Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



so viele Falschaussagen in so kurzer Zeit, wahrlich eine Meisterleistung. Der Blocher-Clan hats halt drauf ;-). Immerhin: Nach Ihrem Artikel hat Frau Martullo nun vielleicht eine Grundahnung vom Rahmenvertrag. Wieviel bezahlt sie der Republik denn für die Weiterbildung? Ich hoffe, da schaut ein 7-stelliger Betrag raus.
Ich gratuliere zu diesem Beitrag!

13
/
0

merci! Genau deshalb bin ich Verleger und Genossenschaftsrat bei der Republik/Project R. Andere Medien nehmen sich gar nicht die Mühe solchen „Nicht-Bullshit“ zu kommentieren oder schlimmer, rechtfertigten ihn sogar (Aargauer Zeitung 30.3.).

70
/
0

Dieser Beitrag und die Recherchen dazu sind das ganze Jahres-Abo wert. Merci. Bitte im Bewusstsein der Öffentlichkeit behalten.

59
/
1

Vielen dank, dass ihr euch noch die Zeit nehmt und diese Arbeit macht

54
/
0

.... Danke für die klare Sprache und die Fakten; ist sehr hilfreich, um endlich zwischen
Fakten und Lügen unterscheiden zu können. Dass Frau Martullo-Blocher bewusst Lügen auftischt ist sonnenklar, denn an Intelligenz dürfte es ihr nicht mangeln.Soviel Unverfrorenheit..... einsame Spitze .... und bald Bundesrätin ? Gott oder wer auch immer- behüte uns davor. ,!!!!!!!!!

51
/
0

.. mir gefällt generell der einerseits sachlich fundierte Stil ... dann aber auch der sarkastisch humorvolle « Unterbau ». ...!! Genussvoll zu lesen !

46
/
0

Sehr schön, Danke.

46
/
3

Sehr wichtig. Könnte nach Lenzburg ins Stapferhaus geschickt werden, als Anschauungsbeispiel zum Ausstellungsthema Fake News.

43
/
1

Wenn ihr Faktencheck stimmt, stelle ich mir Fragen wie: Ist sich Frau Martullo ihrer Verantwortung als Nationalrätin bewusst? Ist das nicht Verrat?

40
/
2

Sehr guter Artikel, der beim Argumentieren hilft. Danke. Dass Martullo-Blocher die Kritik völlig egal sein wird, darf nicht heissen, darauf zu verzichten.

38
/
1

Genau solche postwendenden "Faktenchecks" sind extrem wichtig für die Debatte. Wenn nun damit begonnen wird Martullos Unwahrheiten in sozialen Medien und Kommentarspalten zu streuen, kann man immer schön mit Artikeln dieser Art antworten. Wenig Text, viel Ohrfeige. Das kommt auch bei dem Publikum an, das es nicht hören will. Sie werden es zwar nicht akzeptieren, aber sie werden ruhiger.

34
/
0

Ich werde diesen Beitrag mit ganz vielen Menschen teilen von denen ich weiß, dass sie nicht automatisch die Republik lesen..Danke.

31
/
0

Kaum zu glauben, was den selbsternannten Erfindern der Demokratie so einfällt, um die „Stimme des Volkes“ zu manipulieren. Einfach nur Ekel erregend!

32
/
1

Ich teile diesen Beitrag gerne mit Freunden und Bekannten. Bloss, diejenigen die ihn lesen müssten, bilden sich ihre Meinung via Blick, 20Minuten, BlocherTV etc. Grad etwas ohnmächtig und wieder einmal der unmögliche Wunsch, dass bei Wahlen und Abstimmungen erst 5 Fragen beantwortet werden müssten - ab 3 Richtigen darf man den Zettel runterlassen.

31
/
2

Ihre Idee mit dem Check über die Entscheidungskompetenz des Stimmbürgers propagiere ich seit langem! Freut mich sehr, einen Ideenbruder zu finden. Dass (fast) jeder und jede stimmen und wählen darf, ohne sich dafür qualifizieren zu müssen, ist die Schwachstelle der Demokratien. Und entsprechend bedient sich die Propaganda dreister Lügen: das "Volch" lässt sich gerne manipulieren. Es gibt ja leider keine Gerichtsbarkeit, die über Lügen von Politikern richtet.

1
/
0

Dank der Republik und der EU weiss ich nun endlich, wie man authentische Pizza Napoletana herstellt! Danke euch dafür.

27
/
1

Wieso verwenden ausgerechnet die Verteidiger unserer helvetischen Werte so unlautere Mittel? Ein Abbild der Wirklichkeit vielleicht?

25
/
0

Gute Frage, auch wenn ich die sogenannten Verteidiger unserer helvetischen Werte nie wirklich als Verteidiger unserer helvetischen Werte wahrnahm. Fahnen schwenken ist relativ einfach und strahlende Sonnen als Logo erinnern irgendwie an maoistische Plakate aus den 70er Jahren.

12
/
0

Ja, genau so war das gemeint. Danke für das positive Echo.
Jemand sagte einmal: "Was sich einer auf die Fahne schreibt, das hat er noch nicht integriert."

8
/
0

Wie kann man nur an einem Faktencheck herumnörgeln!? Ich bin froh um den Beitrag von Urs Bruderer und frage mich, weshalb MMB nicht schon längst für ein Amtsenthebungsverfahren nominiert ist. Wer wirft den ersten Stein?

27
/
3

Zur ersten Frage: Nörgeln ist hierzulande leider Volkssport, kommt noch knapp vor Schwingen und Hornussen.

