umworben und gebeten werden, während es die anderen zwei Drittel auch so geschafft haben.
Skandalös ist hier eigentlich nur die Rolle der SVP, der keine Krise zu dramatisch ist, um nicht politisches Kapital in Form von Wählerstimmen zu generieren. Ein Bundesrat im Trychlerhemd ist absolut untragbar.

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Republik Leserin und Schauerin
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Vielen Dank für diesen sehr guten, gründlichen, sachlichen, "vernünftigen" Beitrag.
Was ich auch noch sehe, ist das Verhalten der Medien: da wurde vielfach jedes erst noch kleine Aufregerli gepusht, wie wenn es ein Staatsproblem wäre. z.B. zuletzt: ein Impfdurchbruch (der dann gar keiner war, sondern eine ältere Person, die nicht geimpft war) wird als Drama und Lebensbedrohung durch (wechselweise) BR/BAG/swissmedic hochgeschrieben. Oder: statt, dass sich alle wirklich um die Ungeimpften bemühen, wird vom ersten Tag weg der Erfolg der Woche angezweifelt, gleichzeitig aber dauernd über den Booster berichtet. Es gibt ganz viele durchschnittlich vernünftige Leute, die diesem Aktionismus nicht mehr trauen und immer zurückhaltender werden.
Gerne möchte ich einmal mehr Republik loben. Ohne Ihre von allem Anfang an vorherrschende Sachlichkeit (allem voran in den ersten 14 Monaten mit dem covid-19-newsletter), wäre bald auch noch ich ins Grübeln geraten.

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(durch User zurückgezogen)
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Oder um ein Wort, das die Rechte bisher gepachtet hatte zu bemühen. Wohlstandsverwahrlosung...
Das Trautigste am Ganzen ist nur, dass sie es meist für Leute am Existenzminimum verwendet hat, für die das wohl am allerwenigsten zutreffen dürfte, während ich es für einige ihrer Anhänger schon als sehr passend empfunden habe...

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(durch User zurückgezogen)
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Vielen Dank für den wunderschön zusammengetragenen Artikel.

In den letzten rund 170 Jahren hat sich das System der Konsensdemokratie bewährt. Krisen wie die Ölkrise oder die Finanzkrise konnten damit gut gemeistert werden. Beide Seiten bzw. politischen Meinungen dazu waren weich und waren zu Entgegenkommen bereit.

Nun kämpft man gegen einen Virus, der keine weichen Stellen kennt und da sind Verhandlungen aussichtslos. Trotzdem versucht es die Politik seit der Aufhebung der ausserordentlichen Lage wieder mit Verhandlungen. Diese tiefe Verankerung des Konsenses in der DNS der Verwaltung und in uns selbst muss aufgebrochen werden, ansonsten werden wir die nächsten Krisen (Artensterben und Klimakrise) nicht meistern können.

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Ein sehr guter Artikel, der einen ausgezeichneten Überblick verschafft. Die darin beklagte Ziellosigkeit ist sicher zentral. Und darauf möchte ich eingehen.

In einem anderen Post schrieb ich, dass man nicht beklagen soll, dass sich viele nicht impfen lassen, wenn man nicht bereit ist, alle zu impfen, die das wollen (z.B. Booster für Spitalpersonal). Aber wo liegt die Ursache für diese Ziellosigkeit?

Martin Luther sagte: "Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Amen" Und überzeugte die Leute – sogar in einer reinen Glaubenssache.

In der Corona-Schweiz, wo es nicht um Glauben, sondern um Wissenschaft geht, heisst es dagegen: "Hier stehen wir, manche sitzen; natürlich kann man auch liegen. Das ist eine Frage der Eigenverantwortung. Schön, dass wir darüber geredet haben. Traurig, dass man uns vorwirft, wir wollten eine Diktatur. Hoffentlich haben wir jetzt niemanden irritiert."

Weil die Leute beim Bund nicht besonders dumm sind, führe ich diese windelweiche, ziellose Haltung auf Ängstlichkeit zurück. Denn die SVP, Esoteriker und ähnlich Gestrickte tönen und dröhnen, dass der Bundesrat eine Diktatur einführe, und ähnlichen Humbug. Im Artikel wird sehr gut beschrieben, wie sogar Richtigstellungen so formuliert werden, dass sie den Unsinn bestärken. So wird die Bevölkerung von den einen verunsichert und gespalten und werden viele vom Weg der Vernunft abgebracht. Und den anderen, Vernünftigeren, fehlt der Mut, die dumme Hetze als solche zu benennen.

Wenn man das Übel nicht an der Wurzel packt, bleibt diese ewig fruchtbar und gebiert stets weiteren Unsinn, Schaden und Not. Es ist zum Weinen. Im Artikel habe ich dann noch einmal die Begriffe "Diktatur", "Magdalena" und "Blocher" gesucht – keine Treffer. Eine Googel-Suche nach "Magdalena Diktatur" bringt die folgenden Treffer (und Tausende andere):
NZZ vom 12.02.2021: Magdalena Martullo-Blocher fordert ein Ende des Lockdowns
FAZ vom 25.02.2021: Milliardärin aus der Schweiz hält ihr Land für eine Diktatur – FAZ

Auch die anderen Teile des Artikels habe ich gelesen, das mit der Geldgier, den Machtspielen und dem ignorierten Gemeinwohl… Passt irgendwie nicht so ganz zum Selbstbild der senkrechten Freiheitskämpfer. Aber eigentlich gut zum Bild der Trychler, welche unter dem Joch gebeugt einen Krach machen, der sie taub macht und alles Denken abtötet. Alles Gute noch.

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In der Arte-Dokumentation zur "rasanten Entwicklung des Biontech-Impfstoffs gegen Covid-19" wird euphorisch gezeigt, wie ein Team von Gentherapie-Spezialisten (in der Krebsforschung) in ein paar Wochen ein Medikament erfindet. Sie tun natürlich das, wovon sie etwas verstehen: Sie kreieren eine mRNA-Gentherapie gegen Covid-19. Darf man das erst nach dem siebenten Booster so nennen? Seit Beginn der Pandemie werden von den Leitmedien Fakten verdreht und Impfrisiken unter den Tisch gekehrt, Fachleute verunglimpft und kritische Geister als Schwurbler bezeichnet. Das schafft Vertrauen, sowohl in die Regierung wie in die Medien als auch in die Impfung. Dagegen nützt weder die Impfwoche noch ein bundesrätliches Marketing-Geschwurbel. Der geleakte Vertrag zwischen Pfizer und der Dominikanischen Republik ist öffentlich einsehbar. Oskar Lafontaine wörtlich: Die Politiker, die solche Verträge abschließen, sind die wahren Covidioten.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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· editiert

Viren sind Genmanipulatoren: Sie schleusen ihr Erbgut in die infizierte Körperzelle ein, und programmieren die Zelle, neue Viruspartikel zu produzieren.
Eine Impfung ist nicht im eigentlichen Sinne eine Gentherapie, aber sie funktioniert oft ähnlich wie das Virus selbst, ausser dass bei der Impfung keine krankmachenden Viren gebildet werden, sondern inaktive Viren oder nur Virusbruchstücke, gegen die das Immunsystem dann Abwehrmechanismen einleitet. Stehen diese Abwehrmechanismen einmal, können zukünftige Infektionsversuche des Virus besser abgewehrt werden.
Auf diesem Prinzip funktionieren nicht erst die neueren mRNA Impfstoffe, sondern auch schon die althergebrachten. Neu an den mRNA Impfstoffen ist eigentlich nur, dass man den Impfstoff auf das eigentliche RNA-Erbgut des Virus reduziert hat, statt noch weitere Viruskomponenten, oder ganze Viren zu verwenden.

