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Auch wenn einem der kollektive Ausstieg der Atom-GreisInnen aus ihren Katakomben einen leisen Schauder den Rücken hinunter jagt - wir AtomenergiegegnerInnen müssen wieder in den Ring steigen und eine nächste faktenbasierte Diskussionsrunde zur Atomenergie durchziehen. Dabei hat sich der ganze Diskussionshorizont natürlich verändert und wir dürfen darum nicht einfach alten Wein in neue Schläuche füllen wie Siegrist, Aegerter und Co. Angesichts der nach wie vor ungelösten, ja vielleicht unlösbaren, Probleme und Mängel dieser Energieform (Reaktorsicherheit, Atommüllentsorgung, Rentabilität etc.) stehen unsere Chancen aber nicht schlecht, dass wir auch diese Runde gewinnen werden und dabei vielleicht auch die blockierenden politischen Mehrheitsverhältnisse verändern können.

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Viele junge kluge Leute sind heute für Kernkraft! Darunter auch viele Frauen, wie die StudentInnenzahlen an der ETH zeigen. Und zwar gerade weil sie für Klimaschutz, Naturschutz und Versorgungssicherheit sind. Diese Leute sind energie- und kerntechnisch auf dem neuste Stand und wissen, wovon sie reden. Ihre Behauptungen hingegen sind starr und veraltet.

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Ok, „junge kluge“ Leute, darunter „viele Frauen“… naja, das qualifiziert natürlich. Kerntechnologie ist (mal abgesehen von dem Investitionsgrab, nicht-deckbaren Risiken durch KEINE einzige Versicherungsgesellschaft auf der Welt (!) ) schlicht unnötig, weil wir sämtliche besseren Alternativen zur Hand haben.

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Freie Mitarbeiterin Uni-Magazin Zürich
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Frau Willems, bringen Sie doch Argumente statt auf den Mann zu spielen. Nur dass junge, weibliche Personen für irgendwas sind, heisst noch nicht, dass es auch sinnvoll oder gar klug ist. Ganz sicher sind auch nicht alle ETH-Studentinnen Atomkraft-Befürworterinnen, geschweige denn jene jungen Menschen, die sich gegen die Klimakatastrophe und für den Erhalt der Biodiversität einsetzen! Herr Scheurers Argument, dass sich Atomkraft unter dem Strich betrachtet überhaupt nicht lohnt, ist in keiner Art und Weise veraltet.

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Können Sie mit diesen "viele Frauen" (und Männer?) etwas genauer werden? Dies würde das Argument wohl etwas klären.
Meine persönliche Beobachtungen bei jungen und junggebliebenen Menschen deuten viel eher in ein andere Richtung....
Im weiteren Frage ich mich, wie weit die erwähnten jungen Fachleute - über rein technische Überlegungen hinaus - auch das Umfeld, sprich Gesellschaft und insbesondere Ökonomie betrachten.

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Bis heute läuft keines der modernen, französichen Kernkraftwerke.... auch nach 10 Milliarden Euro .... Ein Fass ohne Boden .... nicht zu verantworten !

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Nettes Interview mit Frau Prof. Manera (ETHZ) heute im TA. Vor allem die Antwort auf die Frage bezüglich radioaktivem Abfall beruhigt mich sehr. Ironie off.

Grundsätzlich gibt es keine Energieform, die keinen Abfall produziert. Natürlich haben wir bei der Lagerung von radioaktivem Abfall das Problem, dass sie permanent kontrolliert werden muss. Aber das ist bei toxischen Abfällen in der Chemieindustrie auch nicht anders. Mit dem Unterschied, dass die Kernenergie verhältnismässig wenig Abfall hinterlässt und die Radioaktivität mit der Zeit abnimmt. Toxische Abfälle sind aber auch nach tausend Jahren noch so giftig wie heute. Die Diskussion um die Kernkraft ist immer noch zu emotional beladen. Der Grund ist die irrationale Angst vor Radioaktivität. Ich möchte dazu beitragen, dass die Kernenergie wieder positiver wahrgenommen wird.

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Ich arbeite selbst an der ETH (und habe da auch früher studiert). Kernenergie ist da kein grosses Thema mehr, die Jungen interessieren sich für modernere Sachen: Künstliche Intelligenz, Robotik, Biotechnologie, neuartige Baumaterialien, 3D-Druck. Kernenergie hat man irgendwann ins PSI abgeschoben, und unterdessen wird am PSI auch an anderen Themen geforscht, Kernenergie ist nur noch eine Randerscheinung.

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Herr Scheurer, ich finde vor allem eines wichtig: Atomgegner müssen zu Nachhaltigenergiebefürwortern werden! Denn gegen diese oder jene Energiequellen zu seibn, ist einfach, viel zu einfach, und es hat immer Gegner zuhauf. Weshalb im Moment sehr wenig geht und wir Politik machen, als ob wir für die Fossilbeibehaltungsinitiative gestimmt hätten.
Atomenergie wird verhindert, wenn nachhaltige Energie ermöglicht wird. Die Atomlobby wittert Morgenluft wegen der Blockade bei der nachhaltigen Energie.

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Ich hoffe, dass sich die Republik dann beim nächsten Mal die PV-Connection vornimmt: GLP, Jürg Grossen (https://elektro-plan.ch/) – Swissolar und deren Idee, PV-Anlagen auf alle (auch bestehende) Häuser verpflichtend zu machen…

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Liebe Frau W., als PR Verantwortliche von Swissnuclear haben sie echt keine besseren Argumente, als gegen die PV Bewegung zu schiessen?

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Vielleicht versuchen Sie sich mal vorzustellen, dass ich auch als private Person existiere und für Kernenergie einstehe? Gerade weil ich auch Mutter bin, sehr umweltbewusst und naturliebend und mich seit Jahren für mehr Klimaschutz engagiere. Bitte fair bleiben. Ich weiss zufällig wirklich viel über Kernenergie. Genau darum habe ich viele guten Gründe für diese Technologie zu sein. Meine Erfahrung: Viele Menschen haben eine Haufen Meinungen, aber letztlich sehr wenig Wissen. Wüssten sie mehr über Kernkraft, wären die meisten positiver.
Zudem: Niemand schiesst hier auf PV. Ich finde PV tiptop. Aber alles kann man nicht mit PV allein erreichen. Und auch in der PV gibt es Interessensvertreter, die in der Politk mitmischen, und nicht zu kanpp. Zudem finde ich richtig, immer mit denselben Ellen zu messen.

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· editiert

Das CO₂, das heute vorhanden ist und zukünftig ausgestossen wird, bleibt ohne weitere Massnahmen für immer in der Atmosphäre. Der Atommüll, der heute vorhanden ist und zukünftig produziert wird, bleibt ohne weitere Massnahmen für immer in unserem Lebensbereich. Es gibt keine Endlager, nirgendwo auf der Welt, und auch keine absehbaren Lösungen dafür.

Warum verstehen die Menschen nicht, dass fast alles, was heute schief läuft, nicht revidiert werden kann und die Situation der Menschheit auswegsloser macht? Warum vertrösten interessierte Kreise auf mögliche technische Lösungen in der Zukunft, wenn man heute erst einmal mit Reduktion des Überflusses und Organisation des Notwendigen reagieren muss? Weiter so im luftleeren Raum des überdrehten Konsums von Rohstoffen? Oder ist es nur der Tanz auf der Titanic, weil man den Turbokapitalismus nicht als Fehler erkennen will und sich nicht von Privilegien verabschieden möchte?

Die Religion der Technischen Erlösung hat schon sehr viele Anhänger. Am Ende würde auch ihr nur der Trost auf das Leben nach dem Tod bleiben. Das offenbart den Logikfehler aller "vertröstenden" Religionen: warum sollte etwas in einem "anderen" Leben gelöst werden, was nicht auch schon vorher lösbar wäre. Ausser, man möchte unrechtmässige Privilegien verteidigen.

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Ulrich von Känel
ausgebildeter Chemiker
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Ich möchte mal darauf hinweisen, dass ein grosser Teil unseres Lebensstandards der Technik zu verdanken ist. Sonst könnten Sie auch nicht solch anonyme Beiträge in die Welt setzen. Ausserdem ist da schon die Frage, wer wen vertrösten will. Einen Lösungsansatz kann ich aus Ihrem Beitrag mit bestem Willen nicht erkennen!

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Verlangen Sie wirklich von mir Lösungsansätze für die total entgleiste Technologiewelt? Wer hat denn mich gefragt, als die Profitgier die (Natur-)Schätze der Menschheit zu fressen begann? Und warum erlauben Sie keine Hinweise darauf, wie irreversibel destruktiv das Denken der Weiter-so-wir-schaffen-das-Bewegung ist? Vielleicht wäre es auch für Sie erhellend, die Situation durchzuspielen, wenn uns die Technologie nicht rettet.

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Theologe & Religionspädagoge
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· editiert

Es gibt kein Leben nach dem Tod. Leben ist JETZT. Oder besser geschieht jetzt.
Wir können uns darauf einstellen oder aussterben.

