Chronologie der Schweizer Medienkonzentration
Die letzten drei Jahrzehnte im Überblick – regelmässig auf den neuesten Stand gebracht.
Von Dennis Bühler und Christof Moser, 17.05.2018, letztes Update 17.12.2020
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Die 2020er-Jahre: Corona trifft die Branche hart – Verlage versuchen, Konkurse mit Kurzarbeit zu verhindern
Das neue Jahrzehnt beginnt mit einer Pandemie: Im Zuge der Corona-Krise brechen die Werbeerlöse ein. Mehrere Grossverlage reagieren mit der Einführung von Kurzarbeit. Anderen hilft auch das nichts mehr: Sie gehen in Konkurs oder müssen einen Teil der Redaktion entlassen. Gleichzeitig intensiviert der Staat seine Bemühungen, die Medien zu fördern.
17. Dezember 2020: Der «Walliser Bote» gibt bekannt, überregionale Artikel ab Anfang 2021 nicht mehr von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu beziehen, sondern von der Zentralredaktion von CH Media. Um die Übernahme der Artikel zu vereinfachen, passt der «Walliser Bote» sein Layout den CH-Media-Zeitungen an; ab März 2021 erhält die Walliser Leserschaft samstags eine Ausgabe mit drei Bünden, wovon der Mantelteil und der dritte Bund «Kultur & Leben» in Baden produziert werden. Innert weniger Tage hat Keystone-SDA damit die zweite Abo-Kündigung zu verkraften: Auch das Gratismedium «20 Minuten» steigt aus. Dessen Chefredaktion will die Agenturberichte und -bilder mit selbst produzierten Inhalten ersetzen: So soll jede Redaktorin mindestens drei Handyfotos pro Woche ins interne Bildarchiv hochladen. In einer E-Mail kombiniert die Chefredaktion die Aufforderung mit einer unverhohlenen Drohung: «Und ja, wir können nachschauen, wer das tut und wer nicht.»
4. Dezember 2020: Die Bieler Mediengruppe Gassmann, zu der unter anderem das «Bieler Tagblatt», das «Journal du Jura» und das Lokalradio Canal 3 gehören, wird an den Walliser Modeunternehmer Fredy Bayard verkauft. Bayard gibt seit drei Jahren als Inhaber der Mengis-Gruppe den «Walliser Boten» heraus und erhält den Vorzug vor Konkurrenten wie etwa der TX Group, die sich in den letzten Jahren wiederholt für die Gassmann-Gruppe interessiert hat. Ein Stellenabbau ist nicht vorgesehen.
3. Dezember 2020: Gemeinsam mit mehr als 60 Investoren gründet der ehemalige «Basler Zeitung»-Chefredaktor Markus Somm eine Firma namens Klarsicht AG und übernimmt die Satirezeitschrift «Nebelspalter». Während die Printausgabe des fast 150 Jahre alten Blatts vorerst nicht verändert werden soll, will Somm den Onlineauftritt neu konzipieren und Satire-Formate und Cartoons mit Recherchen und Kommentaren kombinieren. Verwaltungsratspräsident der Klarsicht AG wird der ehemalige Privatbankier und NZZ-Präsident Konrad Hummler.
3. November 2020: Die vom früheren Genfer FDP-Staatsrat François Longchamp präsidierte Stiftung Aventinus kauft die Westschweizer Zeitung «Le Temps» von Ringier Axel Springer. Die Redaktion zieht von Lausanne nach Genf, auf einen Personalabbau will die neue Besitzerin verzichten. Hinter Aventinus steht unter anderem die finanzstarke Stiftung Hans Wilsdorf, die Eigentümerin von Rolex. Gleichentags gibt Aventinus bekannt, das im Mai 2019 gestartete Onlineportal «Heidi News» zu übernehmen, das rund 5500 Abonnenten zählt.
28. Oktober 2020: Die Redaktionen der beiden Tageszeitungen «Der Bund» und «Berner Zeitung» werden per April 2021 zusammengelegt. Das verkünden die beiden Tamedia-Geschäftsführer Marco Boselli und Andreas Schaffner an einer internen Informationsveranstaltung. Es kommt zu einem Personalabbau in noch unbestimmter Höhe. Für Bestürzung in den Redaktionen sorgt unter anderem Bosellis Rat an das Kulturressort des «Bundes», künftig mehr über Netflixserien zu berichten. Artikel über Opern brächten zu wenig Klicks.
20. Oktober 2020: Tamedia entlässt acht Sportredaktoren, was etwa einem Viertel des Ressorts entspricht. Begründet werden die Kündigungen mit der Ablösung von «20 Minuten»: Während die für die Bezahlzeitungen der TX Group tätigen Journalisten künftig hochwertige Inhalte produzieren sollen, für die die Leserschaft zu zahlen bereit ist, konzentriere sich die Sportredaktion des Gratisblatts im Onlinebereich fortan auf Bewegtbilder, Podcasts und Social Media. Gleichzeitig beendet die Tamedia-Sportredaktion die Zusammenarbeit mit rund der Hälfte der zwei Dutzend regelmässig für sie tätigen Freelancern.
