Der grösste Betrug – Teil 2

Die millionen­schwere Betrugsmasche ist ein offenes Geheimnis: Rooftop-Party in Pristina.

Die digitalen Diebe von Pristina

Anders als die meisten Opfer von Anlagebetrug im Internet hat ein Holzunternehmer aus Bayern Anzeige erstattet. Die Fährte der Ermittler führt nach Kosovo zu Callcenter-Agenten mit Rolex-Uhren. «Der grösste Betrug», Teil 2.

Von Franziska Tschinderle (Text und Recherche) und Ilir Tsouko (Recherche und Bilder) sowie Vjosa Çerkini (Vorrecherche), Apostolis Giotopoulos (Animationen und Videobearbeitung) und Juli Ristani (Recherche), 07.03.2023

Vorgelesen von Egon Fässler
0:00 / 36:08

Eine Rooftop-Party in Pristina. Junge Menschen tanzen zu elektronischer Musik auf einer Dach­terrasse. Jemand hat Salami­pizza bestellt, überall stehen offene Kartons und Bierdosen herum. Unten auf der Strasse flimmern die Schein­werfer Hunderter Autos. Es ist Sommer und die Diaspora auf Heimat­besuch in Kosovo, Europas jüngstem Staat.

Kosovo verbinden viele noch immer mit dem Krieg, der mittlerweile 24 Jahre zurückliegt. Ab 1999 war das Land ein Uno-Protektorat, heute werden Websites programmiert und Apps entwickelt. Der IT-Sektor boomt, die Zahl der dort beschäftigten Mitarbeiter steigt von Jahr zu Jahr. Rund 96 Prozent der Haushalte in Kosovo haben einen Internet­anschluss. Das ist mehr als in den anderen Balkan­ländern und liegt sogar über dem Durchschnitt in der EU. Und auf noch einem Gebiet ist Kosovo Spitzen­reiter: Ausserhalb des deutsch­sprachigen Raums leben nirgendwo in Europa so viele junge Menschen unter dreissig, die so gut Deutsch sprechen.

Der grösste Betrug

Ein Mann hat sein gesamtes Erbe verloren. Wie zahllose andere Menschen ist er auf eine gefälschte Investment-Plattform hereingefallen. Eine Kriminalgeschichte über die dunkle Seite der Digitalisierung und die Jagd nach dem schnellen Geld. Zur Übersicht.

Sie lesen: Teil 2

Die digitalen Diebe von Pristina

Teil 3

Als ob sie keine Seele hätten

Bonus-Folge

Podcast zur Callcenter-Recherche: Wo findet man die Be­trugs­op­fer?

Grosse Unternehmen lagern deshalb ihren Kunden­service gern in Callcenter in Kosovo aus. Offiziell kommuniziert zwar niemand die Auftraggeber. Aber wer sich in der Branche umhört, der stösst auf viele bekannte Namen: die Deutsche Post, Adidas, Airbnb, Apple, Zalando oder Axel Springer. Im Herbst 2021 wurde zudem publik, dass die Swisscom testweise Callcenter-Jobs nach Kosovo verschieben will.

Im Callcenter zu arbeiten, ist in Kosovo ein beliebter Studenten­job. Solange man nicht an die Falschen gerät. Und die Chance, an die Falschen zu geraten, ist beträchtlich.

«In meinem Callcenter haben sie den Film ‹The Wolf of Wall Street› gezeigt, um die Mitarbeiter zu motivieren», sagt einer der Gäste auf der Rooftop-Party. In dem Hollywood­film spielt Leonardo DiCaprio einen Investment-Betrüger, der im New York der Neunziger­jahre zum Multi­millionär aufsteigt. In Kosovo, erzählt der Mann, habe sich eine ähnliche Geschichte zugetragen, nur in echt. Seinen Namen will er – wie alle Insider in dieser Geschichte – nicht preisgeben. Wer gibt schon offen zu, dass er Teil einer millionen­schweren Betrugs­masche war?

Gut gegen Böse

«Was man für den Job können muss? Reden, überzeugen und hartnäckig sein. So, als würdest du eine Frau anmachen, die du unbedingt haben willst.»

«Du verkaufst Emotionen. Das Gefühl, immer reicher zu werden.»

«Ich habe irgendwann von den Kunden geträumt. Sie kannten nur meine Stimme, aber ich habe ihre Gesichter gesehen. Auf den Kopien ihrer Ausweise.»

«Stell dir vor, du verdienst 200 Euro im Monat und plötzlich gibt es einen Job, mit dem du 1000 Euro verdienen kannst.»

«Weil ich aus der Diaspora komme und fliessend Deutsch spreche, haben sie mir ein Grundgehalt von 1500 Euro angeboten.»

«Manche verdienen unheimlich viel Geld. Wir reden von fünfstelligen Summen im Monat.»

Aus Gesprächen mit früheren Callcenter-Agentinnen und mit Personen, die die Szene kennen.

