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Katharina Schlatter
Content Specialist
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Ich kann da nur sagen: Good Riddance, wir werden euch nicht vermissen. Die FDP hat so lange als Steigbügelhalterin der SVP fungiert und dabei geglaubt, sie sitze im Sattel. An der Misere ist sie wirklich selber schuld.

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Liebe Frau Schlatter, Sie haben leider Recht. Mutlosigkeit ist für alle Beteiligten eine traurige Sache - auch für die, die dabei zuschauen müssen.

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Mensch
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Quo vadis, FDP? Das ist eine gute Frage. Ich erlebe die Partei als nicht erkennbar, nicht greifbar, nicht einschätzbar. Einerseits engagiert sich Petra Gössi und ihr Vorstand für die Co2-Vorlage, andererseits hat die FDP aktiv mitgeholfen die erste Vorlage im Parlament zu versenken und erst als sie merkte, dass dies peinlich war, arbeitete sie konstruktiv mit.

Immer wieder tritt die FDP als kleine Zwillingsschwester der extremen SVP auf. Selbst als es darum ging einer Pandemie das Ende zu "verordnen" - per festgeschriebenem Datum. Gemeinsam wurden Konzernverantwortungsinitiative und Agrarreform verhindert, vorher abgesprochen als Gegengeschäft.

In Sachen EU weiss ich nicht wo die FDP steht. Das Rahmenabkommen wird bekämpft, als ob es der Teufel persönlich formuliert hätte und nicht vorher ausgehandelt wurde - mit Beteiligung der FDP. Gleichzeitig betonten Wirtschaftsverbände wie wichtig die Zusammenarbeit mit der EU ist, dem wichtigsten Handelspartner. Aber ist die FDP nicht die Partei der Wirtschaft?

Die FDP nennt sich liberal. Liberal bedeutet: wenig Beschränkungen für Einzelne und Eigenverantwortung. Konsequent. Wenn das stimmt, dann ist die FDP liberal à la carte. Ich habe den Eindruck, sie hat sich verirrt und in der Not den Kompass der SVP ausgeliehen, von der sie sich alles gefallen lässt - selbst die Drohung von Bundesrats-Abwahlen.

Insgesamt hinterlässt all das einen traurigen Eindruck, selbst für mich, als Nicht-FDP-Wähler...

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Das einzig ungreifbare an der FDP ist für mich wieso sie noch immer zwei Sitze im BR hat. Die politische Bubble hat einfach noch nicht begriffen, dass sich die FDP ins Abseits befördert hat mit ihrer Positionierung als SVP-light oder auch "regierende Arm der Wirtschaftsverbände".

"Die Liberalen" ist unterdessen ein guter Witz, den ich nicht mehr ohne einen Schenkelklopfer über die Lippen bringe und jeder Politiker der dieses Label noch ernst nimmt (egal ob FDP oder nicht) ist das Lebenserhaltungssystem welches die FDP vor ihrem lang ersehnten Ende bewahrt.

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Dabei muss beachtet werden, dass der zweite FDP-Sitz zur Hälfte der SVP gehört. Umso mehr erstaunt, dass Chiesa ausgerechnet diesen Sitz den Grünen/Grünliberalen anbietet.

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Eine hervorragende Analyse. Als aktuelles Beispiel würde ich gerne noch ergänzen respektive präzisieren, dass die FDP Schweiz zum Terrorismusgesetz (PMT Referendum) die Ja-Parole gefasst hat. Meines Erachtens ist diese Position für eine angeblich liberale Partei, welche sich für die Freiheit und gegen die Übermacht des Staates einsetzen sollte, unhaltbar. Die JGLP hingegen kämpft an vorderster Front gegen dieses aus rechtsstaatlicher Sicht hochproblematische Gesetz.

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Nur zu gerne wünschte ich, dass die GLP genau die beschriebene Rolle übernimmt – denn da ist tatsächlich ein klaffendes Vakuum. Ich bin aber nicht mehr so sicher, ob die Partei, wenn es wirklich zählt, nicht doch zum Steigbügelhalter für FDP/SVP wird. So geschehen bei der Abstimmung über das Geschäftsmietengesetz: 8 in der GLP dafür, 6 dagegen, zwei Enthaltungen. Am Ende abgelehnt mit 100:87. Bei einer geschlossenen GLP hätten sich die progressiven Kräfte durchgesetzt. Die zaudernde GLP aber verhalf der Rechten zum Sieg. Mir scheint, dass es innerhalb der Partei einen progressiveren Bertschy- und einen konservativeren Bäumle-Flügel gibt. Und solange nicht klar ist, wann die Partei auf welche Seite kippt, tue ich mich sehr schwer mit ihr.

Ich frage mich: Ist die im Artikel beschriebene GLP vor allem jene des Bertschy-Flügels, während aber gewichtige Teile doch viel näher an der FDP sind? Und: sollte ich sie trotzdem wählen – weil Unentschiedenheit wie bei den Geschäftsmieten zu einer Mitte-Partei gehört und innerparteilicher Dissens möglich ist, was ja grundsätzlich zu begrüssen ist? À discuter.

Ich merke aber: Noch traue ich der GLP nicht ganz über den Weg, ob sie das hier skizzierte Versprechen wirklich einlöst.