Der geleakte Vertrag zwischen Pfizer und der Dominikanischen Republik ist öffentlich einsehbar.

Schön. Können Sie uns mit dem Link beglücken?

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Neu an der Gentech-Impfung ist auch, dass der menschliche Körper von der Impfung einen Bauplan für das hochgelobte Spike-Protein erhält, welches er nachbaut. Sofern es vom Immunsystem nicht zerstört wird, kursiert es danach im Blut und kann irgendwann in irgend einem Organ eine Thrombose verursachen, oder es überwindet die Blut-Hirnschranke und verursacht die Hirnvenenthrombosen. Aber welcher Geimpfte will denn schon wissen, ob sein Körper alle Spike-Proteine zerstört hat? Ich habe noch nie von einer derartigen Untersuchung gehört, welche eigentlich in eine Versuchsreihe gehört. Aber nein, wir testen ja nicht, wir impfen! Hier übrigens der Link zum Vertrag: https://www.keionline.org/misc-docs…an2021.pdf

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Ich gratuliere den AutorInnen zu dieser sorgfältigen und überzeugenden Analyse, die der Komplexität des Problems gerecht wird. Alle die genannten Faktoren beeinflussen einander gegenseitig, im Guten wie im Schlechten. Einige lassen sich verbessern (wenn denn der Wille da ist): Zielsetzung, Organisation, Kommunikation. Andere, wie die schwerfällige föderalistische Struktur, werden leider weiterhin alle notwendigen Massnahmen verzögern und abschwächen.

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Die Analyse trifft meines Erachtens den Kern der Problematik gut. Unklare, diffuse bis kontraproduktive Kommunikation und die Führungsmängel des föderalistischen Systems in Notlagen. Hoffe, es wird uns wenigstens eine Lehre sein.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Leute vor Ort wissen oft besonders gut, was für Leute vor Ort am besten ist. Auch bei der Bekämpfung einer Pandemie? Nein, ist der Bundesrat überzeugt, als er am 16. März 2020 die «ausserordentliche Lage» ausruft...

Nicht der Bundesrat hat die Verantwortungsübertragung auf den Bund statt Kantone beschlossen, sondern das Schweizer Volk an der Urne, mit der Abstimmung 2018 über das Pandemiegesetz.

Die SVP war damals gegen den Passus im Gesetz, welcher die Pandemie-Hoheit beim Bund, statt bei den Kantonen sah. Aber die SVP hat die Abstimmung verloren.

Als der Bundesrat schon bald, mitten in der Pandemie, die Verantwortung an die Kantone zurückgab, hat er sich schlicht und einfach nicht an das Gesetz gehalten; er gab dem Druck der SVP nach.

Mit dem Zurückdrängen der Verantwortung auf Kantonsebene war auch klar, dass ein notwendiges, schweizweit integriertes Test / Trace / Quarantäne - System nie wirklich effizient aufgebaut werden würde, und die Landesregierung bei einer reaktiven Politik bleiben würde. Dass es bei einer solch duckmäuserischen Haltung der Landesregierung auch nicht zu klaren Zielen und entsprechenden Ansagen kommen kann, ist klar. Das ist nicht einfach ein Kommunikationsproblem, sondern fehlender politischer Durchsetzungswille.

Derweil die SVP das schwache Bild, das die Regierung abgibt, genüsslich ausnutzen kann. So keck, dass ein Mitglied der Landesregierung, Ueli Maurer, sich öffentlich damit brüstet, dass er sich um das COVID-App und ein funktionierendes System der Infektionsrückverfolgung futiert, dass er sich wohl keinen zweiten Impf-Shot reinziehen werde, und dass er mit extremistischen Organisationen, wie die der Freyheitstrychler kokettiert.

Das muss man der SVP lassen, sie macht das richtig gut:
Sabotage der behördlichen Pandemiebekämpfung auf der einen Seite, und Schaffung einer Entrüstungskultur gegen die resultierenden unkoordinierten und schlecht kommunizierten Massnahmen.

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E.C.
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Meine Hausarztpraxis war vorbildlich: Anfangs 2021 wurde den Risikopatienten sowie allen über 75 ein Imptermin angeboten. Rechtzeitig wurde die zweite Impfung gesetzt. Jeweils an speziellen Impftagen und mit perfekter Logistik. Die Boosterimpfung muss nun anderweitig besorgt werden. Grund: die Praxis hat empfindlich drauflegen müssen.

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Weshalb waren die Impfungen teurer wie die Verguetung ? Einen Teil daran hatte die unnoetig aufgeblarhte Administration. Jede der Impfungen musste in vielleicht 10facher Ausfuehrung auf Papier ausgefuellt nach Bern oder an den Kanton geschickt werden. Eine digitale Loesung gab's nicht. Das waere im 2020 Teil der Vorbereitung gewesen. Gibt's die jetzt ?
Jetzt machen die Apotheken, resp allenfalls eine Auswahl von Apotheken die Impfungen. Ich darf schliessen die Software zur Verwaltung der Termine, Lieferungen und Lagerhaltung war auch Sache der Impfer und wurde nicht gestellt. Apotheken sind eher in Ketten organisiert, koennen die Softwarekosten besser abwaelzen.
Und dann gab's noch die No-shows, welche sich anmeldeten, aber nicht erschienen. Je nach Lage und Infrastruktur konnte die reservierte Portion verabreicht, oder weggeworfen werden. Die Weggeworfenen mussten trotzdem bezahlt und im Inventar mitgefuehrt werden.

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Hausarzt im Unruhestand
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Einmal mehr eine glasklare Analyse mit ebensolchen Schlüssen. Vielen Dank!

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Teilnehmender Beobachter...
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Danke für diesen klaren und differenzierten Artikel.
Vielleicht ist es ja nur ein kleines Detail, das einige Leute vom Impfen abhält:
Die tagtäglichen Nahaufnahmen von "Impf-Einstichen" in den TV-Nachrichten und -vorallem- die abgebildete grosse schwarze( !) Impfspritze auf den BAG-Plakaten wecken wohl eher (frühkindliche?) diffuse negative Emotionen...., unüberlegtes "optisches framing" !