Pristina hat ein offenes Geheimnis, das vielen unangenehm ist, weil es so gar nicht zum aufstrebenden und pro­westlichen Image der Stadt passt. Unter die unzähligen Callcenter, auf die man an gefühlt jeder zweiten Ecke stösst, haben sich Kriminelle gemischt, die Anlegerinnen mit Fake-Trading-Plattformen betrügen. Sie werben mit Finanz­produkten wie Forex, Krypto­währungen oder CFDs, investieren das Geld aber nie, sondern stecken es in die eigene Tasche.

Was sind Forex, Kryptowährungen oder CFDs? Und was ist Cybertrading?

Krypto­währungen sind digitale Währungen, von denen der Grossteil auf der Blockchain-Technologie basiert. Bei einer Blockchain handelt es sich um eine Art dezentral verteiltes und durch Kryptografie gesichertes, digitales Kassenbuch. Krypto­währungen können sich, im Gegensatz zu anderen Währungen, der Kontrolle von Finanz­institutionen und Regierungen entziehen.

CFD steht für «Contract for Difference», zu Deutsch: Differenz­kontrakte. Dabei handelt es sich um ein hoch­spekulatives, derivatives Finanz­produkt, bei denen Trader auf sinkende oder steigende Kurse von diversen Finanz­produkten wie zum Beispiel Aktien, Krypto­währungen oder Rohstoffen setzen. Vereinfacht gesprochen könnte man von einer Wette sprechen, bei der, üblicherweise unter Einsatz von Hebeln, auf die Differenz eines Kurses zwischen Kauf- und Verkaufszeit­punkt gesetzt wird.

Forex steht für «Foreign Exchange», zu Deutsch: Devisen­handel. Dabei werden Währungen paarweise gegeneinander gehandelt. Ein Beispiel: Man spekuliert, ob der Euro gegenüber dem Dollar steigt oder sinkt. Weitere beliebte Währungspaare sind der US-Dollar gegen den japanischen Yen oder das britische Pfund gegen den US-Dollar.

«Cybertrading» ist ein Begriff aus Ermittler­kreisen, auch bekannt als Anlagebetrug im Internet. Beim Cybertrading locken Betrüger ihre Opfer auf seriös anmutende Online-Trading-Plattformen. Über ein professionell gestaltetes Trading-Konto werden den Investoren Gewinne vorgegaukelt. Ein «Broker» betreut die Kunden telefonisch und verleitet sie zu immer höheren Einsätzen. Aber: Das Geld wurde zu keinem Zeitpunkt investiert. Es ist gestohlen. Die Trading-Plattformen entpuppen sich als kompletter Fake. Schätzungen zufolge werden in Europa dadurch jedes Jahr zweistellige Milliarden­summen erbeutet. Genau sagen kann das aber niemand, weil die Dunkelziffer gewaltig ist. Sicher ist: Cybertrading wird nicht von einem, sondern mehreren Betrugs­netzwerken betrieben – grenz­überschreitend und arbeitsteilig. Man kann sich das System wie einen Konzern vorstellen, der auf vier Säulen basiert. Eine Säule liefert die Kundendaten, die nächste wickelt Software und Technik ab. Eine weitere Säule stellt das Geldwäsche­netzwerk, in dem die Überweisungen versickern, zur Verfügung. Herz des Betrugs ist das Callcenter, aus dem die «Broker» anrufen. Um Letzteres geht es in dieser Recherche.

Cyber­trading nennt sich dieses milliarden­schwere Finanz­verbrechen, das Ermittlern zufolge in Israel seinen Anfang nahm und heute grenz­überschreitend operiert. Die Opfer sind Menschen wie Lorenz Krüger, ein Holzunternehmer aus Bayern, der auf einer Website namens Brokerz sein gesamtes Erbe verloren hat. Die Republik hat sich auf die Suche nach seinem Geld gemacht. Und sich gefragt: Wer sitzt in den Grossraum­büros an den Telefonen? Wie funktionieren diese Callcenter?

Betrügerische Callcenter befinden sich heute überwiegend in den Ländern Ost- und Südost­europas. In den letzten Jahren haben immer wieder Razzien stattgefunden, meist auf Initiative der General­staatsanwaltschaft in Bamberg in Bayern, die in zahlreichen Fällen den Anstoss für internationale Ermittlungen gab.

0:00 / –:––
Razzien zwischen 2020 und 2022: Die animierte Grafik zeigt, wo in Europa Cybertrading-Callcenter gestürmt wurden und welche gefälschten Trading-Plattformen damit in Zusammenhang standen.

Kosovo ist aus mehreren Gründen ein attraktiver Standort. Der Durchschnitts­lohn zählt mit rund 400 Euro zu den niedrigsten in Europa und die Jugend­arbeitslosigkeit ist hoch. Etwa 70 Prozent der Menschen sind jünger als 35 Jahre alt, viele von ihnen beherrschen Fremdsprachen.