15
/
0

Ein weiteres Problem für die Weiterverbreitung solcher negierender "Fakten-Checks" ist, dass man die falschen Aussagen wiederholt, um sie dann zu verneinen.

Doch aufgrund der neuronalen Informationsverarbeitung ist der Arbeitsaufwand für Negationen nicht nur höher, sondern Negationen werden in der Erinnerung oftmals auch schlichtweg vergessen.

Bereits Spinoza meinte, dass man jede - also auch verneinte - Aussage zuerst als wahr annehmen müsse, um sie überhaupt verstehen zu können. Und erst in einem zweiten Verarbeitungsschritt könne man sie dann als unwahr zurückweisen.

Fehlt aber die Motivation diese gleich im ersten Kontakt zu prüfen, fällt die Verneinung in der Erinnerung unter den Tisch, so dass die Aussage als wahr gilt.

Das Problem ist also, dass durch die Angst, die nach Bestätigung sucht und die sie in Lügen - neudeutsch fake news oder alternative facts - findet, man erst gar nicht motiviert ist, die Aussagen eingehend zu überprüfen.

Viel eher noch ist man sogar bestrebt, die Verneinungen (un)bewusst zu verdrängen, da man ansonsten wieder mit der nackten Angst - Heidegger würde sagen mit dem Nichts - konfrontiert wäre.

Die Lüge ist der Feind der Wahrheit und Bullshit der grössere Feind. Doch der grösste Feind der Wahrheit ist wohl die Angst.

24
/
1

Ja, interessant, wo die furcht-bestätigende und -begründende Fehlinformation wegfällt, bleibt zurück eine diffuse Angst, eigentlich ein Nichts und dennoch als bedrohlich empfunden...
Aber würde das nicht bedeuten, dass dieser Artikel in der Republik anders aufgebaut werden müsste? Zu jedem Punkt erst die 'Wahrheit' dick vorangestellt und danach erst, als Verneinung dargestellt, die Äusserungen der Frau Martullo ...

8
/
0

Eine wiederum andere Strategie, die klassischerweise von jenen angewendet wird, die von einer hegemonial schwächeren Position heraus sprechen, aber die Wahrheit im Rücken haben, ist die Ridikülisierung durch die Satire.

Sie kombiniert und verkehrt sozusagen die Standpunkttheorie mit der A****loch-Methode. In dem sie die Mächtigen mit scharfem Witz und beissendem Spott der Lüge und Korruption entlarvt.

So wie die durch Trump noch populärer gewordenen Satire-Sendungen in den USA. Und in Ansätzen so, wie es der Artikel von Urs Bruderer mit seinem Sarkasmus macht. Oder der "Preis der Republik".

Dass btw manche Kommentierende den satirischen Charakter dieser Rubrik scheinbar noch nicht bemerkt haben, finden ich bemerkenswert. Dass man dabei manchen auf den Schlips - oder in Ermangelung dessen auf die Füsse - tritt und ans Bein pisst, ist ja gerade Sinn und Zweck von Satire.

8
/
1

Der angesprochenen Person und ihrer Partei geht es nur darum durch ständige Wiederholung von (falschen) Aussagen die Hegemonie im Diskurs zu gewinnen. Und so diesen von vornherein zu framen, dergestalt, dass die anderen, welche darauf reagieren, in dem sie sich etwa empören oder diesen Aussagen Lügen strafen, den frame abermals reproduzieren und deren Position im agonalen Kampf um mediale Vorherrschaft sogar noch verstärken.

Eine andere Strategie wäre es mit eigenen frames den Diskurs zu setzen und die eigenen Aussagen zu wiederholen. Und dabei die anderen so gut es geht zu ignorieren. Was natürlich nicht immer effektiv möglich ist.

Die andere Seite erhält dann aber so den Nimbus des Underdogs und Provokateurs, der mit seinen alternative facts gegen die fake news der mainstream media kämpft und durch scheinbare Authentizität und Autorität scheinbare Glaubwürdigkeit und (dogmatische) Wahrheit verspricht.

5
/
1

Gute Idee! Das würde aus der Falle führen, dieses "Framing" zu unterstützen, indem man eigentlich dagegen halten will.
Ich habe übrigens in der Arbeit mit jüngeren Kindern genau dies erlebt. Eine negativ formulierte Aufforderung oder Korrektur führt oft zum genauen Gegenteil von dem, was man eigentlich möchte. Deshalb ist es immer wichtig, mit positiven Formulierungen zu arbeiten.

5
/
1

Genau, könnte man so sagen - oder fast. Generell gilt es Negationen in positive Aussagen umzuwandeln. In unserem Fall also statt X sagt A, Y sagt non-A lieber Y sagt B, X sagt non-B.

Das Weglassen des "non" lässt in letztem Fall die wahre Aussage "B" zurück - und nicht die falsche Aussage "A". Das Zitat oder Dokument könnte man ev. als Fussnote oder Anhang anführen.

Aber die menschliche Kommunikation ist nicht frei von Paradoxa und Dilemmata. Und hat viel mehr mit (Sozial)Psychologie und Rhetorik zu tun als mit Ethik und Logik.

Zu den vorangestellten Problemen kommen noch folgende hinzu:

  • Die Standpunkttheorie besagt, dass je mächtiger sie sind oder glauben zu sein, umso objektiver meinen sie zu sein. Was dann auch von anderen geglaubt werden kann (Autoritätsgläubigkeit).