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Wie sie gelesen haben, steht die GLP auch für Grundrechte. Das Geschäftsmietengesetz - so sehr man das Problem auch erkennen kann - ist klar verfassungswidrig und wäre nicht mit der Eigentumsgarantie in Einklang zu bringen gewesen. Die Ablehnung ist deshalb aus meiner Sicht klar richtig, auch wenn es ein Problem ist, dass die Immofirmen als grosse Profiteure aus der Krise hervorgehen.

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Grundrechte können und werden bei öffentlichem Interesse eingeschränkt werden, wie wir
ja eindrücklich erlebt haben (Gewerbefreiheit, Versammlungsfreiheit) und das soll dann ausgerechnet bei der Eigentumsgarantie nicht möglich sein?

Das zeigt meiner Meinung nach wie tief die neoliberale Ideologie sich eingebrannt hat.

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Eine Möglichkeit für Sie, Herr K., könnte ja sein, dass Sie konsequent Personen der GLP wählen, die ähnlich wie Frau Bertschy positioniert sind. Denn dadurch stärken Sie nicht nur diesen "Flügel" der GLP, sondern haben dann auch Vertreter, die ungefähr Ihre eigene Position einnehmen. Ausserdem habe ich das Gefühl, dass dieser Teil der GLP sehr gut Brücken bauen kann zwischen "bürgerlichen" und "linken" Wählern. Keine schlechte Ausgangslage für zukünftige Ständeratssitze.

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Ich begrüsse die Stärkung der GLP (und noch viel mehr jene der GPS), welche eine – etwas pathetisch ausgedrückt – «epochale» Mitte-Links-Allianz ermöglicht. Doch wie in einem kurzen Satz erwähnt wird, muss man sich im Klaren sein:

Die GLP ist keine linke Partei. Es gibt Anliegen, die die Linke treffender vertritt.

Zur langen Liste des «linken» Abstimmungsverhaltens müsste nämlich auch die Gegenrechnung mit ihrer «rechten» Schlagseite gemacht werden:

Doch die GLP ist nicht einfach links light. Sie ist noch nicht einmal sozialliberal. Stattdessen nimmt die Partei in der Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik Positionen ein, die teils rechts von FDP und CVP liegen. Gegen oben kuschen, gegen unten treten – egal in welchem Bereich: Die GLP vertritt die Interessen ihrer reichen Klientel. Echte Rezepte fehlen der Partei auch in Umweltfragen.

Das Urteil mag hart erscheinen und der Titel des WOZ-Artikels – «Die Grünasozialen»
– ebenfalls etwas gar «pathetisch». Doch die Liste «rechten» Abstimmungsverhaltens ist erschreckend lang. Das Unbehagen vieler angesichts der GLP erklärt sich mir daher gerade durch dieses Janusgesicht.

Nichtsdestotrotz bleibt sie für eine Linksprogressive Allianz elementar. That's politics.

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Stark verkürzt: Wäre die GLP eine linke Partei, wäre sie die SP :-)

Es tut der Schweizer Politik gut, wenn all die Menschen eine politische Heimat finden welche weder mit der blinden Wirtschaftsgläubigkeit der FDP noch mit dem Umverteilungsgroove der SP allzu viel anfangen können.

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Geschäftsmietengesetz:
Ich sehe keinen Grund, wieso Immobilienbesitzer°innen (allein) für die Einkommenseinbussen anderer aufkommen sollten. Wieso eine willkürlich ausgewählte Gruppe für Krisenunterstützung blechen lassen? Wieso sollen Aktienbesitzer°innen etc. nicht auch mitzahlen (via Steuern bzw. direkte staatliche Unterstützung)?

PS: Die Vermögensten haben tendenziell sowieso viel mehr Vermögensanteile in Aktien als in Immobilein investiert.

PPS: Abgesehen davon sollten endlich mal die Bodenrenten, die die Grundeigner°innen ohne jegliche Investitionsleistung einstreichen können, mittels Steuern abgeschöpft werden (vgl. "Das Geschwätz von der freien Marktwirtschaft" (Gasche, Guggenbühl & Vontobel 1996) oder JUSO-Bodenpapier).

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Die FDP ist die Partei der Unternehmer mit Profit auf Teufel komm raus, der Wachstumseuphoriker, der Finanzmogule, der Ausbeuter von Mensch und Natur und solchen, die das alles auch gerne wären oder daran glauben. Im Auge des Klimawandels langfristig und kurzfristig im Schmortopf der Pandemie merken allerdings viele der gemässigten Mitläufer, dass sich so die Probleme des Landes nicht lösen lassen. Immerhin!

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Das ist die offensichtliche Problematik, ja. Aber wie der Artikel so schön zeigt, sind die FDP auch auf anderen Gebieten nicht mehr wählbar geworden. Sie löst Probleme nicht mehr, welche die heutige Bevölkerung wichtig findet, auch wenn sie mal nichts mit dem Klima zu tun haben. Der Rechtsrutsch hat auch jeglichen Anspruch auf das "liberale" Label lächerlich gemacht.