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Manche (Viele?) Evangelikale sehen in allen bestehenden und sich abzeichnenden Katastrophen die nahende Apokalypse, die sie als Erlösung sehen und, statt zu bremsen, liebend gerne beschleunigen.

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Wir werden zukünftige AKW's nur verhindern können, wenn es uns gelingt in den nächsten Jahren die Solar-, Wind- und Wasser-Energie massiv auszubauen. Konzentrieren wir uns darauf!
Und machen wir uns bewusst: wir werden dabei auch Kompromisse betr. Naturschutz eingehen müssen. Die aktuelle Verhinderung der Windkraft führt direkt zum nächsten AKW.

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Das stimmt. Aber etwas fehlt mir doch: wir müssen auch ernsthaft damit beginnen, Energie einzusparen. Es wird innert absehbarer Zeit nicht möglich sein, Atomkraft und fossile Energien vollständig durch erneuerbare Energien zu substituieren. Es ist beispielsweise illusorisch zu glauben , wir könnten unsere Mobilität vollständig mit erneuerbaren Energien aufrechterhalten.

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@fankhauser: meine erste antwort hat sich irgendwo im web aufgelöst, daher nochmals ein versuch:

richtig, sparen ist ein wesentlicher aspekt, insb. z.b. beim heizen (isolation). beim individualverkehr wäre ich schon froh, wir könnten endlich stabilisieren (menge und grösse der wagen). ich denke ein vollständiger ersatz durch emobilität ist möglich, siehe dazu co2nettonull. ich beziehe mich dort auf das modell "energieperspektive 2050+" des bundes, welches auf winterstrominporte aus windkraft der eu setzt.

ps: die viel grössere herausforderung sehe ich in einer weltweiten co2 steuer: wird mit der zeit weltweit weniger erdöl verbraucht, wird der erdölpreis ohne co2-steuer sinken. irgend jemand auf dieser welt wird das billige erdöl dann verbrennen...

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Die aktive Verhinderung der Windkraft in der Schweiz soll natürlich den Weg für neue Kernkraftwerke freihalten, das ist zumindest der perfide Plan von diesen Atomträumern. Aber in der Realität führt es einfach dazu, dass der Windkraftstrom importiert wird, das ist nämlich billiger als neue AKWs zu bauen. Unsere Stromkonzerne kaufen jetzt Windparks in Norwegen, die Arbeitsplätze entstehen jetzt dort statt bei uns.

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ein europäischer windkraft-verbund macht aus sicht "winterstromlücke" sogar sinn, erklärung hier

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Senior Researcher
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Es ist so, wie Macron sagt: ein Ausstieg aus der Fossilwirtschaft ist nur mit der Kernkraft möglich. Die physikalischen Naturgesetze sind daran schuld, und diese kann man politisch leider nicht ausser Kraft setzen, so gerne grüne Träumer das möchten.

Ausserdem zur Endlagerdiskussion: Kennen Sie die Geschichte von Thorikos? Dort schürften (die Sklaven der) Athener das Silber, welches der Stadt im 5 Jahrhundert dank der "Eule von Athen" - der Stadtwährung - die wirtschaftliche Vorherrschaft über das östliche Mittelmeer brachten. Die damalige Silberextraktion war eine Umweltkatastrophe, von der die Säuglingsgräber von Thorikos zeugen. Im -1. Jhdt. endete der Bergbau, zurück blieben Abraumhalden, gedacht als «Endlager».

Diese aber wurden von den Byzantinern im 6. Jhdt. nochmal ausgebeutet, mit gutem Erfolg. Und im 19. Jhdt. tat eine französische Bergbaugesellschaft dasselbe mit den Abfall der Byzantiner.

Was kann man aus der Geschichte lernen?

Und ceterum censeo: Ein reisserischer Titel wie «So organisiert die Atomlobby ihr Comeback» ist einer seriösen Zeitung unwürdig. Solche Artikel bleiben bei mir ungelesen, aber eben nicht unkommentiert.

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Liberal - aber verantwortungsbewusst
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Ich frage mich wirklich, ob Sie ihr historisches Beispiel ernst meinen. Zum einen erscheint es mir zynisch, dass sie Säuglingsgräber als Kollateralschaden für akzeptabel halten. Zum anderen dürften den Griechen damals die Zusammenhänge nicht ganz klar gewesen sein. Das ist hier und jetzt anders. Ausserdem reden wir hier bei Kernenergie und ihren Abfällen von ganz anderen räumlichen und zeitlichen Dimensionen. Bei einem geschätzt Achzigfachen der Weltbevölkerung.
Eigentlich sollte sich das Vorsorgeprinzip als Fortschritt etabliert haben. Erst eine Sauerei veranstalten und dann (vielleicht, ein paar Jahrhunderte später) aufräumen funktioniert auf der Ebene Planet nicht (mehr).

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Senior Researcher
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Lieber verantwortungsbewusster Liberaler, nein, die Säuglinge der dort beschäftigten Sklaven starben an Bleivergiftung, wie ihre Eltern meist auch. Wie kommen Sie darauf, das akzeptabel zu finden? Die Spuren der extrem umweltbelastenden Technologie von Thorikos konnten im Grönlandeis festgestellt werden.

Ob den Griechen der Zusammenhang bewusst war, kann ich nicht beurteilen. Hingegen muss ich feststellen, dass den Gegnern der Atomenergie der Zusammenhang zwischen Energie und Zivilisation unbekannt zu sein scheint. Und es geht nicht um Wohlstand, sondern ums Überleben der Weltbevölkerung ohne Kohle, Gas und Erdöl.

Ich verstehe nicht, wie man diesen Zusammenhang leugnen kann. Die Gegner der Atomkraft haben sich schon vor Jahrzehnten von einem rationalen Diskurs in der Energiefrage verabschiedet und verhaften seither in ihren Träumen, und den von Frau Leuthard dem Schweizer Volk aufgetischten Lügen.

Nimmt mich wundern, wer eine Sauerei veranstaltet! Sie mit ihren Gaskraftwerken und eingekauftem Kohlestrom, oder die Atomwirtschaft mit ihren Zwischenlagern.

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Lieber Herr F., schätzen Sie es, wenn jemand Ihre Arbeit kommentiert, ohne sie überhaupt studiert zu haben? Sehr wahrscheinlich nicht. Genauso erhoffen wir uns in diesem Forum gehaltvolle Diskussionen, bei denen unsere Leser das, was sie kommentieren, auch zuerst gelesen haben. Zudem erschliesst sich mir nicht, was Sie am Titel des Artikels reisserisch finden. Die darin beschriebenen Organisationen sind zweifelsohne Lobbyorganisationen, und dass diese ein Comeback organisieren, ist ein nüchterner Fakt - wenn Sie den Artikel gelesen hätten, wäre Ihnen das aufgefallen. Ich wünsche Ihnen einen erfreulichen Tag, mit freundlichen Grüssen, Bettina Hamilton-Irvine

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Senior Researcher
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Ich sehe im Wiederholen von Glaubenssätzen keine Arbeit, und inzwischen habe ich den Artikel doch gelesen, aber dass Lobbyorganisationen ein Comeback organisieren sollen, ist billige Polemik und kein Fakt.

Können Sie sich nicht vorstellen, dass man nach Wegen sucht, unsere Energieversorgung auf CO2-arm umzustellen? Und dass das dringend notwendig ist?

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Normalerweise wir uns Linken mangelndes ökonomisches und fachliches Verständnis vorgeworfen und darum Frage ich mich was ist nur mit der FDP los? Geht es denen wirklich nur noch im Ideologie?

Ein Beispiel: Hinkley Point konnte in Grossbritannien nur wegen staatlichen Stromabnahmegarantien gebaut werden. Über die Laufzeit des Kraftwerks entspricht dies einer Subvention von mindestens 100 Mia Euro. Alleine diese Subventionen entsprechen 550 GW Solarpanels. Hinkley Point C liefert 3.5 GW. Selbst im tiefsten Winter liefern diese Solarpanels mehr als 3.5 GW.

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· editiert

Für 550 GW Solarpanels braucht es ca. (bei 200 W/m^2, was eine ziemlich optimistische Annahme ist) 2750 km^2 Fläche. Also läppische ca. 7% der ganzen Fläche der CH ...

Edit: Typo

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Es sollte ja auch aufzeigen, wie absurd hoch die Subventionen an die Atomenergie sind und kein Bauplan für entsprechende Solarkraftwerke sein.

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Das grösste Problem der Kernenergie ist meiner Meinung nach das ungelöste Abfallproblem. Ich höre immer wieder das Gegenargument, es gäbe inzwischen Reaktoren die praktisch kein Abfall mehr produzieren, ja sogar bestehenden Abfall vernichten. Das tönt zu gut um Wahr zu sein. Ein ausführlicher Artikel zu diesem Thema fände ich sehr hilfreich.

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Ja, und bitte mit einer detaillierten Analyse, wie viel radioaktiven und giftigen Müll man für wie lange endlagern muss.