  • Die A****loch-Methode besagt, dass, wenn sie mächtig sind oder zu sein glauben, sie nie bei ihren Argumenten zweifeln und zögern sollen. Und selbst wenn sie wissen, falsch zu liegen, sollten sie einfach darauf beharren. Zudem gebrauchen sie möglichst wenige, aber starke Reaktionen auslösende Worte. Oder spielen mit einem Lächeln, Smiley oder Witz die Unwissende.

Die Gegenposition muss dann aus einem vielfach nicht-hegemonialen Standpunkt heraus - etwa im Diskurs der entsprechenden peer group - mit vielen Worten und damit oft komplizierten Argumenten versuchen, die bereits Überzeugten regelrecht zu überreden. Was schwierig ist und auf grosse Widerstände stösst.

Trotzdem würde ich niemanden abraten wollen, den m.M.n. tollen Artikel - der ja ursprünglich andere Adressat*innen zum Ziel hatte - zu verteilen. Vielleicht gibt es die eine oder andere, welche sachlich und neutral die Argumente abwägt. Und - wer weiss - überzeugt wird. Der Versuch ist 's wert.

Literaturtipp
Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler: Das Kommunikationsbuch. Kein & Aber, Zürich 2017

4
/
1

„Der Apfel fällt nicht weit vom Pferde“. Tochter wie Vater. Diese Dynastie will uns vorgaukeln, dass sie die Hüter und Retter unserer Demokratie sind und die vermaledeiten Vögte in Brüssel hocken. Aufwachen. Wir haben sie in unserer eigenen rechtspopulistischen Elite und ihren Hörigen.

25
/
2

Wenn der Vater lügt, lügt in der Regel auch die Tochter/der Sohn .....


Danke, dass das hier so schön aufgezeigt wird - und dass gegen die unverschämten Lügen ausgezeichnet gekontert wird!

29
/
6

Whow! Danke! Mal etwas zum Lachen, wenn's nicht so übel wäre...

24
/
2

Wird dieser Bericht der guten Frau eigentlich zugesendet, damit sie sich dazu äussern könnte? Wäre spannend zu erfahren!

21
/
0
· editiert

Die Formulierung '...der guten Frau...' finde ich nicht ok...
Aber konfrontieren mit ihren Falschaussagen müsste man Frau Martullo definitiv!
Ein Interview! Ehrlich auf so was einlassen wird sie sich wohl kaum...

6
/
0

Das Martullo-Blocher Individuum kling einfach nicht so sexy leider :/ Sorry for the political incorrectness!

6
/
1

Ich könnte mir vorstellen, dass sich Martullo-Blocher durchaus auf ein Interview einliesse - ihr Sendungsbewusstein scheint so gross zu sein, wie das ihres Vaters. Allerdings wird sie's vor einer Veröffentlichung sehr genau prüfen wollen. Kann sein, dass danach nicht mehr viel Lesenswertes übrig ist.

5
/
0

Ich habe mit dem Artikel 3.5 Probleme

  1. Gemäss Ivana Leiseder ist die „Bullshit“-Refernz nicht korrekt „.Was die Republik hier Harry G. Frankfurt als Definition von Bullshit zuschreibt, stammt in Tat und Wahrheit von Gerald A. Cohen“. Ich kann das nur so wiedergeben – ob es korrekt ist kann ich nicht selbst beurteilen. Ivana vertritt aber ihre Position sehr dezidiert und überzeugend.
    Und wenn dem wirklich so ist, dann gilt halt die Geschichte vom Glashaus und den Steinen … wenn ich mit einem Artikel mit einem Anspruch auftritt Wahr von Falsch zu trennen. Und Falsch dann gleich noch als Lüge attribuiert.

  2. Ich frage mich, was der ganze Bullshit-Überbau überhaupt bringt. Hätte es nicht gereicht die Fehler zu zeigen? Oder braucht es noch ein "edelfedermässiges" Narrativ? Eine spannende Rahmenhandlung? Das ist für mich irgendwie die "Hintergrundmusik" von Relotius - nicht falsifizierbar, nicht belegbar, aber tönt gut in der Geschichte. In diesem Sinne ist der Bullshit-Überbau selbst Bullshit – selbst wenn die Referenz stimmen würde.

  3. Weiter fehlt mir die kritische Distanz zu den Quellen, welche die Aussagen von Magdalena Martullo als „falsch“ abstempeln. Nur ein Beispiel: Punkt 30. Magdalena Martullo: „… Zusatzkosten von 600 bis 800 Millionen Franken pro Jahr“, Republik: „Der Bund spricht von einigen hundert Millionen Franken.“. Ersten decken sich hier die Behauptung und die Zahlen des Bundes fast – und zweitens hat sich der Bund auch schon richtig vertan mit der Schätzung was dann eine Änderung kosten würde, Stichwort „Unternehmenssteuerreform II“. Nicht dass ich die Aussage von Magdalena Martullo verteidigen möchte. Nur der Stempel FALSCH und implizit LÜGE ist in dieser Eindeutigkeit eben in diesem Punkt nicht gerechtfertigt. Ich hätte lieber nur die wirklich harte Fakten als das ganze Sammelsurium von 30 Stück (nach Einstein: "Warum einhundert? Wenn sie Recht hätten, würde ein Einziger genügen!" - Reaktion auf ein von den Nazis initiiertes Buch mit dem Titel "Hundert Autoren gegen Einstein")

Und hier noch der halbe Punkt: Jede Replik verbreitet den Mist weiter. Auch hier: Besser nur ein paar wenige, aber wirklich klar falsche Punkte bringen als die ganze Subkarre voll Mist.

