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Banken-Experte zur CS-Übernahme: «Die Schweiz ist heute nicht mehr die Gleiche wie vor zwei Wochen.» Ausserdem: Warum macht die SNB, was sie macht?

22.03.2023

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Synthetische Stimme
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Guten Tag

Das haben wir heute für Sie:

Als 2008 die Grossbank Lehman Brothers Insolvenz anmelden musste, schauten Zehn­tausende Rentner in Europa ungläubig auf ihre Konto­auszüge. Diese wiesen aus, was von ihrem Ersparten übrig geblieben war: nämlich nichts. Weil eine ihnen unbekannte Bank in den fernen USA pleite­ging. Weil sie ihren Bank­beraterinnen vertraut und nicht verstanden hatten, welchem Risiko sie ihren Not­groschen aussetzten. Es war herz­zerreissend. Im Gegensatz dazu erregten die ersten Opfer der Credit-Suisse-Übernahme wenig Mitleid. Denn bisher zahlten faktisch die Investoren, allen voran die saudischen Gross­aktionäre. Und Milliardäre sind selten Sympathie­träger. Trotzdem ist es äusserst bedenklich, was bei der Übernahme der CS durch die UBS mit ihnen geschah. Nämlich faktisch eine Enteignung.

  • Urs Birchler sass viele Jahre in der Direktion der National­bank. Er kann sein Entsetzen über die CS-Übernahme nur schwer verbergen. «Man hat das Wettbewerbs­recht, das Aktien­recht, das Übernahme­recht und das Eigentums­recht ausgehebelt. Und bei Letzterem sind wir auf Verfassungs­stufe», sagt er im Interview mit Philipp Albrecht. Birchlers Fazit zu den potenziellen Folgen des CS-Kaufs: «Die Schweiz ist heute nicht mehr die Gleiche wie vor zwei Wochen

  • Die Entscheide der Schweizerischen Nationalbank (SNB) haben gewaltige Auswirkungen – nicht nur, wenn es um die Rettung von Gross­banken geht. Auch jede Anpassung des Leit­zinses, jede Intervention am Devisen­markt spüren Firmen im Tages­geschäft – und wir Konsumentinnen beim Einkaufen oder beim Überweisen der Miete. Autor Dominic Iten hat die Geld­politik der SNB einer Analyse unterzogen. Wer sitzt warum an den entscheidenden Stellen? Welche Abwägungen gehen einem Entscheid voraus? Und was sind die Folgen einer Leit­zins­erhöhung?

  • Das Thema ist einfach nur widerlich: Kinder­pornografie. Immerhin sorgt es weltweit für Empörung und vielfältige Versuche, dagegen vorzugehen. So wurde ein acht­sekündiges Video entdeckt, das auf einen Instagram-Account hoch­geladen wurde. Dessen Inhaber steht nun in Solothurn vor Gericht. Justiz­reporter William Stern verfolgte die Verhandlung, bei der es vor allem um die Frage ging: Sind die Beweise stichhaltig genug für einen Schuld­spruch?

Ausserdem:

  • Dass es Republik-Beiträge nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Anhören gibt, ist Ihnen inzwischen bestimmt bekannt. Manchmal bietet sich sogar die Möglichkeit, dass wir ein regelrechtes Hör­stück produzieren können. Darum empfehlen wir hier unseren gestern publizierten Beitrag «Untergang der Credit Suisse: Was sie sagten, was sie meinten, was sie verschwiegen» speziell zum Anhören. Wir haben nämlich die O-Ton-Zitate aus der Presse­konferenz des Bundesrates für die vorgelesene Fassung verwendet. Viel Spass beim Anhören!

Und in aller Kürze:

Haben Sie einen schönen Tag. Bis morgen.

Ihre Crew der Republik

www.republik.ch

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