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Danke für das sehr gute Herausarbeiten der sechs "roten Fäden". Nebst dem von Urs Fankhauser genannten weiteren Grund, nämlich dem Vertrauen in das Gesundheitswesen , gibt es m.E. noch einen zusätzlichen, ganz banalen Grund: in der reichen Schweiz, wo jedermann sozial abgesichert ist und der Kündigungsschutz perfekt funktioniert, kann man es sich schlicht und ergreifend erlauben, (auch längere Zeit) ohne finanzielle Einbussen krank zu sein. Ich kenn die Verhältnisse in Portugal und in Italien nicht, könnte mir aber vorstellen, dass dort starke ökonomische Gründe dafür sprechen, sich zweimal zu überlegen, ob man sich einen längeren Ausfall am Arbeitsplatz finanziell "leisten" kann oder nicht doch besser alles vorkehrt, um nicht krank zu werden.
Mit anderen Worten: wir befinden uns in der Schweiz in einer Situation, wo man es sich als Individuum leisten kann, mehr oder weniger gut begründete freiheitliche Prinzipien über den Schutz der eigenen Gesundheit zu stellen und ohne Furcht vor finanziellen Konsequenzen irgendwelchen Verschwörungstheorien nachleben kann.

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In Italien wirkt noch der heftige Anfangsschock (Bergamo) nach. Ausserdem gibt es in der sehr ausführlichen Tagesschau von RAI1 immer wieder Berichte zu Einzelschicksalen und es werden drastische Bilder gezeigt. Die Berichterstattung zu Covid ist ausführlich, jeden Tag Zahlen und Berichte aus anderen Ländern, oft mit warnendem Unterton. Das wird auch mit anderen Themen gemacht. Es scheint so etwas wie eine Kampagne gegen Arbeitsunfälle zu geben und fast jeden Tag wird etwas zur Umweltschutzthematik gebracht.

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Danke für den Beitrag.
Ich möchte nur meiner Verwirrung Ausdruck geben. Ich brauche um Solidarität zu leben keine Obrigkeiten. Aus diesem Grund habe ich mich geimpft. Und darum halte ich Abstand und darum trage ich eine Maske. Das hat nichts mit Rechten oder Privilegien oder sonst was zu tun. Das ist (m)eine Grundhaltung. Das heisst nicht, dass ich mit allem einverstanden bin. Aber ich kann verzichten. Das Virus versteht das.

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Giusep Nay
ehem. Bundesgerichtspräsident
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Es gibt und darf keine Freiheit geben, andere zu gefährden. Darauf muss nach meiner Überzeugung aufgrund der Ergebnisse der Analyse der Fokus ganz gelegt werden.

Es ist sicher richtig, die Impfung gegen eine Covid-19-Infektion und schwere Erkrankung sowie Langzeitfolgen zum Selbstschutz zu empfehlen, zumal damit gleichzeitig auch Dritte geschützt werden. Das, was fehlt, ist nach meiner Wahrnehmung aus den Medien jedoch der richtigere Fokus, die Impfung – jetzt auch eine dritte Impfung - jeder und jedem dringend anzuempfehlen, um die Gesundheit und das Leben der Anderen nicht zu gefährden und zu verletzen. Leider wird dieser Ansatz vernachlässigt und so den Impfgegnern in die Hand gespielt, sich mit der Freiheit, selbst über den eignen Körper zu verfügen, zu rechtfertigen.

Eine Freiheit, andere in schwerer und schwerster Weise in ihrer Gesundheit zu gefährden, kann in einer zivilisierten und auf grundlegenden ethischen Werten beruhenden Gesellschaft nicht eingefordert werden. Das muss daher viel mehr in den Blick genommen werden, wenn zu vermehrten Impfungen aufgerufen wird, zumal man jetzt, wo man etwas in eine Sackgasse geraten ist, ein neuer Ansatz nötig ist.

So kann ganz zu Recht und ohne ungerechtfertigt in die persönliche Freiheit der Impfverweigerer einzugreifen, zur unbedingten Impfung aufgefordert werden, denn auf eine Freiheit, die es nicht gibt und nicht geben darf, können sich diese nicht berufen.

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Das Artikel mag im grossen Ganzen stimmen aber ich bin langsam allergisch gegen reflexartige "Behörden Bashing" geworden.

Einige Einwände zu der Analyse:

Stichwort Logistik , OK es waren Schwierigkeiten am Anfang. Aber die Spitzenwoche für Impfungen war um 13 Juni mit 640 000 pro Wo., ca. ein Monat Später war es ca. 400 000 und ab 15 August dumpelt die Impfrate um 130 000 herum. Ich gehe davon aus dass die Impfleuten locker die Impfrate von 400 000 Pro Wo. hätte halten können, somit wäre von Mitte Aug. bis jetzt ca. 7 Mio. Impfdosen verabreicht worden statt die ca. 4.5 Mio Dosen die tatsächlich verimpft wurden. Logistik hin oder her - seit Mitte Juli fehlt einfach die Nachfrage.

Stichworten Mutationen oder Varianten, die fehlen ganz. Die erklären die tiefe Impfquote nicht aber die sind dafür verantwortlich das die Impfquote die erreicht wurde zu tief war und Impfquote die nötig wäre sich ständig erhöht hat. Meine Amateurhafte Milchbüchli Berechnung geht so: Die ursprüngliche R-null in "freien Wildbahn" war geschätzt um 3. Wenn 2 von diesen 3 Personen Immun gewesen wären (Impfquote 66%) würde R-null auf ca. 1 gesenkt was ein nachvollziehbares Ziel wäre. Dann kam die "Englischen" (alpha) Variante, ca. 40% ansteckender ergibt ein R-null von ca. 4.2. Das heisst wir brauchten, gemäss meiner Berechnungsart, eine Impfquote um 76%. Und dann kam "Delta" auch ca. 50% ansteckender als "alpha" somit mit einem R-null von ca. 6.3. Wieder nach meiner Berechnungsart liegt die Impfquote für ein R-null = 1 bei ca. 84%. Weil die "Vaccine Effectiveness" weniger als 100% ist brauchen wir höhere Impfquoten auch wenn diese Berechnungs Methode halbwegs stimmen würde. Dieses bewegliche Ziel führt so zu einem beweglichen "Impfziel" -was auch ein Stichwort war.

Ich bin immer noch der Meinung die Schweiz ist ein souveräner Staat, bevölkert von mündigen Bürgern die ihre Eigenverantwortung walten lassen können. Somit wenn dem Volk die Möglichkeit gegeben wird ein wünschbares Ziel zu erreichen aber das Ziel verfehlt wird, liegt die Verantwortung bei dem Volke - finde ich.

