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Vielen Dank für dieses lange erwartete Interview.
In den ersten Zeilen bereits wird jegliche Hoffnung auf ein neutrales Frage Antwort zwischen Journalist & Herr Heer vernichtet.
Das sich hämische Lustigmachen über die SVP Verhaltensweisen und deren Parolen für den Stimmenfang in der Schweiz sollte so nicht sein. Ich bin zur REPUBLIK gewechselt, um partei- und sponsorenfreien Journalismus zu erlesen. Dies ist nach den Eingangsätzen nicht möglich .... könnte die Mitgliedschaft in der App verwaltet werden, wäre die Abo Kündigung vollzogen.
Ich wünsche uns allen Respekt via REPUBLIK für alle Menschen, Religionen & Partei bzw. Politische Richtungen. Neutrale Berichterstattung hilft, andere zu verstehen und in die Debatte zu nehmen.

Und jetzt? Herr Heer ist sicherlich „not amoused“ und alle SVP Wähler der Schweiz pushen Abonnenten der REPUBLIK in die linke politische Ecke. Ich bin politisch neutral und wäge alle Parteien und deren Argumente gegeneinander ab.
Eventuell dieses Interview in 12 Monaten wiederholen?
Man darf gerne/muss Fehler machen, aber bitte nicht zweimal.

P.s meine Abo Kündigung mache ich von den nächsten 4 Wochen abhängig. Neutraler Journalismus der kommenden Beiträge setze ich als Messlatte an.
Bester Gruss, danke REPUBLIK
S. S.

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Guten Morgen, Herr S. Eine Bemerkung. Wir haben Herrn Heer das Interview natürlich zur Authorisierung vorgelegt - er hat genau ein Wort geändert.

Gute Lektüre.

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Geehrter Herr S.
natürlich haben Sie Recht: Neutral ist das Interview nicht. Wahrscheinlich keine Zeile, die man schreibt. Jeder hat sein Brett vor dem Kopf.
Aber trotzdem verstehe ich nicht ganz. Wenn ich mich nicht irre, haben Frau Conzett und ich das Gespräch ziemlich offen und neugierig geführt – natürlich wollten wir etwas Unangenehmes wissen: 1. Was passierte hinter den Kulissen? Und war es ein Machtkampf? 2. Warum ist die SVP - wie sie auch selbst weiss und sagt – in einem Tief? 3. Was taugt die doch – falls wir sie annehmen – die Politik und Wirtschaft radikal ändernde Initiative?
Ich jedenfalls fand es ein Vergnügen mit Herrn Heer zu reden – er ist schnell, clever, ein Mann mit Facetten und Haltung – und liebt Auseinandersetzungen. (Und ich glaube eher, dass völlig neutrale Fragen ihn gelangweilt hätten.)
Welche Zeilen haben Ihre Hoffnung sinken lassen? Die zu subjektiv geschriebene Einleitung? Oder eine der ersten Interviewfragen?
Ich wäre froh um einen Hinweis - schon, weil wir nur noch 4 Wochen Zeit haben, uns zu verbessern. (Und weil es sehr schwer ist, das eigene Brett vor dem Kopf zu sehen.)

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Ein neutrales Intervie möchten Sie? So etwas gibt es nicht bzw. ist extrem langweilig. Das Interview lebt davon, dass Heer herausgefordert wird. Und er hat ganz offensichtlich kein Problem damit.

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Wenn Sie neutralen Journalismus wollen Herr S. dann gratuliere ich, denn Sie wollen genau eines, einen inhärenten Widerspruch...

Was ist denn für Sie neutral? Eine blosse plumpe Darstellung der Fakten und Statements der verschiedenen Seiten könnte so genannt werden. Aber ist das Journalismus? Ist es Journalismus wenn nur Fakten genannt werden? Ist es Journalismus wenn man es seinen Lesern überlässt sich eine dann tendenziell vorurteilsbehaftete Meinung über etwas zu bilden, von dem der Leser im Detail nichts weiss, das damit schwer einzuordnen ist?
Ist es überhaupt nur schon per se neutral Fakten zu bringen? Wenn ich jeden Tag über Morde von Ausländern berichte, ist das dann neutral obwohl ich die der Schweizer oder die Gründe nicht erwähne, auch wenn es wahr ist? Und ist eine solche Nennung von Aufregerfakten, ohne den Versuch einer logischerweise Meinungsbehafteten Einordnung, Journalistisch von besserer Qualität? Dann kann man 20 Minuten lesen...