31
/
11

Zur Bullshit-Frage. Hier die Argumentation von Ivana Leiseder:

Gemäss Cohen ist Bullshit eben genau NICHT an der Absicht des Sprechers festzumachen, sondern am Produkt - so ist nach ihm Bullshit alles, was sich durch eine „Unclarifiable Unclarity“ auszeichnet. Frankfurt hingegen hat Bullshit an der Absicht der Sprechers festgemacht: Wenn jemand die Absicht hat zu täuschen, um welches Ziel auch immer zu erreichen, ist es Bullshit. Nach Frankfurt kann deshalb eine Aussage wahr oder falsch sein - es geht um die Absicht. Bei Cohen geht es darum, dass jemand auch keine täuschenden Absichten haben kann, wenn er Bullshit produziert - so gesehen bei Floskeln, hohlen Phrasen etc.

Ich habe mit beiden Seiten diskutiert - und von beiden überzeugende Argumente gehört. Deshalb lassen wir es im stehen und danke für die engagierte Debatte.

6
/
0

Um hier reinen Wein einzuschenken nur soviel zu ihren 3.5 Punkten:

  1. Sie sitzen m.E. selbst im Glashaus. Erst recht, wenn Sie eine Aussage als wahr annehmen, ohne sie beurteilen zu können oder zu wollen. Und allein deshalb, weil jemand sie dezidiert und überzeugend vertritt (Wo kämen wir da hin?). Nicht zufällig habe ich sowohl Frankfurt als auch Cohen gelesen. Und Cohens Deeper into Bullshit (2002) ist eine Replik und Ergänzung zu Frankfurts On Bullshit (1986!), das wiederum auf Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus Bezug nimmt.

Bei Frankfurt steht dann:

It is impossible for someone to lie unless he thinks he knows the truth. Producing bullshit requires no such conviction. A person who lies is thereby responding to the truth, and he is to that extent respectful of it. When an honest man speaks, he says only what he believes to be true; and for the liar, it is correspondingly indispensable that he considers his statements to be false. For the bullshitter, however, all these bets are off: he is neither on the side of the true nor on the side of the false. His eye is not on the facts at all, as the eyes of the honest man and of the liar are, except insofar as they may be pertinent to his interest in getting away with what he says. He does not care whether the things he says describe reality correctly. He just picks them out, or makes them up, to suit his purpose.

  1. Es geht eben nicht um ein Narrativ, sondern um die Einführung von analytisch sinnvollen Begrifflichkeiten, die etwas über ihre Haltung zur Wahrheit und zu ihrem politischen Stil aussagen kann. Denn ist sie eine Ehrliche, eine Lügnerin oder eine Bullshitterin (oder schlicht eine Unwissende/Leichtgläubige)? Weiss sie um die Wahrheit und sagt sie auch? Oder weiss sie um die Wahrheit, lässt sie aber aus und sagt sie nicht, sondern etwas anderes, um andere fehlzuleiten? Oder kümmert sie sich gar nicht erst um die Wahrheit, sondern sagt einfach, was ihr in den Kram passt, um die gewünschte Wirkung zu erzielen? Aufgrund ihrer offenbaren Kompetenzen in anderen Gebieten, darf man wohl annehmen, dass sie intelligent genug ist, um die Wahrheit zu kennen oder um sie bemüht zu sein (bei Trump bspw. kann man da manchmal/oftmals nicht so sicher sein).

  2. Sowohl die Zahlen vom Bund als auch die von ihr sind prognostische Schätzungen, die letztlich auf vielen Unbekannten beruhen. Aber ich gebe ihnen recht. Ihre Aussage ist somit vielleicht keine Lüge, sondern eher bullshit, da sie etwas als gesichert ausgibt, was grundsätzlich ungewiss ist - zu einem bestimmten Zweck (Angstmacherei). Was aber eindeutig falsch ist, ist, dass sozusagen automatisch diese Zusatzaufkommen übernommen werden. Denn diese sind abhängig von weiteren Verhandlungen. Darauf war Urs Bruderer aus.

  3. bzw. 3.5.: Dazu habe ich weiter unten etwas geschrieben. Und gebe Ihnen grundsätzlich recht. Einschränkend muss aber berücksichtigt werden, wer die primären Adressat*innen dieses Artikels sind - nämlich nicht die peer group von Martullo-Blocher, sondern die Leser*innen der «Republik», die sich - idealiter - um Wahrheitsfindung bemühen wollen.

So, und zuletzt gebe ich Ihnen gerne einen Rat mit: Wenn Sie schon Relotius bringen und Nicht-Falsifizierbarkeit, dann sollten Sie sich schon um die Falsifizierung von Aussagen kümmern - und wenn sie noch so «dezidiert und überzeugend» daherkommen.

9
/
5
· editiert

Lieber Herr Rebosura

Vorab: Ich mag Ihre Beiträge sehr, herzlichen Dank dafür.

Bei dieser Reaktion stören mich aber zwei Punkte:

  1. ‚Sie selbst im Glashaus‘: Das (Glas-) Haus ‚Republik Redaktion als professioneller Journalismus‘ ist ein anderes Haus als diese Austauschplattform. Ich finde, wir sollten uns hier über ersteres äussern können, ohne dessen Normen 100% erfüllen zu müssen. Sonst würde es mir früher oder später zu anstrengend und ich verstummte.