«Die deutsche Sprache ist sehr präsent in Kosovo», sagt Albulena Sula. Einerseits gebe es viele Rückkehrer aus der Diaspora. Sula ist selber eine davon. Andererseits treffe man in Kosovo aber auch auf viele junge Menschen, die einen Sprachkurs besuchen, weil sie nach Deutschland gehen wollen.

Sula, eine 28-jährige Schweizerin, sitzt in einem Besprechungs­raum, ganz oben, im dritten Stock eines modernen Bürogebäudes im Zentrum von Pristina. Sie arbeitet für Baruti, ein Callcenter, das 2011 von zwei Männern und einer Frau aus der Schweizer Diaspora gegründet wurde und seit 2012 den Kunden­service für grosse Firmen in Europa abwickelt. Es hat heute rund 400 Mitarbeitende, der Grossteil davon ist unter dreissig.

Dass sich Kriminelle in der Branche breitmachen, ist für seriöse Anbieter unangenehm: Blick in ein Büro des legalen Callcenters Baruti.
Ihr Unternehmen ist Teil der Clean Call Alliance: Albulena Sula, Sales-Managerin bei Baruti.

Im Keller kann man Tisch­fussball spielen oder einen E-Scooter ausborgen. Auf einem Flachbild­fernseher laufen Musikvideos, auf dem Tisch stehen Schalen mit Orangen und Mandarinen. Sulas Job als Sales-Managerin ist es, neue Kundinnen anzuwerben. Weil viele Albaner akzentfrei Deutsch sprechen, merkt man gar nicht, dass sie in Pristina sitzen.

So wie Sula arbeiten viele Menschen in Kosovo bei den legalen Callcentern, die hohe Gehälter bezahlen und nichts mit Finanz­betrügereien zu tun haben. Um dies zu verdeutlichen, ist Baruti Teil der Clean Call Alliance, einer Initiative der deutschen Botschaft und einer Art Gütesiegel für die etablierten Callcenter in Kosovo. Auch Webhelp, mit 1500 Mitarbeiterinnen das grösste Callcenter im Land, ist Teil davon. Mit dem Gütesiegel will die Branche ein Zeichen setzen und sich von den Betrügern abheben. «Diese Allianz gibt es, damit ausländische Unternehmen die Sicherheit haben, dass es sich bei uns um legale Callcenter handelt», sagt Albulena Sula.

Die «Broker» sind die «Kings»

Obwohl alle über die illegalen Callcenter Bescheid wissen, ist es gar nicht so einfach, etwas aus erster Hand zu erfahren. Ehemalige Mitarbeiter haben Angst, sich mit Klarnamen zu äussern. Viele haben auf Anfragen der Republik nie geantwortet oder uns auf Facebook blockiert. Auf der Plattform Reddit erzählt ein ehemaliger Mitarbeiter anonym von seinen Erfahrungen:

0:00 / –:––

Wer Gerichtsakten studiert, erkennt bald: Im Callcenter ist nicht jeder gleich. Es gibt zwei Abteilungen, die personell und räumlich voneinander getrennt sind. Ganz unten steht eine Abteilung, die «Conversion» genannt wird. Die Telefonisten, die dort arbeiten, sind für den Erstkontakt zuständig und verdienen ein Grundgehalt zwischen 400 und 600 Euro, zuzüglich geringer Boni im Bereich von 1 bis 3 Prozent des erzielten Umsatzes. Man kann sie sich wie Sekretäre vorstellen, die am Telefon die immer gleichen Sätze herunterspulen. Die «Conversions» rufen die Kunden nach der Erst­registrierung an und überzeugen sie, ein sogenanntes FTD anzulegen, ein first-time deposit. Das ist eine Startgebühr von 250 Euro.

Wer ins Geschäft einsteigt, wird in die sogenannte Retention-Abteilung weitergeleitet. Dort sitzen die «Broker», die vermeintlichen Finanz­experten, die das Opfer fortan regelmässig anrufen und sehr gut verdienen. Der Staatsanwalt Nino Goldbeck aus Bamberg kennt Fälle, in denen «Broker» 40’000 Euro im Monat einnahmen.

«Wir haben auf zwei Etagen gearbeitet. Unten die Telefon­agenten und oben die Broker.»

«Die Retentions waren die Kings.»

«Je mehr die Conversions reingeholt haben, desto mehr haben die Retentions zu futtern gehabt.»

«An den Rolex-Uhren hat man erkannt, wer oben und wer unten gearbeitet hat.»

Aus Gesprächen mit früheren Callcenter-Agentinnen und mit Personen, die die Szene kennen.

Die Retentions geben sich Alias-Namen, die skandinavisch, britisch oder deutsch, aber nie albanisch klingen. Mehrere Geschädigte haben die Namen ihrer «Broker» mit der Republik geteilt.

Luca Klein.

Markus Blank.

Diana Martinez.

Herr Bindewald.

Frau Schwarz.

