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Für mich stellt sich eine Frage: Was können wir dagegen tun? Diejenigen, die zu diesem Wortgebrauch greifen (und noch mehr diejenigen, die bewusst anstacheln) werden durch diesen Beitrag kaum reflektieren und Abstand nehmen.

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Ich sehe nur eine Möglichkeit: Ausgrenzen wo's nur geht. Keine Plattform bieten, keine Diskussionen. Klare Distanzierung von Behörden und Politik. Keine Föteli mir Blumen und Umarmungen etc. Alle diese Leute scheinen einen ausgeprägtes Ego zu haben, sobald man auf sie zugeht, fühlen sie sich in irgend einer Form bestätigt.

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Ich glaube aber das Gegenteil ist nötig um weitere Radikalisierung vorzubeugen. Radikalisierung passiert häufig bei Leuten, die sich von vornherein bereits ausgegrenzt gefühlt haben. Sie suchen eine In-Group, die sich gegen den Mainstream stellt und Verschwörungsmärchen sind ebenfalls gefundenes Fressen für sie.
Also eigentlich müssten wir vermehrt die Integration fördern, aber natürlich bei radikalisierende Aussagen und Verhalten gegenhalten. Denn die Gegenseite wird es für diese Gruppierungen immer geben. Beim Ausschluss werden dann aber Strohmänner aufgestellt und Aussagen hochstilisiert ("Sie wollen uns umbringen und in Lager stecken, wie damals im Holocaust."). Wenn die Gegenseite aber ein bekanntes Gesicht eines Freundes oder Familienmitglieds hat, stehen diese Strohmänner im Widerspruch mit dem Erlebten.

Dass diese Strategie total anstrengend ist und sich viele Leute dazu zu schade sind kann ich aber absolut nachvollziehen, auch ich habe den Kontakt zu einigen Freunden und Verwandten abgebrochen.

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Einverstanden (würde dies allerdings lieber „ignorieren“ und nicht „ausgrenzen“ nennen…;-)).
Aber: Die grössten Bühnen sind wohl in social media zu Hause, welche sozusagen jeder selbst besteigen kann.

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Das stärkt aber dafür ihren inneren Zusammenhalt gegen die "böse Outgroup".

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Brot
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Der Kopfschuss war sicher nicht so gemeint. Überhaupt kann der Schütze sich vermutlich gar nicht mehr genau daran erinnern, jemals einen solchen Kopfschuss vollzogen zuhaben. Dass die linken Moralprediger ihm daraus gleich einen Strick knüpfen, wundert mich nicht.

Man wird doch wohl noch mal etwas unbedarft einen Kopfschuss abgeben dürfen. Der Besitz einer Waffe ist schliesslich ein Grundrecht. Ich lasse mir sicher nicht von diesen Gutmenschen den Gebrauch meiner Waffe verbieten. Schlussendlich sollte es in der Eigenverantwortung von uns allen liegen, mit Respekt dort Kopfschüsse anzubringen, wo unsere Freiheit bedroht ist. Da wird man ja wohl noch schiessen dürfen.

Lieber Blei als Moralpolizei!

(Inspiriert von der Satire-Zeitschrift Postillon mit dem Beitrag «Masken tatsächlich lebensgefährlich, wenn man deswegen von einem Querdenker erschossen wird»)

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Rollenlos
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Hängt wohl auch damit zusammen, dass heutzutage gefühlt jeder wegen jeder nicht-konformen Meinung als Nazi/Sozi abgestempelt wird. Warum wundert man sich dann, wenn sich diese Leute immer mehr mit diesen Extremen identifizieren und radikalisieren? Das gleiche sieht man auch anderen Bereichen. Selbst in dieser Kommentarsektion gibt es nur das Ufewähli und das Abewähli.

Ich kenne heutzutage nur ganz wenige Menschen mit denen ich aus Freude über alle Themen und Weltansichten diskutieren kann. Dabei nehme ich auch gerne einmal die Position einer (radikalen) Gegenseite ein. Nur wenige können auch bei Grundwertsdiskussionen sachlich und anständig bleiben. Am Schluss sind meistens beide Klüger. Aber eben, das ist eine echte Seltenheit.

