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Das erste was wir tun müssen, ist dieses Jahr andere Leute ins Parlament wählen. Dann hat man auch andere Politik, sonst bleibt der Status Quo.

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Richtig! Bloss lassen die Wahlen vom letzten Wochenende in Luzern, Genf und im Tessin wenig Hoffnung aufkommen.

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"Physiker"
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Oder das Gebaren der rot-grün-liberalen Regierung in Deutschland, wo sich die federführende SPD bei der kürzlichen Ausarbeitung von Klimamassnahmen laut Medienberichten mit der FDP gegen die bereits super-Realo-Grünen gestellt hat...

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Meeresbiologe, Fotograf
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Ein trockener Sommer und alles kann anders sein.

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Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie längst verboten

Kurt Tucholksy

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Es ist schon so, dass resignieren keine Alternative ist, sein darf. Es ist aber auch so, dass ich sehr pessimistisch bin, dass die breite Bevölkerung endlich aufwacht: Es fliegen wieder so viele wie vor der Pandemie, die Politik macht nicht echt vorwärts, die kantonalen Wahlen zeigen einen Rechtsrutsch und die Grünen verlieren, Ständerat und Nationalrat planen Milliarden-Investitionen in den Autobahnausbau.... Es ist sehr sehr schwierig, optimistisch zu bleiben.

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Und doch frei nach Luther: pflanze ich einen Apfelbaum!

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Oder Solnit: Wir haben kein Recht, vor der Klimakrise zu kapitulieren.

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Ja, die Bauarbeiter müssten in Scharen ihre Arbeitsplätze verlassen und auch in anderen Industriezweigen, auch in der Finanzwirtschaft und nach Hause gehen und eine Harke in die Hand nehmen...
System Change, Schluss mit der exponentiellen Wachstumsökonomie!

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Hier noch mein ganz persönlicher "Klimaschock". Mitte 60er Jahre hatten wir als Jugendliche unverhofft eine Tag schulfrei - Lehrer krank oder was weiss ich. Zu dritt haben wir entschlossen den Pizol zu besteigen. Den Abstieg wählten wir über den Gletscher, weil wir grosse Teile auf den Schuhsohlen oder dem Hosenboden runterrutschen konnten. Am Fuss des Gletschers wurden wir von zwei älteren SAC Kempen mit einer saftigen Ohrfeige empfangen, weil wir über die Schneebrücken über den Gletscherspalten gerutscht sind. So gesehen gingen die Ohrfeigen in Ordnung. Nun letzten Sommer die Meldung in der Presse - der Pizolgletscher ist weg! KOMPLETT - SCHLUSS - AUS.

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Leserin
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Danke Herr Gadient für diese persönliche Geschichte. Im Vergleich zum möglichen Spaltensturz war die Ohrfeige gut zu verkraften 😀.

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Irina Studhalter
Politikerin, Soziokulturelle Animatorin
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Wow, was für ein beeindruckender Beitrag. So viele so schlaue Worte. Danke! Und trotzdem, heute bricht es mir das Herz. Ich möchte sie von allen Dächern schreien, diese Weisheiten, bis es alle hier gehört und verstanden haben.

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Anthony Pratt sagt, gemeinsam werden wir den Mut finden. Hat irgendjemand das ausprobiert? Und damit meine ich nicht: sich einer fortschrittlichen Gruppe, zusammengewürfelt aus einsichtigen Menschen, anschliessen. Ich meine damit, in der nächsten Umgebung, da wo ich wohne, arbeite, klimaschädliches Verhalten zur Diskussion stellen und neue Verhaltensweisen entwickeln? Wer verzichtet bewusst auf gute Erträge für eine spätere gute Rente, indem auf klimaschädliche Anlagen verzichtet wird?Was ist wichtiger, der tolerante Umgang miteinander, Verständnis dafür zu haben, noch mit dem Flugzeug zu verreisen, so lange es möglich ist oder für eine Veränderung von Ansprüchen einzustehen und eine schlechte Stimmung und Ablehnung zu riskieren? Es würde mich sehr interessieren, ob irgendjemand die Erfahrung macht, dass sich unterschiedliche Menschen in einer durchschnittlichen Umgebung zusammenschliessen können, um in Klimafragen das Richtige zu tun.

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Sich einmischen finde ich auch wichtig. In Luzern haben wir vor dem Fussballstadion und den Messehallen die wohl grösste freie Fläche der Stadt. Komplett versiegelt, am Rand ein paar Alibibäumchen. Im letzten heissen Sommer habe ich mal die Temperaturen gemessen. Offizielle Temperatur in Luzern laut Meteosuisse 32 Grad. Auf dem Platz (natürlich im Schatten) 38 Grad. Bei uns im Garten, 300m vom Platz entfernt, 28 Grad. Auf SocialMedia habe ich die Messung öffentlich gemacht und auch der Stadt geschrieben. Interessiert hat es kaum jemanden. Katzenvideos sind beliebter.

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Wir gründeten eine Klima-Quartiergruppe und sammelten zuerst Ideen - auch von Leuten, die zwar interessiert waren, aber aus Zeit- und anderen Gründen nicht mitmachen wollten. Was würdest Du im Quartier verändern wollen?
(Gespräche über Reiseverhalten usw. führen wir nicht, diese geraten nach meiner Erfahrung schnell auf die Schiene Eigenverantwortung...)
Klar machen in einer Lokalgruppe eher Menschen mit, die bereits sensibilisiert sind. Aber auf Quartierebene sind viele Ideen für Veränderungen da und vielleicht auch mehr Mut.
Basel2030 hat vorgemacht, wie man es in grösserem Massstab machen kann. Für mich ein Vorbild!

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Immer wieder, ich mache das Klima immer wieder zum Thema, ich bin überzeugt es sind immer wieder kleine Samen. Diese Samen wirken, auch indem ich handle, indem ich störe, indem ich zuerst Beziehung mache dann aber anspreche. Indem ich überrasche. Und vieles mehr. Viele kleine Dinge tun und die grossen nicht lassen, wenn sie mir möglich sind.