David Jordon. (Er war der «Broker» von Lorenz Krüger.)

«Sämtliche Callcenter-Agenten agieren ausnahmslos unter Falsch­personalien, die anhand der Nationalität der zu betreuenden Anleger so gewählt werden, dass sie vertrauen­erweckend klingen», heisst es in einer Anklageschrift.

Die Alias-Namen muss man sich wie ein Kostüm vorstellen, das sich die «Broker» mit ihrem Headset überstreifen. Oft geben sich Mitarbeiter als Urlaubs­vertretung aus. Der Republik sind Fälle bekannt, in denen Mitarbeiter den Tod eines «Brokers» vorgetäuscht haben, um den Verlust des Geldes zu rechtfertigen. Manche lassen das Konto ins Minus rasseln oder verwehren den Anlegerinnen durch Passwort­änderung den Zugriff. Die «Broker» drängen die Opfer dazu, sich Geld von Freunden zu leihen oder einen Kredit aufzunehmen. Die «Broker» bauen Druck auf, weil sie von der Führungsriege über ihnen selbst unter Druck gesetzt werden.

«Die Menschen in Kosovo haben das Rad nicht erfunden», sagt Fatos, ein Insider aus der Szene, zur Republik. Was er damit meint: Die Strategien, die angewendet werden, um mit Cyber­trading Menschen um ihr Geld zu bringen, sind auch anderswo die gleichen. Kosovo sei nur einer der Orte, an welche die Szene Dienst­leistungen auslagere, um Kosten zu sparen.

Der Wolf von Sofia

Fatos sitzt am Fenstersims einer Wohnung in der Innenstadt von Pristina und raucht. Unten im Hof spielen Kinder, es ist ein heisser Tag im Sommer, die Klima­anlage läuft auf Hochtouren. Fatos ist ein Mann Anfang dreissig mit tätowierten Armen und akzent­freiem Deutsch. Er ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Als kleiner Junge ist er – wie so viele aus seiner Generation – vor dem Krieg nach Deutschland geflohen. Heute beherrscht er die Sprache noch immer perfekt. Fatos benutzt Redewendungen wie: «Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.»

Wir haben uns verabredet, weil wir über eines der skrupel­losesten Callcenter reden möchten, die es in Kosovo je gegeben hat. Der Betreiber – ein Deutscher, der hier Klaus Hofmann genannt wird (sein richtiger Name ist der Republik bekannt) – soll Teil eines der grössten Cyber­trading-Netzwerke Europas gewesen sein, das Hundert­tausende Anlegerinnen betrogen hat. Hofmann wurde nie verurteilt. Er starb im Juli 2020 in seiner Zelle in Untersuchungs­haft, angeblich an einer Überdosis Medikamente. Bis heute ist ungeklärt, ob es Suizid oder ein Auftrags­mord war.

Sicher ist: Er hatte einen israelischen Komplizen. Sein Geschäfts­partner war Gal Barak, ein ehemaliger Geheim­dienstler, der von Sofia aus ein Geflecht aus Trading-Plattformen und Briefkasten­firmen steuerte. Es war Barak, der Hofmann die für den Finanzbetrug notwendige Software zur Verfügung stellte. So bekam jeder ein Stück vom Kuchen. Der Deutsche eröffnete Callcenter in Prag und Pristina. Der Israeli operierte von Bulgarien aus, was ihm in der Szene den Spitznamen «Wolf of Sofia» einbrachte. Bis zum Frühjahr 2021 verbüsste Barak eine Freiheits­strafe in Österreich.

Jetzt ist er wieder auf freiem Fuss. Der von dem Netzwerk verursachte Schaden überstieg alles, was Ermittler bis zu jenem Zeitpunkt gesehen hatten. Er belief sich weltweit auf 200 Millionen Euro.

Wie war das möglich geworden?

Das fragt man am besten Martin Grasel, einen Polizisten und ausgebildeten Software­entwickler, der für das Bundes­kriminalamt in Österreich arbeitet. Grasel hat Hofmann und Barak persönlich vernommen und Terabyte an Daten aus ihrem digitalen Firmen­imperium ausgewertet. Es war, wie er sagt, der grösste Fall in seiner Laufbahn.

Marigona Residence ist das Reichenviertel Pristinas: In dieser Siedlung haben auch Chefs von illegalen Callcentern in Immobilien investiert.

Hofmann kommt ursprünglich aus der Online-Gaming-Szene. Wie er zum Cyber­trading wechselte, weiss Grasel nicht, aber er vermutet, dass es auf einer Messe begann. «Die Software­anbieter verstecken sich nicht im Darknet, sondern treten ganz offen an Trading-Events auf», sagt er.