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Genau da liegt doch das Problem. Alles erscheint relativ. Es werden in Diskussionen Vergleiche heran gezogen, zu denen keine persönliche Erfahrungen bestehen. Wer lag schon auf der Intensivstation und kriegte keine Luft mehr? Wer wurde schon mitten in der Nacht von der Polizei abgeholt? Wer stand schon vor "Gericht" ohne Verteidigung? Wer hat selber schon Folter erlebt? Wer war schon an Leib und Leben bedroht durch die Einwirkung anderer Menschen? Wer hat schon Hunger gelitten? Wer hat schon erlebt wie seine Liebsten ermordet wurden?

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Man muss nicht alles persönlich erlebt haben, um zu wissen, dass etwas richtig oder falsch oder problematisch ist. Die wenigsten von uns haben selbst aus dem Weltall gesehen, dass die Erde rund ist - trotzdem akzeptieren wir die Erkenntnisse der Wissenschaft, die uns sagt: Die Erde ist keine Scheibe, sondern (in etwa) eine Kugel. Und wir unterstellen auch nicht, dass entsprechende Fotos Fake oder Ausfluss einer Verschwörung seien. Ich muss auch nicht selbst vom Eiffelturm springen, um zu wissen, dass das tödlich wäre. Genauso kann man Erkenntnisse der Wissenschaft zu Covid 19, Aussagen von MitarbeiterInnen auf Intensivstationen etc. als richtig bzw. wahr anerkennen, ohne selbst geforscht oder auf der Intensiv-Station gearbeitet oder gelegen zu haben.

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Ja, aber dann gibt es auch noch das Toleranz-Paradoxon. Das entschuldigt nicht jedes Schubladisieren, aber es erklärt den Widerspruch, weshalb man nicht jede Meinung einfach gewähren lassen soll.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon

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Kurt Tucholsky hat wie kaum ein anderer auf das kritische Potenzial der Sprache gesetzt und es den Faschisten mit all seiner (Geistes-)kraft entgegen gestemmt. Ein berühmtes Zitat von ihm lautet: "Sprache ist eine Waffe. Haltet sie scharf!" Und wie mit allen Waffen, kommt es wesentlich darauf an, ob man mit ihr verantwortungsvoll umgehen kann, mit welchem Ziel und zu welchem Zweck man sie wem gegenüber einsetzt - vor allem aber: nach welchen ethisch-moralischen Grundregeln!
An dieser Stelle scheint mir - vor allem in den sozialen Medien - eine Schneise der Verantwortungslosigkeit entstanden zu sein, die sich in einer gefährlichen Abstumpfung und Verrohung zeigt und zu einem Missbrauch der eigentlich gesellschaftspolitisch so eminent wichtigen Waffe führt.

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Absolut richtig. Zu den (a)sozialen Medien möchte ich noch anmerken dass deren Algorithmen Negatives stärker gewichten um die User länger auf den Plattformen zu halten.

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Mit Worten werden Wirklichkeiten geschaffen. Darum ist ein sorgsamer und verantwortungsvoller Umgang mit der Sprache so wichtig. Und darum ist der Missbrauch von Begriffen wie „Diktatur“ im Zusammenhang mit den Pandemiemassnahmen auch so gefährlich. Nicht nur wird mit solchen Bezeichnungen das Wesen von Diktaturen verharmlost, sondern wird ganz bewusst Hass geschürt und zu Gewalt aufgestachelt.
Der Freiheit ist damit mit Sicherheit nicht gedient oder, um Mani Matter in seinem „Wilhelm Tell“ zu zitieren:
„….. hingäge eis weiss ig sithär,
Sy würde d'Freiheit gwinne, we sy däwäg z'gwinne wär..“.

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Wohl wahr. Am Anfang einer jeden (Übel)Tat steht der Gedanke bzw. dessen sprachliche Artikulation. Selbst bei Affekt-Handlungen hege ich den Verdacht, dass dem so sein könnte.

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Ich stimme Ihnen zu, nur habe ich Zweifel, ob man diese Tat als Affekthandlung einordnen kann. Immerhin hatte der Täter wohl illegale Waffen daheim, und ist nochmal zur Tankstelle zurückgekommen.

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Mit "Affekt" meine ich nicht diese konkrete Tat. Ich frage mich nur, ob Affekthandlungen nicht auch schon Gedankengänge - wenn auch zeitlich versetzt - voraus gingen. Der Groll gegen jemanden oder etwas hat meist eine Vorgeschichte.