Beim Journalismuss geht es stets um kritisches Hinterfragen, das Aufdecken von Widersprüchen und natürlich die Einordnung dieser Fakten in ein Bild in dessen Zusammenhang sie erst eine Bedeutung haben und dabei kann man gar nicht wirklich neutral sein, denn jeder betrachtet dieses Bild aus seiner Perspektive, sieht gleich andere Dinge als wichtig an. Mithilfe seiner Werte, seiner Erfahrungen, seines angesammelten Wissens oder eben auch seiner Vorurteile.

Man kann und soll immer versuchen Dinge von mehreren Seiten zu beleuchten, andere Meinungen zu Wort zu kommen lassen, sich immer wieder zu hinterfragen und vor allem alle Parteien gleich kritisch zu beäugen und als guter Journalist müsste man sich von mir aus dazu angehalten sehen.
Aber zu glauben man müsse das Haar in der Suppe erfinden, wo es für einen selbst auch nach langer Suche keines gibt, seine Wertehaltung zur angeblichen Bewahrung von Neutralität ständig in Frage stellen oder gar ihr entgegen handeln oder sie ändern, weil die Werte die das Ziel erst bewerten sich unterscheiden können von denen derer, die andere Meinungen vertreten und damit die Einordnung des Sachverhalts, nur um eine angebliche Neutralität zu beweisen, scheint mir unrealistisch.

Der Mensch wird und wurde nie von Fakten, geschweigedenn Logik geleitet, das wäre mit unserem begrenzten Verstand auch gar nicht möglich und am besten können wir damit umgehen, wenn wir uns dessen bewusst sind und uns selbst hinterfragen. Ein für mich seriöser Journalist tut das und steht dann zu seiner Meinung, seinen Werten und der Beeinflussung seiner Arbeit dadurch und versucht sie klein zu halten und anders denkenden weiter offen gegenüberzustehen.
Das bedeutet aber eben nicht, dass man alle Meinungen als gleich gut darstellen und mit Samthandschuhen anfassen muss.

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Neutral war das Interview und auch die Einleitung keinesfalls, aber Journalisten sollten nicht die Stenographen der Parteien werden, nur weil sie Angst haben müssen, kein Geld mehr zu verdienen. Und das Interview war so doch viel interessanter. Fanden Sie es denn auch ein unfaires Interview?

Bei einer Grossversammlung während einer Pandemie das mangelnde Maskentragen zu kritisieren, sollte nicht links-politisch sein. Und den Blocher-Personenkomplex der SVP zu erwähnen, kommt ja nicht von ungefähr. Vielleicht sollte man über religiöse Leute nicht so sehr spotten, da haben Sie vielleicht recht.

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Ein gutes Interview zeichnet sich meiner Meinung nach auch dadurch aus, dass die Positionen des Gegenübers kritisch gewürdigt werden. Alles andere wäre blosses Nacherzählen oder Propaganda, was wir auch in einem Communiqué der Parteien lesen könnten. Ich verlange selbstverständlich, dass das Gleiche bei anderen Positionen auch gemacht wird. Das von Meyer bezüglich SP-Präsidium geht mMn auch in die Richtung, nicht?

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„Klima ist vorbei“ - falsch, Herr Heer, richtig wäre: wenn wir die Klimakrise weiter ignorieren, dann wird bald alles vorbei sein. Aber das ist ihm wohl egal, er ist ja schon 59...

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Nun ja, wäre ich der Werbetexter der SVP, wäre mein Slogan: "Alle reden über das Klima. Wir wettern."

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Das wäre gleich in zweierlei Hinsicht ein toller Slogan Herr Seibt.

Erstens wüsste man dann gleich woran man in Sachen Lösungsbereitschaft und Politikstil ist und zweitens könnte man es gleich noch als Anspielung auf die eindrückliche Demonstration der Unfähigkeit oder der schlichten Unbereitschaft praktisch aller SVPler zu irgendeiner Art von Differenzierung interprätieren.