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Michel Rebosura
Ratsmitglied Project R Genossenschaft
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...denn sie wissen nicht, was sie tun. Wer aus den bisherigen Katastrophen (Tschernobyl & Fukushima) nichts gelernt hat, der sollte diese Gebiete doch bitte mal aufsuchen. Ich empfehle für den Urlaub, einen Strahlenschutz Anzug und einen Geigerzähler mitzunehmen. Bei der Gelegenheit können sie das radioaktive Gebiet abstecken und mit der Fläche der Schweiz vergleichen. Vergessen Sie bitte auch nicht, den Jot-Container mitzunehmen. Spätestens an dieser Stelle, macht ein LKW Leasing Sinn. Und falls sie sich fragen, weshalb sie alleine in diesem Gebiet unterwegs sind? Don’t panic ...denn sie wissen nicht, was sie tun.

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Die Katastrophe ist eher, dass die Weltbild-Identität-Haltung-Bubble wichtiger ist als die Realität. Hier entlang für neue Erkenntnisse. Wieder mal ein nettes Beispiel, dass "follow the science" nur dann gilt, wenn es auch in die schön zurechtgezimmerte Ideologie des juste milieus passt.

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Ja Anonym 3, Anonym 1 hat sicherlich übertrieben, was die Gefährlichkeit eines kurzen Besuchs von Tschernobyl anbelangt. Dass dort viele Wildtiere vom Menschen ungestört leben, ist nicht nur an sich toll, sondern dürfte auch hinlänglich bekannt sein. Ebenso hinlänglich bekannt dürfte aber auch sein, dass die Tiere dort zum Teil massiv verstrahlt sind (z.B. die Welse, welche im See neben dem ehemaligen Reaktor leben) und dies bei einem sehr hohen Teil ihrer Nachkommen zu Fehlbildungen führt. Diese Fehlbildungen bedeuten meistens den Tod, fallen aber bei Tieren, die zum Teil 3-4 oder noch mehr Junge im Jahr haben nicht sonderlich ins Gewicht. Bei Menschen würde dass schon ziemlich anders aussehen, weshalb diese Gebiete trotzdem für Menschen "unbewohnbar" bleiben.

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Lieber Anonym 1
So etwas kann uns Schweizerinnen doch nicht passieren. Wi r haben doch immer alles im Griff. Die FDP macht's schon!

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CTO
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· editiert

Thoriumflüssigsalzreaktoren sind möglich und realistisch, nur politisch wird es ignoriert

Ich frage mich im Moment, wie es sein kann dass soviele scheinbar gut informiert Menschen es fertigbringen in der AZ, in der NZZ und teilweise auch hier seitenlange Texte zu schreiben ohne auch nur mit einem Satz die Niederdruck Flüssigsalz Reaktoren mit Thorium zu erwähnen. Nur weil seit den 70ern und 80ern Politiker immerwährend faselten, dass TMSR nicht genug erforscht seien, plappert dss heute jeder einfach nach. Druckwasserreaktoren mit Uran wurden seit 1960 in USA F GB nur wegen Kernwaffen gebaut. Obwohl der Thorium Reaktor in allen Aspekten besser gewesen wäre. Und die CH hat einfach gemacht was die anderen machen. In den Jahrzehnten des Moratoriums war es im politisch vergifteteten Umfeld unmöglich Thorium weiterzuentwickeln. Obwohl es überhaupt nicht in den Sammeltopf böse Kernenergie gehört. Wie wäre es heute endlich damit weiterzufahren? zu Differenzieren? zu Unterscheiden?

TMSR sind die ideale Ergänzung zu Solar, Wind und Wasser. Keine Konkurrenz!

Wie immer bin ich gespannt und dankbar für wissenschaftliche Belehrungen zum Thema.

siehe auch https://www.republik.ch/dialog?t=ar…6814ecbeb9

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Ich denke da sind wir ins noch einig: Selbst der neuste chinesische TMSR befindet sich in einem experimentellen Stadium. Strom aus solche Reaktoren wird unsere schweizer Enegieprobleme der nächsten 10-20 Jahre nicht lösen.

Damit ist natürlich noch keine Aussage darüber gemacht, ob man diesen Bereich nicht weiter erforschen soll...

Nun folgt leider nicht, wie von Ihnen gewünscht, eine wissenschaftliche, sondern eine eher politische/gesellschaftliche Belehrung: Der Republik-Artikel zeigt sehr schön auf, dass es in der aktuellen Diskussion nicht darum geht weiter an TMSR zu forschen. Dies wird doch bloss als Argument vorgeschoben. Vielmehr drängen sich die alten AKW-Geister in den Vordergrund, welche sich Dinge wie den "Solar-Flatterstrom" (Zitat) in die Wüste wünschen...

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Ja da bin ich mit Ihnen einig. Den Solarausbau mit Diskussionen über die Lücke und AKW zu kannibalisieren ist kurzsichtig. Allerdings verkennen auch viele liberale und grüne Politiker, dass mit der Thoriumtechnologie die Menge an Atommüll drastisch reduziert und sogar der heutige 100000Jahre strahlende Abfall fast vollständig zu leichterem nur 200Jahre strahlendem weiterverarbeitet werden kann. Keine Endlager! Das alleine müsste für jeden Klimaaktivisten eine offene Tür sein um Milliarden von CHF in diese Möglichkeit zu investieren. Denn genau das hilft unseren Kindeskindern. So haben es sicher noch die wenigsten betrachtet. Heute wird im Themenbereich Kerntechnologie effektiv das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Motto: ist alles einfach böse wenn es nach Kernspaltung tönt. Als Solarverfechter möchte ich ja auch dass die Leute nicht einfach pauschalisieren.

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Elia Blülle
Reporter Republik
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Danke für den Input. Wir werden das Thema bald auch wissenschaftlich aufarbeiten.

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Ulrich von Känel
ausgebildeter Chemiker
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Mit dem Schwerpunkt über die Strippenzieher welche über die Hintertüre versuchen, die Atomenergie wieder ins Gespräch zu bringen wird zuerst mal Misstrauen gesät (was ich nicht hilfreich empfinde). Über die Hintergründe der neuen Technologie wird (zu) wenig erläutert. Die Schlussfolgerung dazu:
"Der Haken: Solche Reaktoren sind noch gar nicht auf dem Markt."
Wie wahr! Und es ist zu befürchten, dass es auch so bleiben wird, wenn wir uns gegenüber neuen Technologien nicht offener in der Anwendung zeigen, sondern nur die Forschung erlauben.

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Wenn wir mit Höchstgeschwindigkeit auf eine Wand zufahren und noch keine Bremse haben, dann fahren wir so weiter, weil die Bremse noch rechtzeitig erfunden wird?

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Ulrich von Känel
ausgebildeter Chemiker
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Wie soll ich diese Metapher verstehen? Je nach Standpunkt ist fehlende Bremse an einem anderen Ort nötig?
P.S. Muss es wirklich anonym sein?

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Simon Bieri
Stromhandel
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Die Atom-Zombies steigen aus ihren Gräbern und wittern ihre Chance eines Atom-Revivals. Es sprechen viele rationale Gründe dagegen (wie hier schon verschiedentlich dargelegt), dass das funktioniert, aber Politik war noch nie sehr rational, und es geht um handfeste Interessen.

Hoffen wir darauf, dass Energiesparen/Energieeffizienz endlich politisch so durchgesetzt wird, dass viele verschwendete Terawattstunden gar nicht mehr produziert werden müssen.
Hoffen wir, dass die Energieverschwendung/miserable Energieausbeute von AKW (bis zu 70 % gehen als Abwärme verloren) endlich thematisiert wird.
Hoffen wir darauf, dass die ökonomische Bilanz neuer Kernkraftwerke so miserabel bleibt, dass demokratische Gesellschaften davon absehen, darin zu investieren.
Hoffen wir darauf, dass sicherheitsrelevante Auflagen nicht aufgeweicht werden, um die Kosten zu senken.
Hoffen wir darauf, dass die Gesellschaften einsehen, dass wir JETZT in alternative Technologien investieren müssen, um die Klimaerwärmung irgendwie im Zaum zu halten und nicht darauf hoffen, dass in (ferner) Zukunft die Atomkraft der 4. Generation oder die Kernfusion unser Energieproblem löst, wenn es viel zu spät ist.
Hoffen wir auf die jüngeren Generationen, die die bestehenden erneuerbaren Alternativen bevorzugen, statt den nachfolgenden Generationen den Abfall ihres Energiehungers zu überlassen.

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Hoffnung ist gut. Action ist besser.
Gestern hab ich mit meiner Frau 4 Ster gesägt im Allschwilerwald. Nachwachsende, CO2 fressende Biomasse. Fitnesstudio Kosten gespart und das Traumwetter genossen.

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Holz ist keine Lösung. Die "CO2 fressende Biomasse" frisst über 40-80 Jahre das, was heute verbrannt wird. Die CO₂-Last wird heute trotzdem höher. Über Feinstaub wollen wir erst gar nicht reden.

