Echo

Ein Bundes-Problem­gericht und die Chronologie einer Schmutz­kampagne

Reaktionen auf die Republik.

Von Lucia Herrmann, 08.09.2021

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Fast genau vor einem Jahr berichtete die Republik über schwere Vorwürfe gegen die Schweizerische National­bank: Über ein Dutzend Frauen, darunter ehemalige wie auch aktuelle Mitarbeiterinnen, berichteten von einer stark männer­geprägten Kultur, von Lohn­diskriminierung, Mobbing und Sexismus in der mächtigsten Finanz­institution des Landes. Das Echo war gross und reichte von «Bloomberg» bis zur «Financial Times». In der Folge meldeten sich weitere Betroffene, die National­bank leitete eine interne Befragung ein, und die Politik wurde aktiv. Eine Untersuchung der Personal­politik durch einen Ausschuss des Bank­rats läuft immer noch.

Sexismus, Mobbing, mangelnder Wille zur Aufklärung: Vor zwei Wochen beleuchtete die Republik ähnliche Probleme bei einer anderen zentralen Institution der Schweiz – dem Bundes­straf­gericht in Bellinzona.

Wie die gemeinsame Recherche von Republik und Radio SRF ans Licht brachte, klagen auch dort Mitarbeiterinnen über strukturelle Missstände. Und die bereits angestossene, politische Aufarbeitung der bisher bekannten Fälle ist nicht nur ungenügend, sondern auch höchst problematisch.

Chrigel Farner

«Wie Radio und Fernsehen SRF sowie das Online­magazin ‹Republik› am Freitag in gemeinsamen Recherchen berichten, sollen in dem Aufsichts­bericht des Bundes­gerichts nicht alle Vorwürfe abgeklärt worden sein. Waren bislang zwei Sexismus-Vorwürfe bekannt, sollen ‹mindestens vier Fälle› gegen ein und denselben Richter gemeldet worden sein. Zudem sollen die Frauen, die ausgesagt haben, aus dessen Zuständigkeitsbereich wegversetzt und im Verfahren nie angehört worden sein. In einer Stellung­nahme gegenüber den beiden Medien weist der kritisierte Richter die Vorwürfe zurück und tut sie als ‹bösartige und orchestrierte Angriffe auf meine Würde und Integrität› ab. Es gilt die Unschulds­vermutung.»
(Aargauerzeitung.ch vom 27.08.2021)

«Zudem zitieren SRF und ‹Republik› aus der Analyse einer externen Fachperson. Laut dem 27 Seiten dicken vertraulichen Bericht ist das Arbeits­klima am Bundes­strafgericht miserabel. Konkret würden 53 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Folgen auf ihre psychische und physische Gesundheit berichten. Genannt werden etwa Schlafstörungen, Verlust der Freude an der Arbeit, Stress oder Übelkeit.»
(«Luzerner Zeitung/Schweiz am Wochenende» vom 28.08.2021)


Zum weiteren Echo auf die Republik:

«Mein Haus ist mein Schloss» vom 21.06.2021
Datenbriefing zur Ablehnung des CO₂-Gesetzes.

«Die Autodichte ist in den ländlichen Kantonen Schwyz und Wallis deutlich höher als im Landes­durchschnitt, in Genf und Basel-Stadt am niedrigsten. Für Kaufmann ist das ein grosser Unterschied, weil es bedeutet, ‹dass wir überhaupt nicht das gleiche Verständnis von Raum haben›. Das führt laut Longchamp zu ‹sehr wichtigen Interessen­unterschieden›, die sich bei Abstimmungen zu Fragen von Wohnungs­bau oder Strassen deutlich zeigen, zusätzlich zu Themen, die allgemein die bäuerliche Lebens­weise betreffen. Dies war bei der Abstimmung am 13. Juni der Fall. Bei den drei Umwelt­themen (CO2-Gesetz und zwei Anti-Pestizid-Initiativen) war das Stimm­gefälle zwischen Stadt und Land ungewöhnlich gross. Das Online-Magazin Republik zeigte eine starke Korrelation zwischen Haus­besitz, Auto­dichte und der Abstimmung gegen das CO2-Gesetz auf.»
(Swissinfo.ch vom 12.07.2021)


«Überstürzter Abschied» vom 20.07.2021
Reportage über die Sterbehilfe­organisation Exit.