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Die Eigenverantwortung ist ein durch und durch bürgerlicher Begriff. Übersetzt lautet er: "Ich mach was ich will, die Gemeinschaft interessiert mich nicht. Die Konsequenzen sollen dann die anderen tragen."

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Rudolf Weiler
Enthusiast und Feedbäcker
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Danke für diese Uebersicht. So lieben wir unsere Republik. Meines Erachtens sind die Verdummungsstrategien der SVP (>"Freyheits Treichler"), des Mediums Fernsehen und die Bärendienste, die der Algorithmus im Internet spielt, schuld an der zerfahrenen Situation.

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Nein, einfach ein Faktor. Professionelle zielgerichtete Kommunikation wie im Text von der Fachfrau beschrieben, hätte dem den Wind aus den Segeln nehmen können oder erst gar nicht entstehen lassen. Wenn nämlich kaum jemand auf die "Verdummungsstrategien" hört... Wenigstens wird die Politik aus diesem Fiasko gelernt haben, wie wichtig Psychologie ist und nicht einfach ein "nice to have". Es gibt psychologisch keinen "Sonderfall Schweiz", sondern nur Menschen.

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Interessante Analyse, danke! Für mich folgt als Lehre daraus: Pandemie => nationale Krise / Ausnahmezustand; Ausnahmezustand => Entschiedenes Handeln mit vorher vereinbarter, zentralistischer Struktur; wenn letzte Brandherde gelöscht => Entlassen der zentralistischen Organisation/Rückkehr zum Normalzustand.

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Gönnerin
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"Höchste Durchimpfungsrate der Welt. Portugal hat generalstabsmässig Krieg gegen das Coronavirus geführt" war der Blicktitel vom 3.10.21. Vielleicht könnte die Republik die Erfolge in der Bekämpfung von Corona in verschiedensten Ländern zusammenstellen, auf Nachhaltigkeit auswerten und als unabhängiger Thinktank der Oeffentlichkeit und der Politik zur Verfügung stellen? Vielleicht kämen wir so endlich weiter?

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Ein für mich wichtiger Aspekt der ganzen Pandemie in der Schweiz fehlt: der Herr Koch. Was dieser selbstverliebte Herr mit seinen widersprüchlichen Aktionen und pekuniären Interessen bereits an der Wurzel vergeigt hat, ist zu wenig berücksichtigt. Masken bringen nichts. Alle müssen Masken tragen. Seit damals höre ich immer wieder, dass die Zuständigen selber keine Ahnung haben. Warum ist der Herr Koch so einfach aus der Verantwortung gelassen worden? Auch im medialen Sinn?

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Ja, er hat Mist erzaehlt, welcher schon damals als solcher zu erkennen war. Er wurde in die mediale Position hingestellt und durfte fuer die Regierung sprechen. Irgendwelche Haftung faellt dann auf die Regierung zurueck. Sie haetten auch noch andere Leute Fragen koennen, wollten aber keine Diskussion. Das ist alles immer noch genau so.
Weil dann die unbedarften Zuhoerer mehrere (scheinbar) gegensaetzliche Gesichtspunkte hoeren, und sich dann eine oder die andere Seite aussuchen koennen, auch wenn's keinen Sinn macht. Genau da sind wir jetzt.

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Dazu gehört auch seine Aussage: "Kinder sind nicht Treiber der Pandemie", die heute noch regelmässig irgendwo auftaucht, obwohl man schon damals wusste, dass sich auch Kinder anstecken können. Dies wirkt bis heute weiter, obwohl sich der Virus gerade jetzt in Schulen sehr gut verbreitet und wieder zurück in die Gesellschaft getragen wird. Im Kanton Bern wird nach wie vor in Schulen auf sämtliche eindämmenden Massnahmen oder Massentests verzichtet... bei der Kälte sind jetzt auch die Fenster wieder mehrheitlich geschlossen.

Ein Beispiel zur selektiven Kommunikation: Pädiatrie Schweiz kommt regelmässig in den Medien zu Wort - die kritische Stellungnahme der Wissenschaft dazu kaum je:

Als Antwort auf die fragwürdigen Aussagen von Pädiatrie Schweiz

(u.a.«… weil die Teststrategie in der Schweiz seit Beginn der Pandemie so angelegt ist, dass die Durchseuchung bei den unter 6-Jährigen und (teilweise) auch bei den 6-12-Jährigen zugelassen wird.» Zitat aus der unten erwähnten Quelle auf deutsch)

haben diverse Wissenschaftler (u.a. Isabella Eckerle, Christian Althaus, Dominique de Quervain) einen Artikel veröffentlicht, in welchem jede Aussage der SGP kommentiert und den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenüber gestellt wird. Leider wurde dieser Artikel wohl nur von wenigen zur Kenntnis genommen - von der Politik und allen voran vom Kanton Bern schon gar nicht. Anders lässt sich nicht erklären, weshalb der Schulbetrieb nach wie vor funktioniert wie wenn wir keine Pandemie hätten und dieser Umstand viele Eltern verunsichert oder ängstigt. (Ich arbeite als ambulante Fachperson in vier verschiedenen Schulhäusern)

Der wissenschaftliche Artikel wurde in Swiss Medical Weekly veröffentlicht:

https://smw.ch/article/doi/SMW.2021.w30086

Deutsch liegt er auch vor, habe ich jedoch nur als pdf.

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Einer Regierung, welche zu Beginn einer Pandemie kommuniziert Masken helfen nicht, Kinder seien kein Treiber der Pandemie und Aerosole erst sehr spät benennen, zu glauben, dass sie mir ehrlich sagen würden wie die Nebenwirkungen aussehen... naja, das fiel mir schwer. Ich vertraue nach diesen 2 Jahren weniger, lese selber die Papers und hab mich anfangs 2021 impfen lassen.
Aber, ein Beispiel: Vergessen ging zu dieser Zeit Frauen darauf hinzuweisen, dass Zyklusverschiebungen ausgelöst werden können, was zu ungeplanten teilweise ungewollten Schwangerschaften geführt hat. Das ist einfach problematisch, wenn man die Leute zum Impfen aufruft ohne sie adäquat zu informieren!
Das die Leute den Empfehlungen der Regierung nicht nachkommen hat nicht nur mit wissenschaftlich erforschten Kommunikationsstrategien zu tun, sondern mit Vertrauen und das haben sie sich grossartig verspielt, so wie ich das empfinde.

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Ich bin selber eine Frau. So gemein es sich jetzt vielleicht anhört: aber eine Frau (oder ein Paar), welches als einzige Verhütungsmethode nach dem Kalender verhütet und davon ausgeht, dass der Zyklus immer gleich lang dauert, wird früher oder später ungewollt schwanger. Jeder Zyklus schwankt zwischendurch, da können ganz verschiedene Ursachen mit hineinspielen. Auch eine Impfung. Nun aber auch noch dem Bundesrat für ungewollte Schwangerschaften die Schuld zu geben ist weit hergeholt. Da wurde einfach naiv und ungenügend verhütet. Punkt.