7. Oktober 2020: Die SRG spart nicht nur in der Deutschschweiz, sondern in allen Landesregionen: Das Westschweizer Fernsehen RTS streicht bis 2024 zwischen 50 und 65 von insgesamt 1518 Vollzeitstellen und senkt die Kosten so um 15 Millionen Franken; das Tessiner Radio und Fernsehen RSI spart in den nächsten vier Jahren 46 von 1039 Vollzeitstellen und 8 Millionen Franken; beim rätoromanischen Radio und Fernsehen RTR sind es rund 1,5 Millionen Franken sowie zehn Vollzeitstellen.
29. September 2020: Die SRG verkündet, in den Jahren 2021 bis 2024 einen Sparplan im Umfang von 50 Millionen Franken umzusetzen. Gerechnet werde mit dem Abbau von rund 250 der aktuell insgesamt 5500 Vollzeitarbeitsplätzen, heisst es in einer Mitteilung. Entlassungen seien dabei nicht zu vermeiden. Begründet wird das Sparprogramm mit dem Werberückgang wegen Covid-19: Im Vergleich zur Vorjahresperiode habe man im ersten Halbjahr 2020 65 Millionen Franken weniger eingenommen. Gestrichen werden unter anderem die Formate «Netz Natur», «Blickpunkt Religion», «Mini Schwiiz, dini Schwiiz» und «52 beste Bücher»; die Swiss Music Award, Art on Ice und Basel Tattoo werden nicht mehr übertragen.
29. September 2020: Der «Tages-Anzeiger» gibt seine (bereits seit Beginn der Corona-Krise pausierte) Fernausgabe nach 53 Jahren auf, wie das Branchenmagazin «Schweizer Journalist» berichtet. Zuletzt waren nur noch 300 Exemplare der 16-seitigen Wochenzeitung gedruckt worden, die ein Best-of der Tagi-Artikel enthielt und unter anderem auf die Insel Bora Bora geliefert wurde. 60 Prozent der Auflage waren nach Europa, 30 Prozent nach Nord- und Südamerika sowie 10 Prozent nach Asien versandt worden.
24. September 2020: Der Verlag CH Media lanciert ein neues Effizienzprogramm mit dem Ziel, bis zum Ende des übernächsten Jahres 30 Millionen Schweizer Franken einzusparen. Es kommt zu einem Stellenabbau in noch unbestimmtem Umfang. Dem «Schweizer Journalist» sagt CH-Media-Verleger Peter Wanner, coronabedingt rechne er bis Ende 2020 mit einer Einbusse von 70 Millionen Franken. «Mehr als die Hälfte davon können wir mit Einsparungen kompensieren.» Dazu gehöre ein Investitionsstopp, das Nichtbesetzen vakanter Stellen, Kurzarbeitsentschädigung, die Umfangreduktion bei allen Printerzeugnissen, der Verzicht auf die Produktion neuer TV-Formate sowie Einsparungen bei Marketing und Werbung.
14. September 2020: Die NZZ und die «NZZ am Sonntag» legen ihre Auslands- und Wirtschaftsressorts zusammen, im Zuge davon wird der langjährige NZZ-Wirtschaftschef in die neu geschaffene Position des «Chefökonomen» wegbefördert. Eine Woche später gibt der Filmredaktor des Blattes via Twitter bekannt, sein Arbeitgeber habe ihm aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt – ausgerechnet am Tag, bevor das Zurich Film Festival beginnt, welches sich seit 2016 im Besitz der NZZ befindet. Es ist nicht die einzige Entlassung an der Falkenstrasse, wie Recherchen der Republik zeigen: Gehen müssen auch ein Inlandredaktor der NZZ und eine Inlandredaktorin der «NZZ am Sonntag» sowie zwei Personen im NZZ-Wirtschaftsressort. Zudem werden freie Stellen nicht besetzt, und es kommt unter anderem in der Bildredaktion, im Feuilleton sowie im Zürich- und im Wirtschaftsressort zu unfreiwilligen Pensenreduktionen und Frühpensionierungen. «Die Zahl der Kündigungen insgesamt beträgt unter 30», sagt eine Sprecherin zur «Medienwoche».