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Heinz Risi
Projektleiter Brandschutz
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Guete Morge liebe Redaktion
Vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag
Ich bin hoch erfreut dass die alten Grenzen endlich einmal geändert, verändert werden!
Nämlich, Aktuelles Gedankengut weitergegeben und die nächste Generation einbringen!
In meiner Jugend hiess es oft, es war schon immer so und wird weiterhin so bleiben!
Zum Glück nicht mehr, darum viel Glück für die
neuen Ideen das bringt uns weiter!
Stillstand ist Rückschritt und das brauchen wir nicht mehr!
Schöne Wuchestart Grüsse Heinz Risi

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In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre, nachdem die FDP viele Jahrzehnte lang wie keine andere Partei das Gesicht der Schweiz massgeblich geprägt hatte, „entdeckte“ Sie unter angelsächsischem Einfluss plötzlich den Staat als Mutter aller Probleme. Im Grunde ist ihr seit diesen Tagen politisch nichts Neues mehr eingefallen. Zwar konnte der Zürcher Wirtschaftsfreisinn unter Ulrich Bremi noch in den 80er-Jahren mit einer gewissen Glaubwürdigkeit die Führung im Staat für sich reklamieren, aber mit dem Aufstieg der SVP wars endgültig vorbei damit. Und während die SVP den Globalisierungsverlierern wenigstens noch rückständige Folklore als Seelenpflästerchen anbietet, hat der Freisinn ausserhalb der eigenen Klientel niemandem mehr irgendetwas zu bieten. Und die Wähleranteile schrumpfen und schrumpfen. Dass die FDP mit ihrer selbst verschuldeten Marginalisierung progressiveren Kräften platz macht, ist schön zu glauben. Meine Hand ins Feuer legen werde ich dafür aber noch nicht.

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Ich würde sogar von einem allmählichen Untergang der Wirtschaftskirche sprechen und einem weiten Austritt und Abfall von diesem Glauben während der letzten Jahre.

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Gut geschrieben und die Zeichen stehen gut. Doch die FDP-Macht fusst auf Filz und bis der schwindet dauert es noch eine Weile. Ungeachtet der Wahlresultate bleiben Ämter und Pösteli noch auf Jahre.

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Anderer 60
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Der Artikel hat zu viel Meinung und zu wenig Analyse. Es fehlt an Distanz. Aus meiner Sicht ist die GLP im Seitenwagen der FDP, das Soziale wie die IV fehlt immer noch und das wird sich nicht ändern. Die Schraube zieht die GLP genau gleich an wie die SVP und FDP. In die GLP Wolke kann man alles interpretieren. Es wäre schön, dass eine Mitverlegerin etwas Soziologisches über die GLP schreiben könnte.

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Lieber Herr S., ich liefere in dem Artikel mehrere ganz konkrete Beispiele, wo sich die GLP eben genau nicht "wie die SVP und FDP" positioniert. Das ist faktisch nachprüfbar.

Apropos IV: die GLP Schweiz hat zu den Sozialdetektiven damals die Nein-Parole beschlossen, übrigens anders als die SP Schweiz.

Das muss Sie nicht überzeugen, und man darf mit Fug und Recht skeptisch bleiben. Aber einfach nur "Meinung" ist die Analyse nicht, da tun Sie meiner Arbeit Unrecht.

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Anderer 60
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Liebe Frau Kühni, danke. Der Vorstand der GLP war 2018 beim Sozialdetektiv Gesetz dafür, am Schluss doch noch dagegen. (Seither wähle ich die SP nicht mehr.) Es ist schön, dass die GLP 2021 in Zürich für das Gesetz gestimmt hat. Aber das ist doch das Minimum. Zum zweiten Mal Lesen sehe ich von wo die Wähler kommen, mein Fehler. Die GLP hat sich dem Lebebenswandel den städtischen „progressiven“ Bürgerlichen angepasst. Beim Sozialen gibt es bei der GLP wenig Progressives, z.B. bei den drei Säulen, der Eigenverantwortung, den Notlagen, rechts.
Das Ende eine Ära ist für mich eine Meinung.

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Meeresbiologe, Fotograf
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Die FDP.Die Liberalen sind an die Stelle jener getreten, die sie 1848 verjagten. Besser kann man sich selber nicht disqualifizieren.

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Meine liebe, sehr geehrte Journalistin Olivia Kühn,
lass bitte öfters dein rercherchiertes Wissen aufblüh'n!
deine Analyse hast umfassend und gut du dokumentiert,
herzlichen Dank für den Beitrag so treffend formuliert!

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Lieber Joseph Goldinger,
ich danke für Ihr Votum, das mich stärkt,
so mach ich mich gleich lieber ans Werk.
Herzlich, Olivia Kühni

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Wer sich mit der rechtsaussen Partei SVP ins Bett legt muss sich nicht wundern.