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Es kommt darauf an, WIE man klimaschädliches Verhalten zur Diskussion stellt. Den total uneinsichtigen Nachbarn, der aktiv dafür kämpft, so weiterzuleben wie bisher, den werden keinerlei Argumente überzeugen. Aber all die Menschen, die merken, dass es nicht wie bisher weitergeht, aber aktuell noch fragend sind, die kann ich gut abholen. Am wichtigsten ist es, selber so klimafreundlich wie möglich zu leben und so mit anderen ins Gespräch zu kommen. Es gibt so viele Wege, etwas in Bewegung zu bringen, man muss einfach loslegen. Meist trifft man immer mehr Mitstreiter. Falls es mal eine unangenehme Situation gibt, weiss ich aber trotzdem, dass ich mich zukunftsfreundlich verhalte und es richtig mache. All die hier veröffentlichten Antworten zeigen mir das.

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Ich hab nicht eine Gruppe gestartet, bin aber vernetzt mit anderen aus dem Dorf, denen das Thema ebenso wichtig ist. Wir tauschen von Garten zu Garten aus, bei einer spontanen Tasse Tee, wenn wir uns auf dem Spielplatz treffen. Bleiben gemeinsam dran. Und ich backe veganen Zopf für den Kirchenbasar, wo die Leute erstaunt sind, dass das genauso gut schmeckt. Schwärme von unseren Ferien Zuhause (der Hauch Exotik kommt von den Gebana-Früchten). Und bin stolz, dass unsere kleinen Kids entrüstet sind, wenn's an einer Geburtstagsfeier Plastikbesteck gibt.
Bleiben wir gemeinsam dran.

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Leserin
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Ich mache diese Erfahrung täglich, Frau D. Gerne Austausch, mündlich. Denn für einen langen schriftlichen Rapport habe ich keine Zeit übrig.

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"Physiker"
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Was mir auch noch auffällt ist das Fehlen eines Hinweises zur enormen und immer noch wachsenden Anzahl Menschen auf der Erde, und der Klimaschädlichkeit insbesondere des ebenfalls wachsenden Anteils reicher Menschen, zu denen wohl auch viele von uns gehören.

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Das ist ein Talking point der Ökofaschisten, vorsicht damit.
Das suggeriert das "die blosse Anzahl" das Problem ist, was offensichtlich nicht der Fall ist, denn gewisse Menschen verursachen ein Xfaches der Belastung anderer.
Selbst wenn wir Thanos-mässig die Hälfte aller Menschen "entfernen"(und hier kommt eben der Ökofaschismus dann hervor, wer genau jetzt nicht mehr da sein soll), wären wir auf dem Niveau von ca 1970.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Es würde reichen, die eine Milliarde der reichsten Menschen zu entfernen, und das Klimaproblem wäre wohl auf längere Sicht vom Tisch.
Bloss, wer wollte das tun? Viel einfacher ist es, dieser Milliarde einzureden, die restlichen 8 Milliarden, seien das reale Problem, das es auszumerzen gilt.

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Leserin
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Es müssen u dürfen keine Menschen entfernt werden. Den Reichen muss der Reichtum via Steuern entzogen werden. Und dieses Geld muss für die Armutsbekämpfung, gegen die Klimaerhitzung, für die Biodiversität usw eingesetzt werden. Es gibt entsprechende Initiativen von den Grünen und der SP.

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Was halten Sie von ECOPOP? Und von deren Initiative damals?

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"Physiker"
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Ich war damals Mitglied und hatte Ja gestimmt, obwohl ich den Ansatz nicht gut fand. Es sind global betrachtet gerade wir reichen Gesellschaften mit rückläufigen Geburtraten überbevölkert, d.h. produzierend z.B. mehr Klimagase, als uns "zustehen". Während die immer noch stark wachsenden Gesellschaften im meist armen Ländern vor allem ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstören, aber weniger Klimagase produzieren, als ihnen "zustehen".
In einer fairen Welt könnten noch viel mehr Menschen ernährt werden als heute, aber dann müsste z.B. nur schon dafür viel weniger Fleisch gegessen werden.

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Misanthropisch und antinatalistisch. Sie stecken in der Science Fiction des 20. Jh.s. Da sah man, dass die Bevölkerung wächst und die Fiktion war, dass wir die Menschen nicht ernähren könnten. Alles falsche Prophezeiungen.

In der Tat ist das Wachstum des Bevölkerungswachstums seit einiger Zeit negativ, d.h. die Anzahl Menschen werden weniger schnell mehr als noch in der Vergangenheit, mit der Erwartung auf einen Bevölkerungsrückgang. Die Frauen in den westlichen Ländern, die Kinder haben, haben in der Regel weniger als zwei, und in allen anderen Ländern ist diese Rate schnell rückläufig.

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Meeresbiologe, Fotograf
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«… geht nicht mehr nur um Wissen und Verstehen, sondern um Handeln. Die entscheidenden Jahre sind jetzt.» Carolin Emcke

Die grosse Frage bleibt: Wie kommen wir ins Wollen, bevor wir merken, dass wir hätten wollen müssen?

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Du bist doch im Wollen, oder? Wir, die im Wollen sind, müssen einfach machen, einfach tun. Wir passen unseren Lebensstil an, wir sind politisch aktiv, wir mischen uns ein, wir informieren, wir machen drauf aufmerksam, wir schliessen uns mit anderen zusammen, wir stärken und unterstützen uns gegenseitig, wir nerven, wir handeln. So werden die, die wollen und auch machen, immer mehr.

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Meeresbiologe, Fotograf
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Hoffentlich reicht die Zeit.

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Und jetzt?

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Das frage ich mich eigentlich nach jedem Republik-Artikel den ich gelesen, nach jeder ARTE Reportage die ich gesehen, oder nach ähnlichen Inhalten von aufgeklärten, wissenschaftlichen Formaten die ich konsumiert habe.
Schlauer bin ich danach fast immer, bin aber mind. genauso orientierungslos wie vorher. Bin ich Kulturpessimist?

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David Bauer
Projektleiter Klimalabor @ Republik
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Vielleicht hilft da ja eine unserer kommenden Online-Veranstaltungen weiter. Wir widmen uns der Frage "Was tun?" auf drei Ebenen:

  • Die Klimakrise ist global, systemisch, komplex – was kann ich da überhaupt tun?

  • Ich stehe am Anfang meiner beruflichen Laufbahn und möchte möglichst viel bewirken fürs Klima. Was tun?

  • Wie spreche ich mit meinen Kindern über die Klimakrise?

Hier geht's zur Anmeldung.

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· editiert

Das frage ich mich eigentlich nach jedem Republik-Artikel den ich gelesen (...) habe. Schlauer bin ich danach fast immer, bin aber mind. genauso orientierungslos wie vorher.