2015 stieg Hofmann mit einer Plattform namens Option888 in das Geschäft ein, die äusserst erfolgreich war. Ein Jahr später kam die Domain Zoomtrader hinzu, 2017 eine weitere mit dem Namen XMarkets. Die Republik hat mit mehreren Geschädigten, die ihr Geld auf diesen Plattformen verloren haben, gesprochen und ihre Akten eingesehen. Allein in Österreich sind 3500 Menschen betroffen. In der Schweiz sind es sogar rund 4000 Personen, die gemäss Grasel einen potenziellen Schaden von rund 10 Millionen Franken erlitten haben.

Den Kundenservice wickelten zwei Callcenter ab, eines in Prag und eines in Ferizaj, einer Kleinstadt nahe der Grenze zu Nord­mazedonien. Mindestens 435 Menschen waren in jenem in Ferizaj tätig. Der Betrieb lief zwischen Mai 2016 und Januar 2019, also knapp drei Jahre lang. Die Betreiber­gesellschaft hinter dem Callcenter war die Silkline Group SH.P.K. Die Leitung hatten zwei junge Kosovo-Albaner inne, die hier Altin Krasniqi und Skender Shala genannt werden sollen.

«Die beiden waren wie Brüder. Sie gingen zusammen zur Schule. Sie haben immer alles zusammen gemacht und sich nie gestritten», sagt Fatos, der Szene­insider aus Pristina, der sich mit uns an jenem heissen Sommertag getroffen hat. Er stammt aus derselben Stadt wie Altin Krasniqi und kennt ihn gut. Über dessen Chef, Klaus Hofmann, verliert Fatos kein gutes Wort. «Er kam per Privatflieger nach Kosovo», erzählt er, «und er hat uns gesagt, dass er ein Geschäft hat, mit dem man sehr viel Geld verdienen kann.» Aus Israel reisten zwei Trainer an, um Hofmann zu unterstützen – ein Mann und eine Frau. «Legt nicht auf! Zwingt den Kunden, zu investieren», sollen sie gesagt haben. Keiner der beiden wurde je angeklagt. «Einer hat gerade ein Buch über Verkaufs­strategien veröffentlicht», sagt Fatos.

Wieso Fatos eingewilligt hat, ein Interview zu geben, wird schnell offensichtlich: Er will Gerechtigkeit.

Krasniqi, einer der beiden Callcenter-Manager aus Ferizaj, sitzt in Deutschland im Gefängnis. Der Fall wurde am Landgericht in Saarbrücken in Deutschland verhandelt. Im August 2022 wurde Altin Krasniqi «wegen gewerbs- und bandenmässigen Betruges» zu 12 Jahren Haft verurteilt. Eine derart hohe Strafe wurde in Cyber­trading-Fällen noch nie ausgesprochen. In der Anklageschrift gegen ihn steht: «Er hatte unmittelbaren Kontakt zu allen Callcenter-Agenten und Einfluss auf die durch sie verübten Betrugstaten.»

Sein Freund Fatos will das nicht glauben: «Altin ist ein Sündenbock, der für eine Tat bezahlen muss, die andere begangen haben.»

Der Republik liegen die Anklageschrift gegen Altin Krasniqi sowie eine schriftliche Zusammen­fassung der 500 Seiten langen Strafakte vor. Daraus lässt sich nachvollziehen, wer wie viel mitverdient hat. Das Callcenter in Kosovo spielte insgesamt 30 Millionen Euro ein. Als Leiter verfügten die kosovarischen Manager über «vollständigen Zugang zum Backoffice aller Handels­plattformen». Laut der Strafakte konnten sie «die Kunden­trades auf den Plattformen live mitverfolgen».

Hofmann gab ihnen monatliche Ziel­vorgaben, die sie einzuhalten hatten. Sie mussten «daily reports» und «umfangreiche Statistiken» für ihren Chef anfertigen. Im Gegenzug waren die beiden Callcenter-Manager am Gesamtumsatz mit 0,5 Prozent beteiligt. Dementsprechend gross war ihre Motivation, die Opfer dazu zu bewegen, möglichst viel Geld zu überweisen. Sie liessen Glastüren in die Büros einbauen, installierten Überwachungs­kameras und wiesen die Mitarbeiterinnen an, möglichst kurze Pausen zu machen. «Wenn wir ihnen das Geld nicht wegnehmen, dann tun es andere», sollen sie laut dem Polizisten Martin Grasel unter anderem zu den Mitarbeitern gesagt haben.

So wurden sie in kurzer Zeit zu Millionären. Laut der Strafakte erhielt Altin Krasniqi rund 1,3 Millionen Euro «in Form von regelmässigen Geld­überweisungen».

Das ist viel Geld, aber nur ein Bruchteil dessen, was höhere Kader verdienen. Hofmann war laut den Ermittlungen der «wirtschaftlich Haupt­begünstigte der Plattformen». Noch sind nicht alle Daten ausgewertet, aber Polizei­quellen zufolge soll er zweistellige Millionen­beträge abgeschöpft haben. «Er verfügte über einen Privatjet, eine Jacht an der Côte d’Azur, zwei Ferraris sowie ein Anwesen in Tirol zum Skifahren im Winter. Hofmann liebte den Luxus», sagt Martin Grasel.