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Dieser Artikel ist doch primär Bubble-Bewirtschaftung, wie auch der publizierte Artikel zu der Autobahn über den Letten - wegen einer untragbaren Idiotenidee braucht man auch nicht unbedingt so ein Fass aufzumachen. Seit es die GLP gibt, hat sie meine Stimme, jedoch sehe ich die Lage als etwas komplizierter an, als hier dargestellt. Mit deren Wertebild kann ich mich zwar durchaus am meisten identifizieren, doch liegt es auch primär an einem Mangel an einer "progressiven" Alternative. Der Kompromiss "grün" und "wirtschaftsliberal" ist halt oft auch widersprüchlich und nicht einfach zu tragen. Was ich mir auch primär von der GLP erhoffe, ist eine sozial- wie wirtschaftsliberale Stimme. Das Freiheitsbild der FDP empfinde ich als schizophren (PMT-Abstimmung...), für mich sind die absolut nicht mehr wählbar. SP und Grüne empfinde ich jedoch oft auch als überhaupt nicht progressiv sondern primär idealistisch und realitätsfern, die immer alte Leier wiederholen und wenig agil, neue Entwicklungen und Bedürfnisse aufzunehmen. Die GLP hat jedoch auch in der jüngeren Vergangenheit fragwürdige Entscheide mitgetragen, weshalb es wachsam zu bleiben gilt. Ich hoffe, die Republik zeigt weiter spannende und vielfältige Meinungen auf, dieses eher oberflächliche Parteienbashing und diese pseudointellektuellen Prognosen langweilen schon in anderen Blättern. Ich bleibe natürlich nach wie vor Fan von Frau Kühni und der Republik als wichtige Stimme, etwas plumper Bubble-Bewirtschaftung nicht so.

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Grün und wirtschaftsliberal ist schon ein grosser Widerspruch, sozial und wirtschaftsliberal die Quadratur des Kreises. Und jeder gute, überzeugende Politiker ist Idealist, nur das bewahrt vor der Korrumpierbarkeit.
Schön, dass Sie trotzdem Republik lesen. ;-)

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Dazu auch schön der WOZ-Artikel «Die Grünasozialen»:

Die Umweltpolitik ist die Unique Selling Proposition der sich als Start-up inszenierenden Grünliberalen. Doch die Partei steckt mit ihrem Programm, das gleichzeitig wirtschaftsliberal und nachhaltig sein will, in einem Grundsatzdilemma. Sie will die Klimakatastrophe mit Lenkungsabgaben und technischem Fortschritt verhindern; Verbote und staatliche Subventionen hingegen lehnt sie ab.

So hat die Partei im Nationalrat mehrfach gegen Vorschriften gestimmt, die den Finanzsektor in die Verantwortung genommen hätten. Dies etwa im Rahmen der Debatte über das CO2-Gesetz, das die rechten Kräfte Ende 2018 so stark verwässerten, dass es schliesslich versenkt wurde. Eine linke Minderheit hatte in der Debatte den Finanzsektor zu nachhaltigeren Investitionen verpflichten wollen. Die GLP sehe zwar Handlungsbedarf, die Vorschläge gingen aber zu weit und gefährdeten den Finanzplatz und wichtiges Steuersubstrat. Es brauche stattdessen Branchenlösungen und Anreize, so die Partei.

«Branchenlösungen und Anreize» vs. «Verbote und staatliche Subventionen» : Dies wird in der Klimakrise und in der Diskussion um einen «Green New Deal» wohl die Gretchenfrage der GLP sein – und für die links-progressive Allianz. Ich bin gespannt.

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Genau diesen alten Zopf schneiden die Grünliberalen ab: Warum keine grüne Wirtschaft? Warum keine soziale Wirtschaft?

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Olivia Kühni
Autorin
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Lieber Anonym, dafür, dass der Artikel angeblich nur "Bubble-Bewirtschaftung" ist, haben Sie einiges Interessantes und gut Durchdachtes dazu zu sagen. Danke!

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Sollte nicht zuerst die GPS einen Bundesratssitz erhalten? Das wäre wirklich progressiv.

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Simon Wolanin
Datenjournalist
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Ein toller Text, der mich gleich dazu motiviert hat, mein Republik-Abo zu reaktivieren.

Gerade die Nähe zur Wissenschaft konnte ich während der Corona-Krise so stark wahrnehmen wie bei keiner anderem Partei.

Ich prognostiziere (und hoffe) auf eine starke Zunahme der GLP bei den Wahlen 2023.

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In der Politik brauchen wir heute Menschen, welche vorwärts denken und althergebrachtes in Frage stellen können und wollen. In der GLP ist diese Denkweise wie in keiner anderen Partei stark verankert und das ist gut für die Schweiz.

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Die Grünen machen das auch nicht so schlecht. Ihre Initiative, den Energieverbrauch statt die Arbeit zu besteuern für die AHV, finde ich bis heute etwas vom Klügsten, was sich hiesige Politiker/innen je ausgedacht haben. Bekanntlich wurde sie haushoch versenkt. Das kommt davon, wenn man seiner Zeit voraus ist :-)

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Die Ökologische Steuerreform kam dann später von den Grünliberalen und der falsche Zeitpunkt, die überrissene Radikalität und die Naivität in der Politik der Konkordanz führten dazu, dass dieses Anliegen für Jahrzehnte nicht mehr mehrheitsfähig ist. Könnte das unbewusste Absicht gewesen sein zugunsten einer liberalen Wirtschaft?
Über die SP-Maschinensteuer, Computer statt Arbeit zu besteuern, spricht schon lange niemand mehr.