Naja, der entscheidende Unterschied: Diese Liste von Testimonials macht mich leider kein bisschen schlauer. Ich bin offensichtlich nicht Teil einer sinnvollen Zielgruppe dafür – wie vermutlich die überwiegende Mehrheit der Republik-Leser:innen. In dieser Form ist es "preaching to the choir" par excellene und für mich persönlich totale Zeitverschwendung.

Das Format würde auf die Kampagnen-Seite der Gletscherinitiative o. ä. gehören, aber nicht in ein journalistisches Medium mit "no bullshit"-Anspruch.

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Da steht... vor 21 Stunden. Das ist also bereits die halbe Antwort. Vermutlich sind insgesamt 7.5 Millionen Jahre bis zu der Antwort auf unsere Fragen eine realistische Annahme.

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Theresa Leisgang
Klimalabor Community Redaktorin
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Ja, was jetzt? Total berechtigte Frage.

Ich habe den Link an einen alten Studienkameraden weitergeleitet, der mir letzte Woche nach Jahren eine Email schrieb, in der auch stand: "Mach dir nicht so einen Kopf um den Klimawandel, trink lieber eine Tasse Tee wie Alan Watts, vor ca. 50 Jahren".

Ich bin gespannt, was er sagt und hoffe natürlich, dass er einen anderen Blick bekommt durch die vielen Stimmen, die nicht nur Warnungen aussprechen, sondern auch Werte wie Gerechtigkeit vermitteln (Payal Parekh, Ashish Kothari, Mitzi Jonelle Tan) oder die Aussicht auf ein schöneres Leben (Rebecca Solnit, Maren Urner).

Ja, absolut nötig: Mit Menschen ins Gespräch kommen, die vielleicht ausserhalb des eigenen Kosmos unterwegs sind. Denn das Ausmass der Krise ist bei Weitem nicht allen bewusst.

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Ja, absolut nötig: Mit Menschen ins Gespräch kommen, die vielleicht ausserhalb des eigenen Kosmos unterwegs sind. Denn das Ausmass der Krise ist bei Weitem nicht allen bewusst.

Absolut berechtigte Aufforderung.

Ich denke aber, das grösste Kapital der Republik ist ihre Glaubwürdigkeit aufgrund der sehr hohen journalistischen Standards inkl. der weitgehenden Unabhängigkeit ihrer Journalist:innen, nicht zuletzt aufgrund der kompletten Werbefreiheit. Das schafft grosses Vertrauen (zumindest bei mir). Es ist in meinen Augen das überzeugendste Argument, um Geld für ein Abo zu bezahlen.

Mit politischem Campaigning – egal, wie wichtig und legitim das zugrundeliegende Anliegen auch sein mag – im Stile der vorliegenden Testimonials (bös gesagt ein relativ homogenes Sammelsurium an Meinungen prominenter Leute) riskiert ihr, dieses Vertrauen zu unterminieren.

Zudem sind viele (nicht alle!) dieser Testimonials totlangweilig zu lesen für Leute, welche die letzten zehn Jahre nicht unter einem Stein gelebt haben. Weniger wäre manchmal mehr. Meine Meinung.

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Ein grossartiges Format, das vielen Menschen, auch aus anderen Teilen der Welt, eine Stimme gibt. Spannend, reichhaltig, lädt zum Nachdenken und Stöbern ein. Bravo!

Leider ein Wermutstropfen. Nämlich, dass dem Bullshit-Generator (nein, es ist keine "Künstliche Intelligenz") ChatGPT undifferenziert auch eine Bühne gegeben und darauf im Newsletter sogar prominent hingewiesen wird. Fast hätte ich den Artikel deshalb nicht angeklickt. Der ChatGPT-Text trägt nichts zum Thema bei (wie könnte er), lenkt ab, wertet die menschlichen Beiträge ab. Ich wünsche mir einen reflektierteren Umgang mit solchen Tools von der Republik, dem Magazin für "Journalismus ohne Bullshit".

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"Physiker"
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Ich bin im Gegenteil beeindruckt von der ChatGPT-Antwort, auch wenn sie die politischen und systemischen Dimensionen auslässt.

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Ich bin nicht beindruckt, sondern erschrocken. Der ChatBot leiert alle Platidüden runter, als wäre er ein Politiker auf einer Wahlrede. Interessant dünkt mich, alles was da fehlt. Aussagen wie die von Carola Rakete, Maren Urner oder Marcel Hänggi gehen tiefer.

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Das ist ja genau das Problem und die Gefahr bei der Verwendung eines Textgenerators. Dass die Ergebnisse beeindruckend sind und den Eindruck eines intelligenten Gegenübers erwecken. Dabei ist es dem System egal, ob das, was an Text produziert wird, stimmt oder nicht, es ist wahrlich Bullshit.

Im Kontext gerade dieses Artikels: Der Text von ChatGPT repräsentiert keine Haltung, die ChatGPT zur Klimakrise hat, weil es keine haben kann.

Hinter allen anderen Beiträgen steht eine Geschichte, Betroffenheit und Überzeugung. DAS ist es, was sie wertvoll macht.

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David Bauer
Projektleiter Klimalabor @ Republik
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Danke fürs Kompliment und die Kritik.

Was wir uns dabei überlegt haben, auch eine Antwort von ChatGPT in die Sammlung aufzunehmen: Von KI generierte Texte werden zunehmend zu einem Teil unseres Informations-Ökosystems, ob wir wollen oder nicht*. Es lohnt sich, sich bewusst und an konkreten Beispielen damit auseinander zu setzen. Wir wollten also zeigen, wie ChatGPT die exakt gleiche Frage, die wir auch allen Expertinnen und Experten gestellt haben, beantwortet, klar deklariert. Um so einen Direktvergleich ermöglichen, damit Sie sich Ihr eigenes Urteil bilden können. Ich persönlich teile Ihre Meinung nicht, dass der Text nichts zum Thema beiträgt — ich halte ihn für ein ziemlich gutes Kondensat dessen, was viele menschliche Expertinnen zum Thema sagen.

* Natürlich ist es auch unsere Aufgabe als Medienschaffende, diese Entwicklung kritisch zu begleiten. Meine Kollegin Marie-José Kolly arbeitet derzeit an einem ausführlichen Artikel zu GPT und LLM generell, der genau dies tun wird.

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Merci für die ausführliche Antwort.