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Im Archiv graben
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Danke für den Artikel. Es ist ja erwiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen verbaler Gewalt und dem Überschreiten von gewaltbereiteten Personen zur Tat. Dies ist im Falle des rechtsextremistischen Terrors beim Christchurch-Attentäter belegt, welcher aufgrund von Verschwörungsideen wie jene eines "Genozids an den Weissen" sich ermutigt fühlte, das Massaker zu begehen. Im Kontext der Anti-Impfung-Protesten in Deutschland, lässt sich - mutatis mutandis - eine gewisse Brutalisierung der Parolen beobachten. Drohungen und Angriffe gegen Medienschaffende sowie Politiker*innen sind dokumentiert und nehmen ein besorgniserrengendes Ausmass an. In Frankreich, und in der Schweiz, wenn auch hierzulande bisher nicht so massiv, ebenfalls. Ich würde aber im Falle des mutmasslichen Mordes in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) jetzt aber zur Vorsicht bei der Interpretation raten. Ich stütze mich dabei auf die Berichterstattung des Deutschlandfunkes. Hier die Links dazu:

Gewalttat in Idar-Oberstein- Warum die Maskenpflicht kein Motiv ist (21.09.2021)
https://www.deutschlandfunk.de/gewa…_id=503311

Das damit verbundene Interview von der Journalistin Karolin Schwarz, ebenfalls bei DLF:
https://ondemand-mp3.dradio.de/file…ce962b.mp3

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Interessant auch hier, dass die Medien das einfach zur Kenntnis nehmen und keiner von Terrorismus spricht.
Diese Tat war eindeutig Terrorismus. Ich blende die Definition mal ein:

Unter Terrorismus (abgeleitet über „Terror“ von lateinisch terror ‚Furcht‘, ‚Schrecken‘) versteht man kriminelle Gewaltaktionen gegen Menschen oder Rechtssachen (wie Morde, Entführungen, Attentate und Sprengstoffanschläge), mit denen politische, religiöse oder ideologische Ziele erreicht werden sollen.

Das Ziel des Täters wurde erreicht. Ein Kassierer wird sich jetzt zwei Mal fragen, ob er einen Kunden auf die Maske hinweist.

Ich habe diese Doppelmoral der Extremisten und das lockere Hinnehmen der Medien einfach satt. Wäre der Täter ein Ausländer, würden wir jetzt über gescheiterte Migrationspolitik debattieren.

Nachtrag:
Meine Freundin arbeitet am Schalter und dort kommen immer wieder Leute herein ohne Maske. Die meisten ziehen die Maske zwar nach dem Hinweisen an, es gibt aber welche, die extrem aggresiv werden. Es gab schon Fälle wo sie dann frauenfeindlich beschimpft wurde.

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Aus Sprache entstehen Gedanken, wachsen Worte und werden Taten. Sie ist die Grundlage unserer Zivilisation. Und doch ist sie nicht. Sie wird. Sie entsteht, wandelt sich und führt uns an. Aber auch wir haben unseren Platz. Wir reden und schreiben mit. Manchmal entsteht Wunderbares. Und manchmal Grauenvolles. Zur Zeit ist die Sprache laut und doch irgendwie brüchig. Sie setzt Kommas, Klammern und Fragezeichen. Pausen. Und dann schreit sie wieder. Laut. So laut, wie es in vielen Schädeln pocht. Gewisse Leute wissen nicht wohin mir ihren Gedanken, denn sie haben Angst. Angst vor der Klimakrise, Angst vor der Digitalisierung, Angst vor der Zukunft. Also Angst vor dem, das noch nicht ist, nicht mit den Händen zu ertasten ist und doch pocht. Sie fühlen es, hören es, und können es doch nicht in Worte fassen. Nicht in die richtigen. Also nehmen sie andere. Sie nehmen Ausrufezeichen, Grossbuchstaben und rütteln an dem, was bisher Konsens war, als wär's der Zaun vor dem Bundeshaus. Aber Sprache ist biegsam, formbar und mächtig. Sie kann erklären. Sie kann begreifen lernen. Und genau das wird sie auch tun, wenn wir uns nur nicht zum Kampf der Exklamationen verleiten lassen und mit Ausrufezeichen aufeinander losziehen. Die Sprache wird's regeln. Wir müssen ihr nur ein wenig auf die Sprünge helfen.

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War sicher auch ein aufrechter Bürger....