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Absolut! Ich bin zwar viel zu links für die GLP, aber die Partei kann man als liberal-denkende Macht ernst nehmen und respektieren. Vorstösse wie "Ehe für Alle" wünsche ich mir von einer liberalen Partei.

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Liberal allein reicht nicht und auch wenn die GLP heute progressiver agiert als nach der bäumligen Trennung von Grün, bin ich noch immer gespalten. Die Politik der Zukunft verlangt vereinte (und leider regulierte) Investitionen (Geld) in Gesellschaft, Umwelt und Infrastruktur und die Einbindung einer freien, aus Eigeninteresse innovativen Wirtschaft à la GLP ist nicht zielführend.

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In keiner andere Partei? Doch, in der AL. Gleichzeitig basisdemokratisch und pragmatisch. Leider noch nicht in der ganzen Schweiz.

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Auch diese Analyse ist letztlich Stückwerk, weil sie extrem stark auf den Niedergang der FDP fokussiert und so den Leserinnen und Lesern den Steilpass liefert, mit unsäglicher Selbstgerechtigkeit ins FDP-Bashing einzustimmen. Ich hätte nie gedacht, dass ich als Mitglied der Mitte zum Verteidiger der FDP würde. Die Mitte wird aber im Gegensatz zu anderen Parteien (Grüne, SP, SVP) gar nicht erwähnt. Offenbar ist sie schon totgesagt und das ist noch schlimmer als einem Bashing ausgeliefert zu sein. Für mich hat der Artikel deutlich zu viel Schlagseite. Bin ich hier eigentlich in einer Republik-Blase aufgewacht?

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Die Mitte gehört ja ins selbe Kapitel wie die FDP. Sie vertritt angestammte Interessen, möchte das alles beim Alten bleibt und trägt wenig zum Fortschritt in diesem Land bei. Bei der Landwirtschaftspolitik, wo sie mit Markus Ritter an vorderster Front dabei ist, ist das ja offensichtlich. Irgendwie schafft es die Mitte aber aktuell, dass ihr Rolle nicht so stark wahrgenommen wird. Hängt wohl damit zusammen, dass ihre Vertreter hauptsächlich aus eher konservativen Kantonen stammen und dass sie in den grossen Ballungsräumen im Unterschied zur FDP nur wenig vertreten ist.

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Der Mitte, sprich CVP geht es gleich wie der FDP, sie verlor Mandate in vielen Kantonsparlamenten, bis minus 7 im Wallis, und auch in den Parlamenten der Städte Zürich, Olten, Solothurn (je -1). Im Kanton Neuenburg gewann sie zwei Sitze auf Kosten von FDP (-11) und SVP (-1). Seit 1983 ist ihr Verlust vermutlich grösser als jener der FDP, hatte diese doch ein kurzfristiges Zwischenhoch. Die BDP ist schon ganz verschwunden.
Wahrgenommen werden im grossen Ganzen nur noch Altgestein Pfister mit Heiratsstrafe und Parteiname, und die Zukunftshoffnung Gmür mit ihrem Rücktritt vom Fraktionsvorsitz nach nur einem Jahr.

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Nein, keine Republik-Blase :). Die CVP hatte halt nie eine derart staatstragende Rolle wie die FDP, die immerhin die moderne Schweiz begründete, die Katholisch-Konservativen waren und sind seit dem Sonderbunds-Krieg immer eher die Bremser.

Im Artikel geht es um die Zukunft von Schweiz und Parteienlandschaft und da ist 'Die Mitte' wahrscheinlich nur noch eine Nischenpartei wie die EVP (und die EDU, die irgendwie, ich weiss nicht wie, immer noch Wähler anspricht).

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Geht es in der Politik darum, andere Parteien totzukriegen? Krieg und Tod passen schliesslich hervorragend zusammen und Politik ist ja vielleicht auch ein bisschen die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Ihre Wortwahl deutet jedenfalls darauf hin. Sie können aber beruhigt sein, da Sie den Applaus trotz Ihrer martialischen Ausdrucksweise erhalten haben. Also doch eine Republik-Blase?

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Märchentante*onkel
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GLP-Präsident Grossen träumt vom Bundesratssitz 2023, während die GPS (das grüne Original) bei den letzten Wahlen 13,2% gegenüber 7,8% GLP erzielte.

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Leider hat Grossen im (aktuellen) Parlament mehr Verbündete als jeder Grüne, jede Grüne. Darum Augen auf bei den nächsten Wahlen.

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Als Linker begrüsse ich es durchaus, dass die FDP Stimmen an die GLP verliert, aber an den Mehrheiten in den sozioökonomischen Verteilfragen, die nach wie vor den Kern linker Politik ausmachen, ändert dies nichts. Oder engagiert sich die GLP für Gesamtarbeitsverträge und Mindestlöhne? Setzt sie sich dafür ein, dass grosse Vermögen stärker besteuert werden? Kämpft sie für eine progressive Ausgestaltung der Krankenkassenprämien oder dafür, dass Kitas als Service Public definiert werden? Die Pandemie hat die materiellen Ungleichheiten verstärkt und eine Rezession eingeläutet. Wird die GLP gemeinsam mit der Linken für eine aktive Konjunkturpolitik mit mehr Steuergerechtigkeit und breiter Kaufkraftstärkung einstehen, wie es sogar der Zentrist Joe Biden tut? Ich hege da so meine Zweifel, denn die Grünliberalen, die ich kenne, hängen einer Marktgläubigkeit an, die mit fehlender Sensibilität für ökonomische Machtverhältnisse und soziale Ungleichheiten einhergeht. Es reicht nicht, eine abstrakte "Zukunftsorientierung" zu beschwören, sondern es müssen die materiellen Grundlagen dafür geschaffen werden, dass alle würdig an der Gegenwart und an der Zukunft teilhaben können.