Ich kann das soweit nachvollziehen, bin aber nicht damit einverstanden. Im Kern stört mich am meisten die Personifizierung als "Künstliche Intelligenz", die man um eine Antwort "beten" kann. Nur weil der generierte Text (nicht die "Antwort") für uns plausibel klingt, ist es kein wertvoller Beitrag, aber ich wiederhole mich.

Auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema freue ich mich sehr, sie fehlt mir momentan leider in allen Medien.

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christian balke, der Fliegendruck
erst, einzig und letzter Fliegendruck
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bei diesem Kerlchen bin ich ebenso gestolpert und genau ob diesen Aussagen ins Grübeln gekommen, MARVIN schlägt in eher banalem Ton vor:
"Daher ist es unerlässlich, dass jeder von uns Verantwortung für seine Handlungen übernimmt und wir gemeinsam Massnahmen ergreifen, um den Klima­wandel zu bekämpfen."
Ich denk ans Verkehrleitsystem und sage, BRAVO, marvin, well done -- während wir wissen, das reicht nicht, weil Genügsamkeit ist dem Kunstwesen wohl nicht geläufig, vielleicht erkennt der Homunkulus gar, dass es schneller lernt, wenn s z.B. wärmer ist.
Was versteht ChatGPT wohl unter WIR?, VERANTWORTUNG? (das hat es ja nicht beim cs-Chef, bei einem Bundesrat gelernt...)

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Ich fand den ChatGPT Beitrag eindrücklich. Und zwar nicht, weil ich ChatGPT mit einer künstlichen Intelligenz verwechsle, sondern gerade weil ich weiss, dass ChatGPT letztlich nicht anderes macht als Menschen zu imitieren, die sich irgendwo im Internet geäussert haben. Und trotzdem fasst die Antwort von ChatGPT den Stand des Wissens besser zusammen, als es der Durchschnittsmensch auf der Strasse tun würde.

Was sagt es über uns als Spezies aus, dass ein solch simples Imitat der Wahrheit näher kommt als der Durchschnittsmensch, der ja eigentlich mit deutlich grösserer Intelligenz gesegnet wäre? Aber der Mensch hat eben auch ein Ego. Er will es nicht wissen, denn wenn er wüsste, müsste er handeln - und dazu müsste man sich ja bewegen. Vielleicht sogar - oh nein - verzichten! Da machen wir doch lieber einen auf Vogel Strauss und Schwarzpeterspiel.

ChatGPT kann das nicht. ChatGPT fehlt das Eigeninteresse, und die soziale Intelligenz für solche Spielchen.

(Computer als bessere Menschen? Ein spannendes Feld, dem ich hier aus Zeitgründen nicht gerecht werden kann. Aber erlauben sie mir einen Denkanstoss: Menschliche Intelligenz wird geleitet von menschlichen Instinkten. Hätte das Betriebssystem des Menschen, zuletzt gründlich getestet bei Jägern und Sammlern in der Savanne, nicht langsam ein Update verdient? Die dort erlernte Reaktion auf Krisen, Freeze, Flight, Fight, or Fright (erstarren, wegrennen, zerstören, oder totstellen), ist zur Bewältigung moderner Krisen eher ungeeignet ... eine künstliche Intelligenz könnte anders motiviert sein, und solchen Herausforderungen vielleicht rationaler begegnen. Je nachdem natürlich, mit welcher Zielsetzung man sie trainiert hat ...)

Aber zurück in die Gegenwart: Ich finde es ganz richtig, dass die Republik auch ChatGPT zitiert hat. Denn wenn es selbst der Hofnarr verstanden hat, wird es vielleicht den umstehenden Würdenträgern langsam peinlich zu behaupten, man habe von nichts gewusst ...

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Wir wissen längst, was uns droht. Wir wissen längst, was zu tun wäre. Aber wir tun es nicht.
Heute wie vor 50 Jahren heisst es: Es ist Fünf vor zwölf, aber es ist nie zu spät!
Durchhalteparolen und Eigeninitiativen in Ehren, aber das wird nicht reichen - wie die Vergangenheit zeigt.
Unsere Regierung muss das Heft endlich in die Hand nehmen und mit Massnahmen, nicht mit Appellen vorangehen. Wer das tun soll, bestimmen wir alle!

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Advocatus Diaboli
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Menschen ändern sich nicht. Fast jeder(?) Mensch weiss, dass es drei einfache Dinge gibt um den Klimawandel signifikant zu verlangsamen:

  1. keine tierischen Produkte konsumieren

  2. keine Autos besitzen/benutzen

  3. auf Flüge (weitestgehend) verzichten

Wenn man aber selbst mit diesen Forderungen konfrontiert wird, beginnen sofort die Abwehrmassnahmen ("ich mag keine veganen Schnitzel", "ich brauche mein Auto", etc.).

Dabei kann jede dieser drei Dinge von jedem realisiert werden ohne signifikante Einbussen in der Lebensqualität zu haben(im Gegenteil: eine solche Lebensgestaltung ist meistens gesünder/abwechslungsreicher).

Auf die Politik zu hoffen, ist naiv, deren Trackrecord in den letzen 30 Jahren spricht für sich selbst. Technologie wird unsere Probleme auch nicht lösen, denn Technologie ist Teil des Problems. Wenn aber genügend Menschen die richtige Entscheidung treffen, würde der Klimawandel definitv weniger schlimm werden.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Das ist falsch. Es gibt nur eine Sache, welche notwendig ist: Die Wirtschaft darf keine Nachfrage erzeugen, wo kein Bedürfnis ist.
All diese Verschwendung hat ihren Ursprung im Wachstumszwang des Kapitalismus, der Werbung, welche unnötigen Konsum erzwingt und der Ausbeutung, welche die Preise so weit drückt, dass ein Produkt massenhaft verschleudert wird.
Als Fleisch fast unerschwinglich teuer war, wurde es nur einmal die Woche gegessen, heute oft dreimal am Tag.
Als Autos bezahlt werden mussten, waren sie klein, sparsam und wurden nur benutzt, wenn es nötig war, heute werden 2t schwere SUVs benutzt, um 2 Einkaufstaschen nach Hause zu fahren.
Als fliegen ein Luxus war, schauten die allermeisten Menschen den wenigen Flugzeugen vom Boden aus zu, heute fliegt der durchschnittliche westliche Bürger, zweimal im Jahr für ein paar Tage irgendwo hin, um dort nichts zu tun.
Das alles sind Dinge, welche uns mit maximaler Ausbeutung und gigantischem Werbeaufwand faktisch aufgezwungen wurden.
Die Coronamassnahmen haben doch eindeutig gezeigt, dass mit ein paar ganz wenigen Vorschriften, der Verkehr sofort auf ein Minimum beschränkt werden kann.
Mit den längst notwendigen Tierschutzmassnahmen, würden Fleischprodukte augenblicklich wieder ein Luxusgut, und der Lohn des Metzgers wäre nicht mehr der teuerste Faktor in der Produktionskette.
Es ist sinnlos, an den Verzicht der Menschen zu appellieren, wenn gleichzeitig milliardenschwere Investitionen in die Werbung getätigt werden, um genau das zu verhindern.