25. August 2020: Die TX Group gibt bekannt, bei ihren Bezahlzeitungen in den nächsten drei Jahren 70 Millionen Franken sparen zu wollen – dies entspricht rund 15 Prozent der Kosten. Damit dürfte es unter anderem beim «Tages-Anzeiger», der «Basler Zeitung» und den Zürcher Landzeitungen zu einem drastischen Personalabbau kommen. Die Tamedia-Geschäftsführer Andreas Schaffner und Marco Boselli kündigten an, der Abbau werde gestaffelt über drei Jahre laufen. «Zu rechnen ist mit dem Wegfall Dutzender journalistischer Stellen.» Zudem könnte die Co-Existenz von «Berner Zeitung» und «Der Bund» gefährdet sein – auch wenn Schaffner und Boselli es als ihre Ambition bezeichnen, beide Titel im Markt zu halten: «Wir glauben, dass es in der Zusammenarbeit unserer beiden Zeitungen in Bern noch erhebliches Synergiepotenzial gibt». Die Einschnitte erfolgen, obwohl der Verkauf der digitalen Abonnemente im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 46 Prozent gesteigert werden konnte.
25. August 2020: Die zwölfköpfige Redaktion des Social-Media-Magazins «Izzy» wird aufgelöst. Man werde Gespräche über Weiterbeschäftigungen der Angestellten führen, teilt der Ringier-Verlag mit. Es komme jedoch zu Entlassungen. Ab Oktober soll ein komplett neues Team die «Izzy»-Hülle übernehmen (sprich: die reichweitenstarken Accounts auf Instagram, Facebook und Youtube) – und mit einem nicht näher ausgeführten «frischen Konzept» weiterführen.
20. August 2020: Das Schweizer Fernsehen SRF spart. Gestrichen wird unter anderem die Wirtschaftssendung «Eco» und «Sportaktuell», zudem werden künftig fast keine Filme, Dokumentationen und Serien mehr aus dem Ausland eingekauft. Statt ins lineare Programm wird ins digitale Storytelling und in Podcasts investiert: So sind auf Youtube und Instagram neue Musikkanäle geplant.
18. August 2020: CNN Money Switzerland stellt den Betrieb ein. «Der Ball liegt nun beim Konkursrichter», sagt Gründer und CEO Christophe Rasch. An den Standorten Zürich und Gland (Waadt) verlieren 25 Mitarbeiter ihren Job, darunter die prominente Wirtschaftsjournalistin Patrizia Laeri, die erst kurz zuvor von SRF gekommen ist. CNN Money Switzerland hat während zweieinhalb Jahren werktags von 18 bis 21 Uhr in englischer Sprache gesendet.
11. August 2020: Ringier Axel Springer Schweiz will bei den Publikumszeitschriften sparen und baut 35 Stellen ab. Das Mode- und Lifestyle-Magazin «Style» wird eingestellt, die Produktion des alle zwei Monate als Beilage der «Handelszeitung» und der «Bilanz» erscheinenden Mode- und Kultur-Magazins «Bolero» wird an zwei bisherige Redaktionsmitglieder ausgelagert. Zudem werden die Redaktionen von «Schweizer Illustrierte» und «SI online» verkleinert und organisatorisch zusammengeführt.
5. August 2020: Das kostenlose Wochenblatt «Rhone Zeitung», mit 42’000 Exemplaren die auflagenstärkste Zeitung des Kantons Wallis, wird definitiv eingestellt. Wegen der Corona-Krise war die seit 1998 existierende Zeitung schon seit März nicht mehr erschienen. «Allein mit Werbung lässt sich die RZ nicht mehr finanzieren», wird der Leiter des herausgebenden Verlags Mengis Media zitiert.
29. Juni 2020: «Im laufenden Jahr 2020 stehen für die Gruppe die Kosten im Vordergrund», hatte die TX Group im März bei der Präsentation des Geschäftsberichts angekündigt. Drei Monate später wird klar, was das bedeutet: Der grösste Schweizer Medienkonzern gibt bekannt, bis 2023 bei den zentralen Diensten (Corporate-, Group- sowie Technology-Services) 20 Prozent der Kosten reduzieren und damit Einsparungen in Höhe von 20 Millionen Franken erzielen zu wollen. Neben der Senkung von Sachkosten ist ein Abbau von rund 40 Stellen vorgesehen.
25. Juni 2020: Die NZZ-Mediengruppe verkündet eine sogenannte «Strategieschärfung». Gemeint sind damit eine unternehmensweite Senkung der Kosten um rund 13 Millionen Franken oder knapp 10 Prozent sowie ein Stellenabbau von etwa 5 Prozent – wobei es nur «vereinzelt» zu Entlassungen kommen soll. Nach NZZ-Angaben sind 780 Mitarbeiterinnen für das Medienhaus tätig. Der Branchenverband Impressum rechnet entsprechend mit «mehreren Dutzend» Betroffenen.
24. Juni 2020: Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA streicht 8,8 Vollzeitstellen. Die Redaktion ist davon nicht betroffen, gespart wird stattdessen in den Bereichen PR und Corporate Production, Human Resources und IT. Zudem wird die Geschäftsleitung um einen Sitz verkleinert. Der Abbau erfolgt einen Monat nachdem der Verwaltungsrat entschieden hat, dass sich die Nachrichtenagentur in Zukunft auf ihre Kernaufgabe fokussiert. Im Verlauf des Sommers dürfte es auch in der Redaktion zu Entlassungen kommen. Gefährdet sind vor allem die Mitarbeiter des Sportressorts.