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Witzig schnell, fundiert- ich schnupperte frische Morgenluft auf der helvetischen Weide. Merci.

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Ausgezeichnete Analyse, die sich mit meiner Wahrnehmung deckt. Danke.

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Vielen Dank für Ihre ebenso frischen, heiteren Worte. Einen schönen Tag!

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Hans Knaus
Treuhandunternehmer
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Bei der FDP hält der Inhalt nicht mehr, was die Verpackung verspricht. Innovation, Bildung, Privatsphäre, Freiheit, Zusammenhalt werden heute von der GLP weit besser vertreten als vo der FDP. FDP war gestern, GLP ist morgen. Sie ist auf dem besten Weg, das liberale Original zu werden. Weiterer Beleg neben der Agrarreform und Antiterrorgesetz: E ID Gesetz.

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Liebe Olivia, Wieder einmal hervorragend recherchiert und treffend formuliert. Du hast den Titel „Wirtschafts Journalistin des Jahres“ mehr als verdient! Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Beitrag. LG und bis bald

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Oh, vielen Dank!

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Es würde mich nicht wundern, wenn die FDP 2023 unter die 10% Marke fallen würde. Die deutsche Schwesterpartei hat diesen Absturz bereits hinter sich und kann sich noch knapp im Bundestag halten. In einigen Bundesländern ist die FDP bereits nicht mehr im Landtag vertreten. Natürlich hat Deutschland eine andere Parteienlandschaft und ein anderes Wahlsystem. Doch scheint der Liberalismus auch in Deutschland ein Auslaufmodel zu sein. Die Rolle von Bundesrätin KKS in den letzten beiden Wahlen hat dem Image der FDP bestimmt nicht geholfen.

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Guten Tag Herr Wenger
Können Sie mir kurz auf die Sprünge helfen? Was meinen Sie damit:

Die Rolle von Bundesrätin KKS in den letzten beiden Wahlen hat dem Image der FDP bestimmt nicht geholfen.

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Der penetrante Einsatz von KKS an vorderster Front gegen die KOVI und ihr weibeln für die E-ID war einer Bundesrätin unwürdig. Für mich entstand der Eindruck einer Wirtschaftsvertreterin und nicht einer Magistratin, die das Wohl aller im Auge hat. Ihr fehlt schlicht die Distanz zum big Business.

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· editiert

Ich weiss jetzt nicht, auf welche Affäre sich Herr Wenger bezieht, aber mir fällt da die Konzernverantwortungsinitiative ein. Oder E-ID.

Nachtrag aus der Zukunft: Drittes Beispiel wäre das "Anti-Terror-Gesetz".

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Ich glaube nicht, dass der Liberalismus grundsätzlich ein Auslaufmodell ist. Ich meine: Ein wirklicher Liberalismus, der zwar für möglichst wenig staatliche Intervention steht, für den aber Chancengleichheit und fairer Wettbewerb oberste Maxime sind. Die Vulgärliberalen von heute sind dagegen lediglich verbissene Verteidiger der Privilegien ihrer Klientel. Dieses "liberale" Modell gehört wirklich möglichst schnell auf dem Müllhaufen der Geschichte!

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"... möglichst wenig staatliche Intervention, für Chancengleichheit und fairer Wettbewerb [..] ohne verbissene Verteidigung von Privilegien." Welchen Unterschied sehen Sie zwischen diesem idealen Liberalismus und dem politischen Anarchismus, wie er vor 150 Jahren initiiert wurde?

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Beim erneuten Durchsehen gefunden: Die Frage ist vielleicht naiv, war aber ernst gemeint. Welcher Unterschied besteht in den Auswirkungen zwischen einem idealen Liberalismus und einem idealen Anarchismus als sozialem, wirtschaftlichem und politischem Ordnungssystem?

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Das Auslaufmodell ist der Neoliberalismus, ein Liberalismus, der sich für die Freiheit und Rechte der Bürger einsetzt, ist gerne willkommen. Sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz hat die FDP dieses Thema aber aufgegeben. On beiden Ländern fehlen heute Parteien, die sich hierfür einsetzen. Unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung wurden die Bürgerrechte ausgehöhlt. Dies gelang, obwohl es praktisch keinen Terror gibt.

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Es ist schön zu sehen, wie das Volk langsam realisiert, wer sie im Parlament eben nicht vertritt. Ich bin froh, gibt es die GLP; sie ist definitiv eine Bereicherung.

