Debatte

Ist die Demokratie zu lahm für entschiedenen Klima­schutz?

Es geht endlich vorwärts in der Klimapolitik. Doch gleichzeitig polarisiert sich die Debatte. Zu wenig, zu langsam, sagen Aktivisten. Andere werfen der Klimabewegung mangelndes Verständnis für Kompromisse und Konsens vor. Wie sehen Sie das? Diskutieren Sie mit.

04.10.2019

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Es dürften wertvolle Jahre verstreichen, bis eine globale und nationale Klimapolitik steht, die der fortschreitenden Klima­erwärmung gerecht wird. In demokratischen Systemen wachsen Lösungen langsam, sie werden ausgehandelt, ausdiskutiert – und oft so abgeschwächt, dass eine grosse Mehrheit damit leben kann.

Normalerweise ist das eine Stärke. Aber was, wenn der Countdown läuft?

In Deutschland haben sich die Regierungs­parteien unlängst auf ein sogenanntes «Klimapaket» geeinigt. Kaum wurden die Details bekannt, wurde es von allen Seiten in der Luft zerrissen.

Und in der Schweiz nimmt das Parlament einen neuen Anlauf für ein griffiges CO2-Gesetz. Doch auch wenn es durchkommen sollte, ist die Schweizer Klimapolitik im internationalen Vergleich weiterhin zögerlich.

Dossier Klimakrise

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Es brauche endlich radikale Lösungen, fordern die Klima­jugendlichen in den Strassen. Am Wochenende sind über 60’000 Menschen durch Bern gezogen und demonstrierten für eine rasche Klimawende. Sie verlieren die Geduld und fordern Taten statt Debatten. Ein Gedanke, der mit dem demokratischen System kollidiert – und viele verärgert.

In konservativen Zeitungen wie der «NZZ» warnen Journalisten seit Wochen vor «totalitären Tendenzen» im Klimadiskurs. Der Ringier-Publizist Frank A. Meyer befürchtet den Aufbau «einer Klimadiktatur», und diverse andere Kommentatoren sehen die Demokratie in Gefahr, weil gefordert wird, das System zu beschleunigen.

Wie sehen Sie das? Scheitert eine entschiedene und wirkungsvolle Klimapolitik an der Langsamkeit der Demokratie? Hebelt die Forderung nach einem radikalen Systemwechsel auch unser demokratisches System aus? Oder lassen sich die Mühlen der demokratischen Prozesse so weiterentwickeln, dass auch drängende Krisen gelöst werden können?

Wir freuen uns auf Ihre Meinung zur Debatte.

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