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Advocatus Diaboli
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Das irgendjemand, irgendwie die Wirtschaft einschränken wird, kann man getrost in das Reich der (naiven) Hoffnung schieben. Das wird (leider) nicht passieren.
Ihr Kommentar ist zweifelslos an einigen Stellen korrekt (Wachstumszwang, unnötiger Konsum, etc). Aber zu glauben, dass der Preis all das regeln kann (Autos, Fleisch und Fliegen soll wieder "fast" unerschwinglich werden), ist ein Schritt in die Richtung, den Reichen die Freiheit zu geben, den Planeten zu zerstören, während die Armen bitte brav (und bewundernd) zuschauen sollen.
Das ist exakt das, was heute schon passiert:
Nur das der gesamte Westliche Kulturkreis eben "reich" ist und die Menschen in Afrika, Südamerika und Asien eben arm sind. Wir verbrauchen unsere und deren Resourcen eben mit.
Ein weiterer Punkt den ich fragwürdig finde: dass uns das alles "faktisch aufgezwungen" wird. Dem kann ich nur widersprechen: Niemand wird gezwungen jeden Tag Fleisch zu essen, niemand wird gezwungen ein (halbes?) Jahresgehalt in ein Auto zu investieren, das die meiste Zeit nur unnütz herumsteht und niemand wurde meines Wissens jemals gezwungen, Urlaub in der Antarktis zu machen.

Sich selber in die Opferrolle zu begeben, ist der einfachste Weg nichts am Status Quo zu ändern(der ja, seien wir ehrlich auch für uns herlich bequem ist!). Aber die Änderungen werden kommen und wir sollten stattdessen aktiv werden und uns an die neue Realität gewöhnen, bevor sie uns überrollen wird.

'the ultimate, hidden truth of the world is that it is something that we make, and could just as easily make differently.' - David Graeber

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"Physiker"
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Eine eindrückliche Sammlung, wenn ich auch nicht ganz alle gelesen habe. Mir fehlt die systemische Dimension: "System change, not climate change".

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Siehe bei Carola Rackete, eines der stärksten Beiträge.

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"Physiker"
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Stimmt, danke!

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Theologin/Seelsorgerin
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«Ich wünsche mir, dass alle verstehen, dass die heute nötigen Investitionen und Verhaltens­änderungen viel kleiner sind als alles, was uns das Klimachaos aufzwingen wird.» Patrick Hofstetter, Klimaschutz­experte des WWF Schweiz

Das als Mantra, immer und immer wieder, damit auch der:die letzte endlich begreift und anfängt, mit den kleinen Verhaltensänderungen zu beginnen.

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Also dann lasst uns alle jetzt beten, dass der WWF nicht sämtliche Lösungen im Bereich Energie bekämpfen wird.

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Theologin/Seelsorgerin
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Das Mantra sollte jede:r für sich (die einzige Person, die ich tatsächlich verändern kann) sprechen. Unabhängig davon, was der WWF macht.

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Mir hat Rebecca Solnit am besten gefallen: Es ist ein Problem der Perspektive. Eigentlich haben wir mit der nötigen Gewohnheitsänderung mehr zu gewinnen, als zu verlieren.

Ganz ähnlich wurde die Idee im tollen Essay «Abschied von der Überflussgesellschaft - Ärmer werden, glücklicher leben – eine Anleitung» im Tagi-Magi erzählt (und, shameless plug, hier illustriert):

Ich erwähne meine These, dass es für Politiker:innen ein Tabu sei, auszusprechen, dass wir Bürger:innen der Industrienationen einen beträchtlichen Teil unseres Wohlstandes aufgeben, also im Prinzip ärmer werden müssten. Darauf sagt Dominik Waser: «Wir müssen ressourcenärmer werden, das ja. Aber abgesehen davon müssen wir reicher werden.»

Voilà. Es ist die Kernbotschaft der neuen Erzählung: Wir müssen reicher werden. Reicher an Empathie und Gemeinschaft, an Ideen und Visionen.

Mir gefällt die Idee, andern zu zeigen, wie toll Ferien ohne All-inclusive, Freizeit ohne Shopping und Essen ohne Futterimport sein können.

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Auch mir hat Rebecca Solnit am besten gefallen. Ihre Aussage: "Ich glaube, der Wandel erfordert, dass wir unsere Vorstellung von Wohlstand, Lebensqualität und Sicherheit ändern..." . Wenn uns dies gelingt, könnte uns "Verzicht" viel Gewinn bringen. Bessere Luft, weniger Armut, weniger Hunger, mehr Gemeinschaft, mehr Freundlichkeit.....u.A

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Es ist nicht möglich den Klimawandel und die Zerstörung der Biodiversity zu vermindern. Wir haben keine Chance. Diese Probleme sind nicht nur kompliziert… sie sind schlicht zu komplex.

Ich muss scheinbar hinzufügen, dass ich trotzdem weder depressiv noch untätig bin. Es ist einfach meine Meinung aufgrund dessen was ich sehe und höre. Die Politik erscheint mir komplett überfordert und zu langsam.

