Im Gespräch

«Liberale Politik ist Identitätspolitik»

Was ist eigentlich Freiheit? Und was haben Grüne und Klima­bewegung mit dem Liberalismus zu tun? Folge 10 des Podcasts, diesmal mit Rechts­philosoph Christoph Möllers, der versucht, den Liberalismus auf die Höhe unserer Zeit zu bringen.

Von Roger de Weck, 26.02.2021

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«Liberale Politik ist Identitätspolitik»
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Liberalismus ist anders: anders, als ihn die FDP definiert. Die Wirtschafts­liberalen sind rückständig geworden. Und was Freiheit ist, darüber werden Liberale immer streiten. Auch die Grünen sind Erben des Liberalismus – denn sie bekämpfen die Klima­katastrophe, die unsere Freiheit bedroht. Das sagt Christoph Möllers, Rechts­philosoph an der Berliner Humboldt-Universität und Autor des Buchs «Freiheitsgrade». Republik-Autor Daniel Binswanger und Publizist Roger de Weck haben sich mit ihm ausgetauscht.

Was Sie im Podcast erwartet:

  • Gibt es überhaupt «den» Liberalismus? (01:29)

  • Der Liberalismus verteilt sich immer auf Rechts- und Linksliberale – auch die Grünen sind Erben des Liberalismus (05:00)

  • Rechtsautoritäre kritisieren den Moralismus und moralisieren selbst, auch wenn sie das als Realismus darstellen (11:51)

  • Liberalismus ist immer auch Identitäts­politik – und mit der Identitäts­politik fangen jeweils die Diskriminierer an, nicht die Diskriminierten (18:14)

  • Der Wirtschafts­liberalismus ist konzeptionell stehen geblieben – und wie ordnen Liberale den Erfolg des staatlich gelenkten chinesischen Kapitalismus ein? (23:44)

  • Was ist Freiheit? Auch Liberale haben verschiedenste Freiheits­begriffe – das zeigt sich gerade in der Pandemie (35:10)

  • Es geht stets um «Freiheitsgrade» – die liberale politische Philosophie und der Partei­liberalismus leben gänzlich aneinander vorbei (43:08)

  • Die Schweiz, von Liberalen gegründet – in Europa das einzige Pendant zu den USA: Freiheit dank Heterogenität, nicht dank Homogenität (48:23)

  • Die Forderung nach «positiven politischen Gefühlen» – auch die Klima­bewegung kämpft um die eigene Freiheit. Fortschritts­glauben gibt es nur, wo man handlungsfähig ist (50:42)

Zur Person

Maurice Weiss

Christoph Möllers, geboren 1969, ist Professor für Öffentliches Recht und Rechts­philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Permanent Fellow am Wissenschafts­kolleg zu Berlin. Seine Forschungen bewegen sich in den Bereichen deutsches, europäisches und vergleichendes Verfassungs­recht, Demokratie­theorie und Theorie sozialer Normen.

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