Man wartet nur auf die nächste Rede nach der ja bewiesen sei, dass es den Klimawandel gar nicht gibt, weil es mal einen Tag kalt war. Aber Klima und Wetter zu unterscheiden bedürfte ja eben gewollter Differenzierung...

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Mir hat das Interview gefallen. Souverän, wie Heer seine Standpunkte vertritt, auch wenn man oft genug ein Knirschen mithört.

Heer sagt: "wir haben ja viele kluge Leute, einfache Leute, aber gescheite Leute." Ich kenne viele SVPler, die alle klug sind. Und ihre Meinung ist oft klarer begründet und vielleicht deshalb beständiger als jene von FDPlern. Gut, in den Kommentarspalten melden sich dann Leute, bei denen es einen schaudert.

Und dann sehe ich die beiden Video-Clips über die Delegiertenversammlung der SVP und wie sie die Landeshymne singen. Und Frau Martullo Blocher, die im Nationalrat Maskentheater machte, mitten drin. Alle Covid-Massnahmen ignoriert. Delegierte und Parteispitze haben die minimalste Verantwortung für sich und die Mitmenschen verweigert. Solche Leute sind gefährlich und verantwortungslos. Wir sehen eine bisher wichtige schweizerische Partei im Konflikt mit der Wirklichkeit - im Selbstzerstörungsmodus.

Schon das mit dem Klima haben sie nicht begriffen - kein Wunder bei einem Präsidenten, der seinen Lohn als Chef der Erdöllobby verdient. Jetzt haben sie das mit Corona nicht begriffen. Die SVP-Delegiertenversammlung als Super-Spreader-Anlass. Und als Nächstes fahren sie mit ihrer Anti-EU-Initiative in die Wand.

Um heilige Werte soll es gehen? Souveränität? Hat irgendjemand irgendein Wort gehört zu all den unglaublichen Angriffen auf die schweizerische Souveränität zum Beispiel wegen Nord Stream 2 oder wegen Vekselberg? Wird alles ignoriert. Mir scheint, das ganze Souveränitätsgedöns soll nur die alte schwarzenbachsche Fremdenfeindlichkeit maskieren.

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Merci für Ihren Kurzessay!

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„Aber man kann sich manchmal schon fragen: ob das Demokratie ist, wenn Leute über Sachen abstimmen, die sie gar nicht betreffen.“

So einen Satz zu lesen finde ich schon ein wenig lustig, wenn ich an gewisse Positionen der SVP denke, z. Bsp. Ehe für alle...

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Die Beschreibung der SVP-Delegiertenversammlung ist ein stilistisches Kleinod, vielen Dank!
Dass praktisch niemand eine Maske trug, zeigt auf, was diese Leute unter Selbstverantwortung verstehen: Egoismus und pubertäres Gehabe.
Das Interview selber zeigt wieder einmal auf, wie diese Partei tickt. Die üblichen Feindbilder werden bedient, Rassismus geleugnet und abgedroschene naive Floskeln bezüglich der Unabhängigkeit der Schweiz wiederholt. Und die Klimakatastrophe gibt es eigentlich nicht.
Nichts Neues unter der Sonne also.

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Treffende Analyse Herr Kienholz.
Desshalb versteht man sich bei den Nationalkonservativen wohl auch so gut mit dem Neoliberalismus, obwohl er der Basis kaum einen Nutzen bringt, denn beide haben in ihrer Ideologie eines gemeinsam.
Eigenverantwortung ist etwas für die Armen und Schwachen...

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ichfürchte...
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Als ich in Zürich zur Schule ging, hat die SVP überall Abstimmungsplakate aufgehängt. In grosser Schrift stand drauf: "Kosovoalbaner Nein". Ich hoffe, die Secondos werden sich daran erinnern, wenn sie von der SVP umworben werden. Und irgendjemand kann Herr Heer einmal erklären, dass seine Partei ausgesprochen rassistisch ist. Da kann er nicht darum herum reden. In einer der letzten Wahlbroschüren habe sie Migrant*innen für den Wassermangel verantwortlich gemacht.
Freundliche Grüsse

p.s. oben am Plakat stand damals noch in winzig kleiner Schrift "Kontaktzentrum für". Aber die Message war die, die sich in meinem Kopf für immer eingebrannt hat: Kosovoalbaner Nein.

