Aus der Redaktion

Sie hören von uns

Eine kleine Übersicht zum Audio-Angebot der Republik: regelmässige Talk-Formate, Podcasts, vergangene Experimente – und was Sie als Nächstes erwartet.

Von Ihrem Expeditionsteam, 01.04.2022

Synthetische Stimme
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«Liebe Leser, liebe Hörerinnen der Republik», eröffnet Nicoletta Cimmino alle zwei Wochen ihre kurze «Sprachnotiz». «Willkommen, meine Damen und Herren, zum Podcast ‹Im Gespräch›», sagt Roger de Weck einmal im Monat, bevor er mit einem Gast über Inflation oder die Schweizer Neutralität zu diskutieren beginnt. Und der Pianist Tomas Bächli kommt bei «Am Klavier» gleich zur Sache: «Eigentlich bilden die Tonhöhen ein stufenloses Kontinuum.»

Cimmino, de Weck, Bächli: Alle drei melden sich in der Republik zu Wort und alle drei verbindet, dass sie dieses Wort nicht geschrieben, sondern gesprochen an Sie richten – der Pianist Bächli unterlegt seine Thesen zu Tonhöhen und Harmonien sogar mit einem breiten Spektrum von (mitunter heraus­fordernden) Klängen.

Dass es die Republik auch zum Anhören gibt, ist einigen von Ihnen sicher bekannt. Vielleicht haben Sie das Audio-Angebot schon von vorne bis hinten durchgehört (wenn ja, dann springen Sie im Folgenden direkt zu Punkt 4).

Gut möglich aber, dass Ihnen ein Überblick fehlt oder dass Sie ihn im Lauf der Zeit verloren haben, denn in Sachen Übersichtlichkeit liess unsere Audio-Seite bis vor kurzem einiges zu wünschen übrig. Deshalb hier: Was die Republik im Hörbereich zu bieten hat, hatte und ab sofort zu bieten haben wird:

  1. Überraschend: Audio-Serien und Features

  2. Regelmässig unregelmässig: Gespräche fürs Ohr

  3. Abgeschlossen: Vergangene Experimente

  4. Neu: Lassen Sie sich die Republik vorlesen

1. Überraschend: Audio-Serien und Features

Dieses Wochenende endet mit «Tödlicher Städtetrip» die True-Crime-Serie «Mord im Männer­milieu». In sechs Folgen nehmen die Autoren Michael Rüegg und Alexander Wenger Sie mit ins Zürich der 1950er- und 1960er-Jahre, als das Leben von schwulen Männern von staatlicher Repression, Heimlichkeit und Gewalt geprägt war.

Bis eine solche Serie steht, muss viel Vorarbeit geleistet werden. Neben den Autoren sind Produzentinnen involviert, Musiker, Sound­technikerinnen, Grafiker, Redaktorinnen. Jeden Monat können wir Ihnen das nicht bieten. Aber ab und zu möchten wir Sie mit diesen Audio-Perlen überraschen.

Denn sie erlauben eine breitere Vielfalt an Erzähl­weisen. Wenn beispiels­weise fünf Menschen durch das erste Jahr mit Corona in der Schweiz begleitet werden und in kurzen Sprach­nachrichten festhalten, was sie bewegt, wovor sie sich fürchten, worüber sie sich freuen – kurz: wie die Corona-Pandemie ihren Alltag verändert hat.

Dass sich der Aufwand lohnt, zeigt auch die Serie «Zündstoff». Es ist die Geschichte von Karl, einem Messie, der eine ganze Gemeinde in Atem hält und dessen vollgestelltes Haus unter mysteriösen Umständen abbrennt. In der Serie geht seine Tochter auf Spurensuche. Die Autorinnen Franziska Engelhardt und Stefanie Müller-Frank wurden dafür 2020 mit dem «Swiss Press Award» ausgezeichnet.

2. Regelmässig unregelmässig: Gespräche fürs Ohr

Wie die letzte Audio-Serie, «Mord im Männermilieu», entstanden ist und wie die Autoren beim Sichten historischer Quellen vorgegangen sind, erfahren Sie zum Abschluss der Serie in einem anderen Podcast: Im Meta-Format «Aus der Redaktion» erzählen wir die Geschichten hinter den Geschichten.

Etwa wenn Philipp Albrecht, Dennis Bühler und Brigitte Hürlimann darüber sprechen, was den Ausschlag für ihre Recherche zur Zürcher Herzmedizin gegeben hat, wie sie bei ihrer Arbeit vorgegangen sind und was sie dabei am meisten überraschte. Oder wenn Marguerite Meyer den Journalisten Emran Feroz fragt, wie es war, kurz vor der Macht­übernahme der Taliban aus Kabul zu berichten.

Mit «Republik live» bieten wir Ihnen ferner die Möglichkeit, verpasste Veranstaltungen nachzuholen. So können Sie von zu Hause aus zuhören, wie unsere Gäste über die Zukunft der Sexarbeit oder über Flucht­kunst in der Schweiz diskutieren. Pandemie­bedingt ist es hier in den vergangenen zwei Jahren etwas ruhiger geworden. Das sollte sich aber (Daumen drücken) bald ändern.