  2. ‚Rat‘: Wenn ich das höre, denke ich unwillkürlich an Ratschlag - und dass ein Schlag sitzt oder daneben geht. Eine Feedback-Haltung wäre mir lieber. Ich meine damit ein nährendes (feed) Angebot, welches offen lässt ob es geschluckt wird.

Mit besten Grüssen, K.A.

5
/
0

Vielen Dank für Ihre Antwort, Herr Rebosura. Ich denke sich gegenseitig Glashaussitzer und Steienwerfer zuzurufen ist war irgendwie lustig, aber auf die Länge langweilig.

Ich habe klar gesagt, dass ich eine fremde, von mir nicht verifizierte Aussage transportiere. Sie haben, für mich nach schlüssig, Ihre Sicht der Dinge dargestellt. Vielen Dank für Ihre Vertiefung dieses Themas. Sie zeigen Aspekte zu dieser Frage welche mir vorher nicht bekannt waren. Das ist sicher spannend und anregend. Wenn sich jemand die Zeit nimmt die Fragen weiter zu vertiefen – gut. Wenn sich dann ergibt, dass die eine oder die andere Darstellung schlüssiger ist, auch gut. Nur werde ich mich an diesem Diskurs nicht beteiligen – weil ich nicht die Zeit & Lust habe mich hier vertieft einzulesen.

Inwiefern es legitim ist selbst nicht hart überprüfte Fakten zur Diskussion zu stellen kann diskutiert werden – mit einer Angabe, dass es sich hierbei um eine nicht selbst überprüfte Aussage handelt sollte das aber in einem solchen Forum möglich sein – gerade eben weil es dann einen Diskurs ermöglich. Ohne meine (von mir klar als weder selbst gefunden noch selbst geprüft markierte) Aussage wären Ihre Darstellung mir nie bewusst geworden – und ich wie auch die anderen welche die ursprüngliche Aussage gesehen haben, hätten die andere Sicht nicht gesehen (und die ursprüngliche Sicht nicht hinterfragt). In diesem Sinne erlaube ich mir Ihren sicherlich gut gemeinen „Rat“ zu hinterfragen. Insbesondere weil es meines Erachtens nicht meine Aufgabe ist eine Aussage von mir selbst zu falsifizieren. Eine sinnvolle Aussage muss Falsifizierbar sein – und es gehört zur intellektuellen Redlichkeit keine Aussagen zu machen von denen ich weiss dass sie falsch sind (und auch ein gewisses Mass von Vorsicht bei der Weitergabe anderer Meinungen zu zeigen; ich würde z.B. nicht Meinung von Troll-Seiten wie PI News zitieren und dann sagen ich hab’s ja gesagt, dass es nur ein Zitat ist). Die von mir zitierte Aussage war insofern Falsifizierbar dass Sie Argumente bringen konnten, warum sie nach Ihrem Kenntnisstand falsch ist. Somit haben Sie selbst die Falsifizierbarkeit gezeigt.

Die Diskussion ob der ganze „Bullshit“-Diskurs zur Qualität des Artikels beiträgt können wir uns sparen. Das ist genau nicht Falsifizierbar. Da haben Sie eine Meinung – welche ich respektiere - und ich habe eine abweichende Meinung.

3
/
1

Es kann natürlich sein, dass, wenn man nur oberflächlich auf die Veröffentlichungsdaten schaut, man den Eindruck gewinnt, «On Bullshit» (2005) wäre erst nach «Deeper into Bullshit» (2002) erschienen. Doch bei genauerem Hinschauen zeigt sich, dass Ersteres als Monographie erst 2005 herausgegeben wurde. Aber auf einem Aufsatz aus dem Jahre 1986 beruht.

Die Ironie ist, dass ihr Votum Cohens weiterer Form von bullshit entspricht. Denn er schreibt, dass Personen versehentlich oder absichtlich bullshit produzieren können. Und für das Versehen gibt es wiederum zwei Formen:

  • Eine Person kann Sinn produzieren wollen, produziert aber aus Versehen Unsinn.

  • Oder eine Person, die durch bullshit getäuscht worden ist, kann diesen arglos oder naiv wiederholen, ohne irgend eine Absicht andere täuschen zu wollen.

Das Resultat ist ein unsinniger Diskurs, der als Sinn präsentiert wird.

Ich vermute - oder hoffe - daher, dass es sich bei Ihnen, Herr Schenker, ja sogar schon bei ihrer zitierten Frau Leiseder, bloss um versehentlichen bullshit handelt.

0
/
3

sehr amüsant! danke. und ich konnte mir schonmal eine kleine Meinung bilden über die kommende Abstimmung. perfekt

20
/
1

Enttäuschend schludriger Beitrag. Von einem Faktencheck erwartet man eine gewisse Unvoreingenommenheit. Ein guter Faktencheck baut Brücken, indem er extreme Meinungen korrigiert und auf den Boden der Realität zurückholt. Das geht aber nicht ohne Wohlwollen gegenüber den Irrenden. Will man diese Überzeugen, muss man auf sie eingehen und sich ernsthaft bemühen, ihre Argumente zu verstehen. Davon sieht man hier nichts. Stattdessen zielt Urs Bruderer allein darauf ab, die Träger der anderen Meinung blosszustellen und seinen Gesinnungsgenossen das wohlige Gefühl zu geben, Recht zu haben. Damit baut Bruderer keine Brücken, sondern er polarisiert.