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Vielen Dank für dieses Interview. Es tut gut, ab und zu von Heer zu lesen.
Er steht für mich für Konservatismus, bevor dieser vom Neoliberalismus gekapert wurde: staatskritisch, kritisch gegenüber Bürokraten und Karrierebeamten- und Politikern.
Nie hat man wie bei Köppel und Konsorten das Gefühl, es mit einem bösartigen oder gestörten Menschen zu tun zu haben. Nie geht es grundsätzlich darum, nach unten zu treten (um die Pfründe der Besitzenden zu sichern).
Viel eher scheint es ihm darum zu gehen, die Widersprüche der Gegenseite aufzuzeigen, als dass er die Parteisicht der SVP konsequent und vehement verteidigt.

Schön, dass es diese Linie noch gibt. Und schade, dass auch er es nicht schafft, auch nur ein vernünftiges Wort zum Klimawandel zu sagen.

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"Aber gäbe es eine relevante Partei in der Schweiz, die offensichtlich rassistisch wäre, könntest du natürlich nicht Mitglied einer solchen Partei sein. Ist ja logisch."

Find ich eben auch. Ab wie vielen "Grenzfällen", "Ausnahmen" und "Ups, sorry, ned gwüsst." ist man denn eigentlich offensichtlich rassistisch und nicht einfach nur scheinbar rassistisch?

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Verleger
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Kleines Detail, worin ich mit Heer einer Meinung bin. Das Pensionskassensystem, das die Ersparnisse von Lohnempfängern bündelt um gegen ihre Interessen zu arbeiten ist ein grosser ‚Fehler‘. Der Linken zu unterstellen, sie sei nicht immer für die Stärkung der sozialen 1. Säule gewesen und sei verantwortlich für dieses Monster, von welchem Banken und Versicherungen profitieren, ist dann etwas unfair. Es geht manchmal vergessen, dass die Linke mit 30% Wähleranteil nicht die Schweizer Politik diktiert. Heers Charisma und manchmal sogar kapitalismuskritischer, ‚bürgernaher’ Populismus hätte allerdings sehr positiv für die SVP sein können, insofern gut, dass ein anderer gewählt wurde. Würde aber, und das ist sicher Blochers Angst, den Graben zwischen Werbung und Wirklichkeit in der SVP aufzeigen. Die SVP war die protektionistische Gewerbler und Bauernpartei, welche heute v.a die Interessen der Milliardäre vertritt.

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In Sachen Pensionskassen erzählt Herr Heer nur die halbe Wahrheit. Die Linksparteien PdA und SP hatten vor 50 Jahren, im Dezember 1969 sowie im März 1970, jeweils eine eigene Initiative zur Schaffung einer die Existenz im Alter sichernden "Volkspension" eingereicht. Die bürgerlichen Parteien reagierten mit dem Vorschlag, das Drei-Säulen-System (einschliesslich Pensionskassen) in der Bundesverfassung zu verankern. Insofern hatte sich die Linke ganz eindeutig für ein auf dem Umlageverfahren beruhendes System der Altersvorsorge ausgesprochen. Das passte vor allem der Versicherungswirtschaft nicht, die bereits bei der Gründung der AHV darauf gepocht hatte, dass die Rentenleistungen nicht allzu "üppig" ausfallen, damit ihr Geschäft mit den Pensionskassen nicht gefährdet wird.

Leider liessen sich dann die Gewerkschaften auf das Drei-Säulen-System ein, weil sie glaubten, mit den Kapitalanlagen Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen zu können - im Sinne eines "Volkskapitalismus". Das war eine grosse Fehleinschätzung, wie sich später herausgestellt hat.

Die treibende Kraft zur Einführung des Pensionskassenobligatoriums waren aber eindeutig die Bürgerlichen. Da kann sich Herr Heer noch so vermeintlich "kapitalkritisch" geben, wie er will: Auch die SVP ist eine Partei des Kapitals.