23. Juni 2020: Tamedia informiert die Belegschaft über Kürzungen im Korrektorat. Aus Kapazitätsgründen werden ab Juli etliche Rubriken – etwa Leserbriefe, Beilagen und Veranstaltungshinweise – nicht mehr korrigiert, zudem überprüft das Korrektorat die richtige Schreibweise von Namen nicht mehr. Fehlerfreiheit gehöre zur Basis des journalistischen Handwerks, sagt eine Tamedia-Sprecherin dazu. Bereits im März wurde 2 Korrektorinnen gekündigt, in der Bildverarbeitung waren 3 Personen von einer Frühpensionierung betroffen. Grünen-Politikerin Regula Rytz protestiert via Twitter: «Das Parlament hat ein Medienunterstützungspaket beschlossen, um genau dies zu verhindern! Wir brauchen unabhängige Qualitätsmedien für die Demokratie! Wie sollen wir den Inhalten vertrauen, wenn die Fehler zunehmen?»
11. Juni 2020: SRF streicht die Onlineauftritte der einzelnen Regionalredaktionen bei srf.ch/news. Trotz grosser Bemühungen erreiche das heutige, stark auf die News-Vermittlung ausgerichtete Angebot nur geringe Zugriffszahlen, heisst es in einer Mitteilung. Publik geworden waren die Pläne schon im Herbst zuvor – und hatten damals für Kritik gesorgt. SRF betont, es handle sich bei der Abschaffung der regionalen Seiten nicht um ein Sparprogramm.
29. Mai 2020: CH Media gibt bekannt, die Ostschweizer Wochenzeitung «A» eine Woche darauf letztmals herauszugeben. «‹A› wird aufgrund rasant sinkender Umsätze im Zusammenhang mit der Corona-Krise und einem negativen Ausblick eingestellt», sagt ein Konzernsprecher. Vom Ende des Blatts nach drei Jahren sind 3 Mitarbeiter betroffen.
28. Mai 2020: Die Herausgeber der Zeitung «Der Frutigländer» verkünden, ihr Blatt Ende Juni einzustellen. Die seit 2005 zweimal wöchentlich erscheinende unabhängige Publikation sei ein Opfer der Corona-Krise geworden, der Umsatz drastisch eingebrochen. Zwei Wochen später erfolgt die Kehrtwende: «Der Frutigländer» wird doch weitergeführt.
26. Mai 2020: Das Onlineportal «nau.ch» baut 3 Vollzeit- und 6 Teilzeitstellen in Redaktion und Produktion ab – damit wird auf einen Schlag ein Fünftel der Belegschaft entlassen. Wirtschaftliche Gründe infolge der Corona-Krise seien ausschlaggebend, heisst es beim Unternehmen.
24. Mai 2020: Die Herausgeber der Westschweizer Wochenpublikation «Micro» geben bekannt, sechs Tage darauf zum letzten Mal eine Ausgabe zu veröffentlichen. Die Hauptkunden der Zeitung – Cafés, Arztpraxen und Coiffeursalons – hätten besonders stark unter der Covid-19-Pandemie gelitten, begründen die Verantwortlichen. Die Veröffentlichung in Papierform hatten sie bereits ab dem 17. März ausgesetzt.
19. Mai 2020: Die traditionsreiche Westschweizer Zeitschrift «L’Illustré» streicht 8 Stellen. 4 Personen werden entlassen, 4 weitere frühpensioniert. Die Werbeumsätze der Zeitschrift hätten sich in den letzten sechs Jahren «mehr als halbiert», schreibt die Gruppe Ringier Axel Springer in einer Mitteilung.
6. Mai 2020: Ausgerechnet am Tag ihres 25-Jahr-Jubiläums sieht sich die Waadtländer Wochenzeitung «Le Régional» gezwungen, die Bilanz zu deponieren. Zwar erreicht die Redaktion mit 102’000 Lesern so viele wie nie in ihrer Geschichte, doch brechen ihr die ausbleibenden Werbeerlöse das Genick. Alle 13 Mitarbeiter werden entlassen.
März 2020: Die Corona-Krise erfasst die Schweiz mit voller Wucht. Auch die Medien werden hart getroffen: Die Werbeerlöse brechen innert kürzester Zeit in sich zusammen. Etliche Verlage melden Kurzarbeit an, als Erstes die TX Group. Für Unruhe in den eigenen Reihen und Kritik in der Politik sorgt der Umstand, dass der grösste Medienverlag des Landes, aber auch die NZZ trotz Krise üppige Dividenden an die Aktionäre ausschütten. «Ein solidarischer Dividendenverzicht der gesamten Branche hätte geholfen», kritisiert CH-Media-Chef Peter Wanner in der Republik.
