Und er liebt uns doch

Im tiefreligiösen Brasilien boomen Freikirchen. Doch im Schatten dieser konservativen Revolution gedeiht auch die Freiheit. Ein Besuch in Brasiliens erster Kirche für trans Personen.

Von Niklas Franzen (Text) und Felipe Avila (Bilder), 15.03.2023

Vorgelesen von Jonas Gygax
0:00 / 17:51

Journalismus kostet. Dass Sie diesen Beitrag trotzdem lesen können, verdanken Sie den rund 27’000 Leserinnen, die die Republik schon finanzieren. Wenn auch Sie unabhängigen Journalismus möglich machen wollen: Kommen Sie an Bord!

«Egal, wie viel Silikon ihr in den Brüsten habt. Gott liebt auch euch»: Ein Gottes­dienst in São Paulo für trans Menschen.

Denn durch die Gnade seid ihr gerettet aufgrund des Glaubens, und zwar nicht aus euch selbst, nein, Gottes Gabe ist es: nicht durch eigenes Tun, damit niemand sich rühmen kann. Denn sein Gebilde sind wir, geschaffen in Christus Jesus zu einem Leben voller guter Taten, die Gott schon bereit­gestellt hat.

Brief des Paulus an die Epheser, Kapitel 2, Verse 8 bis 10.

Jacque Chanel zupft ihr schwarzes Kleid zurecht, richtet die strohblonde Perücke, dann stöckelt sie nach vorne, zum kleinen Altar vor dem Mango­baum. Sie kneift die Augen zusammen und beginnt mit sonorer Stimme in ein Mikrofon zu sprechen. «Danke, Herr, dass wir deine Kraft spüren dürfen!» Im Hintergrund läuft rührselige Gospel­musik vom Band. «Danke, Herr, für dein Licht!» Rund dreissig Menschen stehen vor der Bühne. Einige recken ekstatisch die Arme in die Luft, andere murmeln tranceartig vor sich hin, wippen ihre Körper wie ein Pendel zum Gebet. «Danke, Herr, für deine Liebe!»

Chanel, 58, tätowierte Augenbrauen, Brille mit dickem Rand, ist evangelikale Pastorin. Ihr Open-Air-Gottesdienst findet im Hof eines unscheinbaren Reihen­hauses statt. Hinter einer Mauer lassen sich gerade noch die Hochhaus­silhouetten der Mega­metropole São Paulo erkennen. An diesem Abend sind mehrere Pastoren vor Ort. Gebete, Musik, Messwein. Auf den ersten Blick könnte man meinen: Das hier ist ein ganz normaler Gottes­dienst.

Doch diese Kirche ist anders. Jacque Chanel ist trans. Zusammen mit einigen Gleich­gesinnten hat sie die erste Kirche für trans Personen in Brasilien gegründet.

Am Ende der Predigt wendet sich Chanel direkt an die versammelten Frauen. Auch Jesus habe eine Transformation hinter sich: von der göttlichen Seele zur menschlichen Seele. «Warum sollten wir uns nicht auch transformieren können?»

Und dann sagt sie: «Es ist egal, wie viel Silikon ihr in den Brüsten habt. Es ist egal, wie gross eure Perücken sind. Gott liebt auch euch.»

Die eine Kirche gibt es nicht mehr

In einem Land, in dem fundamentalistische Pfingst­gemeinden immer mehr Einfluss gewinnen, ist Chanels Kirche eine kleine, aber aktive Gegen­bewegung. Und ihr Kampf um Anerkennung spiegelt einen grund­sätzlichen Konflikt der brasilianischen Gesellschaft wider. Darüber, was Glauben ist. Wie die Kirche im 21. Jahrhundert auszusehen hat. Und wer dazu­gehört.

Das grösste katholische Land der Welt durchlebt, was einige in der Wissenschaft eine «religiöse Revolution» bezeichnen. Immer mehr Brasilianerinnen wenden sich den Pfingst­kirchen zu. 14’000 neue evangelikale Kirchen eröffnen jedes Jahr. Es gibt Berechnungen, die voraus­sagen, dass die Evangelikalen schon im Jahr 2032 die Mehrheit der brasilianischen Bevölkerung stellen werden.

