Die Republik ist nur so stark wie ihre Community. Werden Sie ein Teil davon und lassen Sie uns miteinander reden. Kommen Sie jetzt an Bord!

DatenschutzFAQErste-Hilfe-Team: kontakt@republik.ch.



Das mit den 2 Lagern in jedem Betrieb, das habe ich mir noch nie so überlegt, ein erfrischender Gedanke.
Ich bin Primarlehrer, Team Seibt (ohne adhs)- und damit in einer krassen Minderheit.
Wäre spannend mal vom anderen Lager zu hören, warum es ihnen so wichtig ist, alles mögliche zu normieren. Gerechtigkeit? Und Woher beziehen sie ihre Lebensfreude? Wo ist der Antrieb?

1
/
0

Nun, natürlich wäre es leicht, eine Karikatur des anderen Lagers zu zeichnen: Die Leute, die andere Leute in Setzkästen stecken und Bonsaiwäldchen aus Ideen anlegen, aus Angst oder Kontrollsucht oder beidem.
Das kommt sogar vor.
Im Grossen Ganzen fürchte ich, dass die Motivation des anderen Lagers ein anderes ist: Verantwortungsbewusstsein. Dass sie gerade aus Respekt vor Menschen, Ideen, Organisationen die Regeln einhalten. Und keine Ausnahmen machen. Und das durchaus mit einem leisen Schmerz. Weil es nicht anders geht.
Die Schweiz etwa, ist ein sehr angenehmes, lebbares Land, weil sie im Zweifel grosse Pläne und grosse Klappen ablehnt.
Ich bin in der Frage – wie sich später in der Kolumne zeigen wird – durchaus ambivalent. Wo mein Herz schlägt, ist klar. Andererseits ist der Preis für Originalität und mangelnde Klarheit der Regeln brutal gross, sobald man eine Familie oder eine Firma zum Laufen bringen oder am Laufen halten will.
Freiheit ist wie Kapital. Man kann sie häufen, aber dann passiert nicht viel. Wenn man etwas bauen will, muss man sie investieren. Oder sogar Kredit aufnehmen.
Es ist ein Trade-off. Mit jedem Heim baut man sich ein Gefängnis.

12
/
0
Wiederanfänger
·

Lieber herr seibt
Hören sie nie auf zu schreiben.von mir werden sie immer gelesen.

20
/
1

endlich eine schlüssige erklärung dafür, warum ich mich nie auf der links-rechts-achse zurecht fand.
nur, was mach ich jetzt mit der erkenntnis, dass ich nach seibtscher definition sowohl ein protestant gemäss prägung und ein vertreter des geistes aus ganzem herzen bin?
ich erwarte sehnlichst ihren text, wie sich ihre selbsterkenntnisse auf den erziehungsstil auswirken. da muss man sich ja bisweilen trotz ambivalenz und eigener prinzenerfahrung eindeutig entscheiden.

3
/
0

Der Text kommt, nur weiss der Teufel, wann – und wird eine Enttäuschung beinhalten.
Die Kurzfassung: Meiner Erfahrung nach ist es Betrug am Kind, wenn man 1:1 mit ihm redet, als wäre man gleich. Man hat seine Rolle zu spielen: als Vater, als Mutter, die Person, die Tischsitten, Lichterlöschen und Benimm vorschreibt.
Ist man zu lässig, raubt man dem Kind die Sicherheit, was ok ist und was nicht. (Freiheit ohne Grenzen ist Verlorenheit.)
Das Harte daran ist, dass man zuweilen nur die Rolle ist – und teils sehr fern von sich selbst. Das Schöne daran ist, dass, wenn man seine Rolle ernst nimmt, man paradoxerweise mehr intime Momente mit seinem Kindchen hat, als wenn man sie verweigert.

