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Mehr zur ETH, Ungleichheit und «Homo wichticus»

25.03.2019

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Guten Tag

Heute ist bei uns alles eine Frage der Perspektive.

  • «Reiche werden reicher, Arme zahlreicher»: eine knallige, starke Schlagzeile. Nur: Stimmt sie? Die Antwort: Das kommt darauf an. Darauf, was man misst. Und darauf, wie man das misst. In der «langen Sicht» werden wir uns in den kommenden Monaten in loser Folge mehrmals mit genau diesen Fragen rund um die Ungleichheit beschäftigen. Heute macht Ursina Kuhn den Anfang mit einem Experiment. Was passiert, wenn man dieselbe Datenquelle sechsmal auswertet – aber dabei jedes Mal leicht anders vorgeht? Die Antwort finden Sie hier.

  • Der «Fall ETH» – ein Beispiel für akademisches Mobbing? Ist der «Fall Carollo» auch eine Folge davon, dass Doktoranden an der ETH Anschuldigungen gegen Professoren anonym vorbringen können? Dieser Frage wollen wir mit Doktoranden der ETH Zürich nachgehen – offen reden will derzeit aber kaum jemand. Also haben wir den weltweit gefragten Mobbingforscher Kenneth Westhues interviewt, der für die Republik den «Fall Carollo» analysiert hat. «Jungen Erwachsenen zu erlauben, anonym zu bleiben, während man den Namen und die Karriere einer Professorin zerstört, die sie nicht mögen, ist ein gutes Beispiel dafür, sie zu infantilisieren», sagt Westhues im Interview.

  • Apropos ETH: Die Hochschule verschickte am Freitagabend als Reaktion auf die Republik-Enthüllungen eine Medienmitteilung. Ein Kunstwerk der Vernebelung – an den Fakten ändert sich nichts. Lesen Sie hier unsere kurze Entgegnung: «Die Nebelpetarden der ETH».

  • Der Mensch ist extrem gut darin, sein Verhalten zu rechtfertigen. Das unterscheidet ihn vom Tier, denn es hat das nicht nötig. Eines der beliebtesten Argumente unserer Spezies, um ja nichts ändern zu müssen: «Es gibt doch wichtigere Probleme als das [hier nach Wahl Gender, Klima oder Tierwohl einfügen].» Darüber macht sich Daniel Graf heute ein paar Gedanken. Es lohnt sich, seinen humorvollen Text zu lesen – auch wenn Sie sicher Wichtigeres zu tun haben.

Wir wünschen Ihnen die Probleme, die wir gerne hätten.

Übrigens: Falls Sie sich gefragt haben, warum von den gravierenden Missständen an der ETH Zürich nur in der Republik zu lesen war: Michael Furger von der «NZZ am Sonntag» hat dafür eine interessante Theorie.

Ihre Crew der Republik

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