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Die grüne Wende der FDP und ein Salto rückwärts: ein Scheingefecht, um sich zum Thema zu machen. Ein AKW lässt sich zu Vollkosten gar nicht rentabel betreiben, das müssten sogar FDPler verstehen.

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Das ist aber kein Grund für ein Verbot von AKWs. Gibts denn eine "rentable Alternative?". Wenns die gäbe, würde die ja gebaut

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· editiert

Das unkontrollierbare Restrisiko rechtfertigt ein Verbot. Das bürgerliche Drama darum ist eine rein ideologische Diskussion, eigentlich komplette Zeit- und Ernegieverschwendung. Gebaut wird am Schluss ohnehin nicht. Politische Nebelpetarden um von wichtigeren Diskussionen abzulenken, denen man sich nicht stellen mag.

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Liberal - aber verantwortungsbewusst
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Ich finde es prinzipiell legitim auch über diese Technologie zu diskutieren. Wenn es sein muss, auch zum x-ten Male. Es wird allerdings ermüdend und macht ärgerlich, wenn die Argumente dieselben bleiben und dann auch noch geschummelt wird.
Dass Kernenergie Vorteile hat, bestreitet niemand. Es sind die Nachteile und die Risiken, die von den Befürwortern nicht ehrlich(!) auf den Tisch gelegt werden.
Daher schlage ich vor, dass wir die Diskussion doch mal umdrehen: Ich werde ins Lager der Befürworter wechseln, wenn:

  • der Betreiber eines Kernkraftwerkes für sämtliche Schäden haftet und kein gesetzlicher Deckel eingeführt (bzw. fortgeführt) wird. Wenn durch einen Unfall Land unbewohnbar wird, müssen alle Eigentümer zu Preisen vom Vortag des Unglücks entschädigt werden. Natürlich steht es dem Betreiber frei sich zu versichern. Die Prämien müssen auf den Strompreis umgekehrt werden.

  • für den Abbau des KKW und die Entsorgung des strahlenden Abfalls ein Fonds eingerichtet wird, der auch wirklich in der Lage ist, diese Kosten zu tragen und das Lager bis St. Nimmerlein zu betreiben.

  • vor(!!) dem Bau eines neuen KKW der Standort für ein „Endlager“ definiert und dieses - auch vorher - gebaut ist.

Zur Erinnerung: Diese Elemente entsprechen dem, was seitens FDP et. al. als Eigenverantwortung bezeichnet wird und ist nichts anderes als die Internalisierung externer Kosten. Nur so kann ein Bürger sehen, was der Strom aus dieser Quelle effektiv kostet.

Übrigens: Die EU hat die Kernergie in die grüne Taxonomie aufgenommen. Das passiert halt, wenn man bei der Förderung nachhaltigen Anlegens die Politik ruft und an die Wissenschaft dachte. Die Kommission hat ironischerweise gegen zwei ihrer eigenen Prinzipien verstossen: Zum einen das „Do no significant harm“-Prinzip in ihrer Taxonomie sowie gegen eines der sechs Umweltziele (Schliessen von Kreisläufen). Sich nun auf diese Entscheidung berufen, steht daher auf wackligen Beinen.

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... wobei ich bei der Haftung strenger wäre, und eine Rückversicherung gesetzlich vorschreiben würde, denn die Schäden eines Atomunfalls (Fukushima: ca. 300 Mia. CHF) können die Bilanzsumme eines Energiekonzerns bei weitem sprengen.

Wieso ist in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben, dass man für das Betreiben eines Motorfahrzeugs eine Haftpflichtversicherung abschliessen muss, aber für den Betrieb eines Kernkraftwerks nicht?

(Wobei auch bei einer Rückversicherung darauf zu achten wäre, dass im Katastrophenfall die Mittel rasch ausbezahlt werden könnten, und sich nicht erst ein jahrelanger Rechtsstreit durch alle Instanzen ergibt. Vielleicht müsste der Bund die Versicherung abschliessen, und Prämien den Kernkraftbetreibern in Rechnung stellen?)

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Die Münchner Rückversicherung geht in ihrem Geschäftsbericht von 2020 S. 90 von den grössten Einzelrisiken um die 6 Mia. EUR aus ("Atlantik Hurrikan" sowie "Erdbeben Nordamerika"). Und das ist eine der weltgrössten Rückversicherungen.

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Es hat beinahe etwas Tragikomisches, wenn man anschauen muss, mit welcher Verbissenheit diese Rollatoren-Anwärter an dieser Technologie festhalten. Wenn gleichzeitig selbst Baugenossenschaften mit verhältnismässig günstigen Bauten den Beweis längstens erbracht haben, dass man mit einer intelligenten Kombo aus Energiegewinnungstechnologien ganze Überbauungen komplett energieautark erstellen kann (siehe z.B. Baugenossenschaft Zurlinden). Diese brauchen über 365 Tage im Jahr KEINE einzige kWh mehr ab Netz.

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So toll selbstversorgende Siedlungen und Solarmodule sind: da steckt auch graue Energie drin. Bis wir also nachhaltig sind, muss auch das produziert werden.

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Dazu reichen „Solarmodule“ nicht… wie erwähnt wird dies mit einer Kombination von versch. Technologien erreicht. Und was PV-Technologie anbelangt, da steckt, wie in allen produzierten Gütern, natürlich graue Energie drin, wurde aber durch Weiterentwicklung massiv verringert und gleichzeitig die Leistungsausbeute erhöht.
Wollen wir wirklich nachhaltig sein, müsste man zuerst mal die Weltbevölkerung um 3/4 reduzieren.

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"Physiker"
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Im Prinzip einverstanden, aber der Begriff "Rollatoren-Anwärter" wäre wirklich nicht nötig. Die Baugenossenschaft Zurlinden scheint vorbildlich, aber ich finde auf ihrer Website keinen Beleg für Ihre Behauptung, sondern Ziele und Berichte über Pionier-Teilprojekte. Wasserstoff als Saisonspeicher ist sicher möglich und bei einzelnen Gebäuden realisiert.

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Sind wir nicht elende Heuchler? Unser Stromverbrauch steigt dank e-Autos, E-Bikes, Kryptowährungen, Onlinesitzungen rund um die Uhr etc etc. Aber der Strom in der Schweiz soll „sauber“ sein. Wir protestieren wenn neue AKWs in der Schweiz gebaut werden. Ok. Und jetzt? Lasst uns einfach weiter Strom aus dem Ausland importieren aber nicht hinschauen wie er produziert wird. Hauptsache ich sehe es nicht von meiner Haustür aus.

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Vielleicht könnte die FDP zuerst dazu beitragen, die aufgehäuften Probleme der bisherigen AKW-„Kultur“ zu mindern.
Wenn es nach der öffentlichen Beteuerung des zuständigen Bundesrats Mitte 1980er Jahre ginge, wären die Schweizer AKWs wegen Nichterfüllens der Konzession seit ca. 25 Jahren abgestellt: Die Betreiber-Konzession verlangte damals ein „ausführungsreifes“ Endlager-Projekt binnen 10 Jahren. (Mit dieser Beteuerung wollte der BR die Moratoriumsinitiative bekämpfen.)
Hat die FDP („keine Denkverbote“) Ideen dazu, wie die Endlagerung mit 30 (oder noch viel mehr) Jahre Verspätung doch noch befriedigend gelöst werden könnte - und wer das bezahlen wird?

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Über die Enlagerung kann sich jeder beim Bund und bei der Nagra informieren. Die Entsorgungspflichten (Bund und KKW-Betreiber) wissen, wie sie das technisch sicher machen. Und wo die Schweiz das Geologische Tiefenlager baut, wird noch dieses Jahr bekannt gegeben. Es hat alles lange gedauert, weil man alles wirklich super sorfgältig macht. Die umfassenden erdwissenschaftlichen Untersuchungen brauchten Zeit. Dafür kann man jetzt bestens begründet sagen, wo der besten Standort für die Tiefenlagerung ist. Verspätung kann sein, ist aber kein Problem. Der hochradioaktive Abfall muss ohnehin 40 Jahre abkühlen, bevor es ins GTL verbracht werden kann. Es gibt keinen Grund zur Eile. Und gut Ding will bekanntlich Weile haben. Aber ja, man muss sich halt mal informieren.

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Also wenn man so sieht wie sich in der Gegend von Tschernobyl seit Jahrzehnten die Natur vom Menschen praktisch ungestört entwickeln kann und dort der menschliche CO2-Ausstoss mit grosser Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, muss man aus grüner Sicht unbedingt für Atomkraft sein. Dass die spärliche dort ausharrende Bevölkerung keine Überfremdung zu befürchten hat, ist zudem aus rechtspopulistischer Sicht ein ganz grosses Plus.

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Und es hat eine exzellente sechsteilige Fernseh-Serie hervorgebracht sowie unzählige gute und weniger gute Bücher und Spiele inspiriert. Denken Sie nur an all die Merchandise-Optionen! Wenn das kein Verkaufsargument ist, weiss ich auch nicht!

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In diesem Artikel wurde gar nicht auf den Sicherheitsaspekt eingegangen, wäre aber ziemlich wichtig!