«Ich wurde von meiner Familie verstossen, aber in meinem Glauben gestärkt», sagt Jacque Chanel.
Die Perücke liegt neben der offenen Bibel …
… im Zimmer von Pastorin Chanel.
Sie hat die erste Kirche für trans Personen in Brasilien gegründet.

Der Evangelikalismus ist eine theologische Strömung innerhalb des Protestantismus. In der Regel betreiben die Gemeinden keine kritische Bibel­exegese, das heisst: Was in der Bibel steht, verstehen sie wörtlich, und es wird nicht hinterfragt. In Brasilien beherrschen evangelikale Kirchen heute gleicher­massen das Strassen­bild der Armen­viertel, der – meist wohlhabenden – Innen­städte und der abgelegenen Dörfer.

Ähnlich wie in den USA gibt es riesige, hoch­moderne Prestige­bauten. Einige dieser Kirchen bieten Platz für mehr als 20’000 Gläubige, betreiben Fernseh­studios und haben Helikopter­landeplätze auf dem Dach. Überall finden sich mittler­weile aber auch kleine Garagen­tempel, oft nur mit ein paar Plastik­stühlen, einem Mikrofon und Lautsprecher­boxen. Da es im Gegensatz zur katholischen Kirche keine oberste Glaubens­behörde gibt, ist es leicht, eine neue Gemeinde zu gründen. Fast jeder kann sich Pastor nennen. Was sie vor allem braucht: Charisma und eine «göttliche Berufung».

Die meisten Kirchen sind erzkonservativ. Sie sind gegen Abtreibungen, verteufeln viele «weltliche» Dinge und lehnen gleich­geschlechtliche Liebe kategorisch ab. Diese strengen Dogmen bekam auch Jacque Chanel zu spüren.

1964 kam sie in Belém zur Welt, einer Millionen­stadt im Norden. Sie habe eigentlich schon immer gewusst, dass sie eine Frau ist, und habe schon als Kind eine sehr feminine Art gehabt. Als sie 13 war, packte ihre strenggläubige Mutter irgendwann einen Koffer und schleifte ihr Kind zu einem Pastor. «Sie wollte, dass Jesus mich heilt», sagt Chanel.

Sie wohnte fortan im Keller der Kirche, in einem kleinen Zimmer ohne Fenster. Der Pastor wurde so etwas wie Chanels Ersatz­vater. Über ihre Identität habe er nie sprechen wollen, aber er respektierte sie, und noch wichtiger: Er integrierte sie in die Kirch­gemeinde. «Ich wurde von meiner Familie verstossen, aber in meinem Glauben gestärkt.»

Mit 19 Jahren nahm Chanels Leben eine weitere Wende. Sechs Männer stürmten die Kirche und erschossen den Pastor – vor ihren Augen. Es seien Drogen­dealer gewesen, unzufrieden mit dem Gottes­haus in ihrem Viertel.

Wie so viele Aussen­seiterinnen zog es sie in den 1980er-Jahren in die Millionen­metropole São Paulo. Sie kannte niemand in der grossen Stadt, und wieder gab ihr die Religion Halt. Sie ging zu Gottes­diensten, sang im Kirchen­chor, engagierte sich in Jugend­gruppen.

Schliesslich entschloss sie sich zu einer Geschlechts­angleichung. Und wurde erneut sehr einsam.

Unzählige Male, erzählt sie, hätten ihr Pastoren die Hand auf die Stirn gelegt, um einen «bösen Geist» auszutreiben. Einmal wurde sie in einem Gottesdienst nach vorne gerufen. Der Pastor zitierte Bibelverse, dann brüllte er: «So etwas wie dich wollen wir hier nicht.»