24. Februar 2020: Das Zofinger Traditionsunternehmen ZT Medien stellt die beiden Gratis-Wochenzeitungen «Surentaler» und «Oberwiggertaler» aus wirtschaftlichen Gründen ein und zieht sich aus den Regionen zurück. Vier Wochen später erscheint auch der «Oberaargauer» zum letzten Mal.
30. Januar 2020: CH Media gibt bekannt, dass die Redaktion der «Appenzeller Zeitung» von Herisau nach St. Gallen zügelt, an den Hauptsitz des «St. Galler Tagblatts». Nach Uri ist Appenzell Ausserrhoden damit der zweite Schweizer Kanton, der ohne eigene Berichterstatter vor Ort auskommen muss. «Wenn ich zwischen Personalabbau und Umzug entscheiden muss, dann wähle ich den Umzug», sagt der Leiter der Ausserrhoder Redaktion.
Die 2010er-Jahre: Die Oligarchen übernehmen, die Parteipresse kehrt zurück – und Tamedia siegt
Mit dem Oligarchen steigt ein neuer Typus ins Schweizer Verlagsgeschäft ein. Die SRG übersteht zwar die No-Billag-Initiative, muss aber dennoch sparen. Und während der Aufstieg von Tamedia zum mächtigsten Medienkonzern des Landes unaufhaltsam weitergeht, bündeln die AZ Medien und die NZZ Regionalmedien im Joint Venture CH Media ihre Kräfte.
26. November 2019: Journalismus verliert bei Tamedia weiter an Bedeutung. Der grösste Medienkonzern des Landes wird zu einer holdingähnlichen Organisation mit vier weitgehend eigenständigen Unternehmen umgebaut und in TX Group umbenannt. Dies dient dem Ziel, die wenig rentablen Bezahlmedien zunächst für staatliche Medienförderung zu positionieren und in einem späteren Schritt allenfalls gar abzustossen. Die Krise des Tamedia-Journalismus manifestiert sich schon früher im Jahr, als der Verlag immer stärker auf «Native Advertising» zu setzen beginnt. Zunächst kritisiert der Schweizer Presserat den Täuschungsversuch der Leserschaft, dann verfassen 128 Redaktorinnen und Produzenten von «Tages-Anzeiger», «Bund» und «Berner Zeitung» einen Protestbrief («Nicht in unserem Namen!»). Doch Verleger Pietro Supino zeigt sich uneinsichtig.
24. Oktober 2019: Tamedia gibt bekannt, die Printausgabe des kostenlosen Lifestyle-Magazins «20 Minuten Friday» nach elf Jahren einzustellen, obwohl es immerhin 681’000 Leserinnen und Leser hat. Es kommt zu fünf Kündigungen und Pensenreduktionen. «Es ist ein Jammer», sagt Chefredaktor Gaudenz Looser in einem Interview. «Aber es ist die Konsequenz aus der wirtschaftlichen Situation. Und es ist die Konsequenz aus dem Verhalten des Werbemarktes.» Weil Inserate fehlten war «20 Minuten Friday» bereits ab Februar 2018 nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch monatlich erschienen – diese Umstellung hatte drei Mitarbeiterinnen den Job gekostet.
26. September 2019: CH Media schliesst in der Ost-, der Zentral- und der Nordwestschweiz mehrere Standorte und baut rund 15 Vollzeitstellen ab, es kommt zu Kündigungen. Aufgegeben wird unter anderem das Büro des «St. Galler Tagblatts» in Rorschach. Die Redaktionen der «Urner Zeitung», der «Obwaldner Zeitung» und der «Nidwaldner Zeitung» werden in Stans zusammengelegt. Die «Aargauer Zeitung» schliesst ihre Reporterbüros in Muri und Reinach.
30. Juni 2019: Die Ära der regionalen Sonntagspresse ist zu Ende: Die «Zentralschweiz am Sonntag», zuletzt in einer Auflage von rund 90’000 Exemplaren gedruckt, und die seit Ende 2017 nur noch als E-Paper publizierte «Ostschweiz am Sonntag» erscheinen zum letzten Mal. In den Redaktionen werden rund 10 Vollzeitstellen abgebaut, zudem verlieren in der Innerschweiz rund 330 Personen ihren Job bei der Post-Tochter Presto Vertriebs AG, bei der sie als Zusteller beschäftigt waren.
23. Mai 2019: Der «Corriere del Ticino» entlässt sieben Personen, zwei weitere werden frühpensioniert. Es ist die zweite Hiobsbotschaft in der Tessiner Zeitungslandschaft innert eines Jahres, nachdem von der Schliessung des kirchennahen «Giornale del Popolo» im Mai 2018 30 Mitarbeitende betroffen waren. Grund hierfür war der Konkurs der Werbeagentur Publicitas gewesen.