Rita Palanikumar

«Die Sterbehilfe­organisation Exit ist in den letzten zehn Jahren von 52’000 auf über 135’000 Mitglieder angewachsen. 2010 schieden 257 Menschen mithilfe von Exit aus dem Leben, 2020 waren es 913. Darunter auch ein 84-jähriges Exit-Mitglied, dessen Sterbe­fall die ‹Republik› im Detail schildert.»
(20min.ch vom 20.07.2021)


«Wenn Verfassungsfreunde die Verfassung verletzen» vom 09.06.2021
Kurzrecherche über unzulässige Abstimmungs­propaganda.

«Die Professionalisierung des Vereins ist vielleicht auch der Versuch, etwas Ordnung ins Chaos zu bringen. Die Graswurzel­bewegung besteht erst seit einem Jahr, die Erfolge sind schon genauso gross wie das Wachstum. Das birgt auch Gefahren. Vereinzelt melden sich Mitglieder, die krude Verschwörungs­theorien verbreiten, die Existenz des Corona­virus leugnen zum Beispiel. […] Als die Republik aufdeckt, dass ein Verfassungs­freund dank eines Daten­lecks an viele Handy­nummern gekommen ist und diesen eine SMS mit Wahl­empfehlungen geschickt hat, wird dieses Mitglied aus dem Verein ausgeschlossen. Nicht immer werden die Grenzen jedoch so klar gezogen, auch von den Köpfen der Bewegung nicht.
(Nebelspalter.ch vom 22.07.2021)


«Unfuck the Patienten­dossier» vom 23.07.2021
Analyse zum Entwicklungsstand des elektronischen Patientendossiers.

Daniel Stolle

«Laut dem Online-Magazin Republik kränkelt das elektronische Patienten­dossier. Doch eine Therapie sei noch möglich – mit mehr Geld und Aufsicht durch den Staat. Eigentlich sollte es seit April 2020 möglich sein, Arzt­berichte, Rezepte, Impfungen und sonstige Gesundheits­informationen digital abzulegen. Doch die Einführung des elektronischen Patienten­dossiers wurde mehrmals verschoben. Laut Republik genügt die blosse Anschub­finanzierung durch den Bund nicht. Er müsse jetzt im grossen Stil Geld in die Hand nehmen sowie Kontrolle und Verantwortung übernehmen.»
(Swissinfo.ch vom 23.07.2021)


«Der blockierte Riese» vom 23.01.2019
Analyse der Organisations­struktur der Migros.

Yves Bachmann

«Diese Grösse macht die Migros mächtig, aber auch träge. Das Unternehmen mit seinen zehn Genossenschaften leide unter ‹barocken, unflexiblen und patriarchalen Strukturen›, konstatierte das Online­magazin ‹Republik› vor zwei Jahren. Im ewigen Wettstreit mit Coop, der grössten Konkurrentin, musste sie zunehmend Rückschläge einstecken. Im vergangenen Jahr löste Coop die Migros beim Umsatz im Detail­handel sogar erstmals als Markt­führerin ab, wie eine Erhebung des Instituts GFK zeigt. Für das Selbst­verständnis der Migros, sagt ein Insider, sei dies ein schwerer Schlag. Beim Management am Zürcher Hauptsitz steige deshalb die Nervosität.»
(Tagesanzeiger.ch vom 24.07.2021)


«Zur Impfung lesen Sie die Packungs­beilage» vom 02.08.2021
Datenbriefing zu den Impfdurchbrüchen.

