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Volk und Politik, Verschwörungen, viel Gegenwind – und das Best-of

13.04.2019

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Ladies and Gentlemen

Eine aufregende Woche liegt hinter uns.

SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher stellte ein juristisches Löschbegehren für unseren Faktencheck ihrer Rede («3 Seiten, 30 Lügen»). Vielleicht wird sie klagen. Wir halten dagegen: Systematische Unwahrheiten im politischen Diskurs sollen als Lügen bezeichnet werden dürfen.

Die ETH veröffentlicht vertrauliche Berichte, die das gravierende systemische Versagen in der Affäre Carollo bestätigen, spricht von «Transparenz» und «Fairness». Gleichzeitig startet sie PR-Gegenmassnahmen in anderen Medien und droht mit juristischen Schritten gegen unsere Recherchen. Wir halten an unseren Recherchen fest – und recherchieren weiter.

Ein Kommunikationsberater versucht, mit wirren Unterstellungen – nicht das erste Mal, übrigens – die Glaubwürdigkeit der Republik zu untergraben. Wir veröffentlichten unter seinem Traktat den E-Mail-Verkehr im Original, damit sich jeder und jede selber ein Bild machen kann.

Nun, wir nehmen all diesen Gegenwind als Kompliment. Denn er zeigt auch: Die Republik wirkt, sie ist unbequem und unabhängig.

Und es gibt auch Erfreuliches: Der European Newspaper Congress kürt die Republik zum «European Digital Publishing Start-up of the Year». Die Jury lobt das mutige Crowdfunding und «den Fokus auf journalistische Qualität». Ausserdem sind unsere Recherchen zum Bündner Baukartell für den Zürcher Journalistenpreis nominiert. Wir bedanken uns herzlich!

Und damit zum Angebot von heute:

Was wir diese Woche sonst noch im Angebot hatten – hier der Rückblick:

  • Die Rubrik «Auf lange Sicht» widmet sich der «schönsten Klimagrafik der Welt» – und zeigt anhand verschiedener Farbvisualisierungen, was die Wahrnehmung von Grafiken zur Klimaerwärmung absichtlich oder unabsichtlich beeinflusst.

Gemeinsamer Markt ja, politische Union nein: Margaret Thatcher hatte auch als Oppositionschefin eine klare Meinung (17. Mai 1975, rechts Edward Heath, ihr Vorgänger als Parteivorsitzender). Central Press/Hulton Archive/Getty Images
  • Der Brexit ist und bleibt ein Schrecken ohne Ende, der Austritt Grossbritanniens aus der EU ist erneut verschoben worden. Die Briten können Europa, wenn sie wollen: Zu diesem Schluss kommt die Historikerin und Autorin Helene von Bismarck in ihrer Analyse gegen historische Stereotypen: «Das Klischee vom ewigen Störenfried».

  • Wie denken Menschen in England, Schottland und Irland über den Brexit? Die Videoserie «Tuvia bei den Briten» zeigt eine verstörende Mischung aus Leere, Stillstand und Perspektivlosigkeit – und sie polarisiert. Am Montag zeigen wir den sechsten und letzten Teil und laden zur Debatte ein mit Filmemacher Tuvia Tenenbom.

  • «Klar zu missbilligendes Geschäfts­gebaren der Bank Sarasin»: klare Worte des Richters im Cum-Ex-Prozess am Zürcher Bezirksgericht – der in den Hauptpunkten mit Freisprüchen für jene endete, die den Milliardenbetrug an Europas Steuerzahlern aufdeckten. Unser Reporter Carlos Hanimann hat den Prozess für die Republik beobachtet: «Geheimnisverrat, aber keine Spionage».

Ein guter Schuss italienischen Stils: Ermotti in seinem Büro am Hauptsitz der UBS in Zürich. Kalpesh Lathigra

Wir wünschen Ihnen gute Lektüre und ein erholsames Wochenende.

Ihre Crew der Republik

www.republik.ch

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