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Mit der SVP und ihren Parteisoldaten hat man immer den gleichen Erkenntnisgewinn: Den, welchen man schon gekannt hat. Diese eintönigen, inhaltslosen Phrasen sind derart abgestumpft, dass einem beim Lesen der Glaube an die Zukunft abhanden kommt. Themen, die dringlich wären, wie der ökologische Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft, mitsamt der Energiefrage und der grenzenlosen Mobilität, wird von Heer einfach ignoriert. Nein, solch banale Aussagen von Heer über drängende Umwelt- und Klimaprobleme und seine Ausführungen zu der Nichtwahl zur SVP-Präsidentschaft, die unter uns gesagt, alles andere als weltbewegend ist, sind dermassen substanzlos, dass einem Angst und Bange werden kann. Eines scheint klar zu sein: Die bürgerliche Politik - aber nicht nur - scheint unfähig zu sein, Probleme dort anzugehen, wo sie allen wehtun dürfte.

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Alles kein Problem also. Auch gut, dann schauen wir mal, was sich in den nächsten Jahren so tut unter der Leitung von Herrn Chiesa.

Das Interview ist insgesamt nicht sehr erhellend. Eigentlich gab‘s nur diese eine Passage, bei der Herr Heer von sich aus ins Sinnieren kommt, die mir zu denken gibt:

Es sind vor allem die Städte, wo wir verlieren. Das ist schizophren: Die Leute sind ökologisch, wohnen aber nicht im Grünen. Man nimmt die Zweit­wohnungs­initiative an, ist aber nicht betroffen. Man kann natürlich nicht sagen, dass sie darüber nicht abstimmen sollten. Aber man kann sich manchmal schon fragen: ob das Demokratie ist, wenn Leute über Sachen abstimmen, die sie gar nicht betreffen.

Ich finde das ein Demokratieverständnis auf Schülerniveau. Auch scheint Herr Heer eine recht einfache Vorstellung davon zu haben, was „ökologisch sein“ bedeutet. Finde ich insgesamt enttäuschend für einen Schweizer Bürger, der dekaden-lange Erfahrung am eigenen Leib in Direktdemokratie hat und zudem ein gestandener Politiker ist.

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Auch schön: Das einzige das ihm zu Umweltthemen in den Sinn kommt, ist das es etwas kostet....

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... und dass Sonne doch gut ist!

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Die Ansicht ist insofern spannend, als dass genau das Gleiche gemacht wird, wenn sie versuchen, ihre eigenen Parteiinteressen durchzusetzen. Bestes Beispiel ist die Reitschule - von der Stadt Bern immer wieder verteidigt, sollte der Rest des Kantons entscheiden. Wie viele Male haben wir nun darüber abgestimmt?

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Jep. Prinzipien richten sich nach Interessen. Deshalb bin ich auch dafür, möglich viele viele Prinzipien zu haben – für jeden Fall mindestens eines.

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Ich bin kein Fan von Alfred Heer. Aber er war immer einer der ganz Wenigen in der SVP, dem man auch selbständiges Denken attestieren konnte, anders als die ewigen "Herrliberg-Nachplapperer wie Aeschi, Rösti, Köppel und Co. Auch hatte er, salopp gesagt, immer einen gewissen Unterhaltungswert - ich verweise auf den REPUBLIK Beitrag "Das netteste Arschloch". Jetzt tönt er, als sei er tüchtig zusammengestaucht und auf Kurs gebracht worden. Schade.

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Jep. Es ist ein wenig schade, dass er nicht Präsident wurde. Ich glaube, er hätte die SVP interessanter machen können. Stattdessen hat sich die Monokultur durchgesetzt. (Auch wenn man die SVP-Politik für kreuzfalsch hält: Man sollte dem politischen Gegner das Beste wünschen. Denn letztlich ist man nur so gut und wach wie die Leute an den Nebentischen. Kluge, lebendige Gegner machen einen klüger und lebendiger. )

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Zum Thema Nachplappern - immer wieder lustig. Man beachte auch den gelangweilten Alfred Heer. https://www.youtube.com/watch?v=X_G99CdZUdM

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Heer erwähnt an einer Stelle: “Jetzt bin ich natürlich der Trottel.“ Nach dem Lesen des Interviews dachte ich genau das Gleiche. Halt eben SVP, was wettsch?