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Herr Vogt, gut sprechen Sie hier aus, was bis jetzt noch offenbar eine Mehrheit bei uns denkt: das Klimaproblem ist zu komplex, der Biodiversitätsverlust zu gross, wir können diesen Verlauf nicht ändern. Wie leben Sie mit dieser Überzeugung? Versuchen Sie, das Beste für sich herauszuholen, was und so lange es noch möglich ist? Was denken Sie, wie lange es geht, bis Sie selber ernsthaft von den Auswirkungen der Klimakatastrophe betroffen sein werden? Noch während der Ihnen verbleibenden Jahre? Was könnte Sie betreffen: ein Felssturz? Ein Sturm mit umstürzenden Bäumen? Hitze und Stromausfall? Verschmutztes und zu wenig Wasser? Viren und andere Lebewesen, die den Klimawandel lieben? Wie leben Sie damit, keine Chance zu haben - ertragen Sie das gut? Wie lange leben Sie schon mit dieser Einsicht? Sie sprechen für eine schweigende Mehrheit: es wäre für mich hilfreich, Sie würden sich auf meine Fragen einlassen. Sie sind in der noch nie da gewesenen Herausforderung mein Mitmensch. Gelingt es Ihnen, nicht nachzudenken und jeden Tag mit Allem zu nehmen wie es kommt? Sind Sie der Meinung, jeder trägt für sich selber Verantwortung für sein Wohlergehen und dass halt auch Schwache und Wehrlose Teil der Natur sind und (Aus-)Sterben zum Leben gehört?

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Ich habe vor 5 Jahren aufgehört Fleisch zu essen, Fliegen noch 1 mal alle 3 Jahre anstatt 3 mal pro Jahr (als Grundsatz.. ist aber jetzt schon 7 Jahre her). Fenster, Dach und Haustür saniert, Solarpanels auf dem Dach, 7 seater Familienkutsche durch Elektroauto ersetzt. Heizungssteuerung ( alte Elektrospeicher Bodenheizung) habe ich selber umgebaut. Ver brauch 40% verringert. Das sind Dinge die man selber machen kann. Aber die grossen Probleme sind nicht lösbar. Auf den Feldern rund um unser Dorf wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Die lokale Wasserquelle musste geschlossen werden. Wasserkraftwerke werden nicht ausgebaut, PV Ausbau wird zu stark sabotiert. Stattdessen will rechts Bürgerlich mit Hilfe von AKW Zwängerei Gaskraftwerke bauen. Ich bin mir zu 100% sicher, dass wir den Kollaps ca im nächsten Jahrzehnt erleben werden. Es gibt zu viele Zusammenhänge. Das Problem ist zu komplex. Ich gebe trotzdem mein bestes weil ich davon überzeugt bin, dass man die Probleme wenigstens verringern kann.

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Die Probleme sind nicht den Klimawandel oder die Zerstörung der Artenvielfalt aufzuhalten. Das sind gelöste Probleme. Das einzige Problem ist, die reichen Menschen davon zu überzeugen, dass vorausschauende Investitionen sie reicher machen werden.
Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die meisten dieser Menschen reich sind, weil ihre Vorfahren genau das taten.

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"Das sind gelöste Probleme." Ach ja, wie das?

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Sie haben also gerade viele Beiträge von Menschen, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen, gelesen, die alle sagen: Es ist möglich!
Was ist der Grund für Ihren Pessimismus? Wieso behaupten Sie als Laie, so nehme ich an, dass es nicht möglich ist?
Wo befinden Sie sich auf Ihrem Weg zu einem klimaneutralem Leben? Wo stossen Sie an Ihre Grenzen? Warum stossen Sie da an? Wer muss Änderungen vornehmen? Wo liegen Ihre Möglichkeiten?
Ich frage mich, wieso so viele Menschen den Glauben an sich selbst verloren haben? Wo ist uns das Bewusstsein über unsere Selbstwirksamkeit verloren gegangen? Wieso verbleiben so viele Menschen in ihrer Hoffnungslosigkeit?
Was haben wir denn zu verlieren, wenn wir optimistisch bleiben?

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Ich bin weder Laie noch Experte. Bin aber persönlich und teilweise durch meine Arbeit sehr engagiert. Beschäftige mich ca seit 10 Jahren intensiv damit. Ich stelle fest, dass die meisten Menschen, mit denen ich zu tun habe, die Probleme teilweise zwar erkennen aber nicht entsprechend handeln. Ich bin mir ganz sicher, dass wir die Probleme lösen könnten. Die entsprechenden Technologien sind vorhanden und das Wissen ist auch vorhanden. Eine Massnahme wäre zb den Verkehr zu halbieren und 100% elektrisch. Elektroautos sollten als Speicher dienen können und Energie einspeisen können. Staumauern erhöhen, ca 3 weitere bauen inkl. Pump Speicher Anlagen. Landwirtschaft auf pflanzliche Ernährung umstellen, grosse Gewächsanlagen anstatt riesige Flächen zu vergiften. Gebäude sanieren, isolieren und intelligente Steuerungen einbauen. Das nur wenige Beispiele. Viel Spass bei der Umsetzung.

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Liebe Frau Z., die Expertinnen sagen: es ist möglich. Warum wünschen dann fast alle Einsicht? Warum rechnet der Flughafen Zürich damit, bald wieder gleich hohe Passagierzahlen wie vor Corona zu haben? Warum hat die SVP bei den jüngsten kantonalen Wahlen Zulauf erhalten?
Wolfgang Knorr erwähnt in seiner Aussage den Kipppunkt des Klimas und den nötigen Kipppunkt in der Gesellschaft:

Als Klima­forscher sehe ich darin, und nicht in den Klima-Kipp­punkten, Wald­bränden, Überflutungen und Hitze­wellen, die grösste Gefahr für unser globales Gemeinwesen. Der Hochmut besteht darin, dass «wir», die Reichen, die wissenschaftlich Bewanderten, die technisch Versierten, es nicht nötig haben, uns zu ändern.

Kennen Sie das nicht aus Ihrem Bekannten- und Freundeskreis? Sind es nur die "andern", die sich nicht ändern, oder die nötige Veränderung aufschieben? Elia Blülle vom Klimalabor hat jüngst über seine Begeisterung, Fleisch zu essen, geschrieben. Wie steht es wohl mit anderen klimaschädlichen Verhaltensweisen bei denen, die sich eigentlich für Klimaschutz, für Umkehr, für Notwendigkeit aussprechen? Bleiben tatsächlich nur noch Wünsche, Wünsche für das Wunder, der Einsicht würden tatsächlich schnell Taten folgen? Wie können wir von der Politik etwas erwarten, wofür in der stimm- und wahlberechtigten Bevölkerung, in unserer Umgebung, keine Bereitschaft oder nicht die Fähigkeit da ist, seine Gewohnheiten schnell zu verändern, auf liebe Gewohnheiten zu verzichten? Was braucht es? Die Bilder von leeren Stauseen in Spanien genügen nicht. Die Bilder von schwarzen statt weissen Alpen, von Murgängen auf wichtige Verkehrsadern, oder auf Dörfer genügen nicht, die Bilder von Tonnen verendeter Fische in zu warmen Gewässern genügen nicht.

