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Basler Stadtbewohner
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Gefühlt erscheinen Artikel wie dieser seit dem Hitzesommer 2003 jeden Sommer in den Zeitungen, schon lange wäre Wissen verfügbar, was gegen die Bildung der Wärmeinseln hilft. Nur scheint dieses Wissen erst jetzt langsam in die Baudepartemente vorzudringen, wo man sich mit „Pilotversuchen“ auf „Testarealen“ aufhält und sich damit auch noch brüstet in den sozialen Medien. Was auch in jüngster Vergangenheit in Basel anlässlich von Neugestaltungen öffentlicher Räume an Entsiegelungspotenzial verschenkt wurde kommt der Verhöhnung städtebaulicher Erkenntnisse gleich. Angesichts der Versäumnisse der letzten 20 Jahre wären Selbstkritik und Aufholarbeit angezeigter als PR-Stunts zu Schwammstadt-Projekten.

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Es sind nicht nur die Behörden.
Ein grosser Baum im Siedlungsgebiet ist für den Eigentümer des Grundstücks ein finanzielles Risiko und ein Kostenpunkt.
Nachbarn können verlangen dass der Baum regelmässig zurückgeschnitten wird. Der Baum kann zu Rechtsstreitigkeiten und zu Schäden mit finanziellen Folgen führen.
Als Folge davon stehen überall „Bonsaï-Bäume“ die bezüglich Abkühlung wenig bringen.

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Verlegerin
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Genau. Wir müssen auch über Grenzabstände von Bäumen nachdenken. Denn auf der Grenze hätte der grosse Baum am besten Platz...

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Da gebe ich Ihnen so recht! Das gleiche passiert in Zürich. Während ich jährlich diese Artikel lese, werden draussen alle Plätze versiegelt bei der Neugestaltung.
Es wäre vielleicht mal eine Recherche wert, warum diese Erkenntnisse Jahr für Jahr nicht umgesetzt werden in den Städten.

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Das lässt sich einfach beantworten. Weil mit nachhaltig begrünten "Zwischenräumen" kein Profit zu machen ist. Investoren und Spekulanten ist das egal, sie wohnen ja im Grünen.

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Sie haben recht. Allerdings: eine versiegelte, weite Fläche ist leicht zu unterhalten. Ab und zu mit der Kehrmaschine darübersausen und fertig ist die Laube. Bäume, Sträucher, Wiesen dagegen brauchen viel Pflege, die halt ins Geld geht. Daher versiegeln sowohl private Investoren als auch die öffentliche Hand immer wieder freie Flächen, Erstere um die Renidte zu optimeren, Letztere, weil ihnen bürgerliche Politiker dauernd vorwerfen, sie verschleuderten Steuergelder. Kommt hinzu, dass wir Schweizer Bünzli ein gestörtes Verhältnis zur Natur haben. Ein millimeterkurz geschnittener Rasen, ohne nur ein einzige Unkraut darin, ist schliesslich das absolute Ideal. Wo kämen wir hin, wenn da und dort der Natur freien Lauf gelassen würde? Wenn Unkraut wüchse, Sträucher und Bäume ohne regelmässigen Schnitt auskommen müssten oder gar Hecken nicht in geometrische Figuren getrimmt würden? Darum: drauf mit Pflaster und Beton, wo immer es geht. Dann herrscht Zucht und Ordnung!

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(durch User zurückgezogen)
Stadtbewohner
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Lesenswerter Artikel, obwohl im Wesentlichen Wiederholung und Synthese von Wissen, das schon seit Jahren verfügbar ist.
Aber - wie schaffen wir es dass das Wissen auch bei Architekten, Investoren und Behörden ankommt? Dass das Wissen genutzt wird? Dass zukunftsfähig gebaut wird?
In direkter Nachbarschaft wurde mitten im Hitzesommer 2022 ein Neubau eingeweiht - https://www.hoch3-wiedikon.ch/
Von Architekten gelobt, aber aus Sicht der Hitzeminderung ein Desaster.
Wieso wird so ein Projekt geplant, bewilligt und gebaut?
Wie kann man auf so vielen Stufen versagen?

Trauer? Wut? Ratlosigkeit? Resignation? Ich weiss nicht was da noch angebracht ist.

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"Von Architekten gelobt...." Was loben die denn? Das Moto "nichts gelernt und alles vergessen..." ? Einfach unglaublich...

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Stadtbewohner
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Tatsächlich harmoniert die grüne terracotta gut mit den bewaldeten Hängen des Uetliberg im Hintergrund. Gelungen.
Aber - ist das höher zu gewichten als die Bedürfnisse der Bewohner (überhitzte Gebäudehülle) und der Anwohner (Hitzeinsel)?

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interessierter Leser
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Es braucht wieder Bauvorschriften - wie vor einiger Zeitbbeim Energieverbrauch und früher bei der Belichtung. Der künftige Energieverbrauch für Klimaanlagen ist ja auch nicht zu unterschätzen.

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Verlegerin
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In Chur dämmert es auch noch nicht so richtig, bei jeder Baustelle wird gründlich versiegelt bis ins letzte Eggli. Oder eine Tiefgarage unters Grün gelegt damit ja kein Baum eine Chance hat.. Der Verkehr nimmt jährlich gottgegeben zu und bei der Brambrüeschbahn sollen neue PP in der Innenstadt entstehen.

Darum gibts jetzt die Stadtklimainitiative www.stadtklimachur.ch, nach 2 Monaten mit bereits 1000 Unterschriften.

Was braucht es noch bis es so richtig dämmert? Aktuell drehen wir uns noch in sich gegenseitig verstärkenden negativen Kreisen.