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Das beste Argument gegen Kernenergie ist dessen Rentabilität.

Wenn man die Sicherheit von Kernkraftwerken mit Fossilen Energieträgern vergleicht, so verursacht der Betrieb von einem modernen Gaskraftwerk in einem Jahr mehr Todesfälle als ein durchschnittliches Kernkraftwerk mit veralteter Technologie während der gesamten Lebensdauer.

Our World in Data hat einen guten Artikel zu der Sicherheit von Energieträgern:

ourworldindata.org/safest-sources-of-energy

Neue Kernkraftwerke sind um einiges sicherer als solche, die aktuell in Betrieb sind. Das Gesamtrisiko für einen Unfall bei einem Kernkraftwerk in der Schweiz wäre geringer, wenn die aktuellen Kernkraftwerke anstelle der geplanten Betriebsdauer ein Jahr früher durch moderne Kernkraftwerke ersetzt würden.

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Ralph Moser
dipl. Phys. ETH
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· editiert

Diese Diskussion ist eine reine Zeitverschwendung, angezettelt durch die Parteien, die schon 30 Jahre lang erfolgreich die Energiewende boykottieren, keine Lösungen anbieten, sondern nur verhindern. Ein Trauerspiel.

Das ein neues AKW gebaut wird, ist extrem unwahrscheinlich, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen aber auch, weil die vierte Generation der AKW's bestenfalls aus Prototypen in kleinem Massstab besteht. Es würde Jahrzehnte dauern, bis eines davon ans Netz gehen könnte. Darum sind AKW's keine Lösung für das akute Klimaproblem. Das weiter auf diesem Gebiet geforscht werden muss, ist genau so klar. Denn wenn man die Kernfusion beherrschen könnte, wäre das genauso eine nie versiegende Energiequelle, wie die Erneuerbaren.

Die Lösung ist eine dezentrale, kooperative Energieerzeugung gekoppelt mit unterschiedlichsten Speichermöglichkeiten. Ein gutes Beispiel ist die Sonnen-Community, in der sich Private Stromerzeuger in ganz Europa vernetzen, Strom teilen und speichern. Mit der grossen Kapazität aller zusammengeschlossenen Batterien wirkt diese Community sogar netzstabilisierend und verdient damit Geld. Sie beweisen Erneuerbar ≠ Flatterstrom.

Die logische Zukunft der Energieversorgung ist dezentral und kooperativ.

Was wir wirklich tun müssen, ist unseren Fokus voll auf den Aufbau dieser Infrastruktur zu legen, den massiven Ausbau diverser erneuerbaren Energieerzeuger und -speicher, den Aufbau intelligenter Netze und die Verankerung neuer Narrative, die den nicht auszurottenden Vorurteilen gegenüber Sonne und Wind eine positive, lebenswerte Zukunft entgegenhalten. Und nicht zuletzt sollten wir uns auch in Suffizienz üben, denn noch verschwenden wir horrend viel Strom.

[editiert: zusatz über suffizienz]

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Nun, tatsache ist, dass die Schweiz in den letzten 30 Jahren CO2 freien (bzw armen) strom produzierte, und nun ausgerechnet jetzt wohl umschwenkt und Gaskraftwerke bauen wird, weil eben genau die dezentrale, PV dominierte Strategie nicht umsetzbar ist. Jetzt schon werden selbst kleine PV projekte aus etwelchen gründen torpediert. Zusätzlich muss man die sonnenarmen Wintertage dann trotzdem wohl mit fossilen Kraftwerken überbrücken

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Hallo Herr H., könnten Sie diese Passage bitte etwas genauer beschreiben:

[..] weil eben genau die dezentrale, PV dominierte Strategie nicht umsetzbar ist. Jetzt schon werden selbst kleine PV projekte aus etwelchen gründen torpediert.

Was ist an dieser Strategie "nicht umsetzbar"? Und ja, es werden immer wieder Bauprojekte aus Gründen torpediert, aber ich sehe jetzt (ausser bei Windkraftwerken und Staumauererhöhungen) bisher keine Systematik. Haben Sie da konkrete Beispiele im Sinn?

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aus dem Aargau
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Noch eine Zusatzbemerkung:
in den Pensionskassenanlagen liegen gigantische Geldsummen. Im 2016 haben die Anlagen über 1 Billion SFr. (1'000 Milliarden!!) erreicht. Wie kann ich die Pensionskasse dazu bringen, keine Gelder in Erdöl-, Gas- Kernenergie-, Waffenfabrikanten.. anzulegen? Ich will nicht, dass mein erspartes Geld in solche Unternehmen investiert wird.

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Liberal - aber verantwortungsbewusst
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Das ist relativ einfach: Schreiben Sie das Ihrer PK. Und sagen Sie das vielen anderen Kolleginnen und Kollegen. Auch wenn inzwischen einige Pensionskassen in der Schweiz aufgewacht sind (ca. 15 Jahre später als zum Beispiel Pensionskassen in den Niederlanden) und gewisse Themen ausschliessen, hört man gelegentlich noch, dass seitens der Versicherten wenig zu spüren sei.

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Ja, schreiben Sie Ihre PK an. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass dies hilft - denn auch bei PKs arbeiten Menschen, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Sie sind manchmal auf externe Kundenanfragen angewiesen, um intern Gehör zu erhalten. Tun Sie es also!
Zum Einstieg helfen auch PK-Ratings, wie diejenigen von WWF und Klima-Allianz:
https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/…ionskassen
https://www.klima-allianz.ch/klima-rating/

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Lebewesen
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Die Debatte erstickt im Detail: Technik, Geld, Zeitfenster, Lobbyisten, Parteien, etc. und jeder bringt sein grosses Wissen mit.
Alle diese guten und besten Argumente geben m.E. keine Antwort auf die Frage: Wie lange will die Schweiz, ihre Demokratie, ihre extrem Privilegierten verglichen mit der Mehrheit der Menschen, und erst recht der von Auslöschung bedrohten Lebewesen, einen ökonomischen Haushalt führen, der dem Verbrauch von D R E I - 3 !!- Planeten entspricht? Der OVERSHOOT DAY der Schweiz verlagerte sich um drei Wochen nach links von 2020 zu 2021: die Schweizer Demokratie braucht also mehr und mehr Planeten, mehr Lebensraum*. Was nur auf Kosten von nicht Schweizer Lebewesen möglich ist.
Wollen wir ein Volk sein, das jedes Jahr mehr Planeten für sich beanspruchen will, quasi einen Wettbewerb darum machen, obschon wir im Prinzip fähig sind, einzusehen, dass dies nicht geht?
Mir erscheinen all die klugen Detaildiskussionen, v.a. quantiativer Art, mehr und mehr als geistreiche Ablenkung von der gemeinsamen Aufgabe, den OVERSHOOT DAY nach rechts zu verschieben im Sinne des Lebens, des Lebenwollens allen Lebens.
Volk braucht mehr Lebensraum - das kennen wir doch aus dem letzten Jahrhundert...

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Herr N., die Grundhaltung, die Sie hier zum Ausdruck bringen, ist unbedingte Voraussetzung für das Leben überhaupt.

"Wollen wir ein Volk sein, das jedes Jahr mehr Planeten für sich beanspruchen will, quasi einen Wettbewerb darum machen, obschon wir im Prinzip fähig sind, einzusehen, dass dies nicht geht?"

Die Fähigkeit etwas einzusehen erfordert auch die Fähigkeit davon Gebrauch zu machen. Blockieren jedoch selbstzerstörerische egozentrische Interessen die Motivation und den Willen entsprechend zu handeln, landen wir in einer Sackgasse: NO WAY OUT !

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Lebewesen
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"No way out" im Strom der Evolution, im Strom des Lebens? Im virtuellen Spiel, in der Strassenverkehrsordnung mögen Sie recht haben; in der biologischen Welt oder der menschlichen Historie gibt es eher Beispiel, dass es in eine Katastrophe, z.B. auf Schlachtfelder oder in Weltkriege führt, Ausdruck einer Kettenreaktion von Gewalt und Gegengewalt gemäss der Kultur des "Recht des Stärkeren". Ich sehe nicht, dass das uns glücklich macht. Beweis: die Diskussion in der FDP wie die jetzige in der Republik....

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Wenn Atomgreise gegen eine «Klimajugend» wettern, die immer eine Klimabewegung war. Wenn vermögende Unternehmer exklusiver Privatclubs eine Technologie grün färben möchten, die höchstens grün leuchtet. Wenn wirtschaftsliberale Parteipräsidenten primär «mehr Strom» auf die Agenda setzen, obwohl dieses Fortschrittsideal von vorgestern sich nicht mit den planetaren Grenzen vereinbaren lässt. Dann habe ich einmal mehr den Eindruck, dass die FDP nicht Ideen eines wünschenswerten Zusammenlebens diskutiert, sondern Ideen zur Erhaltung der eigenen Machtposition in der Gesellschaft.