Was braucht es für eine Verhaltensänderung wenn die Einsicht nicht genügt?
Sie sehen, zur Zeit teile ich mit Herrn Vogt einen gewissen Pessimismus.

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Liebe Frau Z., es ist möglich, wenn es genügend Menschen möglich ist, die Perspektive zu ändern in Bezug auf Glück und Wohlstand.
Rebecca's Solnit's : "Wir haben kein Recht, vor der Klimakrise zu kapitulieren", ist der Leitsatz. Dabei ist das "Bewusstsein der Selbstwirksamkeit" das Mittel, das uns zur Zeit zur Verfügung steht. Vielleicht geht die Menschheit unter und trotzdem sehe ich es als meine Aufgabe, mein Bestes zu geben und Mitmenschen daran zu erinnern den eigenen Beitrag nicht ständig zu unterschätzen.
Meine Hoffnung ist ein Wandel des sozialen Klima's, so dass weniger schädigender Kompensationsbedarf entsteht.
Quote von Ronja Beck im Republik Beitrag von 23.12.2022 :
"Unsere Freundlichkeit macht uns weder ignorant noch schwach. Im Gegenteil: Sie entscheidet vielleicht sogar darüber, ob wir Menschen überdauern sollten".

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Danke sehr für den Artikel.

Wir stecken mitten in der Transformation, die mehr ist als Windräder montieren. Staatsmodernisierung, sozialer Ausgleich, internationale Kooperation, normative Revolution…

Ein Podcast-GESPRÄCH des Präsidenten / Bundesumweltamt mit Carolin Emcke über den steinigen Weg zur Klimaneutralität, obwohl wir keine Zeit haben.

https://www.sueddeutsche.de/meinung…-1.5775442

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Leserin
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… Friedensarbeit hinzufügen.

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Reto Wigger
Aktivist, Minimalist, Citoyen
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"Was sollte jetzt jeder Mensch wissen, wenn es um die existenzielle Bedrohung durch die steigenden Temperaturen geht?"

Diese Frage im 2023? Mir schleierhaft weshalb dies nicht seit Tag 1 eine der Grundfragen der Redaktion ist. Dies gilt für alle Medienredaktionen und noch viel mehr für unsere Landesregierung. Wenn hinreichend Wissen in der Bevölkerung bestünde, wären wir heute schon viele Schritte weiter.

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Leserin
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Schritte sicher. Wissen ist allerdings „nur“ eine notwendige, jedoch nicht hinreichende Voraussetzung für effizientes Handeln. Viele andere Ressourcen gilt es zu entdecken und nutzbar zu machen.

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Enarchist & Anfänger
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Das kann man ja alles häppchenweise teilen! Tolle Idee vor Ostern! Ostereier verstecken…

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Tolle Zusammenstellung!
Ich wünsche mir, dass alle verstehen:
Das heutige Herumlavieren und Aufschieben wird es uns in Zukunft nur noch schwerer machen, zu überleben.

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Was ich nicht verstehe: Wie in aller Welt kommt jemand auf die Idee, diese "tolle Zusammenstellung" würde irgendwie helfen gegen das "heutige Herumlavieren und Aufschieben"? 🤨

Diese "Testimonials" haben ja keine Reichweite, nur weil sie in der Republik stehen. Vielmehr eine Bubble innerhalb einer Bubble...

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selbstberuhigung eventuell?

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Leserin
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Die Künstliche Intelligenz erwähnt nicht (small wonder), dass wir als erstes vor allem Wälder wachsen lassen und uns um die gerechte Verteilung des Trinkwassers kümmern müssen. Einige haben damit längst angefangen, andere sind mit aktivem Verhindern beschäftigt…

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Die KI hat vermutlich festgestellt, dass wir eben nicht „vor allem Wälder wachsen lassen“ sollten. Diese billige Vereinfachung regt mich zunehmend auf.
Grosse Teile der Wälder werden mittelfristig verdursten, den Hitze- und Käfertod erleiden und zunehmend auch verbrennen.

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"Physiker"
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Gestern sah ich einen Beitrag über einen deutschen Biolandwirt, der seit 20 Jahren Bäume auf seinen Feldern pflanzt und jedes Jahr höhere Erträge hat, auch mehr als seine Nachbarn, auch ohne Bewässerung und trotz der kleineren Kulturfläche. Die Bäume helfen Feuchtigkeit im Boden und in der Umgebung zu halten. In einem anderen Beitrag wurde die Wichtigkeit von robusten Sorten betont. Es sollten also schon möglichst viel Bäume gepflanzt werden, nicht nur als Wälder. Zudem binden sie während ihres Wachstums CO2. Wenn sie dann verbaut oder sonst gespeichert werden, bleibt das CO2 gebunden. Wenn sie zerfallen, verbessern sie die Biodiversität. Werden sie verbrannt, wird das CO2 freigesetzt, aber immerhin andere Brennstoffe gespart. Am besten dürfte sein sie zu vergasen und die entstehende Holzkohle zu vergraben, z.B. in Kulturen. Das ist dann "Klimafarming". Das hat weltweit ein grosses Potential, weil es auch mit Lowtech möglich ist.
Eigentlich komisch, dass die KI das nicht fand, da sie im Gegensatz zu mir viel mehr erfassen kann und nichts vergisst...

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Simon Reber
Software Entwickler, Familienvater
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Man muss aber dazu sagen, dass dies Nutzwälder sind, welche auf maximalen Ertrag gebürstet werden.
Ein Mischwald mit regional angepassten Pflanzen wird nicht verdursten oder verbrennen, sondern grosse Mengen von Wasser speichern und nachhaltig an die Umgebung abgeben. Entsprechende Projekte, auch in Wüstengegenden, waren immer erfolgreich, lieferten allerdings auch nicht die geforderten 25% Eigenkapitalrendite, welche die Börsianer fordern.

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Leserin
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Eine sträfliche Vereinfachung wäre, wenn ich sagte wir müssten NUR DAS tun.

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Leserin
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Wir wissen nicht, wie viel davon wir „abwenden“ können. Ein Wettlauf um die besten Initiativen ist umso nötiger. Eins scheint mir sicher: Allein mit Technologie verzetteln wir uns und bleiben unnachhaltig.