13
/
0

Zu anerkennen, dass man seine "Rolle" zu spielen hat, ist mir aus dem Leibe gesprochen. Mein Sohn hat das Tourette-Syndrom und begleitend dazu ADHS.
Die richtige Mischung zwischen Konsequenz (in seinem Empfinden Sicherheit, Beständigkeit und Halt) und Gelassenheit (in seinem Empfinden kindliche Freiheiten, Übermut ausleben zu dürfen und Entdeckerdrang) zu finden, ist für mich als Mutter nicht immer einfach aber dennoch eine schöne Herausforderung.
Vielen Dank für die Einblicke die Sie mit Ihren Texten gewähren.

5
/
0

Das gesellschaftliche Ansehen der Hunnen... Attila als Idol der Massen - eine amüsante und leicht irritierende Vorstellung. Danke dafür, Herr Seibt! Und immer schön im Schwung bleiben...

13
/
0

Die Hunnen... angeblich roch man ihr Heer bereits Tage, bevor man es sah. Bis heute ein Vorbild für uns alle. Besonders in Zeiten von Social Distancing. Nicht zuletzt im Nahverkehr.

3
/
0

Vielen Dank Herr Seibt.

12
/
0

Heute als amüsante, spannende und philosophisch anmutende Mittagslektüre. Und drum braucht es sie Alle, die Kinder ihrer Zeit, die Zukünftigen, die Gestrigen, die Visionären, die Ruhe- und Unruhestifterinnen, mit und ohne Privilegien. Damit immer wieder und noch viel mehr darüber nachgedacht, geschrieben und diskutiert werden kann. Nur so, wird die Welt wieder etwas gerade gerichtet. Danke Constantin für die lebendigen Zeilen!

12
/
0
Köchin
·

Soo gut; bitte bitte alle Texte im Summer- Special

8
/
0
SoWi, Übersetzerin, Autorin, Bloggerin
·

Schön! Gerne gelesen, herzlichen Dank für den Aufsteller am Morgen.

6
/
0
7
/
1

Atemnberaubend, wohin Sie mit ihrem Text durchbrennen. War das nicht der andere Roosevelt?

5
/
0
Daniel Meyer
Korrektor Republik
·

Ah, das war Pfusch. Ich bitte um Vergebung, vielen Dank für den Hinweis!

6
/
0

Doch, das war er. Merci, korrigieren wir gleich.

2
/
0
Interessierte und Dazulernende
·

Sehr erfrischender und passender Einstieg in den Tag, in dem ich eine anthropologische Arbeit zu genau den Themen- dem ständigen Hin-und hergerissen sein zwischen "Kind-seiner -Zeit-sein" (M. Foucault Diskursanalyse) und der Handlungsfähigkeit des Individuums (agency). Vielen Dank dafür Herr Seibt.

5
/
0
Susanne Birrer
Zeitgenossin
·

Und wieder ein Hochgenuss und viiiieles was abklingt - weiterhin alles alles Gute - vor allem auch in den privaten Beziehungen!

Herzlich, Susanne

6
/
1
Artist
·

Grosse Klasse!
...Sprache mit schweizerisch gefärbten Details versehen .... Schön zu lesen.
Und überhaupt:
Weiterschreiben bitte.

3
/
0

Ökonomie als Kunst? Interessant. Bisher habe ich sie für eine Religion gehalten. - Danke für diese Serie!

3
/
0
Verena Goanna •in :)) Rothen
fotografie, texte, webpubl&lektorin
·
· editiert

Scheine meist irgendwo weit neben der Schiene zu liegen, denn mir ist dieser Text nun einfach zu sehr schwarz-weiss bzw. weiss-schwarz, was auch immer, zu dual. Zu wenig sowohl als auch. Und das bei einem Menschen, der sich ja offenbar zu den Chaot•innen, also zu den sowohl-als-auch-wie-auch-alles-andere als möglich und höchstes Ziel betrachtend zählt. - Und als zweites merke ich grad, dass mir in meinem Leben ganz klar ein Gewerkschafterinnensohn als Hauptattraktion gefehlt hat. Doch dieser Teil ... Uferlos.

3
/
1