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Nun ja bei einer Partei bei der man sich des Eindrucks kaum erwehren kann, sie habe sich auf genau eine Sache spezialisiert, und zwar darauf eigentliche Probleme weder erkennen, noch ergründen, geschweigedenn lösen zu wollen, sondern zuallererst mal einen einfachen Schuldigen dafür zu finden, macht das durchaus Sinn.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Gutes Interview. Leider wurde wohl die Neigung Heer's überschätzt, mal Tacheles zu reden. Seine Beisshemmung gegen innen scheint immer noch um ein Vielfaches grösser zu sein, als diejenige gegen aussen. Aber ich gewann doch den Eindruck, dass ich lieber mit ihm in einem Lift blockiert wäre, als mit dem unsäglich biederen Langweiler Alfred E. Neumann - pardon, Albert Rösti.
Schade, wurde nicht Glarner gewählt. Er hätte der SVP das am besten passende Gesicht gegeben.

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Ich fürchte, nicht. Glarner ist derart steril. Und gleichzeitig fleissig. Es hätte nur eine Fliessbandproduktion an verbiesterten Kontroversen ohne Erkenntnisgewinn gegeben.

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Urs Fankhauser
Citoyen
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Lieber Constantin Seibt
Ich wage den Widerspruch. Man mag eine sterile Seite an diesem Mann erkennen können. Er spuckt schlimmste Ungeheuerlichkeiten mit der Teilnahmslosigkeit eines Sprechcomputers aus. Aber auch teilnahmslos geäussert, bleiben seine Aussagen septisch. In seiner kruden Offenheit legt er den rassistischen und menschenverachtenden Kern der SVP frei. Er sagt offen, was andere nur denken oder im kleinen Kreis preisgeben. Brunner lachte das weg, Rösti sedierte sein Publikum mit militanter Biederkeit. Mit einem Parteipräsidenten Glarner wäre es für viele Mitglieder schwieriger G. sich mit Ausflüchten nach dem Strickmuster "wenn das der Führer wüsste..." aus der Verantwortung zu schummeln.
"Verbiesterte Kontroversen ohne Erkenntnisgewinn": sind geradezu das Gütezeichen der Partei. Diese Diskurshaltung liefern ausser Glarner eine ganze Menge anderer Akteure und Akteurinnen in gleicher Qualität.
Und ja: das Ganze geht mich eigentlich gar nichts an, weil ich nicht Mitglied der SVP bin. Ich müsste Frau Martullo Recht geben, wenn sie mir zurufen würde "You are a dreamer".

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Verlegerin
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Das Interview fühlt Alfred Heer auf den Zahn, und ich lese seine fadengeraden Antworten gerne. Ich zucke immer etwas zusammen, wenn ich davon lese, dass die "Grünen an die Macht" kommen könnten, wie Alfred Heer äussert. Klimathemen mussten seit den 80Jahren politisch untendurch, es prägte mein Erwachsenwerden, mit der Minderheit zu stimmen und zu wählen. Die Konstellation von Wählerstärken und Themen der Parteien ändert gerade, und auch diese meine Prägung gehört zum Alteisen.

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danke. einige kräftige lacher beim lesen haben meinen tag gerettet. was wettsch meh?! 😁

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Das Interview fand ich etwas bemühend. Der Journalist war darauf aus, Spektakel zu bekommen und recht zu haben. Immer wieder pocht er auf die gleichen Phrasen. Ich find ja die SVP auch das Letzte, aber man sollte nicht graben und graben, wenn nichts zu finden ist.

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Es waren zwei Journalisten. Und auf Spektakel aus war in diesem Fall eher die Journalistin.

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Skeptiker
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Mich persönlich stört das mit dem Spektakel weniger. Viel mehr Interessiert mich folgendes:

Ist Ihre Antwort an Herrn R.
a) eine Bestätigung?
b) ein Eingeständnis?
c) ein "emanzipatorischer Fingerzeig"? (Journalistin und nicht Journalist!)

Wenn Sie sich schon die Zeit nehmen, auf Herrn R.'s Kommentar zu Antworten, warum gehen Sie dann nicht auf seine Kritik ein? Das wäre doch spannender.

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So läuft das beim Graben: Manchmal findet man Juwelen, mal Knochen, mal das eigene Grab.