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Die Klimakrise ist eine von vielleicht sieben, acht globalen (Umwelt-)Krisen. Und nicht die wichtigste. Ich finde den einseitigen Fokus und die Schuldzuweisung bez. Verhaltensänderungen unproduktiv. Starke Regulierungen müssen herkommen, die CO2-intensive Unternehmungen betreffen, d.h. Energieproduktion, Landwirtschaft und Fahrzeuge. (Nicht die Flugzeuge.)

Und zwei andere, wichtigere und grössere Krisen sind: die Verschmutzung und das massive Verschwinden der Artenvielfalt. Das kann man nicht mit dem Klima in einen Topf werfen und ein Fokus darauf wäre wünschenswert. Die zivile Gesellschaft hat bei den Abstimmungen aber erklärt, dass sie überhaupt kein Interesse an diesen Problemen hat.

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David Bauer
Projektleiter Klimalabor @ Republik
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· editiert

Das ist richtig. Carola Rackete beispielsweise geht in ihrer Antwort explizit darauf ein.

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für mich war das jetzt eindeutig zuviel. die meisten Beiträge sagen mir etwas. zt aber auch das Falsche:
Stossen wir noch 400 Milliarden Tonnen CO2 aus, landen wir laut Weltklimarat IPCC bei ca. 1,5 Grad Erwärmung (plus oder minus etwa ein Zehntelgrad).
das sind zwar tolle Zahlen und Fakten aber es hat einen Fehler drin: Wir werden nicht landen! Wir werden bis 2100 die Temperatur erhöhen, doch dann geht es weiter und wir wissen nicht wohin. Von landen sollte nicht die Rede sein. eher von schlittern oder rasen.
meine vision ist eher, dass wir uns in neuen, smarten Bezügen bewegen, dass wir sorgfältig unsere Beziehungen pflegen zu uns und zu unserer Umwelt - von der wir ein Teil sind.

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Albert America
Grafik und Webdesign
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Spannende Sache. Mich überzeugen Aussagen, die unser Denken, unsere "Kopfwelten" in irgendeiner Form ansprechen. Solange wir unsere Fiktionen und Glaubenssätze zu Nationalitäten, Geld und Macht, Glauben und Mangel an Verständnis nicht verändern, werden wir mit technischen Lösungen nur schwache Erfolge zur Lösung der Klimakrise erreichen.
"Du wirst vielleicht sagen, ich sei ein Träumer,
aber ich bin nicht der Einzige."
John Lennon, Imagine

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Carlo Baumgartner - Gymnasiallehrer
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Ich bin begeistert von diesem vielschichtigen, grossartigen Beitrag der Republik zur Klimaproblematik und zu den dringend notwendigen sozialpolitischen Änderungen.
Genf war früher eine progressive Stadt. Jetzt rutscht auch sie in die rechtspopulistische Ideologie, wie der Bundesrat. "Zum Glück könnten wir eine globale Katastrophe abwenden." Immerhin ein Grund zu hoffen!

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Wie für Herrn B. weiter unten ist es mir zu viel auf einmal (too much at once statt too little too late). Wäre ideal als Serie im Journal gewesen oder als eine Art regelmässige Klima-Kolumne. So wurde alles Pulver auf einmal (und zu weit verstreut) verschossen. Schade auch, dass es "prominente" Stimmen sein müssen, "Experten", und nicht einfach Menschen, wie dich und mich. Aber Autorität scheint halt wichtig zu sein, sonst glaubt man ja nichts, bis es eben zu spät ist.

Schönes Beispiel ist "Stimmen der Klimakrise" in der Zeit, in der in regelmässigen Abständen verschiedenste Menschen (nicht nur Promis und Experten) vom Leben und Überleben in der Klimakrise berichten (ohne dass eine Journalistin in der Welt umherreisen müsste).

Trotzdem: Tolle Quotes. Danke dafür!

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Ich hätte mir als Kontrast und als Antipathetikum noch ein Zitat von einem der Köppels etc. gewünscht. Damit man sich des Abstands bewusst wird. Wozu das dann auch gut sein mag, vielleicht nicht zur Erheiterung.

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«Wir können eine globale Katastrophe abwenden.»
Ich denke, wir sollten hier nicht zwischen Optimismus (wie in vielen Statements) und Pessimismus, (wie in einigen Kommentaren dazu) hin und her pendeln.
Langfristig wichtig ist eine schonungslos realistische Perspektive – und die muss anerkennen, dass wir langsam vorankommen, aber dennoch dranbleiben müssen. Ohne Garantie auf Erfolg.
Es ist wie in unserem Leben – am Ende sind wir tot – was ja nicht heissen kann, dass wir nichts unternehmen.
Ich würde die Geschichte mit «Wir könnten eine Katastrophe abwenden, wenn wir wollten» überschreiben. Mit dem wollen zögern wir aber – aus sehr verschieden Gründen. Die meisten dieser Gründe werden in den Statements genannt.

Ein Aspekt kling aber selten an. Bayo Akomolafe erwähnt ihn: «Könnte es also sein, dass die Art und Weise, wie wir auf die Krise reagieren, Teil der Krise ist?» Genau, denn zum Problem gehört auch: «Der Mensch kann tun was er will; er kann aber nicht wollen was er will.»
Das heisst aber immer noch – für mich jedenfalls, dass wir versuchen müssen, dieses unbewusste Wollen zu verändern.

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GROSSARTIG!

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@Nathaniel Bullard: Die natürliche Verknappung der fossilien Energieträger nach dem "Peak" wird uns nicht helfen. Stattdessen muss es uns als internationale Gemeinschaft gelingen, per Vereinbarung billiges Öl/Gas NICHT zu fördern. Hält sich nur ein Staat nicht daran, nützen die Anstrengungen der anderen nichts. Dass Staaten wie Deutschland jetzt aus den Fossilen aussteigen, führt dazu, dass durch die geringere Nachfrage die Preise länger tief bleiben für jene, die weiterhin fossil wirtschaften.

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"Physiker"
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Sie steigen gar nicht aus, tun nur so, wie auch wir.

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Allenfalls solle man ohne pessimistisch zu wirken, beginnen an ein moegliches Nachher zu denken. Wieviel mehr wie zB in Mad Max gezeigt liegt noch drin? Auch da gibt es schon Loesungen. Ohne diese jetzt als gut oder erstrebenswert zu positionieren. ZB Ohne Voegel, ohne Insekten muss die Bestaeubung von Pflanzen von Hand gemacht werden. Teilweise wird das in China gemacht.

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