Viel Leid habe sie in der Kirche erlebt. Trotz allem wirkt Chanel nicht verbittert, wenn sie erzählt. Sie hat eine ruhige, fast schon stoische Art. Nie sei es ihr in den Sinn gekommen, mit ihrem Glauben zu brechen. Doch dass sie für lange Zeit keinen spirituellen Ort hatte, habe ein grosses Loch hinter­lassen. Beinahe hätte diese Leere sie zerstört.

Eine Minderheit in der Minderheit

Es war ein Julitag vor zehn Jahren, der ihr Leben erneut grundlegend veränderte. In dieser Zeit betrieb Chanel einen kleinen Coiffeur­salon. Ein Klient betrat ihr Studio, sie kamen ins Gespräch. Er erzählte ihr, er sei Pastor. Und schwul. Er lud sie zu einem Gottes­dienst ein.

Nach der Arbeit fuhr Chanel mit dem Bus in die Vorstadt São Paulos. Als sie an der angegebenen Adresse ankam, habe sie zuerst ihren Augen nicht getraut. Warmes Licht, Regenbogen­fahnen, Männer mit bunt gefärbten Haaren. Es war eine der ersten sogenannt inklusiven Kirchen des Landes. «Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen», erinnert sie sich. «Ich dachte mir: ‹Jetzt habe ich endlich meinen Platz gefunden.›»

Hier wird Inklusivität gefeiert: Dragshow in einer Notunterkunft für obdachlose trans Personen.

Zwar sind die grossen Pfingst­kirchen durchweg konservativ, doch die evangelikale Welt ist vielfältig. Es gibt eine Szene abseits der fundamentalistischen Hass­prediger. Genaue Zahlen existieren zwar nicht, aber mittlerweile stehen in mehreren Städten inklusive Kirchen. Irgendwann war Chanel aber auch in der Gemeinde am Stadtrand São Paulos nicht mehr glücklich. Denn sie war die einzige trans Frau. Und auch dort erlebte sie Vorurteile: «Trans Personen sind die Minderheit in der Minderheit.»

So gründete sie die erste Kirche für trans Personen in Brasilien: Ministério Séforas, das Ministerium Zipporas. Der Name bezieht sich auf eine biblische Gestalt, die Ehefrau von Mose. Heute ist die kleine Gemeinde angegliedert an den brasilianischen Ableger der Metropolitan Community Church. Die inklusive Kirche wurde 1968 vom schwulen Pastor Troy Perry in Los Angeles gegründet. Zwar gebe es Unterstützung von der Stadt­verwaltung, sagt Chanel, doch immer noch seien sie auf Spenden angewiesen. Und ein eigenes Gebäude gibt es nicht, die Gottes­dienste finden in den Häusern der Gemeinde­mitglieder statt.

Chanel wohnt in einem besetzten Haus im Norden São Paulos. Schon von weitem sieht man den halb fertigen Beton­klotz. Eigentlich hätte hier mal ein Ibis-Hotel entstehen sollen, doch der Besitzer ging während des Baus pleite. Jahrelang stand das 15-stöckige Gebäude leer, bevor sich arme Familien darin einrichteten. Vor dem Haus spielen Kinder Fussball, man hört ein Gewirr aus Französisch und Kreolisch. Die meisten der Familien kommen aus afrikanischen Staaten oder aus Haiti.

Im Erdgeschoss geht es durch einen dunklen Flur. Von der Decke tropft Wasser in Plastik­eimer, Kabel hängen aus der Wand. Hinter einer schweren Holztür lebt Chanel in einem grossen, unaufgeräumten Zimmer. Teile der Decke fehlen, überall summen die Frucht­fliegen. In einer Ecke steht eine Schmink­kommode, auf dem Bett liegen Perücken und eine Bibel.

Viele furchtbare Dinge habe sie sich anhören müssen, sagt sie. Dass sie keine wahre Christin sei, ihre Kirche ein Werk Satans. Dann erwidert Chanel: Auch Jesus sei ausgeschlossen gewesen, habe am Rand der Gesellschaft gestanden. Die «Fundamentalisten» seien diejenigen, die die Bibel verraten würden: «Sie wollen das Wort Gottes predigen, aber verbreiten Hass.»