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Das Interview gibt doch wenigstens her, wie Demokratie in der Partei umgesetzt wird: gelenkt, von oben Herrliberg gesteuert.

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In Anekdote aus der DDR hat konnte jeder Bürger bei einer Fee zwei aus drei Eigenschaften für sich wählen. Zur Auswahl standen Linientreue, Intelligenz und Ehrlichkeit. Jeder kann sich die drei möglichen Kombinationen selbst ausdenken. Honi soit qui mal y pense.

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Wahrscheinlich eines der besten und amüsantesten Politiker-Interviews, das ich je gelesen habe.
Vielen Dank!

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Skeptiker
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Das Interview an sich fand ich spannend und Herrn Heer's Art nicht unsympathisch. Wofür ich aber keinerlei Verständnis habe ist seine ignorante Haltung zu den Klimafragen. Wie können sich intelligente Menschen vor offensichtlichen, problematischen Veränderungen im Klima und den damit zusammenhängenden Folgen die Augen verschliessen? Schlimmer noch: Sie machen Stimmung gegen Personen und Massnahmen, welche sich diesem Thema annehmen. Kann mir das jemand erklären?

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Arjuna Brütsch
Community Support @ Republik
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Ich glaube, bei Freddy Heer gäbe es sogar das Potential dass er sich diesem Thema gegenüber öffnen könnte. Aber hierbei ging es nicht in diesem Interview. Und on the record wird er sich nicht gegen die Partei-Linie stellen. Nicht bei diesem (für die SVP) sehr heiklen Thema.

Und die Partei-Linie ist aus meiner Sicht eine Mischung aus Dummheit, Anti, Stolz und Dickköpfigkeit.
Teil der Starrheit der SVP als Partei – Seit Jahrzehnten war es günstiger und praktischer, den Klimawandel zu Leugnen. Je stärker die Pro-Klima Stimmen wurden, desto lauter musste auch die SVP wettern.
Und jetzt können Sie natürlich nicht einfach klein beigeben. Dies wäre ein Schandfleck.

Just a theory. Aber ich habe durchaus durch die Zeilen gelesen, dass an sich für Heer Klimaschutz nichts falsches ist. Repräsentativ für dieses Gefühl finde ich spezifisch

Die Gesetze, die dafür sorgen, stammen von links.
(Zuckt die Schultern.) Die Grünen sind Theoretiker – wir sind die Umwelt­praktiker. Die Innovation ist bei uns vorhanden.

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Skeptiker
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Ich hoffe, Sie haben mit Ihrer Vermutung Recht, Frau Brütsch. Der von Ihnen zitierte Abschnitt könnte darauf hindeuten. Allerdings sind es genau solche Aussagen, welche ich problematisch finde: Das ewige Abwerten der politischen Gegner und Aussagen, bei denen gleich alle Angehörigen einer Partei in einen Topf geworfen werden. Diese Tendenzen gibt es links und rechts und warscheinlich auch in der Mitte (ich fühle mich übrigens keiner Partei zugehörig).

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Hat gut gelesen
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...

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Wasser brauchts aber auch noch... Wow. Sehen wir bald noch ein kleines blaues Flüsschen auf dem SVP Logo? Wohl nicht ohne Heer als Präsident.

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Ja, dann muss der Souverän halt der Führung vertrauen. Was wettsch?

Herr Heer möchte demnach obrigkeitsgläubige Parteisoldaten?

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Ich glaube: Ja und Nein. Das Dilemma vieler Kreuzzugteilnehmer. Sie hätten gerne intelligente Parteisoldaten. Nur ist das, je länger die Reise dauert, desto unmöglicher.

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„Die EU ist eine grosse Handels­macht. Und bei Handels­verträgen, egal zwischen wem, gilt: Grösse zählt. Goliath gewinnt immer gegen David.“
Komplett falsch im Kontext der Schweiz. Wie kann ein Journalist der Republik eine derart Fakten freie Frage stellen? Die Schweiz ist dank ihrer Kleinheit weltweit eines der Länder mit dem grössten Netz an Freihandelsabkommen! Ein Deal mit der kleinen Schweiz ist für Indonesien kein Risiko. David kann durchaus gewinnen, speziell im Club der unverdächtigen EFTA Ländern. Wird die EU ihr Abkommen mit Mercosur ratifizieren können? Vermutlich nicht...