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· editiert

Ich gebe Ihnen absolut recht zum Thema Verhütung! Aber, trotzdem finde ich dass gute Kommunikation und Aufklärung Vertrauen schafft und extrem wichtig ist und da bleibe ich bei meiner Kritik. Es geht mir nicht darum dem Bundesrat die Schuld zu geben für die Schwangerschaften. Wohl aber für die schlechte Kommunikation!

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Roland Messmer
Sport- & Erziehungswissenschaftler
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Ausgewogener Beitrag, der vieles aufdeckt, aber einen – wahrscheinlich ebenso wichtigen – Aspekt auslässt... Hier spielen Narrative, Habitus oder kollektive Mentalitäten wohl ebenso eine Rolle. Ich frage mich schon länger, was z.B. die Portugies:innen von den Schweizer:innen unterscheidet. Ist es die Erfahrung einer Diktatur, ist es die Erfahrung von einer massiven Wirtschaftskrise...? In Portugal wurde wohl ein kollektiver Habitus aufgebaut, der es einfacher macht, sich impfen zu lassen. Während wir uns in der Schweiz, etwas wohlstandsverwahrlost um "individuelle" Rechte streiten.

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Felix Benesch
Fiktionalist
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Auf Spiegel Online wird das Phänomen aktuell auch verhandelt, allerdings etwas weiter gefasst: Nicht nur in der Schweiz, in allen deutschsprachigen Ländern im Zentrum Europas, also auch in Deutschland und Österreich, sind die Impfquoten ähnlich niedrig. Der Autor führt das auf den Einfluss der Lehren von Rudolf Steiner zurück. Nirgendwo sonst auf der Welt ist der Glaube an Selbstheilkräfte, Homöopathie und andere Naturheilmethoden verbunden mit einer teils irrationalen fundamentalen Skepsis gegenüber moderner Medizin und Pharma stärker als bei uns und unseren deutschsprachigen Nachbarn. Und nirgendwo sonst gibt es mehr "alternative Bildungsangebote" wie Steiner- und Waldorf-Schulen. Über diesen Zusammenhang lässt sich streiten, aber es könnte durchaus etwas dran sein.

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Es ist schade, dass die Impfquote in der Schweiz so niedrig ist. Allerdings gibt es einen gravierenden Unterschied zu anderen Ländern. Man wusste ab dem Spätsommer sehr genau was für ein Impfstoff kommt und wann er ungefähr zur Verfügung gestellt wird. Es gab in dieser ganzen Zeit in der Schweiz nur sehr wenig einfach verständliche Informationen zum Impfstoff, vom BAG fast nichts. Selbst für das Gesundheitspersonal war es schwierig normal verständliche Informationen zu erhalten.
Wenn man solche Lücken heute nicht füllt formieren sich heutzutage eben schnell Horrormeldungen über Impfkomplikationen in den sozialen Medien . Es ist schade, dass so wenig Wert auf die Kommunikation gelegt wurde. Wenn man schon keine Ziele vorgibt hätte man auf diesem Weg mehr versuchen sollen.

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Klar gibt es eine sehr grosse Anzahl Menschen in der Schweiz, die aus dem kritischen Betrachten der aktuellen Impfungen sich noch nicht impfen liessen - und sich sehnen nach einer nicht nukleinsäurebasierten Impfung. Ich kenne sehr viele, denen Impfen nicht gleich Impfen ist. Zum wiederholten Mal: die mRNA/DNA-Vektor-Impfungen sind neuartig (hört doch auf mit den "30 Jahren", klar hat man eine lange Vorlaufzeit für die Entwicklung von Neuem - doch das betraf v.a. Krebs-Impfungen) und verändern (stimmt, nicht über die Geninformation bei mRNA) gesunde Körperzellen zu vom eingen Körper angreifbaren pathologischen Zellen, indem die Spikes in die Zellwand eingebaut werden (und natürlich viele übrig gebliebene Spikes sich anders verbreiten, wie/wo ist noch nicht ganz klar). Das ist ein fundamental anderes Prinzip als das der bekannten Impftechniken. Und die Feinheiten unseres neuropsychoimmunologischen Systems werden so nicht berücksichtig. Ich finde auch, dass das Impfen ein wichtiger Teil der Pandemiebekämpfung ist, ich bin Impffan. Aber wenn, dann muss doch eine Alternative (deren es viele gibt: Sinovac als Paradebeispiel, das sogar CH-Zertifikat anerkannt ist!) angeboten werden. Solange in der Politik die Meinung herrscht, dass Vektor-DNA (J+J) eine Alternative zu mRNA (Pfizer, Moderna) sei, solange so viel Unwissen herrscht, werden wir die Zweifler nicht zum Impfen bringen. Nicht jeder, der das kritsiche Denken nicht ausgeschaltet hat, ist ein Impfskeptiker oder gar Massnahmengegner - das sind andere Kategorien.

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Merci für Ihren Beitrag! Als Laie werde ich mich hüten, einem Arzt Medizin erklären zu wollen. 😉 Darum - gesetzt, dass sämtliche Ihrer Einwände zu den beiden Technologien korrekt sind - würden mich Ihre Gedanken zu folgender Frage interessieren:

Das würde ja auch bedeuten, dass die rationale Skepsis/Vorsicht gegenüber Moderna, Pfizer und J&J im ganzen deutschsprachigen Raum so weit verbreitet ist, dass sie die Quote signifikant drückt. Oder anderes herum: Ausserhalb des deutschsprachigen Raumes scheint es sie nicht zu geben. Wie sehen Sie das?

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Eigentlich, lautet der Titel der Erzählung: Wieso versagt der Liberalismus in Zeiten der Krise? Es ist in der Schweiz klar geregelt, Militär und Aussenpolitik sind Sache des Bundes. Das funktioniert mehr oder weniger. Im Falle einer medizinischen Kriese, wie der Pandemie, versagt die das schweizerische System der Kantone. Jetzt wo schnelles Handel angesagt ist, sind Trychler und gewisse Kantone als Bremser überall. Öestreichs neuer Weg könnte auch in der Schweiz ein Weg sein. Danke für viele Informationen.

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Spannende Analyse mit vielschichtiger Diskussion. Ein paar Fragezeichen:

  1. Ziele: Kann es sein, dass wir die Wirksamkeit politischer Ziele überschätzen? Die Klimakonferenz hat gerade das 1.5 Grad Ziel verraten.

  2. Logistik. Meckern wir nicht auf hohem Niveau? Ich war von der Organisation der Impfaktion im Kanton Luzern beeindruckt. Meine Impfungen waren Minuten genau geplant und haben genauso geklappt.