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Alles nachvollziehbar - dennoch erschiesst nicht jeder radikalisierte und gewalttriefende Sprache benutzende Mensch nachher jemanden. Das Klima wird dann allgemein rauher, aber rohe sinnlose Gewalt braucht noch etwas mehr. (Wenn sie nicht in einer brasilianischen Favela bandenmässig ausgeübt wird, z.B.).
Das ist in der jeweiligen Persönlichkeit und ihren Umständen zu suchen. Wie nun schon oft erlebt in den letzten Jahren, ist es eher der "lonely wolf", der sozial nicht gut eingebundene, sich abgehängt fühlende narzisstisch gekränkte oder psychisch angeschlagene Typ. Der konkrete Auslöser ist lediglich Mittel zum Zwecke des Frustabbaus. Natürlich kommen sie mit den Massnahmen weniger gut zurecht und der Stress erhöht sich.
Der "normale" radikalisiert Querdenker hätte wohl rumgeschrien, etwas kapputgehauen oder allenfalls dem Kassierer eins reingehauen. Wer mit der Pistole zurückkommt und schiesst, ist nochmals in einer anderen Kategorie. Auch wenn der selbständige IT-Fachmann nirgernds dabei ist.
Diese Berufsausübung weist übrigens auf eine eher einzelgängerische Person hin. Nerd, ders nicht so kann mit kommunizieren. Nicht weil der Beruf das verlangt, sondern weil es ein eher abgeschottetes Dasein" ermöglicht, oder von eigenbrötlerischen Menschen (Männern) gern gewählt wird, bzw. nichts anderes übrigblieb, wegen Misserfolg in Teams. Das ist alles sicher nicht die Folge einer Sprachverrohung, aber diese kann die Bereitschaft eines solchen Menschen triggern.

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Guten Tag Frau P.

Sie nehmen mit Ihrem Statement eine ganze Berufsgruppe in Sippenhaft. Was soll das bringen?
Zudem relativieren Sie nach meinem Verständnis die Verrohung der Sprache. Vielleicht hören Sie sich dazu mal das erhellende Gespräch von Daniel Binswanger mit der Politikwissenschaftlerin und Rechtsextremismusforscherin Natascha Strobl (ab ca. 09:30 geht es richtig los): https://www.youtube.com/watch?v=x6B3FRRWd58&t=576s

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Solche Aussagen werden leider fast immer missverstanden. Vorab: "Lonely Wolves", die pathologisch geworden sind, dass sie töten, sind extrem selten. Es braucht eben eine ganze Kette von Voraussetzungen. Zum IT-Bereich: Das sind in der Regel völlig normale Menschen mit Affinität zu ausdauernden Beschäftigung mit technischen und konzeptuellen Aufgaben am Compi. Was durchaus auch sehr kommunikative Anteile hat.
Der "Lonely Wolf", der langsam zum Aussenseiter wird, oder es ev schon immer war, (oft auch aufgrund von psychischen Auffälligkeiten bis Störungen) zieht eine Beschäftigung mit Maschinen derjenigen mit Menschen vor, was eine Wechselwirkung ergibt: Je weniger Kontakt mit Menschen, desto weniger geübt. Oft sind bekannt gewordene Täter exzessive Gamer gewesen. Was die Nähe zur IT schon fast vorgibt. Weil die Persönlichkeitsstruktur des "Lonely Wolfs" etwas Einzelgängerisches hat, versucht er es oft mit Selbständigkeit. Oft auch relativ erfolglos, weil er ja Kundenbeziehungen pflegen muss, was nicht seine Stärke ist. Ein gutes Beziehungsnetz hat er eher selten.
Das beschreibt alles den "Lonely Wolf" und NICHT die IT-Branche!

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Ganz genau. Sprache schafft zwar Realität, aber keine Kausalbeziehung zu Handlungen.

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Johanna Wunderle
Muttersprache NL
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Am Ursprung der Worte sind die Gedanken. Gedanken werden oft unterschätzt. Das ist für mich der Grund meine Gedanken oft zu überprüfen.
Umgekehrt beeinflussen Worte die Gedanken von all denjenigen, die unsere Worte hören oder lesen. Zum Guten oder Schlechten.
Es bleibt eine grosse Herausforderung, sorgfältig mit Gedanken und Worten umzugehen.
Eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen, auch wenn diese lange nicht immer von Erfolg gekrönt ist.