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nicht Ideen eines wünschenswerten Zusammenlebens diskutiert, sondern Ideen zur Erhaltung der eigenen Machtposition in der Gesellschaft

Diese Haltung geht weit in die Mitte unserer Gesellschaft hinein.
Dazu ein Zitat aus dem Film "der Ast auf dem ich sitze" aus dem Gespräch mit dem Mittepräsidenten Gerhard Pfister.
Luzia S.: "ich wollte Sie hier oben treffen um mit Ihnen über Grenzen des Wachstums und Verzicht zu sprechen - dann dachte ich, das ist vielleicht nicht so Ihr Thema."
Gerhard Pfister: "Natürlich ist es ein Thema, ob es nun mein Thema ist oder nicht, ist eigentlich unerheblich. Es ist ja ganz einfach. Wenn alle Menschen auf der Erde den Lebensstandart würden können erreichen, an den wir uns gewöhnt haben, dann würden die Ressourcen, die Energie nicht reichen. Das geht nicht. Nun haben Sie zwei Optionen. Sie sorgen dafür, dass andere Länder, andere Völker, nicht dahin kommen, wo wir sind, sie verteidigen es. Oder sie müssen darüber nachdenken, wie unser Lebensstandart in Zukunft sein wird."
Das ganze Interview ist zu sehen im Film: der Ast auf dem ich sitze

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Eine Schmähschrift von vorne bis hinten. Enttäuschend von einer Zeitschrift, die sich für demokratische und sachliche Auseinandersetzungen einsetzt. Wenn eine Gruppe von Leuten, die sich kennen, weil sie gemeinsame Überzeugungen teilen, sich für diese Überzeugungen mit demokratischen Mitteln einsetzen, wird ihnen negativ konnotiert Lobbyismus vorgeworfen. Hier offenbart sich eine seltsame Vorstellung von Demokratie in der „Republik“. In anderen Zusammenhängen prangert die „Republik“ solche Schmähschriften an.

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Elia Blülle
Reporter Republik
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Guten Tag Herr Resle

Keine Frage: Das eine sind die alten Atombefürworter, die auf tiefer Überzeugung handeln. Ueli Fischer und Irene Aegerter kommen im Artikel ausführlich zu Wort und können Ihre Positionen darlegen. Ich hege Sympathien für ihr politisches Engagement, auch wenn ich inhaltlich und fachlich die Dinge etwas anders sehe. Über den Lobbying-Begriff kann man streiten und er wird sicher oft auch inflationär gebraucht. Geschenkt. Aber in der Schweiz hat die Kernkraftlobby historisch gesehen eine sehr lange Tradition und kaum eine andere Lobby war erfolgreicher. Die Akteure, welche heute wieder auf den Plan treten, sind oder waren alle Teil dieser Lobby. Deshalb haben wir uns für diese Wortwahl entschieden. Kommt hinzu: Verbände wie Swissnuclear oder der Energieclub sind klassische Lobbyorganisationen. Das wird ihnen so jeder Politikwissenschaftler bestätigen.

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Ein wesentlicher Aspekt unter dieser neu entflammten Diskussion über Atomkraft muss meiner Meinung nach unbedingt erwähnt werden: es ist die politische und wirtschaftliche Machtfrage. Während erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraftanlagen eher dezentral und in diesem Sinne auch demokratischer angelegt sind, kann mit Atomanlagen die wirtschaftliche und damit politische Einflussnahme viel mehr konzentriert werden. Erneuerbare Energien liegen klar im Interesse der linken und grünen Parteien, während die bürgerliche Wirtschaftsmacht mit den Mitteln der neu aufgelegten Atomkraft ihre Vormachtstellung erhalten will. Bei allen technischen Diskussionen dürfen diese Überlegungen nicht vergessen gehen.

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Völlig einverstanden, Herr Kienholz. Es wäre wohl auch ganz gut, wenn viel intensiver analysiert und publik gemacht würde, was uns Rückbau kostet. Bei Mühleberg gibt es ja bereits unglaubliche Differenzen in den Auffassungen was der Rückbau an Kosten verursacht. Und Deutschland macht ja auch gerade sehr unliebsame Erfahrungen, was ich mitbekommen habe. Ich habe halt den Verdacht, dass der Rückbau von Mühleberg die Steuerzahler noch gewaltig zur Kasse bitten wird. Dann wäre da auch noch die Kleinigkeit der Lagerkosten für die Abfälle...Grün und Links täte wohl gut daran, den Finger viel stärker da drauf zu legen.

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Ingenieur & Salesman
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Leider ist auch diese Debatte viel zu politisch. Folgende Punkte sind meiner Meinung nach Fakten -- ich lasse mich gerne eines Besseren belehren:

  • Die Schweiz geht auf eine Strommangellage zu, davor warnte z.B. schon das BABS

  • Der Klimawandel, getrieben durch zu hohe CO2-Emissionen, ist ein Problem der nächsten 10-30 Jahre. Finden wir vorher keine Lösung, ist es "zu spät", weil eine selbstverstärkende Spirale einsetzen wird, sobald bei einer Erwärmung über 2° C im Permafrost gespeichertes Methan freigesetzt wird.

  • Atommüll ist problematisch und bisher ungelöst, aber als Problem einer anderen Zeitskala unterlegen: Wir haben hunderte, wenn nicht tausende Jahre Zeit, eine Lösung zu finden, und können die Abfälle bis dahin zwischenlagern.

  • Atomkraftwerke sind pro produziertem kWh sicherer als bspw. Kohle (mehr Menschen sterben an den Folgen von Kohlekraftwerken).

  • Erneuerbare Energien sind günstiger als AKW und sehr sicher. Jedoch kann auch die grösste Kapazität unseren Bedarf nicht decken, weil sie in der Produktionsmenge schwankt und schwer planbar ist.

  • Uns fehlen bisher Speicher ausreichender Kapazität, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit, um die Schwankungen erneuerbaren Energien auffangen zu können.

  • Den Energiekonsum ausreichend vermindern zu wollen ist eher utopisch. Mit allen Massnahmen haben wir es bisher nur knapp geschafft, den Pro-Kopf-Ausstoss leicht zu reduzieren.

  • Fusionsenergie könnte uns retten, ist aber nach wie vor mindestens 10 Jahre entfernt.

  • Gaskraftwerke zu bauen macht überhaupt keinen Sinn (mehr CO2-Ausstoss, Abhängigkeit von Gaslieferanten, etc.)

Unter Anbetracht dieser Punkte denke ich nicht, dass eine reine erneuerbare Energieversorung für unser Land realistisch ist. Es braucht beides. Wir brauchen neue, sichere, nachhaltige AKW. Alles mit erneurbaren Energien lösen zu können, wäre super, aber scheint momentan nicht realistisch.

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Atomkraftwerke sind pro produziertem kWh sicherer als bspw. Kohle (mehr Menschen sterben an den Folgen von Kohlekraftwerken).

Das mag sein, aber ist ein Strohmannargument. Niemand vergleicht KKW mit Kohle bezüglich Sicherheit, das sind völlig andere Dimensionen von "Sicherheit". Das ist, wie wenn ich ein ausgelaufenes Wasserglas mit einem Hochwasser vergleichen würde. Aber lassen wir die Sicherheit mal beiseite.

Erneuerbare Energien sind günstiger als AKW und sehr sicher. Jedoch kann auch die grösste Kapazität unseren Bedarf nicht decken, weil sie in der Produktionsmenge schwankt und schwer planbar ist.

Jein. Starke Schwankung, klar, aber Bedarf decken wäre möglich, sofern der nächste Punkt von Ihnen gegeben ist:

Uns fehlen bisher Speicher ausreichender Kapazität, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit, um die Schwankungen erneuerbaren Energien auffangen zu können.

Korrekt. Jetzt kann man 10-20 Jahre rumlölen und von neuen KKW schwadronieren, oder man kann Speicherkapazität jeglicher Art aufbauen (P2X):

  1. Vehicle-To-X (V2X), Mobility hat da ein nettes Pilotprojekt am Start mit 50 Fahrzeugen um bidirektionales Laden von E-Autos als Energiespeicher und Regelenergie zu testen.

  2. Power-To-Gas (P2G), z.B. Wasserstofferzeugung und -speicherung. Das wird für saisonale Speicher schon lange eingesetzt auf Stufe von einzelnen Immobilien.

  3. Erhöhung von Staumauern.

  4. Kinetische Speicher.
    Etc. Etc.

All das wäre bereits heute möglich, ist in industriellem Massstab verfügbar oder wäre mit etwas Effort zu Industrialisieren. Ganz im Gegensatz zu neuen KKW (egal welchen Reaktortyps) wo schon alleine die Bewilligungsphase 5-10 Jahre dauern würde, vom Bau selber reden wir nichtmal. Schauen Sie sich mal die Berichte zu Hinkley Point C (Wikipedia) an. Da wird Ihnen anders, wenn Sie die Zeitschiene anschauen (Entscheid zum Bau 2008, aktueller Starttermin für Produktion 2026) und von den Kostenüberschreitungen reden wir noch gar nicht. Man könnte diskutieren, dass wir die jetzt noch laufenden KKW nicht vorzeitig abschalten sollten, da wäre ich noch dabei, aber neue bauen? Ender weniger...