Von anderen sei sie erst akzeptiert worden, als diese ihre Arbeit kennen­lernten. Chanel öffnet eine Tür zum Neben­raum. In der gammeligen Industrie­küche kocht sie einmal in der Woche grosse Mengen an Lebens­mitteln. Das Essen verteilt sie an Bedürftige. Manchmal hilft ihr jemand aus der Gemeinde, oft ist sie aber alleine. «Auch das ist Religion für mich», sagt sie, während sie klein gehackte Kartoffeln in einen Topf wirft. «Wir wollen das Evangelium in die Praxis bringen.»

Lebenserwartung: 35 Jahre

Chanel und ihr Umfeld verstehen sich als Gegen­bewegung zu den grossen evangelikalen Kirchen, von denen viele im Verdacht stehen, ihre Gläubigen schamlos auszubeuten. «Inklusive Theologie» nennen sie ihren Ansatz. Sie wollen bei denen sein, die ganz unten stehen, von denen niemand sonst etwas wissen will. In São Paulo sind das vor allem Obdachlose. Wie viele Menschen in der grössten Stadt der Süd­halbkugel auf der Strasse leben, weiss niemand genau. Es dürften aber mehrere zehntausend sein.

Nach Korruptions­skandalen und einer schweren politischen Krise rutschte Brasilien ab 2014 in die Rezession, davon hat sich die Wirtschaft des Landes nie wieder richtig erholt. Auch die Pandemie traf das Land hart. Ganze Familien hausen in Zelt­städten oder auf nacktem Asphalt. 33 Millionen Brasilianerinnen sind laut Studien bereits am Hungern. Videos auf Social Media zeigen Menschen, die in Müll­wagen nach Essens­resten wühlen.

«Wir wollen das Evangelium in die Praxis bringen»: Jacque Chanel bei der Essensausgabe.
Die Pastorin lebt in einfachen Verhältnissen. Von der Decke tropft Wasser, Kabel hängen aus der Wand, Teile der Decke fehlen.

In São Paulo ist es Abend geworden. Chanel steht in der Nähe der Sé-Kathedrale im historischen Zentrum der Stadt. Aus einem Transporter heraus verteilt sie die Gemüse­suppe, die sie ein paar Stunden zuvor gekocht hat. Es dauert nur Minuten, bis sich eine lange Schlange gebildet hat. Einige sehen aus, als würden sie zum ersten Mal hier stehen, andere, als hätten sie ein ganzes Leben auf der Strasse hinter sich.

Die meisten schnappen sich die Suppe, murmeln ein knappes «obrigado» und ziehen wieder ab. Zeit zum Beten bleibt kaum. Aber darum gehe es vorrangig auch nicht, sagt Chanel. «Das Wichtigste ist, dass diese Menschen etwas im Magen haben.»

Auch viele trans Personen sind obdachlos. Sie sind doppelt diskriminiert: wegen ihrer Identität und weil sie auf der Strasse leben. Chanel erzählt, dass viele dieser meninas, «Mädchen», kaum ein Klassen­zimmer von innen gesehen haben und auf dem formellen Arbeits­markt keine Chance hätten. Sexarbeit sei oft die einzige Einnahme­quelle. Nur wenige können dem Kreislauf aus Ausgrenzung, Armut und Strasse entfliehen. Laut der Organisation Associação Nacional de Travestis e Transexuais liegt die Lebens­erwartung von trans Menschen in Brasilien bei etwa 35 Jahren. Und das grösste Land Latein­amerikas ist weltweiter Spitzen­reiter bezüglich homophober und trans­feindlicher Gewalt. 140 trans Menschen wurden 2021 ermordet.

Es gibt nur wenige Orte in Brasilien, wo trans Menschen wirklich sicher sind. Die Casa Florescer ist so ein Ort. 2016 wurde das zweistöckige Haus als erste Notunterkunft für obdachlose trans Personen in Latein­amerika gegründet. Einige der Frauen bleiben Monate, andere nur wenige Tage. Hier gibt es Therapeutinnen und Sozial­arbeiter, das Haus wird rund um die Uhr bewacht.