Hinzu kommt, dass der Autor derart angestrengt die Rede der Politikerin zerpflückt, dass er sich selbst in Widersprüche verheddert. Das fängt schon beim ersten Punkt an. Hier steht: "An der Personenfreizügigkeit ändert sich durch das Rahmen­abkommen nichts." Weiter unten dürfen wir dann lesen: "Automatisch oder dynamisch wird die Schweiz nur Bestimmungen übernehmen, die ihre fünf Marktzugangs­abkommen mit der EU betreffen (Personen­freizügigkeit, Landverkehr, Luftverkehr, technische Handels­hemmnisse und Landwirtschaft)." Viele der weitern Punkte haben ähnliche Mängel. Mit solch schludrigem Journalismus kann man sich zwar den Applaus derer holen, die von Vornherein die gleiche Meinung hatten, aber einen kritischen Geist überzeugt man damit nicht. Die Republik kann besser.

19
/
45

Sie verwechseln, glaube ich, Faktenchecken mit Überzeugen. Dies sind zwei paar Schuhe, zwei unterschiedliche Funktionen. Aber ich gebe Ihnen recht. Diesen Artikel an betreffende Leute zu schicken, wird diese wohl nicht wohlwollend stimmen und überzeugen.

Und aus dem Zusammenhang gerissen ist die Aussage "An der Personenfreizügigkeit ändert sich durch das Rahmen­abkommen nichts" in dieser Absolutheit tatsächlich inkonsistent mit der anderen Aussage. Aber im Kontext meint Urs Bruderer nur: Dass keine "massive Ausweitung" der PFZ vollzogen wird.

19
/
1
· editiert

Ein Faktencheck, der zu einem Grossteil aus Gegenbehauptungen ohne Belege besteht, ist nur bedingt nützlich. Wenn ich mich als Leser nur dafür entscheiden kann, wem ich jetzt glaube, dann sind wir keinen Schritt weiter. Das können Sie bestimmt besser, Herr Bruderer.

Wie andere schon betont haben: Falschaussagen des (politischen) Gegenübers pauschal als Lügen zu bezeichnen, führt nur zur Polarisierung und zerstört jede konstruktive Debatte.

Wer eine positive Wirkung von einem Diskurs erhofft, muss immer von der wohlwollensten Interpretation der Mitdiskutanten ausgehen.

Diese Herangehensweise ist sogar dann am zielführendsten, wenn man beim Gegenüber von Bösartigkeit ausgeht; so lässt man ihm nämlich noch die "Rückzieher"-Möglichkeit, eine Falschaussage als Missverständnis oder Recherchefehler abzutun und sein Gesicht in der (über die betr. Aussage oft kaum informierte) Öffentlichkeit nicht zu verlieren.

Nach erneuter Reflexion und Bewertung nehme ich das "Prädikat: Republik-unwürdig" zurück, da dies übertrieben ist und wenig konstruktiv wirkt.

10
/
29

Guten Tag Herr S.

Belege finden Sie im Rahmenabkommen selbst sowie in den Erläuterungen und dem FAQ der Direktion für Europäische Angelegenheiten. All diese Dokumente finden Sie hier:

https://www.eda.admin.ch/dea/de/hom…ommen.html

Bei solchen Texten ist die Frage, wie viel Dokumentation man mitliefern soll. Ihnen war's diesmal zuwenig. Handkehrum muss die Sache lesbar bleiben. Immer ein Spagat.

Mit freundlichen Grüssen
Urs Bruderer

17
/
0

Ich kann Ihre Überlegung schon nachvollziehen. Andererseits stört eine dezente Verlinkung ja nicht wirklich.

Danke für die Nachreichung!

7
/
1

So viel Bullshit über Bullshit habe ich selten gelesen. Von "Wohlwollen für M. B." über "Brücken bauen" bis zu "Falschaussagen könnten auch nur Missverständnisse sein" - und das 30 mal in Folge (die Missverständnisse)! Kompliment Herr Bruderer. Ihr Artikel ist sachlich und glaubhaft.

16
/
1

Mit keinem Wort erwähnt die Grosskapitalistin und Ablenkungsmanöveristin Martullo-Blocher bezeichnenderweise den wirklich problematischen Aspekt des vorliegenden Entwurfs zum Rahmenabkommen: Leider keine Fake-News ist nämlich, dass das Rahmenabkommen die bewährten flankierenden Massnahmen gegen Lohndumping in Frage stellt. Wenn das nicht korrigiert wird, werden alle, die eine soziale Schweiz in einem sozialen Europa wollen, dieses Rahmenabkommen ablehnen müssen. Einen von Persönlichkeiten aus Arbeit, Wissenschaft und Kultur aus der Schweiz und vielen anderen europäischen Ländern dazu verfassten Aufruf kann man hier unterzeichnen: https://www.loehne-statt-grenzen-schuetzen.ch/

13
/
0
Kritischer Beobachter
·
· editiert

Guten Abend Herr Bruderer. Ich bin mir bewusst, dass mein Kommentar vielleicht etwas spät ausfällt – es ging nun mal nicht eher. Wenn Sie gestatten, ich habe mich ob Ihres «Artikels» – wenn man es denn so nennen will – ziemlich enerviert. Ich möchte Sie ja nicht persönlich angreifen, doch sachliche, konstruktive Kritik sollte erlaubt sein.