29. Januar 2019: Tamedia baut bei der Frauenzeitschrift «Annabelle» 14 Stellen ab. Künftig würden vermehrt Leistungen von externen Lieferanten und freischaffenden Journalisten bezogen, teilt der Verlag mit. Zudem werde die traditionsreiche «Annabelle» vermehrt Partnerschaften mit anderen Titeln eingehen. Am 25. September 2019 gibt Tamedia den Verkauf an den Aargauer Verlag Medienart bekannt. Alle verbliebenen Mitarbeiterinnen werden vom neuen Besitzer übernommen.
28. November 2018: Nach gut zehn Jahren ist Schluss. Ringier gibt bekannt, dass die letzte gedruckte Ausgabe des Gratisblatts «Blick am Abend» am 21. Dezember erscheinen wird. Online wird die Marke weiterleben. Mit der Einstellung des Printprodukts, von der 11 Mitarbeiterinnen betroffen sind, reagiert der Konzern auf seit Jahren sinkende Werbeeinnahmen.
15. November 2018: CH Media, das Joint Venture von AZ Medien und NZZ-Regionaltiteln, kündigt den Abbau von 200 Vollzeitstellen an. Betroffen ist der ganze Betrieb. CH Media reduziert mit dem Stellenabbau, der sich über zwei Jahre hinziehen wird, 10 Prozent ihrer Betriebskosten und beschäftigt danach noch rund 2000 Personen. Einen Monat später gibt der Konzern bekannt, die Mantelredaktion ab Mitte 2019 vollständig in Aarau anzusiedeln. Wie sich zeigen wird, besteht dieses neue, 45-köpfige Team von da an zu zwei Dritteln aus Journalisten der früheren AZ Medien, was in St. Gallen und Luzern zu lautstarker Kritik führt.
5. November 2018: Die Basler «Tageswoche» stellt ihren Betrieb ein. Die Stiftung für Medienvielfalt, die das Projekt zu grossen Teilen finanzierte, will die Defizite nicht länger decken. Gründe für die tiefroten Zahlen sind ein rückläufiger Inserateverkauf und sinkende Abozahlen. Nach sieben Jahren ist damit für knapp 30 Angestellte Schluss.
19. September 2018: Ein halbes Jahr nach der überstandenen Abstimmung über die Volksinitiative zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren (No-Billag-Initiative) entscheidet der SRG-Verwaltungsrat, Ende 2020 rund 170 Mitarbeiter und somit einen Grossteil der Radio-Informationsabteilung zum Umzug von Bern nach Zürich zu verdonnern. Mit der Massnahme sollen ohne Abbau von Arbeitsplätzen jährlich 5 Millionen Franken gespart werden. Politiker mehrerer Parteien gehen auf die Barrikaden: Der Medienplatz Bern drohe zum Satelliten von Zürcher Verlagshäusern und des in Zürich domizilierten SRF zu verkommen. Im Juni 2019 verkündet die neue SRF-Direktorin Nathalie Wappler, die Pläne zu überdenken – allenfalls könnten zumindest die Radiosendungen «Echo der Zeit», «Tagesgespräch» und «Rendez-vous» doch weiterhin in Bern produziert werden. Definitiv entschieden sei allerdings noch nichts.
7. Juni 2018: Tamedia stellt «Le Matin» ein, die meistgelesene Tageszeitung der Westschweiz. «Le Matin» habe in den letzten zehn Jahren insgesamt 34 Millionen Franken Verlust gemacht, so die Begründung. Betroffen sind 40 Mitarbeitende. Am 3. Juli treten die Redaktionen aller Tamedia-Publikationen in der Westschweiz in einen zwanzigstündigen Streik. Sie erreichen: nichts. Die Regierungen der Kantone Waadt und Genf versuchen zu vermitteln, doch die Mediation scheitert, weil Tamedia einseitig aussteigt. Am 21. Juli erscheint «Le Matin» zum letzten Mal.
18. April 2018: Tamedia kauft die «Basler Zeitung» von der Zeitungshaus AG um Christoph Blocher, die im Gegenzug von Tamedia das «Tagblatt der Stadt Zürich», den «Rümlanger» und den «Furttaler» übernimmt. Die «Basler Zeitung», um die auch die AZ Medien buhlte, soll nach der Übernahme sofort ins «Projekt 2020» der Tamedia integriert werden. «Allein wäre die ‹Basler Zeitung› zum Tode verurteilt», sagt Blocher. Die Wettbewerbskommission prüft die Übernahme und bewilligt sie am 10. Oktober 2018 ohne Auflagen.
22. März 2018: Die Somedia will zunächst «Südostschweiz» und «Bündner Tagblatt» fusionieren, entscheidet sich dann doch nur für eine «enge Zusammenarbeit» und streicht die «Südostschweiz»-Bundeshausredaktion.