  3. Kommunikation. Wann hatten wir jemals derart gut aufgearbeitete Daten über eine Pandemie in Echtzeit? Die Anleitung im Artikel, wie wir über Verschwörungstheorien informieren sollen, war informativ. Aber Taskforce und BAG haben sich Grossen und Ganzen daran gehalten.

  4. Ärzte und Macht. Gibt es Politik ohne Machtgerangel? Schliesslich geht es in der COVID Bekämpfung um sehr viel Geld. Ich hoffe, dass die Republik genau hinschaut, wer wo zuviel bezahlt und wer daran verdient. Die Kosten im Artikel waren jedenfalls interessant.

  5. Mit Impfgegner:innen eine politische Suppe kochen. Wie soll ich reagieren, wenn ein Arzt und Komplementärmediziner seiner Patientin rät, auf ihr Immunsystem zu vertrauen? Waren wir zu freundlich mit den Homöopathie Fans? Müssen wir die Spaltung der Medizin beklagen? Dass Politik spaltet, gehört leider zu ihrem Geschäft.

  6. Föderalismus. Ist es noch zeitgemäss die Schweiz auf 26 verschiedenen Wegen zu regieren? Warum folgen wir nicht dem Beispiel des Kanton Glarus, der die Anzahl Gemeinden auf 3 reduziert hat? Mit 5-7 Kantonen bewältigt die Schweiz die nächste Krise besser.

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Reisender Rentner
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Wenn wir die Medien nicht hätten, dann wüssten wir gar nicht wie schlecht es uns geht! Die Republik sehe ich hier als Ausnahme. 2009 war ich in Chile und Bolivien und erlebte die Schweinegrippe. In Calama (200'000 Einw.) in Nordchile hatte es 2'000 Infizierte, ich erlebte keine Panik, sondern hauptsächlich Hygienehinweise. Auf Tagi-Online sagte Prof. Drosten, dass die Schweiz 30'000 Tote haben werde, dass das Inselspital nur noch absolute Notfälle aufnehmen könne, etc. - und es passierte nichts. Meine Meinung, als Corona kam, das habe ich doch schon alles 2009 gelesen. Leider erlebte ich die Informationen hauptsächlich panikmässig aufgebauscht.
Das liebe Geld. Ich glaube, dass in der Schweiz ein Antigen-Test vom Bund mit Fr. 58.- vergütet wurde/wird. Letzte Woche habe ich in Griechenland in einem Testzentrum € 4.99 bezahlt, meist kostete er in der Apotheke € 8.- bis 10.-. Ist es einfach so, dass der Preis in der "freien" Schweiz (von den Lobbyisten regiert) überproportional hoch ist, wenn die Öffentlichkeit bezahlt? Und einem Arzt will man für eine Impfung Fr. 14.50 bis Fr. 24.50 bezahlen, bei einem deutlich höheren Aufwand inkl. Beratung als bei einem Antigentest!
Persönlich achte ich auf meine Gesundheit und mache als Ü70 auch etwas dafür. Warum höre ich immer nur, dass ich Rücksicht nehmen muss, sogenannte Eigenverantwortung. Warum höre ich nie, dass wir über 25% Raucher haben, dass von diesen über 50% als Rauchertote in die Statistik eingehen und vorher unser Gesundheitssystem belasten, inkl. IPS. Dass die 40% Fettleibigen kein Problem sind, da der Schutz der Tabak-, Zucker- und anderer Konzerne wichtiger ist. Die Lobbyisten lassen grüssen. Die Zahlen haben es ja gezeigt, über 97% der mit Corona Verstorbenen hatten mindestens eine Vorerkrankung.
Schutz der Anderen ist das Wichtigste! Das hat sich auch bei der KVI gezeigt: Ja, solange es Schweizer sind, das Ausland interessiert uns nicht, solange ein paar Konzerne in der Schweiz keine Stellen abbauen und wenig Steuern bezahlen. CO2 Gesetz, Nitrat im Boden, alles keine Probleme für uns. Die Liste wäre noch lange.
Ach ja, seit bald zwei Jahren, resp. schon viel länger, wissen wir dass unser Gesundheitssystem am Abgrund steht, ohne Pflegepersonal und Spitalärzte läuft es nicht. Was ist in dieser Zeit passiert, ausser dass ein Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative aufgestellt wurde?
Es gäbe nebst den im Artikel aufgezeigten Punkte noch andere, z.B. wie glaubwürdig wird unsere Regierung wahrgenommen, im Sinne, dass sie sich um uns kümmert und nicht nur um die Lobbyisten und deren Kunden? Schon vergessen, dass BR Dr. med. Ignazio Cassis nach sorgfältiger Auswahl, welche Firma die Werte der Schweiz ideal verkörpert und geeignet ist, als Hauptsponsor den Schweizer Pavillon an der Weltausstellung in Doha zu präsentieren einen Entscheid traf: Philip Morris, der Tabakkonzern. Zum Glück wurde dieser Entscheid aufgrund des Aufschreies in den sozialen Medien gekippt.

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Natürlich wurde der Impfprozess dilettantisch eingefädelt und natürlich führte der Bundesrat wie ein Angsthase. Aber das sind Symptome unserer Staatskonstruktion, keine Ursachen. Wo das Volk letztlich die Unfehlbarkeit (ex Abstimmungszettel) beanspruchen darf, kann man nicht mit einem Bundesrat voller Leader rechnen, denn dafür wurde er nicht gewählt.
Angeklagt bleiben müssen die Impfgegner: Im besten Schulsystem der Welt sollte man wissen, dass Bakterien mit Antibiotika und Viren mit einer Impfung bekämpft werden, und dabei das Geschwätz von Meinungsfreiheit völlig deplaziert ist. Und dieses einfache Schulwissen hat zu wenig genützt - wie beim CO2-Gesetz. Das ist die traurige Bilanz unseres Corona-Verhaltens, und über diese muss nachgedacht werden. Wir erleben nichts anderes als ein fundamentales Versagen der demokratischen Axiome: Der mündige Bürger ist zur Fiktion verkommen -und verhält sich gerne wie im Mittelalter:Und dort wäre die Grunderfahrung mit der menschlichen Natur in Erinnerung zu rufen: Das demokratische Florenz verlor in der grossen Pest (1348-1352) von etwa 100'000 Einwohnern 40'000 Pesttote, und das ähnlich grosse Mailand, das vom Diktator Visconti reguert wurde, keinen einzigen . Demokratie kann bei Infektionswellen tödlich sein.

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Laut Wikipedia starben auch in Mailand 15% der Bevölkerung.
Die Massnahmen der Regierung waren rigoros. Türen und Fenster von betroffenen Haushalten wurden zugemauert. Ein Hardcore-Lockdown für Betroffene, welcher unweigerlich zum Tod führte.
Ein Hoch auf die Diktatur.
Sollen wir uns wirklich solch Menschenverachtende Methoden als Vorbild nehmen?