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Der Zusammenhang hier ist mir nicht klar lieber Anonymous.

Bei Freihandelsabkommen zwischen zwei Partnern geht es immer darum, dass den Interessen beider Parteien dabei Genüge getan wird.
Wenn ein kleiner oder grosser Staat mit der Schweiz ein Abkommen schliesst, so verfolgt er dabei meist ein Interesse. Mehr in die Schweiz verkaufen zu können, bessere Zusammenarbeit oder auch andere Interessen wie z.B. im Fall China spekuliert wurde, um zu beweisen, dass man ein zuverlässiger Partner für westliche Staaten sei.

Bei der EU und Zugang zu ihrem Binnenmarkt, der ja mehr ist als reiner Freihandel, besteht aber ein Interesse, dass weit über die wirtschaftliche Bedeutung, die ein kleines Land wie die Schweiz haben könnte hinausgeht und zwar das, die eigene Union und deren Werte und Freiheiten zu bewahren und dieses Interesse wäre inhärent gefärdet gäbe man der Schweiz nach. Dann kämen andere, vielleicht sogar manche Mitglieder, praktisch sicher aber GB, die den weiteren Zugang zum Binnenmarkt wollten, aber nicht bereit sind die Bedingungen anzuerkennen.

Zu glauben die EU wäre bereit auf so ein Risiko einzugehen ist absolut unrealistisch, denn wenn zwei Interessen sich diametral widersprechen, keine Partei eine Pille guten Gewissens schlucken kann, dann hat der Interviewer durchaus recht, wenn er meint, dass derjenige meist die Bedingungen diktieren kann, der auf die Kooperation weniger angewiesen ist. Die EU würde eine sehr bittere eventuell sogar indirekt existenzbedrohende Pille schlucken, würde sie nachgeben, viel schlimmer als die Schweiz, die ja bisher damit gut leben konnte und dafür haben wir der EU einfach nicht genug zu bieten.

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Die enorme Inhaltsleere des Herrn H hat mich beglückt... sie steht sinnbildlich für die gesamte von Herrliberg bezahlte Organisation. Innen nix, außen nicht mal fix 😉

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Weltweit sehen wir eine Krise der hierarchischen Form einer Regierung: in den USA, in Brasilien, in Russland, Frankreich ist Monarchie nur um die Vererbung gekürzt worden. Die Ablehnung des traditionellen Patriarchats kommt über die Theorie nicht hinweg, die Menschen denken in Vergangenheitsmodellen, die in ihrer Wirkung nicht mehr tragbar sind, aber man identifiziert das Problem nicht. Die Tragweite des fälligen Paradigmawechsels ist kaum jemand bewusst. Flickwerk am Herkömmlichen verwirrt nur.

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Skeptiker
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Im Zusammenhang mit der angesprochenen Klimathematik ein sehr interessanter Artikel, welchen sich vielleicht auch Herr Heer zu Gemüte führen sollte: https://www.golem.de/news/wetter-wa…50470.html

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Vater
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Das Intro ist so auf dem Punkt. Darum Republik. Weil Mensch sich Mühe macht, schön zu schreiben. Jetzt gehe ich ans Interview, mal schauen was Heer so draufhat, stilistisch

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Ich habe das Interview zuerst im Tagesanzeiger gelesen am gleichen Tag. Mich würde interessieren ob dies Absicht war oder nicht. Ich hoffe die Republik wird vom TA entsprechend entschädigt.

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Arjuna Brütsch
Community Support @ Republik
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Guten Tag Herr M.,

Beziehen Sie sich auf diesen Artikel? Oder einen Artikel, welcher gar noch mehr Passagen vom Interview beinhaltet?

Absicht ist es wohl nicht – Aber da sich Herr Heer nirgends anders geäussert hat war absehbar, dass dieses Interview in anderen Medien zitiert wird. Mit der Zitat-Kennzeichnung halten sich die Autoren einigermassen an den Journalistischen Usus – Auch wenn wohl ziemlich der ganze Artikel ein Zitat ist.

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Danke für die Info.

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