«Andere konkrete Schwächen in der Bericht­erstattung über das Impfen nennt die Republik. Auch hier geht es um den, vorsichtig formuliert: irreführenden Umgang mit Zahlen. Oliver Fuchs nennt Beispiele aus den USA, Schweiz und Kanada.»
mdr-Altpapier» vom 04.08.2021)


«Die Zerstörungsmaschine» vom 06.08.2021
Hintergründe zum Gerichts­streit zwischen Tamedia und der Netzaktivistin Jolanda Spiess-Hegglin.

«Dicke virtuelle Post für Tamedia: Aus dem Nichts katapultierten unzählige Tweets den Hashtag #HaltdieFresseTamedia am Wochen­ende auf den ersten Platz der Schweiz-Trends auf Twitter. Der Hashtag, der sich wie eine Bedrohung für Tamedia liest, lag in der Schweiz noch vor Welt­ereignissen wie der Schluss­zeremonie der Olympischen Spiele in Tokio oder dem überraschenden Abschied des Fussball-Superstars Lionel Messi aus Barcelona. Grund für die zahlreichen Tweets zum selben Thema war der Artikel ‹Die Zerstörungs­maschine› in der ‹Republik› vom Freitag, der sich auf Twitter wie ein Lauf­feuer ausbreitete.»
(Kleinreport.ch vom 09.08.2021)


«Die Polizei weiss, was Sie morgen vielleicht tun werden» vom 11.12.2020
Recherche über den illegitimen Einsatz von «Predictive Policing» in der Schweiz.

«Predictive Policing ist also längst keine Dystopie einer imaginierten Zukunft mehr. Sie ist eine Tatsache – auch in der Schweiz, die zu den Pionier­ländern gehört. […] Dabei kommen Prognose-Tools wie Ra-Prof, Dyrias, Octagon oder Odara zum Einsatz. […] Die Algorithmen werden auch ohne klare rechtliche Grundlage angewandt, wie einer Recherche des Online-Magazins Republik zeigte. So werden in Basel-Stadt erst jetzt die Gesetze geschaffen, obwohl Ra-Prof seit 2016 bereits in über fünfzig Fällen zum Einsatz kam.»
Amnesty-Magazin», August 2021, S. 30/31)


«Eine helvetische Klima­werkstatt» vom 06.03.2020
Zu den Möglichkeiten einer ambitionierten Schweizer Klimapolitik.

«To do so, a leading state or group of states could use public debt to fund an ambitious research programme. […] In the absence of American leadership, a good candidate might be a consortium of Denmark, Norway, Sweden and Switzerland, which have well-developed R&D, control over their own currencies and favourable ratios of external assets to liabilities (Eurostat, 2020, 2021). Urging Switzerland to become a ‘workshop for strategic, global climate solutions, a laboratory for testing and early deployment of climate-friendly technologies’, Ivo Nicholas Scherrer notes that his country’s low public debt would allow the initiative to be financed partly through borrowing (2020; see also Ammann, 2020). [...] The aim would be to boost investment to drive the price of clean forms of technology below that of dirty ones, making decarbonization less burdensome and more attractive worldwide.»
(Rendall, Mathew: Public debt and intergenerational ethics: how to fund a clean technology «Apollo program»?, in: Climate Policy 21 (7), 2021)


«Wollen Sie wissen, womit Viola Amherd geimpft ist?» vom 23.03.2021
Recherche über die Sicherheits­mängel beim digitalen Schweizer Impfausweis.