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Gestern erfuhr ich von meinem Revierförster, dass in der Schweiz pro Jahr ca 11 Mio m3 (Ster) Holz nachwächst. Das kann als Baumaterial und/oder Energieholz genutzt werden.
Ich rechne kurz nach (ausgehend von meiner Stückholzheizung, seit 10 Jahen im Betrieb) und es resultiert enie einheimische Bio Leistung von ca 2 Gigawatt, also Leibstadt und Gösgen zusammen.
Nur nutzen muss man sie. Holz ist heimelig, und gibt mehrmals warm...

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... wovon derzeit etwa die Hälfte (2019: 4.6 Mio m^3) geerntet wird. Das liesse sich in der Tat noch steigern ... aber ist bei Schweizer Löhnen und tiefen Rohstoffpreisen halt nicht wirtschaftlich.

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Nichts illustriert den Orientierungs- und Perspektivenmangel der FdP eindrücklicher, als dieser Atomkraft-Stunt. Was tut man nicht alles, um wenigstens wieder einmal ins Gespräch zu kommen...
Jetzt warten wir auf Vorschläge zur Wiedereinführung des Bankgeheimnisses, einen Verfassungsartikel zur Festschreibung eines immerwährenden Anteils von mindestens 2 freisinnigen Mitgliedern im Bundesrat und zur dauerhaften Steuerbefreiung von Privatpersonen, die für die freie Wirtschaft so viel Gutes getan haben, dass ihr Vermögen die Milliardengrenze übersteigt.
Vermutlich gibt es ein Retro-Wähler:Innensegment, welches schon lange auf eine Nadelstreifen-SVP wartet. Für alle anderen gibt es eine Handvoll Parteien, die Ideen für eine zukunftsfähige Schweiz vertreten.

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aus dem Aargau
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Ich sehe leider in der FDP nicht (mehr) die freiheitlich-denkende, kreative, visionäre, liberale Partei, so wie sie nach meinem Verständnis in ihrem Kern sein sollte. Ich sehe nur noch Besitzstandwahrung und den Versuch, mit solchen gigantisch teuren Objekte ihre Kontrolle und Macht zu halten oder gar auszubauen. Sie können einfach nicht akzeptieren, dass es heute technisch bereits möglich ist, überall dezentrale Energiegewinnung zu praktizieren und unabhängiger von einzelnen Grossinvestoren zu werden. Die FDP steht in der Frage der Atomwirtschaft für Macht und Elite und nicht für die Unabhängigkeit Vieler.
Übrigens; im Aargau hat einmal die ABB Turbinen und Weiteres für Grosskraftwerke produziert (auch im Aargau), sie haben vor vielen Jahren "gecheckt", dass dieses Produkt (Grossturbinen) kein einträgliches Geschäft mehr sein wird. Sie haben diese Sparte an Asthom verkauft und die haben sich damit ihre Finger verbrannt und verkauften diese Sparte an GE weiter.
Alles klar?
Aus dem Artikel wir ersichtlich, wo der wunde Punkt für die Atomlobby ist: die x-fach höheren Produktionskosten. Hier geht es (auch) über das liebe Geld.

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Freut mich, dass wieder über Kernkraft gesprochen wird. Im Kampf gegen den Klimawandel sollten wir alle Optionen in Betracht ziehen.

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Johanna Wunderle
Mensch-Sein ist Mitmensch-Sein
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Lieber Herr Blülle, dass Ihre gründliche Recherche eine grosse Debatte ausgelöst hat, zeigt wie wichtig sie ist. Wichtig zu wissen, in wessen Interesse es liegt, sich für den Betrieb von Kernkraftwerke einzusetzen. Ganz vielen Dank!

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Nebelpetarde. Das ist was mir in den Sinn kommt. Wieso nimmt die Atom Debatte soviel Raum in den Medien ein? Diese Debatte lenkt vom eigentlichen Problem ab. Das Problem heisst: Wie kriegen wir rasch sehr viel erneuerbare Energie zugebaut. Ich kann mir die plötzlich auftauchende Debatte nur damit erklären dass die Initiative um erneuerbare Energien gestört werden soll von eben denen die jetzt völlig unnötigerweise ein riesen TamTam um Kernkraftwerke machen. Anstatt die Kräfte zu bündeln, auch in der politischen Diskussion, werden die Kräfte verzettelt.
Dabei scheint mir, dass die ewig gestrigen selber wirklich keinen Plan haben. Kleines Beispiel. Beim CO2 Gesetz haben die Gegner argumentiert: Autofahren nur noch für die Reichen? Damals gings, Irrtum vorbehalten, um 12 Rappen. Mittlerweile kosten ein Liter Benzin bald 2 Fr. Wo sind jetzt die Schreihälse von damals? Stört der hohe Benzinpreis jetzt die damaligen Gegner? Kein bisschen schliesslich profitiert jetzt die „richtige“ Seite.

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Leser
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Die Mitverantwortung liegt bei jenen Schweizer Bürgern, denen ein Aufpreis von ein paar Rappen für das Benzin ihres geliebten SUV oder für das Flugticket nach Mallorca eine Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeutet. Dabei wäre die ganze Energie Diskussion einfach anzugehen: User pays. In den Preis der Energie ist aber Kostenwahrheit und-Fairness einzubauen. Entlang der ganzen Wertschöpfungskette. Das würde auch die Frage mit einschliessen, warum der Markt um AKW Haftpflicht Versicherungen seltsam ruhig und nicht umkämpft ist. Dass 82-jährige zurück in den kalten Krieg wollen mag für einige stimmen. Es gibt aber viele, die sich für Schweiz/US Lösungen wie Energy Vault und deren Gravity Storage System interessieren. Ihnen gehört die Zukunft.

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Möglicherweise wird primär am medialen Comeback der Atomenergie gearbeitet. Die Atombatte soll das Lager des Klimaschutzes spalten und beliebte Narrative zu Verboten bedienen ("Technologieverbot!"). Somit erstaunt nicht, dass auch Albert Rösti, höchster Erdöl-Lobbyist, das Anliegen unterstützt. Er glaubt nicht zwingend an ein echtes Comeback der Atomenergie mit neuen Atomkraftwerken, die tatsächlich von der Schweizer Bevölkerung akzeptiert werden. Doch er profitiert bereits sehr viel kurzfristiger vom Atom-Diskurs. Die Milliardenumsätze mit fossiler Energie lassen sich etwas in die Länge ziehen, wenn die Schweizer Klimapolitiker:innen Zeit und Ressourcen in Debatten über Atomenergie stecken. Und, wenn es gelingt, bei den Wahlen 2023 klimapolitische Verhinderer vorübergehend rhetorisch aus der Ecke der klimapolitischen Verhinderer zu holen, dann hat sich die Atomdebatte für die Interessen der Erdöllobby so richtig gelohnt.

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An R. W.. Sie erwähnen weiter unten ein Unfall wie Tschernobyl oder Fukushima könne in der Schweiz nicht passieren.
Ich denke den AKW Unfall in Lucens (Schweiz) sollte Ihnen bekannt sein in Ihrer offiziellen Funktion. Oder nicht?
Wir alle hatten und haben einfach unheimliches Glück gehabt.
Unfälle ereignen sich selten immer gleich, aber schlussendlich immer überraschend.

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Ja, einfach mal 10 Milliarden pro Kernkraftwerk in den Sand setzen ..... bei ca. 2 Millionen Wohnhäusern in der Schweiz sind das 10'000.- pro Haus ..... Die FDP schaut lieber nach hinten .... dabei steht uns das Wasser bis zum Hals mit all den anderen ungelösten Problemen .... die alten Rezepte brauchen wir nicht mehr aufgewärmt !

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Gelungenes Foto aus dem Kühlturm, es spricht für sich... und mir aus dem Herzen. Danke an Luca Zanier!

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Mich erinnert die neueste Aufführung im FdP-Theater an die 'Väter im Geiste' dieser 'alten weissen Männer' (und vereinzelten Frauen), die 1989 beim Fall der Mauer alte Netzwerke reaktivierten, die Aktivzeit 1939-45 auferstehen liessen und mit <Diamant> auf dem Rütli den Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs 50 Jahre zuvor feierten. Als Einzige in Europa!

Auch dieses Stohfeuer verglühte gegen den Lauf der Welt.

PS. Der Bund hatte beim Verzicht auf Kaiseraugst das Unternehmer- und Planungsrisiko der beteiligten Firmen mit 350 Mio. Steuergeldern (heute 1/2 Mrd.) entschädigt, der Rest von 950 Mio. wurde vermutlich über den Strompreis von den Konsumenten berappt. Man sagt, dass der spätere BR Blocher an diesem 'Kompromiss' massgeblich beteiligt war. https://www.parlament.ch/centers/do…88-d-f.pdf

Edit: Ergänzung

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Wie kann es möglich werden, dass ich in dieses Thema zu einer Meinung komme. Als Laie ist es fast unmöglich sich eine Meinung zu bilden.