Am regelmässigsten erscheinen die eingangs genannten Podcasts «Sprachnotiz», «Im Gespräch» und «Am Klavier».

3. Abgeschlossen: Vergangene Experimente

Während sich all die bis hierhin genannten Audio-Formate fest etabliert haben, hat es das Schicksal bei den folgenden drei Projekten anders gemeint.

Dazu gehört die samstägliche «Wochenrevue», in der Patrick Venetz zwischen Januar und August 2020 zu einer Rückschau auf die Woche lud, mit Republik-Autorinnen sprach und Dialog­beiträge von einer Computer­stimme vorlesen liess – an «Kim» schieden sich die Geister.

Im «Tech-Podcast» unterhielten sich Republik-Autorin Adrienne Fichter und Digital­experte Nicolas Zahn über aktuelle netzpolitische Themen wie die Crypto-Affäre, 5G oder PR-Floskeln der Tech-Branche.

Schliesslich verlieh die Audio-Version des zwischen 2018 und 2019 wöchentlich vergebenen «Preises der Republik» der Auszeichnung das nötige Pathos.

Zwar wurden alle drei Audio-Projekte wieder eingestellt oder pausiert – sei es, weil gespart werden musste, sei es, weil neben dem laufenden Redaktions­alltag zu wenig Zeit dafür blieb. Umsonst waren die Experimente aber nicht, und das aus mindestens zwei Gründen.

Erstens sind viele der Beiträge auch heute noch hörenswert (zum Beispiel die 52 Folgen des Republik-Preises), und zweitens haben wir durchs Experimentieren etwas Wichtiges gelernt: Herzblut ist entscheidend, aber nicht ausreichend, um Audio-Projekte auf Dauer am Leben zu halten. Irgendjemand muss einen Podcast nicht nur aufgleisen, sondern auch begleiten, schneiden, fertig­produzieren und so weiter.

Oder, wie Republik-Artdirector Sven Gallinelli vor wenigen Monaten im Dialog schrieb: «Wenn wir Podcasts ernst nehmen wollen, müssen wir das intern auf eine vernünftige Basis stellen, die es uns dann ermöglicht, gute Formate und Inhalte regelmässig liefern zu können.»

In diesem Punkt sind wir nun einen Schritt weiter: Aufbauend auf den gemachten Erfahrungen skizzieren wir aktuell, wie ein künftiges Audio-Angebot aussehen könnte, was es dafür bräuchte und was uns allen eine Investition in diesen Bereich bringen könnte.

Einen ersten Entscheid setzen wir per sofort um.

4. Neu: Lassen Sie sich die Republik vorlesen

Zum Start ins Wochenende können Sie sich von jetzt an jeden Samstag einen längeren Republik-Beitrag vorlesen lassen. Eingesprochen von einem Profi. Das haben wir schon früher ein paarmal ausprobiert, neu wird daraus ein regelmässiges Angebot. Eine Liste mit allen bis jetzt eingelesenen Beiträgen zum Nachhören finden Sie hier.

Zugegeben, eine Republik-Geschichte vorgelesen zu bekommen, ist nicht besonders viel.

Ergänzend dazu starten wir mit einer weiteren Massnahme, die sich vielleicht nicht ganz so schön anhört, aber mit Praktikabilität punktet: Sie ist unkompliziert, zuverlässig – und eine computer­generierte Stimme.

Künftig werden Sie bei der Republik diesen beiden Symbolen begegnen: links, wenn ein Beitrag von uns von einem Menschen eingesprochen worden ist. Und rechts, wenn die Maschine diese Aufgabe übernimmt.

Für alle, die nun an «Kim», die bereits erwähnte Computer­stimme aus der «Wochenrevue» denken und vorsorglich die Ohren zuhalten: Überlegen Sie es sich noch einmal. Denn: Erstens hat sich in den vergangenen zwei Jahren einiges getan, unser neuer Audiopilot ist immer noch nicht perfekt, aber sehr viel besser; zweitens handelt es sich um ein Angebot. Sie dürfen es gerne nutzen, Sie können es aber auch genauso gut ignorieren. Drittens ist das Ganze ein Testlauf; in rund vier Wochen werten wir aus und entscheiden, ob die Vorteile überwiegen.

Warum wir neben den kuratierten, von Menschen eingesprochenen Vorlese­stücken auch noch eine künstliche Stimme ausprobieren möchten? Nun, Audio hat nicht nur etwas mit Hörgenuss zu tun, sondern auch mit Zugänglichkeit. Und zwar für alle, denen es schwerfällt, (längere) Texte am Bildschirm zu lesen, oder die schlicht zu wenig Zeit dafür haben.

Das ergänzende technische Feature will also vor allem eines sein: nützlich. Die Frage, wie wir die Republik barriere­freier gestalten können, ist damit zwar erst angekratzt. Es könnte aber ein erster Schritt in die richtige Richtung sein.

So viel zum aktuellen Stand in Sachen Audio bei der Republik. Zum Abschluss noch die Frage an Sie: Wie nutzen Sie unser Audio-Angebot? Was fällt Ihnen auf? Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen? Lassen Sie es uns im Dialog wissen.

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