«‹Da die finanzielle Situation eine Fortführung des Stiftungs­zwecks nicht mehr erlaubt, sieht sich der Stiftungs­rat gezwungen, bei der Stiftungs­aufsicht die Liquidation der Stiftung zu beantragen›, teilte die Stiftung ‹meineimpfungen› am Dienstag mit. Daher habe die operative Tätigkeit in Zusammen­hang mit der Plattform meineimpfungen.ch eingestellt werden müssen. Die Daten der Plattform würden sicher aufbewahrt, aber nicht mehr bearbeitet. Im Mai wurde die Plattform meineimpfungen.ch wegen Sicherheits­lücken eingestellt. [...] Ins Rollen gebracht hatte die Geschichte das Online-Magazin ‹Republik›.»
(SRF.ch vom 25.08.2021)


«Wie eine Firma in Lausanne unfreiwillig bei Pegasus-Spionage-Attacken mitwirkte» vom 26.08.2021
Recherche zum Pegasus-Skandal.

«Im Juli sorgen Berichte über die Spionage­software Pegasus erstmals weltweit für Aufruhr. Denn damals war bekannt geworden, dass Präsidenten und Präsidentinnen, Diplomaten und Diplomatinnen sowie Journalisten und Journalistinnen mit der Spionage­software der israelischen Firma NSO Group abgehört worden sind. Bislang hatte die Schweiz in diesem Fall keine grosse Rolle gespielt. Wie Recherchen der ‹Republik› nun aber zeigen, ist die Schweiz stärker in den Skandal involviert als bisher angenommen.»
(20min.ch vom 26.08.2021)


Über die Republik:

«Nach dem Gespräch mit Brigitte Hürlimann bleibt vor allem ein Eindruck: Ja, sie ist Gerichts­reporterin mit Leib und Seele und mit viel Wissen und grosser Demut. […] So schätzt sich Hürlimann glücklich, dass ihre aktuelle Arbeit­geberin ‹Republik› eine eigene Rubrik dafür pflegt.»
reformiert» vom August 2021, S. 5)

«Das Online-Magazin ‹Republik› ist eine Erfolgs­geschichte. Dank 28’000 Abonnentinnen und Abonnenten gelingt es dem werbe­freien, politisch links verorteten Webportal seit fast vier Jahren, über die Runden zu kommen, was angesichts des stattlichen Personal­bestands anspruchs­voll ist. […] Im Kontrast dazu fällt die konkrete publizistische Leistung der ‹Republik› eher enttäuschend aus.»
(NZZaS.ch vom 10.07.2021)

«Die ebenfalls in Zürich ansässige ‹Republik› ist zwar gänzlich werbefrei und grenzt sich von Populismus und Konservatismus ab, verortet sich hingegen absichtlich nicht politisch und preist in erster Linie die aufgeklärte Demokratie und den unabhängigen Medien­markt.»
(«wobei»-Magazin Nr. 4 vom 15.07.2021)

«Zuwachs für die Republik: Priscilla Imboden, derzeit Bundeshaus­redaktorin bei Radio SRF, wechselt im Herbst zum Online­magazin. ‹Die Republik wagt in Zeiten des schnell­lebigen Kurz­futters ruhigen Hintergrund­journalismus, leistet sich eigene Recherchen und spannende Ansätze›, so Priscilla Imboden auf Anfrage von persoenlich.com. ‹Ich freue mich auf ein inspirierendes Team und eine neue Heraus­forderung.›»
(Persoenlich.ch vom 30.07.2021)

«Statt eigene Artikel publiziert die ‹Republik› in der nächsten Woche jeden Tag einen Link, der zu einer Geschichte aus einem anderen Medium führt. Damit will das Magazin seine ‹Verlegerinnen und Verleger› einladen, ‹die Vielfalt an unabhängigen Medien kennen­zulernen›, schreibt die ‹Republik› am Freitag. […] Für die Redaktoren und Reporterinnen des 2018 gegründeten Online­magazins bedeutet die nächste Woche grössten­teils Ruhe. Während der Retraite in den Bergen will das Team die Köpfe zusammen­stecken und sich um die ‹Weiter­entwicklung der «Republik» kümmern› [...]»
(Kleinreport.ch vom 09.08.2021)

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