«Im Vergleich zu den Chefs haben die Manager Krümel bekommen», sagt Fatos in Pristina. Dass sein Kumpel als Betrüger dargestellt wird, ärgert ihn: «Altin war wie Robin Hood. Er hat armen, bedürftigen Menschen in Kosovo geholfen. Manche Mitarbeiter haben ihn mehr geliebt als ihren Vater oder ihre Mutter.»

Fatos erzählt von den Essens­paketen, die Altin Krasniqis Wohltätigkeits­organisation armen Menschen vor die Türe gelegt hat. Was er nicht erwähnt, sind die Luxus­artikel, die er sich selbst kaufte. Bei Haus­durchsuchungen im Umfeld des Callcenters wurden Medien­berichten zufolge zwölf Luxusuhren von Marken wie Rolex oder Armani beschlagnahmt. Darüber hinaus ein Motorrad der Marke Yamaha, ein Mercedes-Benz, G-Klasse, ein Schneemobil, drei Grundstücks­parzellen im Wert von einer halben Million Euro – und schliesslich 4000 Euro in Scheinen, eingenäht in einen Teddybären. In Fatos’ Logik ist all das nicht der Rede wert; weil die Chefs viel mehr Geld bekommen.

Fragt man ihn, ob Cyber­trading je aufhören wird, sagt er: «Nie im Leben. Ihr könnt Altin ins Gefängnis werfen, aber es gibt zig Altins in Kosovo.»

Der Metallarbeiter­sohn

Tatsächlich gibt es in Kosovo weit mehr als nur ein illegales Callcenter. Im Zentrum der Hauptstadt liegt eine Strasse, in der gleich mehrere von ihnen ihre Büros hatten. Sie heisst Bajram Kelmendi und liegt fünf Minuten vom Regierungs­gebäude in Pristina entfernt. Eine zentralere Lage gibt es nicht.

Berühmt für die vielen illegalen Callcenter, die es dort gab: …
… Eine aktuelle Impression der Strasse Bajram Kelmendi in Pristina.

An einer dicht befahrenen Kreuzung, gleich neben einer Moschee, steht ein dreistöckiger Glasbau. Dicke Telefon- und Internet­kabel spannen sich wie Lianen über die Strasse, in den Auslagen der Metzgereien hängen geräucherte Würste und Lamm­keulen. Im Glasbau an der Kreuzung war früher eine Firma eingemietet, die als Marketing­unternehmen getarnt war, tatsächlich aber für Cybertrading-Plattformen arbeitete. Sie soll der Staats­anwaltschaft Bamberg zufolge 20 Millionen Euro erbeutet haben.

Im April 2021 fand in der Strasse eine gross angelegte Razzia statt, seither laufen die Ermittlungen. Tomor Hoxha, 44, hat die Polizisten gesehen. Sein Café liegt auf der gegenüber­liegenden Strassen­seite. Er hat es 2016 eröffnet, im selben Jahr, als die «Marketingfirma» öffnete. Hoxha sitzt am hintersten Tisch seines Cafés, das sich auch im Kreis 5 in Zürich befinden könnte: Bohnen­kaffee aus Brasilien, Glühbirnen, die von Holzbalken hängen, rote Backsteinwand. «Früher haben wir 600 Espressos verkauft», sagt er leise, «aber jetzt geht hier alles immer mehr den Bach hinunter.» Die Callcenter-Agenten waren seine besten Kunden. Nach der Razzia hat er erfahren, wer sie wirklich waren. «Sie waren Diebe», sagt Hoxha, «digitale Diebe.»

Fünf von ihnen sollen im Frühjahr 2023 in Bamberg vor Gericht stehen. Ihr Chef – ein 33-jähriger Geschäftsmann aus Albanien, der sich innerhalb der Szene den Alias-Namen Greg Mathias gab – wurde bereits im Juli 2022 verurteilt.

Hinter dem Pseudonym verbirgt sich eine so faszinierende wie tragische Geschichte, die gar nicht zum Image eines Cyber­kriminellen passen will. Sie handelt vom Aufstieg und Fall eines Metallarbeiter­sohns, der sich – so erzählt es ein Wegbegleiter – als Student nicht einmal eine Packung Zigaretten leisten konnte. Später arbeitete er für einen Abgeordneten im albanischen Parlament und engagierte sich im Jugend­verband der Sozialistischen Partei Albaniens. Bevor er nach Kosovo auswanderte, arbeitete er in Albanien sechs Jahre lang als Trainer für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung. Ehemalige Kollegen beschreiben ihn als herzlich und lustig. Er habe oft Witze gemacht und sehr vertrauens­würdig gewirkt. Sie reagieren entsetzt, wenn man erzählt, dass er heute im Gefängnis sitzt.

War die Plattform, auf der Lorenz Krüger aus Bayern sein Geld verlor, Teil seines Imperiums?