30. Januar 2018: Die Redaktion der Nachrichtenagentur SDA tritt in einen unbefristeten Streik, nachdem ihr Geschäftsführer wenige Wochen zuvor den grössten Abbau in der Geschichte des Unternehmens bekannt gegeben hat: Drei Monate nach Bekanntwerden der Fusion mit der Fotoagentur Keystone fallen 35 bis 40 von insgesamt 150 Stellen weg; Mitarbeiter über 60 Jahre sollen pauschal entlassen werden, egal, wie gut vernetzt sie sind, egal, wie lange sie schon für die Agentur arbeiten; wer von sich aus kündigt, wird nicht ersetzt. Nach dreieinhalb Tagen setzt die Redaktion den Streik aus, da der Verwaltungsrat in Verhandlungen eingewilligt hat. Am Ende schauen einige Verbesserungen des Sozialplans heraus, zudem wird die kollektive Entlassung aller Redaktorinnen über 60 zurückgenommen; die SDA aber bleibt ausgepresst wie eine Zitrone.
17. Januar 2018: Das Unternehmen Société Neuchâteloise de Presse SA gibt bekannt, dass seine beiden Zeitungen «L’Express» und «L’Impartial» künftig unter einem Titel erscheinen werden. Das neue Einheitsblatt trägt den Titel «ArcInfo», wie das schon seit 2008 gemeinsam geführte Online-Portal.
7. Dezember 2017: Die NZZ-Mediengruppe und AZ Medien kündigen an, ihr Regionalzeitungsgeschäft in ein Joint Venture zusammenzuführen. Eine gemeinsame Zentralredaktion soll mehr als zwanzig Titel – darunter die «Aargauer Zeitung», das «St. Galler Tagblatt» und die «Luzerner Zeitung» – in dreizehn Kantonen mit Inhalten beliefern. Am 16. August 2018 stimmt die Wettbewerbskommission dem Deal nach vertiefter Prüfung zu. Am 1. Oktober 2018 nimmt die gemeinsame Mantelredaktion die Arbeit auf.
23. August 2017: Tamedia fusioniert ihre zwölf Redaktionen in der Deutsch- und die vier Redaktionen in der Westschweiz zu je einer Einheitsredaktion. Drei sogenannte Kompetenzzentren in Zürich, Bern und Lausanne beliefern den «Tages-Anzeiger», den «Landboten», die «Zürichsee-Zeitung», den «Zürcher Unterländer», die «Berner Zeitung», den «Bund», den «Berner Oberländer», das «Thuner Tagblatt» und ein halbes Dutzend weitere Titel in beiden Landesteilen ab 2018 mit Inhalten zu Inland, Ausland, Wirtschaft, Sport, Wissen, Kultur und Gesellschaft.
22. August 2017: Tamedia kündigt an, die Redaktionen von «20 minutes» und «Le Matin» zu fusionieren. Damit werden ab 2018 78 Prozent aller Leserinnen in der Romandie von nur noch einer Redaktion eines Konzerns informiert: Tamedia.
16. August 2017: Die Basler BaZ Holding von Christoph Blocher, Markus Somm und Rolf Bollmann übernimmt rückwirkend auf Anfang 2017 den Ostschweizer Zehnder-Verlag mit 24 Gratiszeitungen.
16. Februar 2017: Ringier Axel Springer restrukturiert «Le Temps», es kommt zu einer Massenentlassung. Insgesamt werden bei «L’Hebdo» und «Le Temps» 36 Stellen gestrichen.
23. Januar 2017: Ringier Axel Springer stellt das Magazin «L’Hebdo» ein.
11. April 2014: Ringier kauft die Mehrheit an «Le Temps».
27. August 2013: Tamedia übernimmt von der Winterthurer Ziegler Druck- und Verlags-AG die Mehrheit am «Landboten».
2010: Financier Tito Tettamanti und Medienanwalt Martin Wagner kaufen die «Basler Zeitung» («BaZ»). Erst 2013 bestätigt sich das Gerücht, dass Christoph Blocher hinter dem Deal steckt. 2014 übernehmen Blocher, der Journalist Markus Somm und der Medienmanager Rolf Bollmann die «BaZ» offiziell. In der Westschweiz übernimmt der französische Medienkonzern Hersant die Mehrheit am «Nouvelliste» und schliesst ihn mit «La Côte», «L’Impartial», «L’Express» und «Journal du Jura» zusammen.
2010: Tamedia übernimmt von der NZZ die Beteiligungen an «Zürcher Unterländer», «Zürichsee-Zeitung» und «Zürcher Oberländer». Im Gegenzug übernimmt die NZZ von Tamedia die «Thurgauer Zeitung».
Die 2000er-Jahre: Die Gratiszeitungen beschleunigen den Konzentrationsprozess, grosse Gewinnerin ist Tamedia
Die Gratiszeitungen saugen die Werbegelder aus den Bezahlzeitungen, lassen den Lesermarkt erodieren und verschaffen Tamedia damit den Hebel, um die Konkurrenz in Bern und der Westschweiz endgültig in die Knie zu zwingen.
