Braucht die Schweizer Politik mehr Transparenz?
Heute debattiert der Ständerat über die Transparenzinitiative. Wie stehen Sie dazu? Diskutieren Sie mit Martin Hilti, dem Geschäftsführer von Transparency Schweiz, und der Republik-Redaktion.
16.12.2019
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Im Juli hat die Republik in ihrer Recherche «Wahlkampf-Millionen auf Bestellung» aufgezeigt, mit welchen zweifelhaften Methoden die SVP in der Vergangenheit ihren Wahlkampf finanziert hat. Die Transparenzinitiative will solche Praktiken in Zukunft verhindern. Sie fordert die Offenlegung der Finanzierung von politischen Parteien sowie von Wahl- und Abstimmungskampagnen:
Parteien sollen ihre Einnahmequellen offenlegen müssen, wenn die individuellen Zuwendungen eine Grenze von 10’000 Schweizer Franken pro Jahr überschreiten.
Geben Politiker mehr als 100’000 Schweizer Franken für ihren persönlichen Wahlkampf aus, müssen sie ihre Einnahmequellen bekannt geben.
Anonyme Geld- und Sachzuwendungen sollen verboten werden.
Der Bundesrat und die Staatspolitische Kommission des Ständerats lehnen die Initiative ab. Letztere präsentiert aber einen abgeschwächten indirekten Gegenvorschlag, der höhere Schwellenwerte für die Offenlegungspflicht verlangt: 25’000 Franken bei den Parteispenden und 250’000 Franken bei Wahlkampfausgaben. Zudem will die Kommission neben anonymen Geld- und Sachzuwendungen auch Spenden aus dem Ausland ganz verbieten.
Braucht die Schweizer Politik wirklich mehr Transparenz? Verletzt die Forderung das Recht auf Privatsphäre? Spielt Geld bei Wahlen und Abstimmungen überhaupt eine Rolle? Welches sind die Argumente für und gegen eine Offenlegungspflicht?
Wir freuen uns auf Ihre Meinung und Ihre Antworten zu den aufgeworfenen Fragen. Heute Montag werden sich ab 18.30 Uhr auch Dr. Martin Hilti, Geschäftsführer von Transparency Schweiz, und Republik-Redaktor Elia Blülle in die Debatte einschalten.
In einer früheren Version schrieben wir von einer Diskussion heute im Nationalrat.