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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Nein, kein Vorbild. Denn die Massnahmen kamen zu spät. Totale Abschottung in einer Situation, in welches das Virus bereits einen Grossteil der Haushalte durchseucht hat, kann ein Weitergrassieren der Seuche für längere Zeit nicht verhindern, weil dieses Weitergrassieren in den einzelnen, infizierten Haushalten stattfindet. Eine Virus Pandemie bekämpft man in der flachen Phase der Virus-Verbreitungs-Exponentialkurve. Das braucht viel weniger drastische Mittel, als wenn man wartet, bis die Kurve in die Steilphase übergeht und die Situation dramatisch wird. Aber es müssen alle mitmachen, es ist eine kollektive Aufgabe. Und die Menschen müssen einsehen, dass die Massnahmen nötig sind, auch wenn die Situation zu diesem Zeitpunkt noch nicht dramatisch ist.

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Beobachter
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Die Weltbevölkerung zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird auf 360 bis 432 Millionen Menschen geschätzt, heute auf knappe 8 Millionen. Und: Die aktuelle sog. Pandemie ist seit Menschengedenke die Erste die weltweit verbreitet ist.

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Das lässt sich ja fantastisch an, wenn wir an die wesentlich relevantere Klima- und Biodiversitätskrise denken! Da wird sogar mein fast unendlicher Vorrat an Optimismus wahrscheinlich nicht reichen.

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Ich bin ja absolut der Meinung, dass wir uns schämen sollten, dermassen egoistisch zu sein, dass wir unsere individuellen Vorbehalte gegen die Impfung über den Gedanken an die Solidarität stellen. Und ich gebe den Autorinnen Recht, wenn sie dieses Desaster anprangern und zu erklären versuchen. Nur: Mit der Aufzählung der gemachten behördlichen Fehler ist es nicht getan. Man liest immer wieder, dass man halt behördlicherseits anders sollte, und dass unser System nicht geeignet ist, einer solchen Herausforderung zu begegnen. Ja, das stimmt. Aber es ist halt nun mal unser System! Wir ändern das nicht so schnell aufgrund einer Pandemie. Aber eine Lehre muss es uns sein: Erkennen, wo unser politisches System in Krisenzeiten an seine Grenzen stösst, und das Mögliche dagegen vorzukehren. wir werden die Kantone nicht abschaffen können, wir werden ja auch das Ständemehr nicht los. Aber wir könnten verhindern, dass man mit links jedes verabschiedete Gesetz vors Volk bringen kann (Unterschriftensammlungen nicht dauernd noch einfacher machen; Unterschriftenzahl erhöhen, z.B.) . Wir werden leider nie erreichen, dass die Menschen, die abstimmen, das Abstimmungsbüchlein lesen, (oder wissen, was es z.B. mit der mRNA und der DNA auf sich hat) also müssten die Medien vermehrt sachlich, kurz und klar informieren, was Sache ist, statt jedem Impfskeptiker nachzurennen und seine abstrusen Voten medial zu vervielfältigen: Wie im Artikel richtig steht: Das Negative bleibt hängen. Diesen Vorwurf nur den Behörden zu machen, greift aber zu kurz! Man zähle bitte auch die diesbezüglichen Fehlgriffe der Medien (nicht nur des Boulevards) auf!

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zur Transparenz: ich bin geimpft und betrachte die verschiedensten Meinungen aus kritischer Distanz. In diesem Beitrag ein Beispiel: "...so viel hochwirksamer mRNA-Impfstoff verfügbar..." Gerade lese ich dieser Tage aber, dass die Schutzwirkung bei weitem nicht so hoch, resp. so lange ist, wie ursprünglich verkündet.
Klar, wir sind in einem permanenten Lernprozess in Bezug auf diese Pandemie, aber die Orientierung fällt manchmal wirklich schwer.

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Virologinnen haben nie etwas vorgetäuscht, sie haben immer gesagt, dass offen ist, wie lange die Immunität wirkt. Ganz einfach, weil sie die verschiedene Wirkungsdauer der verschiedenen Impfungen kennen und das für sie völlig normal ist. mRNA ist hochwirksam, es ist eine Frage des Immunsystems, wie es sein Gedächtnis gegen den Erreger aufbaut und allenfalls rasch wieder unter eine hier notwendige Schwelle abbaut. Die Grippeimpfungen wirken auch nur im Schnitt zu 50% und müssen jedes Kahr erneutert werden.

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Gönnerin
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· editiert

Eine bedrückende Auflistung (vielen Dank für die Recherche!) und sicher Grundlage für spätere Aufarbeitung der Krisenbewältigungskompetenzen. Der Gedanke drängt sich auf ob wir so etwas wie eine Generalin brauchen würden, die hinsteht, sagt: so ist die allgemeine Bedrohungslage, das und das ist zu tun, und das soll bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht werden? Könnte der Bundesrat nicht Martullo-Blocher ernennen, sie hat ja schon früh erkannt, dass Corona gefährlich ist, sie hat Führungserfahrung, ist durchsetzungsfähig und hat wohl auch analytische Kompetenzen? Die Zielvorgabe: die Schweiz, Wirtschaft und Menschen mit möglichst wenig Schäden durch die Krise zu bringen.

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Musikerin & Autorin
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Und dann in "seven sinking steps" mit Volldampf auf den Eisberg zu?
Ironie off. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Leute, die nicht auf eine Wiederwahl schielen, in einer Krise besser führen können. Aber bei dieser Generalin hätte ich grosse Zweifel, ob sie sich für das Allgemeinwohl einsetzt!

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Und jetzt finde ich noch das „Moment!“-Papierchen im Briefkasten. Zum Testen die App konsultiert (die im App-Store ganz andere Ziele zeigt als in der „Zeitung“):
In der Rubrik „Veranstaltungen/Aktionen“: Nullanzeige.
Über weite Strecken keine Namen der für die Artikel Verantwortlichen.
Eine Menge Links: Viele haben mit den Behauptungen nichts zu tun, zu deren Belegung sie aufgeführt werden. Dafür kommen Ganser, Rima und Konsorten vor.
Werbung im Stil der SVP.
WOHER DAS GELD, um die ganze Schweiz zu überziehen? (Rhetorische Frage)

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Eine 600k breite Spur führt direkt zum Zürcher Finanz-Hochadel. In diesem Video auf Inside Paradeplatz https://insideparadeplatz.ch/videos…88dlicher/ plaudert die Vizepräsidentin des Vereins "Gesund und F." (der angeblich über ein Budget von 1.3 Mio verfügt) freimütig davon, wie ihr Ehemann beim Frühstückstisch den erwähnten Betrag von 600k für den Kampf gegen das Covid Gesetz bewilligt hat. Vieles was die Dame zum Besten gibt ist F. von Fakten und ein Grossteil der Aufzeichnung wirklich zum Fremdschämen. Wer sich das nicht antun will springe daher direkt zu Minute 27.