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Alle Gedanken, die in Worte gefasst werden können, können zu Taten werden. So gesehen ist nur etwas nicht realisierbar, für das keine Worte gibt.
Wir haben generell mehr Worte für Grausamkeiten als für Zuneigung, denke ich.

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Schrecklich, was da passiert 😩! Ich wünsche mir, die Medien würden auch über den Machtmissbrauch und dessen Konsequenzen berichten, den Sarah Everard im Glauben, die Regeln zu befolgen, mit grausamer Ermordung bezahlt hat.

„Als er Sarah Everard erblickte, zückte er seinen Polizeiausweis und täuschte eine Verhaftung wegen eines Verstosses gegen die drakonischen Lockdown-Regeln vor. Er legte die junge Frau in Handschellen und führte sie im Auto ab, Passanten glaubten, ein ziviler Polizeibeamter führe eine Festnahme durch. In Kent fuhr er in ein verlassenes Waldstück, wo er sein Opfer vergewaltigte und mit seinem Polizeigürtel erdrosselte.“

https://www.nzz.ch/international/fa…ld.1648354

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpub&lektorin
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Ich würde weitergehen. Denn für mich ist klar, dass es genau diese Kräfte sind, welche harmlose (und momentan nunmal lebenserhaltende) Einschränkungen zu Diktatur und Faschismus umdrehen, umpolen, dass es genau diese selben Kräfte sind, die genau in diese Richtung hinarbeiten.
Sie verdrehen - nicht alle; aber die Antreiber und Vor-Hetzer - genau mit dem Ziel, demokratie-zersetzend zu wirken.
Corona hat dieses Spiel, das seit zwei bis drei Jahrzehnten schon im Gang war, einfach noch etwas vereinfacht.
Eine derart irreal, nicht mehr greifbar anmutende Wirklichkeit in diesem seltsamen Vakuum, dieser Schockstarre, hat die Erde, bzw. die Menschheit als Ganze (und Videogestützt beinahe absolut zeitgleich, wenn auch nicht chancen-gleich) ja wohl noch nie erlebt.
Es sei denn in jenem mythischen Atlantis; jener Kultur, die sich der Sage nach durch eine überhoch raufgeschraubte Technologisierung selbst zerstört und versenkt haben soll.
Im Meer. Assoziiert da wer Klimanotstand, steigende Meerespegel, versinkende Inseln dazu? Verknüpfen wir das in unseren Gedanken, unserem Wissen, unseren Gefühlen?
Vielleicht sollten wir die echten Mythen in die Tagesmedien endlich (wieder) mit hineinbringen, in die Internetforen, die Abendunterhaltungsformate, und dringend in unsere Diskussionen und auch einfachen und die privaten Gespräche zu all dem Verschwörungsgebell der Rechtsradikalen, in selig Karma-gläubliger (so im Stil von: wer völlig ungerecht behandelt, verprügelt, spitalreif gebrätscht und so … is halt mieses Karma; und ja klar, da diese Menschen meist eben gerade sehr freundliche und liebenswerte Menschen sind, die angegriffen werden; nun, dann waren sie halt in ihrem letzten Leben Hitler oder ein anderer Massenmörder persönlich - und der Schläger-Aggressor-Mörder-im-Extremfall scheint dann der wahrer Wohltäter zu sein - der das misshandelte Gegenüber im Gegenteil schon fast wohltätig von dessen alter Schuld befreit, eben dem Karma dessen, was nie überprüft und damit cheibe gäbig als Scheinbegründung aufgebaut werden kann, irgendwas aus einem der früheren Leben.
Dies ist die Umarmung der Fascho-Szene mit den einfach schlicht lange schon in obiger Art gebrainwasht, abgedrifteten Esos … die nun zunehmend, solange männlich, auch der grossen freien Sexualausbeutung der sog. freien „Liebe“ der 68-er noch nachtrauern. Im Unterschied zu sehr vielen Frauen, die sich zu jener Zeit äussern, und zu vielen damaligen Kindern, wie jenen aus den wohl nicht ganz so seltenen (Macho)Kommunen, wie beispielsweise in Meine keine Familie so markdurchdringend sotto voce nur dokumentiert und ganz ganz leise nur erzählt.
Wir sollten die Geschichten erzählen, uns der echten Mythen erinnern, die Vielfalt der erdumspannenden Mythen-Welt bewundern; und ganz ganz zäh und auch ganz ganz ganz repetitiv den Unterschied zwischen Spielfilm oder -Serie (Fiktion) und Dokumentarfilm herausarbeiten; zwischen Lügen&Leugnen und Erkenntnissen aus echten alten Weisheiten, wie in den echten (und nicht zu brauner gestückelter Sosse zermixten), den ganz und ruhig und langsam erzählten alten Mythen.
DAS wäre die Aufgabe der Alten, unserer Generation, und älter, also 68-er; wieso sollten die 68-er als erste Generation überhaupt jene erzählerische, ruhige, mythische Funktion nicht wahrnehmen können? Wenn sie denn endlich erwachsen würden; erwachsen, inzwischen ja doch irgendwo und irgendwie auch weise und alt geworden. Vielleicht müssten sie (und wir etwas Jüngeren) das nur endlich erkennen. Dass das Alter einen Wert hat. Einen ganz eigenen. Einen Wesentlichen. Und wenn wir den nicht weitergeben, wenn wir den den nachfolgenden Generationen verweigern, indem auch wir nur einfach schlicht nicht mehr genug selber denken, dann entziehen wir den Jüngeren ein Fundament. Lassen sie rudern, sich langweilen, orientierungslos jedem noch so üblen oder bedrohlichen Quatsch nachrennen. Entziehen wir den Jüngeren unseren Dünger; erodieren deren Leben; reinigen die Luft nicht mehr - ein Vorrecht von Philemon und Baucis und ein Vorrecht alter Bäume, die wir mit der Alterslangsamkeit bewahren, der Zerstörung, der Über-Erhitzung (ja, genau, von Klima und Gemütern zu offenbar gleichen Teilen) entziehen müssen.
Dann müssen wir aber auch unseren Part übernehmen im Gefüge; Verantwortung für unser Wirken, unser Denken, die Ehrlichkeit damit, die wie der allmonatliche Grossputz, wie das Fenster-Lüften, die Erneuerung des freien Atmens dieses Denken von Müll reinigt.
In diesem Zusammenhang:

  • Die Sage, der Mythos von Atlantis
    (gehört die zum Typ Vergangenheitsbeschreibung oder Zukunfts-Weissagung? Was will sie; was bedeutet diese Geschichte für dich, für mich?)

  • The Fire Next Time (im Gegensatz zur Sintflut Last Time) - also wenn das nicht genau das ist, was wir inzwischen auf der Erde grad haben - das Buch gibt genug Hinweise wieso, wie mir scheint

  • Atlantis - Feuer - Alte Bäume, die Jahrhunderze lang leben und damit viel mehr Weisheit verkörpern als wir Menschenwesen wohl in irgendeiner Form die Chance haben - Philemon und Baucis.

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Alte Mythen, immer wieder neu erzählt, könnten wohl tatsächlich einen Rahmen bieten, in dem sich einzelne kreativ verorten können, ohne mangels Alternativen oder wegen plakativem Überangebot in abstrusen Hassgeschichten Zuflucht zu nehmen.
Aber Mythen sollte man niemals festschreiben.

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Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpub&lektorin
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Das „Aber … “ verstehe ich nicht ganz. Was heisst für Sie|dich Mythen festschreiben?

Auch Geschriebenes wandelt sich ja schneller als je. - Und sogar von australischen Aboriginee-Mythen, traditionell mündlich auf den Songline-Streifzügen-Fussrouten oder wie immer das in Sprache übersetzt werden mag, weitergegeben, gibt es heute schriftliche Versionen.

Was heisst dabei „festschreiben“?

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Abstraktionsnomade
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Das herauslösen einer Linie "Rimoldi - Sprache der Gewalt - Mord Tankstellenkassier" finde ich zu wenig differenziert. Auch angesichts der Tragik hätte ich mir mehr Umsicht gewünscht.

Es gibt nebst Rimoldi und seiner Sprache der Gewalt ganz bestimmt auch andere Zusammenhänge, welche in der Mechanik der Gewalteskalation eine gewichtige Rolle spielen.

Geben sie mir bitte mehr vom Gesamtbild.

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Und in Indien wurde einer angeschossen weil er kein Maske tragen wollte. Ist zwar nicht Schweiz aber es gibt eben Vollpfosten auf beiden Seiten.

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