2009: Tamedia übernimmt bis Ende 2011 die Westschweizer Edipresse und damit die Tageszeitungen «24 Heures», «Tribune de Genève» und «Le Matin» sowie die Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche». «Le Matin Bleu» wird eingestellt. Im Aargau übernimmt die AZ Medien die Solothurner Vogt-Schild AG und deren «Solothurner Zeitung».
2007: Tamedia kauft Espace Media und übernimmt damit «Berner Zeitung», «Bund» und Beteiligungen an «Berner Oberländer» und «Thuner Tagblatt». Dafür wird das Nachrichtenmagazin «Facts» geschlossen. Ringier schliesst «Cash». Die AZ Medien kaufen die «Basellandschaftliche Zeitung».
2006: Tamedia lanciert die Gratiszeitung «20 minutes». Ringier steigt mit «heute» und «Cash daily» ins Gratiszeitungsgeschäft ein. «heute» wird 2008 durch den «Blick am Abend» ersetzt, «Cash daily» 2009 wieder eingestellt. Ebenfalls 2006 wird das Appenzeller Medienhaus an das «St. Galler Tagblatt» verkauft, nachdem die «Appenzeller Zeitung» ihre überregionalen Inhalte schon seit 1998 aus St. Gallen bezog.
2005: Tamedia übernimmt von der Familie Huber die «Thurgauer Zeitung», die vier Jahre zuvor aus der Fusion von «Thurgauer Tagblatt», «Thurgauer Volksfreund», «Thurgauer Volkszeitung», «Bischofszeller Zeitung» und «Bischofszeller Nachrichten» entstanden war. In der Romandie lanciert Edipresse die Gratiszeitung «Le Matin Bleu».
2004: Die NZZ-Gruppe übernimmt die Mehrheit an der LZ Medien Holding, der Herausgeberin der «Neuen Luzerner Zeitung».
2003: Die Espace Media kauft die Aktienmehrheit der NZZ am «Bund».
2001: «Aargauer Zeitung», «Solothurner Zeitung», «Oltner Tagblatt» und «Zofinger Tagblatt» schliessen sich zur «Mittelland-Zeitung» zusammen.
Die 1990er-Jahre: Erste Grossfusionen in Luzern und in der Zentral- und Ostschweiz führen zu Monopolzeitungen
Nach frühen Fusionen in Bern und Basel erreicht die Medienkonzentration ihren ersten grossen Höhepunkt zu Beginn der 1990er-Jahre. Innerhalb von nur fünf Jahren wird aus drei Luzerner Zeitungen nur noch eine. Das gleiche Szenario wiederholt sich kurz darauf in der Ostschweiz.
1999: Die norwegische Schibsted und die schwedische Metro International S.A. lancieren in der Schweiz kurz nacheinander zwei Gratiszeitungen: «20 Minuten» und «Metropol». 2003 wird «Metropol» wieder eingestellt und Tamedia kauft «20 Minuten».
1998: Die Zeitung «Ostschweiz» erscheint nach 125 Jahren zum letzten Mal. In Bern übernimmt die NZZ die Aktienmehrheit am «Bund».
1997: Zehn Blätter aus Graubünden, Glarus, St. Gallen und Schwyz bilden die Zeitung «Südostschweiz». Zur neuen Somedia gehören auch «Bündner Zeitung», «Bündner Tagblatt» und die romanische «La Quotidiana». In der Romandie fusionieren «Le Nouveau Quotidien» und «Le Journal de Genève» zu «Le Temps». Die «Berner Tagwacht» wird nach 105 Jahren eingestellt.
1996: Aus Ringiers «Luzerner Neusten Nachrichten» und der 1991 fusionierten «Luzerner Zeitung» wird die «Neue Luzerner Zeitung». Das «Aargauer Tagblatt» und das «Badener Tagblatt» fusionieren zur «Aargauer Zeitung».
1994: Im Kanton Aargau arbeiten «Aargauer Tagblatt», «Zofinger Tagblatt» und «Oltner Tagblatt» unter dem gemeinsamen Titel «Mittelland-Zeitung» zusammen, im Kanton Bern «Thuner Tagblatt», «Berner Oberländer» und «Oberländisches Volksblatt» unter dem Titel «Berner Oberland Zeitung». Beides sind Vorboten späterer Fusionen. Im Jura fusionieren «Le Pays» und «Le Démocrate» zu «Le Quotidien Jurassien». Die Genfer Tageszeitung «La Suisse» wird aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.
1991: Die NZZ steigt beim «St. Galler Tagblatt» als Mehrheitsaktionärin ein. In Luzern schliessen sich «Vaterland» und «Luzerner Tagblatt» zur «Luzerner Zeitung» zusammen. In der Romandie fusionieren «Journal de Genève» und «Gazette de Lausanne» zum «Journal de Genève et Gazette de Lausanne».