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Danke für den Beitrag. Ich nehme an, von einzelnen Details abgesehen, kann jeder zu den gleichen Schlüssen kommen, ohne Forschungen.
Aus persönlicher Lebenserfahrung.

Denke ich an den 6-Lüüte-Platz und die Europa-Allee, kommen mir die Sätze:
"Aus städte­baulicher Sicht sind wir nicht komplett hilflos. Die Stadt Zürich will die genannten Klima­analysen in die Siedlungs­planung einbeziehen..." ziemlich schräg, bzw. naiv-optimistisch vor.
Längst müsste gehandelt werden. Das passiert nicht. Die Studien sind längst vorhanden. An ihnen liegt es nicht.

Im Grunde müsste man den 6-Lüüte-Platz und die "Allee" sofort aufreissen und mit Grünflächen bepflanzen. Sofort. Subito.
Und erst recht gilt ein vorzeitiges Handeln für neue, horrorige Pläne, wie die vom Limmatufer.
Wahrscheinlich muss der Bürger (à la Blaumilch-Kanal) den Presslufthammer selber holen und führen. Ueberall in der Stadt.

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Man müsste alle Stadtplanerinnen, Architekten, Gärtnerinnen und auch alle Neuhausbesitzer, die sich Gedanken zur Umgebungsgestaltung machen müssen, zwangssetzen: Einmal in den Schatten eines Sonnenschirms und danach in den Schatten eines Baumes. Diesen frappanten Unterschied muss man wohl selbst mal erlebt haben...

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Anderer 60
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… und die Politik. … und Pergolen.

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Nicht die Tropennächte rauben mir den Schlaf, sondern der konstante Partylärm.

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Verlegerin
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Oftmals ist es eben auch die Kombination: wegen Hitze möchte frau die Fenster offen haben nachts, und dann kommt die Lärmbelastung durch Verkehr und ja, auch wegen Partymeilen umso mehr zum Tragen. Wir brauchen umfassend eine hohe Lebensqualiät in unseren Städten. Mit weniger Autoverkehr werden viele Probleme auf einmal gelöst..

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Ich denke eher, dass die grosse Party eigentlich vorbei ist.

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Wir haben an einer Partymeile gewohnt. Ausser Lärm- und Geruchsbelastung gab es Schlägereien und morgens in der Frühe lallende Partygänger/innen, die sich kaum auf den Beinen halten konnten. Nicht nur Grünflächen fielen der Profitgier zum Opfer, sondern auch unsere Jungen.
Himmel traurig.

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Anderer 60
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Es liegt an den Stadtpräsident:innen und nicht an den Architekten oder der Verwaltung. Die Stadtpräsident:innen haben Angst vor den Immobilien Firmen. Die Stadtpräsident:innen müssen grüne Quartierpläne beschliessen. In neuen Plätzen wird es von Immobilien und Städten an den Bäumen und an den Pergolen gespart und Anarchisten pflanzen Bäume, die keine Ahnung haben, welche in der Stadt überleben. WO sind die Links/Grünen für diese „grüne“ Stadt für Alle? Gehen Sie mal nach Barcelona.

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Anarchisten pflanzen Bäume? Und wissen nicht, welche in der Stadt überleben? Meiner Beobachtung nach tut die Stadtverwaltung genau dies. Seit vielen Jahren. Nur wusste ich nicht, dass die Anarchos sind! Man lernt nie aus.

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Zögerliches Handeln geht einher mit beschönigender Sprache:
Wärmeinseln.
Wärme. Insel.
Schön wär's.
Doch das Problem ist nicht die Wärme, sondern die Hitze. Und von der Insel mag man wohl träumen, wenn man in der Hitzefalle sitzt.

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Der Sächsilüüte-Platz war eine Wiese, die Landi- und die Blatterwiese sind es immer noch. Vor 40 Jahren gab es in den Boden gesteckte Schilder: Rasen betreten v... Der neue Hardplatz ist eine Hitzeinsel. Aber: in einer Stadt wird nicht nur geschlafen. Leute eilen über Verkehrsknotenpunkte an ihre Arbeitsplätze, sehr viele zu Fuss, mit Tretrollern. Wie sieht durchlässiger Boden aus nach Begehung mit Tausenden von Füssen, wie nach tropenartigem Sturzregen, wenn er verdichtet ist? Welches sind die Pflanzen, die solche Strapazen gut überleben? Das Streusalz im Winter, die Parties im Sommer? Wer möchte fötzele ab drei Uhr morgens, Scherben wegräumen von Sitzflächen und Fahrbahnen? Die verschiedenen Nutzungen und Bedürfnisse in der Stadt kommen sich in die Quere. Wünschen und Klagen ist einfach. Ich schlage vor: switch ins virtuelle Leben. Mit der toolbox kann in einem Wisch die Umgebung und der Untergrund hergestellt werden, die jede einzelne grad wünscht und braucht. Beeinträchtigte (alte, Sinnes-) erhalten Unterstützung für ihre Anforderungen an die Welt. Jeder sitzt vor seinem tablet, 4-D-Brille auf, dicke Hörer über den Ohren.... oder ab zum Üetli- und Züriberg, in die kühlen Tobel, in die grossen Friedhöfe mit alten Bäumen, die von Stürmen verschont wurden und genug Wasser bekommen. Wie viele Jahrzehnte wächst ein Baum, bis er uns als Schattenspender gefällt? A propos laute Nächte: die gibts auch, wenn liebe Nachbarn die lauen Sommernächte geniessen und plaudernd und lachend wie im Süden lange lange auf ihren Balkonen und Terrassen sitzen.

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