Elternzeit: Sollen Mutter und Vater beide gleich lang freibekommen?
Kaum hat sich das Parlament auf einen längeren Vaterschaftsurlaub geeinigt, liegen schon neue Vorschläge auf dem Tisch. Strittig ist die Frage, ob Mütter weiterhin länger Urlaub bekommen sollen. Richtig oder überholt? Diskutieren Sie mit.
15.10.2019
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Heute bekommen Frauen nach der Geburt einen Mutterschaftsurlaub von 14 Wochen. Vätern steht dagegen gerade einmal ein freier Tag zu. Letzteres wird sich wohl bald ändern.
Nachdem sich das Parlament kürzlich auf einen Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen geeinigt hat, läuft ab heute die hunderttägige Referendumsfrist. Wehrt sich niemand gegen die Vorlage, bekommen Väter frühestens im Sommer 2020 und spätestens ab 2021 einen längeren Vaterschaftsurlaub.
Aber auch diese zwei Wochen Vaterschaftsurlaub sind noch zu knapp.
Das jedenfalls findet eine grosse Mehrheit all jener, die im September an der Republik-Umfrage zu Vaterschaftsurlaub und Elternzeit mitgemacht haben. Gespalten sind die Meinungen hingegen bei der Frage, ob Mütter (weiterhin) eine längere Elternzeit erhalten sollen als Väter.
52 Prozent der Umfrage-Teilnehmerinnen finden: Ja, Mütter sollten länger Urlaub bekommen. 48 Prozent widersprechen.
Weitergehende Vorschläge gibt es bereits. Die SP plädiert zum Beispiel für eine Elternzeit von 38 Wochen, wobei Mütter und Väter je 14 Wochen beziehen und sich über die verbleibenden 10 Wochen verständigen müssten. Und die Plattform PublicBeta will eine Initiative lancieren, die eine Elternzeit von je 15 Wochen für Frauen und Männer verlangt.
Was denken Sie? Brauchen Mütter eine längere Elternzeit als Väter? Und wenn ja: warum? Zum Beispiel, weil sie körperlich mehr gefordert sind? Oder würden damit veraltete Rollenbilder weiter zementiert?
Diskutieren Sie mit. Wir freuen uns auf Ihre Meinung.