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Kein Impfziel: Vielleicht wurde es ein wenig spät gefasst, aber jetzt gibt es ein Impfziel. Es wird vielleicht nicht kommuniziert.
Und es ist verheerend. Denn:
Dem Ziel der Durchimpfung hat das BAG die Boosterimpfung der Risikogruppen untergeordnet. Wenn es nach dem ursprünglichen Plan von BAG und Swissmedic gegangen wäre, würden wir mit dem Booster erst Ende Jahr anfangen. Erst der Druck der Strasse und der Social Media hat den Booster beschleunigt. Und immer ist ein Mahnmal des Wahnsinns die abgewiesenen Booster-Impfwilligen im Zürcher Hauptbahnhof - abgewiesen, weil das BAG lieber ungefährdete gesunde Nichtrisikoschweizer erstimpfen wollte und nicht um ihr Leben besorgte Geimpfte aus den Risikogruppen.
Mittlerweile macht es den Anschein, dass das Impfziel zu einem Ziel an sich geworden ist. Die Zuständigen scheinen vergessen zu haben, dass das Ziel die Ueberwindung der Pandemie ist, oder ihre Linderung, und die Impfung dabei nur ein (stumpfes) Instrument unter anderen.

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Molekularbiologe PhD, Unternehmer
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· editiert

Ich sehe kein Impfziel des Bundesrats ausser "mehr ist besser". Ein vernünftiges Impfziel lässt sich in einer Pandemie auch gar nicht formulieren, wenn man nicht auch Ziele bezüglich Ansteckungsrückverfolgung (Testen, Tracen und Quarantäne) und weiteren flankierenden Massnahmen formuliert. Dies zumindest, solange man keinen sterilisierenden Impfstoff hat, sprich ein Impfstoff, der die Verbreitung des Virus verhindert.
Epidemiologisch gesehen muss es darum gehen, die Reproduktionszahl des Virus nachhaltig unter 1 zu drücken, weil ein Wachstum über 1 eine Exponentialkurve bedeutet, die früher oder später in eine Steilkurve mündet, in welcher die Situation ausser Kontrolle gerät. Unsere Regierung begreift nicht (bzw. will nicht wahrhaben), dass die Impfung nur die Schwelle verschiebt, ab welcher die Infektionen wieder zu einem Ausufern der Hospitalisierungen führt, aber an der Logik der Exponentialkurve ansonsten nichts ändert.

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Der allererste Artikel von Constantin Seibt in der REPUBLIK hatte den Titel "Demokratie unter Irrationalen". In meiner Erinnerung enthält er einiges, was zum Dialog hier passt.
Es fällt auf, wenn man die neuere Geschichte betrachtet, dass etwa 40 % der stimmenden Bevölkerung immer wieder auf Populisten und populistische Anliegen hereinfällt und dass auch nach offensichtlichen Fehlschlägen dieser Anteil schnell wieder zurückkommt.
Ein Link

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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Was grundsätzlich in der Analyse fehlt, ist die erklärungsbedürftige Tatsache, weshalb in Westeuropa gerade die deutschsprachigen Länder, also Deutschland, Österreich und die Schweiz, die niedrigsten Impfquoten aufweisen (siehe FT). Die angegebenen 6 Gründe beziehen sich ja spezifisch auf die Schweiz. Spannend wäre aber ein Vergleich dieser drei Länder. Treffen die 6 Gründe auch auf diese Länder zu? Oder gibt es spezifische Gründe? Die Schnittmenge der Gründe wären dann sozusagen die allgemeinen Gründe für die deutschsprachigen Länder. Natürlich ist das zu einfach gedacht, die Koninzidenz könnte purer Zufall sein und die Fragestellung hätte den Umfang des Artikels gesprengt, aber die Frage wäre dennoch wert, dass ihr nachgegangen wird.

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Bravo, zu diesem differenzierten, erläuternden und ehrlichen Bericht! Weiter so!

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Michel Romanens
Präsident www.vems.ch
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Artikel in bester Republik Tradition. Besten Dank für diesen unabhängigen Beitrag. Der sich im übrigen weitgehend mit unserem Beitrag vor 11 Monaten deckt: https://www.docfind.ch/VEMSEvaluati…mpfung.pdf

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Gut beschrieben die Kakophonie der Pandemiebekämpfung der Schweizer Regierungen und Ämter in der Pandemie. Das politische Geschwurbel von rechts hat unterdessen auch Teile der Bevölkerung erfasst und die Gemengelage der Argumentationseben wird immer absurder. Die Mitte schwieg beredt und die Linke wunderte sich.

Es fehlen politische Leader, die sich am Virus und dessen Bekämpfung orientieren. Und danach kommunizieren, sich durchsetzen und handeln. Ohne Furcht vor den Mails der selbsternannten Epidemiologen. Die Politiker konnten sich nicht lösen von der Ideologie ihrer Parteien, vom Diktat der Wählerinnen und eiern im gewohnten Wirkmodus von einer Welle zur nächsten, weil das Virus weiter infiziert. Und sind überrascht.

Dass das Virus weiter infiziert. Ganz normal. Wie Viren sich halt vermehren.

Es hat kaum richtige Leute am richtigen Ort und die Organisationsstrukturen legen sich quer. Das New public Management ist eine leere Formel, die schönt tönt und auf die Politikerinnen hereinfielen auf der Suche nach Kosten sparen im Gesundheitssystem. Oder anderswo in amtlichen Stuben. Kritische Geister warnten schon lange. Und die teuren Assessments bei der Personalauswahl in ein Büro der Bundes-Ämter scheinen auch versagt zu haben. Auch das ist bekannt bei denen, die es denken dürfen. Oder es erlebt haben.

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Alle Punkte lassen sich auf Punkt 6 reduzieren. Punkt 6 führt zu logistischen Problemen, Punkt 6 führt zu Kommunikationsproblemen etc.
Föderalismus ist eine Verwaltungsform, die in Schönwetterphasen super ist, jedoch in allen Krisen kläglich versagt.
Nun ist es einfach mit dem Finger auf den Föderalismus zu zeigen. Leider ist es in unserem Land nicht möglich über dieses Thema überhaupt zu diskutieren, geschweige dann diesen anzupassen. Wir werden also auch in allen zukünftigen und gegenwärtigen (Klima Bspw) Krisen immer zu den Letzten gehören.

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Warum wird mit dem moralischen Zeigefinger eigentlich immer nur auf die Ungeimpften gezeigt? Warum nicht auf die, die hemmungslos und egoistisch auf der ganzen Welt rumreisen und (auch) die neuesten Mutationen immer wieder mit nach Hause bringen? Ist das denn solidarisch?

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