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Neugierig kritischer Optimist
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Irgendwie ist für mich überraschend, dass die Strategie hinter diesem Atomstrom Revival Ansatz der Bürgerlichen im Artikel nicht angesprochen wird. Diese hat kurzfristig ausschliesslich 1 Ziel: die bestehenden AKWs länger am Netz zu lassen. Das Vorgehen bzw. die Taktik dazu ist so einfach wie brillant. 1. Angst machen wegen Stromlücke - das hat ja schon mal wunderbar geklappt und zwar unabhängig von der politischen Gesinnung; 2. Atomstrom wieder ins Gespräch bringen als CO2 neutral - klappt gerade auch ziemlich gut; 3. Technologie und Innovation als Lösung nicht verbieten lassen - scheint zumindest akzeptiert zu werden; 4. Die offensichtliche Unwirtschaftlichkeit von Investitionen in neue AKWs, die logischerweise gerade zum Thema wird, nutzen um 5. Vorzuschlagen, der einzige Weg um dies kostengünstig zu lösen sei, die bestehenden AKWs länger zu betreiben; es wird nun noch wenige Monate dauern bis dies als Kompromiss angeboten werden wird. Ich könnte mir vorstellen, dass dies dann von den Stromkonzernen plötzlich auch unterstützt wird. Alles andere ist dann noch Gratis-Zugabe. Und woher kommt diese Strategie ? Von den Politstrategen der SVP, und wer folgt dem blindlings ? Die SVP-Jünger der FDP - zum Glück hat der neue Turbo Burkart da nicht aktiv mitgewirkt 😂...
Alles so offensichtlich und taktisch so einfach. Irgendwie für mich überraschend und, sorry, ziemlich enttäuschend, dass dies ein bzw. zwei gut recherchierende Journalisten nicht erkennen. Schau mer moi. Mir geht es nicht darum Recht zu haben, würde aber eine Wette gegen meine Theorie für ein Kistchen sehr guten Rotwein gerne annehmen.

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Nationalratskandidatur
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Die Lobby mag ein Comeback feiern - aber sicher nicht die Atomenergie. Leider eine Fake-Debatte, die ablenkt vom notwendigen und raschen Ausbau der Erneuerbaren. Atomkraftwerke sind zu teuer, es dauert zu lange bis ein solches gebaut wäre und sie ist zu unflexibel - neben allen anderen negativen Auswirkungen (wie Sicherheit, Atommüll, usw.). Atomkraftwerke zu bauen ist und bleibt ein Grössenwahn - der Mensch baut nun mal einfach keine fehlerfreien Anlagen. Wir sollten uns darauf fokussieren, wie die Erneuerbaren (Wasser, Sonne, Wind, Biomasse) besser gefördert werden können (rechtlich, finanziell, organisatorisch). Auch die Debatte bezüglich Auswirkungen auf den Landschaftsschutz muss neu und ohne Scheuklappen geführt werden (die Energiewende wird sichtbar werden in der Landschaft).

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Pessimist
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Was mir einfach ums Verrecken nicht in den Kopf will, ist die Tatsache, dass nun wieder von neuen AKW die Rede ist, obschon unser alter Atommüll seit Jahrzehnten nirgends untergebracht werden kann, weil niemand ihn will. Also, entweder ist das Ding inkl. Abfall sicher, oder eben nicht!

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Dem Bericht zeigt v.a AKW Befürworter aus älteren lobbyisten-Kreisen. In der Schweiz scheint es tatsächlich links von der FDP fast niemanden zu geben, der sich für AKWs einzustehen getraut. Es gibt aber international duchaus auch prominente AKW Befürworter, die sich (unabhängig) für AKW aussprachen, wie beispielsweise Greta Thunberg oder Barack Obama. Zudem will die EU -Komission AKWs als "grün"einstufen, und Investitionen fördern.

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Es handelt sich von mir aus um eine typische Alibidiskussion. Die FDP besitzt viele Exponenten, die AKWs beführworten und daran verdienen, die SVP will eigentlich gar nichts gegen den Klimawandel tun, kommt aber mit ihrer Blockadetaktik auf Dauer schlecht an und kramt desshalb Scheinlösungen hervor, die der politische Gegner nicht mitzutragen gewillt sein wird, um dann mit Verweis auf dessen Unvernunft und fehlender Kompromissbereitschaft weiter alles zu blockieren, was die eigenen Taschen nicht füllt.

So mag es Kreise in der Schweiz geben, die ein neues AKW tatsächlich beführworten, aber für mich dürfte selbst den Bürgerlichen klar sein, dass ein solches weder wirtschaftlich, noch ansatzweise in der benötigten Zeit einsatzbereit sein dürfte, um zur Verhinderung des Klimawandels rechtzeitig beitragen zu können.
Ich finde die Atomkraft eine faszinierende Technologie, aber ihre Billanz bezüglich Risiko, Abfall und vor allem und das ist in der heutigen Zeit entscheidend, Ressourceneffizienz ist im Vergleich zu allen Erneuerbaren miserabel, wie im Übrigen auch ihre CO2-Billanz, in der sie gemäss neueren Berechnungen immer noch 3 mal schlechter abschneidet, als die schlechteste erneuerbare Energie, die Photovoltaik, 11 mal schlechter als Wind und 50! mal schlechter als Wasserkraft.

Dazu kommt, dass alle Kraftwerke, die in Europa im Moment im Bau sind mit massiven Verzögerungen und gigantischen Kostenüberschreitungen kämpfen und das nicht von ungefähr. Es liegt von mir aus gesehen nicht nur am Knowhow, das "plötzlich" fehlt, wie man es so gerne dargestellt hat. Es liegt viel eher daran, dass Atomkraft zu entwickeln nie wirklich wirtschaftlich war.
Es wurde einzig und allein desshalb möglich, weil Grossmächte, allen voran die USA und die Sowjetunion, gigantische Summen, aus militärischem Interesse in die Technologie investiert haben und auch sehr viele Fehlschläge in Forschungsreaktoren in Kauf genommen werden konnten, bis letztlich die Basis für die heutigen Designs von Leichtwasserreaktoren entstand.

Mit den Tests und Mitteln dafür, die man heute aufwenden kann, sind Probleme beim Bau von neuen Anlagen der aktuellen Generation auch kaum zu vermeiden.
Und ich möchte vermuten sie waren es schon damals mit viel mehr Mitteln nicht, nur waren die Aufsichtsbehörden in vielem nicht so wachsam und das ist es auch, was Atomkraft in Ländern wie China so erfolgreich macht. Im Zweifel steckt die Sicherheit eben ein wenig zurück. Es wird in Betrieb genommen und allfällige Probleme werden "genau beobachtet".

Die sogenannten Reaktoren der neusten Generation sind dann zum Letzten, bis jetzt nichts als grobe Konzepte und Blaupausen. Keiner wird in absehbarer Zeit verfügbar sein, zumal es noch nicht einen funktionierenden Prototypen gibt. Das gilt für Flüssigsalzreaktoren, die wie gerne ausgelassen wird nach wie vor unter Korrosionsproblemen leiden und in denen Wassereinbrüche gelinde gesagt "problematisch" sind für schnelle Brüter sowieso und erst recht für Laufwellenreaktoren, von denen noch nicht eimal klar ist, ob so ein Design funktionieren kann.

Die Atomkraft ist und bleibt ein Milliardengrab ohne Zukunft, denn was die Atomindustrie verschweigt; Uran ist nicht nur ein Grund warum es lächerlich ist, wenn bei uns Politiker von weniger Abhängigkeit vom Ausland durch AKWs schwadronieren, nein es ist auch sehr endlich.
Wollte man statt der heutigen 10% allen Strombedarfs auf der Welt nur schon 15 mit Atomkraft decken, reichte das Uran 235 noch schätzungsweise 60 Jahre. Sehr nachhaltig...

Zuletzt frage ich mich, wie man Physiker sein und tatsächlich in vollem Ernst behaupten kann ohne Atomkraft breche unser Stromnetz zusammen. Die so hoch gelobte Bandenergie ist zwar schön und gut, es braucht sie aber gar nicht zwingend. Zu viel davon erzeugt im Gegenteil in gewissen Nachtstunden ein Überangebot an Strom, weshalb es bisher vielerorts Nachttarife gibt.
Solar beispielsweise ist erstaunlich gut geeignet um unseren Bedarf zu decken, weil der grösste Stromverbrauch tatsächlich über den Tag anfällt. Den Peak am Abend und die Minderproduktion bei schlechtem Wetter müssten Speicherseen, Wind und eventuell neu zu bauende oder zu entwickelnde Speicher oder gar viele kleinere Batterien zuhause decken.
Wenn nur schon Solaranlagen bei Neu- und Umbauten obligatorisch und genug gefördert wären, hätten wir keines dieser Probleme und nicht mal diese Diskussion.
Nur hat eben noch niemand vorgeschlagen jedem Lobbyisten pro gebaute kleine Anlage 5000 Franken auszuzahlen...

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