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Koch und Buchhalter
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Just in dem Moment wo das sinkende FDP Schiff wieder fahrt aufgenommen hat (Wahlen 2019) wird es wieder versenkt mit dem unsäglichen fraternisieren mit der SVP, was bis jetzt nur der SVP Stimmen gebracht hat. Habe noch nie für FDP oder GLP einen Wahlzettel eingeworfen aber eine Partei die ein Pandemie Ende ins Gesetz schreiben will macht sich schon sehr unliberal Unglaubwürdig. Bin aus der Generation wo man bürgeliche Exekutiv Mitglieder (FDP CVP) noch geschätzt hat. Aber SVP Mitglieder nie als solche wahrgenommen hat.

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In einem bürgerlichen Land wie der Schweiz liegt es nahe, dass man auf die GLP setzt, wenn andere bürgerliche Konzepte serbeln. Mir ist natürlich auch jede Stimme für die GLP lieber, als eine für die Bürgerlichen Betonparteien. Aber echten Wandel gibt es nicht mit grün light, die sogenannte Marktwirtschaft ist auch für die GLP weitgehend unantastbar. Deshalb setze ich weiterhin auf das Original.

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Die Schweiz ist auch nicht mehr wirklich ein bürgerliches Land. Und wenn der Bundesrat wirklich repräsentativ und demokratisch legitimiert wäre - also nach jeder Parlamentswahl den aktuellen Parteiverhältnissen angepasst würde - wäre die Verschiebung zugunsten der Rechten dort auch nicht mehr so extrem.

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Studi
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"Good riddance." Es ist Zeit, schon bei den letzten Wahlen war es Zeit.

Auf einmal wird vielleicht nun auch auf rechter Seite eine Aufstockung des BR interessant, wenn sonst die eigenen Sitze wegfallen.

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Die FDP glaubt einfach an absolut nichts, ausser natürlich an‘s Geld. Sie vertritt eine Politik für Grosskonzerne und Superreiche und konnte dies scheinbar bis jetzt immer als „Liberalismus“ verkaufen, auch wenn ihr die Prinzipien einer liberalen Demokratie nichts wert sind.
Die FDP hat das neoliberale Heiligtum des „freien Marktes“ so fest verinnerlicht, dass sie alles wie ein Business behandelt, die Politik inkusive. Nur wenn man keine Werte hat, kann man politische Handlungen dem Meistbietenden verkaufen (Kasachstan-Affäre, Maudet, Last-Minute Nestle-Vorschlag bei der KVI via Karin Keller S.) und dies skrupellos als „wirtschaftsfreundlich“ präsentieren.
Die SVP lässt sich natürlich die Klientelpolitik ebenfalls von den entsprechenden Lobbies finanzieren, schafft es aber gleichzeitig den Wählern noch eine Ideologie mit anzubieten.
Die FDP hatte bisher scheinbar einfach das Monopol auf „Wirtschaftspolitik“, mittlerweile verkauft die GLP unter dem gleichen Label, ohne sich aber dermassen offensichtlich wie die FDP bei den Grosskonzernen anzubiedern.

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Die SVP will nur verhindern, dass der Sitz an die Grünen geht, denen er im Gegensatz zu der GLP demokratisch seit der letzten Wahl zusteht. GLP ist sicher besser als FDP, aber wer wirklichen Wandel will, ist beim Grünen Original besser aufgehoben.

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Das Ende eines Ara: Früher stolzes Wappentier, brachte alles unter sein buntes Gefieder. Heute von der Verstädterung bedroht, krächzt aufdringlich das Lied von gestern.

Habe ich den Titel überhaupt falsch gelesen?

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Bin infolge Umzugs etwas hintendrein mit lesen. Im Nachhinein jedoch besten Dank für den aufschlussreichen Beitrag. Ich war lange der Ansicht, die GLP sei die überflüssigste Partei der Schweiz, da ihre Mitglieder eigentlich den grünen Flügel der FDP darstellen sollten. Die neusten Entwicklungen bringen mich dazu, diese Haltung zu modifizieren. Demnach ist die GLP wohl bald nicht mehr die überflüssigste Partei, sondern die faktische Nachfolgepartei der FDP. Gut so! Dabei fragt sich (rhetorisch!) bloss, wo der konservative Wirtschaftsflügel dieser Partei Unterschlupf finden wird ...

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Besten Dank für den interessanten Artikel. Ich habe auch relativ grünliberal gewählt -aber nicht durchwegs. Die GPS ist mir in vielerlei Hinsicht zu dogmatisch und zu wenig praktisch denkend. Grundrechte und soziales Denken müssen sich in Gesetzen und Verordnungen niederschlagen. Auch einzelne FDPler haben gute Ideen, was Sie auch schreiben. Z.b. massive Steuersenkungen für Unternehmen, die Personen Ü 50 einstellen. Es gibt Leute, die kriegen bei jeder Steuersenkungsidee Schluckauf und greifen lieber tief in die Staatskasse, um arbeitslose und ausgesteuerte Ü50 zu finanzieren. Wenn diese Menschen arbeiten, fühlen sie sich aber besser...

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Nur sind Steuersenkungen nunmal ein völlig ungeeignetes Mittel um Firmen zu motivieren, die Wirtschaft anzukurbeln oder in eine gewisse Richtung zu lenken. Selbst Wirtschaftsliberale sollten das inzwischen gemerkt haben und warum?