Wer die ganze Geschichte von Greg Mathias verstehen will, der muss nach Burrel fahren, einer Kleinstadt im Nordosten Albaniens mit rund 10’000 Einwohnern. Sie liegt in einer gebirgigen Gegend, die zu den ärmsten des Balkan­landes zählt. Hier, in einem Wohnblock mit bröckelnder Fassade, wuchs der Mann auf, der später einmal CEO der angeblichen «Marketing­firma» in Pristina werden sollte.

0:00 / –:––

«Ich dachte immer, dass der Junge einmal Politiker wird», sagt Hasan Pasha, ein lokaler Bewohner, der in der Sozialistischen Partei aktiv ist. Nie hätte er sich vorstellen können, dass sein Landsmann zum Dieb werde, auch wenn es dessen Familie nicht leicht gehabt habe. Der Vater habe als Metall­arbeiter in einer nahe gelegenen Fabrik gearbeitet, was die Mutter gemacht habe, wisse er nicht.

Greg Mathias zog zum Journalistik­studium nach Tirana und bot für die Friedrich-Ebert-Stiftung Workshops an. Jungen Menschen wurde die Wichtigkeit von Wahlen vermittelt, sie lernten, was eine Bürger­versammlung ist, und spielten Abgeordnete im Parlament.

Eine ehemalige Arbeits­kollegin erinnert sich, wie Greg Mathias eines Tages ins Büro kam und sagte: «Ich ziehe nach Pristina, mein Bruder hat dort ein Callcenter eröffnet.»

Sein Linkedin-Profil von damals ist bis heute online. Dort steht, die «Marketing­firma» sei eine etablierte Firma, die sich auf Telemarketing spezialisiert habe. Sie sei für ihren hohen Standard sowie ihre Seriosität und Professionalität bekannt.

Auf Facebook-Fotos aus jener Zeit sieht man Mitarbeiter in Slim-Fit-Anzügen und Krawatten, die Namens­schilder auf einem Bändchen um den Hals tragen. Andere Fotos zeigen Greg Mathias beim Party­machen in Pristina in den Armen seiner Mitarbeiter. «Started from the bottom and now we are up» steht darüber: Wir haben unten angefangen und nun sind wir oben. In einem Video sieht man sie im Club feiern, vor ihnen eine Eisschale mit Red-Bull-Dosen und einer Jägermeister-Flasche. Andere Bilder zeigen Callcenter-Mitarbeiter mit hochrangigen Politikern, darunter Kosovos Ex-Premier Ramush Haradinaj und Ex-Präsident Hashim Thaçi.

Im April posiert die versammelte Retention-Abteilung, also die Top-«Broker», für ein Selfie im Besprechungs­raum. «Die lächelnden Löwen im Meeting am Ende des Monats» steht darüber auf Albanisch. Zu sehen sind 21 junge Männer in Hemden.

Wenige Monate später gibt Greg Mathias einem albanischen TV-Sender ein Interview. Im Hintergrund sieht man Bildschirme mit Börsen­kursen, daneben hängt eine albanische Flagge. Greg Mathias selbst wirkt bodenständig. Er ist nicht besonders gross, trägt ein schlamm­farbenes Hemd ohne Kragen und die Haare millimeterkurz geschoren. «Kosovo ist ein kleines Land», sagt er im TV-Interview, «aber es gibt viele talentierte junge Menschen, und die Möglichkeiten, die der Markt anbietet, sind sehr gross.» Wie sicher muss sich die Szene damals gefühlt haben, wenn sie Kamera­teams in ihre Büros liess?

Zumal im Jahr 2019 die ersten Anzeigen in Bayern eintrudelten. Die Geschädigten erzählten die immer gleiche Geschichte. Sie hatten auf einer Plattform namens FXC Markets investiert, die vorgab, eine legitime Trading-Seite aus Berlin zu sein. Eine dieser Anzeigen landete auch auf dem Schreibtisch von Felina Jonas, einer 25 Jahre alten Polizistin, die für die Kriminal­polizei Neu-Ulm arbeitet. Sie hatte sich gerade ihr Bein gebrochen und konnte deswegen nicht mehr auf Streife fahren. Zu Schreibtisch­arbeit verdonnert, begann sie die Bank­überweisungen der Opfer abzugleichen. Gemeinsam mit einem Cybercrime-Ermittler stiess Jonas auf ein Geflecht aus Briefkasten­firmen. «So einen Fall hatte ich noch nie», sagt sie, «davor beschäftigten mich vor allem Einbruch­serien, Betrugs- und Geldwäsche­delikte.»

Akribische Ermittlungs­arbeit am Schreibtisch: Felina Jonas von der Kripo Neu-Ulm hat das als Marketingfirma getarnte Callcenter in Kosovo gemeinsam mit einem Kollegen entdeckt.