Für mich fehlt es dem Artikel an professioneller Distanz. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Sie Magdalena Martullo sachlich inhaltlich kritisieren. Bei all der berechtigten Kritik an Frau Martullos Aussagen; ich finde, Sie disqualifizieren sich mit Ihrer anmassenden und respektlosen Art und Weise der Argumentation. Ich gebe Ihnen drei ausgewählte Beispiele:

  1. «Ihr Ton war gelangweilt-schnoddrig wie immer.» Das ist meiner Meinung nach eine Beleidigung auf tiefstem Niveau – eine Pauschalunterstellung, die schlichtweg falsch und unnötig ist. Frau Martullo ist keinesfalls IMMER gelangweilt-schnoddrig. An dieser Stelle wird klar, dass Sie nicht nur inhaltlich, sondern persönlich auf Martullo abzielen.

  2. «Mit dem Rahmenvertrag wird die Personenfreizügigkeit massiv ausgeweitet.» In der Tat, dieser Satz alleine kann man als falsch bewerten. Interessant finde ich, dass Sie den nachfolgenden Satz der Rede (Kontext) in Ihrem Artikel gezielt unterschlagen haben. Dieser lautet nämlich: «Die Schweiz bestimmt nicht mehr selber über ihre Lohnschutzmassnahmen; die EU bestimmt sie.» Gemäss Martullos Argumentation führt das Rahmenabkommen zu einem schlechteren Lohnschutz, und der wiederum zu mehr Grenzgängern. Insofern wird die Personenfreizügigkeit zwar nicht ausgeweitet, jedoch wird der freie Personenverkehr vor dem Hintergrund des Lohndumpings voraussichtlich begünstigt respektive rein numerisch intensiviert.

  3. Wie Sie jede der 30 Aussagen kategorisch mit einem schlichten «falsch» (und teilweise noch mit einer mageren Begründung) abstempeln, zeugt nicht gerade davon, dass Sie die Aussagen Martullos differenziert verstehen und interpretieren wollen. Es macht für mich als neutraler Leser den Eindruck, als ob Sie hier Ihre persönliche Missgunst, die Sie Frau Martullo gegenüber verspüren, in einem äusserst unausgewogenen Artikel mit einer unverkennbaren Süffisanz zum Besten geben. Dies wird zum Beispiel auch durch Ihren rhetorischen Gebrauch von Sarkasmus verdeutlicht: «So viele Unwahrheiten in so kurzer Zeit – das riecht nach Lügen, und das ist in dieser geballten Form neu in der Schweizer Politik. Trump-Goldstandard! Eine einsame Spitzenleistung.»

Ich würde es begrüssen, wenn Sie das nächste Mal Ihre persönliche innere Aufruhr für sich behalten könnten. Ein professioneller Journalist sollte meiner Meinung nach in solchen Situationen die Contenance bewahren und nicht andere Menschen diskreditieren oder deren Integrität verletzen. Danke.

7
/
23

Lieber Anonymous
Sie kritisieren mit harten Worten und scheuen sich, dazu zu stehen.
Wer sind Sie? Was hindert Sie daran, sich zu zeigen? Ich empfinde solches Verhalten als deplaziert, ganz speziell in diesem Medium.
Eine kleine Geschichte: Ein berühmter Politiker erhielt einen Brief. Darin stand nur ein einziges Wort, nämlich "Idiot". Er las das Wort und murmelte: "ich habe schon viele Briefe ohne Unterschrift bekommen, doch dies ist die erste Unterschrift ohne Brief."
Nun denn, lieber Anonymous. Aufgepasst. Wer sind Sie ?

12
/
2
Kritischer Beobachter
·

Guten Tag Herr Oliver
Ich bin weder exhibitionistisch veranlagt noch lechze ich nach öffentlicher Aufmerksamkeit. Ja, ich habe Kritik an der Form des Artikels geäussert. Diese Kritik versuchte ich, mit Argumenten zu untermauern. Eine schlüssige Argumentation sollte, wie ich finde, für sich alleine stehen dürfen – unabhängig davon, von wem sie stammt. Ich schätze, dass Sie eine so preisgebende Gesprächskultur pflegen – das respektiere ich. Im Gegenzug würde ich es genauso schätzen, wenn Sie meine Position, welche sich auf digitale Anonymität beruft, tolerieren würden.

5
/
14

Seid doch nicht so garstig zu der Magdalena. Die hat so viel um die Ohren und muss nun noch gegen das Diskussions-ekel antreten um das Profil zu wahren. Ja, glauben Sie denn, sie hätte noch Zeit solche Papiere zu lesen bevor sie die Papiere vorträgt - na, da sind sie aber ganz schön falsch gewickelt. Dass der Inhalt nicht soo ganz den Fakt-Check überstanden hat ist ja recht unangenehm, aber was solls - oft genug wiederholen wirkt Wunder wie Lenor. Meint ihr es gibt einen grünen Wurm im Backoffice, der ihr sabotageweise die Fakes untergejubelt hat.

13
/
2

zu Punkt 24 und Bundesbern beschäftigt übrigens mehr Beamte. Als ehemaliger Beamter weiss ich, dass der Bund den Beamtenstatus für die meisten Beschäftigen abgeschafft hat.

10
/
0

Im neusten Newsletter steht: “SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher stellte ein juristisches Löschbegehren für unseren Faktencheck ihrer Rede («3 Seiten, 30 Lügen»). Vielleicht wird sie klagen. Wir halten dagegen: Systematische Unwahrheiten im politischen Diskurs sollen als Lügen bezeichnet werden dürfen.”