Weil sie denen am meisten nützen, die es am wenigsten nötig haben! Eine sehr erfolgreiche Firma, wird überproportional entlastet, wenn sie solche Leute einstellt und ein normal laufendes KMU ohne Marktmacht holt mit diesen paar Steuerprozenten kaum die Mehrkosten für die Pensionskasse raus und lässt es dementsprechend sein.

Es ist wie es immer ist. Wenn man wirklich an Verbesserungen interessiert ist muss man die Dinge als Staat direkt subventionieren oder lenken, hier z.B. mit tiefern PK-Beiträgen ums Rentenalter und höheren in den besten Jahren, um einen Effekt zu erzielen. Will man nur ein weiteres Götzenbild zu Ehren des heiligen Shareholdervalues erstellen und denen die Taschen noch voller machen, die heute schon zu glauben scheinen das letzte Hemd mit Säcken müsse demnächst erfunden werden, senkt man die Steuern.

Grüsse aus dem Aargau, der tatsächlich denkt es helfe der Wirtschaft über Corona hinwegzukommen, wenn man denen hilft, die gar kein Problem haben...

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Bürgerin
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Danke für die Analyse. Mich würde interessieren, wie Sie den Zustrom zur GLP von der „anderen Seite her“ erklären würden resp. ob es diesen aus Ihrer Sicht gibt. Ich selbst bin als früher tendenziell eher Grüne der Grünliberalen Partei beigetreten. Überzeugt hat mich die Kombination von gesellschaftlicher, ökologischer und wirtschaftlicher Zukunftsorientierung, währenddem ich die Grünen rückwärtsgewandt erlebt habe (insbesondere in einer persönlichen Angelegenheit, wo wir für ein bauliches Verdichtungsprojekt aufgrund der modernen Architektur und einer angeblichen Zerstörung des Quartieridylls aus grünen Kreisen massiv beschossen wurden...)

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Liebe Frau B., meine - sehr verkürzte - Antwort an dieser Stelle: SP wie Grüne haben sowohl progressive, offene, zukunftsgerichtete als auch bewahrende Kräfte. (Bei den Grünen beispielsweise auch sichtbar in der Haltung zur Schulmedizin.) Beide haben ihre Berechtigung und leisten wichtige Beiträge. Ich schrieb aber darum von einer progressiven Allianz, weil ich mir von den zukunftsgerichteten Kräften, die sich noch konzentrierter in der GLP finden, für die nächsten Jahre mehr verspreche.

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“versprechen” ist das richtige Stichwort: die GLP verspricht sich beispielsweise eine Energiewende mittels EE-Zubau und Effizienz; Suffizienz dagegen findet keine Erwähnung da unpopulär, dabei ist das ein wichtiger Aspekt, gerade wenn man sich den Erhalt der Artenvielfalt als offensichtlichen Zielkonflikt zum EE-Zubau vor Augen hält - zumindest hier ist die GP ehrlicher, sprich im Prinzip realistischer, auch pragmatischer und mindestens so zukunftsgerichtet

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Ich stimme zu: Die FDP hat es lange herausgezögert, schrumpft aber jetzt auf den Grundstock ihres Wählerpotenzials: Unternehmer, Banker, Aerzte, Rechtsanwälte. So wie die deutsche FDP. Soll uns nicht reuen.
Doch eine Mehrheit für SP und Grüne?
Bundesrat: 2+1=3, in einem 7er Gremium ist das eine Minderheit.
Parlament Wenn wir uns vor Augen halten, dass sowohl FDP wie auch SP Wähler an die SVP verlieren bzw. verloren haben, wird klar, dass linke oder progressive Mehrheiten eher davonschwimmen als näherrücken.

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Guter Artikel

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spannende hypothesen, danke! der satz "Die Partei beseitigt ein Vakuum, in dem ... Wählerinnen keine politische Heimat mehr hatten" allerdings verlässt die vertrauten dimensionen von raum & zeit

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Der Niedergang der FDP begann in den 90ern. Das Kader der Grosskonzerne und die FDP waren synonym. Durch Auslagern ins Ausland waren grosse Gewinne moeglich und wurden realisiert. Immer duemmere Konzepte aus St Gallen wurden unreflektiert umgesetzt und eine Firma nach der Anderen wurde an die Wand gefahren. Als das dann die Swissair an die Wand gefahren wurde und der Verwaltungsrat aus FDP Politikern bestand, war der Wirtschaftsbonus der FDP weg. Jetzt ist die FDP noch Synonym zur Brandung

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Es scheint, dass im Moment weltweit Parteien eher dafür belohnt werden Symbole zu bewirtschaften und in den Medien ideologische Reinheit zu demonstrieren als zu regieren. Kompromiss und Pragmatismus sind zu Schimpfworten geworden und traditionell staatstragende Parteien sind entweder in der Krise oder haben sich trotz Wahlsiegen mehr oder weniger erfolgreich aus der Regierungsverantwortung geschlichen. Die GLP hat soweit aus technokratischem Pragmatismus ein Erfolgsrezept gemacht, aber ob dies langfristig zu einer staatstragenden Partei reicht ist noch alles andere als sicher.

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