«Mein Ziel ist es, dass wir 2027 legitimiert sind, den zweiten Bundesratssitz zurückzufordern»
CVP-Präsident Gerhard Pfister über seine Pläne mit der neuen Partei, über die Beziehung der Schweiz mit der EU, über Ökologie, Gleichstellung und die Frage, was Konservatismus heute ist. Folge 6 des Podcasts.
Von Roger de Weck, 09.10.2020
1983 ging Gerhard Pfister erstmals wählen. Und musste zusehen, wie seine Partei seither bei jeder Wahl verlor. Jetzt will der CVP-Präsident die Wende: dank einer Fusion mit der BDP. Eine von Katholikinnen geprägte Partei soll zusammen mit einer von Reformierten geprägten Partei zur neuen Kraft «Die Mitte» werden. Doch was ist eine moderne Mitte, zumal das Parteiprogramm unverändert bleibt? Roger de Weck befragt den Strategen, der bis 2027 plant.
Was Sie im Podcast erwartet:
Was ist die Mitte? (01:00)
Das Schweizer System als «geniale Machtbrechungsmaschine». (03:30)
Warum der bisherige Parteiname für Gerhard Pfister nicht mehr funktioniert: «Will die CVP im 21. Jahrhundert Bestand haben, muss sie sich jetzt öffnen. Katholisch oder reformiert – das interessiert niemanden mehr, es prägt aber nach wie vor das Wahlverhalten.» (06:38)
Was hat Pfister von anderen Parteiführern gelernt? «Es ist eine Ironie der Parteiengeschichte, dass die katholische Innerschweiz einem reformierten Pfarrerssohn hinterhergerannt ist.» (12:25)
SP-Präsident Christian Levrat «kannte die CVP besser als wir selbst – so konnte er Allianzen bilden». (14:10)
Pfisters Langfristplan bis 2027: ein zweiter Bundesratssitz. (16:25)
Was ist die Position der CVP zum Rahmenabkommen? (21:15)
Wie definiert Gerhard Pfister «bürgerlich»? (32:26)
Emanzipiert sich die Mitte jetzt von der Wirtschaft? Stichworte: Bankgeheimnis, Privatsphäre, Datenschutz. «Sie unterliegen einem Klischee, Herr de Weck.» (37:30)
Wird auch die Mitte umweltbewusst? (42:16)
Die Mehrheit der CVP und der BDP ist nicht gleicher Meinung zur Konzernverantwortungsinitiative. Ist das ein Problem für die Fusion? (44:20)
Will die Mitte führend werden in der Gleichstellung von Frau und Mann? «Das patriarchale Erbe – wenn es denn jemals da war – ist bei uns nicht mehr vorhanden.» (45:45)
Warum es nach der Fusion kein neues Parteiprogramm geben soll. (50:10)
Was heisst Konservatismus in disruptiven Zeiten? (53:20)