Wäre interessant, Frau Martullo-Blochers Begründung für das Begehren zu lesen. Vielleicht hat sie ja ein zwei berechtigte Punkte? Das werden wir aber nicht herausfinden, solange Sie uns diese vorenthalten.

13
/
3

Es gibt keine Begründung ausser angebliche Persönlichkeitsverletzung.

6
/
0

Zu Ihren Fragen Urs Bruderer:

Wie stark bleiben diese Lügen im Umlauf? Wie stark prägen sie die Meinungen? Welchen Einfluss haben sie auf den Ausgang der Europa­debatte? Und auf den Ausgang der Wahlen im Herbst?

Lügen prägen - neudeutsch framen - Meinungen, weil sie die Ängste mancher Menschen zu bestätigen scheinen. Und so demokratiegefährdenden Emotionen wie Zorn, Neid und Ekel Ersatz-Objekte - scapegoats - liefern. Sie erscheinen damit (subjektiv) als wahr.

Von der amerikanischen Philosophin Martha C. Nussbaum erschien jüngst auf Deutsch ihr Buch Königreich der Angst: Gedanken zur aktuellen politischen Krise. Darin schreibt sie:

Die narzisstische, ängstliche Welt, in der wir begannen, dehnt sich in Zeiten der Not und Angst wieder aus und gefährdet unsere zögerlichen Schritte hin zum moralischen Erwachsensein und zu einer konstruktiven Staatsbürgerschaft.

Für Letzteres und um der Angst entgegenzutreten plädiert sie übrigens - wie von Seraina Kobler vorgeschlagen - auch für einen:

nationalen Dienst, der von allen jungen Menschen zu leisten ist und sie im Rahmen einer sinnvollen Tätigkeit in engen Kontakt zu Menschen bringt, die sich von ihnen in ihrem Alter, ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihren wirtschaftlichen Verhältnissen unterscheiden.

Ob und wie stark nun diese Lügen und Ängste den Ausgang der Europadebatte und der Wahlen im Herbst beeinflussen, hängt auch davon ab, wie stark die anderen Kräfte der Mässigung, Reflexion und Zuversicht sein werden.

Weitere Bücher von ihr sind u.a.:

11
/
2

Frau Martullo hat ja zu „ ihrer Partei“ gesprochen. Sie kann doch mit ihrer Partei tun was sie will! Wie lange die weissen Schafe das wohl noch tolerieren?

9
/
3

Frau Martullo-Blocher wird wahrscheinlich trotz juristischen Kniffen kaum die von der REPUBLIK.CH belegten Lügen aus der 🗺Welt schaffen. Oder die Wahrheit (bei der SVP) stirbt zuerst.

6
/
0

Anonymous hat sich dezidiert und eloquent über Bruderer‘s Artikel geäussert, resp. geärgert. Als strikter Befürworter von „Klarname Regelung“ bin ich überrascht, dass Republik seine Beiträge überhaupt veröffentlicht. Obwohl „Anonymous“ betont, ein neutraler Leser zu sein, unterstelle ich ihm, ein Sympathisant der Blocher Dynastie zu sein. Wer sich konstant über die Vogterei der EU beschwert, aber gleichzeitig dank dieser EU einen Milliardenmarkt bewirtschaftet, muss sich kritische Fragen erlauben lassen. Parteien und deren Anhänger, die einem Führer und seinem Clan huldigen, sind mir suspekt.

12
/
6

Zu den Verdrehungen von MMB. Schon solange ich Politik kenne laeuft das Verdrehen so. Mit allen Parteien, Je falscher eine Aussage ist, desto oefter wird sie wiederholt. Das Handwerk der Politiker. Ueberzeugen mit Verdrehungen.

3
/
2

Danke für die Stellungnahme heute betreffend Artikel in der Medienwoche im Wochen-Newsletter: "Ein Kommunikationsberater versucht, mit wirren Unterstellungen – nicht das erste Mal, übrigens – die Glaubwürdigkeit der Republik zu untergraben. Wir veröffentlichten unter seinem Traktat den E-Mail-Verkehr im Original, damit sich jeder und jede selber ein Bild machen kann."
Wie sieht es aus mit dem Vorwurf der Amerika-Reportage? Hier stellt Oliver Fuchs eine Antwort in Aussicht.

6
/
6

Einfach ignorieren. Schade für die Zeit. Früher waren grosse Parteien Staatstragend. Das Erfolgsmodell Schweiz wurde, fast ausschliesslich ohne die Beteiligung der SVP (auch ihre Vorgängerin eine Marginalie der schweizer Politgeschichte) durch die anderen und deren Zusammenarbeit und Konsenswillen demokratisch errungen. Die SVP arbeitet an der Demontage dessen. Die SVP und ein paar andere kleine Mitläufer haben nur den Populismuss salonfähig gemacht - nicht zum Vorteil der Demokratien. Schreiben Sie bitte zukünftig nichts mehr inhaltlich dazu. Wo SVP drauf steht, scheint nichts mehr drin zu stehen. 'Es gab eine Veranstaltung' zu schreiben, das genügt und wir sind informiert. Bei Lichte betrachtet müssen wir auch das nicht wissen, es erhellt uns nicht. Inhaltlich tragen die SVP eh nichts bei zur Diskussion. No comment. Es genügt analytisch über solche Mechanismen aufzuklären, à la Binswanger. Das genügt. Schreiben Sie bitte konsequent über Probleme und Lösungsansätze. Kein Fake, kein Bullsht, demokratischer Gold-Standard, Republik Gold-Standard. Danke.

11
/
32