Karla Yorhana, 25, lebt momentan in der Casa Florescer.
Viele Bewohnerinnen haben alles verloren.
Im Glauben und im Austausch mit Gleichgesinnten finden sie Halt.

Einmal im Monat veranstaltet Chanel hier einen Gottes­dienst. So auch ein paar Tage nachdem sie bei der Sé-Kathedrale ihre Suppe verteilt hat. An diesem Abend ist das grosse Wohn­zimmer gut gefüllt. Einige der Frauen beten inbrünstig mit, andere huschen mit leerem Blick zu den Zimmern.

Auf einem Sofa sitzt Karla Yorhana, 25, lange Finger­nägel, Shakira-Mähne. Sie wippt zum Beat der Gospel­musik. Wie Chanel kommt sie aus dem Norden Brasiliens. Ihre Mutter ist evangelikale Pastorin und akzeptiert sie nicht. Mehrfach habe sie versucht, sie zu «heilen». Offiziell sind Konversions­therapien in Brasilien verboten. Einige Kirchen führen dennoch sogenannte Dämonen­austreibungen durch, oft als «Hilfs­gruppen» für Jugendliche getarnt.

Vor drei Jahren kam Yorhana nach São Paulo, um ihren Körper anpassen zu lassen. Doch das kostete Geld. So fing sie mit der Sexarbeit an. Und tatsächlich verdiente sie einiger­massen gut. Doch als sie anfing, Crack zu rauchen, ging es bergab. Sie landete auf der Strasse, wurde krank. «Ich habe alles verloren», sagt sie bei einer Zigarette vor dem Haus.

Yorhanas Geschichte ist die Geschichte vieler Frauen in der Einrichtung. Besonders religiös sei sie nicht, sagt sie. Chanels Gottesdienst findet sie trotzdem gut: «Ich habe ein Trauma durch meine Mutter, nicht durch die Kirche.»

Der Glaube ist politisch

In einem tiefgläubigen Land wie Brasilien ist die Religion zwar oft die Wurzel von Ausgrenzung und Hass. Sie bietet vielen aber auch Halt und eine Heimat. Bei einer Umfrage des Projekts Vote LGBT+ auf der Pride-Parade in São Paulo erklärten 40 Prozent der Teilnehmerinnen, christlich zu sein. Pauschale Religions­kritik wie in Europa oder den USA läuft in den meisten latein­amerikanischen Ländern ins Leere. Stattdessen ist die Deutungs­hoheit um den Glauben hart umkämpft. Die Religion wird zunehmend politisiert.

Während der Amtszeit des rechts­radikalen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro hat sich die Situation deutlich zugespitzt. Der Ex-Militär wettert gegen Abtreibungen und geriert sich als Verteidiger der «traditionellen Familie». Einmal sagte er, er würde seinen Sohn lieber tot als schwul sehen. Das kam bei den Pfingst­kirchen gut an. Bei einigen galt Bolsonaro gar als irdischer Vertreter von Jesus. Als er 2018 im Wahl­kampf von einem geistig verwirrten Mann nieder­gestochen wurde und das Attentat schwer verletzt überlebte, glaubten viele Evangelikale, er sei von ganz oben geschickt worden. Bei den Präsidentschafts­wahlen letzten Herbst unterstützten alle grossen Pfingst­kirchen Bolsonaro.

Genützt hat es nichts. Am 1. Januar wurde der Sozial­demokrat Luiz Inácio Lula da Silva feierlich in Brasília vereidigt. Jacque Chanel reiste extra hin.

Zum Autor

Niklas Franzen ist Journalist und hat im Mai 2022 das Buch «Brasilien über alles. Bolsonaro und die rechte Revolte» veröffentlicht.

Auch Jesus habe eine Transformation hinter sich – wie Jacque Chanel, hier in ihrem Zimmer im besetzten Haus.

Wenn Sie weiterhin unabhängigen Journalismus wie diesen lesen wollen, handeln Sie jetzt: Kommen Sie an Bord!