Der Umsatz der «Marketingfirma» wurde über die Konten Hunderter Strohfirmen einmal um die halbe Welt geschickt – von Tschechien bis nach Hongkong. Das Ermittlungs­team um Jonas tastete sich von Scheinfirma zu Scheinfirma, die IT-Forensiker werteten die IP-Spuren der Website aus. Irgendwann führten alle Ermittlungs­wege in dieselbe Strasse in Pristina. Am 31. März 2021 stürmten deutsche Ermittler mithilfe einer kosovarischen Sonder­einheit das Büro mit der Glasfassade. Greg Mathias wurde festgenommen, das Callcenter tagelang durchsucht. Die Ermittler scannten Akten und nahmen alles mit, was sie finden konnten: Anstellungs­verträge, Schulungs­material, Gehalts­listen und vieles mehr. Am Ende flogen sie mit vier Terabyte Daten zurück nach Deutschland.

Die Beweislast war derart überwältigend, dass Greg Mathias ein Geständnis vor Gericht ablegte. Alexander Sättele, sein Straf­verteidiger aus Berlin, erinnert sich daran, wie er ihm zum ersten Mal hinter einer gläsernen Trennscheibe im Gefängnis begegnete: «Er ist relativ unauffällig und sticht nicht heraus. Er machte auf mich den Eindruck eines intelligenten Mannes, der sich bewusst war, was da noch alles auf ihn zukommt.»

Im Prozess hat Greg Mathias keine Hinter­männer belastet, aber sein Anwalt betont gegenüber der Republik: «Auch der Staats­anwaltschaft war letztlich klar, dass mein Mandant nicht an der Spitze der Organisation stand.» Die Republik hat Greg Mathias über seinen Anwalt im Gefängnis kontaktiert, um ihm die Möglichkeit einer Stellung­nahme zu geben. Der Mann hinter dem Pseudonym hat ein Gespräch abgelehnt.

Sein Mandant legte ein Geständnis ab: Strafverteidiger Alexander Sättele in seinem Büro in Berlin.

War Greg Mathias auch für die Plattform verantwortlich, die Lorenz Krüger in Bayern um sein Erbe brachte? Die Gerichts­verhandlung deutet nicht darauf hin. Denn dort wurden alle Plattformen, die mit der «Marketingfirma» in Verbindung standen, aufgelistet: FXC Markets, World FXM, AgricoXQ und viele mehr. Brokerz, die Plattform, auf die Lorenz Krüger hereinfiel, war nicht darunter.

Lange schien es so, als würden die Täter hinter Brokerz nie gefunden werden. Drei Jahre nachdem er Anzeige erstattet hatte, gab es noch immer keine Festnahmen. Aber dann, im März 2022, geschieht etwas, was Schwung in die Sache bringt.

In einem italienischen Hafen legt eine Fähre ab. Sie hat einen weissen Mercedes-Benz-Kleintransporter geladen, der in seiner Ausstattung weltweit einzigartig ist.

Das Fahrzeug trägt den Namen Paladin, was ursprünglich aus dem Lateinischen stammt und «Gefolgsmann» bedeutet. Der Paladin ist ein Forensik-Labor auf vier Rädern und der ganze Stolz der Staats­anwaltschaft Bamberg. Als er im Frühling 2022 über die Adria geschifft wird, blickt die ganze Welt auf den Krieg in der Ukraine, der wenige Wochen zuvor begonnen hat.

Lorenz Krüger hat die Hoffnung, sein Geld je zurück­zubekommen, längst aufgegeben. Dabei stehen die Chancen besser denn je.

Hinweis: Wir schrieben in einer früheren Version, Hofmann solle gemäss Polizei­quellen «zehnstellige Millionen­beträge abgeschöpft haben». Richtig ist: zweistellige Millionen­beträge. Wir bitten um Entschuldigung für den Fehler.

Zum Rechercheprojekt und den Autorinnen

Franziska Tschinderle, geboren 1994, ist Journalistin, schreibt schwerpunkt­mässig zum Balkan und lebt in Tirana.

Ilir Tsouko, geboren 1990, ist ein visueller Storyteller und lebt zwischen Tirana und Berlin.

Vjosa Çerkini, geboren 1993, ist eine Journalistin aus Pristina und arbeitet unter anderem für die Deutsche Welle (DW).

Juli Ristani, geboren 1976, ist eine investigative Journalistin aus Albanien und arbeitet für den TV-Sender Top Channel in Tirana.

Apostolis Giotopoulos, geboren 1985, ist ein Filmemacher und Video­editor aus Griechenland.

Diese Recherche wurde vom Förder­programm «Investigative Journalism for Europe» (IJ4EU) mitfinanziert. Das Programm zielt darauf ab, grenz­überschreitende Geschichten in mehreren Ländern und Sprachen zu publizieren.

Sie lesen: Teil 2

Die digitalen Diebe von Pristina

Teil 3

Als ob sie keine Seele hätten

Bonus-Folge

Podcast zur Callcenter-Recherche: Wo findet man die Be­trugs­op­fer?